: 25. 6i6t. S228. 6322. S863. Tag. 798. 33 he ö , . 18. 59. 18.363. 18,1667. XW, 41. a , e, g o. z 36. Jö, zäiß. ö, 454. 26 70. 26, ifi.
3. 35. 7646. * . 3) 5565. 1139. 1876. 1956. 2100. 5a06. 7103.
831606. 8715. 8720. 8836. 10, 19. 11,247. 12, 451. 12, 67. i. 183351. 18,265. 18, 471. 18901. 21,193.
mee mm, mmm m Angekommen: Der Fü rst Pückler⸗Mus kau, von Schloß
8 Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des jsten Armee Corps, von Werd er, von stönigs⸗
. ha, und Commandeur der 5ten Kavallerie⸗—
Brigade, von Scholten, von Frankfurt a. O.
Abgereist: Der Ober⸗Präsident der Provinz Pommern,
iberr Senfft von Pilsach, nach Stettin. ö. 8 n, ,. Gesandte und bevollmächtigte Minister am deutschen Bundestage, von Bismarck-Schönhausen, nach
Frankfurt a. M.
Berlin, 29. April. Seine Majestät der König haben Aller— gnädig st gerubt: dem Prinzen Georg von Croy- Dülmen, Legations⸗Secretair bei der Gesandtschaft in Paris, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers der Franzosen Majestät ihm verliehenen Ritter streuzes des Ordens der Ehren-Legion zu er—
theilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Charlottenburg, 29. April. Se. Ma e st at der König machten vorgestern durch den Thiergarten, in eglei⸗ t ung des Flügel⸗Adjutanken vom Dienst, einen Spaziergang nach Schloß Bellevue, fuhren von dort nach Schönhausen, promenirten im Schloßgarten und kehrten darauf durch Berlin nach Charlotten⸗ burg aeg! wo Ihre Königliche Majestäten demnächst den Besuch Ihrer Hoheiten des Fürsten und der Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, wie Höchstderen Tochter, Prinzessin Stephanie, empfingen. Nach dem Diner machten Se. Majestät noch mit der Prinzessin Alezandrine einen Spaziergang. , ;
Gestern wohnten Ihre Königlichen Majestäten nebst der Prinzessin Alezandrine in der Schloßkapelle zu Charlottenburg dem vom Hofprediger von Hengstenberg gehaltenen Gottes—⸗ dienste bei. Hierauf begaben Se. Majestät der König Sich wieder nach Schloß Bellevue, während Ihre Majestät die Königin den Fuͤrstlich hobenzollernschen Herrschaften im Schlosse zu Berlin, einen Gegenbesuch abstatteten. Ihre Majestät die Königin fuhr hierauf nach Bellevue und kehrten Ihre Majestäten ge meinschaftlich nach Charlottenburg zurück.
Um 5 Uhr begaben Sich Ihre Königlichen Majestäten über Spandau und Groß⸗Glienicke nach Potsdam und nahmen im Stadtschlosse daselbst Wohnung. Die Fahrt war Sr. Majestät dem Könige besonders gut bekommen.
Berlin, 29. April. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen wohnte gestern dem Gottesdienste im Dom bei und nahm hierauf im Beisein des Gouverneurs und des Komman⸗ danten von Berlin die Meldungen des Generals der Infanterie 6 Werder, so wie einer größeren Anzahl neu avancirter Offiziere entgegen. .
— Se. stönigliche Hoheit der Prinz von Preußen nahm 6 Mittags 123 Uhr den Vortrag des Minister-Praͤsidenten ntgegen.
— Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen nahm
beute Vormittag it Uhr den Vortrag des Minifter-Prasidenten
entgegen.
en deute Nachmittag um 2 Uhr fand in der St. Hedwigs⸗
Kirche keit der Vermählung durch 3 der Prinzessin Stepbanie zu ringen mit Seiner Majestät dem V. von Portugal und Algar—
eilung über diese Feierlichkeit behalten wir es unseres Blattes für die nächste Nummer
S241
BGBSamburg, 27. April. Gestern find in dem dazu ange⸗ wiesenen Wex'schen Lokale in der Dammthorstraße die K6onferen⸗ zen über das Seerecht nach einer von dem Herrn Präͤsidenten von Raule erwiderten Begrüßungsrede des Herrn Bürgermeisters Binder eroͤffnet worden. Es waren in der gestrigen Sitzung folgende Herren anwesend. Für Oesterreich: Präͤsident Ritter von Raule aus Wien, ber ⸗ Landesgerichts ⸗ Rath von Bennoni aus Triest, Kammerrath Ritter von Sartorio aus Triest; füuͤr Preußen: Geheimer Ober ⸗Justizrath und Präsident des Appellhofs⸗ Senats Heimsoeth aus Köln, Tribunalrath Pape aus Fstönigsberg, Direktor der Navigations⸗ Schule Albrecht aus Danzig, Kommerzienrath Rahn aus Stettin; für Baiern: Appellations⸗-Gerichts⸗Direktor Seuffert aus Nürn⸗ berg; für Hannover: Professor Thöͤl aus Göttingen; für die thüringischen und anhaltinischen Staaten: Hofrath Pro⸗ fessor von Hahn; für Braunschweig: Obergerichtsrath Trieps aus Wolfenbüttel; für Mecklenburg⸗Schwerin: . Mann aus Rostoc; für Oldenburg: General- stonsul Schmidt aus Hamburg; für Lübeck: Dr. Asher aus Hamburg; für Bremen: Senator Heinecken und Klugkist aus Bremen; für Hamburg: Praͤses Halle, N. Hudtwalcker und A. J. Hertz aus Hamburg. — Das Secretariat verwalten: Gerichts rath Lutz aus Nürnberg als erster und Dr. Ullrich aus Hamburg als zweiter Secretair. (H. B. H.) .
Sachsen. Eoburg, 25. April. Der hiesige Spezial⸗ Landtag ist auf den 5. Mai einberufen. Er wird sich namentlich mit der Behörden⸗Organisasion zu beschäftigen haben. (8. 3.)
Baden. Karlsruhe, 275. April. Die Erste stammer hat gestern in geheimer Sitzung die Vorlage der Regierung wegen des Baues neuer Eisenbahnen berathen. Das Resultat be⸗ stand darin, daß der Staatsvertrag mit Württemberg wegen des Eisenbahnanschlusses von Pforzheim bei Mühlacker verw or« fen wurde. Wie man hört, ist jedoch die Bahn von Durlach über Pforzheim nach Mühlacker genehmigt. (Bad. Bl.)
— 27. April. Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist heute Mittag von hier abgereist, um fich nach Berlin zurüchube⸗ geben und dort den Vermaͤhlungs⸗ Feierlichkeiten der Prinzessin Stephanie von Hohenzollern⸗Sigmaringen r Mit dem Großherzog ist auch Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm nach Berlin abgereist. — Nach der in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer durch den Präsidenten der Ministerien der Justiz und des Innern, Geheimen Rath Freiherrn von Stengel, gemachten Eröffnung beabsichtigt Se. Königliche Hoheit der a , den Landtag am nächsten Dienstag (4. Mai) zu schließen. (tarlsr. 3)
Schweiz. Aus Bern, 26 April, wird der „Allgemeinen
Zeitung“ telegraphirt: Der Bundesrath hat heute alle Verfügun⸗ en der eidgenössischen Kommission in Genf gut gebeißen, ohne ücksicht auf Petitionen zu Gunsten zwölf ausgewiesener Italiener.
Die stonsulatsfrage wurde diskutirt, aber kein Beschluß gefaßt.
Belgien. Brüssel, 27. April. Der heutige ‚Moniteur“ bringt die vom 26. April datirte definitive Ernennung des Herrn
Partoes zum Minister der öffentlichen Bauten.
Großbritannien und Irland. London, 27. April. In der gestrigen Unterhaus-Sitzung stellte der Schatzkanzler den Antrag, am näͤchsten Freitag in einem Comité des ganzen Hauses die von ihm vorgelegten, die n fn Verwaltung Indiens betreffenden Resolutionen zu diskutiren. Er that zuvörderst der beiden vorliegenden Bills, der des vorigen und der des jeßigen Ministeriums, Erwähnung und bemerkte, daß das Haus am ö seine Anficht über die Punkte, in welchen die zwei Gesetzentwürfe von einander abwichen, auszusprechen haben werde. Man dürfe wohl sagen, daß es mit Bezug auf die indische Politik zwei verschiedene Schulen gebe. Die eine wolle, daß Indien, ebenso wie die britischen Kolonieen, durch einen Staats⸗Secretair regiert werde. Er seinestheils halte ein . System nicht für praktisch. Die⸗ selbe Schule hege die Ansicht, daß es wünschenswerth sei, wenn Indien in Indien selbst regiert, d. h. wenn der General-Gouverneur mit rößeren Vollmachten, als er bisher besessen habe, ausgerüstet werde. ö wolle ihm Befugnisse ertheilen, wie sie die britische Verfassung noch nie zuvor einem Reiche wie Indien, dessen zukunftige Größe sich nicht voraussehen lasse, ertheilt habe. Je mehr er diesen Plan studire, desto mehr überzeuge er / sich von seinen Gefahren und seiner Unausführbarkeit. Die Bill der vorigen Regierung gehöre einer andern Schule an. Er sei
geneigt, zu glauben, daß die Mehrheit des Hauses das Project günstig
anfnehmen werde, welches dem Minister für Indien eine Rathskammer ur Seite setzen wolle. Nun müsse aber eine solche Rathskammer, wenn k überhaupt eine Wirklichkeit sein solle, die Eigenschaften besißen, durch welche das Directorium der ostindischen Compagnie so berühmt geworden sei. Sie muͤsse eine größere Zahl von Mitgliedern enthalten, als die von Lord Palmerston vorgeschlagene. Es handle sich nun darum, wer die Mit⸗ glieder dieser Rathskammer zu ernennen habe, ob die Regierung allein, und, wenn diese Frage zu verneinen sei, wie die nicht von der , . ernannten zu ernennen seien. Die Bestimmung seines Projectes, kraft welcher die Wahl eines Theiles der Mitglieder den großen Handels⸗ uud Fabrikstädten des Landes übertragen werden solle, halte er für eine der zweckmäßigsten Verfügungen des ministeriellen Entwurfg. Er müsse her⸗ vorheben, daß die 5 die Wahl ja nicht in die Hände der Gemeinde⸗ raͤthe der in ihr genannten großen datt sondern birelt in jene der zu
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den Parlaments⸗Wahlen berechtigten Wähler 1. Ersteres würde den Rachtheil gehabt haben, das Patronat der indischen Kathskammer auf eine kleine Anzahl Familien jener Städte zu beschränken. In der⸗ selben Weise vertheidigt er das in die Bill aufgenommene Wahl⸗ prinzip und stellt Lancashire, die Fabrik⸗ und ane, die ein direktes Int eresse an der materiellen Hebung Indiens hätten und von denen der erste Schrei nach indischer Reform ausging, als die besten Wähler dar. Alle anderen Fragen seien blos Detailfragen; eine wahrhafte und wirk⸗ same Rathskammer, das sei der Angelpunkt; davon bänge es ab, ob
ndien eine gute Verwaltung erhalten werde. Wolle man dieses Element einer guten Controle weglassen, so würde man besser daran thun, die
Compagnie⸗Regierung, unter der das g nr. Reich entstanden ist, unangeiastet fortbestehen zu lassen. Lord Palmerston bemerkte, man sollte nach der eben gehörten Rede glauben, daß der Schatzkanzler die weite Lesung der selig entschlafenen Indienbill Nr. 2 beantragen wollte, 3 von den Resolutionen habe sie kaum im Vorübergehen Notiz ge⸗ nommen. Es gemahne ihn ein wenig an die Grabreden, die man auf der anderen Seite des Kanals bei der Beerdigung großer Patrioten, Künstler und Schriftsteller zu hören pflege, mit dem Unterschied, daß hier der Grabredner seinen Todten selbst abgethan hat. Wenn der Schatzkanzler von seinem Produkt so erbaut und entzückt sei, warum ließ er es fallen, warum warf er es wie ein Stück werthloser Ladung über Bord, um sein Kabinetsschifflein zu retten? Der sehr ehren⸗ werthe Gentleman scheine mit sich selbst noch nicht einig zu sein. Erst opferte er die Bill und entschloß sich für den Resolutionsweg; dann er— klärte er . die Bill sei nur suspendirt, bis ihm das edle Mitglied für die City von London deshalb zu Leibe ging, worauf er die Bill zuin zweiten Mal zu den Todten warf. Heute jedoch sei er wieder unschluͤssig und thue, als ob die Bill einer baldigen Auferstehung entgegensehe. Da⸗ von könne jedoch keine Rede sein. Lord Palmerston kritisirte darauf die eigenthümliche Anwendung des Wablprinzips zur Bildung einer Exekutive, womit die Verantwortlichkeit des indischen en , . in schreiendem Widerspruch stände; 18 Räthe würden eine sehr schwerfällige Maschinerie geben, denn es handle sich um eine berathende, nicht eine kon⸗ trolirende Kammer, nicht um Wiederherstellung des alten Doppel⸗ Regiments. Mr. Gladstone sagte, man stehe wieder auf dem alten Fleck, von dem man ausgegangen. Es sei noch immer ein vorzeitiges Unterfangen, die indische Regierungsform umzumodeln. Auch zeige fich, daß das Haus mit dieser Arbeit rückwärts statt vorwärts elange. Keine der beiden Bills enthalte die erforderlichen Elemente zur
ildung einer Rathskammer, die halb so wirksam und tüchtig wäre, wie das gegenwärtige Direktorium. Er traut dem Parlament die Fähigkeit und Kraft zu, England zu schützen, nicht Indien zu behaupten, die Finanz— Verwaltung oder die Kriegspolitik des indobritischen Veichs 9 beauf⸗
fichtigen. Er protestire aus diesen Gründen gegen die Indienbill Nr. 1, wie gegen die 8 Nr. ? und gegen die Motion auf ein Comité des ganzen Hauses über die indischen g , da er überzeugt ist, daß dieselben in dieser Session nichts Ersprießliches zu Tage fördern werden. Mr. Gregory hat zwar für die 1ste Lesung von Lord Palmerston's Indienbill gestimmt, sehe aber täglich mehr die Schwie⸗ rigkeiten der Frage ein. Wenn kein anderes Mitglied ein Amen⸗ dement stelle, werde er beantragen, die Resolutionen für un⸗ weckmäßig zu erklären. Lord J. Rufsell sagt, das Amendement . nicht vorangemeldet und daher unstatthaft. Die Beschlußfassung, die Regierung Indiens auf die Krone zu übertragen, sei das Ergebniß einer eingehenden Debatte gewesen und müsse als feststehend betrachtet werden; einem Widerruf jener Resolution müßte eine eben so ernsthafte Debatte vorangehen. Er für sein Theil würde einen solchen Widerruf tief bekla⸗ gen; nach einem Jahr wäre das Interesse an Indien eingeschlafen und dann bliebe Alles beim Alten. Was die Details betrifft, so giebt er einem von der Krone ernannten Rathskörper den Vorzug. Im Ganzen erscheint ihm die vorgeschlagene Aenderung weder so tiefgreifend, noch so gefährlich, um noch längeres Besinnen und Säumen zu heischen. Nach längerer Diskussion, in der kein neues Argument auftauchte, nahm Mr. Gregory sein Amendement zurück und die Motion des Schatzkanzlers wurde ohne Abstimmung genehmigt.
In der heutigen Sitzung des Unterhauses beantragte Lord
; 1 nächsten Freitag folgende eigene Resolutionen:
ie Krone solle blos 11 Mitglieder fuͤr den Rath von Indien
ernennen; dieselben sollen unabsetzbar sein, außer wenn das Par—
lament um Absetzung petitionirt. Den Ministern allein soll das
Recht der Patronage zusteben, die Anstellungen der Beamten jedoch von Konkurs-Pruͤfungen abhaͤn gig gemacht werden.
. — 28. April. In der gestrigen Oberhaus - Sitzung kam die auf den parlgmentarifchen Eid bezuͤgliche Bill zur Sprache. Der Artikel derselben, kraft dessen die Juden Sunn zum Par⸗ lamente erhalten würden, ward mit 119 gegen 875 Stimmen ver— worfen. Die Cagliagri-Angelegenheit wird voraussichtlich am Dienstag zur Berathung kommen.
Die „London Gazette“ veröffentlicht die neuen Paß-Vor— schriften. Ein Paß kostet in Zukunft 6 Shilling und wird einem in England naturalisirten Ausländer nur in London verabfolgt. Die uͤbrigen Beflimmungen sind dieselben, welche Lord Malmesbuty früher im Hause der Lords angekuͤndigt hatte.
Frankreich. Paris, 26. April. In dem Gesetzentwurfe
über die Adels-Titel, wie er aus dem gesetzgebenden Koͤrper her—
vorging, wurde nur der bestraft, „welcher sich unrechtmäßiger Weise einen Titel beilegte, jedoch wurde er mit Geld⸗ und Gefängniß⸗ strafe belegt. Die Prüfungs⸗stommission des gesetzgebenden Körpers beantragt dagegen Gefängniß⸗ und Geldstrafe für falsche Deco⸗ rantonen und Costume, aber eine bloße Geldstrafe fuͤr angemaßte
Titel. Das Amendement dieser Kommission wird heute dem Staatsrathe vorgelegt und soll alsbald an den gesetzgebenden störper zurückgelangen.
ie Errichtung einer Ackerbau⸗Versicherungs⸗rasse von Staats wegen, welche vom staiser gewünscht wurde, ist aufgegeben worden; dagegen ist ein Älctien- Unternehmen für diesen Zweck im Gange. Es sollen Actien zu 1000 Fr. geschaffen werden, ünd man wünscht, daß Herr Perrin aus dem Staats-Ministerium an die Spitze treten moͤge. —
Der Verurtheilte von Ru dio hat gestern seine Reise nach Cayenne angetreten.
Die Appellations-Gerichte in den Provinzen haben wiederum mehrere politische Verurtheilungen bestaͤtigt, so die gegen einen Schiffszieher in Havre, welcher auf einem öffentlichen Platze am 24. Februar Beleidigungen gegen den Kaiser ausgestoßen hatte und deshalb zu 18 Monaten Gefängniß verurtheilt ward. In Pau wurde die Verurtheilung eines Gesundheits-Beamten Zu 100 Fr. Geldbuße 6 Verbreitung falscher Nachrichten bestätigt.
. — 27J. April, Nach der Aufstellung des „Moniteur“ betrug bei den Pariser Wahlen im dritten Wahlbezirke die Gesammtzahi der eingeschriebenen Wähler 31,437, die der abgegebenen Stimm— zettel 17,772, wovon die Hälfte und einer 8887 beträgt; das Er— gebniß war: General Perrot erhielt 10,111, Lionville 7410 Stim— men. Im fünften Wahlbezirke betrug die Gesammtzabl der ein— geschriebenen Wähler 30,491, die Zahl der abgegebenen Stimm⸗— zettel 17,826, wovon die Hälfte und einer 8914 beträgt; das Er— gebniß war: Eck 8774, Picard 8590. Im sechsten Wahlbezirke betrug die Gesammtzahl der eingeschriebenen Wähler 33,167, die Zahl der abgegebenen Stimmzettel 22, 272, wovon die Hälfte und einer 11,137 beträgt; das Ergebniß war: Perret 10, 166, J. Favre 11,303. Im Ganzen haben nur drei Fünftel der eingeschriebenen Wähler abgestimmt.
Im gesetzgebenden Körper begannen gestern die Verhandlun— en über das Budget für 1859. — Der Ausschuß fur die Pariser
erschönerungen hatte gestern die zweite Konferenz mit dem Staats— rathe. In der ersten Konferenz hatten die Ausschuß-Mitglieder die Vorlage sämmtlicher Pläne, Voranschläge und Aktenstücke ver⸗ langt, aber die ausweichende Antwort erhalten, dieselben seien zu umfangreich und so lomplizirt, daß sie nicht von der Stelle bewegt werden könnten; wer also Einficht davon nehmen wolle, möge sich aufs Stadthaus verfügen. In der gestrigen Zusammenkunft der Aus—⸗ schuß⸗Mitglieder des gesetzgebenden Körpers mit den Kommissarien des Staatsrathes gaben sich zwei Meinungen des Ausschusses kund, indem ein Theil der Mitglieder von den beantragten 60 Millionen 23 Millionen abziehen will, während der andere Theil meint, man wolle sich mit 15 Millionen Abzug begnuͤgen, da 23 wohl zu schwer durchzusetzen sein dürften. Die Kommissarien des Staatsrathes entgegneten, von einem Abzuge fönne uberhaupt nicht die Rede sein. So steht die Sache jeßt; doch bezweifelt man nicht, daß der gesetzgebende Körper nachgeben wird, da die Kommissarien des Staatsrathes erklärt haben, die Verschönerungs-Arbeiten würden doch ausgeführt werden, selbst wenn der Gesetz-Entwurf nicht zu Stande kommen sollte; nur werde man alsdann in funfzehn Jah⸗ ren statt der jetzigen zehn die Arbeiten ausführen. Auch erkfärte Herr Baroche, der Kaiser lege ein größeres Gewicht auf Annahme dieses Gesetz⸗Entwurfes, als auf den über die Adelstitel. Der Präfident des Staaͤtsrathes setzte sogar hinzu: „Meine Herren! Wenn es nöthig sein sollte, Sie noch drei Monaie zur Votirung der in Frage stehenden Gesetz-Entwürfe zuräckzuhalten, so werden wir Sie noch drei Monate hier behalten.“
— 28. April. Es fand heute eine Versammlung des Ver— waltungsrathes des Kredit Mobilier zur Feststellung der Dividen— den Statt. Man versichert, der Herzog von Galliera werde wieder Mitglied des Verwaltungsrathes werden.
Italien. Turin, 24. April. Die Majorität von 129 Mitgliedern der Deputirten-stammer, die gestern für Annahme des Verschwörungs-Gesetzes stimmte, zählte in ihrer Mitte 43 der ge⸗ mäßigten und der äußersten Rechte angehörige Deputirte. Die übrigen 86 gehören den beiden Centren und der Linken an. Die 29 Stimmen zählende Minorität gehört fast ausschließlich der Linken an; die Centren haben blos . Stimmen geliefert. Der gestern in der Deputirten-Kammer zur Diskussion gekommene Art. J. des Verschwörungs-Gesetzes lautet wie folgt: „Die Verschwörung gegen das Leben auswärtiger Souveraine oder Regierungs⸗Ober⸗ häupter wird, wenn vorbereitende Handlungen stattgefunden haben, entweder mit Gefängniß oder mit Zwangsarbeit bis zu 10 Jahren bestraft, ohne daß damit die härteren Strafen ausgeschlossen find, welche das Strafgesetzbuch für den Fall festsetzt, wo der Plan so weit zur Ausführung gediehen ist, daß nach der , wee in Kap. 1, Buch 1 des besagten Kodex ein Attentat vorliegt, oder wo das Verbrechen wirklich begangen wor— den ist. Der Abgeordnete Alvigni, Mitglied des Cassations⸗ hofes, schlug gestern folgendes Amendement vor: „Die Verschwoͤ— rung gegen das Leben eines fremden Staats⸗Oberhauptes wird, wenn vorbereitende Handlungen sie begleiten, oder ihr folgen, mit