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N icht amtliches.
Preußen. Potsdam, 15. Juni. Gestern Nachmittag empfingen Ibre Königlichen Masestäten Seine Fönigliche Hobeit den Prinzen Friedrich Wilbelm, Höchstwelcher Sich vor der Abreise nach Pommern und Preußen verabschiedete; Abends nahmen Allerböchstdieselben den Thee im Neuen Garten, wobei auch Seine Köonigliche Hoheit der Prinz von Preußen erschien.
Heute Vormittag besuchten Ibre Königlichen Hobeiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich Carl, nebst der ältesten Prin— zessin Tochter Ihre Königlichen Majestäten auf Sans souciã; gegen Abend machten Allerböchstdieselben eine Spazierfabrt und be— gaben Sich nach Charlottenburg, woselbst der Tbee stattfand.
Berlin, 16. Juni. Se. Königliche Hobeit der Prinz don Preußen kam beute mit dem 12 Uhr Zuge aus Potsdam bier an und wird Abends 11 Ubr wieder nach dem Babelsberge zurückkehren. e
Nostitz, entgegen.
Stettin, 15. Juni. Se. Fönigliche Hoheit der Prinz 1 Wilhelm traf mit dem heutigen Abendzuge von
erlin hier ein, und wurde auf dem Bahnhofe von den Spitzen der Behörden empfangen.
Das Königlich preußische Kriegs-SchraubenDampfschiff „Die Grille“ ist beute Abend hier angelangt. (Ostsee⸗ Itg.
Lübeck, 14 Juni. **
von bier nach Hamburg, um bei der dort stattfindenden Elbzoll—
lassige Gemüben der Kaiserlichen Regierung. Die Maßregeln der
mit eben so vieler Festigleit wie Umsicht ausgeführten Ucberm die aufmerksame und unablaͤssige stontrole ö .
mission haben bereits gute Ergebnisse erzielt; viel Göses ist der
hütet, viel Gutes bewirlt worden, und was noch erübrigt, bangt
nur noch von den Anstrengungen ab, die mit Ausdauer
Konferenz unsern Staat zu vertreten. Diese Konferenz, und mithin auch die Abwesenbeit des Herrn Syndicus von hier, wird aller
Wabrscheinlichkeit nach mehrere Monate dauern.
Lüb. Ztg. Baden, 14. Juni. (Lüb. Ztg)
Se. Majestät der fönig Max von
Baiern besuchte gestern früb den Gottesdienst und brachte einen
Tbeil des Vormittags bei dem Großherzog und der Großherzogin u. Bei Ibrer Königlichen Hoheit der Prinzessin von zreußen fand das Diner statt, welchem der König, der Groß—
anwohnten. Heute früh verließ der König Baden, um zunaͤchst die mere, e,. in Rastatt zu sehen und sich dann nach Speyer zu egeben. Baiern. München, 14. Juni. Diesen Vormittag wurde die Konferenz höberer Polizei-Beamten durch den Königl. Polizei. Direktor v. Düring eröffnet; er waren biebei anwesend: Von Seite Oesterreichs; der Königl. Kaiserl. Hofrath, Herr von Elannern von Engelshofen, aus Wien. Von Seite Preußens: der Königl. Polizei⸗Präsident von Berlin, Frhr. v. Zedlitz⸗Neukirch, in Begleitung des stönigl. Staatsanwalts Homeyer aus Berlin. Von Seite Sachsens: der stönigl. Geheime Rath und Abtheilungs-Di— rektor im Staatsministerium des Innern, Herr v. Körner aus Dresden. Von Seite Hannovers: der Königl. General⸗-Polizei- Direktor Herr Dr. Wermuth aus Hannover. Von Seite Wuͤrttembergs: der 2 er, 6 . Majer aus Stuttgart. Von Seite adens: der Großherzogliche Ministerial⸗Direktor Herr D. Weitze aus Karlsruhe. (N. EJ 7 r 2 Großbritannien und Irland. London, 14. Juni. Die Königin und der Prinz Gemahl sind heute Nachmütags nach Birmingbam gereist.
Frankreich. Paris, 14. Juni. Der „Moniteur“ lenkt heute die Aufmerksamkeit der Nation auf die Verbreitung der schlechten Bücher und den Eifer des Ministers der allgemeinen Sicherheit, dieselben durch gute Volksschriften zu ersetzen. Er sagt: „Die Vor- und Nachtheile des Haufirhandels find seit ge— raumer Zeit . und auseinandergesetzt worden. Acht Millio— nen unmoralischer Bücher von zehn Tausend Händen, in unseren Dörfern und Landschaften, die Irreligiosität in allen Gestalten, die Umsturzlehren des grassesten Sozialismus, die Raffinements einer schandbaren Schamlofigkeit, welche in den Wohnungen ange— boten wurden und ungebildete und arglose Gemüther zum ö. reizten, das war die Situation gegen das Jahr 1847 in ahh jenes unvorsichtigen und strafbaren Gehenlassens, das man mitunter mit dem Namen Freiheit aufstutzt; und gewiß war dies eine Gefahr die kein Mensch guten Glaubens verkennen und kein Mensch der das Herz auf dem rechten Flecke trägt, dulden könnte. Der Haufir⸗ handel müßte, wenn er nur unter solchen Bedingungen geübt wer⸗ den könnte, ganz verboten werden. Aber acht Millionen guter Bücher, die als Unterrichtsmittel den ob ihrer Unwissenheit unwilligen Bevölkerungen dargereicht werden, die ihnen nach des Tages Last und Mühen das Feld ehrbarer Gefühle und gesunder Ideen darbieten, ihnen Ehrfurcht vor Gott, Liebe
um Vaterlande, Dankbarkeit gegen den Herrscher einflößen,
is in die Hütten die ruhmvollsten Namen unserer Literatur
verbreiten — das sind auch unbestreitbare Vortheile, denen eine mal dem General-striegs-Commissair Lange weichen. — Der Con—
Die Ge⸗
aufgeklärte Regierung nicht mit frohem Herzen entsagt fahren des Buͤchervertriebs zu beseitigen 26 3 aus den . zu ziehen, die derselbe 9. Unterweisung und Ver— ttlichung der Massen bietet, das war seit sechs Jahren das unab⸗
Stück von 228 Litres bereits zu 0 —– 32 Frs. los. der Faͤsser sind bereits um 3 —4 Frs. gestiegen, so fest rechnet man ; . auf eine höchst ergiebige Erndte.
berzog und die Großberzogin, und die Großherzogin Stephanie :
und durch Zusammenwirken bestimmt begränzter Mittel llar vorgestecktes Ziel gerichtet sind.“ . 6.
Der Minister des Inn und der allgemeinen Sicherbeit hat, wie der ‚Moniteur“ e in
um den Eifer aller derjenigen, welche mit ihm zur Errei
ö. — gen, teich un dieses delilaten Vorhabens beitragen wollen, anzufeuern,“ 16 Person in einer der letzten stommissions-Sißungen den Vorsitz ge⸗ fübrt und zugleich an die Präfelten ein Rundschreiben erlassen
worin denselben die aufmerksamste Prüfung der offiziellen Kücher⸗
. vor * Vornahme der Stempelung, die unabläassigfte * Sauberung im Personale der Bücher -⸗Vertreiber u. s. w zfoh— ü Um 2 Uhr nabm Höchstderselbe den Vortrag des ** e, e,. Minister⸗-Präsidenten und des Generals der Kavallerie, Grafen von
len wird. In diesem ministeriellen Rundschreiben wird schließli . ö ̃ bließlich bemerlt: „Die stommission prüft sorgfaͤltig alle religiösen Schriften; sie hat alle Werke, welche Aufregung des Geistes und Aufregung von Leidenschaften, die nicht mehr zeitgemaͤß
sind, zu enthalten scheinen, dem Hausirhandel entzogen. Ihr
Eifer hat sich diesem weisen Gedanken anzuschlißen. Es ist Pflicht der Verwaltung, allem entgegen zu treten, was aualändische Ge— sellschaften, die über bedeutende Mittel verfügen, durch Agenten,
De welche bier bei uns agitiren sollen, in unser Le ine Syndikus Dr. Elder reiste votgestern gitiren sollen, in unser Land bringen. Diese
Agitation würde, das gebe ich zu, sich niemals zu einer Gefahr steigern; aber was auch das Ergebniß der Arbeit von den Gesell— schaften, die ich meine, sein mag, es ist gut, wenn man den Unter— nehmungen derselben auf die Finger siebt.“
.Die Aussichten auf eine ausgezeichnete Wein-Ernte sind so glänzend, daß die Weinpreise jetzt ungewöhnlich stark zurückgehen. Im suͤdlichen Frankreich, ja schon in Beaugency, schlägt man das Die Preise
Spanien. Madrid, g. Juni. Die ministeriellen Jour—
nale wider prechen neuerdings allen Gerüchten über eine Minister— Krise. — Die Regierung will den spanischen Besitzungen an der afrikanischen Küste eine größere Bedeutung geben und einen sub—
veutionirten Damfschifffabrtsdienst zwischen Fernando⸗Po, Annoban
und Corisa ins Leben rufen, wo auch eine spanische Flottenstation
errichtet werden soll. Die Dampfschifffahrts - Linie soll auch die
canarischen Inseln berühren, um deren Handel mit dem Mutter— lande zu heben.
Türkei. Nachrichten aus K onstantinopel vom 14. Juni zu— folge, haben die aufständischen Bewegungen auf der Insel Candia voll— ständig aufgehört. — Die insurgirte Bevöllerung hatte ihre Be— schwerden gegen die Lokal-Regierung den Commissairen der Pforte vorgetragen und sich alsdann zurückgezogen.
Die Bedingungen, welche die aufständischen Kandioten in der Veli Pascha überreichten Beschwerdeschrift gestellt haben, find fol— gende: 1) Abschaffung der Abgaben von den Gütern der Waisen; 2) gerechtere Aufstellung der Kekrutensteuer und Repartirung der selben durch die Christen selbst; 3) das Recht, Waffen in ibren Häusern behalten zu dürfen; 4) Zusage, daß außer den bestebenden Steuern keine neuen auferlegt werden sollen,; 5) jährlicher Wechsel des Gemeinderathes, der, wie er von den Gemeinden bezablt wird so auch einige Unabhängigkeit und das Vertrauen der Einwohner 5 soll.
Privatmittheilungen aus Ragusa zufolge landeten am 1 Juni Abends zwei türkische Dampfer mi * Mann a — in zwei Bataillons getheilt — und 51 Pferden unter Mahomed Pascha in Gravosa; die Truppen wurden am 13. Morgens aus— geschifft. Aus Ragusa wird gleichfalls gemeldet, daß die russische Dampfkorvette „Polkove“ mit 44 Kanonen und 400 Mann Equi⸗ page, vom Fregatten-Capitain Juschkoff befehligt, am 14. Juni Morgens bei der Insel Croma, suͤdlich von Ragusa, Anker' ge— worfen hat. Die Fregatte salutirte. Sie kam von Messina, von wo sie die Fahrt in zwei Tagen zurücklegte.
Dänemark. sopenhagen, 14. Juni. Bei den heute stattgehabten Volksthings-Wahlen wurden füuͤr die 9g hiesigen Wahl⸗ Distrikte zu Volksthings-Abgeordneten erwählt: Landes“ Oberge⸗ richts Prokurator L. C. Larsen, General⸗striegs⸗Commissair Lange, Justizrath Qbergerichts⸗-Assessor O. Muller, Vaͤckermeister Scherfig, Geh. Rath Tillisch, Baron Blixen⸗Finecke, Schuhmachermeister Lier, Kandidat C. W. Rimestad und Bürger⸗Repraͤsentant Zimmermeister Kahser. Die Herren Larsen, Rimestad und Ftayser haben bereits in der vorigen Reichstags-Periode dieselben Distrikte, in welchen sie jetzt gewählt wurden, im Volksthing vertreten. Dagegen mußte der frühere Vertreter des 2. Distrikts, Konsul Alfred Hage, dies—
seils-Präsident Hall ist (den „H. N.“ zufolge) in einem der Wahl— Distrikte des Kopenhagener Amtes einstimmig gewählt worden, nachdem er sich für die Aufrechthaltung der Unabhängigkeit Däne⸗ marks von Deutschland und der constitutionellen Regierungsform
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im Königreiche Daͤnemark ausgesprochen hatte. In Odense wurde
Etatsrath Schovelin gewählt. ;
Amerika. New-Vork, 3. Juni. Im Repräsentanten— Hause ist eine Resolution angenommen worden, welche so ziemlich einer Kriegs-Erklärung gegen die Republik Paraguay gleichkommt.
Zu Petersburg in Virginia war große Aufregung durch die Entdeckung verursacht worden, daß mehrere Sklaven nach Abfahrt eines Schooners aus Wilmington im Staate Delaware vermißt wurden. Ein Dampfer ward dem Schooner nachgesandt, und fünf Sklaven wurden an Bord gefunden. Der Capitain, das Schiffs— volk und die Sklaven wurden verhaftet und eingekerkert. Bei Rück⸗ kehr des Dampfers waren ungefähr 2000 Menschen auf dem Werfte versammelt. Nur mit großer Mühe gelang es, diesen Volkshaufen von Gewaltthätigkeiten abzuhalten. .
Wie aus Mexiko gemeldet wird, hatte die Regierung Zu⸗ loaga's sämmtliche mexikanische Häfen dem Handel verschlossen. Man erwartete, daß Älveran am Zten mit zwei neuen Brigaden ins Feld rücken und auf Cuermavacg marschiren werde.
Laut zu Waspbington eingetroffenen Berichten aus Arizona stellt es sich als wahrscheinlich dar, daß Peschiera, der Geuver⸗ neur von Sonora, jenen Staat für unabhängig erklären wird, falls Zuloaga siegt oder Santa Anna nach Mexiko zurückkehrt.
Bie Mormonen haben den General Cumming vertrieben und schicken sich zu einem verzweifelten Widerstande an.
Asien. Das East India House hat eine Anzabl De— peschen aus Indien erhalten, die aus Bombay, 10. Mai, datirt sind. Wir geben den Hauptinhalt: In Oude hat sich seit letzter Depesche nichts von Bedeutung zugetragen; ein großer Theil der Provinz scheint sich ruhig zu ordnen. Die Gurkas haben Fyzabad und am 6ten batte die Hälfte von ihnen den Gogra überschritten. Die Junpore- und Azimghur- Bezirke sind rubig. Bei Etawah und Etah wurden die Rebellen in klein en Scharmuͤtzeln geschlagen und verloren zwei ihrer Führer. Die Streitmacht unter Brigadier Benn marschirte, nach Ueberschrei⸗ tung des Ganges, gegen Kukrala, 10 Meilen von Budon. Der General und sein Stab waren voraus und stießen auf einen Haufen Reiterei, den sie für eine Abtheilung der Gepäckwache hielten, die auf einer geraderen Route in der Flanke der Heersäule marschirt war. Der General ritt auf sie zu, und als er auf 30 Ellen nabe gekommen war, er⸗ öffneten vier Kanonen ein Kartaätschenfeuer auf den Stab. Gene⸗ ral Penny wurde bald darauf vermißt, und Oberst Jones über— nahm das Kommando. Unsere Truppen kamen ruhig heran, und der stampf endete mit der vollständigen Niederlage des Feindes. Man weiß nicht, wann General Penny verwundet ward, aber seine Leiche wurde nach dem Gefecht hart bei Kukrala gefunden. Penny's Brigade marschirte dann auf eigene Faust durch Rohilcund und stieß am 3. zum Ober-Feldherrn. Dieser hatte am 14. Mai Shabjihanpoor ohne Widerstand eingenommen und war am andern Tage, nach Zurücklassung einer kleinen Besatzung, gegen Bareilly marschirt, welches am 6. angegriffen und am 7. besetzt wurde. Inzwischen kam am 3. Mai ein großer von dem fanatischen Moulvie von Lucknow angeführter Rebellenhaufe aus Mahnudie in Oude herab, plünderten die Stadt Skabjekanpoor, machte viele Einwohner nieder und zwang die Be— satzung, sich in die Verschanzung rund um die Mauer zurückzuziehen. Sie iß, wie man glaubt, mit Lebensmitteln versehen und kann sich halten, bis Brigadier Jones, der am 8. von Bareilly aufbrach, ihm zu Hilfe kommt. Sir Hugh Rose schlug die Rebellen bei Krouch, 400 bis 500 töͤdtend, und wird den Rest der Feinde bei Calpee zu fassen suchen; seinen Rücken deckt General Roberts, der zu dem Zweck nach Neemuch marschirt ist. Im Chopda⸗Bezirk hat ein Zemindar sich offen empört und 2Telegraphenbeamte erschlagen; Militair tückt gegen die Rebellen. Im Punjab hat Sir Sydney Cotton am 25 Punniar und Chengbe zerstört. — Aus Bengalen hört man, daß die unter Ummer Sing, einem Bruder von Koer Sing, stehenden Rebellen 7000— 9000 Mann stark seien. Koer Sing ist, wie man jetzt glaubt, noch am Leben. — Nachtrag. Sir E. Lugard schlug die Rebellen am g. bei Donstanpoor und besetzte darauf Ingdespoor und am 11. Mai Saitpore, wo der Rebellen— häuptling Ameer Sing gefallen sein soll. Shahjehampoor wurde am 9. Mai vom Brigadier Jones entsetzt. Im 4. Benga⸗ lischen National⸗Infanterie⸗Regiment in Mooashipore im Punjab wurde eine Verschwörung entdeckt; sechs Verschworene wurden gehenkt. 5000 Rebellen haben Chundaree, welches Sir M. Rose den Truppen Scindia's zu bewachen gab, nach hartnäckigem Widerstande erstürmt. Sie haben sich auch Sulluttpoor's und Thalbut's bemächtigt und bedrohen Baghur. Edwonstone. Anderson.
London, Dienstag, 15. Juni, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) In der heutigen Sitzung des Oberhauses frug Brougham, ob die Regierung Angesichts der unsichern Lage Europa's die Be— mannung der Flotte vorbereite. Malmesbury bejahte dies und fügte hinzu, daß gegenwärtig in einem Spezial-Comité Berathun— gen über die Details stattfänden. .
Im Unterhause antwortete Fitzgerald auf eine des fall⸗ sige Interpellation Deasy's, weder England noch Sardinien hätten die Herausgabe des „Cagliari“ seitens Neapels erwartet. Malmesburhy hätte in seinem Ultimatum angekündigt, daß sar⸗ dinischerseits eine äbnliche Note erfolgen würde; letztere aber sei, weil sie sich verspätet, nicht übergeben worden. Der hiesige sardi⸗ nische Gesandte sei mit dem erlangten Resultate zufrieden. Die betreffende orrespondenz werde baldmöglichst vorgelegt werden.
Paris, Dienstag, 15. Juni. (Wolff's Tel. Bur.) Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Toulon ist die Fregatte, Impetueuse“ aach dem Adriatischen Meere abgegangen, während der Linien⸗ dampfer „Eylau“ dasselbe verlassen hat.
Statistische Mittbeilungen.
— Von der Hülfskasse des kom munalständischen Ver— bandes der Neumark sind im Laufe des Jahres 1857 vier verschie⸗ dene Darlehne, und zwar: 500 Thlr. zu 3 pCt. Zinsen an eine Gemeinde zur Ausführung von Deichbauten, 2500 Thlr. zu 35 pCt. Zinsen an einen Deichverband zu demselben Zweck, 200 Thlr. zu 3 pét. Jinsen an eine Gemeinde zum Bau eines Pfarrhauses, und 1000 Thlr. zu 31 pCt. Zinsen an eine Gemeinde zum Bau eines neuen Schulhauses hergegeben worden. Außerdem sind noch zur Förderung gemeinnütziger Unternehmungen 6300 Thlr. an Darlehnssucher zu 35 pCt. Zinsen zugesichert. — Der Zinsge⸗ winn bei der neumärkischen Hülfskasse aus dem Jahre 1857 beträgt ein⸗ schließlich der Zinsreste von 1856 3674 Thlr. 25 Sgr. 4 Pf. Nach Abzug des statüutenmäßigen Verwaltungskosten⸗Zuschlags von 166 Thlrn. 5 Sgr. 2 Pf. find in Folge dessen 2608 Thlr. 20 Sgr. 2? Pf. zur Vertheilung gekommen, und es haben davon empfangen: 1) die neumärkische Kommunal⸗ Landtags-Kasse zur Verwendung für öffentliche Zwecke die Hälfte mit 1301 Thlr. 10 Sgr. 1 Pf.; 2) die neumärkische Hülfskasse zur Vergröße⸗ rung ihres Stammkapitals mit 652 Thlr. 5 Sgr. 1 Pf., und 3) die Sparkassen-Interessenten des kommunalständischen Verbandes der Neumar „ mit 657 Thlr. 5 Sgr. Bei Vertheilung der letztgedachten Summe an die berechtigten Sparer ist auf ein Guthaben don 100 Thlr. eine Prämie von 2 Thlr. 6 Sgr. gefallen. — Wie nüßlich die Hülfskasse überhaupt gewirkt hat, ergiebt sich daraus, daß seit dem fünfjährigen Bestehen der selben a) an Corporationen und Gemeinden zu Deichbauten 514,500 Thlr., b) zu Chausseebauten 30,000 Thlr., e) zu Kirchen- und Schulbauten 8100 Thlü.,, d) an eine Gemeinde zum Abbau ihrer Gebäude auf wasserfreie Baustellen 2725 Thlr., e) an Privatpersonen zu Melioratienen von Grund⸗ stücken 2500 Thlr., zusammen also 97825 Thlr., und zwar 58,400 Thlr. zu 35 pCt. und 39,425 Thlr. zu 3 pCt. Zinsen ausgeliehen worden find.
(Pr. C.)
LHLelhzin, 15. Juni. Leipzig-Dresdener 270 Br. Löbau- Zittauer Litt. A. 565 G.; do. Litt. B. 8? G. Mag deb. - Leipziger J. Emission 245 Br; do. II. Emiss. — Berlin- Anhalter — Berlin- Stettiner — . Cöln - Mindener —. Thüringische 117 Br. Friedrich-Wilhelms- Nordbahn — Altona - Kieler — Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien 86 G. Braunschweiger Bank- Actien — Weimarisehe Bank- Actien 96 Br. Oesterreiehisehe 5proz. Metalligues 807 6. 18546 Loose —. 1854er National- Anleihe 817 Br. Preussisehe Prämien- Anleihe —.
Hreslalm, 16. Juni, 12 Uhr 18 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats- Anreigers.) Oesterreichische Banknoten Nn C. Freiburger Stamm - Aectien 957 Br.; de. dritter Emis-ion 923 Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 135 3 Br.; do. Lit. B. 1253 Br.; do. Lit. C. 135 Br. Obersehlesisehe Prioritäts -Obligationen Lit. D. SJ. Br.; do. Lit. E. JN Br. Kosel - Oderberger Stamm- Actien 46 K. Kosi - Gder- berger Prior. Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Actien 66 6G.
Spiritus pro Eimer 1u 60 Quart bei & pCt. Tralles S. Thlr. G. Weizen, weisser 652 — 16 Sgr., gelber 58 — 71 Sgr. Roggen 43 — 48 8gr. Gerste 33 - 38 Sgr. Hafer 32 — 36 8gr.
Bei geringem Geschäft waren die Course theilweise niedriger.
Ham hann, 15. Juni, Nachmittags ? Uhr 30 Minuten. Lebhaftes Geschäft in Staatsbahn und Credit-Actien.
Schluss - Course: StieglitV de 1855 1023. 3proz. Spanier 35. 1proz. Spanier 253. National- Anleihe 817. Mexikaner — 5pror. Russen — . Oesterreich. Eisenbahn- Actien 652 G. Diseonto 12 bis 2 pt. ) London lang 13 Mk. 3 Sh. not., 13 Mk. 37 Sh. bez. London kurz 13 M. 4 Sh. not., 135 Mk. 5. Sh. bez. Amsterdam 35. 70. Wien 78.
getreidemarkt: Weiten loeo von Inhabern auf letzte Preise ehalten, jedoch ohne Kauflust. Roggen loco unverändert, ab Königs- berg 125 6 Juni- Juli 59 - 650 bez., wenig Angebot. Oel pro Okto- ber 29 sehr geschäftslos. Kaffee unverändert. Link flau.
FErunk furt a. M.,. 15. Juni. Nachmittags? Uhr 25 Minuten. Sehr günstige Stimmung und steigend in Industrie - Papieren bei leb- haftem Umsatæ.
Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 115. Preussisehe Kassenscheine 1053. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigshafens Bexbach 14335. Berliner Wechsel 1058. Hamburger Wechsel 873. Londoner Wechsel 1171. Pariser Wechsel 83. Wiener Wechsel 114 Br. Darmstädter Bank-Actien 242. Meininger Kredit-Actien Sz. 3proz. Spanier 373. 1proz. Spanier 26? Kurhessisehe Loose 403. Badische Loose 523. 5proz. Metalliques 18. 41proz. Metalliques 693. 1854er Loose 101. Oesterreichisches National-Anlehen 797. Cesterreiehiseh- französische Staats Eisenbahn- Aetien 3093. Oesterreichische Bank- Antheile 1107. Rhein-Nahe-Bahn 63 bez.