1858 / 187 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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in Brgege, Litewst: en Donnerstag, Freitag und Sonntag, 6—7 Udbr Abends. Personengeld: von Warschau bis Brzesc-Litewsk: . für einen Plaz im Wagen.... Y Rub. 30 stop. Silber, äußerer Plaß kJ

Auf sämmtlichen vorgedachten Posten hat jeder Reisende 20 Pfund Gepäck frei. Für das Uebergewscht sind 5 sKopel en Silber pro Pfund zu bezahlen.

In Bezug auf die Vorausbestellung von Plätzen wind den Reisenden empfohlen, sich dieserbalb nur direkt an die betreffenden Kaiserlich russischen Post- Anstalten zu wenden, die Vermittelung von Zwischenpersonen aber zu vermeiden.

In Fällen, wo den Reisenden für die Plätze eine böbere Be⸗ zablung, als der Tarif bestimmt, abgenommen worden ist, baben dieselben bei der Faiserlich russischen Ober-Post⸗ Behörde in St. Petersburg felage zu fübren. .

Zu den Posten von Tauroggen und von Warschau nach St. Petersburg können bei den Faiserlich russischen Post Anstalten in Tauroggen und Warschau Plätze durch den Telegrapben bestellt werden, jedoch unter der Bedingung, daß der bestellte Plaß auch in dem Falle bezablt werden muß, wenn derselbe in Folge verspä— teten Eintreffens des Reisenden oder aus einem anderen Grunde nicht benutzt wird. Bei der Aufgabe der telegraphischen Bestell⸗ Depesche müssen zugleich die Kosten für die Rückantwort, welche von der betreffenden Fraiserlich russischen Post-Anstalt darüber er— theilt wird, ob der gewünschte Platz noch zu haben ist oder nicht, entrichtet werden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fütst Heinrich 74. Reuß⸗Schleiz-stöstritz, von Jaäͤnkendorf.

Abgereist: Se. Excellenz der General Lieutenant und Inspeecteur der technischen Institute der Artillerie, von unowski, nach der Provinz Schlesien.

Bekanntmachung.

Die nicht in einem Seminar gebildeten Elementarlebrer, welche hier für das Schulamt geprüft zu werden wunschen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß in Folge unserer Bekanntmachung vom 4. März 1842 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam de 1842, Stück 12. S. 46) der nächste Prüfungstermin am letzten Mittwoch des Monats Oktober d. J, also am 27. Oltober er., eintritt, und daß sie sich mit den in der gedachten Bekanntmachung erwäbnten Zeugnissen bei dem Herrn Seminar-Direktot Thilo hietselbst (Oranienburger Straße Nr. 29) vier Tage zuvor zu mel— den baben.

Berlin, den 6. August 1858.

Ft önigliches Schul-⸗Kollegium der Provinz Brandenburg.

DR ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 12. August. Das Landgräflich hessen— bomburgsche Bundes⸗-Rontingent wird die in §. 30 der revidirten Bundes -Kriegsverfassung vorgeschriebenen Exercitien nach dem Wunsche der Landgräflichen Regierung im Anschluß an die dies— jäbrigen Uebungen der in Frankfurt a. M. garnisonirenden preußischen Truppen ausführen. (Pr. C.)

Aachen, 10. August. Se. Königliche Hobeit der Prinz von Preußen reist beute, Dienstag, Nachmittags 5 Uhr, von Ostende ab und trifft Mittwoch, den 11., früh Morgens nach 3 Uhr, in Aachen ein. Der englische Gesandte am preußischen Hofe, Lord Bloomfield, ist bereits gestern hier eingetroffen. (A. 3.)

Düsseldorf, 11. August. Die hiesige Zeitung enthält die Mittheilung, daß Ibre Majestät die Königin Vietoria um 3 Uhr 57 Minuten Nachmittags bier eintreffen wird. Sämmtliche Straßen, durch welche Ihre Masestät die stönigin in den fürstlichen Hof equipagen fahren wird, haben ein festliches Gewand angelegt, bis an den „Breidenbacher Hof“, in dessen Räumen Ihre Masestät die Königin mit Ihrem Gefolge das Nachtlager zu nehmen geruben werden.

Hessen. Darmstadt, 11. August. Se, stönigliche Hoheit der Großherzog ist beute Morgen nach einem mehrwöchentlichen Aufenthalte am staiserlich österreichischen Hofe wieder in biesiger Residenz eingetroffen. (Darmst. Ztg. ;

Baiern. München, 10. August. Zur Inspertion deg baierischen Gundeskontingenta wurden beordert und werden in den ersten Tagen des Septembers hier eintreffen: von Preußen der General Fürst von Hobenlobe Sigmaringen, von Hannover der General Major und Attilleriestommandant von Müller und von Baden der General der Kavallerie von Gayling. (R. C.)

Oesterreich. Kralau, 9. August. Vor einigen Tagen hat in Lemberg das mündliche Verfabren im Prozeß gegen die Ghomnasiasten⸗Präparanden zum Lehrfach begonnen, wekche einer Verschwörung zur Losreißung Galliziens don Oesterreich, also dez Landesverratbs, angellagt sind. Der älteste dieser Verschwörer ss 19, der jüngste 17 Jahre alt. Der Anführer, der 19jährige Paul Pasztowski, ist angeklagt, mit dem Seßer Alexander Danilowich, der seine Abkunft von Jobann Sobieski herleitet, die Verschwörung angezettelt zu baben und wird beschuh, digt, strategische Pläne, Verschwörungs Formel, Organisationz Statut u. s. w., die man im Walde vergraben gefunden hat, ver faßt zu baben. Die Angeklagten sind seit vorigem Jabt in Haft Der Rädelsfübrer bat zwei Geständnisse abgelegt und wieder zurück genommen, und beharrt schließlich dabei, daß die ganze Geschich́⸗ nur eine „Uebung“, keineswegs ein zur Ausführung bestimmie Plan war. Die erste Sitzung des Gerichts schloß mit der Zeugen vernebmung. Drei Advokaten fungiren in diesem Projeß als Sachwalter. (8. B. H.)

Triest, 9. August. Gestern Abends traf der Faiserlic striegsdampfer „Prinz Eugen“ von Fonstantinopel bier ein. An Bord desselben befand sich der Internuntius Freibert von Prokesc Dsten, der heute Abend die Reise nach Wien fortseßt. (Tr. Ing

Großbritannien und Irland. London, 109. Auguß Die cönigin langte gestern Abend um 6 Uhr in Begleitung des Prinzen . in Bucingham Palast an und ertbeilte den Premier Lord Derby eine Audienz. Gravesend war schon gestern auf dem ganzen Wege von der Eisenbahn bis zum Damm, wo sic Ihre Majestät beute nach Ostende einschiffen soll, mit Fabnen und Flaggen geschmückt. Kurz nach 10 Ubr Morgens stiegen beute Ibre Majestät die stönigin und der Prinz Gemahlin Gravesend an Bord der Vacht „Victoria and Ulbert“ und segelten unter den tausendstimmigen Cheers der Vollsmasse, unter den Klängen der Nationalbomne und dem stanonendonger von Tylburd Fort nac Deutschland ab. Die Corporation überreichte vorber eine Adresse und die Tochter des Mapors, Miß Trougbton, ersuchte Ihre Majestät, der Prinzeß Royal ein „Souvenir“ von den jungen Damen, die im vergangenen Februar die Fönigliche Kraut auf demselben Landungsplatz das Geleite gaben, mitjubringen. Es bestebt in einer Stickerei, das stoͤnigliche Wappen, das von Gra vesend und die in einen Kranz verschlungenen Namen der Geberinnen mit folgender Inschrift: „Wir vertrauen Dir unsern Schatz mu voller Zuversicht“' in deutscher Sprache. Ibre Majestät lobte de Arbeit und nahm das Geschenk hulddoll an. Um halb 11 war die Königliche Vacht nur noch am Horizont zu seben.

Aus Valentia telegrapbirt man von gestern, den 9. Auguß daß Neufundland noch immer blos auf voltaische Stroͤmungte— antwortet, da eine andere Communication für den Augenblick nos nicht bewerkstelligt werden kann. Bei dieser Gelegenbeit sei wähnt, daß die ganze Entfernung zwischen Valentia im Weß— Irlands und Trinity⸗Bady in Neufundland 1650 Seemeilen ? trägt; das natürlich viel längere stabel mißt 2122 Meilen.

Die atlantische Telegraphen-Compagnie veröoffem licht folgendes Telegramm aus Valentia von heute Morgen:

Neufundland hat begonnen, seine speziellen Sprech strumen aufzustellen und zu gebrauchen. Gestern Abend auf 12 erbielte wir Kabel-Gewindströmungen a 140 per Minute. Sie senden j von drüben die üblichen Buchstaben zur Instandsetzung der Inn mente, und wir erhielten von ihnen die Worte: „Bitte, noch en mal!“ und „Bitte, für jetzt langsamer zu telegraphiren!“ vollker men ausbuchstabirt. Sie haben auch häusig zu wirderbolen ersuch ein Beweis, daß die empfangenden Instrumente drüben noch mie vollkommen in Stand sind. Ich schicke mit dieser Post den Zett ein, der die ersten durch die Instrumente der Compagnie uͤber de Ocean telegraphirten Signale entbält. Die Geschwindigkeit, mi der die Buchstaben hervorkommen, scheint größer, als die in Fäaphen,

und die Strömungen sind, dem Anscheine nach, eben so sial wie dort.

11. August, Morgens. Nachdem die Königin gestein Gravesend verlassen, fanden daselbst Wettfahrten von Booten und Abends ein brillantes Feurrwerk siatt Auch gestern sind zwischen Valentia und Neufoundland zwei kurze Depeschen befor

dert worden; die Signale waren schnell und richtig. Au! Ramsgater Eisenbahnstation fand gestern ein Unfall statt, welchem 20 Personen mehr oder weniger beschädigt worden sind Die Direktoren der Great Eastern Steam - sbip Company haben beschlossen, den „Leviathan“ in öffentlicher Auction zu verkaufen, Dieselben sind ermächtigt, durch Privatäbereinkommen über denselben zu verfügen

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Frankreich. Paris, 10. August. Der Moniteur“ be— richtei aus Gre st, 9. August: „Die Ueberfabrt Ibrer Masestäten von Eherbourg nach Grest ist auf das glücklichste von Statten ge— gangen. Die zebn Linienschiffe, welche die „Bretagne“ begleitet, fuhren die ganze Nacht in der größten Ordnung, jedes an dem angewiesenen Plaßze. Es war um 1 Uhr Nachmittags, als das e r der in der engen Mündung des Hafens von KBrest eintraf. Sogleich begrüßten die Batterieen der Forts, die an der stüste entlang liegen, die staiserliche Flagge mit drei Salven. Der Faiser stieg, um zu landen, in das Boot, auf welchem Napoleon J. die Mün— dungen der Schelde und die Werke von Antwerpen besichtigte.“ Der Maire von Brest bielt an den „Erwählten der göttlichen Gnade und des Nationalwillens“ eine Anrede, machte darauf aufmerksam, daß Napoleon III. der erste Herrscher Frankreichs sei, welcher Brest befucht, und sagte zu der Kaiserin: „Madame, wir lieben Sie aus tiefster Seelt!“ Ibre Majestäten begaben sich unter dem Gedränge der in bunter Vollstracht glänzenden Menge nach der Kirche St. Louis. Hier bielt der Bischof eine Anrede, in welcher er sagte: „Die Bretonen, Christen und Ackersleute, danken Ihnen für Ihre Uiebe zur Religion und für die Ermunterungen, welche Sie dem Landbau zu Theil werden lassen; sie haben ihren Beifall bezeugt, als eine stsarke Hand die Pyramide wieder auf ihre Basis stellte. Sie haben das Genie bewundert, welches, nachdem es einen fernen strieg entworfen und geleitet, seine Weisheit den Fongressen ver— schrieb und ibnen den Frieden diltirte. Der Bischof schloß mit den Worten eines bretonischen Ritters an Maria Stuart: „Ja— mais Breton ne sit trahison!“ Der Faiser erwiederte in passen— der Weise. Nach dem Tedeum begaben sich die Majestäten nach der Ser-Präfektur, wo großer Empfang war.

Durch staiserliche Detrete, datirt Cherbourg, 6. August, wur— den befördert und ernannt: Zu Großoffizieren der Ebrenlegion: Contre-Admiral Lagaud, Unter-ommandant des Evolutions - Ge— schwaders, und ContteAdmiral Graf von Gourdon, See-Präfekt;, zu Commandeuren: die Schiffs-Capitaine Mageres (Kommandant des „Napoleon“, Fabre La Maurelle („Arcole“ und Pothugau („Bretagne“), du Parc, Hafen⸗Direftor, und Schiffsbau- Direktor Sochet; ferner sieben See-Ossiziere zu Offizieren und 29 Er— nennungen, aus der Flotte, zu Rittern der Ehrenlegion. Außer— dem wurden zahlreiche Militair-Medaillen an Seeleute und Mi— litairs vertheilt.

11. August. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß gestern in der Angelegenheit der Donaufürstenthümer abermals eine Fon— ferenz Sitzung stattgefunden babe.

Spanien. Madrid, 9. August. Ibre Majestaͤten wer— den zu Gijon bis zum 24. d. M. Seebäder nehmen und dann nach Galicia abreisen, Santander und Valladolid besuchen und am 8. September in Madrid eintreffen. Die Königin hat die voll— ständige Restaurirung der Fathedrale von Leon und dem Ausbau ener von Valladolid verfügt.

Türkei. Alexandrien, 3. August. Die Mitglieder der Kommission zur Untersuchung der Vorgänge in Dscheddah sind von Suez dahin abgegangen.

Amerika. Briefe aus Colima vom 8. Juli melden, daß General Miramon von Zuloaga's Partei, in der Nähe von Gua— dalajara von den Liberalen total geschlagen, daß kaum einige Hundert Mann seiner Truppen sich gerettet haben, und daß Ge neral Degollado Guadalajara ohne Schwertstreich einnehmen werde. Jene Niederlage erllärt die Abdankung Zuloaga's und seine Ab— reise von Mexiko.

Asien. Einer aus Tientsin, 4. Juni, datirten Depesche des pariser ‚Moniteur“ zufolge war die erste Zusammenkunft zwi schen den Bevollmächtigten der Verbündeten und den chinesischen Unterbändlern auf den tz. Juni anberaumt. Wie dieselbe De—

pesche meldet, lagen das englische und das französische Geschwader

an der Stelle, wo der Kaiser-Kanal in den Fluß Peiho einmündet.

Nachrichten aus Calcutta vom 3. Juli zufolge, welche der Llohddampfet „Neptun“ nach Triest den 16. August uͤberbrachte, ist der franzoͤsische Schraubendampfer „St. Louis“, von Calcutta kom— mend, am 16. Juni in Singapore angelangt. Vier von stronstadt lommende russische Dampfer waren am 25. Juni von Singapore über Hongkong nach Amur abgegangen. In Tientfin hatten be⸗— reits Zusammenkünfte zwischen den europaäͤischen Bevollmächtigten und zwei chinesischen Unterhändlern stattgefunden. Herr Chassiron ist mit neuen Instruction für Baron Gros angekommen.

Föln, Mittwoch, 41. August, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.) Ihre Majestät die stönigin von England ist heute Rach— mittag 15 Uhr in Aachen eingetroffen und von Sr Königlichen Hoheit dem Prinzen von Preußen auf dem dortigen Babnbofe empfangen worden.

schichte der Familie. So weisen sie z. B. statt der Grafsch

London, Dennerstag, 12. August, Morgens. (Wolffs Tel. Bur) Rach hier eingegangenen Nachrichten aus Irland durch streifen in der Grafschaft seillenny Pöbelbanden die Gegend und jerstören die Erndte⸗ und andere landwirthschaftliche Geräthschaften unter Mißbandlung der Eigenthümer. Die Behörden waren ge— nöthigt, Polizei und Militair gegen diesen Unfug einschreiten zu lassen.

Mittelst des transatlantischen Kabels werden fortwährend Signale ausgewechselt.

Die gerstreuten Nachrichten Über das Geschlecht der Grafen von Wartensleben, das bereits in den Urkunden des 13. zahrhun⸗ derts genannt wird und in die Geschichte der deutschen und der auswär— tigen Staaten vielfach verflochten ift, sammelte zuerst der Köoönsgl preuß Hauptmann und Adjutant Gustah Graf von Wartensleben in den ge⸗ nealogisch biographischen Nachrichten von dem Geschlechte derer ven War— tensleben“, welche als Manuskript für die Mitglieder der Familie 183 zu Berlin gedruckt wurden. Dieses mit Fleiß und Umsicht angelegte Werk hat den „Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von War tensleben“ zur Grundlage gedient, welche Graf von Wartensleben in die sem 36 herausgegeben. Das neue Werk ist bereichert durch viele Urkunden, welche erst in den leßten 27 Jabren entdeckt wurden und über die Geschichte der Familie ein Hiers Licht verbreiten. 2 ältesten Urkunden nicht über das 13. Jahrhundert hinausge sie doch manchen neuen Aufschluß über den Ursprung undd

enn auch hen, so geben ie älteste t aft Schwerin eine abgabenfreie Hufe des Dorfes Warsleben im neubaldenslebener Kreise des Regierungsbezirls Magdeburg als älteste Besißung der Familie nach,

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wonach es für die Mitglieder der Familie als historische Thatsache fest⸗

stebt., daß ihre Vorfahren bereits vor sechs Jahrhunderten dem Staube der Freien und nicht dem der Ministerialen angehörten. Eben so ist neu, daß die Familie, welche 1706 die Reichsgrafenwürde erhielt, bereits drei Jahre vorher in den preußischen Grafenstand erhoben wurde, und daher gegenwärtig das älteste preußische Grafengeschlecht ist. Das neue Werk zerfällt in drei Theile, von denen der erste das Urkundenbuch, der zweite biographische Nachrichten, der dritte den Stammbaum der Familie enthält. Im ersten Theile ist am interessantesten der funfte Abschnitt über den Grundbesiß der Familie, insofern darin nach dem Vorgange Danneils und Woblbrüchs viele Gutsarchive erschlossen werden, welche Stoff zu einer Menge Territorial-Spezalgeschlechter liefern und nicht nur dem Genealogen, sondern auch dem Freund der Kunstgeschichte, dem Geschichtsforscher, besonders aber dem Rational-Oekonomen reiche Ausbeute gewäbren. Die im zweiten Theile enthaltenen biographi schen Nachrichten enthalten auf Grund archivarischer Ermittelungen viel Neues, namentlich über 9 Mitglieder der Familie, welche in der oͤsterreichischen, und über 10 Mitglieder, welche in der niederländischen Armer gedient baben, besonders aber über die durch ihre bevorzugte Stel lung unter den preußischen Königen Friedrich 1, Friedrich bisbem * Friedrich II. und Friedrich Wilhelm II., auch für die allgemeine Geschichte ihrer Zeit bedeutenden Männer, wie der General-Feldmarschall Alexander Herrmann, der General- Adjutant Leopold Alexander, der General Lieute— nant Leopold Alexander. Der zweite dieser drei Männer (Vater, Sohn und Enkel) wird von Friedrich dem Großen unter den 4 Freunden ge— nannt, welche er in seinem Leben am meisten geliebt habe, und deshalb

für den Fall seines Todes dem Thronerben auf das Nachdrücklichste

empfohlen. (Pr. C.)

Statistische Mirtbeilungen.

Ueber den Zustand der Sparkasse dei Stadt Magdeburg geben folgende aus amtlichen Berichten entnemmene Mittheilungen näheren Aufschluß. Die Sparkasse wurde in Jahre 1823 errichtet. Das Minimum der Einlagen ist 15 Sgr., das Maximum 300 Thlr. 1 Pf. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Einzablern 3 pCt., wogegen sie von den aus— geliebenen Kapitalien durchschnittlich 4 pCt. beiiebt. Am Schlusse des Jahres 1856 war ein Bestand von 1,405,913 Thlrn. 11 Sgr. vorhanden. Während des Jahres 1857 sind zu diesem Betrage hinzugetreten: durch neue Einlagen S50, 088 Thlr. 7 Sgr. 3 Pf., durch Zuschreibung von Zinsen 42,995 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf. Die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen betrugen während desselben Jahres 70t, 23 Thlr. 26 Sgr.! Pf.. und es verblieb also am Jabresschlusse ein Bestand von 1,600, Thlr. 27 Sgr., so daß sich gegen den Abschluß des Jahres 1856 eine Vermeh— rung um 192,059 Thlr. 16 Sgr. ergiebt. Ein Separat oder Sparfonds ist nicht vorhanden; dagegen beträgt der Bestand des Reservefonds 119,408 Thlr. 23 Sgr. 6 Pf. Von diesem Vermögen der Sparkasse sind zinsbar angelegt: Vö, 560 Thlr. auf städtische und 486,449 Thlr. 8 Sgr. auf ländliche Hypotheken, 712,817 Thlr. 5 Sgr. in auf den Inhaber lautenden Papieren, 166,150 Thlr. in Darlehnen gegen Faustpfand, und 68,600 Thlr. in Darlehnen an öffentliche Institute und Corporationen, zusammen 1,707,567 Thlri 13 Sgr. Die Zahl der im Umlaufe besind⸗ lichen Sparkassen⸗Quittungsbücher betrug: bis zur Einlage von 26 Thlrn 5238 Stück; desgleichen von 20 Thlrn. bis 50 Thlr. 3558 Stüc; desgleichen von 50 Ehlrn. bis 100 Thlr. 4571 Stück; desgleichen von 100 Thlrn. bis 200 Thlr. 3802 Stück; desgleichen von 206 Thlrn. und darüber 2575 Stück; in Summa 19,714 Stück. (Pr. C.)

Ueber den Zustand der Sparkasse der Stadt Halberstadt im Regierungsbezirk Magdeburg, geben folgende, aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen näheren Aufschluß. Die Sparkasse wurde im Jahre 1833 errichtet. Das Minimum der Einlagen ist 5 Sgr., das Maximum