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derselben sagt sogat gang offen, daß dieses Ereigniß wiederum be— weise, daß 6. erpeuerte franzöͤsisch⸗englische Allianz im Grunde ge⸗ nommen leine Allianz mehr sei und nicht verhindere, daß jede der beiden Machte ihre eigenen Plane 42 — Heute fand die offent⸗ liche Jabres⸗Sißung der franzoöͤfischen Akademie unter dem Vorfiße des Direktors derselben, des Herrn Saint Marc Girardin, statt. Herr Villemain trug seinen Bericht vor, worauf die Preiseribeilung vorgenommen wurde. Für letztes Jahr batte die Akademie einen Preis für das beste Gedicht über den orientalischen strieg ausge. schrieben. Keines der gelieferten Gedichte wurde aber damals fur würdig erlannt, und man gab der franzoöͤsfischen Dichterwelt den nämlichen Gegenstand nochmals zur Behandlung. Jeßt bat fich eine preigwürdige Arbeit gefunden, nämlich die eines Herrn Julius Dalliére, Mitglieds der Universität. Eine zweite Arbeit, die des Herrn Pecontal, Unter-Bibliothekars des geseßz— ebenden seoͤrpers, erbielt eine ehrenvolle Erwähnung. Es waren 1 tz09 Gedichte eingereicht worden. — Die „Daild News“ wurden beute wieder mit Beschlag belegt. — Zur Erinnerung an die Keise des Kaisers werden auf der hiesigen Münze Medaillen eschlagen. Dieselben sollen in der ganzen Bretagne vertheilt wer— en. — Heute Morgen wurde Hert Liaderes, cbemaliger Ordon— nanz⸗Offizier Louis Philippe's und ehemaliger Deputirter, begra— ben. Vor eilf Jahren würde dessen Tod große Sensation erregt baben; beute ist derselbe fast unbemerkt geblieben. Liadéres gehörte zu der varlamentarischen Partei, die man „die der Adjutanten“ nannte. Er zeichnete fich in der Kammer durch seine excentrischen
Reden aus.
Italien. Rom, 11. August. Der „Wiener Zeitung“ wird von hier geschrieben, es sei böchst unwabrscheinlich, daß General Gohon auf seinen biefigen Posten zurücklehren werde. Dasselbe Blatt meldet: Der — badische Gesandte Baron don Berkheim erfuhr vor einigen Tagen ein bedauernswerthes Miß— geschick. Während einer Spazierfahrt des Barons und seiner Be— gleiter wurde die Wohnung erbrochen und aus den aufgerissenen Schränken und Behältnissen eine bedeutende Baarschaft nebst eben eingekauften Pretiosen entwendet. Die Wohnung liegt auf dem Pincio in einer stillen Gegend, wo schon öqfter Einbrüche statt— gefunden haben.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. August. Der Statthalter, Fürsft Bariatinsti, hat aus Anlaß der lürzlich gemeldeten Siege an die kaukasische Armee folgenden Tagesbefehl erlassen: „Wiederum haben die Truppen des linken Flügels der kaukasischen Linie eine ruhmvolle That vollbracht, indem sie in er— bittertem rampf in einer fast undurchdringlichen Oertlichkeit in den Distrikt von Schubug vorgedrungen find. Die Naibs Schamyl's wurden gerstreut und die ihrer eigenen Entscheidung über— lassenen — betroffen durch die Plötzlichkeit einer so kühnen und schön berechneten Bewegung, nahmen unsere Truppen fried— lich auf, im Vertrauen auf den mächtigen Schutz Rußlands. Ich eile dem General-Lieutenant Jewdolimoff und allen Truppen, die an einer so hervorragenden That theilgenommen, meine herz⸗ liche Dankbarkeit auszusprechen. — Nach einer Uebersicht über die Thätigkeit der Censur find im verflossenen Jahre in Ruß— land 1425 Originalwerke und 201 Uebersetzungen erschienen. Im 83 1856 wurden unter der Censut des Menisteriums der Volksaufklärung 110 Zeitschriften und Zeitungen heraus—
gegeben, zu denen im Jahre 1857 noch 14 traten (davon ein fran— . eine in lettischer und zwei in estbnischer Sprache). Außer— * wurde die Allerhöchste Erlaubniß zum Erscheinen für 16 neue Zeitschriften ertheilt. Die eh der erschienenen Bücher ist gegen das Vorjahr stationair geblieben; dagegen hat sich die Zahl der ein—
gefübrten etwas vermehrt. Es wurden naͤmlich im Jahre 1857: 1613,86 Bände eingeführt, oder 331, 622 mehr als im Vorjahr. 1087 Werke sah das Censur⸗Comité, 11990 saben die Cenforen in Reval und Dorpat durch. Verboten wurden hauptsächlich politische Werle, Romane, Novellen, theologische und historische Bucher. Auf Bitte der Buchhändler oder anderer Personen wurden 3547 Werke, welche von der Censur entweder verboten oder mit Ausschließungen erlaubt waren, wieder über die Grenze zurückgesandt. — Im w Polen kamen zur Begutachtung der Censurbebörde 364 Werke (20 mehr als im * * von denen 463 exportirt, 32 den Autoren zur Verbesserung“ zurückgegeben wurden und über 59 noch keine Entscheidung fa gr war. ür n. wurden 121,124 Bande fremder Schriften oder etwa 16, mehr als im Vorjahr.
Paris, Freitag, 20. August. (Wolff's Tel. Bur.) Der Kaiser ist gestern in Rennes eingetroffen.
Paris, Freitag, 20. August, Abends. (Wolff's Tel. Gur.)
Der Kaiser hielt bei seiner Anwesenheit zu Rennes eine Rede, in
welcher er unter Anderem sagte: Pflicht und Sympathie hatten ibn nach der Gretagne gefübrt. Aus Sympathie befinde er sich inmitten des bretagnischen Volkes, das vor Allem monarchisch und latholisch gesinnt und ein Land der Soldaten sei. Frankreich wolle eine stabile, aufgellärte und gerechte Regierung, die, indem sie rechtschaffene Leute zu sich ruft, durch Einigkeit im Innern stark genug sei, um auch im Rathe Europas geachtet zu werden. Der aiser schloß die Rede mit einem Toast auf die Bretagne.
vandwirthschaft.
— Ueber den Stand der Feldfrüchte und den einegtbeils schon be— kannten, anderntheils mutbmaßlichen Ausfall der Ernte in Schlesien liegen der Preußischen Corresponden‘ folgende zuverläͤssige Nachrichten vor. Zu Anfang Juni waren die Aussichten, welche der Stand der Ge— treidesaaten für die diesjabrige Ernte darbot, nicht ganz befriedigend. Zwar hatte die andauernde Gunst der Witterung im vor än Herbste eine zweckmäßige Feldbestellung und Einsaat zugelassen, aber die Winter- saaten wurden im Herbste von den Feldmäusen beschädigt, batten sich im Winter nicht überall einer schüßenden Schneedecke erfreut, und entbebrten im Frübjabr bei andauernd rauber, trockener und stürmischer Witterung die nothwendigste Voraussetzung aller Vegetation. Wärme und Feuchtigkeit, fast gänzlich. Von diesem Mangel batten auch die Sommersaaten und HKackfruchtpflanzen, so wie die Kleefelder, schwer zu leiden, und besonders die Wiesen in solchem Maße, daß ein andauernder Futtermangel zu besorgen war. Später hob sich die Temperatur beträchilich. Desto bartnäckiger dauerte der Mangel an Feuchtigkeit der Luft und des Bodens dis gegen Ende des Monats Juli fort. Bei solcher Dürre blieb die Glattvegetanion äußerst mangelbaft, der Ansatz zur Koöͤrnerbildung erfolgte nur kümmerlich. Bezüglich der Halmfrüchte stand daher weder in Stroh noch in Körnern eine befriebigende Ernte in Aussicht. Dies gilt insbesondere von der Sommerung, deren Vegetationsperiode fast dollstaͤndig von unganstiger Witterung begleitet war; nur sehr früb und sebr spät gesäeter Hafer dürfte biervon eine Aus. nabme machen. Die Oelfrucht war bereits im vorgängigen Herbst und Winter stark beschädigt worden; auch sie ist daber als mißratben anzu⸗ seben. Nur die Bebackfrüchte, insbesondere die Kartoffeln, haben die Darre unbeschaͤdigt überwunden. Zwar wurden auch sie in ibrer Entwickelung, namentlich in dem Ansaße und dem Wachsthum der Knollen, aufgebalten; allein die dor Ende Juli eingetretenen vand und Strichregen ließen der Er— wartung Raum, daß das in dieser Richtung Versaumte sebr bald nachgebolt sein werde die darch in einigen Gegenden beobachtete Flecken am Fraute veranlaßte Befürchtung der Wiederkehr der Faulekrankbeit bat sich nicht als begründet erwiesen. So durfte schon zu Anfang August auf eine gute Kartoffelernte gebofft werden. Die inzwischen eingetretene reg⸗ nerische Witterung bat auf die Kartoffeln keinen nachtbeiligen Einfluß geübt, und nur die Bildung neuer Wurzeln und steime berdorgerufen. Wiesengras und Klee bat in der Wärme natürlich nur sebr sparlich wachsen können. Der später reichlich eingetretene Regen bat die Vegeta⸗ tion wesentlich gebessert. Im Gebirge, besonders auf den Hobenböden desselben, wo eine kühlere Temperatur berrschte und stärkere Niederschläge stattfanden, stand die Erzielung besserer Feldfrüchte als im platten Lande noch gegen Ende Juli in Aussicht; doch bat auch dort der Mangel an Regen insofern geschadet, als die Vegetation auf den meisten Fruchtfeldern nicht zu ibrer vollen Entfaltung gelangt ist. — Die speziellen . aben und Wahrnehmungen über die einzelnen Fruchtgattungen nach dem Stande der Früchte vor Ende Juli für sich ins Auge gefaßt, haben olgendes er⸗ geben: An Winterraps dürften im Durchschnitte der verschiedenen Ge— genden höchstens 40 pCt. einer Mittelernte gewonnen worden sein. — Gei dem Weißen, der in demselben Maße, als er die Nasse besser wie andere Halmfrüchte erträgt, für die Durre empfindlich ist, stand im Durchschnitt kaum mehr als 60 bis 70 pCt. einer Mittelernte in Aussicht. Gesser stand es mit dem Roggen, von dem in Körnern 8 bis 90 pCt., im Stroh noch mebr erwartet werden durfte. Leider entsprachen die Körner nicht über all den Erwartungen, es fanden sich viele kleine und leichte darunter. — Von den Sommerbalmfrüchten gaben Gerste Aussicht auf 10 bis 50 pCt., Hafer auf 50 bis 60 pCt., Hülsenfrüchte etwa auf 40 bis 45 pCt. einer Mittelernte, während der Stand der Kartoffeln eine volle Mittelernte dersprach. Dasselbe gilt von den Rüben, welche nach dem zu Ende Juli eingetretenen Regen sich erholt baben. Nur in einem streife wurde eine totale Miß⸗ ernte befürchtet. — Klee ist theils nicht aufgegangen, theils nicht fort⸗ gewachsen Mit Ausnahme einiger Gegenden, — 9 — don der lokalen Witterung begünstigt, bis 90 pCt. gewonnen haben, ist derselbe in den bei weitem meisten Gegenden vollständig mißrathen. — Wiesengras hat bei der anfänglichen . und der darauf folgenden Dürre nur kümmerlich wachsen können. Höͤhenwiesen haben fast gar keinen Ertrag, n n nur einen sebr spärlichen ergeben. Man lann den Heuertrag im Durch schnitte nur auf 30 pCt. einer Mittelernte veranschlagen. essere Aus · sichten eröffnen sich für das Grummet, die häufigen Regenfälle von Ende Juli ab lassen noch auf einen guten Gragwuchs hoffen.
— Aus Gerichten über den Ausfall der diesjährigen Ernte im Regierungsbezirk Frankfurt, welche der Preußischen k denz“ zugekommen sind, ergiebt fich, daß die Ernte dein Bedarfnisse
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der Bevölkerung so weit genügt, daß ein Nothstand nicht zu be— sorgen ist, wiewobl sie hinter einem mittleren Durchschnitts . Ertrage urũck rn dürfte. Dagegen würde sich Futtermangel, in Folge der Darre, an einzelnen Punkten fühlbar machen, wenn nicht die Nachmaht, welche u guten Erwartungen berechtigt, noch manchen Ausfall decken sollte. ür Roggen kann nahezu eine Mittelernte angenommen werden. Die an— altende Dürre hatte an vielen Stellen vor ue hiltlun der Korner die Reife herbeigefübrt, so daß, wenn auch der Gewinn an Stroh das Vor— jabr erreicht, der Ausdrusch doch hinter diesem zurückbleibt. Von der Weizenernte läßt fich ziemlich dasselbe sagen. Von Gerste und Hafer wird, je nachdem diese früb oder spät gesäet sind, der Regen also noch at Einfluß üben können, ein geringerer oder besserer Ertrag, im Durch . aber ein erheblicher Ausfall gegen sonstige Jahre zu erwarten sein. Dagegen hat die im Arnswalder Kreise schon in ziemlicher Ausdehnung angebaute Lupine einen lobnenden Ertrag geliefert. Der erste Gras, und Kleeschnitt ist höchst darftig ausgefallen. Zwar wird eine ergiebige Grum— meternte erwartet, doch würde dadurch der Ausfall an , . bei Weitem nicht gedeckt werden, wenn nicht ein weiterer Ersaß in den Hack⸗ früchten gegeben wäre, welche durchgehends sich im besten Gedeihen befin⸗ den. Unter denselben läßt besonders die Kartoffel, bei der sich bis jetz keine Spur von Franlheit zeigt, einen ausgezeichneten Ertrag boffen. Auch die Runkelrübe, welche im Oderbruch in . Ausdehnung gebaut wird, verspricht einen glänzenden Ertrag.
— Nach den der BPreußischen Correspondenz zugebenden Nachrichten über die diesjährige Ernte im potsdamer Regierungs⸗ Bezirk ist das Ergebniß derselben, sowohl in Bezug auf den Ertrag des jetzt zum allergroͤßten heil vollständig eingesammelten Winter Getreides, als — hinsichtlich der Ergiebigkeit der noch im Werke begriffenen Ernte des Sommer Getreides, nach der Boden— Beschaffenheit und den örtlichen Verbältnissen in den betreffenden Gegen⸗ den chieden. Es läßt fich im Allgemeinen nicht verkennen, daß die lange anhaltende Dürre im Monat Juni nachtheilig gewirkt bat. Dies beziebt fich indeß weniger auf das Getreide, als auf den Heu⸗ Ertrag von Wiesen und Kleefeldern, welcher als geringfügig be— trachtet werden muß. Dagegen 6 sich in Folge der in den . Wochen eingetretenen Regenguüͤsse auf einen reichen Ertrag der Nachmaht schließen, und eben so ist aller Orten auf eine er iebige Kartoffelernte zu boffen, so daß jener Mangel dadurch — — ausgeglichen werden dürfte und gegründete Besorgnisse der Unzulänglichkeit wohl nirgends Plaß greifen konnen. Obst wird durchgängig in fr hinreichender me,. und guter Qualität gewonnen werden.
Gewerbe und Handelsnachrichten.
Berlin, 19. August. In der Zeit vom 1. bis 15. August 1858 wurden
Steinkohlen, Transport Braunkohlen Torf weise und Coats.
1) bier ein- Tonnen. Klaftern.
geführt: ae een. zu Wasser 93. 265 11, 199 11,573 pr. Eisenbabn 20, 376z 47 45
Brennholz
zusammen 113,611 11,201 1,619
/ zu Wasser 1,206 2) von bier pr. Eisenbabn 951 ausgeführt:
zusammen 2, 157 ö !
— Der Brantweinbrennereibetrieb im Potsdamer Regierungsbezirk ist gegen das vorige Jabr bedeutend zurückgeblieben, weil die Preise des Spi— ritus zu den Kartoffelpreisen nicht in einem angemessenen Verbältnisse steben. In einigen Biennereien ist desbalb der Betrieb gänzlich einge— stellt worden; aber auch die übrigen Brennereibesißer baben durchgängig nur den eigenen Ertrag aus der vorjaͤhrigen Kartoffelernte verwendet und keine Kartoffeln zur Spiritus - Fabrication angekauft, überhaupt den Betrieb selbst nur mit Rücksicht auf das wir ia afl Bedürfniß an
chlempe zum Viebfutter geregelt. Die in den Monaten Juni und Juli derbrauchten Quantitäten haben deshalb nur 8545 Centner Getreide Und 94, 227 Scheffel Kartoffeln betragen. Eine Zusammenstellung des in dem J*hre vom 1. August 1857 big dabin 1858 verbrauchten Materials er— 't überbaupt nur 145, i- Centner Getreide und 2, 394, So 0 Schef⸗ el Kartoffeln, d. i. 22 401 Ceniner Getreide und 8M. 325 Scheffel Far— tofseln weniger als in demfelben Zeitraum von 1856 bis 1857, zur Spi— ritusfabrication verwendet worden find. Der Bierbrauereibetrieb bat in seiner Ausdebnung eine Veränderung gegen das Vorjahr nicht erlitten. Es sind in der Zeit vom 1. August 5 bis dabin 1858 8G 777 Cent. ner Malz, Zucker und Syrup derwendet worden. (Pr. G.) 8 363i Regierungsbezirk Potsdam bestehen zur Zeit 7 Fabriken zur
ereitung von Zuder und Syrup aus Kartoffeln und Kartoffelstärke. Vach den vorliegenden Notizen sind in diesen Fabriken im vergangenen Jahre 5181 Eir. selbugewonnene, 10911 Etr. angekaufte, zusammen 164092 Etr. Kartoffeln verarbeitet und daraus 222tz Ctr. Syrup gewon— nelgworden. Außerdem haben die gedachten Fabrisen C9 Tir Kartoffel starte angekauft und daraus einen Gewinn von 68 Ctrn. Zucker und 4253 Etrn. Syruyp erzielt. Pr. C.)
8X. Von Emben aus ist eine neue telegraphische Linie über Aurich und Rorden nach ordernch gührt und am 1. Juli dem allgemeinen Verkehr übergeben worden. Ulle Orte haben mit dem 1. August Sta⸗ tionen mit deschränktem Tagesdienst, welche zur Linnahme und? Beforde—
16 x. Depeschen in englischer und niederländischer Sprache befugt sind. = 49
— . Aus Lübeck erhält die Preußische Correspondeng* über projektirte Eisen bahnen folgende nähere Nachrichten. Wie man bernimmt, wird die Lübeck Hüchener Bahn durch eine Dampffähre bei Lauenburg und den Bau einer Eisenbahn von da nach Lüneburg mit den — Bah⸗ nen in direkte Verbindung geseßt. Da auch dem baldigen Bau einer di relten Bahn über Oldesloe und Wandsbeg nach Hamburg keine Schwie rigleiten mehr entgegenstehen, so wird auch von bieser Seite endlich er⸗ reicht was seit 0 Jahren vergeblich angestrebt wurde. Das Kapital zum Bau der direkten Bahn hofft man im Betrage von 3,8 Millionen — durch eine Anleihe im Zusammenbange mit läübec⸗büchener Actien — Q * Art, daß die Ftebenüen beider Bahnen in eine Rechnung
— Die Königlich bayerischen Vereins tationen ? sche zu Erlangen, feauf⸗ beuern und Nördlingen haben mit dem 31. Mai d. J. nuf ta re — stationen zu sein, ledoch als Eisenbahn-Telegraphen- Stationen
E
z UAitrang u
mit Harburg, Nördlingen, Oettingen,
Rürnberg die mit Eltersdorf und E
und Forchheim; München die mit Gro
Westerham, Avbling, Rosenheim und Haf
tingen, Aschaffenburg die mit Partenfstei
ift die Bahn-etriebs-Tele
Pribatdepeschen geschloss
— Auf g don etwa 4600 Morgen,
Mündelheim, Ehingen und r Deich von Bockum bis zu
mitteln angelegt Strömung von oben. ist deshalb neuerdin verband
befundenen
theils die
g bereits gegen die Niederung aber offen. Es Grundbefitzern ein Deich⸗ hrung der für nothwendig Diese Arbeiten werden die Sicherung des Deichfußes und ; der oberen Deichstrecke von Bockum j the n Neubau der Rückdeiche vom Dammhause big an die wasserfreie Köͤhe von Ehingen, so wie Den Reubau der kleinen Coupirdeiche in den Schlenken bei Huckingen zum Gegenstand haben. Der durch Ausführung dieser Werke entstehende stostenbetrag ist auf 4.004 Thlr. üuderschlaglich berechnet, eine Summe, welche über eine frucht⸗ bare Niederung von 46500 Morgen Fläche und 14500 Thirn. Reinertrag sich vertheilt, so daß die Beitragspflicht der Einzelnen auf höchst mäßige Summen reduzirt wird. Die Beteiligten baben die landeshberrliche Be. stätigung des Deichstatutes nachgesucht. Pr. C.) — Die nenente Erweiterung des oͤsterreichischen Telegraphen⸗ Netzes ist die Linie von Mettowich zur nahen turkischn Grenze. An die- selbe schließt sich daselbst eine neue türkische Linie, welche nach der Stadt Piostar in der Herzegowina führt. Da diese Linie mit den übrigen tür⸗ lischen Linien noch nicht in Verbindung steht, so dient der neue Vereins- Grenzpunkt bei Metkowich vor der Hand nur für die sKorrespondenz mit Mostar. Die Vereins, Station Rietkowich hat fortan regelmäßigen Tagesdienst. (Pr. C.) . Nach einem amtlichen Circulair der Kaiserlich französischen Regierung wird jeßt die telegraphische Korrespondenz mit mehreren Stationen Nord? Amerika s auch durch die Dampferlinie zwischen Liverpool und Quebeck vermittelt. Diese Korrespondenz wird zwischen den genannten zwei Punk ten per Dampfboot, von ibnen weiter aber nur auf telegraphischem Wege befördert, und ijwar ganz unter denselben Bestimmungen, wie sie für die telegraphische Korrespondenz über New. Vork und Halifax bestehen. (Pr. C.)
Turin, 14. August. Am 25. d. M. soll, wie der Frankfurter Postzeitung gemeldet wird, die zur Verbindung der franzoͤsischen Eisen— bahnen mit der savoyischen Linie der Victor Emanuels- Vahn errichtete Brucke eröffnet und sonach der unmittelbare Anschluß an die franzoͤsischen Züge don St. Jean de Maurienne aus hergestellt werden.
— 3 Kirchenstaate sind zu Rimini, zwischen Forli und Pesaro, und zu Spoleto, zwischen Foligno und Rom, neue Telegrapbenstationen mit regelmäßigem Tagesdienste dem allgemeinen Verkehr übergeben, auf der Insel Sicilien die Telegraphenlinien von Palermo bis Marsala, an der westlichsten Spitze der Insel, weiter geführt, und an den neuen Strecken Stationen zu Allamo, Trapani und Marsala eröffnet worden. Bei der Station Catama ist permanenter Rachtdienst eingeführt. (Pr. C.)
— Die kürzlich in der unweit des Peipussees gelegenen Stadt Pstow errichtete kaiserlich russische Telegraphen- Station mit regelmäßigem Tag⸗ und Nachtdienst ist nur zur Annahme von Depeschen in russischer Sprache ermächtigt. Dieselbe liegt don den Grenzpunkten in Polangen und Eydt— kühnen in der vierten, von dem bei Radziwilow in der sechsten, von denen bei Myslowitz und Spakowa in der siebenten Gebübrenzone. Für die Korrespondenz zwischen den Stationen St. Petersburg, Wyborg, Helfing⸗ fors und Abo ist von der Kaiserlich russischen Telegraphen . Verwaltung auch der Gebrauch der schwedischen Sprache gestattet. (Pr. C.)
— Bei den Telegraphenstationen der Mittelmeerlinie Bastia und Benifacio auf der Insel Corsika, Cagliari und Sassari auf der Insel Sar⸗ dinien, La Valetta auf der Insel Malta ist permanenter Nachtdienst ein. geführt worden. (Pr. C.)
— Nach einer amtlichen Mittheilung hat sich die Regierung des Hroßfürstenthums Finnland veranlaßt geseben, für die Dauer eines Jabrs die zollfreie Einfuhr von Gerste, Hafer, Malz und Erbsen zu gestatten. Grund dieser Maßregel ist die große Dürre, welche besonders auf Gerste und Hafer einen sehr verderblichen Einfluß geübt bat, während Roggen verhältnißmäßig verschont worden ist. (Pr. C.)