1858 / 196 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1660

Rathskammer eröffnet, daß sie, so wie früher die ostindische Com—⸗ pagnie, ihre Sitzungen im India⸗House in Street halten werde; er selbst werde den Sitzungen gelegentlich als Praäͤsident beiwohnen.

as Direktorium der ostindischen Compagnie hat Mr. John Stuart Mill ersucht, die Summe von 500 Pfd. St. als ein schwaches Zeichen der Anerkennung für seine ausgezeichneten Dienst⸗

leistungen anzunebmen. Die „Times“ findet, wie schon angedeutet, das Bombardement

von Dscheddah durchaus nicht in der Ordnung. Sie schreibt: Wir veröffentlichen den Bericht, welchen wir auf telegraphischem Wege erhalten haben; allein wir können nicht umhin, zu bemerken, daß, nach dem, was bis jetzt vorliegt, wir nicht wissen, was wir zu der Sache sagen sollen. So viel ist vollkommen klar, daß, wenn zu der Zeit, wo das Blutbad angerichtet worden war, Capitain Pullen seine Geschütze gegen die verbrecherische Stadt gekehrt und so die Mörder gewissermaaßen mit noch blutigen Händen ergriffen bätte, die Meinung der civilisirten Welt die extremsten Schritte, die er etwa gethan haben moöoͤchte, gut geheißen baben würde. Ein Bombardement Oscheddab's in dem Augen⸗ blicke, wo die Häuser des englischen und franzoͤsischen onfuls noch don dem warmen Blute ihrer Bewohner geroͤthet waren, würde eine begreifliche und zu rechtfertigende That gewesen sein, und Capitain Pullen haͤtte sich den Ruf eines energischen und kräftigen Offiziers erworben. Doch was für ein Verfahren bat man in Wirklichkeit befolgt? Der britische Dampfer segelte ab, und als die Sache zur Kenntniß der englischen Regierung ge⸗ bracht worden war, appellirte diese an stonstantinopel. Die türki⸗ schen Behörden kamen unserer Genugthuungs— Forderung im auf— richtigsten Geiste entgegen. Sie ernannten sofort einen außeror⸗ dentlichen Kommissar, der sich nach Dscheddab begeben sollte, ei ens zu dem Zwecke, die Unrubstifter und Mörder in gebübrender Weise zu bestrafen. Konnten sie etwa mebr thun, und konnten wir etwa mehr verlangen? Der zur Ausfüͤbrung der Beschluͤsse der türki⸗ schen Regierung auserkorene Offizier war kein unbedeutender Mann, sondern Ismail Pascha, der Held von Kalafat. Es unter— liegt durchaus feinem Zweifel, daß es der türkischen Regierung völlig Ernst mit der Sache war und daß sie alle Mörder von Dscheddab, deren sie habhaft werden konnte, gehängt haben wurde.

In Woolwich ist eine chinesische Trophäe angekommen, eine gewaltig aussehende messingene Belagerung kanone, 8 Tons schwer, fast zweimal so groß wie ein englicher 68Spfünder und mit einer Hohrung von 121 Zoll im Durchmesser. Sie ist vernagelt und soll in Windsor aufgeñellt werden. .

21. August. Durch den atlantischen Telegraphen ist die Nachricht bierber gemeldet, daß der Dampfer „Europa“ (am 11. August von Boston abgegangen) mit dem Dampfer Arabia! . Liverpool am 7. 9 verlassen am 14. August bei

ap Race zusammengestoßen; Menschen find nicht verletzt, die bei— den Schiffe aber beschädigt. Der englische Postdampfer , Persia“ nimmt Post und Passagiere an Bord.

Frankreich. Paris, 21. August. Eine telegraphische Depeche aus Rennes vom 19. August, 6 Uhr Abends, meldet:

Ibte Majestäten find so eben in Rennes, begrüßt von der

sarmischen Begeisterung einer unzähligen Menge, eingetroffen. Die Einwohner waren den hoben Reisenden entgegen gegangen. Der Bischof von Rennes, umgeben von mehr als achthundert selerilern, erwartete die Majestäten an der Pforte der stathedrale. Der t aiser kündigte in seiner Erwiederung auf die Rede des Bischofs diesem die Erhebung des Bisthums Rennes zum Erzbisthum an. Die Begeisterung der Einwohner von Rennes bei Erscheinen der Ma— jestäten auf dem Balkone war unbeschreiblich. Die Bevolkerung des Departements mischt sich bunt unter unsere eigene; mehr als 100.9009 Menschen drängen sich in den Straßen umher. Nach der kirchlichen Feier war großes Bankett im Justizpalast. Die schon telegraphisch erwähnte Rede, welche der Faiser bei demselben bielt, lautet wortlich:

35 bin nach der Bretagne gekommen aus Pflichtgefübl sowohl, als aus Sympathie. Es war meine Pflicht, einen Theil Frankreichs kennen zu lernen, welchen ich noch nicht besucht batte. Es lag in meinen Sym— patbieen, mich in der Mitte des bretagner Volkes zu befinden, das vor Allem monarchisch, katholisch, und kriegerisch gefinnt ift. Man bat die Departements des Westens bäufig so darstellen wollen, als seien sie von Gefühlen beseelt, die von denen der übrigen Nation abweichend wären. Die begeisterten Zurufe, mit denen die Kaiserin und ich auf unserer 6 Reise aufgenommen wurden, strafen solchen Behauptungen

ügen. Wenn Frankreich nicht überall gleicher Natur ist, so ist es doch einig in seinen Gefühlen. Es will eine Regierung, die stabil genug ist, um alle Chancen eines neuen Umsturzes zu ver— eiteln, aufgeklärt genug, um den wahren Fortschritt und die Entwicklung Der menschlichen Fähigkeiten zu begünstigen, gerecht genug, um alle ehren⸗ werthen Manner zu berufen obne Rücksicht auf ihre politischen Antece— dentien, gewissenhaft genug, um zu erklären, daß sie die katholische Re⸗ ligion beshan aber auch den anderen Kulten ihre Freiheit läßt, eine Regierung endlich, stark genug durch ihre innere Einigung, um so geachtet u i. wie ihr gebübrt, im Rathe Europa's; und eben deshalb, weil ich diese Ideen der Nation repräsentire, hat das Voll uberall auf

meinen 4 . —— und durch seinen Zuruf mich ermuthigt. Glauben Sie, meine Herren, daß das Andenken an meine Reise der Bretagne tief in dem Herzen der Kalserin und in dem meinigen eingeprägt bleiben wird. Wir werden auch die rührende Fuürsorge für den laiserlicͤhen Prinzen nicht vergessen. welche wir in den Städten und auf dem Lande gefunden baben; nberall erkundigte sich die Bevölte— rung nach unserem Sohne, als dem Pfande ihrer Zukunft. Ich dank⸗ Ibnen, meine Herren, diese Versammlung angeordnet P ir welche mir gestattet, Ibnen meine Gedanken auszudrücken, und ich schließe, indem ich einen Toast der bier so ebrenvoll vertretenen Bretagne darbringe. Möge sich ihr Ackerbau bald entwickeln, ihre Verbindunggmittel bald vollen— det sein, ihre Häfen sich verbessern, ihre Industrie und ihr Handel ge deiben und die Wissenschaft und Kunst blühen! Meine Unterstüßung wird ibr nicht fehlen. Aber möge sie, wäbrend sie ibren Schritt auf dem Wege der Civilisation beschleunigt, die Trabition der edlen Gefüble, die sie selt Jabrbunderten ausgezeichnet bat, unverändert bewabren. Möge sie diese Tinfachbeit der Sitten bewabren, die sprüchwortliche Offenheit, die Treue dem geschworenen Glauben die Ausdauer in der Pflicht, die Unterwerfung unter den Willen Gottes, der über dem demüthigsten bäuslichen Heerde wacht, wie über den höchsten Geschicken der Kaiserreiche. Dies sind meine Wünsche; seien Sie, meine Herren, deren würdige Dollmetscher.

Bei der Revue auf dem Marsfelde, die der Kaiser nach dem Bankette bielt, waren die Inhaber von Helena-Meraillen in großer Anzabl zugegen, und 70,0090 Zuschauer standen auf den Anhöhen, die sich an das Marsfeld anschließen. Das schönste Weiter be— günstigte diese militairische Feier. Abends gab die Stadt Rennes den hoben Reisenden einen großen Ball.

Man erwartet die Ankunft des Kaisers in St. Cloud noch beute. Prinz Napoleon ist gestern Abends aus der Schweiz zu⸗ rückgelommen, wobin er seiner Erholung wegen gereist war. Gemäß dem in China abgeschlossenen Vertrage (S. China) werden die europ. Mächte keine ständigen Gesandtschaften in die Residenz des Kaisers selbst senden, aber General- stonsulate in Tientsin halten konnen. Baron Gros wird schon Ende Ottober in Frankreich ein— treffen. Er kehrt nicht mit dem franzssischen Geschwader zurück, sondern geht mit der englischen Ueberlandpost aber Suez.

Herr Sabatier, außerordentlicher stommissar für Dscheddab, ist beute nach Alexandria abgereist. Herr Emerat begleitet ihn als Dragoman.

Franzoͤsische Blätter veröffentlichen ein Run dschreiben vom Minister

des Innern, Herrn Delangle, in der Frage wegen Umwandlung der Hospitiengüter in Staatsrenten. Dasselbe ist aus Paris vom 14. August datirt. Bekanntlich hatte General Espinasse durch sein Rundschreiben sofortige und allgemeine Aus führung befohlen. Die Weisungen des Herrn Delangle lauten nicht so deinen sie lassen den Departemental-Bebörden und Verwaltungs Ausschüssen ziemlich freie Hand und empfehlen denselben, se nach den Verhältnissen, das Keste der Hospitien Fonds zu wahren. Das Rundschreiben des Hrn. Delangle bat mebr zum Zweck, die uneigennützigen Absichten der Regierung gegen Vorwürfe und Verdächtigungen zu vertheidigen, als die Espinasse'schen Maßregeln zu rechtfertigen, indem es erklärt, die Regierung habe niemals beabsichtigt, Hand an die Hospitien · Guter zu legen oder Mißtrauen gegen die Verwaltungs Ausschüͤsse lund zu geben,; die Umwandlung fi fügt Herr Delangle hinzu, nur dann räthlich, wenn es sich um schlecht ausgebeutete, schlecht unterhaltene Liegenschaften handle, deren Verbesserung große Unkosten mache, oder in Fällen, wo das Einkommen don den Gütern den Armen ⸗Be⸗ dürfnissen nicht genüge und eine Umwandlung in Staatsrenten die Deckung des Defizits verspreche; in solchen Fällen sei es Pflicht der Präfelten, auf Umwandlung der Güter in Renten zu drin⸗ gen. andle es sich hingegen um gute, einträglich betriebene Lie—⸗ enschaften, die für die Zukunft mehr und mehr Einnahme ver— rr e. oder um Güter, die von den Gebern als unveraußerlich bezeichnet worden, so müsse es den Verwaltun s⸗Ausschüssen an⸗ beim gestellt bleiben, je nach den Verbaͤltnissen zu . Der Marine⸗Minister ist wieder nach Paris zurn gekommen, Marschall Vaillant trifft heute Abend bier ein. iin Montag werden in den 85 Departements die Departemental⸗Räthe eröffnet. Von der Altersklasse von 1857 haben 17,927 conscriptionspflichtige junge Leute sich mit 1800 Fr. don dem Kriegsdienste losgekauft und somit 32 259, 6090 Fr. in die Dotation skasse der Armee gezahlt. Durchschnittlich trug jedes Departement hierzu 375,000 Fr. bei.

Aus England schreibt man: „Von allen Seiten, in Alderney, Guernsey und Jersey, wird fortwährend gerüstet, und die Fortifi—⸗ cations, Arbeiten sind sehr ssark. Die Lords der Admiralität be- finden sich in diesem Augenblicke in Alderney und drängen dort die Arbeiten im Hafen vorwärts. In Guernsey werden die 32pfündi⸗ gen Kanonen durch tzspfündige ersetzt, mit einem Worte: man ant— wortet auf Cherbourg durch 3 Grüße wie durch Vorsichts⸗ maßregeln.“

anien. Aus Madrid, 19. August, wird telegraphirt: „»Die „Gaceta“ veroffentlicht eine stöni chr Ordonnanz, wonach so wohl in- als ausländische Handels ahrzeuge künftig nur ein mal die Leuchtthurm⸗Gebühren zu entrichten haben. Die „Epoca“ meldet, daß die Regierung vor den Wahlen ein Manifest über ibren Verwaltungsgang erlassen wird. Dem Vernehmen nach wird der Hof Ferrol besuchen.“

theilung zufolge, b

dert worden. Auf dem Gebiete

der Geseßgebung ist ein Die Geseße über das E

igentbum sind durch eine niedergesetzte Kommission von Rechtsgelehrten codifieirt worden; das Erbrecht wurde bei diesem Anlasse erweitert und manche andere Modification eingeführt. nirte das Werk, und dasselbe ist gegenwärtig in der Staatsdruckerei veröffentlicht worden. Der Sanitätsrath hat beschlossen, daß alle Provenienzen aus dem Schwarzen Meere bei dem Sanitätsbureau von fravak anhalten und dort ihr sie entweder freie Pratika erh werden. Die Provenienzen von Aegypten wurden fiat ber beobachteten fünftägigen Observanz der zehnt des verdächtigen Patents unterworfen. vom 29. Juli melden, daß die Sterblichkeit dort täglich die von zehn übersteigt und von Zeit zu Zeit auch neue Pestfälle kamen. Die Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft, welche die Be der Maritza unternimmt, wird nächstens ihre Das „Journal de Constantinople“ Gefolge des Zani Pascha ein gestorben sei.

ie Geldnoth hat etwas abgenommen. schon 185 Piaster erreicht hatte, Einfluß auf dieses Ergebniß unserer staufleute und Ban

schehen.

diesem Zwecke eigens

Der Sultan sanctio—

Patent vorzeigen muͤssen, worauf alten oder in die Kontumaz

ägigen Behandlung Berichte aus GBengazi

fahrung Fahrten beginnen. bringt die Nachricht, daß im griechischer Bischof plötzlich am Schle

Die englische Lire, welche war gestern 16853. Nicht ohne ist die Vereinigung der Matadore quiers geblieben, die eine bedeutende vorgeschossen baben, um miktelst derfelben die Lire bis zum z 1859 auf dem festen Course v theils erzählt man, begonnenen Bauten, welche bedeutendes Zeit lang einzustellen. Wie dem berichtet wird, war die stommission, achtung der Seuche nach Ben ibren Bericht

Summe on 169 zu halten. Andern⸗ beschlossen habe, die vielen Geld verschlingen, auf eine „Pays“ aus stanstantinopel welche die Pforte zur Beob— gazi geschickt hatte, zurückgekehrt die Regierung

daß die herrschende Fer

daß der Sultan

und hatte eht daraus hervor, ie Pest ist. Die E vier oder fünf Distrikte ausgebehnt, Hafen von Derna,

ar, ußland und gen, welche dem

erstattet. ankheit in der That chritten und sich auf namentlich auf den kleinen dessen Bevölkerung 17 15,0060 Einwohner

pidemi hat Hengazi übers

Polen. St. Petersburg. Mittheilun— unter dem 15. August uernannten englischen Sir J. Crampton, Bis da— Lord Lowther, iegereltern, Lord und Lady u Besuch befinden und am rahme gefunden haben.

Auch auf dem russischen

„Hamburger Correspondenten“ zugegangen sind, melden: Der Ankunft des ne Gesandten und bevollmä wirdnoch bin versieht der großbritannische Geschäͤ die Geschaͤfte der Legation, dessen Schw sich augenblicklich hier laiserlichen Hofe eine wohlwollende Au Im staukasus geht es jetzt rasch rechten Fluͤgel der kaukasischen Linse 8 namhafte Vortheile errungen worden. anzlei des Fuͤrsten Statthallers von saukasien, hef des kaukasischen Linien- Ftasaken— urden zu General⸗-Majors befördert. Nach dem so Finanzjahr vom 1. April esammt⸗Einnahmen der 79 Thlr. 18 Sch. Reichsmünze sammt Ausgaben zu dem gleichen Belaufe Civilliste des

chtigten Ministers, Monats entgegensehen.

ststräger, Wensleydale,

vorwärts. find von Truppen neuerdin Direltor der Oberst Stary Heeres, Oberst Popandopulo, Dänemark. stopenha Staats⸗Budget für das Marz 1859 ie auf 17, 115,8

und der C

19. August. eben erschienenen 1858 bis zum 31 daͤnischen Monarch veranschlagt, und die Ge Konig zoo 3 2 ni 73 9 Thlr.;

Reich sr g der Staatsschuld 6, 151 3,500 Thlr.;

Angelegenbeiten 249 8j T hlr. 42 Sh. ;

ch.; auf das Finanz⸗Ministerium 40 emeinsame Ministerium des ben und mit dem Finan verschiedene Ausgaben hergesehene nahmen und A fur das stöͤni 5. 58, (7 Thlr. 6 zesp. 1, 363, 067 Thl Y fuaͤr das Hersogthum Holstei

sind die

letzteren kommen: auf die auf die Apanagen des königlichen Hauses 72.900 Thlr.; auf die Verzinsung S800 Thlr.; auf das Pensions— auf das Ministerium der auswärtigen hlr. 37 Sh. ; auf das sertegs⸗Ministerlum auf das Marine⸗Mini

angesetzt.

auf den Geheimen Staatsrath

auf den 60, 000 Thlr.;

wesen 1,4

sterium 2,030, 048 5, 282 Thlr. 64 Sch.; Innern (bekanntlich aufge— Menisterium vereinigt) 61, 291 Thlr.; r die Monarchie 948,797 Thlr. 19 Sch. Ausgaben 75,000 Thlr. Die beson— folgendermaßen festgesetzt: G6 043,800 Thlr. 32) für das Herzogthum Schleswi r. 80 Sch. und 1,341,296 Th n resp. 1,834,762 Thlr. 761 Sch.

Thlr. 48 8 auf das 9

und auf unvor deren Ein usgaben sind

reich Dänemark res lr. 87 Sch. un

1661

Türkei. Konstantinopel, 14. August. Lord Stratford

de Redeliffe ist, einer der „öölnischen Zeitung“ zuge angenen Mit⸗ ier angekommen und hat dem Sultan seine Auf⸗

wartung gemacht. Um die Armee von vielen fremden unfaͤhigen Offizieren, welche die Revolution bieber verschlagen hat, zu säubern, sollen alle Polen, Ungarn u. s. w. sich einem Examen unterwerfen. Es wird uns dadurch ein großer Theil brodloser Menschen nach Pera geworfen. Viele Aerzte haben vor sturzem Anstellung erhal⸗ ten und sind nach den Provinzen zur Rekruten-Aushebung beor—

Fortschritt ge⸗

und 1, 53,395 Thlr. g3 Sch. Rei smünge, so da demna für das Königreich ein Ueberschuß i ge n , * eine Unter⸗Bilanz von 21,779 Thlr. = t Holstein eine Bi 32,366 r Gi. ng eld, * Unter⸗Bilanz von 82,366 Thlr. Amerika. Der Dampfer „Northern Light“ ri = richten aus New⸗Fork vom 3. d. und 8 * irn, . Die Lecompton⸗ Verfassung ist in Kansa— . g ist in Kansas von einer ungeheuren Vollsmehrheit verworfen worden. Nach den neueren Nachrichten aus Utah erfreute sich das Gebiet der vollkommensten Ruhe und die Oberoffiziere ftanden bei den Mormonen in hoher Gunst. Kein Soldat von Johnstone's Armee durfte die Salzseestadt betreten. Die 1— Kommissarien waren nach Washington abgereist. In Missouri waren die Wahlen für mehrere stongreß⸗ Bezirke zu Gunsten der nationalen Demokratie ausgefallen. Blair, der erse sllavereifeindliche Kandidat, der je in einem Sklavenstaate vorge⸗ schlagen wurde, fiel durch, was in Washington große Sen sation erregte. Im Zuloaga'schen stabinet i Mexiko war eine voll— sommene Modificanon eingetreten. Die Reach tit nen der glüͤck⸗ lichen Legung des atlantischen Telegraphen scheint in den Vereinig⸗ ten Staaten größere Sensation gemacht zu haben, als in England. Das Ereigniß wurde in allen Städten durch öffentliche Beleuch— kungen, Fackelzuge, Meilttairparaden, Artilleriesalven und andere Kundgebungen der Volksfreude gefeiert. Mer. Field telegraphirte die Nachricht dem Praͤsidenten Buchanan und erhielt folgende telegra⸗ phische Antwort: „Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Glück zum Gelingen des großen Unternehmen s, mit welchem Ihr Name so ehrenvoll verknüpft ist. Ich vertraue, daß es mit Hülfe der göttlichen Vor— sehung sich als ein treffliches Mittel erwessen wird, ewigen Frieden und . zwischen den stammverwandten Ratienen zu be⸗ fördern. Ich habe die Botschaft der tönigin noch nicht erhalten. Sehr achtungsvoll Ihr James Buchanan.“ Dieses Telegramm ist vom 5. August datirt. Der telegraphischen Landlinie war bei ap Breton ein Unfall zugestoßen, der die Verbindung zwischen Neufoundland und New Vork unterbrach, aber in ein paar Tagen beseingt worden sein wird. Nach einer Depesche aus Toronto dom tz. d. dauerte die canadische Meinisterkrisis fort; aber W. Carteir und John Macdonald waren bemübt, ein Ministerium zu bilden. Aus Washington schreibt man abermals vom 6. August, daß Lord Napier, der britische Gesandte, den Gouverneur Douglas von der Hudsons⸗Bai⸗Compagnie aufgefordert habe, die Weisungen Sir Edward Bulwer Lytton's in Betreff der Behandlung ameri— kanischer Goldgräber so liberal, als möglich aufzufassen.

China. Der pariser ‚Moniteur“ veroffentlicht folgende telegraphische Depesche aus St' Petersburg vom 20., welches der dortige franzoöͤsische Botschafter an den Minister des Auswärtigen abgeschickt hat:

„Ein aus Tien Sing vom 27. Juni abgegangener und zu Lande angekommener Courier meldet deim Fürsten Gortschakoff, daß China und Rußland einen Vertrag abgeschlossen baben, der in den allgemeinen Grundlagen mit denjenigen überein stimmt, welche China mit den übrigen Maͤchten abgeschlossen hat. Die Häfen sind ge⸗ öffnet, die freie Uebung der christlichen Religion ist zugelassen, ebenso die Einsetzung von Konsulaten und wenn es noth thut, die Sendung von diplomatischen Agenten nach Peking. Frankreich und England haben außerdem eine bedeutende Geldsumme als Schadenersatz erhalten.“

Zwar, bemerkt die, Independance Belge“, bringt dieser Courier, der in 7 Wochen aus Ehina nach St. Petersburg gelangt ist, nur den Abschlnß eines Vertrages zwischen Rußland und China; allein es erhellt aus den anderweitigen Mittheilungen, daß auch Frankreich und England und wahrscheinlich auch Nordamerika ähn⸗ liche Verträge abgeschlossen haben.

Ostindien. Der Maharaja Jung Bahadoor bat der Regierung in Calcutta seine storrespondenz mit den Rebellen von Oude mitgetheilt. Sie besteht aus 4 Briefen an ihn von dem Moulvie Mahommed Surfraz Ali, dem Gesandten des Königs von Oude, dann von Ramzan Ali Khan, Mirja Birjiz studr Bahadoor und von Ali Mahomed sthan, Vice-Fönig von Lucknow, welche Aktenstücke alle vom Mai und Juni 1858 datirt sind. Die Brief⸗ steller rufen alle den Beistand des Ghoorka⸗Führers im Namen der Religion und im Hinweis auf die Fettpatronen an. ;

Der „Bombay Times“ entlehnen wir folgende Notizen:

Die Begum, die mit dem ersten der übrigen Führer sich in Bundie befindet, hat eine Streitmacht, die aus 7006 Luntenflinten, 3009 Sipoys, 2509 Nujeebs und 1400 Reitern mit 8 Kanonen besteht. Die Führer, von denen fie um⸗ geben ist, suchen auf jede mögliche Weise Verstärkungen zu erlan— gen. Der sthan von Bareilh hat alle seine Anhänger verloren, und steckt in großer Noth in Baraitocteb. Maun Singh, der ab⸗ wechselnd mit den Rebellen und uns geliebäugelt hat, wird jetzt auf Befehl der Begum vom NRawab von Fhzabad belagert. Eine britische Heersaͤule soll zu seinem Entsaß abgegangen sein. Wehe ihm, wenn er in die Gewalt der Begum fällt. Nana