1859 / 17 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

außer den persönlichen Verhaͤltni beson ders den Gang seiner Hirn

den Tauf⸗ und Confirmationsschein, das Zeugniß über die genossene Schulbildung,

ein Zeugniß des Seelsorgers oder der

den sittlichen Lebenswandel, ein ärztliches Attest über den Gesundheitszustand überhaupt,

eine Bescheinigung über die inner mit Erfolg vollzogene oder wiede

blattern und

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ssen des Aufzunehmend ng darstellt, mme,

Orts⸗Obrigkeit über

halb der letzten zwei Jahre rholte Impfung der Schutz⸗

eine von dem Vater oder dem Vormunde des Aufzun : 1 ehmenden vollzogene Erklärung, daß fuͤr den Unterhalt chf, wahr rend der Bildungszeit im Seminar gesorgt sei, vor dem Prüfungs⸗Termin bei uns einzureichen und weitere Ver—

fügung zu gewärtigen.

Berlin, den 8. Januar 1859.

Königliches Schul⸗Kollegium der Provinz Brandenburg.

Heß err fich ü

d ei 8 * / 2 282 2 . 8 er bei dem Beginne des Jahres 1859 zu unterhaltenden gebauten Strecken auf Staats-Chausseen

Im Regierungsbezirke

Für 1858 waren zu unterhalten

Meilen

Für 1859 find zu unterhalten

Meilen

Mithin sind im Jahre 1858 hinzu⸗ gekommen

Meilen.

1) Königsberg 2) Gumbinnen Danzig ) Marienwerder

6) Bromberg 967 Stettin

Breslau Liegnitz

3) Im Bezirk der Ministerial— ö. Baukommission zu Berlin. Regierungsbezirk Potsdam.

19. c . . Frankfurt .

Magdeburg J . . I

1

82, 2 64, 9 47,0 62,7 48, 42,4 67,8 72, 19, 89, 120, 55,8

84,2 67,9 49, 62,7 48,5 43,6 67,8 72, 19, 89, 121,5 56,

103,1 55,65 54,9 54, 9

158,2 1

102,5 35,1

2

5 5 e .

Summa]

1787, 2

Nichtamtliches.

. Preußen. Berlin, welche uns aus Rom vom Majestäten der stönig

19. Januar.

ĩ Nach Mittheilungen, 11. Januar zugehen, setzten Ihre ait. * ft und die Königin, ö ordentlich kalten Wetters, ihre täglichen Spaz sogar bis weit in die römische Eamp

Allerhöchstoieselben neulich, nach dem Besuche der Villa S

nach Castel Gigubileo, das von

den Thoren in der Nähe des die Villa Borghese wurde die Munificenz des Für sten

schem Feue stönig la stes srirche

erleuchtet, und die ftönigin Cafarelli zusahen. In Ara Coeli wurden

2

täglich offen

wurde das stolosseum auf stosten

her

welchem Schauspiel S

aus auf

den

steht.

Fenstern

, bem stapitol 1 »ahrend der Weihnachtsoktape soge⸗ nannte seinderprebigten gehalten. Ihre Maße . in 9M

n, trotz des außer— azierfahrten fort, die sich agna erstreckten. So fuhren zesu pada, noch zonifazius VIII. 6 Miglien vor alten Fidenge erbaut wurße. wiederholt befichtigt, deren Garten durch off Am 5Hten Abends eines Engländers mit bengali— e. Maje stät der des gelegenen

wohnte denselben einmal bei und besichtigte

ausstellung in derselben Kirche. gen c rng s n eig en nn Peterskirche wurden dort für den Prinzen Albrecht und n. jessin Alexandrine marmorne Gedenktafeln eingemauert , gn der Name der Hohen Besucher und das Datum des T a ia Seit dem 9. Januar hatte man in Rom Eis an den 9 a ja in der Nacht vom 10. sogar an den Fenstern, und din n eine schneidende Tramontane. ü ö

In der gestrigen (aten) Sitzung des Abge . 9 S D wurden die Ju Schriftführern n a mr . Went, de Syo, Delius, Eckstein, Gamradt 8. . oichborst, Falck proklamirt. Die Fach Kommissionen h be onstituirt: Geschäftsordnungs⸗ommission: Vorsitzende 9 . Petitions⸗fommission: Vorsitzender von Vincke i Agrar-Kommission: Vorsitzender Ambronn. Gemeinden? sch' sitzender Grabow. Unterricht: Vorsitzender hartkott 3 und Gewerbe; Vorsitzender von Rönne (Solingen 4 Fi und Zölle: Vorßfitzender von Bonin (Genthin) Just⸗ ö. sitzender Wentzel. Staatshaushalt: . en,,

Der Finanzminister Freiherr von den Staatshaushalts-Etät für das Jahr 1859. Derse it a, mit ener Larnehnel gun mehr 59. erselbe schlt ö ö. mehr als im Jahre zn An diese Voiln nüpfte der Finanzminißer einige Bemerkungen. Di zo cn h . , ,,, sertungen. Die gewöhn ,,,,

H . en ordentlichen Einnahmen traten n , 6. , vorigen Jahre 1500 000 Thlr. hinzu, e aus dem , ,, 3 h e ern B ernastungenz lbb ch t JJ 2weäMGbG Thlr. aus dem Landes-Untt; . 6 ö0 000 Thlr. aus dem land schafsin Herr Minister . „gegenwärtige Vorlage, bemerkte ie 3 Din l ers eberschüsse aus den Vorjahren matz— sablch wäörhledaskers ff fragen wbb öhJ Thir. Gun feln, dad en um Ken schhß an, den. Staats chaß, zu üben hierdon mit ö J ö , . ,, , s⸗Etat aufzunehmen und de 2 Betrag vorläufig ebenfalls u ö. den ö. in, , zu reserbiren, um die wahrscheinlch ft dies werde n fats, Lleberschreitungen pro 1858 zu decken; alt ö sein. Auf den ersten Blick könne Zustandes liege wu grins eine Verschlechterung des Finn Ausgaben zu 29. cke . . 6m bio 1858 im Stande war, Thlrn. ,,, . e n mne von 1301 h / bar, denn es habe zu ,, Es sei dies aber nur sches . ,,, ö . müsse habe ö Ausgaben eine bedeutende Höhe erreith n gi, h B, er. find. . . ug ö Thira, in Anschlag gebmt äabreg gehegt Hergen, Un enn , de enen,

k ihnen noch die 1,B300, 000 The S leuchte also ein, daß der Betrag, welcher aus da

hinzutreten. laufenden Ein 1 ; ; n fergge Cinfahmen Zedeckt werden könng, schon vie größer si

ss es gewiß anerkennen, daß damm

ö. früher, und das Haus werde Bedůrfnisse g ; ö . welche als wohlthätige angesehe durch Erhöhung e, , einnahmen seien nicht hervorgerust der er e nd deseo nenn herbeigeführt durch Zün hr 95 D andes. Die Mehr-Einn uu tt . Einnahme ,, ö /. Post-Verwaltung, den . 860 Tisen ahn⸗Verw 9. i ; 3 R ö ; ; ee, ,. altung. ur Verbesserumn ö n, , abb . . ue ausgesetzt Zum 1 J shäarine: Verwaltung seien 1,353 000 Th drun gen. es Aus 96 uss bemerkte der Minister, er füble sih h frühere K daß nicht die gegenwärtige, fon dern r geédiese günstigen Resultate erzielt habe;

Osternis (Hagen

Patow überreichte hien

Auch

Pa⸗

gegenwärtige Verwaltung nur i ü 9 rwal ur in de ichen L sei, mit den selben vor das Haus treten zu . ö

Eine zweite Vorlage, wel . . ö tages welche der Finanzminister Hail ker ift ge nes eh urn wegen en, 6. enn, hin zu, habe sich das? Reihe von Jahren, fügte der Minißn gestellt, und die re Bedürfniß der Erhöhung dieser Rente heran , , mg, egierung habe es für ihre erste Pflicht gehalt ö . ange gehegte Abficht auszuführen ; . solle nun von 2.5735 n werden. ;

Ss ie Vor . . . der Rechnung über den Staatshaushalts uind . ger. 2366 und schließlich des Gesetz-Entwurfs, be . . der Landesvermessung in dem ehemalige e Hohenzollern. Die Vorlagen, mit Ausnahme de tzteren, wurden der Budget⸗Kommission üherwiesen.

Der Justizministe ß, ,, er legte einen Gesetzentwur treffen ie Verscha fung von Vorfluth im Bezirke 8 ir nber lin

gehend: Eine n ist der

bern), 16EGrß ĩ . Hoheit des Prinz⸗Regenten bei Eröffnung beider Häuser des

Landtages gegenüber den kes

wes⸗

Kommission wird

en haus eine Avresse zu erlassen, und im

ban seibst entwerfen.

Sch s der nächsten Plenar-Sitzung unbestimmt.

han

Vorsitzender Kühne (Beil

13 f, 670 000 cin.

Vorfitze ihres

Die Frondotatio⸗ (00 Thalern um eine halbe Million erhöh

127

vor. Der Präsident verlas einen Antrag, bahin Adresse an den Prinz- Regenten zu erlassen. Ge⸗ Antrag von v. Vincke (Hagem), Reichen sperger (Gel⸗ Mathis (Barnim). Motive: Ver Ansprache Sr. König⸗ Gefühlen der Verehrung und des Dan— des neugewählten Hauses Ausdruck zu verleihen, Unter⸗ schrieben ist der Antrag von 232 Mitgliedern. Der Geschäfts⸗ Irdnung gemaͤß ist demnach eine Kommission von 21 Mitgliedern zu erwählen, welcher der Präsident des Hauses hinzutritt. Diese

zuerst darüber zu befinden haben, ob überhaupt Bejahungsfall dann diese Adresse

Zum Schluß der Sitzung folgten Wahlprüfungen. Die Zeit

Nassau. Wiesbaden, 17. Januar. Heute Vormittag wurde die Ständeversammlung durch den Staats minister, Prinzen von Wittgenstein, eröffnet. An Gesetzvorlagen wurden in Aussicht gestellt, bezüglich: 1) Jagdberechtigung; 2) Bestrafung der Forst- und Feldfrepel; 3) Wöederherstellung des Pfandgeldes bei Feldfrebeln; I Biersteuer; 5) Anstellung eines Regierungs⸗QDirek⸗ fors; 6) Besoldung der Militair⸗ und Eivil⸗Staatsdiener. Dann wurde Prinz Nicolaus als Mitglied der Ersten Kammer beeidigt. Rach Beendigung der Eröffnungsfeierlichkeit begaben sich die Mit— glieder beider Kammern in ihre resp. Lokale, wo ihnen von den Regierungs⸗Commissairen die bereits bezeichneten Gesetzentwürfe vorgelegt wurden. In der Ersten Kammer nahm Prinz Nicolaus den Präsidentensitz ein; zum Vice-Präsidenten wurde Legationsrath Lieber von Camberg ernannt. (Fr. J.)

Baiern. München, 17. Januar. Die Kammer der Reichsräthe trat heute zum ersten Mal zusammen. Unter dem J. Präsidenten Freiherrn von Stauffenberg wählte dieselbe abermals den Herrn Reichsrath Grafen Karl von Seins— heim zu ihrem 1I. Präsidenten. Die Kammer der Abgeord⸗ neten war ebenfalls heute zum ersten Male versammelt, um die sechs Abgeordneten, welche mit dem schon erwähnten Alters-Präfi⸗ denten und den beiden Jung-Secretairen die Einweisungs⸗Kommis⸗ sion zu bilden haben, durch das Loos zu bestimmen. (N. C.)

Oesterreich. Wien, 17, Januar. Die „Wiener Ztg.“ theilt heute mit, daß mit dem 15. d. M. die letzten Infäanterie— Kolonnen des aus Wien in die Lombardie entsendeten

eingetroffen sind.

Schweiz. Bern, 16. Januar. Auf die Anzeige des Na⸗ tionalrathes, daß sein Beschluß mit dem des Ständerathes im Re⸗ kurs des Standes Genf gegen den Bundesrath nicht übereinstimme, wurde (entgegen einem Antrage auf Rückweisung an die Kom— mission) beschlossen, sofort einzutreten, und sodann dem national⸗ räthlichen Beschluß mit großer Mehrheit beigepflichtet. Demnach ist die Regierung von Genf mit ihrer Beschwerde definitiv abge— wiesen. (B. Ztg.)

Frankreich. Paris. 17. Januar. Der „Moniteur“ bringt zwei telegraphische Depeschen, die eine aus Genua, 16. Januar, 11 Uhr Morgens, die andere aus Turin von dem⸗— selben Tage, 5 Uhr Nachmittags, woraus zu ersehen, daß dem Prinzen Napoleon in ersterer Stadt „von Seiten der Bevölkerung ein sehr warmer Empfang“ bereitet wurde, und daß derselbe auf der Fahrt von dort nach Turin wie in der sardinischen Hauptstadt die wärmste und zuvorkommendste Aufnahme“ gefunden habe. Nach einer nicht amtlichen Depesche besuchte Prinz Napoleon auf der Seereise zuerst am 15ten d. Villafranca, stattete dann seinem Sheim, dem Könige von Württemberg, einen Besuch in Nizza ab

und reiste um 5 Ühr nach Genua weiter. . Am 1. Januar wurde bei einbrechender Nacht ein Kontingent

des 70sten Regiments zwischen Wed-Zenati und Wed-⸗El-Arria von einem Schneegestöber überrascht. Etliche zwanzig Mann, welche zu ermattet waren, um weiter zu marschiren, erfroren. Der Rest des Bataillons konnte nach dem Meierhofe von El-Arria gelangen, wohin sofort Unterstüßung jeder Art abging. Etliche 60 Mann wurden bei Ankunft des Detachements in Constantine ins Spital gebracht; fie haben Hände und Fußzehen erfroren, doch hofft man, daß Keiner erliegen werde. Aehnliche Unglücks⸗ faͤlle ereigneten sich 1846 zu Bu⸗Taleb und 1852 zu Torcha.

Madrid, 17. Januar. Im gestrigen Minister⸗ über das Preßgesetz geschlossen. Die Königin schenkte der spanischen Nordbahn die zwölf Hect. großen Fron⸗Terrains nächst dem Palaste zum Bahnhofe und sechs silom. beim Austritte aus Madrid und im Escurial.

Spanien. rathe wurde die Diskussion

2 91 5 3. Armee⸗ Corps in ihren dortigen Garnisonen in bester Ordnung bereits

merksam und empfahl den Volksvertretern Versöhnlichkeit und Ein⸗ tracht. Graf Cavour legte Gesetzentwürfe in Betreff einer Reform der Gemeinde⸗ und Provinzial-erwaltung und einer Mobificgtion des Nationalgarde⸗Gesetzes vor. Letzteres wird schon heute bera⸗ then. Das den Kammern vorzulegende Budget für 1859 weist ein Defizit von circa 50 Mill. Fres. aus.

Die Adresse, welche die Kammer an den Fönig gerichtet hat, lautet, wie folgt:

Sirel Die Deputirten-Kammer, bon Ihrer Billigung und Ihren Rathschlägen beseelt, bereitet fich vor, Ihnen den Dank darzubringen, der allein Ihrer würdig ist, indem sie kräftig und einstimmig die hohen, in Ihrer eele und in den Wünschen der Nation gereiften Absichten unter⸗ stüßt. Die von Ew. Majestät angekündigten Gesetze, welche die Neorga⸗ nisation der Magistratur bezwecken, den Prozeßgang beschleunigen, die Ge⸗ meinde⸗ und Probinzial-Freiheiten befestigen ünd die Nationalgarde auf neuen Grundlagen organifiren sollen, damit fie mit Ihrer tapferen Armee besser zur Vertheidigung des Staats⸗ Territoriums beitragen könne, sind für uns ein neues Pfand der Weisheit, mit der Ew. Majestät die Nothwendigkeit einer strengen bürgerlichen Manns⸗ zucht mit den Rechten der Freiheit zu vereinen weiß. Diese hohe Weisheit wird gewiß mehr denn je nothwendig sein in diesen ernsten und schweren Zeiten, die sich in diesem Augenblick vielleicht ver⸗ schlechtern und auf die uns Ew. Majestät vorbereiten wollten, indem Sie uns exmahnten, unsere Hoffnungen auf das Vaterland zu setzen und glück⸗ liche Aussichten für die Zukunft zu haben. Indem Ihr Volk vor seinem Gedächtnisse die ernsten und verschiedenen Erelgvisse der letzten zehn Jahre vorübergehen läßt, weiß es aus Erfahrung, daß Ihre Stimme es niemals getäuscht hat, selbst nicht, als sie voll Schmerz und Trauer die Entsagung anrieth oder Opfer verlangte, deren harte Noth⸗ wendigkeit man nicht sofort erkennen konnte. Heute wird Ibre Stimme, die allen civilisirten Nationen theuer ist und sie beeinflußt, und die ein edelmüthiges Mitleid für die Schmerzen Italiens ausdrückt, das Andenken an feierliche Versprechungen, die unerfüllt geblieben sind, erneuern; zugleich wird sie aber die blinde Ungeduld beruhigen und bei den Völkern? ben Glauben an die unwiderstehliche Kraft der Eivilisation und an die Macht der öffentlichen Meinung befestigen. Wenn diese tröstlichen Gedanken, wenn dieser Aufruf an die öffentliche Vernunft Ihre geheiligte Person in Gefahr bringen oder bedrohen sollten, so wird die Nation, die in Ihnen ihren sehr lohalen Fürsten verehrt, die in Ihnen den mächtigsten Vermittler der Sache der Freiheit dor den europaischen Rathen erkennt, die allen Zorn der Fractionen vor dem großen Beispiele Ihrer Treue sich beugen fieht, die weiß, daß sie in Ihnen und durch Sie endlich das seit so vielen Jahrhunderten verlorene Geheimniß der ita⸗ lienischen Eintracht wiedergefunden, sich um Sie wie ein einziger Mann schaaren und beweisen, daß sie von Neuem die alte Kunst gelernt hat, den Gehorsam des Soldaten mit der Freiheit des Bürgers zu bersöͤhnen. (Köln. Ztg.)

Reapel, 14. Januar. Folgender Erlaß wurde veröffentlicht:

Wer auf der That ertappt wird, ein Attentat gegen die innere Sicherheit des Staates begangen zu haben, wird sofort durch ein Kriegs⸗ gericht abgeurtheilt werden. Wer der Verschwörung gegen die Sicher⸗ heit des Staates angeklagt ist, wird durch die gewöhnlichen Gerichte ab⸗ geurtheilt.

Eine pariser Korrespondenz vom 16. Januar in der „Inde⸗ pendance Belge“ stellt die telegraphisch über Marseille eingetroffene Nachricht von der Verkündigung des Belagerungszustandes in Neapel als sehr unwahrscheinlich dar. Es verdient bemerkt zu werden, daß die Depesche, welche jene Mittheilung brachte, Mar⸗ seille am 12. d. M. verließ und daß Telegramme, die ein Paar Tage weiter reichen, durchaus keine Bestätigung derselben enthalten.

Palermo, 5. Januar. Das russische Geschwader ist hier eingetroffen. Großfürst Konstantin hat nebst seiner Familie den

Palast Butera in Olivuzza bezogen.

Türkei. Konstantinopel, g. Januar. Im Ministe ium der auswärtigen Angelegenbeiten ist unter der Leitung des Herrn Seffels, ehemaligen türkischen Botschaftssecretairs zu Paris, ein Büreau zur Leitung der Presse und Berichtigung falscher Zeitungs⸗ Nachrichten errichtet worden. Die Wahl des neuen Scheik ul Islam findet allgemeinen Beifall; derselbe soll für den Gedanken einer Verjüngung und zeitgemäßen Neugestaltung der hiesigen Zu⸗ stände lebhaft eingenommen sein.

Aus Ismid, 2. Januar, wird berichtet, daß Arif Efendi, Chef des Telegraphen-⸗Bureaus von Konstantinopel, die Ar⸗ beiten für den Telegraphen bereits bis Thudunga (ungefähr 22 Stunden weit) vollendet habe. Andererfeits erwartet man den Obersten Biddolph täglich in Mossul, von wo er sich nach Basso⸗ rah begeben sollte, um ebenfalls die Telegraphen-Arbeiten zu be⸗ ginnen. Für die Linie von Mossul nach Erzerum ist nech gar nichts bereit. . 1 ̃

Der für Jerusalem bestimmte russische Missions⸗Bischof ist am 20. Dezember v. J. von Damaskus, wo man ibm große Ehren⸗— bezeugungen erwies, an den Ort seiner Bestimmung abgegangen.

Einer Privatmittheilung aus Belgrad vom 15. Januar zufolge hat die Skuptschina beschlossen, in den Kirchengebeten nebst dem regierenden Fürsten den Thronfolger erwähnen zu lassen; letzteren Titel will sie dem Fursten Michael auch sonst amtlich bei⸗

Italien. Turin, 14. Januar. Ratagzi machte in seiner Antrsüsrede ais Kammer-Prästdent auf den Ernst der Lage auf⸗

gelegt wissen.