1859 / 22 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Forts beläuft sich auf 57. Auch die Steuern gehen immer williger ein. Was die Operationen Lord Clyde's betrifft, so ist der Plan, die Rebellen nach der Nordseite des Gogra zu treiben und sie im Distrikte von Burätsch zu umzingeln, bisher mit Erfolg durch— geführt worden. Nur Firuz Schah (und nicht wie es Anfangs hieß Nena Sahib) ist es gelungen, im Westen durchzubrechen und über den Gangel zu entkommen, vermuthlich mit der Absicht, sich an Tantia Topis anzuschließen. Er soll aber nur etwa S800 Reiter bei fich haben, wird lebhaft verfolgt und hat auch bereits (wie man aus anderer Quelle weiß) eine Nieder— lage erlitten. Gegen die noch Stand haltenden Rebellen ist man übrigens geneigt, auch jetzt noch Milde zu üben, und so ist unter Anderm der Begum, da man zu wissen glaubt, daß sie sich an der Ermordung englischer Gefangenen nicht betheiligt hat, eine Zu— fluchtstätte und eine Pension für sich, ihren Sohn und ihren Mi— nister angeboten worden, falls sie sich vor dem 1. Januar unter— wirft. Anderen Häuptlingen siud ähnliche Anerbietungen gemacht worden. Lord Clyde, der am 5. Dezember Lacknau verlassen hatte, ging am 12. über den Gogra und rückte in Burätsch ein, wo Ge— neral Sir Hope Grant mit seiner Colonne schon vor ihm einge— troffen war. Am 153. setzte Lord Clyde seinen Marsch bis nach Dehras fort. Die Eingebornen zeigten sich überall auf dem Marsche ohne alle Besorgniß. Am 14. wollte Lord Clyde eine Zusammen— kunft mit dem General Grant in Sekrora haben, um den weiteren Feldzugs⸗Plan festzustellen.

Nach einer Mittheilung des Korrespondenten der „Times“ aus Bombay vom 24. Dezember befand sich Lord Clyde mit dem Hauptquartier am 21. bei Burätsch und hatte das Corps der Begum völlig umzingelt. Letztere hatte sich bereit erklärt, sich be— dingungsweise zu unterwerfen. Eine große Anzahl von Sipahis hatte sich über die Grenze nach Nepal geflüchtet, wo sie von den Truppen Dschung Bahadur's umstellt waren. Nena Sahib war genöthigt worden, Tschurda, welches 30 Miles nordwärts von Burätsch liegt, schleunigst zu verlassen und befand sich in einem Dschengel-Fort nordwestwärts von dort. ö

Wien, Montag, 24. Januar, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Die „Oesterreichische Zeitung“ meldet, daß der Kaiser, wie es alljährlich üblich sei, heute eine Bank-Deputation empfangen habe. Man will wissen, der Kaiser habe sich in Bezug auf die politische Lage beruhigend geäußert.

Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Neapel vom gestrigen Tage schreitet die Besserung im Krankheitszustande des Königs fort, und wird derselbe in Brindisi erwartet.

Turin, Montag, 24. Januar, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.) Nachdem gestern die feierliche Verlobung der Prinzessin Clotilde mit dem Prinzen Rapoleon stattgefunden, wird am nächsten Sonntage die Vermählung gefeiert werden und die Ab— teise der Neuvermählten am Montage über Genua und Marseille nach Paris erfolgen. Von Seiten Englands ist der sardinischen Regierung eine Note überreicht worden, welche eine friedliche Politik anräth.

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(Der Stgatshaushalt-Etat für 1859. Il) 13) Die Post GesetzSammlungs- und Zeitungs-Ver waltung weist in der Einnahme den Betrag von 11,376 000 Thlr. (gegen 1858 um 206 Thlr, mehr) und in der Ausgabe 9,732,455 Thir. (gegen 1858 um 336,080 Thlr mehr) nach, so daß der Reinertrag für 1859: 1,643,545 Thlr. oder gegen 1858 um 333, 830 Thlr. weniger beträgt. Dieser ge⸗ ringere Ueberschuß wird hauptsächlich dadurch hervorgerufen, daß die Ver— mehrung des unzulänglichen Beamten-Personals und die Erhöhung des Diensteinkommens mehrerer Beamten-Kategorien (welche nach bem vor— liegenden Etat 136,375 Thlr. beträgt), ferner das gesteigerte Bedürfniß an Postwagen und die höheren Zuschüsse zu den Fouragekoften, so wie andere gestiegene Betriebskosten eine bedeutende Verstärkung des Äusgabe— fonds und zwar um 336,080 Thlr. nothwendig gemacht haben? Diesen Mehr⸗ ausgaben steht nun eine Mehreinnahme von nur 2200 Thlr. gegenüber. Denn wenn auch die Einnahme an Porto- und Bestellgeld⸗Gebühren aber⸗ mals um 85,550 Thlr. höher hat in Aussicht genommen werden können, so ist dagegen in Folge der bevorstehenden Eröffnung neuer Eisenbahnen! die Einnahme an Personengeld um 100,000 Thlr ermäßigt, so daß die da⸗ durch entstehende Mindereinnahme nur durch die Mehreinnahmen, welche bon den Post⸗Dampfschiffs⸗Verbindungen mit 8, 150 Thlr., an Pensions⸗. beiträgen und anderen nicht feststehenden zufälligen Einnahmen mit 3500 Thlri, von dem Debit der Gesetzsammlung und der Zeitungen mit 5000 Thlr., zu erwarten sind, um 2260 Thlr. überstiegen wird. Von dem oben berechneten Reinertrag find noch 50.090 Thlr. in Abzug zu bringen, welche , w , , des etatsmäßigen Baufonds in

nsaß gekommen sind, wonach sich der Ueberschuß aus der Po r , ge m mn n , n, e gn 14 Die Telegraphen⸗Verwaltung weist in der Einnahme

8,09 Thlr. (gegen 1858: 83,590 Thlr. mehr) und in den Aus zz i 55 (gegen ge s, ds er mehr) nach. Die Erhohung 3 Einnahmen fällt zum größeren Theil, mit 80, 000 Thlr., auf die in Fol der Vermehrung der Leitungen, so wie der steigenden Benutzung we. Telegraphen zu erwartende Mehreinnahme aus der Beförderung telegra⸗ pbischer Depeschen, die übrigen ö Thlr, kommen aus versschiebenn Einnahmen. Aus den vorgedachten Veranlassungen, so wie in Folge der nothwendig gewordenen Verstärkung des Beamten⸗Personals und der Ver⸗ besserung der Beamten-Besoldungen (zu dem letztgedachten Zwecke sind in diesem Etat 6800 Thlr, in Ansatz gebracht), haben die Ausgaben sich auch ,, 6 r r bse rag der Reinertrag doch noch 15,725 Thlr mehr gegen das Jahr und berechnet sich für das Jahr 1859 über— ann ee ,. , .

Zur Vermehrung der Telegraphen⸗-Verbindungen durch neue Anla find wiederum 200, 0600 Thlr. in den außerordentlichen Ausgaben zum . satz gebracht worden. 2 15) Die Verwaltung für Handel, Gewerbe und Bauten in der Einnahme auf 297,230 Thlr. gegen 1858 um 24, 162 Thlr. höher und in der Ausgabe auf 212,400 Thir. oder um 17,900 Thlr. höher ich belaufend, hat hauptsächlich bei der Porzellan- und der Gesundheitsgeschirr⸗ Manufaktur in Berlin eine Erhöhung erfahren, welche in der Einnahme um 125,0 0 resp. 10,500 Thlr. und in der Ausgabe um 6060 resp. ihs Thlr., erhöht worden sind, in ihren Etats pro 1859 mit 157,500 Thlr. und S, 500 Thlr. in Einnahme und 137,500 Thlr. und 74906 Thlr. in der Ausgabe abschließen, und gegen das Jahr 1858 demnach einen um go Thlr. höheren Ueberschuß ergeben. Die verschiedenen Einnahmen der Bau— Verwaltung sind durch den Hinzutritt von Miethen und Pächten für fis ka⸗ lische Grundstücke um 1662 Thlr. gestiegen. Zu einmaligen außerordent— lichen Ausgaben sind 2.475, 000 Thlr. gegen 1858 um 1 Million mehr in Ansatz gebracht, und zwar an Zuschuß zum Chaussee⸗Neubaufonds g06 06 Thlr. (gegen 1858: 680000 Thlr. m ehr), zu Land- und Wasserbauten und zu öffentlichen Arbeiten 1,400,000 Thlr. (gegen 1858: 460 000 Thlr. mehr. zur Melioration des Oderbruchs: 145,660 Thlr. (gegen 1856. Ss0 000 Thlr, weniger) Und zu den Potsdamer Immediatbauten: 36, 000 Thlr.

16, Die Ver waltung für Berg- Hütten- und Salinen; we sen ist in der Einnahme auf 13, 9g26,38tz Thlr., in der Ausgabe auf 10710, Sõ9 Thlr. veranschlagt, so daß, mit Hinzurechnung von 144.350 Thlrn. an einmaligen und außerordentlichen Ausgaben, ein Ueberschuß von . t, 177 Thlr., also gegen 1858 um 79,289 Thlr. höher, sich ergiebt.

Die Mehr-Einnahme beträgt gegen das Vorjahr nur 79,500 Thlr., denn wenn auch durch die Erweiterung des Betriebes der fiskalischen Bergwerke bei den Gruben, durch vermehrte und verbesserte Betriebs⸗ Vorrichtungen bei den Hütten und aus sonstigen Einnahmen eine Mehr⸗Ein⸗ nahme von 389, 212 Thlr. zu erwarten ist, so wird andererseits der Be— trieb bei den Salinen in Folge der eingetretenen Steinsalz⸗Gewin⸗ nung zu Staßfurth erheblich beschränkt, und bei einzelnen Sa—⸗ linen, nament ich zu Kolberg und Kösen, ganz eingestellt. Hier⸗ durch tritt eine Verminderung der Einnahme um 306,424 Thlr., ferner an Gebühren und Sporteln durch den allmäligen Wegfall der Marlt— scheider⸗Gebühren um 3198 Thlr., in Summa also um 309,622 Thlr. ein. Die Mehr⸗Ausgaben gegen das Vorjahr betragen 139,951 Thlr., wobon 19.040 Thlr. auf Gehalts⸗Verbesserungen für einige Beamten-Kategorieen, die übrigen auf den erweiterten Betrieb bei den Gruben, und auf die durch eine dem umfangreichen Geschäftsbetriebe entsprechende Vermehrung des Beamten⸗Personals bei den Auffichts-Behörden fallen. Die ein ma— ligen außerordentlichen Ausgaben, wie oben angegeben 144,350 Thlr, sind gegen den Etat pro 1858: um 139,655 Thlr. weniger in Ansatz gebracht und es sind davon bestimmt für den Stein salz— Bergbau und den Salinen⸗Betrieb bei Stetten in den hohen⸗ zollernschen Landen 6360 Thlr. (gegen 1858 weniger: 11,B700 Thir.), zu Tiefbohrungen auf Steinsalz in den Regierungsbezirken Oppeln, Min— den und Erfurt, in letzterem Bezirke zugleich zu Bohrungen auf Stein— kohlen: 50,000 Thlr., zu Bau⸗Prämien für Bergleute, welche in der Nähe Königlicher Gruben Wohnhäuser für eigene Rechnung bauen; 26,000 Thlr., zur Erweiterung des Dienstgebäudes des Ober-Bergamts zu Halle: 4000 Thlr., zur Erweiterung des Dienstgebäudes der Ministerial⸗Abtheilung für Berg-, Hütten- und Salinenwesen: 3450 Thlr. und zu einer Zweig⸗ Eisenbahn von den Förderschächten der Königlichen Steinkohlengrube Roden im Bergamtsbezirke Saarbrück nach den neuen Foͤrderschaͤchten im Rusthüttenthale: 54. 600 Thlr. (gegen 1858 um 1 weniger).

17 Bei der Eisenb ahn-Verwaltung ist a) der zur Förderung

des Eisenbahnbaues bestimmte Eisenbahnfonds wie früher mit 2 Millionen Thlr. in Ansatz gekommen, b) die Verwaltung der Staats Eisenbahnen weiset im Ganzen eine Einnahme von 8, 815, 060 Thlr. und eine Ausgabe von 5,55, 485 Thlr, mithin einen Ueberschuß von 3, 258, 5si5 Thir. Rach gegen 1858 130,098 Thlr. mehr). Es find nämlich bei der Nieder⸗ schlesisch Märkischen Bahn S892 Thlr., bei der Verbindungs⸗-Eisenbahn in Berlin 77090 Thlr., bei der Kreuz⸗Danzig⸗Königsberger Bahnstrecke 62, 000 Thlr. und bei der Münster-Rheine⸗Lisenbahn 3600 Thlr., im Ganzen 14, 912 Thlr. Minder Einnahmen, dagegen bei der Eisenbahnstrecke Kreuz⸗Küstrin⸗Frankfurt 125,800 Thlr., bei der Strecke Hamm⸗Warburg 12, 600 Thlr., bei Münster Kamm 2200 Thlr., bei Rheine⸗Osnabrück 46060 Thlr, bei der Saarbrücker Bahn 59, 000 Thlr., im Ganzen 204,200 Thlr. M ehreinnahme veranschlagt. Von den Betriebs-Ueberschüssen bon 3,258, 515 Thlr. fließen zu, den allgemeinen Staatsfonds 23,900 Thlr., zum Eisenbahnfonds 574,000 Thlr. Aus dem mit 2,560,615 Thlr. verbleibenden Ueberschusse find die Ausgaben zur Verzinsung und Tilgung der für Eisenbahnzwecke aufgenommenen Anleihen und der Eisenbahn chulden zu bestreiten, welche 3, 396,801 Thlr. betragen. Es müssen dazu also zur Deckung noch 836, 186 Thlr. aus dem Eisenbahnfonds geleistet werden. Der Abschnitt e., Ein⸗ nahmen, von Privat⸗Eisenbahnen, bei welchen der Staat betheiligt ist, ist dem Etat pro 1859 neu hinzugetreten. Die Ober⸗ schlefische Eisenbahngesellschaft hat auf die weitere An ammlung der

ihr in Gemäßheit des Vertrages vom 28. Juli 1853 und des

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vom 20. Februar 1854 zu einem Garantiefonds für die 2 . des Anlage- Kapitals der Breslau ⸗Posen⸗ Glogauer Eisenbahn übernommenen Zinsgarantie überwiesenen Dividenden und Extra⸗Dividenden des Staats aus dem Oberschlefischen Eisenbahn⸗ Unternehmen, da dieser Fonds eine geeignete Höhe erreicht hat, verzichtet, und diese Einnahmen, einschließlich der Zinsen und Dividenden des ange⸗ sammelten Garantiefonds, insoweit als fie nicht zu Zinszuschüssen für das Anlage Kapital der Breslau⸗Posen⸗Glogauer. Eisenbahn erforderlich find. dem Staate zur Verfügung gestellt. Die hieraus sich ergebende Einnahme ist im vorliegenden Etat auf 156,000 Thlr. veranschlagt, wozu noch die Einnahmen aus den Dividenden und Extra-Dividenden der Oberschlesischen Bahn bis inkl. 1852 gebildeten Fonds zum Ankauf von Oberschlesischen Eisenbahn⸗Stamm⸗Actien Litt. A, B. und C. (da die weitere Kapitalisi⸗ rung dieser Dividenden und so weiter ebenfalls nicht erforder⸗ lich ist) mit 55, 00 Thlrn. hinzutreten. d) Der Eisenbahn- Amorti— fationsfonds ist gegen 1858 um 156,465 Thlr. erhöhr, und beträgt 887,055 Thlr. j . 5 . .

Für die allgemeinen Staatsfonds ist das Ergebniß der Etats⸗ Veränderungen insofern ein günstigeres, als 1858: 1. 303,200 Thlr., in diesen Jahre nur 1,991,109 Thlr., i. 212, 100 Thlr. weniger, aus all⸗ emeinen Staatsfonds zuzuschießen sind. ö em , , gb n ö. , Lande sind in ihrer Einnahme auf 387,500 Fl. oder 221429 Thlr. (12,858 Thlr. gegen das Jahr, 1858 höher) veranschlagt, indem der Ertrag aus den direkten und indirekten Steuern, so wie aus den Regalien höher angenommen werden konnte. Es sollen von denselben verwendet werden a) zu Betriebs— und Erhebung kosten: 30.589 Fl, b) zur Verzinsung und Tilgung der Schulden . 5,5] Thlr. 327 Kr., e) zu den Verwaltungs-Ausgaben: 297, 88 Thlr. 273 Kr. und d) zu einmaligen außerordentlichen Ausgaben 33,500 Fl., so daß aber die ganze Einnahme aus den hohenzollernschen Landen zum Besten derselben verfügt ist. . . .

B. Dotationen. 19) An Zuschuß zur Rente des Kronfidei⸗ kommißfonds ist der Betrag von 500,000 Thlr. für das Jahr 1859 neu in AÄnsatz gebracht worden und dessen Bewilligung durch einen beson— deren Gesetz Entwurf beantragt worden. . J

20) Die öffentliche Schuld hat sich 1) durch den Rest der in Gemaͤßheit des 5. 2 des Gesetzes vom J. Mai 1856 zur Vollendung des Baues der Kreuz-Küstrin⸗Frankfurter und der Saarbrücken⸗Trier⸗Luxem⸗ burger Eisenbahn aufgenommenen Anleihe im Betrage von 1,680. 0090 Thlr., 2) durch den Theil der in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 10. Mai 1858 zum Bau der Königsberg-Eydtkuhner Eisenbahn aufzunehmenden An— leihe, welcher im Jahre 1859 im Betrage von 6,000,000 Thlr. muthmaß⸗ lich zur Verwendung kommt, 3) durch Cautionen von Staatsbeamten und Herausgebern von Zeitungen und Zeitschriften um 120, 000 Thlr., im Ganzen um 7,800,000 Thlr. erhöht. Durch Tilgung im Jahre 1858 kommen davon indessen 4, 225,585 Thlr. in Abrechnung, so daß sich die verzinsliche Staatsschuld überhaupt, von 228,224,719 Thlr. auf 231, 799, 134 Z2hlr. erhöht hat. Diese Erhöhung er⸗ fordert an Mehrbedarf für Zinsen und Tilgung 243 800 Thlr. und bei den Verwaltungskosten 3600 Thlr., wovon 1900 Thlr. zur Verbesserung des Einkommens der Kanzlei⸗Secretaire und Unterbeamten, 200 Thlr. zur Erhöhung des Fonds zu Diäten, Kopialien und Stück— lobnen, 1560 Thlr. zur Verstärkung der sächlichen Ausgabenfonds erfor— derlich sind. 4

ift ür die beiden Häuser des Landtages ist der Etat nur sehr unerheblich verändert und schließt für das Büregu des Herrenhauses mit 40,1410 Thlr. (60 Thlr. gegen 1858 mehr) und für das Haus der Abgeordneten mit 201,614 Thlr. (5 Thlr. gegen 18568 weniger) ab.

22) Das Justiz-Ministerium weist im Etat eine Einnahme von 9g, 832, 804 Thlr. (gegen 1858: 198,908 Thlr. mehr) und eine Ausgabe von 11,6560, 604 Thlr. (gegen 1858: 335,688 Thlr. m ehr) nach.

Die Mehr⸗Cinnahme gruͤndet darauf, daß nach den Rechnungs⸗Ergeb⸗ nissen aus den Jahren 1855, 1856 und 1857, die Einnahme an Gerichts- kosten um 130,458 Thlr. höher angenommen werden konnte, daß der bisher zum Gefängnißverbesserungs⸗Fonds eingezogene Antheil aus dem Arbeits⸗ verdienst der gerichtlichen Gefangenen mit 8, 966 Thlr. in Ansatz gekom⸗ men, und die berschiedenen Einnahmen um 29,504 Thlr. mehr veranschlagt worden sind.

Jie ihr. usgaben bei der Justiz⸗Verwaltung sind dadurch ent. standen, daß zur Verbesserung der Gehälter und zur Verstärkung der Dispositions-Fonds zur Remunerirung der Hülfsarbeiter ꝛc. und zu ö. gen persönlichen Ausgaben für 1859 nun auf den Etat gebracht J Bei dem Justiz Ministerium: 1159 Thlr., bei dem Ober- Tribunale: 2 ) Thlr, bei den Obergerichten: 41,147 Thlr., bei den Gerichten erster Instanz: 391,575 Thlr. Ferner sind die Gebühren der, Inmmediat - Lommission und die Emolumente der Beamten bei den Gerichten erster Instanz um ho Thlr. höher in Ansatz gekommen. Endlich sind dem Sedůrfnisse ent⸗ sprechend, die Fonds 2) zu sächlichen Ausgaben der Justiz eh oͤr den um Il, 8Si0 Thlr. b zu baaren Auslagen und andern Ausgaben in Partei sachen um 23930 Thlr. e) zur Unterhaltung der Justizgehäute, mit Ausschluß der Neubauten und Haupt⸗-Nepargturen um 12. 009 Tb lz. er⸗ hoͤht worden. Dieser gesammten Mehr-Ausgabe von 510.346 Thlr. ehen Minder-Ausgaben im Betrage von 174,658 Thlr, gegenüber, so daß die Erhöhung des Ausgabe-Etats der , nf sich schließlich wie oben angegeben auf 335,588 Thlr. berechnet. . ö .

Zu ; 5 außerordentlichen Ausgaben sind 400,000 Ihlr. (100500 Thlr. mehr als im Jahre 1858) angesetzt, und zwar zum Bau und zur Reparatur von Gerichts- und Gefängniß-Lokalien. ,

23) Das Landwirthschaftliche Min ist eriu m und die Ge stüt-⸗Verwaltung weisen wie im Jahre 1858 in ker Einnahme 1050,igz Thlr. und 436,288 Thlr. nach. Die Ausgaben betragen 1,522, 873 Thir. und 638,793 Thlr., und haben sich demnach gegen 1858 um resp. 13,485 Thlr. und 650 Thlr. erhöht. Bei dem Landwirthschaft⸗ lichen Ministerium ist diese Erhöhung dadurch für vier neu anzuftellende Meliorations-Bau⸗Inspektoren

hervorgerufen, daß 5200 Thlr.,

an Zuschuß für die Lehranstalt zu Waldau bei Königsberg i. Pr. 2000 Thlr. und an Besoldungs-Erhöhungen 8520 Thlr. in An⸗ satz gekommen sind, und durch Ersparnisse dieser Mehrbetrag nur bis zu 8245 gedeckt wird. In der Gestütverwaltung hat sich die Verbesserung einiger gering besoldeten Gestütbeamten als nothwendig gezeigt.

An einmaligen und außerordentlichen Ausgaben setzt der vorliegende Etat für die Gestüt verwaltung überhaupt 6.000 Thlr., mithin gegen 1858 um 2000 Thlr. weniger aus, und zwar zu größeren Bauten: 26,6 60 Thlr. und zur Deckung von Einnahme-Ausfällen bei den Gestütwirthschafts-Aemtern 50, 9000 Thlr. Für die landwirthschaftliche Verwaltung betragen die ein⸗ maligen und außerordentlichen Ausgaben 360, 000 Thlr. (gegen 1858 mehr 167,97 Thlr.) und zwar zur Ausführung von Meliorationen und Deich⸗ bauten 250, C00 Thlr, zur Regulirung der Notte 100000 Thlr., zur Foöͤr⸗ derung der Wald- und Wiesen-Kulturen in der Eifel 10,000 Thlr.

tatistische Mittheilungen.

Laut dem „Annuaire de lObservataire royal de Bruxelles“ für 1859 war am 31. Dezember 1857 die offizielle Zahl der Einwohner Belgiens 4,3 577,236, in 86 Städten und 2245 Gemeinden. Die Be⸗ völkerung der vier Hauptstädte war: Brüssel 159,188 E., Gent 110,519 E. Antwerpen 195,594 E, Lüttich l, i93 E. Die gesammte städtische Bevölkerung beträgt nur 1,B200,900 Individuen, die Uebrigen sind Land⸗ bewohner. Unter den 150,107 Geburten sind 2660 Zwillinge und 33 Drillinge.

Das „Journal de l(Isthme de Suez“ enthält folgende statistische Angaben über die Actienzeichnung für den Suezkanal in den verschiedenen Ländern. Es wurden gezeichnet in Frankreich: Paris 90,121 Actien, De— partements 116,262. Algerien 728, zusammen 207,111. Im Auslande wurden gezeichnet 192,889, zusammen 400,900. Die im Auslande ge⸗ zeichneten Actien vertheilten sich auf die berschiedenen Länder in folgender Weise: Oesterreich 51,246, Belgien 324, Dänemark 7, beide Sizilien 97, Türkei, die Zeichnung des Vice⸗Königs bon Egypten mit inbegriffen, 9gö6, 537, Spanien 41,046, Kirchenstaat 54, Vereinigte Staaten 5000, Großbritannien 5085, Holland 2615, Portugal 5, Preußen 15, Regentschaft Tunis 1714, Rußland 24,174, Sardinien 1353, Schweiz 460, Schweden 1, Toskana 176. In Marseille und Lyon wurden zusammen fast 30,000 Actien ge⸗ zeichnet.

Die Gesammt-Bevölkerung des Königreichs Sardinien belief fich am 1. Januar d. J. auf 5,041, 853 Köpfe.

Die „St. Petersburger Handelszeitung“ veröffentlicht die Abrechnung des St. Petersburger Zollamtes, für das Jahr 1858. Nach derselben wurden im Laufe des Jahres für 95,297,774 Rubel Waaren eingeführt und verzollt, für 645,558 Rubel gingen in das Moskauer Zollamt auf Niederlage und ein Rest für 2,180,527 Rubel blieb unbereinigt auf 1859. Die Ausfuhr betrug 68,641, 030 Rubel. Die Aus- und Einfuhr zusammen betrug von russischen Kaufleuten 131, 152.499, von ausländischen Gästen 31,285,722 und von Passagieren und Capitainen 896,592. Die Zoll⸗ Abgaben für Ein. und Ausfuhrwaaren betrugen im Jahre 1868: 13,659, 949 Rubel 63 Kop.; 42,4536 Rubel 64 mehr als im

Jahre 1857.

Kop.

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

Tobur 19. Januar. Die Thüringer Eisenbahn⸗Direction macht a, , n, 8 die Betriebs ⸗Eröffnung des letzten Stücks der Werrabahn von Coburg bis Lichtenfels am 24. d. M. stattfindet. Auch schließen sich die betreffenden Züge ganz an die bisherigen an, indem die beabsichtigte Einlegung eines Eilzuges erst nach Erledigung der Arrange⸗ ments, welcher man indeß demnächst entgegenfieht, zur Ausführung kommt.

London, 19. Januar. Man denkt hier wieder eenst lich an die Ausführung eines vor längerer Zeit entworfenen Planes, den Weg nach Chima bedeutend abzukürzen. Ein 12 engl. Meilen langer Kanal, mitten durch einen besonderen Theil der malayischen Halbinsel gegraben, würde nach den Vorlagen Sir John Bowrings und mehrerer Sachkundiger die Fahrt zwischen Caleutta und China um 1175 Meilen kürzen. Jetzt muß nan bei ben Straßen von Malacca einen langen Umweg machen, der vermieden werden könnte, wenn es möglich wäre, bei dem an der Süd spitze des Königreichs Siam gelegenen sogenannten Isthmus bon giaw. eine Durchfahrt zu eröffnen. Offiziellen Angaben aus Siam göufosge existirt auf dieser Seite des Isthmus ein schiffbarer Fluß, von einem anderen an der entgegengesetzten Seite gelegenen dur h einen blos 12 englische Meilen breiten Landstrich getrennt ist. Der soͤst⸗ liche Fluß soll ebenfalls vollkommen schiffbar sein, und en. n enn, oder sonstige Hindernisse durch ein wohlangehautes, dichtbevoͤlkertes, wit Reis und Vieh gesegnetes Land bis an den. Golf bon Siam i z . John Bowring bemerkt, daß die direkte Passage über den zn ßen fn. ungefähr 50 Meilen beträgt, und daß ein anal zwischen jenen , Fluͤssen ohne allzugroße Schwierigkeiten hergestellt , , . . Bemerkungen waren schon der früheren Regierung durch ? . Henn Wise mitgetheilt worden, worauf Lord Clarendon Ordre gesehen, ha te, ö Details einzusenden. Sie sind bis jetzt durch die Krankheit 1 Schomburg, dem britischen Konsul in Siam, verzögert worden ? ze mnij . weile hat sich die Handelskammer von Bombay sehr warm für . P ö ausgesprochen, und man sieht weiteren Berichten mit Spannung entgegen«