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nichtung von Rechten, in deren Befsitze sich die Betreffenden seit einer Reihe don, en. befunden und die sie durch kein Vergehen verwirkt hätten. Diese Neuerung sei nicht nur ungerecht, sondern auch höchst berderblich für das Gemeinwesen, indem fie die ländlichen Bezirke des libe— ralen Chgrakters beraube, der ihnen sonst eigen sei. Auch könnten ab— hängige Burgflecken dadurch wieder ins Leben gerufen und die Reform-Akte könnte der Sache nach rückgängig gemacht werden. Er halte eine Herab— setzung der zur Stimmabgabe berechtigenden Vermögens⸗Qualisication in den Städten, welche auch den Arbeiterstand in den Kreis der Wähler aufnehme, für wünschenswerth. Er sehe voraus, man werde gegen sein Amendement den Einwand erheben, daß es gegen die Regel sei, eine derartige Resolution aus Anlaß der zweiten Lesung der Bill zu beantragen. Er halte aber den Charakter der Bill für höchst schädlich, ungerecht und gefährlich, wenn sie gleich einige gute Bestimmungen enthalte, z. B. die, daß den Zehnpfund⸗ Miethern in den Grafschaften das Stimmrecht verliehen werde. Die letztere Aenderung jedoch sei nicht das entscheidende Merkmal der Bill. Das ent⸗ scheidende Geprãge werde ihr vielmehr durch den die ländlichen und stadtischen Bezirke gleichstellenden ersten Artikel aufgedrückt. Was die Furcht vor einer Auflösung des Parlaments angehe, so glaube er, daß es des Hauses unwürdig sei, sich durch eine derartige Rücksicht von der Erfüllung einer Pflicht abschrecken zu lassen. Er würde sich nicht davor scheuen, in dieser Frage an das Land zu appelliren. Die Regierung moge immerhin mit dieser Bill in der Hand auf jeder Wahlbühne auf— treten, er fürchte sich nicht dabor. Falls aber der Gesetzentwurf durch— gehe, so werde die Verantwortlichkeit auf der Regierung lasten. Wenn man gegen ihn die Anklage erhebe, daß er bei seinem Antrage Partei— zwecke in Auge habe, so sei es seine Pflicht, sich um dergleichen Be— schuldigungen nicht zu kümmern, sondern den Weg einzuschlagen, welcher nach seinem Ermessen für das Wohl des Landes am ersprieß⸗ lichsten sei. Lord Stanley erinnerte das Haus daran, daß Lord John Russell im April des Jahres 1835 eine Resolution eingebracht habe zu dem Zwecke, die damalige Regierung zu stürzen, und sich, nachdem jener Zweck erreicht worden, nicht weiter um die Resolution gekümmert habe. Wan moge das praktische Ergebniß bedenken, welches das Durchgehen der gegenwärtig vorliegenden Resolution im Gefolge haben würde, Bieses Er⸗ gebniß würde darin bestehen, daß es in der gegenwärtigen Session zu keiner parlamentarischen Reform käme. Heut zu Tage gebe es keine politische Partei, bie gegen die Reform sei. Seit 1851 seien wiederholt Reform. Bills verheißen worden; aber erst unter der jetzigen Regierung, also nach 8 Jahren voller Verheißungen, werde ein Voium in der Sache verlangt. Die Resolution Lord John Russell's wolle das Haus daran verhindern, seine Meinung bei Gelegenheit der zweiten Lesung der Bill auszudrücken. Die Resolution sei ganz geschickt abgefaßt und darauf berechnet, die größtmögliche Zahl von Stimmen für fich zu vereinigen. Es handle fich in Wahrheit nicht darum, ob die Bill Gesetzeskraft erlangen, sondern darum, ob die Regierungs; gewalt in andere Hände übergehen solle. Was verstehe Lord John Russell unter dem Arbeiterstande, und was heiße es, wenn er behaupte, derselbe sei vom Stimmrechte ausgeschlossen? Die Regierungs-Bill sei den Arbei⸗ ien weit sünstiagzy als ged. S. Re Fecchea Bic —— Sed 08 . S Schwierigkeit in Bezug auf die Verleihung des Stimmrechtes an Arbeiter bestehe darin, daß es nicht leicht sei, eine passende Grenzlinie zu ziehen. Als Maßstab seien zwei Dinge anzulegen, nämlich der Bildungsstand und das Vermögen. Für letzteres würde allerdings der Satz ein niedriger sein müssen. Wenn man davon spreche, daß kleinen Städtchen das Recht, im Parlamente vertreten zu werden, entzogen werden müsse, so möge man bedenken, daß, falls man viele solche kleine Waͤhler— schaften ihres Rechtes beraube, eine neue Vertheilung von Par⸗ lamentssitzen und andere Verlegenheiten die Folge sein würden. Lord John Russell wolle nichts von der Gleichstellung des Stimm— rechtes für ländliche und städtische Wahlbezirke wiffen. Wofern es aber nicht zu einer solchen komme, werde es stets eine unzufriedene Volksklasse geben, und je mehr man den Census für die Städte herabsetze, desto größer werde diese Klasse sein. Er erlaube fich zu fragen, auf welchem Prinzipe der Unterschied zwischen dem städtischen und dem ländlichen Census be— ruhe. Die Bill könne im Comité amendirt werden, und man habe, wenn er die Sache vom praktischen Gesichtspunkte aus ins Auge fasse, da— zwischen zu wählen, ob man eine ziemlich bescheidene und gemäßigte Bill oder gar keine Bill haben wolle. Lord Bury bedauerte, daß die Bill ein- gebracht worden ist, erstens, weil fie nicht weit genug gehe, und sodann, weil sie in der falschen Richtung reformire. Sie werfe alles über den Haufen und erledige gar nichts. Sir C. Wood hält das Prinzip der Bill für so verwerflich, daß er lieber, als eine solche Bill, gar keine haben will. Auch er betrachtet die Gleichstellung des Census für Stadt und Land als gefährlich. Horsmann bezweifelte sehr stark die Zweckmäßigkeit der Russellschen Nesolution. Die Reformfrage sei eine höchst schwierige, und allerseits räume man ein, daß eine Erledigung derselben wünschenswerth sei; dieses Ziel aber lasse fich nur dann erreichen, wenn beide Seiten des Hauses mit Hintansetzung aller Partei⸗Rücksichten ehrlich zusammenwirken. Wenn er auf die Reihen der Oppofition blicke und ihre numerische Stärke mustere, so müsse er sagen, daß sie die Gelegenheit habe, die Bill im Comité zu amendiren, und doch fordere man sie auf, fich dieses Vortheils zu ent⸗ äußern und den gehässigen Vorwurf auf sich zu laden, da fie für jetzt jede Ge⸗ sezzebung in dieser Angelegenheit unmoglich mache. Denn seines Erachtens würde die Annahme der Resolution einer Verwerfung der Bill gleich—⸗ kommen. Drei liberale Ministerien seien mit ihren Reform ⸗Versuchen ge— scheitert. Eine konservative Regierung habe jetzt einen Entwurf vorgelegt, und er wage kühn zu behaupten, daß, wenn das Haus mit dem aufrichti⸗ gen Wunsch, noch in dieser Session eine gute Bill zu haben, ins Comits gehe, es durch einige einfache Amendements aus der Regierungs-Vorlage nicht nur ein besseres, sondern auch freifinnigeres und bolksthumlicheres Besetz machen könne, als irgend eins, das ihm seit 1832 vorgelegt worden sei. Wenn die Opposition bie Zügel der Regierung in bie Hände nehmen und das gegenwärtige Ministerium stürzen wolle, o würde es ein männ⸗ licheres und hochherzigeres Verfahren sein, dies auf dem geraden Wege, als auf Umwegen zu thun. Rewodegate will nichts von dem Gleich⸗
macherei⸗Prinzip der Regierung wissen. Frankreich zu Anarchie und Blutvergießen geführt, und er wundere
daß eine konservative Regierung ihren Anhängern ein so demokratz h Prinzip aufdringen wolle. Auf Antrag Wil son's wurde die Forts. . der Debatte auf die nächste Sitzung vertagt. chin
Frankreich. Paris, 22. März. Durch Dekret vo 19. März wird bestimmt, daß die Präfekten zwar prop son in Erlaubniß zur Eröffnung neuer Tempel, Kapellen und Verl g; zum Gottesdienste der protestantischen Kulte ertheilen können ö. Kailer. sich jedoch bie deftnitibe Erlgubniß in, jcbem sche mt Berichterstattung des Kultus-Ministers vorbehält. Eine Erlaubniß für den Gottesdienst eines vom Staate nicht anerkannten Fultus soll fortan nur durch den Faiser auf Bericht des Kultus⸗ Ministez erfolgen, und es bleiben die so gestatteten Versammlungen ben allgemeinen Anordnungen des Gesetzes vom 18. Germinal dez Jahres X unterworfen. Auch die Zurücknahme einer ertheilten Erlaubniß dieser Art soll nur durch den Kaiser selbst verfügt werden
Der „Constitutionnel“ zeigt an, daß von der vielgenannten Flugschrift: „Preußen und die italienische Frage“, in Paris bei Dentu, wo bekanntlich die meisten im französischen Interesse ge— schriebenen Flugschriften erschienen sind, eine französische Ausgabe unter dem Titel: „La Prusse et la question italienne“, heraus— gekommen sei.
Mehrere Präfekten erließen scharfe Verordnungen, betreffend die Clubs und Eirkel, worin die Stunde des Schlusses sowohl, als die Höhe der Einsätze für erlaubte Spiele festgesetzt ist.
In Kurzem soll noch eine Sendung verurtheilter Frauenzimmer nach Guhana abgehen. Die weiblichen Deportirten werden in der kürzlich erst gegruͤndeten Kolonie am Maroni, auf der Westseite und unweit Niederländisch-Guyana, untergebracht werden.
Die Offiziere, die in Grenz-Garnisonen stehen und sich in Paris auf Urlaub befinden, haben Befehl erhalten, sofort zu ihren Regimentern zu eilen.
Der „Courrier de Saone-et⸗-Loire“ meldet, daß die Gruben— arbeiter in Epinah, um Lohn-Erhöhung zu erzwingen, die Arbeit eingestellt haben und mit der Gendarmerie handgemein geworden sind, so daß zwei Compagnieen des 40sten Linien⸗Regiments von Chalons-sur-Saone requirirt wurden und noch eine dritte Com— pagnie nachverlangt werden mußte; letztere kehrte jedoch am fol— genden Morgen schon wieder in ihr Standquartier zurück, da die Arbeiter anfingen, sich zu fügen.
— 23. März. In ihrer zweiten Ausgabe meldet „Morning— Post“ aus Paris vom heutigen Tage, daß Frankreich die Bethei⸗
lia ung Sardiniens und Serv üßbrigon italienischen Staaten bei Kongresse befürworte und theilt gerüchtsweise mit, daß Oesterreich in den Kongreß gewilligt habe.
Spanien. Madrid, 18. März. Alle Akten des gegen Herrn Esteban Collantes erhobenen rr es wegen Veruntreuungen zum Nachtheile des Staates, sollen an den Senat gelangen, der ur— theilen wird. — Es soll eine zahlreiche und starke Land⸗Miliz er⸗ richtet werden, um künftig die Wald- und Straßen -⸗Polizei zu versehen.
Aus Madrid, 21. Marz, wird telegraphirt: „Heute Abends vernahm der Kongreß in geheimer Sitzung die Erläuterungen des ehemaligen Ministers Herrn Collantes. Dieser protestirte gegen die Ungesetzlichkeit des gegen ihn eingeschlagenen Verfahrens; er erkannte den vollen Ernst der gegen ihn erhobenen Anschuldigung; er rechtfertigte sich unter Zugrundelegung der von den Ministern befolgten Praxis.“
Italien. Laut Berichten aus Neapel, vom 19ten d. M, hatte sich der Gesundheitszustand des Königs verschlimmert, und der Herzog von Calabrien besorgte die Regierungsgeschäfte mit den Ministern.
Turin, 17. März. Auch „General“ Ribotti, ein Waffen— gefährte Durando's, ist in Turin eingetroffen.
Die Regierung soll beschlossen haben, 10 weitere Depots fur Freiwillige zu errichten.
Von den 6800 Freiwilligen, die bis zum 16ten d. M. aus dem Norden Italiens in Piemont angekommen waren, find unge— fähr 1200 nach Cuneo abgegangen, um in das Corps Garibaldi eingereiht zu werden.
Nußland und Polen. St. Peters burg, 18. März. Das Staatsbudget für das laufende Jahr ist entworfen und bon dem Kaiser genehmigt worden. Es weist einen Ueberschuß von 20 Millionen S.⸗R. nach. — In Lodeinge⸗Pole ist am 13. v. M. die Adelsversammlung des Gouvernements Olonetz zusammen— getreten, sie beschäftigt sich mit der Leibeigenschaftsfrage.
Paris, Donnerstag, 24. März, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß das Londoner und das Berliner Kabinet dem Vorschlage Rußlands in Betreff des Zusammentritts der funf Großmaͤchte zu einem FKpongresse bei⸗ , haben. Die Antwort des Wiener Kabinets ist noch nicht bekannt.
Ein ähnliches Ssten haben
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Leipzig - Dresdener 220 6. Löbau-Zit-
KLelpbæaig., 23. März. Magdeburg-Leipziger 223 6.
tauer Liti., A. 535 Br.; do. Litt. B. —. Berlin - Anhalter —. Berlin- Stettiner — Cöln - Mindener — Thü-
ringische 1045 Br. Friedrich- Wilhehns - Nordbahn — Altona- Kicier - Anhalt - Dessauer Landesbank-Aetien 753 G. Braunsechw. Bank Actien —. Weimarische Bank-Aetien 927 Br. Oesterreichische 5Fproz. Metalliques — 1854er Loose — 1854er National · Anleihe 715 Br. PFreussische Prämien- Anleihe —.
HBreslaz, 24. März, 1 Uhr 14 Minuten HNachmittzgs. (Tel. Dep. d. Staats Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 9? Br. Freibarger Stamm- Aectien 88i Br.; do. drttter Emission — Oherschlesisehe Aetien itt. A. 126 G.; do. Litt. B. 1193 Br.; do. Litt. C. 1263 G. Oberschlesi- gehe Prioritts-Obligationen Litt. D. 85 Br.; do. Litt. E. 47 Br. KHosel- Oderberger Stamm - Actien 47 Br. KEesel-Oderberger Prioritäts-Ohli- galionen —. RHeisse-Brieger Ketien 535 G
Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 89 PpCt. Tralles Sisz hir. E. Weizen, weisser 53 g6 Sgr. gelber 53 87) Sgr. Roggen 46 55 Sgr., Gerste 31— 49 Sgr. Hafer 25 — 43 Sgr.
Die Börse war günstig gestimmt und die Course erfuhren eine merkliche Steigerung.
Stetrtlisn, 24. März, 1 Uhr 25 Minuten Nachmittags, (Lel. Dep. 4. Staats- Anzeigers.) Weizen, Erühjahr 603. Roggen 49 - 42, Früh- jahr 40 393, Juni-Juli 415, Juli- August 42 — 413. Rüböl 13 ber., März 133 da, April-Mai 13, September-Oktober 13 bez. Spiritus 185, Frühjahr 187 bez., Juni-Jusi 18 E.
äaanaa large, 23. März, Nachmittags 3 Uhr 7 Minuten. Bei schwankenden Coursen lebhaftes Geschäft.
Sehluss - Course: Stieglit? de 1855 100. proz. Spanier 38. 1pr0. Spanier 285. National - Anleihe J05. Mexikaner — 5hroæ. Russen. Oesterreich. Eisenbahn- Aectien —. Friedrich- Wilhelms Nordbahn 54 G. Mecklenburger —. Magdeburg - Wittenberger —. Disconto —.
Getreidemarkt. Weinen loco etwas höher gehalten, ab aus- wärts unverändert. Roggen loco nur Konsumgeschäft, ab auswärts etwas fester gehalten. Fel pro Mai 253, pro Oktober 243. Kaffee schr fest, Umsatz 3000 Sack. Zink 1000 Ctr. loco bis April 14 à 144.
renne ffaard ea. I., 23. März, Nachmittags 2 Uhr 34 Minuten. Auswärtige niedrigere Notirungen wirkten auch heute auf den Cours der meisten Fonds und Actien.
Schluss- Curse: Keueste preuszische Anleihe 115. Preussisehe Kassen scheine 1013. Friedrieh-Wilhelms-Nordbahn — Ludwigshaken- Bexbach 139. Berliner Wechsel 1043. Hamburger Wechsel 88. Londoner Wechsel 1173. Pariser Wechsel 925. Wiener Wechsel 107. Darmst. Bank - Actien 2073. Meininger Kredit — Actien 773. 3proz. Spanier 307. Iprez. Spanier 2943. Karhestische Loose 413. Badische Loose 51. 5proz. Metalliques 675. 4proz. Metallliques 573. 1854er Loose 9g85. Gesterreichischkes Kational s Aulshwn Gk? G&ccc ---. französische Staats-Eisenbahn-Actien 252. Oesterreichische Bank- An- theile 913. Khein-Habe-Bahn 50. Mainz - Ludwigshafen Lit. A. —, do. Lit. C. —
wwiem , 23. März, Abends 7 Uhr. (Wolffs Cel. Bur.) Die Abendbörse war in besserer Haltung. Kredit- Actien 194.60; Staats- bahn 234.50, Nordbahn 167. 10, Nati0nale 78.40, neue Lombarden 1063.
— 34. März, Mittags 13 Uhr 45 Minuten. (Wolffs LTel. Bur.) An der Börsc cirkulirte das Gerücht, Oesterreich werde den Kongress beschicken. .
Neue Loose 9g9. 00. 5proz. MNetalliques 75.009. 4proz. Metalliques 65. 00. Bank- Actien 885. Nordbahn 167. 90. 1854er Loose 198.99. Rational Anlehen 78.40. Staats Eisenbahn- Aectien - Certifikate 236. 99. GreditActien 195.80. London 107.90. Hamburg 8.50. Paris 4270.
Gold 109.00. U . Amma ter cdnarzmn, 23. März, Nachm. 4 Uhr. (Wolff s
Lebhaftes Geschäft.
Tel. Bur.)
Der Csurs der 3proz. Rente aus Paris von Mittags 1 Uhr war 68. 710, der des Credit mobilier 795, der der österreichischen Staats- Eisenbahn 545 gemeldet.
Sehlus - Course: 5proz. Ssterreichisches National - Anleihe 683. 5Sproz. Netalliques Lit. B. 773. 5proxr. Metalliques 653. 2Iproz. Metal- liques 3465. proz. Spanier 305. Sproz. Spanier 4015. 5proz. Kussen Süeglit⸗ de 1855 1013. Mexikaner 20. Holländisehe Integrale 633.
Getreidemarki. Weinen stille, nominell. Roggen 5 FI. niedri-
er, ziemlich lebhaft. Raps, April 685, Oktober 64. Rüböl, Mai IJ, Herbst 36.
HGoGnelom, 23. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Börse stille. Silber 623. ;
Consols 967. 1proz. Spanier 303. Mexikaner 213. Sardinier 82. 5proz. Russen 1105. 4Iproz. Russen 100.
Getreidemarkt. In Weizen wenig Geschäft, weil Verkäufer ausserordentlich fest halten. Frähjahrsgetreide unverändert.
Ei rerzecck. 23. März, Mittags 125 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) ,, 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unver- andert.
benr-üät, 23. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die Börse eröffnete in beunruhigter Stimmung. Die 3proz. begann zu 68. 65 und sank auf 68.45. Ein Gerücht, Oesterreich, Preussen und England hätten den von Russland vorgeschlagenen Kongress angenommen, ver- ursachte eine Hausse. Die 3proz. stieg auf 68.85. Als sich die Mit- theilung verbreitete, dass das Gerücht falsch sei, sank die 3prox. auf 68.55, stieg wieder auf 68.80 und schloss bei grosser Aufregung und Unsicherheit der Spekulanten zur Notiz.
Sehluss-Course: 3proz. Bente 68.65. 43proz. Reute 6. 3proz. Spanier —w— 1proz. Spanier —. Silberanleihe 833. Gegterreichtsehe Staats- Eisenbahn- Actien 548.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 25. März. Im Opernhause. (65ste Vorstellung.) Auf Allerhöchsten Befehl: Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten, von Richard Wagner.
Mittel ⸗Preise.
Im Schauspielhause. (83ste Abonnements-Vorstellung. Der Zeitgeist. Possenspiel in 4 Akten, von E. Raupach. Vorher: Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Akt, von R. Benedix,
Kleine Preise.
Sonnabend, den 26. März. Im Schauspielhause. (84ste Abonnements-Vorstellung. Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Ak⸗ ten, von G. E. Lessing. .
Kleine Preise.
. Oꝶ a Hoi sa
* **
CSain n Mar tall
Sonnabend, den 246. März. Im Saal-Theater des Föönigl. Schaulspielhauses. Sechste Vorstellung der französischen Schau⸗ spieler-Gesellschaft unter Direction der Herren Briol und Chapiseau. Brutus läche César. Vaudeville en un acte du Théätre du Gymnase par Mr. Rosier. Les Erreurs du bel age. Vaudeville en un acté du Théätre des Variétés, par Mrs. Tavier, Varin et Dumoustier.
Preise der Plätze: Ein Billet zu den ersten 6 Reihen Thlr. 10 Sgr., zu den übrigen Platzen des Saales 1 Thlr., zur Gallerie 195 Sgr.
Vir Verkauf der Billets findet an den Tagen der Vorstellun— gen von 11 bis 1 Uhr im Concertsaalflur des Königlichen Schau⸗ spielhauses, Eingang von der Taubenstraße aus, statt.
Oeffentli cher Anzeiger.
— 2 0 0 mm, r
[614] Oeffentliche Vorladung. Zufolge Anklage der Königlichen. Staats Anwaltschaft zu Brieg vom 14. März e. ist
die Heerespflichtigen
1) den Bäckerlehrling Johann Zielonka aus Belms dorf, 22 Jahre alt,
) den Fleischergesellen Johann Glatz aus Eckersdorf, 22 Jahre alt,
) den Knecht Gottlieb Wahnitz aus Herzberg, 26 Jahre alt, den Knecht Gottlieb Sobisch aus Hönigern, 21 Jahre alt, den Kaufmann Simon Epstein aus Wallen⸗ dorf, 21 Jahre alt, den Brauergesellen Carl Lange aus Ober⸗ Wilkau, 25 Jahre alt, den Knecht Johann Neugebauer aus Namslau, 25 Jahre alt, den Heinrich Schenk aus Namslau, 25 Jahre alt, ᷣ den Böttcher Friedrich Schmolawe aus Namslau, 25 Jahre alt,
36 Jahre alt, 25 Jahre alt,
Jahre alt,
7) den
10) den Schuhmachergesellen Heinrich Kricke aus Namslau, 24 Jahre alt,
11) den Handlungsdiener Carl Fischer aus
egen Reichthal, 25 Jahre alt,
12) den Hausbesitzersohn Wilhelm Mohry aus Reichthal, 22 Jahre alt;
II. die Landwehrpflichtigen .
1) den Jäger Carl Zedler aus Grambschüͤtz,
2) den Knecht Gottlieb Fromm aus Krickau,
3) den Schneidergesellen Earl Hoffmann aus
Namslau, 36 Jahre alt, 4) den Wilhelm Hellwig aus Namslau, 35
5) den Schneidergesellen Carl Mittmann aus Namslau, 34 Jahre alt, ;
6) den Schneidergesellen Earl Steinert aus Namslau, 32 Jahre alt,
Jäger ⸗Reservisten Ferdinand Scholz
aus Ramslau, 36 Jahre alt, auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuches die Untersuchung wegen unerlaubten Verlassens der
Königlichen Lande, um sich dadurch dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres zu ent— ziehen zu suchen, eröffnet worden. .
Die Angeklagten werden demnach hierdurch öffentlich vorgeladen, in dem zur mündlichen Verhandlung der Sache auf den 277. Mai e., Vormittags um 8 Uhr, im hiefigen Gerichts⸗Lokale, Zimmer Nr. 1, an⸗ stehenden Termine zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder uns solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß selbige bierzu noch herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Un— tersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. ö
Namslau, den 16. März 1859.
Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.
2816
Nothwendiger V Königliches Kreisgericht zu Thorn, - 9 9. Oltober 6b, . Das dem Befißer Franz Jordan und der