1859 / 94 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nichtamt lich es.

Preußen. Berlin, 18. April. Se. stönigliche Hoheit der Prinz-⸗Regent nahmen heute früh den Vortrag des Wirk— lichen Geheimen Rathes Illaire entgegen, und begaben Allerhöchstsich darauf um 10 Uhr zur Besichtigung des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons nach Potsdam.

In der heutigen (41 sten) Sitzung des Hauses der Abge— ordneten wurde der Etat der Marine⸗-Verwaltung nach den Anträ— gin der Kommission erledigt. Der Herr Finanz⸗Minister machte

ei der Berathung des Schlußberichts der Budget⸗ommission die Mittheilung, daß durch Anstrengung der Finanzbehörden der Ab— schluß der General⸗Staatskasse fuͤr 1858 bereits vollendet sei. Da⸗ nach bleibe ein disponibler Ueberschuß von nabe an 55 Millionen Thalern, hiervon sollen 1,108,000 Thlr. zum Staatsschaß abgeführt

werden. Cöln, 16. April, Abends. Die Post aus England ist aus—

geblieben.

Mecklenburg. Schwerin, 16. April. Die Vertagung der kommissarisch- deputatischen Verhandlungen über Steuer- und Zollreform bis zum Herbste d. J. hat gestern stattgefunden. die „Mecklenb. Ztg.“ glaubwürdig vernimmt, soll der zu verein— barende Grenzzoll den gesammten Ertrag der Binnenzoͤlle, aber nur zwei Drittel des Ertrags der Handlungssteuer zu ersetzen be— stimmt sein. An die Stelle des noch übrigen Drittels soll eine auf die Kaufleute in den Städten zu legende Klassen teuer treten, zu welchem Ende die Städte in drei Flassen getheilt werden. Nach dem Vorschlage soll in einer Stadt erster Klasse 12 Thlr., zweiter ftlasse 8 Thlr. und dritter Klasse 4 Thlr. durchschnittlich von jedem Kaufmann eilegt werden.

Lübeck, 15. April. Wie die „Lüb. Ztg.“ vernimmt, werden die nach den Mittheilungen verschiedener Blatter in Hannover be— vorstehenden Militair⸗stonferenzen nicht die Vorbereitung auf eine eventuelle Mobilmachung, sondern eine bereits bei den Konferenzen, welche auf die Corps-stonzentrirung im Jahre 1868 sich bezogen und zu Anfang des vorigen Jahres in Hannover abgehalten wur— den, in Ausfsicht genommene Revision der Schluß-Akte des 10ten Bundes-Armee⸗Corps zum Gegenstande haben.

Sachsen. Dresden, 16. April. Das heutige „Dresdener Journal“ sagt: Oesterreichs neuefter Vorschlag einer vorgängigen allgemeinen Entwaffnung werde von Preußen und England in einer Weise, welche die praktische Durchfuhrung erleichtern solle, unter— stützt. Im Prinzipe schienen die Großmächte jetzt ziemlich über— einstimmend, Sardinien aber stelle fortbauernd Schwierigkeiten ent—

gegen. Weimar, 16. April. Nach erfolgtem Abschlusse des Etats,

auf dessen Grund der Landtag für die nächste Finanzperiode an

allgemeiner direkter Einkommensteuer 10 Pfennige von dem zum l. und II. Theil der Ortquote gehörigen Einkommen verwilligte, er— folgte die Vertagung des Landtags bis zum Donnerstag nach bem Osterfeste. (Weim. Z.)

HGessen. Kassel, 17. April. Das Gesammt-Ministerium hat gestern wegen Differenzen über Verwaltungssachen seine Ent— lassung eingereicht.

Darmstadt, 165. April. Se. Majestät der stönig Max von Bahern traf heute Nachmittag um 2 Uhr, und einige Stunden später auch seine Gemahlin, Ihre Majestät die Königin Maria, zum Besuche am Großherzoglichen Hofe hier ein, wo sie jedenfalls einige Tage verweilen werben.

Nassau. Wiesbaden, 15. April. In der heute statt— gefundenen Sitzung der Zweiten Kammer der Staͤnde-Versamm— lung theilte der landesherrliche Kommissarius, Herr Domainen— Raih von Heemskerck, mit, daß höchster Entschließung zufolge die Stande Versammlung vom 17. April an bis zum 3. Mar einschließ— lich vertagt sei.

Frankfurs a. M., 16. April. In der undestagssitzun g vom 14. d. M. zeigte der Königlich bayerische Gesandte an, daß er zu einer anderen dienstlichen Verwendung abberufen, und daß ber der— malige Staatsminister des . Hauses und des Aeußern, k 5 b. d. Pfordten zum Königlich bayerischen Bundestags—

esandten ernannt worben sei Der Gesandte der 16. Curie machte Mittheilung von der zur Sicherstellung der Munition fuͤr ein Kontingent der Reserve Infanterie-Division in der betreffenden Bunbesfe ung . Einrichtung. Im Verfolge mehrerer vom . für

ilitair⸗ Angelegenheiten erstatteter Vorträge stellte die Versamm— lung der Militair⸗Kommission zu Deckung einiger bei den Bauten in der Bundesfestung Rastatt unvermeidlich gewesener Ueberschrei⸗ . der Kostenvoranschläge die erforderlichen Mittel aus den Zinsen des Ulm⸗-Rastatter Baufonds zur Verfügung und geneh⸗ migte dieselbe die nach Vollendung des Baues von den Feftungs— behörden ausgearbeiteten, von der Militair⸗stommission revidirken Armirungs, Entwürfe für die genannte Festung, so wie die Erhebung und Bereithaltung der hiefür erforderlichen Mittel. Es hieß die Versammlung ferner die von der Militair⸗ommission festgestellten

Wie

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Verpropiantirungs⸗Etats für die Bundesfestung Landau genehmigte die Bildung von Dispositionsfonds für die einzes⸗ Festungen. (Fr. J.) Baden. sarlsruhe, 16. April. Das Gro . Kriegsministerium hat unterm rige eine ter e re tische Aerzte, Thierärzte und Wundarzneidiener erlassen, welche (. , n ihn Armee Corps auf Kriegsdauer Dienste b ollen. '.

Schweiz. Bern, 14. April. Der Bundesrath hat ach die Wahlen der Kommandanten der zum ersten Fe gh ch ten Division der eidgenössischen Armee vorgenommen. Die W des Ober⸗-Befehlshabers und des Ehefs des Generalsstabez schieht durch die Bundesversammlung. Niemand zweifelt ͤ General Dufour zu ersterer Stelle berufen wird. Kommanh der 2. Division ist Oberst E. von Salis von Chur, der 3. R sion Oherst Ziegler von Zürich, der 4. Division Oberst Ch. in Lausanne, der 8. Didifion Oberst Bontems in Orbe, der Division Oberst Isler aus dem Thurgau. Ueberdies hat Bundesrath die Bildung einer selbstständigen Infanterie Brin beschlossen und deren Kommando dem Obersten Müller von Übertragen. Die Artillerie⸗Reserve steht unter dem Kommando! Obersten Denzler in Fleurien und die Favallerie-Reserve m dem Kommando des Obersten von Linden in Bern. (Köln.

15. April, Dem „Bund“ zufolge ist die franzoösische wort auf die schweizerische Reutralitäts-Erklärung von Paris , l, und lautet zustimmend, eben so lautet die sardin Antwort.

Belgien. Brüssel, 16. April. Die Kammer hat in j

heutigen Sitzung beschlossen, sich bis zum Zten k. M. zu verta⸗

Indessen wird in der Zwischenzeit der Central-Ausschuß für

Wohlthätigkeits⸗-Gesetz seinen Bericht vollenden und 6 oeh

dieser Vorlage am 5. Mai ihren Anfang nehmen. Die stam

setzte heute die Diskussion des alphabetischen Wahlmodus n

Nachdem noch Herr Devauz für und die Herren de Teux un

Dumortier gegen den Gesetzentwurf gesprochen hatten, schritt n

zur Abstimmung. Auf Antrag des Herrn Orts stimmte die Fr

mer über folgende zwei Prinzipien: 1) „Die Wahl soll nach!

vor im Hauptorte des Administrativ-Bezirkes ftattfinden.“

„Die Kammer hält es für nützlich, dem gegenwärtigen Wahlshst den alphabetischen Wahlmodus einzuverlelben.“ . erste In

ward mit 66 gegen 33 Stimmen, und die zweite mit 55 gegen

Stimmen genehmigt; in beiden Fällen enthielten fich mehrere glieder der Abstimmung. Alsdann beantragte Herr Orts, die!

rathung des Gesetzentwurfes selbst auf die nächste Session zu

tagen; dieser Vorschlag, der dem Kabinet und der sammer i

einen schwierigen Punkt hinweghilft, wurde gleichfalls vom Hu

genehmigt. (Köln. Zig.)

Großbritannien und Irland. London, 15. An

Dem gesttigen Drawing Room im St. James Pala st wohl mehrere indische Notabilltäten bei. KTabh Morgan, deren Romane vor Jahren zu den beliebtth in England gehörten, und die sich bis in ihr hohes Alter wunderbare Frische des Geistes bewahrt hatte, ist am Mittm Abend nach einem Unwohlsein von wenigen Tagen in ihrer h doner Wohnung in Lowndes⸗-Street sanft entschlafen.

Am 4. Mai soll, in Chatham der neue Linien-Schrail Dampfer „Hood“ von 96 Kanonen vom Stapel laufen. Anfn Juni wird im selben Werft der Stapellauf der Schrauben-Corhbt „»Charhbdis“ (21 stanonen) erfolgen.

16. April. In der gestrigen Sitzung des Oberh auses beantrn der Herzog von Argyll, mit Bezug auf eine Verfügung des Earl v. Cl borough aus dem Jahre 1868, bie Vorlage gewisser Weisungen über die El dirung von Schulen in Indien. Lord Ellenborough erklärte sich cf gegen die amtliche Subsidiirung von Misfionair-Schulen und empfahl! strengste Neutralität den religibsen Ueberzeugungen des indischen Wo gegenüber. Der Herzog bon Marlborough hielt eine so strenge M tralität für unmöglich; die Hindus wären ganz glücklich, wenn sie Chris wären. Nach einigen Worten Lord Derby's wurde der Antrag in mi fizirter Form genehmigt.

Im Unterhause fragte Sir G. E. Lewis, ob der Kriegsmini die Zahl der gegenwartig in Indien stehenden Truppen genau angel wolle. Er denke, daß in Indien mehr Truppen liegen, als für die!

nanzen deselben gut oder zum Schutz desselben nothwendig sei. Gen Peel erwiderte, im Ganzen 73 Infanterie und 12 Kavallerie A Es sei durchaus keine Absicht horhanden,

menter in Indien liegen. indischen Finanzen unndthig zu beschweren. Sieben Negimenter seien lt reits heim beordert, und wenn die indische Regierung noch andere el behren könne, so werde man sie, bei einem Blick auf die Laß Europas recht gerne nach Hause kommen lassen. Auf eine Anfra von Lord Palmer ston sagte der Schatzkanzler, die Prorogation n Aufloͤsung des Parlaments würben in der Passionswoche erfolgen, so boœ das neue Parlament am 31. Mai zusammentreten koͤnnte. Nächsten Mo) tag werde er vielleicht in Bezug auf den Tag fich bestimmter erklätg können. Es ware möglich, daß das Haus aus politischen Gründen cih

zwei Tage länger zu sitzen hahen werde; doch ware es nicht recht,

Wahlausschreibungen vom Charfreitag zu datiren. Auf eine andere Fraß

gut l =

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atz kanzler, der Attorney General habe entschieben, baß 1 , des kin i eigen allerdings verpflichtet sei, die durch eine Akte von Georg III. vorgeschriebene Patentgebühr im Betrage von 200 Pfd. zu erlegen; er (der Schatzkanzler) werde daher diese Zahlung nicht nur von seinem edlen Freunde, Lord Malmesbury, sondern auch von einigen seiner Vorgänger eintreiben.

Der Herzog und die Herzogin von Aumale haben gestern der Königin in Buckingham Palast einen Besuch abgestattet.

Se. sönigliche uh der Herzog von Oporto ist auf Be⸗ such bei Ihrer Majestät in London eingetroffen. In Southampton wurde Se. tönigliche Hoheit vom Grafen Lavradio, dem portugie⸗ sischn Gesandten, empfangen und nach London begleitet, wo ihn auf dem Bahnhof der Prinz⸗Gemahl bewillkommnete. Abends er⸗ schien die Königin mit ihrem hohen Gaste und dem Prinzen Ge⸗ mahl im Haymarket Theater. Nächste Woche erwartet man auch den regierenden Herzog und die Herzogin von Sachsen⸗Coburg im Windsor⸗Schlosse.

17. April. Der heutige „Observer“ zweifelt, daß morgen die Erklaͤrung der Minister über die auswärtigen Angelegenheiten und übermorgen die Prorogation des Parlaments stattfinden werde.

In einem gestern abgehaltenen Meeting ist beschlossen worden, eine Petition an die Königin Behufs der Vertheidigungsanstalten des Landes zu richten.

Frankreich. Paris, 15. April. In der zweiten Sitzung der Konferenz wurde das Kompromiß vorgelesen, durch welches Kusa's Doppelwahl mit dem Wortlaute der Convention vom 19. August in Einklang gebracht werden soll,. Da weder der franzoöͤsische, noch der englische, russische, preußische und sardinische Bevollmaͤchtigte Einrede erhob, da Herr von Hübner stumm blieb und Herr Mussurus erklärte, er erwarte erst neue Instructionen von Fonstantinopel, so ward die Konferenz bis dahin vertagt. In der nächsten Sitzung wird also entweder ein Protest der Pforte entgegengenommen werden müssen, oder man wird zur Unterzeich— nung des Kompromisses schreiten können.

Heute um 10 Uhr wurde die Kunst-Ausstellung im Industrie⸗ Palaste eröffnet. Der Katalog (533 S. in 8.) zählt 3887 Num⸗ mern gegen 3474 Nummern im Jahre 1857. Und zwar: Malerei 3045, Bildhauerei 472, Stich 160, Steindruck 96, Architektur 114.

Die große wirthschaftliche Frage der Wanderung der Land— bevölkerung nach den Städten bildet noch immer den Gegenstand ausführlicherer Erörterungen. Neuerdings hat Herr Brame, De— putirter aus dem Nord-Departement, gründlichere Untersuchungen angestellt, deren Hauptergebnisse, nach der „Presse“, folgende sind: Diese Untersuchungen umfassen die fünf Jahre 1852 bis 1856, wo bekanntlich die Gesammt-Bevölkerung Frankreichs abgenommen hat. Von den 86 Departements haben 54 an Bevölkerung ver— loren, darunter 16 mehr als 10,000 Seelen und die anderen mehr als 5000. Die obere Saone hat allein von 347,000 Seelen 35,000 verloren. Dann kommen die Isere mit 27,000 und die Arriege mit 16,000. Solche Verluste haben besonders die Aderbau⸗ und Berg-Distrikte betroffen. Dagegen haben die In— dustrie⸗Mittelpunkte zugenommen an Bevölkerung: das Seine-De⸗ partement (Baris) um 305,000 Einwohner, das Rord-Departement (Lille) um 54,000, die Rhone (Lyon) um 51,000, die Rhone⸗Mün— dungen (Marseille) um 44,000, Loire (St. Etienne) um 33,000, die Gironde (Bordeaux) um 26,0090, die untere Loire (Nantes) um 20,000 u. s. w. Herr Brame schreibt diese Wanderung fol⸗ genden Ursachen zu: der Sitte der großen Grundbefitzer, fern von ihren Gütern zu leben, den zahlreichen stehenden Heeren, den un— geheuren Bauten, welche in den großen Städten ausgefuhrt werden, dem Mangel an Unterstützung auf dem Lande, an schützenden Zoll⸗ sätzen, an Kredit und an gewerblicher Erziehung, dem Rekrutirungs⸗ Mobus, besonders dem neuen System (Werbung), und endlich der Grundsteuer. Namentlich tritt Herr Brame sehr energisch und frei— müthig gegen den Luxus auf, welcher in Frankreich mit der Armee getrieben wird.

16. April. Der Budget⸗Ausschuß der Legislative hat gestern eine lange stonferenz gehabt. Das Budget des Kriegs— Ministers bleibt entschieden auf dem Friedensfuße. Hr. Baroche war bei den Kommissions-Berathungen zugegen. Nach Ostern wird Herr Devinck seinen Bericht vorlesen, der dem Vernehmen nach schärfer und an Ausstellungen reicher, als die Berichte früherer Jahre ausfallen soll.

39 fer Molc's Memoiren in Kurzem erscheinen werden, bestäͤ⸗ igt sich.

Man ist jetzt mit Bildung der sechsten Division der Lyoner Armee beschäftigt, welche ein Lager in der Dauphin beziehen soll. Durch telegraphische Depesche vom 13. April wurde drei Zuaven— k in Algier der Befehl ertheilt, sich nach Frankreich ein⸗

en.

Der „Gazette de Lyon“ zufolge soll das Lager, welches zu Euloz errichtet werden sollte, w fe der 6 von 5. aufgeschlagen werden. (Diese Ebene liegt nur 30 Feil. nordwestlich von Belley.)

17. April. Der heulige „Moniteur“ melbet, daß die Schiffs⸗Division unter Befehl des Contre⸗admirals Jehenne am 16. April von Brest nach dem Mittelmeer in See gegangen sei.

Spanien. Aus Madrid, 14. April, wird telegraphirt, daß der Kongreß am 13ten mit 118 gegen 66 Stimmen den An— trag, den ehemaligen Minister Collantes wegen Unterschlagung von Staatsgeldern in Anklagestand zu versetzen, angenommen hat. Col⸗ lantes wurde sofort ins Hotel des Civil-Gouverneurs von Madrid in Haft gebracht. Die Mitangeklagten bleiben in den gewöhn⸗ lichen Gefängnissen. Am 14ten begann im Senat der Prozeß des Er ⸗Ministers Collantes. Die Diskussion fand in geheimer Sitzung statt.

Aus Madrid, 15. April, wird telegraphirt: „Die Sena⸗ toren Bahamonda, Sevillano, Naudin sind zu stommissaren, und Barga zum Sectetair in der Angelegenheit des Ex⸗Ministers Collantes ernannt. Wahrscheinlich morgen werden die Erklärungen statthaben.“

Italien. Turin, 13. April. Die „Gazzeita Piemontese“ meldet: „Die Abgeordneten-Kammer votirte gestein mit einer Ma— jorität von 81 gegen 21 Stimmen den Gesetzentwurf wegen Er⸗ höhung der Ausgaben für Alessandria und mit 85 gegen 195 Stim⸗ men jene für das Bagno von Genua.“

14. April. Fünf neapolitanische Deportirte sind aus Lon⸗ don hier angelommen. Bis vorgestern hatten sich bei der hiesigen stommissien 8230 sogenannte Freiwillige eingeschrieben. Des Venetianers Manin Sohn ist aus Paris angekommen, um in das Heer zu treten.

16. April. Das Paketboot „Abbalucci“ traf heute von Livorno in Genua mit 600 Freiwilligen ein; 600 andere werden an Bord des „Blindah“ folgen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 10. April. Das bereits erwähnte Projekt zur Anlage eines neuen Handels— hafens auf der linken Seite des Fahrwassers vom finnischen Meer⸗ busen soll wirklich zur Ausführung kommen, muß jedoch dahin er— gaͤnzt werden, daß das neue Bassin mittelst eines Kanals mit dem Fahrwasser von Kronstadt verbunden wird. Eine Eisenbahn längs des Kanals würde den neuen Handelshafen mit der Newa unfern bei St. Petersburg in Verbindung setzen und gleichzeitig die Haupt⸗ linie der Eisenbahnen durchschneiden, welche von der Hauptstadt ausgehen. Vom Kaukasus sind Berichte über die Opera⸗ tionen auf dem rechten Flügel eingegangen. Dieselben umfassen den Zeitraum vom 29. Januar bis zum 12. Februar und melden die verschiedenen Scharmützel zwischen Russen und Tscherkessen in der translubanischen Landschaft. Die tschernomorische Kolonne setzte unter Oberst Babitsch über den Kuban, verwuͤstete mehrere Auls, tödtete 25 Tscherkessen und verlor 6 Kosaken. Ein anderes Detachement unter Oberst Morepz that dasselbe und büßte ein: 1 verwundeten Stabs⸗Offizier, 2 todte und 30 verwundete Ge— meine. Beim Angriff des Auls Betemesuk verloren die Russen an Verwundeten 3 Ober⸗-Offiziere und 48 Gemeine, an Todten 3 Ge⸗ meine; bei Verwüstung der 26 Auls am Martefluß 7 Todte und 35 Verwundete. Das Maikop⸗Detachement unter Befehl des Ge⸗ nerals Preobraschenski wurde in seinen Fortschritten am Flusse Bjeloj durch Mahomet-Amin aufgehalten und zum Kückzug über diesen Fluß gezwungen. Im Thale des Bjeloj wurde auch die stolonne des Obersten Henning angegriffen und verlor 30 Mann. Schließlich zog sich die ganze Kolonne Maikop unverrichteter Dinge zurück, wurde auf dem Rückmarsch angegriffen, von den Verfolgern getrieben und verlor abermals 50 Mann. Das Delachement von der Laba unter Woizizki hat am Gubs auch nicht mehr ausge⸗ richtet, als einige Leute verloren. Endlich kehrten die Truppen nach diesen verfehlten Unternehmungen in ihre frühern Standquar⸗ tiere zurück. (H. B.⸗H.)

Dänemark. Kopenhagen, 15. April. „Dagbladet“ mel⸗ det: Die Schraubenkorvette „Thor“, ursprünglich zu einem Zuge nach dem Mittelländischen Meere bestimmt, hat in Folge eines im vorgestrigen Geheimen Staatsrathe gefaßten Beschlusses Befehl er— halten, nach Westindien abzugeben, um dem Auftreten der daͤnischen Regierung, gegenüber der Weigerung der Republik St. Domingo, Schadenersatz zu leisten, größeren Nachdruck zu geben.

Der Königliche Commissair bei der jüngsten holsteinischen Stände⸗Versammlung, Amtmann von Levetz au, ist aus Itzehoe hier angelangt.

Amerika. Mit dem Dampfschiffe des norddeutschen Lloyd „Weser“ sind Nachrichten aus New-Vork vom 2. April ein⸗

egangen. . 6 * Washington hat man Depeschen des amerikanischen

Gesanbten General Lamar erhalten, welche, durch Depeschen, die der britischen Gesandtschaft in e nge n gg, sind, bestä⸗ tigt, die Ratifieation der neuen von Sir W. G. Ouseley mit der Regierung von Nicaragua abgeschlossenen Traktate melden und zu—