1859 / 104 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die vom Kommandanten der II. Armee, Grafen Gyulai er⸗

roclamation lautet, wie folgt: 1 Sardiniens l , * Grenzen überschreiten, haben ir Üünsere Waffen nicht gegen eu gerichtet. 2 2 6. sie ellen einer Umsturzpartei, die schwach an ber Zahl, aber mächtig an Verwegenheit ist, die euch selbst gewaltthätig unter⸗ rückt, fich gegen jedes Friedenswort empört und an den Rechten anderer stalienischer Staaten und auch an denen Oesterreichs sich vergreift. Werden die Kaiserlichen Adler von euch ohne Haß und ohne Wider⸗ stand empfangen werden, so werden fie auch Ordnung, Ruhe, Mäßigung mit fich bringen; der friedliche Burger kann mit Sicherheit darauf bauen daß Freiheit, Ehre, Gesetz und Habe als unverletzlich und geheiligt geachtet

and beschützt werden sollen. ö . n ist 2 Bürge für die bewährte Mannszucht, die bei den kaiferlichen Truppen Hand in Hand mit der Tapferkeit geht. Als Organ der großherzigen Gesinnungen meines erlauchten saisers unb Herrn, proklamire und wiederhole ich euch in dem Augenblick, in welchem ich eueren Boden betrete, nur das Eine: daß unser Krieg kein Krieg gegen Völker und Nationen, sondern gegen eine herausfordernde Partei ist, die unter dem gleißnerischen Deckmantel der Freiheit Jeder mann endich der Freiheit berauben würde, wenn der Gott unseres Heeres

nicht auch der Gott der Gerechtigkeit wäre. Wirb nur einmal euer und unser Gegner bezwungen, werden nur

erst Ordnung und Frieden wiederhergestellt sein, so werbet ihr, die ihr uns jeßzt Feinde nennen könntet, uns binnen Kurzem Befreier und Freunde

nennen.“ ; Der wiener Gemeinderath bat einen Aufruf an die Bewohner

Wiens erlassen, worin die Aufforderung zur Bildung eines reiwilligen-Corps, welches Wien ausrüsten und dem Faiser⸗ 13 ftriegsherrn dem Vaterlande zur Verfügung stellen wird,

enthalten ist. t

Niederlande. Amsterdam, 29. April. Am 2. Mai beginnt die Sitzung der Generalstaaten. Die neuen Konzessionen für Nord⸗, Süd⸗ und Seeland⸗-Eisenbahn liegen vor; in der ersteren ist ber Artikel, daß die Regierung sich mit 19 Millionen dabei inter⸗ essirt, ausgelassen. Für die zwei andern Eisenbahnen will der Staat 4 pCt. garantiren und die Brücken bauen. Die Regierung beab⸗ sichtigt, außer dem neuen Gesetz⸗ Entwurf über die Organisation ber Ärmee eine Vorlage über die Einberufung mehrerer Aufgebote zu machen, und zwar so bald als moglich. (Güss. Itg.)

Belgien. Brüssel. 30. April. Wie die „Köln. Ztg.“ mitiheilt, wird nach Ablauf der Osterferien, welche mit dem den Kammern ein Gesetzentwurf wegen Ab⸗

2. Mai zu Ende gehen, Ramm schluß einer Anleihe von 25 Millionen Franes unterbreitet werden. London, 29. April.

Großbritannien und Irland. Aus Woolwich wird gemeldet, daß die Thätigkeit im dortigen Arsenale seit den letzten Tagen eine ungeheuere geworden ist, daß ganze Schiffsladungen voll Geschützen und Kriegsbedarf nach Malta und Corfu versandt werden, daß nach diesen beiden Festungen und nach Gibraltar im Laufe dieses Monats je 1090 schwere Belage— rungsgeschuͤtze nebst 1060000 Geschossen abgeliefert worden sigd. Die Regierung bat angefangen, Transportschiffe zu mieihen. En Theil der Kanalflotte ist aus Cork wo fie seit Wochen vor Anker lag, abgesegelt, andere Schiffe dieses Geschwaders wurden von ver⸗ schledenen Stationen einberufen. Es ist somit gewiß, daß dieses Geschwader konzentrirt wird, um aller Wahrscheinlichkeit nach den Kanal und die heimischen Küsten zu bewachen. .

Zum Kapitel der Kriegsnachrichten gehört allenfalls noch, daß aus derschiedenen großen Städten des Landes Petitionen an die Königin abgegangen sind, um die Bildung von Freiwilligen⸗Corps zu gestatten, und daß eine Unmasse von Vorschlägen zur Bildung derfelben in Umlauf gesetzt sind.

Der russische und der osterreichische Gesandte hatten gestern mit Lord Malmesbury Besprechungen. .

In der Eity fand heute Wiedererwählung der früheren vier Mitglieder statt, die sich dabei allesammt für Englands Neutralität aussprachen. In Marylebone sind Edw. James mit 5159 und Sir B. Hall mit 4698 Stimmen wiedergewählt. Im Londoner Wahlbezirk Tower Hamlets find Buttler und Ayrton wiedergewählt. Ebenso Walpole und Lelwyn für die Universität Cambridge. Endlich ist Cobden in Rochdale gewählt.

30. April. Ihre Majestät die Königin hielt heute in Windsor eine Geheime Rathssitzung.

3. Großherzog von Sachsen-Coburg ist nach Deutschland abgereist.

- Das einzige der in Londen gegründeten französischen Journale, das in Frankreich zugelassen und sogar von der Kaiserlichen Regie⸗ rung (durch eine jährliche Bestellung auf 50 Exemplare) unterstützt wurbe La Prefse de Londres ist eingegangen.

Die „Saturday Review“ verbreitet sich über Rapoleon's Benehmen in einem ihrer schärfsten Arlikel und beginnt eine Krisis für England ahnlich der nach dem Frieden von Amiens zu ahnen.

Frankreich. Paris, 29. April. Der „Moniteur“ bringt das Som 28. April datirte Kaiserliche Dekret, wodurch das Gesetz belannt gemackt wird, welches den Kontingent der Altersklasse vom

Durch staiserliches Dekret vom 24. April wird der a

General und Senator Guesviller zum Ober⸗Befehlshaber der Land⸗ und See-Truppen in Algerien an des Generals Grafen Mar Mahon Stelle ernannt. Letzterer wurde bekanntlich zum Befehls haber des zweiten Armee⸗Corps berufen. Die Garde-A1Artillerie und das 13. Paris verlassen. Man liest

Artillerie⸗ Regiment haben

in der „Gazette de France!: „Der Enthusias mug und die Begeisterung ist groß bei allen abmarschirenden Truppen und theilte sich großentheils sogar der Bevölkerung mit; nur nimmt dieser Enthufiasmus und das war unvermeidlich in gewissen Stadtvierteln und selassen einen stark ausgeprägten demokratischen Anstrich an.“

Unter dem Vorsitze des Admirals Tinan ist eine Kommission beauftragt worden, die Organisation der Kuüstenwäͤchter zu studiren; alle Seeleute von 40 bis 50 Jahren sollen der Küstenwacht ange— hören. Jede Eompagnie soll von einem Schiffs Lieutenant oder einem Floͤtten⸗Artillerie⸗Lieutenant befehligt werden.

30. April. Im gesetzgebenden Körper wurde gestern der Bericht des Ausschusses, welcher den Gesetz Entwurf wegen der Anleihe von 500 Millionen zu prüfen hat, vorgelesen. Der Aus— schuß erklärt, daß unter jetzigen Verhältnissen Frankreich der Re⸗ gierung nicht Einen Mann und nicht Einen Thaler abschlagen dürfe. Jules Favre ließ fich als Redner der Oppofsition ein— schreiben. Der Ausschuß schlägt im Einvernehmen mit dem Staatsrathe eine wichtige Veränderung in dem Gesetzentwurfe vor. Rach dem ursprünglichen Wortlaute des Gesetzentwarfes konnten die 500 Millionen der Anleihe sowohl im gewöhnlichen wie im außerordentlichen Dienste verwandt werden; das vom Staatsrathe angenommene Amendement des Prüfungs⸗Ausschusses beschränkt dit Verwendung dieser halben Milliarde einzig und allein auf die Un—⸗ kosten, die der Krieg herbeiführen könnte. Der Berichterstatter, Herr Schneider, bemerkte über diese Abänderung, es würde den Hrundsätzen der französischen Finanzwirthschaft entsprechender sein, wenn die Ergebnisse einer Anleihe, die

emacht worden, nicht mit den übrigen Hülfsquellen des Rechnungs—

sahres vermischt, sondern ausschließlich zu den außerordentlichen Kriegsunkosten verwandt würden. Die Mitglieder des gesetzgebenden Körpers . bei dieser Aeußerung, s daß die Regierung hiermit einverstanden zeichen kund.

1. Mai. Der heutige Turin vom 30. v. M. Nachmittags 33 Uhr. Nach derselben hatten sich die Oesterreicher am Ticino konzentrirt. Sie sind am 29sten ins

sei, lebhafte Beifalls—

Waͤhrend der Nacht sind sie in Casale eingedrungen. Mittels der Fähre von Abbiategrosso sind sie heute, am 30sten Morgens, in Stresa und Arona am Lago maggiore ans Land gestiegen.

Der Moniteur“ enthält eine zweite Depesche aus Turin vom 30. v. M., Nachmittags 55 Uhr. Nach derselben zählt das Armeecorps, welches durch Gravellonag vorgedrungen, 20 Bataillone und 8 Bätterieen. Die Vorposten standen diesen Morgen 41 Uhr in Vespolato. Ein beträchtlicheres Armee-Corps zog von Vigevano auf Mortara zu.

Graf Walewski hat unter dem 27sten eine an die diplomatischen Agenten gerichtet.

Italien. Turin, 30. April. Der König hat eine Prolamation an die Nation erlassen, welche von dem Grafen Cavour gegengezeichnet ist und heute zu Turin und allenthalben im Königreiche beröffent—⸗ licht wurde. Die wichtigeren Stellen lauten:

„Desterreich greift uns an, während es Friedensliebe vorgiebt; nach⸗ dem es verweigert hat, unsere Differenz einem europuäischen Kongresst zu unterwerfen, verletzt es die England gemachten Versprechen; es erlangt von uns, die Zahl unserer Truppen zu vermindern und alle die Tapferen zu entlassen, die den allen Seiten Italiens zu uns her— beigeeilt sind, um die heilige Fahne der italienischen Unabhängigkeit zu vertheidigen.

„Ich vertraue die Regierung des Staates meinem vielgeliebten Vetter an und ergreife wieder mit meinen Soldaten den Degen. Wir werden zusammen kämpfen für die Freiheit und die Gerechtigkeit, während unt die tapferen Soldaten des Kaisers Napoleon, meines bündeten, so wie jene der Völker Italiens, zur Seite stehen.

„Oesterreich greift Piemont an, weil es stets die Sache des Vater— landes in den europäischen Conseils behauptet hat, und weil es nicht um empfindlich blieb für eure Schmerzensrufe.

„Oefterreich bricht heute die Verträge es hat dieselben jedoch nie geachtet. Gegenwärtig ist das Recht der Nation frei; ich kann gewissen haft die Gelübde erfüllen, die ich auf dem Grabe meines erlauchten Vaters geleistet habe. .

„Vertrauend auf den Allmächtigen, auf unsere Eintracht, auf die Tapferkeit der italienischen Soldaten, auf das Bündniß der edlen franzb⸗ sischen Nation, auf die Gerechtigkeit der öffentlichen Meinung, geht mein Ehrgeiz nur dahin, der erste Soldat der italienischen Unabhängigkeit zu sein. Es lebe Italien!“

Ein offizielles Bulletin meldet, daß die Oesterreicher gestern Abend gleichzeitig auf mehreren Punkten den Ticino überschritten

Cirkular⸗Depesche

Jahre 1858 von 100, 000 auf 140, 000 Mann erhöht.

haben. In der Nacht find sie auf dem piemontesischen Gebiet nicht

zu einem besonderen Zwecke

o wie bei der Mittheilung,

Moniteur“ enthaͤlt eine Depesche aus

einem kleinen Piket bewacht war.

; B * 2 ( . eber; k 9 e ife ne zisßbo piemontefische Gebiet eingerückt und sind durch Gravellona durchgezogen. großen Uebermacht der Angreifenden zurückziehen.

verden mußte, die Herzogliche Regierung, sagen wir, NRruppen nicht in einen unnützen Kampf verwickeln und ordnete deren Konzentrirung bei Fivizzano, Appenninen,

provisorische Regierung im Namen den empörten Provinzen eingesetzt, das seine Autorität durch piemon— nnien, unterstützen läßt.

sschen Gebietes herrscht fortwäbrend die ungestörteste Ruhe.

N in chef: der König; ad latus Sr. Majestät: Lamarmora; Generäl der Division der Garden nando; der Division von Piemont und Aosta: Cialdini; fon von Cuneo: Cucchiari; nale: Fanli; der Diolfion von Sabohen und Aequi: Castelborgo; äh der staballerie: Sambuy; edelmuüthigen Ver

es Königs macht andauernde Fortschritte.

Zeitung“ kann mit Bestimmtheit versichern,

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Heute Morgen ist die Division Bouat in Turin ein⸗ getroffen. Zu Genua werden fortwährend französische Truppen ausgeschifft; andere überschreiten den Mont Genevre und rücken über Susa ein. Der König hat in Begleitung des Marschalls Lanrobert und des Generals Niel die Dora⸗Linie besucht. .

Die Antwort des Grafen Cavour auf das Ultimatum des Grafen Buol lautet folgendermaßen;

ö Turin, 26. April 1859.

Herr Graf! Der Baron von Kellersberg hat mir am 23. dieses Monats um 55 Uhr Abends das Schreiben überreicht, das Ew. Excellenz mir die Ehre erzeigten, am 19. dieses Monats an mich zu richten, um nir im Namen der Kaiserlichen Regierung zu wissen zu thun, ich möge zuf die an uns ergangene Aufforderung, die Armee auf, den Fried ens. fuß zu setzen und die aus italienischen Freiwilligen gebildeten ö

u entlaffen, durch ein Nein oder durch ein Ja antworten, indem hinzu⸗ fügt wurde, daß, wenn nach Verlauf von drei Tagen Ew. Excellenz ne Antwort erhielten oder wenn die Ihnen ertheilte Antwort nicht bolltommen befriedigend ware, Se. Majestät der Kaiser von Oester⸗ reich entschlossen sei, zu den Waffen zu greifen, um uns durch Gewalt die Maßregeln aufzuerlegen, welche den Gegenstand Ihrer Mittheilung hilden. Die Frage wegen der Entwaffnung Sardiniens, welche den Haupt⸗ punkt der Forderung bildet, die Ew. Excellenz an mich richtet, ist Gegen stand zahlreicher Verhandlungen zwischen den Großmächten und der Re⸗ gierung Sr. Majestät gewesen. Diese Verhandlungen führten zu einem bon England gemachten Vorschlage, dem Frankreich, Preußen und Ruß⸗ land beigetreten sind. Sardinien nahm denselben ohne Vorbehalt und ohne Hintergedanken an. Da Ew. Excellenz weder Englands Vorschlag noch Sardiniens Antwort unbekannt sein kann, so wüßte ich nichts hinzu⸗ jufugen, um Ihnen von den Intentionen der Königlichen Regierung in Betreff der Schwierigkeiten, die sich dem Zusammentritte des Kongresses entgegenstellen, Kenntniß zu geben,

Sardiniens Verfahren ist bei dieser Gelegenheit von Europa aner⸗ kannt worden. Welche Folgen sich auch daraus ergeben könnten, so ist der König, mein hober Gebieter, doch überzeugt, daß die Verantwortlich⸗ keit dafür auf diejenigen fallen wird, welche zuerst gerüstet, welche die pon einer Großmacht aufgestellten und von den andern als gerecht und billig erkannten Vorschläge verworfen, und welche jetzt an deren Stelle

eine drohende Sommation gesetzt haben.

Ueber die revolutionairẽ Bewegung in Massa und Carrara berichtet die Wien. Ztg.“ Folgendes: Am 26. April, nachdem be— reits eine franzoͤsische Fregätte mit 50 Kanonen in den nahe gele⸗ genen Golf von Spezig eingelaufen war und die Ausschiffung einer französischen Division in Genua begonnen hatte, machten 200 in Piemont bewaffnete und organisirte Flüchtlinge von Sarzana aus einen Einfall ins carraresische Gebiet, bei Fontia, das nur von Das Piket mußte sich vor der zu . Die Herzogliche Regierung, der wohl bekannt war, wie nach der Verdrängung die⸗ ser Angreifer noch Andere herbeigeeilt sein würden, die ferner von

vorgeruckt.

dem beborstehenden Ausbruche einer Revolution in Toscana unter⸗ richtet war, in Folge deren das Aufrechthalten eines normalen JZustandes in Massa und

. 2 Carrara, Provinzen, die jenseits der ppenninen zwischen Toscana und Piemont liegen, allzu schwierig wollte ihre ; am südlichen Abhang der an, wo sie sich noch immer befinden. Die hierdurch zu Herren der Provinzen gewordenen Angreifer proklamirten eine Viltor Emanuels; in diesem Augenblick ist in Wirklichkeit ein piemontesisches Kommissariat in iefsche Eerabinieri, die regelmäßige Polizeiwachmannschaft in Sar—

In der Hauptstadt und in den übrigen Theilen des modene—

In der sardinischen Armee fanden folgende Ernennungen statt:

der Kriegsminister von Savohen: Du⸗ der Divi⸗ der Division von Pignerollo und Ca⸗

das Genie: der Deputirte Menabrea.

Neapel, 28. April. Die Besserung im Gesundheitszustande

29. April. Die „Berlingsche [ daß das Gerücht, Däne—⸗ mark und Frankteich hätten einen Traktat abgeschlossen, durchaus annbegründet ist. Demselben Blatte zufolge ist Don Felipe Davila ö Fernandez de Castro, Mitglied des Senats Staatsrath und be— bollmächtigter Minifter der Republik San Domingo, als Bevoll⸗ nachtigter derselben hier angelangt. Von dem früheren Minister, Fonferenzrath Ma döig, ist gestern eine Schrift unter dem Titel: Die bolsteinischen Verfassungé vosck läge und Graf Sponneck“ er⸗ öͤchienen. Eine Ausgabe in deutscher Sprache erscheint in wenigen

Dänemark. Kopenhagen,

Frankfurt a. M., Sonntag 1. Mai, Nachmittags. olff s Tel. Bur.) Nach hier eingetroffenen * * heutigen Tage hätten die Oesterreicher Pallenza, Arona und Intra am Lago maggiore besetzt. Die sardinischen Truppen hätten sich zurückgezogen. Von den auf dem Langensee liegenden sarbinischen Dampfern seien auf Befehl des Schweizer⸗Generals Bontemps a e e n , worden. Der französische Gesandte über⸗ reichte dem Bundesrath ein Manifest, in welchem di g reichs dargelegt 6 ; ,

Wien, Sonntag, 1. Mai, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.) Die heutige „Oesterreichische Correspondenz“ meldet, daß Behufs der zur Zeit erforderlichen Konzentrirung der Civil⸗ und Militairgewalt, Erzherzog Fer din and Max seiner Mission als General⸗Gouver⸗ neur des Lombardisch-Venetianischen Königreichs bis auf Weiteres in Gnaden enthoben und General Ghyulai mit derselben betraut worden ist. Zu dessen Stellvertreter ist der General der Kavallerie Wallmo den ernannt worden. Als Ad latus des Landes⸗Gene⸗ ral⸗Ktommandos in Verona ist für Civilsachen Statihalter Burger designirt. .

Vom Kriegsschauplatze ist heute nichts Neues eingetroffen.

Paris, Sonntag, 1. Mai. (Wolff's Tel. Bur.) Das Cirkular— schreiben des Grafen Walewski enthält eine Darstellung der Sachlage und sagt unter Anderem: Man habe es nicht zugeben können, daß eine Großmacht Piemont, welches den Schlüssel zum Alpenüͤbergange habe, bedrohe. Der Kaiser habe keinen persön— lichen Ehrgeiz und scheide seine Ansichten nicht von denen seiner Alliirten. Er hege die feste Hoffnung, daß England in der Haltung beharren werde, welche die Combination gestattet, den Kontinent vor der Wirkung eines Kampfes zu bewahren. Ruß⸗ land werde dasselbe Ziel verfolgen. Die Unparteilichkeit der Ver⸗ mittelung, wovon Preußen den Beweis gegeben, sei ein ficherer Bürge, daß es nichts vernachlässigen werde, um die Krisis zu be— schränken. Graf Walewski wünscht, daß die anderen deutschen Mächte sich nicht irre führen ließen durch die Erinnerung an eine von der jetzigen verschiedene Epoche. Frankreich begreife nicht, wie Deutschland seine Sicherheit bedroht glauben könne. Es hoffe, daß die deutschen Staatsmänner bald einsehen würden, daß es nur von ihnen abhänge, den Krieg zu begrenzen.

agen.

Paris, Sonntag, 1. Mai, Nachmittags 2 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Ein hier eingegangenes Telegramm aus Turin meldet, daß der König von Sardinien zur Armee abgegan— gen ist, daß die Oesterreicher Novara besetzt haben und ihren Marsch nach Vercelli nehmen.

Leipziz, 30. April. Leipzig - DHresdener 189 Br. ha- Littalter itt. 2. —; d. Litt. . —. Magdeburg-Leipziger 215 Br. Zerlin Anhalter —. Berlin- Stettiner Cöln- Mindener Thü- ringische —. Frie drieh - Wilheltis - Nordbahn Altona-Kieler —. Anhalt - Dessauer Landesbank - Aetien Braunschweiger Bank- Actien . Weimarische Bank- Aetien Oesterreichische 5prez. Netalliues 1853er Loose 1854er National- Anleihe 45 Br. breussisehe Prämien- Anleihe —.

FzreeSktazz. 2. Mai, 1 Uhr 16 NKinuten Raewittasgs. (Tel. Per 4. Stasts-Ahzeikers.) Oéeterreiehische Bankneten 72 G. Freiburger Stamm- Aetien 64 Br.: do. drttter Emission Qbereehlesische Aetien Litt. A. 90, Br.; 40. Litt. B. S5 G. ; do. Litt. C. 302 Br Oderaehles- sehe Priorstäts Obligations Litt. O. do. Lin. Rosel- Oderberger Stamm- Aetien 31 Br. Kosel - Oderberger Prioritats-Odi- gationen Neisse-Brieger Aetien —.

8piritus pro Eimer zu 60 quert hei Weinek, weisser 62 1093 Sgr. gelber 62 Gerste 35 50 Sgr. Hafer 28 - 4 Sgr.

Die Stimmung war heut beruhigter, niedriger und das Geschäft unbelebt.

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* r.

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80 pCt. Tralles Sy Thir 6. g5 Sgr. Roggen 51 - 59 Sr..

die Course jedoch abermals

SgSettizd ,. 2. Mai, 1 Uhr 30 inuten NVsehmittags. Staats - Anreigers.) Weinen 56 70, Juni-Juli 67 ben. Roggen 41 bis 425, Mai- Juni 400-0 - i095, Juni-= Muli 4 41 ber, Juli- August 42 G., August-Sßtember 43 bez. u. G. Rübsl 12 Br. u dez. Maf 12 bez., September-Oktober 12“ Br.. 128 G. Svir eus 183. Nai- Juni 187 pCt. bez. Juni-Juli 18 pet. G., Jusi - August 177 pCt. G.

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