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Angetommen; Se. Excellenz der Herzoglich anhalt ⸗ dessausche Wirkliche Geheime Rath und Sia ats minister von
Dessau.
P lötz, von
N ich t amtlich es.
Preußen. Berlin 5. Mai. In der heutigen Ca6sten) Sitzung des Hauses der Abgeordneten war mit Ausnahme des Justizministers das gesammte Staats. M inisterium anwesend. Der
Wlinister des Auswärtigen von Schleinitz machte folgende Mil ⸗
theilung:
Meine Herren! . Die Mittheilung, welche die Königliche Regierung vor acht Tagen üher unsere äußeren Verhältnisse der Landesvertretung machte, at Sie auf den Antrag vorbereiten müssen, welchen heute an Sie
zu stellen unsere Pflicht ist. 3. Was damals nur noch Besorgniß war, deren Berwirklichunz allerdings schon fast ungus bie blic erschien, ist seitdem zur voll⸗ endeten Thatsache geworden Der Frieg ist in Italien ausgebrochen; zwei europäische Mächte, beide unsere Nachbarn, befinden sich auf
stalien ischem Boden in offenem Kampfe.
Sie Alle erkennen den Ernst der Lage, wie er in diesen wenigen Worten ausgesprochen if. . . 6.
Indem die Königliche Regierung für den Augenblick ihre bis⸗ her im Verein mit England und Rußland geübte vermittelnde Thätigkeit abgeschlossen sieht, vermag sie nicht ihr tiefes Bedauern über diesen Ausgang zu unterdrücken.
Dem Lande und dessen Vertretern aber trauen zu danken, welches ihr während der ganzen wick'lung dieser Krisis zu Theil geworden 6 . .
Wenn sie daher ents chlossen ist, ihre bisherigen politischen Ziel⸗ punkte feßzuhalten und nur in den anzuwendenden Mitteln die jenigen Modificatienen eintreten zu lassen, welche die veränderte Ratur der Verhältnisse unabwesbar gebietet, so darf sie sich der Hoffnung hingeben, daß die Landesvertretung, und insbesondere duch dieses hohe Haus, das bisher ihr bewiesene Vertrauen ihr auch ferner bewahren werde.
Hat bisher die Regierung
hat sie für das Ver⸗ Dauer der Ent⸗
es als ihre Aufgabe erachtet, für die Erhaltung des Friedens nach Kräften zu wirken, so wird sie jetzt ihre ganze Thaͤtigkeit auf die Wiederherstellung. des Friedens zu richten haben, und es mird der Gegenstand ihrer eifrigften Sorge sein, daß diese Wiederherstellung auf Grundlagen sfattfinde, welche mit den Bürgschaften der Gerechtigkeit, diejenigen ber Dauer in sich vereinigen,
Damit sich aber Preußen in der Lage befinde, inmitten der allgemeinen Rüstungen dieses Ziel unbeirrt und mit Nachdruck zu verfolgen, wird es zur Unterstützung seiner Action einer bewaffneten Stellung nicht entbehren können.
Von diesem Gesicktspunkte ausgehend, hat die Regierung so eben die vor Kurzem angeordnete Marschbereitschast für das aus 3 Armee Corps bestehende preußische Bundes⸗ Kontingent auf die 6 übrigen Armee⸗Coips des Heeres ausgedehnt. Und in gleichem Sinne und aus denfelben Motiven tritt sie heute vor
pier gestandene 7. Düsseldorf abmarschirt. i Stadt gaben demselben das Ehrengeleit bis an die Mainzer und theilweise auch bis Höchst. Truppe rücken nächsten Sonnabend 800 Mann von der des 38. preußischen Infanterie⸗Regiments bier ein. (Fr. J.)
Sitz ung nach, von der Regierung zur rüstungen die Erlaubniß zur und fuͤr den Kriegsfall zu einem Anlehen von 1
angefordert. rathung und Berichterstattung übergeben.
öst erreichischen Armee nach Italien ab.
der Prinz Friedrich von n ,, zum Besuch des Großherzoglichen Hofes hier eingetroffen. (Karlsr. 3)
die hier cirkulsrenden Gerüchte, tischen Fragen in den höchsten Creisen französischen Gesandten g gelder zu fremden Zwecken verwendet worden, signirt fein c., für Fbenso böswillige als freche
oͤffentlicht nac stehende Verordnung des Handels⸗Ministeriums vom in Betreff der Beschräͤnkung der Haftung für Fahrpost⸗
3. d. Mts. sendungen:
Ordnung vom J Anstalt herbeigeführten Verlust, Abgang oder gen, in bem Kroatischen Litorale, Dalmatien und dem Königreiche bestimmt sind, bis auf Weiteres in der
dieses ö Haus mit dem Antrage auf Bewilligung (ines Kredits, dessen sie unumganglich bedarf, wenn Preußen mit Zuversicht allen Eventualitäten entgegensehen und die Aufgabe lösen soll, die es sich jnmitten der gegenwärtigen Krisis zu stellen hat — die Aufgabe, zu wachen über die Sicherbeit Deutschlan ds, über die Wahrneh⸗ mung der nationalen Interessen und über die Aufrechterhaltung des europãischen Gleichgewichtes.
Der Lösung dleser Aufgabe uns zu unterziehen, dazu werden Sie uns in den Stand setzen, indem Sie uns den Kredit bewilligen, den wir heute beantragen.
Die auf diesen Gegenstand bdezüglichen Gesetzentwürfe nehst einer dieselben begleitenden und erlaͤutern den Denkschrift wird der Herr Finanz⸗Minister übergeben.
SBierguf nahm der Herr Finanz⸗Minister von Patow das Wort, dessen Rede wir morgen, mittheilen werden. Anleihe beläuft sich auf 40 Millionen Thaler.
Cöln, 4. Mai. Heute früh reiste der bisherige franzoͤsische Geschäftsträger am Hofe zu Wien, Marquis de Banneville,
hier durch nach Varis, — Die Post aus England ist ausgeblieben. Grund unbekannt.
Gannover., Emden, 2. Mai. Wir können berichten, daß das unterseeische Telegraphen kabel wieder hergestellt und der Verkehr seit heute Mittags wieder aufgenommen ist. Eine große Anzahl Depeschen nahm heute ihren Weg über diese Linie. (Ostsr. 3.)
Mecklenburg. Schwerin, 4. Mai. Das Großherzogliche Minifferium des Innern veröffentligt unter dem gestrigen Datum
Die proponitte
Gotha, 3. Mai. Durch ein Ministerial Aus⸗ glieder des gemeinschaftlichen Landtags beider n 13. d. M. nach Coburg berufen worden. durch die politischen Verhãaͤltniffe veranlaßt,— tag, zu dessen Ressort die Militair— Lie Verwilligung eines von der erathen haben wird.
Frankfurt a. M., 3. Mai. Das seit einigen Jahren 7. preußtsche Jäger-Bataillon ist heute früh nach Mehrere Tausenke von Bewohnern unserer
Ar te Als Ersatz für die abgegangene Reser ve
Nassau. Wiesbaden, 3. Mai. In einer geheimen der vereinigten Kammern wurde heute, sicherem Vernehmen Bestreitung der besonderen Krieg. Erhebung von 1 Simpel Steuer Million Gulden
Der Antrag wurde sofort einem Ausschuß zur Be—
Vernehmen nach heute zur (Rh⸗ u. L.⸗Ztg.)
Seine Königliche Hoheit Vormittag
Der Prinz Rikolaus geht dem
Karlsruhe, 3. Mai.
Baden. Württemberg ist heute
Mai. Die „R. M. Ztg.“ erklrt als ob „über die wichtigsten poli⸗ Diffidien herrschen, mit dem eheime Verabredungen getroffen und Kriegs ⸗· das Militair kon⸗
Erfindungen.
. . Die „Wiener Ztg.“ ver
Bayern. München 2.
Oesterreich. Wien, 4. Mai.
„Aus Anlaß des griegszustandes wird die im S§. 32 der Fahrpost · ahre 1838 ausgesprochene unbedingte Haftung der Post⸗ J durch verübte Gewalt ober durch ein zufälliges Ereigniß Beschädigung von Fahrpostsendun⸗ Bezug auf solche Sendungen, welche nach Triest und Istrien, nach Lombardisch⸗Venetianischen
oder in diesen Ländern zur Aufgabe kommen Art beschraͤnkt, daß der durch Kriegsereignist verursachte Schaden von der Haftung ausgeschlossen bleibt.“ ⸗
Dasselbe Blatt hellt den Wortlaut der Depesche des Grafen Walewski an den Marquis von Banneville mit, so wie daß Schreiben, durch welches der franzoͤsische Geschäftsträger am 25 seine Pässe verlangt hat. In Folge dieses Schrittes hat der Kaiserliche Botschafter am französischen Hofe vorgestern die tele graphische Weisung erhalten, au seinerseits den diplomatische Verkehr abzubrechen und mit dem Personal der Kaiserlichen Missioh Paris zu verlassen Der aus dem Hauptquartier der Armee 29. April erlassene Tagesbefeh! lautet: . 4 „Soldaten! Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr ruß Euch zu den Waffen, und Ihr begrüßet freudig das Faiserliche Wok, weil Ihr gewöhnt und stolz darauf seid, in demselben einen Ruf zun Siege zu vernehmen. Ihr werdet für geheiligte Rechte, fr den Ruhm und die Wohlfahrt Oesterreichs
Schaart Euch also um unsere glorreichen Fahnen! Binnen wenige! Stunden werdet Ihr sie über die Grenzen des Reiches hinaus gegen eine! Feind tragen, der sit noch von Volta und Mortara her kennt und den Ihr auch diesmal wie bei Custozza und Novara niederschmettern werdet.
Piemont hat die Großmuth vergessen, die ihm Oesterreichs Monat schon zweimal angedeihen ließ; wundert, es soll unsere Tapferkeit neuerdings kennen lernen. Auf Eut find die Blicke unseres Kaisers gerichtet, mit Euch ist der Geist des alten Helden Nadeßly! Zu den Waffen also, Kameraden! Zum Siege mit freudigen Rufe: CS lebe der Kaiser!
Gyulai,
Feld Zeugmeister, Koinmandant der Armer
Die Landes-Hauptstädte Linz, Gratz und Troppau habn
in Adressen an Se. Majestät den Kaiser ihre Treue Ergebenhel und Opferwilligkeit aus gesprochen. sodann eine Réihe patriotischer Gaben für die Zwecke des at,, n er Zeitung“ publizirt einen Aufruf zur
für den
in Pavia am
Ordnung und Gesetzlich keit, fit kämpfen!
Krlegeß
eines Ober⸗ Desterreichischen Freicorps. Se. Königliche Hoheit der Großherzog gestern — 3. Mai — früh 8 Uhr von Treviso i Monfalcone übernachten. Mailand, 2. Mai. Königliche Hoheit die Frau Herzogin“ Regentin von Palma m
von Toscanais abgereist und wir
eine Bekanntmachung, betreffend den Ankauf von Pferden für das Mellsenburgische Bundes⸗Kontingent.
ihrem Hofstaate in Mantua an.
es hat von jeher unsere Mannszucht 5 .
Die „Wiener Zeitung“ gahl . Bildun
Gestern Abends 85 Uhr langte Ihn
S0 k
chweiz. Bern, 3. Mai. Zum Zweck der ese neutralen Theils von Savoyen sind i ,, , , gen angeordnet, Sardinien wird dabei durch den Gesandten bei * e . Tul d die Tat
al für Tessin den Stab un ie 22ste Brigade au b Niederlande. Amsterdam, 3. 13 Le ,. hat beiden Kammern der General-Staaten zwei Gesetz⸗ — vorgelegt. Der eine betrifft das Marine ⸗Budget, welches um 2265, 000 Gulden erhöht werden foll, der andere das Kriegs. Vudget wegen einer Erhöhung von 3, 733,961 Gulden. Das Ministerium macht darauf aufmeiksam, daß in der jetzigen Lage der Dinge nichts unterlassen werden müsse, um die Grenzen des Reiches zu sichern, wenn auch augenblicklich keine Kriegsgefahr vor⸗ liege. Ramentlich wünscht man Gewehre und Uniformen für 18000 dienstleist ende und 30, 000 in Reseroe befindliche Schütterei uch ist dringend nöthig, daß man über 5 bis 6 Batterieen Feld⸗ und reitender Artillerie verfügen könne. Ein dritter Gesetz Entwurf ut ö. . der Äus⸗ und Durchfuhr von Pferden. Ueber die Einberufung von Truppen ist no keine V
gar , ch Vorlage gemacht.
Belgien. Brüssel, 3. Mai. Die Kammer hat heute ihre Arbeiten wieder aufgenommen. Nach Erledigung verschiedener un— wesentlicher Gegenstaͤnde wollte die Kammer eben zur Debatte über die Kreditforderung von 5 Millionen Franken für das Kriegs⸗ Departement schreiten, als der Finanzminister, Hert Frere, sich erhob und beantragte, die Vorlage aufs Neue an den Central⸗ Ausschuß zu überweisen, indem die Regierung beabsichtige, „unter den obwaltenden Umständen“ jene Kreditforderung von 5 auf Millionen Franken zu erhöhen. Die Kammer genehmigte ohne weitere Bemerkung diesen Vorschlag. Im Laufe der heutigen Sitzung legte der Finanzminister eine neue Kreditforderung von fcb C00 Franken für das Kriegs⸗Departement, zum Zwecke von Fourage-Ankäufen für das laufende Jahr, auf den Tisch des Hauses nieder. (stöln. 3tg.) .
Großbritannien und Irland. London, 2. Mai. Ihre Majeflät die Königin präͤsidirte am Sonnabend einem Geheim⸗ rath in Windsor, und noch im Laufe des Abends erschien eme stönigliche Proclamation, fraft deren Matrosen für die Kriegsflott (Zahl nicht angegeben) angeworben und 10 Pfd. St. Haͤndgeid bewilligt werden sollen. e
Die Mittheilung, daß Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗ Coburg vorgestern England verließ, war unrichtig. Er war von Windfor nur auf wenige Stunden nach der Hauptstadt gekommen und kehrte am Abend wieder nach dem Schlosse zurück.
Heute wird, wie „Morning Post“ meldet, Prinz Georg von Sach sen, auf der Fahrt nach Lissabon, in Southampton anlegen wohin sich der hiesige Gesandte Sachsens zu seinem Empfange ber⸗ fügt hat. Baron von Beust, der Premierminister Sr. Majestät des Königs von Sachsen, ißt gestern von London eingetroffen. Heute liegt das Refultat der Wahlen in den Burgflecken voll⸗ ständig vor uns. Rach den Angaben der, Times“, die, wenn auch nicht ganz genau, doch ziemlich zuverlässig genannt zu werden ver⸗ dienen, sind 239 Liberale und 124 Konservative gewählt worden. Der Zuwachs der Regierungspartei beträgt nach dieser Berechnung nicht mehr als 10 Stimmen. . Zum Kapitel der ftriegsrüstungen gehören folgenbe No⸗ tien: Von der Admiralität ist neuerdings Befehl nach Sheerneß ertheilt worden, mehrer daselbst in Arbeit genommene Kriegsschifft in lürzester Zeit zu vollenden. In Woolwich, wohin gleiche Be⸗ ö ergingsn, sind am Sonnabend 209 neue Arbeiter angestellt
orden.
Das im verflossenen nental Review“ ist Nummer. —
In Aylesbury wurden Jeute die alten Mitglieder für die Hrafschaft Buckinghamshire, Disraeli, Dupre und Cavendish, ohne infichtung wieder gewählt. Mir. Disraeli eiklaͤrte in seiner Wahl ransprache, daß er die Nachricht von einem Abschluß geheimer Vertrage zwischen Rußland, Frankreich und Dänemark für eine ge— meine Lüge halte. .
Frankreich, Paris, 3. Mai. Im gesetzgebenden Körper verkündete Graf Walewski, daß Frankreich an Oesterreich, welches auf seinem Vorgehen gegen Piemont verharrte, den Krieg erklärt babe, mit folgenden Worten (die im Wesentlichen bereits gestern in einer tel graphischen Depesche mitgetheilt sind: nie e Herren! Ich habe die Ehre gehabt, dem gesetzgebenden Körper . 6 der Unterhandlungen mitzutheilen, welche von den Mächten . 3. em Augenblicke betrieben wurden, wo Oesterreich, sein Thun von ann anderen Kabinette trennend, den Entschluß faßte, an Sardinien ein 6 ,, . welches im Falle einer nicht befriedigenden Antwort die e. e , ,. seine Zuflucht zu den Waffen zu nehmen. Die Regierung kesen . 3. lte 6 . bon Oesterreich nicht in Ungewißheit darüher irn 6 ie se ventualitat ansah, und der Geschãftstrãger Sr. Ma⸗ . Bien hat gleich am 26. April der österreichischen Regierung an⸗ gezeigt, daß, wenn ihre Truppen die Grenze Piemonts überschritten, Frank⸗
Jahre gegründete Wochenblatt ‚Conti— eingegangen. Gestein erschien seine letzte
octeau, vertreten sein. — Der Bundesrath
eine Kriegserklärung anzufsehen. Da der . . die Gewalt anzuwenden, und da e , , , e g e , mee ö hat ber Kaifer mir befohlen, dem ne. zig, gen e, e, / as Gerücht, der Herzag von Malakoff habe vi wanzi din en . ,, den . ö w g . z wohnen, wird als grundlos . . ö. , der nee; . er . ung des Kaisers seinen ÄAufer in London verlängern, „da das O ations ne der, e,, , l. ien Observations⸗Corps an der Ost⸗ — er „Moniteur“ veröffentlicht heute das Gesetz, w Finangminister ermächtigt wird, eine Anleihe K een, 4 fe, Diese Gelder sollen laut Artikel 2 des Gesetzes 1 3 . . 5 . 28* 1 ide üben . er durch den Krieg veranlaßten außerordentlichen — 4. Mai. Der österreichische Gesandte ü hat heute Morgen Paris n. ,, Spanien. Pa drid, 2. Mai. berichtet aus Corunna, 28. April: öffentliche Ruhe gestört.
ĩ 2 Eerresp. autogx.“ Zu Lugo . . 4 ug n reg ö brauch gemacht erden. Um 11 Uhr war die Ordnung iche hergestellt. Der Militair-⸗Gouverneur erklärte die Provinz in Ber lagerungszustand. Eine weitere Compagnie Infaaterie . ei Detachement Kavallerie gingen von Corunna nach Lugo ab n 26 . 9 Ruhe nicht weiter gestört; die Untersuchung ist . Von den Verwundeten find nur zwei Civilisten in Italien. Florenz, 28. April. Durch Erlass⸗ der revo⸗ lutiongiren Regierung werden zwar die Gesetze aufrecht rhalten und die jetzigen Beamten bleiben in Wirksamkeit, bei Dekreten und Urtheilen jedoch soll dem Namen des Großherzogs der der provi— sorischen Regierung fubstituirt werden. Der Präfekt und der Gon⸗ faloniere von Florenz sind wegen ihrer Anhänglichleit an ihren legitimen Souverain entlassen worden. Die Armee wird zum Be⸗ hufe ihrer Mobilisirung organsfirt und die Anwerbung von Frei⸗ willigen eröffnet; eine Finanz⸗Kommission ist niedergesetzt, ein Kom— missair in die Provinzen geschickt worden. . . Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. April Es ist hier aufgefallen, daß unter den gegenwärtigen Umstanden, wo die Rede ist von Aufstellung von Observations⸗Corps in Polen 16 den westlichen Provinzen, der Bruder des Kaisers, Großfürsft Nikolaus Nikolajewitsch, zum Befehlshaber des gesammten Reserve⸗ Garde⸗avallerie Corps an Stelle des Generals Grünwald ernannt vurde. Außerdem haben zahlreiche Beförberungen stattgefunden; unter Anderen des General⸗Lieutenants Ignatiew, hiesigen Genrral⸗ Gouverneurs, zum General der Infanterie. — Das Amtsblatt von Mohilew meldet: In letzter Zeit sind in dem mohilewschen Gouver⸗ nement ganze, Falschmünzer⸗Werkftätten“ und eine große Unzahl Falsch⸗ münzer entdeckt worden. Viele der Letzteren bevölkern die Zuchthäuser und alle bisher inhaftirten Verbrecher dieses Faches seien Juden. ebenso wie alle verdächtigten oder in Beziehungen zu den Jalsch⸗ münzern stehenden Individuen. — Vom Kankasßhs wird über die fortgesetzten Operationen der Russen zur vollständigen Ein⸗ schließung und Belagerung von Weden berichtet. Die bezüglichen Meldungen gehen bis zum 31. März, Unter dem Schutz des Detachements Wrangel sind 300 Tschetschenzen⸗ Familien zu den Russen übergegangen. Aus der Landschaft am Kaspischen Meere wird gemeldet, das Detachement Lasarew habe eine Bewegung gemacht in der Richtung auf das von Schamhl erbaute Fort Ulli⸗ Kala. Doch war die Expedition mit keinem erheblichen Erfolg gekrönt. (H. B. H.) i Amerika. Die „New-Pork Times“ bringen ausführliche Berichte aus der HKauptstadt Mexito, welche bis zum 31. März reichen. Nach diesen Berichten ist die Stadt von 10,000 Mann Truppen der liberalen Partei unter Degollado und Alvarez vollständig umzingelt und bicht bedrängt, daß die Büchsen⸗-Kugeln die Plaza erreichen. Ueberdies ist der Wasserzufluß durch Abdämmung der Wasserleitungen gehemmt worden und es werden noch Trußppen— Verftaͤrkungen vom Norden erwartet. In der Stadt selbst herrscht Verwirrung und Bestürzung. Der Odber⸗Befehlshaber der Trup⸗ pen, General Mejia, ein Indianer, führt das Kriegsgesetz aufs strengste durch. Er soll eine Stütze an dem franzöfischen Gesandten, Marquis v. Gabriac, haben, und der englische Gesanete, Herr Otway, Letzterem in Allem beistimmen. Die Nachricht von der Anerkennung von Juarez von Seiten der amerikanischen Regierung fand keinen Glauben in der Hauptistadt. Dagegen hatte der Be⸗ richt von dem fluchtähnlichen Abzuge Miramon's don Vera⸗Cruz großen Schrecken erregt. (Nach spaͤteren bis zum 4. April reichen⸗ den Berichten aus Mexiko ist übrigens, wie schon gemeldet, ein am 2. April von Degollado unternommener Angriff auf die Hauptstadt mit bedeutendem Verluste abgeschlagen worden. .
Die
reich genöthigt sein würde, diesen Einfall in ein verbündetes Land als
Stuttgart, Mittwoch, 4. Mai. (Wolff's Tel. Bur.)