1859 / 167 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ir ind Meiner Aufforderung entgegengekommen, 6 n n , re. Thron geschaart und die durch die Umstände gebotenen Opfer aller Art mit einer Bereitwilligkeit dargebracht, weiche Meine dankbare Anerkennung verdient, Meine innige Zuneigung zu den— selben wo mögltch noch erhöht und Mir die Zuversicht einflößen mußte, baß die gerechte Sache, für deren Vertheidigüng Meine tapferen Heere mit Begeisterung in den Kampf gezogen, auch siegreich lein werde.

Leiber hat der Erfolg den allgemein gehegten Erwartungen nicht entsprochen, und ist das Glück der Waffen uns nicht günstig gewesen.

Oesterreichs tapfere Armee hat ihren erprobten Heldenmuth und ihre unvergleichliche Ausdauer auch diesmal so glänzend bewährt, daß sie die allgemeine Bewunderung, selbst die des Gegners errungen hat, es Mir zum gerechten Stolze gereicht, der Kriegsherr eines solchen Heeres zu sein, und das Vaterland es ihm Dank wissen muß, die Ehre der Banner Oesterreichs so kräftig gewahrt, so rein erhalten zu haben.

Eben so unbezweifelt steht die Thatsache fest, daß Unsere Gegner, trotz der äußersten Anstrengungen und des Aufgebotes ihrer überreichen, u dem beabsichtigten Schlage schon 9 lange vorbereiteten Hülfsquellen, . um den Preis ungeheuerer Opfer nur Vortheile, aber keinen ent⸗ scheidenden Sieg zu exringen vermochten, während OHesterreichs Heer noch unerschüttert an Kraft und Muth eine Stellung behauptete, deren Besitz ihm die Möglichkeit offen ließ, dem Feinde die errungenen - Vortheile viel leicht wieder entwinden zu können. . .

Dies anzustreben, würde aber neue und gewiß nicht minder blutige Opfer erfordert haben, als jene es waren, welche bereits gebracht worden sind und Mein Herz mit tiefer Trauer erfüllten. ü 9.

Unter diesen Umständen war es gleichfalls ein Gebot Meiner Re⸗ gentenpflicht, die Mir gemachten Friedensanerbietungen in gewissenhafte Erwägung zu ziehen. ; . ;

Der Einsatz, welchen die Fortsetzung des Krieges erfordert haben würde, hätte ein so hoher sein müssen, daß Ich die treuen Kronlande der Monarchie zu weiteren und die bisherigen noch bedeutend überwiegenden Leistungen an Gut und Blut in Anspruch zu nehmen genöthigt gewesen wäre. Der Erfolg würde aber dennoch zweifelhaft geblieben sein, nachdem Ich in Meinen gegründeten Hoffnungen, daß Ich in diesem nicht blos für Oesterreichs gutes Recht unternommenen Kampfe auch nicht allein stehen würde, so kitter enttäuscht worden bin.

Der warmen und dankbar anzuerkennenden Theilnahme ohngeachtet, welche unsere gerechte Sache in dem größten Theile von Deutschland bei den Regierungen, wie bei den Völkern gefunden hat, haben sich Unsere ältesten und natürlichen Bundesgenessen hartnäckig der Erkenntniß ver⸗ schlossen, welche hohe Bedeutung die große Frage des Tages in sich trug.

Oesterreich häkte sonach den kommenden Ereignissen, deren Ernst jeder Tag noch steigern konnte, vereinzelt entgegengehen müssen.

Ich habe Mich daher, nachdem Sesterreichs Ehre durch die helden— müthigen Anstrengungen seiner tapferen Armee unbersehrt aus den Kämpfen dieses Krieges hervorgegangen ist, entschlossen, politischen Rücksichten weichend, der Wiederherstellung des Friedens ein Opfer zu bringen und bie zur Vorbereitung seines Abschlusses vereinbarten Prä— liminarien zu genehmigen, nachdem Ich die Ueberzeugung gewonnen, daß durch direkte, jede Einmischung Dustter beseitigende Verständigung mit dem Kaiser der Franzosen jedenfalls minder ungünstige Bedingungen zu erlangen waren, als bei dem Eintreten der drei am Kampfe nicht bethei— ligt gewesenen Großmächte in die Verhandlung, mit den unter ihnen ver— einbarten und bon dem moralischen Drucke ihres Einverständnisses unter— stützten Vermittlungs⸗-Vorschlägen zu erwarten gewesen wäre.

Leider ist es unvermeidlich geiwesen, den größten Theil der Lombardei von der Gesammtheit des Kaiserstaates auszuscheiden. ;

Dagegen muß es Meinem Herzen wohl thun, Meinen geliebten Völ— kern die Segnungen des Friedens wieder gesichert zu sehen, und sind Mir diese doppelt werthvoll, weil fie Mir bie nöthige Muße gönnen werden, Melne ganze Aufmerksamkeit und Sorgfalt nunmehr ungestört der erfolg⸗ reichen Lösung der Mär gestellten Aufgabe zu weihen: Sesterreichs innere Wohlfahrt und äußere Macht durch zweckmäßige Entwickelung seiner reichen geistigen und materiellen Kräfte, wie durch zeitgemäße Verbesse— rungen in Gesetzgebung unb Verwaltung dauernd zu begründen.

Wie Meine Völker in diesen Tagen ernster Prüfungen und Opfer treu zu Mir gestanden, mögen fie auch jetzt durch ihr vertrauensvolles Entgegenkommen die Werke des Friedens fördern helfen und hierdurch die Verwirklichung Meiner wohlwollenden Absichten unterstützen.

Meinem tapferen Heere habe Ich bereits in einem besondern Armee— m n Anerkennung und Meinen Dank als dessen Kriegsherr aus— gesprochen.

Ich erneuere demselben heute den Ausbruck dieser Gefühle, wo Ich, zu Meinen Völkern sprechend, den für Gott, Kaiser und Vaterland in den Kampf gegangenen Söhnen dieser Völker für ihren bewiesenen Heldenmuth danke, und der aus diesem Kampfe leider nicht mehr zurückgekehrten Mir unvergeßlichen Waffengenossen init Wehmuth gedenke. Laxenburg, den 15. Juli 1859. Franz Joseph m. p.

Aus Wien, 16. Juli, wird telegraphirt: Heute Morgens um 10 Uhr ist der Kaiser Fran] Joseph hier eingefroffen. Vorgestern Abends war er mit der Kaiserin, welche ihm bis Nabresina ent— gegengefahren war, in Laibach und gestern Abends in Laxenburg angekommen. !

Triest, 15. Juli. Der Kriegsdampfer „Hentzi“ ist heute von Venedig angekommen. Morgen beginnen die Lloydfahrten nach Venedig.

Schweiz. Bern, 5. Juli. Der Nationalrath hat heute über die Bisthuns⸗ Angelegenheit Tessins und Grautündtens' ent— schieden. Die Mehrheit der Kommission beantragte durch ihren Berichterstatter Dr. Escher folgenden Beschluß: .

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Art. 4. Jede auswärtige Episcopal-Jurlsbiet ; . ist aufgehoben. ge Epistopal-Furisdiction auf Schweizergebiet

gegen 16 Stimmen genehmigt.

Art. 2. Der Bundesrath ist mit ben Verhandlungen beauftragt, welche bezüglich einstweiliger Vieariate, so wie des künftigen Bisthums⸗ Verbandes der betreffenden schweizerischen Gebietstheile und der Vereini— gung der Temporalien erforderlich sind. Die den künftigen Bisthums. Verband und die Temporalien beschlagenen Nebeneinkünfte find der Rati— fication der Bundes-Versammlung zu unterstellen.

Der Abgeordnete Müller stellte als Minderheit folgenden Antrag:

Der Bundesrath ist beauftragt, die auf Lostrennung der Kantone Graubündten und Tessin von ihrem Verbande mit auswärtigen Bisthümern gerichteten Bestrebungen der betreffenden Kantonal⸗Behörden, so weit es an ihm liegt, und in Gemäßheit der Vorschriften der Bundes⸗Verfassung, auch fernerhin bestmöglichst zu unterstützen.

Nach lebhafter Debatte wurde der Mehrheits— Antrag mit 78 (Köln. Ztg.)

16. Juli. Der Bundesrath hat den Nationalrath Latour mit einer außerordentlichen Mission nach Neapel beauftragt, um dem Fremdendienst ein Eade zu machen und denen, die in ihre Heimath zurücklehren wollen, die Rückkehr zu ermöglichen.

Belgien. Brüssel, 16. Juli. Burch einen vom 14. d. datirten Königlichen Erlaß wird das vor wenigen Wochen ergan⸗ gene Verbot der Pferde-Ausfuhr außer Kraft gesetzt. Der Senat hat sein Büreau durch Ernennung des Fürften von Ligne zum Vorsitzenden und der Herren Graf von Renesse zum ersten und dOmalins d'Halloh zum zweiten Vice-Praͤsidenten definitiv konsti⸗ tuirt. Heute begab eine Deputation des hohen Hauses sich zum Könige, um Sxy. Majestät die Glückwünsche zur Geburt des Erb— prinzen zu überbringen.

Großbritannien und Irland. London, (ö. Ikli. In der gestrigen Oberhaus -Sitzung zeigte Lord Stratford an, daß er seinen, das Blaubuch über Italien betreffenden Antrag, den er bei Ankündigung des Waffenstillstandes vertagt hatte, jetzt, wo Friede er— klaͤrt sei, vollständig fallen lasse. Sollte er vielleicht später einmal wieder aufgenommen werden, so würde ihm eine ganz neue Form gegeben werden müssen. Lord Carnardbon fragt, ob die Regierung noch in dieser Saison Maßregeln in Betreff der der Hudsons-Bai⸗Compagnie früher gehörigen Landstriche in Nordamerika vorzuschlagen gedenke, worauf der Kolonlal— Minister, Herzog von Newastle, erwiedert, die Regierung beabsichtige nicht, die im Mai dieses Jahres abgelaufenen Pribilegien der Compagnie zu erneitern. Doch werbe eine eigene Bill nothwendig sein, um den Verkehr zu ordnen, und um Streitigkeiten zwischen Indianern und Weißen vorzu— beugen. Er selbst sei nicht dafür, in den Besitzungen der Hudsonsbai— Compagnie Colonisationspläne durchzuführen, im übrigen jeboch bereit, Ansiedelungen zu begünstigen. Daffelbe gelte von Eisenbahn-Unterneh— mungen in jenen Distrikten. Auf eine Anfrage des Earl bon Airlie, ob die Regierung Maßregeln getroffen habe, um im Falle der Noth Privatschiffe in Kriegsschiffe umwandeln zu können, antwortet der Marine— minister, Herzog von Somerset, ein Ausschuß von Flotten -Offizieren habe diesen Gegenstand im Jahre 1852 erörtert, und? wie bei früheren Untersuchungen habe ihr Gutachten dahin gelautet, daß derartige Schiffe nur in den allerseltensten Fällen und' dann nur' mit großen Kosten als Kriegsschiffe gebraucht werden könnten. Dagegen wären sse jederzeit als Transportschiffe von großem Werthe, und könnten allenfalls die Schlepp⸗ schiffe zur Vertheihigung der Häfen gebraucht werden. Den größeren Theil der Sitzung nimmt eine Debatte über eine Eisenbahn-Bill privater Natur in Ansprüch. Ihm Unterhause ernidert der Minister des Innern, Sir C. Lewis, auf eine Änfrage von Sir John Shelley, er gedenke die London— Corporation⸗Bill (Verbesserung der Cityberwaltung betreffend) noch in der gegenwärtigen Session durchzuführen, obwohl sich gegen dieselbe, wider Erwarten, eine starke Opposition bemerklich mache. Der Schatka nzler, Mr. Gladstone, erklart sich, auf mehrseitige Anfragen, bereit, das Budget am kommenden Montag vorzulegen, wofern die Armee- und Flotten ⸗Vor— anschläge noch in dieser Woche erledigt werden. Als hierauf der Antrag gestellt wurde, daß das Haus sich als Finanz-Comité konstituire, stellt noch Mr. H. Baillie die Frage, ob dle Negierung gesonnen sei, dem Parlamente noch in dieser Session Maßregeln für die bessere Or— ganisation des indischen Heeres vorzulegen. Mr. Vansittart geht in weitläufige Details ein, um zu beweisen, daß das indische Heer theils aus Königlichen, theils aus eigens für Indien geworbenen Truppen bestehen sollte. Nachdem General Peel und Andere über diesen Hegenstand Bemerkungen zum Besten gegeben, spricht sich Lord Stanley dahin aus, daß es jeßt nicht ann der Zeit sei, diese wichtige Frage nur einigermaßen genügend zu erörtern, daß aber, seiner Ansicht nach, ein großer Theil der indischen Armee jederzeit werde aus lokalen Truppen bestehen müssen, und ware es auch nur, um die schweren Transportlosten zu ersparen. Obrist Sykes giebt zu bedenken, daß die indischen Finanzen nicht im Stande seien, ein stehendes europäisches Heer bon S006 Mann fortwährend zu erhalten, und daß 50 66 Mann das Aeußerste sei, was sie bestreiten könnten. Noch folgen mehrere einschlagende Bemerkengen von Sir de Lach Evans und Anderen, wor— auf das Haus zur Comitéberathung über die Flottenboranschläge über— geht. Bei dieser Gelegenheit kommt Admiral Sir Charles Rapier wieder auf die schlechte Bemannung der Flotte zurück, und erklart sich auch gegen einen bon Sir John Pakington, dem früheren Marineminister angeregten Plan, dem zufolge jeder Flottenofsizier, wenn er ein bestimm— tes Alter erreicht habe, bemüßigt fein solle, feine Entlassung zu fordern, und sich pensioniten zu lassen. Sir Charles erblickt in dieser Maßregel nichts weniger als den ersten Schritt zur Vernichtung der englischen See— macht, Im weiteren Verlause der Sitzung werben mehrere Voten für die Miliz bewilligt, beren Effeftibstand vom Krieg sminister auf 110 000 Mee angegeben mird. Es erfolgt bagegen lebhafte Einsprache und wird lebhaft auf eine bessere Organisation der Wehrkraft gedrungen, zu der sich die Regierung gerne bereit eiklärt. .

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Gestern ist hier die Nachricht eingetroffen, daß das Telegraphen⸗ bon Frankreich zu verlangen? Lord J. Nussell: Unser Konsul in Brest⸗

kabel, welches England in direkte Verbindung mit Dänemark bringen

soll, glücklich veisenkt ist. 16. Juli. Nach der heutigen „Times“ wird der staiser

Napoleon und die Kaiserin Eugenie den Wiener Hof besuchen.

In der gestrigen Sitzung des Oberhauses ersuchte Earl Gran⸗—

ville den Earl Malmesburyh und den Marquis von Nor⸗ manby ihre die italienische Angelegenheit betreffenden Motionen auf eine künftige Gelegenheit zu verschieben, da Ihrer Majestaͤt Regierung

keine Information über die bon Frankreich und Oesterreich getroffe⸗

nen Friedens⸗Arrangements besitze und über viele Punkte nicht vollständig

er nicht wenigstens in kurzen Worten der Herzogin von Parma

ben hat. Sie sei die populärste unter allen Souberainen Italiens, und

nicht, den Wunsch des Volkes vorausgesetzt, in ihre Herrschaft wieder ein⸗ gesetzt würde. Da Graf Cabour resignirt habe, so wolle er in diesem Äugenblick über seine Parma betreffenden Noten. weiter nichts sagen, als daß er gegen ihren Inhalt protestiren müsse. Näheres behalte er sich auf ein andermal vor, denn hoffentlich werde das Parlament nicht ohne Be— sprechung der italienischen Angelegenheit die Session schließen. Der Mar—

is b zrmanby berschiebt seine Motion gleichfalls und lobt die De- 4 —; ; quis von Normanby berschiebt seine Motion gleich i um Hath gin fragen un , wg, , ,,,. , pesche, in der Lord J. Russell so ausdrücklich das vom Grafen Cavour zu fragen, sie seien, um einen gemeinen, aber treffenden

so vermessen betriebene Aneignungs-System getadelt hat. Obgleich Graf

Cabour von seinem Pésten abgetreten sei, so dürste sein Benehmen dech nicht ungerügt bleiben. Marquis von Clanrie arde kann die Art, wie der Name jenes großen Mannes so müsse er ihn nennen des Grafen Cavour Name hier erwähnt wurde, nicht mit Stillschweigen über— gehen. Graf Cavour möge unbesonnen gehandelt haben, sei aber von

tigen Minister, seien vollkemmen im Dunkeln über die Art des

Grad von er dürfe wohl nicht sagen Despotismus, weil man kein

Staatsgeschäften. In Folge dabon habe man keine Sicherheit für die Fortdauer des Friedens, die Geltung der Verträge, oder sonst eines Ab⸗ kommens von einem Tage zum andern. So gehe es in Rußland, in

dieses Krieges suspendirt ward eines Krieges, angefangen unter falschen Vorwänden, von denen kein einziger bei seiner

für den Inhalt des wunderlichen Vertrages, über den

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fahren hat, daß Oesterreich und Sardinien Frieden geschlossen haben, Lord Granville wiederholt, daß die Negierung his jetzt keine nähere Infor⸗ mation besitze. Der Marquis v. Nor manbyh, beantragt die Borlegung bon Lord John Russell's Depesche an Sir J. Hudson über die sardinischen Ein⸗ verleibungen in Mittel-Ftalien, und behaͤlt sich vor, sein Urtheil über den Grafen Cavour bei einer künftigen Gelegenheit näher zu begründen.

Lord Eburh hofft ben Tag zu erleben, wo die Politik der Richtein⸗

mischung konsequent durchgeführt werden wird. Der Herzog von Rut⸗ land erinnert, daß es Fälle giebt, wo Englands Interessen die Ein.

mnischung gebieten. Im Ucbrigen kann er das Lob nicht begreifen, welches genreicher werden, da die Schweizer unter König Ferdinand den

ein edler Marquis (CElanricarde) dem Grafen Cavour gespendet, denn Cavour

sei es, dem man großentheils den italinischen Krieg verdanke. Lord Strat⸗ ford de Redeliffe giebt zu, daß die Einmischung oft, zu weit getrieben werde, / aber wenn man das Prinzip annahme, jeden Meinungsausdruck über die

Angelegenheiten anderer Staaten zu unterlassen, so könnte England seine Stellung und seinen Einfluß in Europa aufs Spiel stellen. Häusig sei es

mehr die Art, wie England seine Meinungen darbiete als die Einmischung / selbst, was Anstoß errege. Von diesem Gesichtspunkt berdamme er die Einmischung in Neapel, wo man durch Zurückziehung des Gesandten den

König in eine falsche Stellung zum neapolitanischen Volk brachte. Ein edler Marquis habe in sehr lobenden Ausdrücken bon einem auswärtigen Staatsmanne gesprochen. So weit er etwas über die Persönlichkrit dessel⸗ ben wisse, möge das Lob verdient sein, aber wenn er ihn nach seinen

letzten Leistungen beurtheile, so finde er an seiner Politik viel Ver⸗

dammenswerthes., Es wäre ein Unglück für England, und das Haus der Lords, wenn bei einer passenden Gelegenheit kein Lord sich

erhöhe, um über ein Benehmen, wie das von jenem auswärtigen Minister

beobachtete, ein Urtheil zu fällen. Allem Anscheine nach habe Graf Cabour sich damit befaßt, Revolutionen anzuzetteln. Gesetzt, daß er, wie aus ge— wissen Aktenstücken herborzugehen scheine, bei der Vertreibung des Groß⸗ herzogs von Toscana eine Rolle gespielt, so hätte er die Strafgesetze Tos⸗

kana's herausgefordert, und sein diplomatischer Charakter würde ihn nicht

haben schützen können. Die von Lord Normanbh gewünschte Vorlage wird zugesagt.

Im Unterhause fragt Lord W. Graham, ob die Regierung von der Zusammenziehung einer großen Kanalflolte in Brest und Cherbourg gehört habe, und ob sie es nicht für nöthig halte, Erklärungen darüber

Sie sei 1 ͤ nen e 9 „gefallen werde. es wäre eine schlechte moralische Lection für die politische Welt, wenn sie 96 tieferes Beileid bejeuge er dem edlen Lord an der Spitze der Regierung. Der Traum seines Lebens fei die Austreibung der Oesterrescher aus Italien gewesen, und nun habe, der edle Premier die Genugthuung, Oesterreich fester als jemals in dem famosen Viereck sitzen zu sehen, mit dem aner—

der sich jetzt in Paris befindet, hat auf unfsere Anfrage mit Bestimmtheit

erklaͤrt; daß ungewöhnliche Rüstungen weder in Brest noch in Cherbour stattfinden. Wir hielten es daher nicht für nöthig, k 2 langen. Auf eine Frage von Mr. Horsman nach dem Inhalt des Friedensvertrages von Villafranca ertheilt Lord J. Russell diefelbe Ant— wort wie Lord Granville (siehe Oberhaus) mit dem Hinzufügen, daß der französische Kaiser wahrscheinlich am Montag in Paris eintreffen und nachher eine nähere Information zu erwarten sein werde. Lord Elch o bittet um das Wort zur Erklärung, daß er die seitdem zurückgenommene Motion, das italienische Blaubuch betreffend, ursprünglich angezeigt habe, nicht etwa

unterrichtet sein werde, bevor der Kaiser der Franzosen nach Paris zurück,! Um die jetzize Regierung anzugreifen, sondern um elnen Akt der Gerechtig⸗ gekehrt ist. Lord Malmesbury willfahrt dem Gesuch des Conseil⸗-Prä—

sidenten, glaubt aber, daß es ein Akt der Ungerechtigkeit wäre, wenn dem, fährt Lorb Elcho spottend fort * sen rler ,

8 . , ,, . ür der weder in Exeter H ers : c gedächte, einer Fürstin, die sich durch die Festigkeit uͤnd Würde ihres der in Exeter Hall (dem Versammlungsort der Papstfeinde) noch in Benehmens während der Krisis Aller Achtung und Bewunderung erwor—

keit gegen die borige Regierung zu erfüllen und die von derselben befolgte Politik der Unparteilichkeit in das verdiente helle Licht zu stellen. Seit—

Leicester Square (dem Wohnort vieler Flüchtlinge) sonderliche Freude berbreiten dürfte, und es frage sich sehr, ob er in Downing⸗Street Er bedaure den Staatssecretair bes Auswärtigen, und

kannten Recht, in die Angelegenheiten ganz Italiens einzugreifen. Er könne den beiden edlen Lords (Russell und Palmerston) sein Mirleid nicht bersagen, denn der franzöfische Kaiser habe Frieden geschlossen, ohne sie

Ausdruck zu gebrauchen, gräßlich „verkauft.!“ Nachdem Mr; S. Fitzgerald im Sinn der Nichteinmischungs⸗ Theorie gesprochen, nimmt Lord J. Russell das Wort. Er schäme fich nicht des Geständ—

nisses, daß seine Wünsche zu Gunsten der Freiheit jedes Landes seien, in welchem freie Institutionen eingeführt werden könnten. Freund (Lord Pasmerston) werde sich auch niemals solcher Gesinnung z 2 J S . 9 5. . . . sagt, nicht nur Ihrer Majestàat Regierung, sondern, wie es scheine, auch die Regierungen von Frankreich und Oesterreich, d. h. die dor—

Sein edler

in Bewegung zu setzen, seien zwei ganz tzerschiedene und trennbare Dinge. Auch Mr. Canning erklärte (im Jahre 1823), daß England sich der In⸗ vasion Spaniens gegenüber neutral verhalten werde, und bekannke zugleich

ĩ . z e. K daß er den Spaniern den Sieg wün chte. Er freue sich sehr über Friedensschlusses und über die Friedenspunkte. Die zwei Souve⸗ ffn J s s sich seh raine allein hätten Alles zwischen sich abgemacht. Es sei dies ein

die Wiederherstellung des Friedens. Ueber die Nothwendigkeit eines Kongresses seien die beiden Kaiser selbst noch nicht einig. England müͤsse

; ) ; seinen Einfluß, wenn derselbe über i Spie e hartes Wort gebrauchen soll also von unheschränkter Monarchie, wie man seinen Einfluß. w erselbe überhaupt ins Spiel kommt? dazu ge denselben in Frankreich nie gekannt, eine kurze Periode unter Napoleon J. ausgenommen, und selbst dieser ließ feinen Ministern mehr Antheil an den

brauchen, um den Frieden zu befestigen und den Vertrag zu verbessern, aber durchaus nicht seine neutrale Stellung aufgeben. Leider schienen die Ereignisse zu lehren, daß der Zug Napoleon's über die Alpen nicht zur

Befestigung der Freiheiten Italiens beitragen werde. Uebrigens habe England (im Fall eines gongresses) keine Verpflichtung, sich an einem ) ö 5 . ; X 19 8ensè 9 ö 1 5 2516 . 90 9 z 4 9 e. .

Frankreich, in Oesterreich und vermuthlich auch in Sardinien zu, falls Friedensbertrag zu betheiligen, der den englischen Begriffen und der Ehre, man dort nicht die Verfassung wiederherstelle, die beim Beginn

Würde und Freiheit Englands nicht enspräche. Das Haus geht dann in Comité über Armee⸗- und ECivildienst-Vorschläge, und Lord Palm erston

(der während der Conversationen über Italien sich passiw und schweigend 263 , . . verhalten batte) macht einige Bemerkungen über Vetgilsa ; siegreichen Beendigung erfüllt ward. Wie nge; nichts . 6 y h e) mach ge gen über Detailsachen o habe es zum Glück auch nichts mit dem Frieden zu affen gehabt, , dh nn, m g , ,, , a6 ö alem me die Regierung, daß sis gan Ünbcransortkich fel nachträglich noch eine Reihe von Ernennungen in der Armee, dle . . die Welt in Er⸗ 2 , . ernommen z ben, staunen versenkt ist. Lord Derby exinnert sich, vernommen zu haben, einden e S im. daß Fianftlin, putzt als Hauptpartei, sondern, als Bundesgenosse Sar⸗ visions⸗-General, und die Obersten Lebastin, Guerin und Mignet . de la Martiniere, welche zu Brigade-Gegeralen befördert wurden.

Frankreich. Paris, 16. Fuli. Der „Moniteur“ brinat 2 9 1 9

vom 30. Juni, 1. und 2. Juli datirt sind. Unter den Ernannten befinden sich der Brigade-General de Sebelin es, der zum Di— 9 ö

Unter Bedeckung einer neapolitanischen Kriegs-Fregatte trafen am 16. Juli im marseiller Hafen fünf neapolitanische Schiffe mit 2000 Mann Schweizer, die aus den Kriegsdiensten des Königs beider Sicilien entlassen worden, ein. Diese verabschiedeten Schwei⸗ zer sollten sofort auf der lyoner Bahn in ihre Heimat zurückbeför— dert werden. Die nunmehr als Thatsache zu betrachtende Des— organifirung der schweizer Truppen im Königreich beider Sicilien kann bei der jetzigen Lage der italienischen Verhältnisse um so fol—

Kern der Verfechter der Ruhe und Sicherheit im Lande und in der Haupistadt bildeten. .

Unter den belohnten Malern, welche Orden der Ehrenlegion erhielten, steht, wie wir aus dem „Moniteur“ ersehen, als Offizier

der Ehrenlegion obenan der Historienmaler Müller; zu Rittern

werden vierzehn Maler, drei Bildhauer, ein Graveur und ein Lithograph, Soulange⸗Testier, ernannt. Unter ersteren befindet sich der Genremaler Knaus aus Wiesbaden.

17. Juli. Der Kaiser ist heute Morgen in St. Cloud eingetroffen; nachdem er um Mittag der Messe beigewohnt, empsing er die Minister.

Portugal., Aus Lissabon wird vom 16. Juli gemeldet: Die Königin Stephanie, welche plötzlich von der häutigen Bräune befallen worden, ist heute Morgens um 1 Uhr gestorben.

Italien. Die, Wiener Ztg.“ theilt nachstehende offizielle An⸗ gaben über die österreichischen Verluste bei Sol ferino mit: „Da die im offiziellen, Moniteur“ enthaltene Relation über die Schlacht von Solferino vom 24. Juni d. IJ, die Angabe enthält, daß die Franco⸗ Sarden an jenem Tage 30 Geschütze, nebst einer großen Anzahl Munitionswagen und 4 Fahnen erobert haben, welche Zahlen mit den unserseits vorliegenden Gefechtsrelationen nicht übereinstimmen,

so wurden in dieser Hinsicht die genauesten dienstlichen Erhebungen

vorgenommen, und wir sind in der Lage, den an diesem Tage erlitte—⸗ nen Verlust vollkommen wahrheitsgetreu anzugeben.