1859 / 182 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

/

*

2. n , 2

.

1448

ueber fi . ö der Studirenden der Königlichen medizinisch⸗chirurgischen Akademie für das Militair seit deren Stiftung am 2. August 1811 bis zum 2. August 1859.

Hierbon sind abgegangen und zwar:

2 als Zo. ö Gegen⸗ zahl der linge in das im Laufe waͤrtiger in den ä.. zor been⸗ ͤ ͤ 62 medizinisch⸗ vor been Studirenden geöniglichen , . der Bestand

. 1 Aus⸗ seit dem militair⸗ Friedrich⸗ bort Ku Studien⸗

2. August 6 Wilhelms- bildung ö der ienst ein⸗ . . 8. ; nstitut lasse . 1811 getreten ö entlassen gestorben Studirenden men.

15. .

99. 583. 113. 209.

; r ind die bei is Berlin angestellten

In obiger Uebersicht sind die bei der Garnison zu Beyl ng

3 welche ihr Studium bei der medizinisch⸗chirurgischen Akademie fortsetzen, nicht einbegriffen.

DT icht amtliches.

Preußen. Berlin, 4. August. Am 2. August, Mittags 12 Uhr, wurde von dem Föniglichen medizinisch-chirurgischen Friedrich Wilhelms-Institut in dem großen stonferenzsaale desselben der Tag des 64jährigen, von der Königlichen medizinisch⸗chirurgischen Akademie für das Militair der ihres 48jährigen Bestehens festlich begangen. Die dem Gedeihen dieser Lehranstalten stets reichlich gewidmete Aufmerksamkeit und Anerkennung fand auch bei diesem Feste einen erhebenden Ausdruck in der Theilnahme Sr. stöniglichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, Ihrer Excellenzen des striegsminifters und Generals der Infanterie von Bonin, des General-Inspektors des Militair-Erziehungs⸗ und Bildungswesens und Generals der In— fanterie von Peucker, des Generals der Infanterie von Selasinski und des General-Lieutenants von Beyer, ferner des Gene— ral-⸗Majors und Kommandanten von Alvensleben, des Oberst von Rosenberg und anderer hoher Stabs⸗Offiziere, mehrerer

Räthe aus den Ministerien des Kriegs und der geistlichen, Unter— richts-⸗ und Medizinal-Angelegenheiten, des Ober-Bürgermeisters Krausnick, vieler Professoren hiesiger Universität, Eivil- und Militair⸗ Aerzte, so wie anderer Gönner und Freunde der militairärztlichen Bildungsanstalten. Der Direktor derselben, General⸗Stabsarzt Dr. Grimm, eröffnete die Feler mit einer An— sprache, an welche er die Mittheilung der während des letzten Jahres im Personale beider Institute stattgehabten Veränderungen anknüpfte. Hiernach schied aus der Zahl der Professoren der Königlichen medizinisch-⸗chirurgischen Akademie für das Militair der Wirkliche Geheime Qber⸗Medizinal-Rath Dr. Schönlein aus. Da— gegen wurden der Kaiserlich russische Staatsraih, Professor Dr. Reichert, und der Geheime Medizinal-Rath Professor Dr. Frerichs zu ordentlichen Professoren der Akademie ernannt.

die Oberaͤrzte r. Dr. Stoll, Metsch und Schubert zu Stabs—

ĩ . Von dem ober⸗ militairärztlichen Personal des Friedrich⸗Wilhelm-Instituts wurden

ärzten in der Armee befördert, der Oberarzt Dr. Fritzsche trat auf seinen Wunsch in seine frühere Stellung in der Armee zurück und der Oberarzt Dr. Krüger starb an den Folgen einer Verletzung, die er bei einer Operation erlitt. In Stelle derselben wurden die

früheren Assistenzärzte Dr. Dr. Leyden, Neumann, Gobert, Kühne Starke und Boecker zu Oberärzten ernannt. In das Friedrich⸗Wilhelms-Institut wurden 18, in die Aka— demie 29 Zöglinge neu aufgenommen. Vor beendeter Ausbildung wurden 2 Eleven des Instituts und 11 Zöglinge der Akademie auf den Wunsch ihrer Eltern entlassen; ferner tiat aus letzterer Anstalt ein Elebe in das Friedrich⸗Wilhelms-Institut über. Zu Dectoren der Medizin und Chirurgie wurden im verflossenen Jahre auf hiefiger Univerfität promovirt: 19 Eleben des Instituts, 13 Elepben der Akademie und 2 attachirte Unterärzte. Die medizini⸗ schen Staatsprüfungen absolvirten 16 Eleven bes Friedrich⸗Wil⸗

helms-Instituts, 16 Eleyen der Akademie und ein attachirter Unterarzt.

Nach Mittheilung dieser statistischen Uebersicht hielt der Eleve Richter einen Vortrag über Ventilation in Krankenhäusern. Hierauf wurden an die im Föniglichen Charité⸗strankenhause als Unterärzte fungirenden Eleven DDr. Stasse, Ottmann und Büsterberg werth— volle chirurgische Bestecke als Prämien verthellt. Den Schluß der Feier bildete die Festrede des Geheimen Regierungs-Rathes, Professor Dr. Werder, in welcher der materialistische Charakter unserer Zeit geschildert wurde.

Hannover, 3. August. Aus sicherer Quelle geht uns, heißt es in der „N. Hann. Z.“, die Nachricht zu, daß Ende des verflossenen Monats von den Bevollmächtigten der hannoberschen und der großbritannischen Regierung eine zwischen den genannten Regierungen getroffene Uebereinkunft wegen Fortdauer des Han— dels und Schifffahrts-Vertrags vom 22. Juli 1844 unterzeichnet ist, nach welcher dieser (von England bekanntlich gekündinte) Ver— trag unverändert bis zum 14. Februar 1860 in Frraft bleiben sol

Braunschweig, 2. August. Ein heute veröffentlichter Erlaß Herzoglichen Staatsministeriums macht bekannt, daß die bon deutschen Bunde am 23. April d. J. beschlossene Kriegs bereitschaft der Haupt-Kontingente des deutschen Bundes -Heeres von der Bundesversammlung durch Beschluß vom 21. Juli wieder aufgehoben worden sei.

Bayern. München, 1. August. Auf morgen Vormittag ist die erste Sitzung des zweiten Ausschusses zur Berathung dez von der Staatsregierung vorgelegten Gesetz-Enlwurfes anberaumt Die Verhandlung in der stammer selbst wird kaum vor Ende da Woche ermöglicht werden können. Diesen Abend wurden die von Finanzministerium der Kammer vorgelegten Nachweisungen aus dem Jahre 185857 gedruckt vertheilt; dieselben werden indef, wie bereits als festgestellt angenommen werden darf, während de gegenwärtigen außerordentlichen Landtags nicht zur Berathung kommen.

2. August. Gutem Vernehmen nach hat der Königliche Staatsminister des Innern eine Revision der Landwehr-OSrh, nung von 1826 angeordnet.

Se. Majestät der König hat der von dem Rector magnificus ber Universitat München, Dr. Pözl, angeregten Erhöhung der Ge— halte der älteren Professoren die Genehmigung ertheilt. Auf diele Weise erhalten neununddreißig Professoren, ohne Unterschied der Fakultäten, eine jährliche Zulage bon 2 500 Fl. (N. E.)

Oesterreich. Wien, 3. August. Der Großherzog Fer— dinand von Toscana ist gestern von Dresden hier ange— kommen. Der K. K. Botschafter, Graf Colloredo, hatte geftern noch eine mehrstündige Besprechung mit dem Minister des Aeußern Grafen von Rechberg und wird die Reise nach Zürich am heutigen Tage antreten. Der Staats-Minister a. D., Graf von Buol-Schauenstein, ist gestern nach Mannheim abgereif,

wo derselbe bleibenden Aufenthalt zu nehmen beabsichtigt.

Niederlande. Amsterdam, 1. August. Nachdem vor gestern ein sehr langes außerordentliches Minister-Conseil stat tge⸗ funden hatte, verbreitet sich heute die Nachricht, daß der Kriegs— Minister, General-Major van Meurs, seine Entlassung eingereicht hat, Der König soll e. n jetzt noch nicht angenommen haben Es ist dieses die natürliche Folge der Beschlüffe der General Staaten. Indem die schleunigste Entlassung der ontingente bon 1856 und 1857 mit 39 Stimmen gegen 13 angenommen wurde, wobei der Kriegsminister sich entschieden dagegen aus sprach, indem er die Einberufung dieser Jahrgänge für den Kriegsfall nur mit der größten Mühe durchsetzte und die Einberufung des Kontingentz von 1854 fast einstimmig verworfen wurde, hat dieser Kriegsminister eben so wie die frühern es am rathsamsten gefunden, auszuscheiden. Dazu kommen die Schwierigkeiten, welche die Bildung des limburger Kontingents verursacht haben. Unterdessen werden die Mannschaflen von 18565 und 1857 enllassen, wodurch unter Anderm die Garnison vom Haag um 900 Mann vermindert wurde. (Duͤss. Z.)

Belgien. Brüssel, 2. August. Das antwerpener Festungẽ⸗ Gesetz hält die öffentliche Meinung und die Presse Belgiens beinahe ausschließlich in Athem. Die Haltung der Kammer läßt sich nach den Resultaten der Sections-Berathungen ziemlich klar vorauß— sehen. 23 Mitglieder haben das Geseß genehmigt, und nur 6 haben es schlechtweg verworfen; dagegen enthielten sich nicht weniger als 41 Mitglieder, meistens der Rechten angehörig, der Abstim— mung. (Köln. 3.)

Großbritannien und Irland. London, 2. August. In der gestrigen Oberhaus« Sitzung lenkte Lord Stanley von Alderley die Aufmerksamkeit der Negierung auf die Einfuhr britischen Salzes nach China. Bisher, sagt er, habe die chinefische Regierung daß Monopol gehabt, eine Einwohnerzahl von 300,006, 060 Seelen mit Sal zu bersehen. Es würde nicht mehr als billig sein, wenn man die Er— laubniß zur Salz -Einfuhr nach China verlange, die chinesische Regierung für den ihr daraus erwachsenden Ausfall in ihren Einnahmen in angemessener Weise zu entschädigen. Er richte nun an die Regierung die Frage, welche Schritte sie gethan habe, um die Angelegenheit der Einfuhr britischen Salzes nach China vor den Hof von Peking zu bringen. Lord Elgin entgegnete, er befinde sich in Bezug auf die Beantwortung dieser Frage in einiger Verlegenheit, da die zwischen ihm und der Regierung über die Handelsbeziehungen zu China gewechselte Korrespondenz noch nicht veröffentlicht sei. Das Salz⸗Mono⸗ pol bestehe in Ching schon seit sehr langer Zeit, nnd es werde daher seine Schwierigkeiten haben, dasselbe abzuschaffen. Was die

aay

Ernennung eines russischen Gesandten in Peking angehe, so glaube er, es würde am gerathensten für England sein, fürs Erste der chinesischen Regierung gegenüber nicht zu entschieden auf dem dber⸗ tragsmaßig festgestellten Rechte, einen ständigen Gesandten zu un— terhalten, zu bestehen. Sollten jedoch andere Nationen auf Geltend⸗ machung jenes Rechtes bestehen, so werde England wohl auch nicht zurückbleiben. Lord Wo dehouse sagt, der Vertreter Großbritanniens in China, Herr Bruce (Bruder Lord Elgin's), sei dahin instruirt wor⸗ den, die Aufmerksamkeit der chinesischen Regierung so oft, als es zweckmäßig erscheinen möge, auf die Salzfrage zu lenken. Wenn man hedenke, ein wie großer Theil der chinesischen Staatseinkünfte gerade aus dem Salz⸗Monopol fließe, so lasse sich nicht annehmen, daß die chinesische Regierung besonders willig sein werde, diesen Monopol zu entsagen. Doch werde es die Pflicht des britischen Gesandten sein, jede sich etwa darbietende günstige Gelegenheit zu benutzen, um dem Monopol ein Ende zu machen. Was das russische Missions⸗ Kol⸗ legium in Peking betreffe, so könne er sagen, daß jene Mission fortbe⸗ stehen solle, jedoch so, daß sie keinen politischen Charakter trage. Wenn Rußland sich des Rechtes erfreue, ständige Residenten in Peking zu unter halten, so werde sich dieses Recht nicht auf einen direkten Vertrag stützen, sondern auf den Artikel, welcher den Russen die Rechte der meistbegünstig— ten Nationen gewähre. Es würde allerdings höchst unweise sein, wenn die britische Regierung zu dem alten Systeme zurückkehrte, die ihr zukom⸗ menden Rechte schlafen und sich den Vortheil des direkten Verkehrs mit den hohen Beamten zu Peking entgehen ließe. Doch müsse man der chinesischen Regierung gegenüber, die England sehr große und wichtige Zugeständnisse gemacht habe, eine gewisse Mäßigung an den Tag legen.

In der Unterhaus Sitzung wurde im Comité die indische Anleihe berathen. Der Minister für Indien, Sir C. Wood, giebt eine Darlegung des Standes der indischen Finanzen. Derselbe, bemerkt er, sei ein entmuthigender, jedoch kein hoffnungsloser. Wenn erst die Schwierigkeiten der nächsten ? 3 Jahre überwunden seien, so sehe er keinen Grund, weshalb nicht Indien den Wohlstand wiedererlangen sollte, dessen es sich vor Ausbruch der Meuterei erfreute. Am 30. April 1857 (vor Ausbruch der Meuterei) habe sich die indische Schuld auf 59,462,000 Pfd. belaufen, die Zinsen derselben auf 2,525,000 Pfd. Die

Ausgaben für das Heerwesen betrugen 12,561,900 Pfd. Im Finanz⸗Jahre

1857 —58 betrugen die Ausgaben 40,226, 000 Pfd., die Einnahme 31, 706,000 Pfd., das Defizit 8,520,000 Pfd. Im Jahre 1858 59 betrugen die Ausgaben 48,500,000 Pfd., die Einnahme belief sich auf 33,800,009 Pfd., und es blieb somit ein Defizit von 14,700,600 Pfd. Für beide Jahre zusammen war mithin ein Defizit von 23,220, 000 Pfd. zu decken. Die in den beiden Jahren in Indien geborgten Summen beliefen sich auf 10,556,009 Pfd., die in England geborgten Summen auf 11,562,009 Pfd., zusammen auf 22,118,000 Pfd. So habe die Sache am 30. April dieses Jahres gestanden. Die indische Schuld habe sich auf 81,580,000 Pfd., die Zinsen auf 3. 564,900 Pfd. belaufen. Die Ausgaben für 1859 6 seien auf 46,131,500 Pfd. veranschlagt, die Ein⸗ nahme auf 35,850,090 Pfd. Bringe man zu erwartende weitere Entschä⸗ digungs⸗Forderungen für in Indien erlittene Verluste zum Betrage won 2, 06h0, 005 Pfd. in Anschlag, so bleibe noch die Summe von 12,50 ogg Pfd. zu bestreiten. Ende des Jahres 1860 werde sich die indische Schuld vor— aussichtlich auf 95, 836,000 Pfd., die Zinsen auf 3, 900,000 Pfd. belaufen.

Die Ausgaben des Jahres 1860 61 könne er auf nicht weniger als 46, 000, 000

Pfd. veranschlagen, während er die Einnahme auf 36,900, 000 Pfd. berechne,

was ein Defizit von 10,000,000 Pfd. ergebe. Vor Ausbruch der Meuterei

habe das Heer 12,090,000 Pfd, gekostet, jetzt koste es 21,000,000 Pfd.

Er glaube, daß sich auf dSiesem Felde eine Neduction bon 3 bis , 006,000 Pfd. vornehmen lasse. Wie bald diese Neduction statt⸗ inden werde, vermöge er allerdings nicht zu sagen. Wenn man sich den allergünstigsten Hoffnungen hinsichtlich des Ertrages der berschiedenen Einnahme-Quellen hingäbe, so würde doch noch immer für jedes der drei nächsten Jahre im besten Falle. eine An— leihe bon 5,000,000 Pfd. zu erheben sein. Er beantragt schließlich eine Resolution, durch welche die Regierung ermächtigt wird, im Vereinigten Königreich zur Bestreitung der indischen Ausgaben für das laufende Jahr die Summe von 5.000. 000 Pfd. zu erheben. T. G. Baring spricht sich dafür aus, daß die Hauptleitung der indischen Angelegenheiten in den Händen des General-Gouverneurs bleiben müsse, meint jedoch, es sei rath— fam, wenn man den Gouverneuren der einzelnen Präsidentschaften einen sehr welten Spielraum lasse. Die Resolution wurde schließlich genehmigt.

Frankreich. Paris, 2. August. Friedens⸗Adtessen gehen beim Kaiser noch fortwährend ein, da jeder Gemeinderath und jeder Gerichtshof, j des Ghmnasium und jede Akademie ein solches Zeugniß ihrer Zustimmung zu der Politik des Kaisers einzusenden sich genöthigt fühlen. Die heute im „Moniteur“ aufgeführten Namen von Adressen-Einsendern gehen wieder in die Hunderte.

3. August. Graf Arese wird heute von Turin hier er— wartet.

Italien. Der Viktator Modenas, Farini, hat nach der Annahme seiner neuen Würde folgende Proelamation erlassen:

Das National-Goubernement der Probinzen Modeng's. Mitbürger! Ihr habt mir ein außergewöhnliches Zengnit eurer Zuneigung und eures Zutrauens gegeben. Ich bin lebhaft gerührt daven, und so Gott mir hilft, gedenke ich auch meine Dankbarkeit durch die That zu beweisen.

die ihr in eurem Rechte das der Nation vertheidigt. Ich nehme die provisorische Diktatur an, um sofort die Volks-Versammlungen zu be— rufen, denen das Recht zusteht, die Staatsgewalt zu begründen auf jenen legitimen Grundlagen des Volkswillens, auf. denen die Kraft und der Glanz des französischen Kaiserreichs, das Goubernement des

S* ICSA Me 8e europäische Regimen

edlen und freien Englands und so manche andere Gouvernements der modernen cibillsirten Welt fußen. Die Gewalt, die ich auf Grund eurer Zuneigung und der Abstimmung der Ortsbehörden jetzt beg werde ich alsbald in die Hände eurer Abgeordneten niederlegen. Vis dahin gedenke ich mit Strenge die öffentliche Orbnung zu handhaben, Allen die Freiheit zu bewahren, die Organisation der Militalrkräfte zu bewerkstelligen und die Bewaffnung zu vermehren. Wir kennen einander wohl, Mitbürger! Möge Keiner von euch aufständische Manöber versuchen

gegen die Eintracht, die Ehre und die Nuhe des Landes: der Frebler

würde nicht ungestraft bleiben. Das eibilisirte Europa wird keinen An⸗ griff von außen zulassen. Sollten die im Dienste des Auslandes stehen⸗ den Besiegten uns bedrohen, so werde ich, stark in unserem Rechte und durch das Mandat des Volkes, mit Energie mich aller Kräfte bedienen. deren Beistand man anrufen darf, wenn es sich handelt um die Verthei⸗ digung der Unabhängigkeit. Mitbürger! Seien wir in unserem Mittel⸗

Italien die Kämpen der Ehre und der nationalen Würde! Modena. 28. Juli. Der Diktator, Fa rini.

(Köln. Ztg.) Türkei. stonstantinopel, 23. Juli. Die Truppen-Be—

förberungen aus Anatolien nach Konstantinopel dauern fort. Von den im tüͤrkischen Dienste besindlichen Renegaten haben fünf

ihre Demission gegeben, und zwar die Majors Kolmar und Tükörh

und die Adjutanten-Majors Eberhard, Kiß und Bernt. Dieselben sind aber erst am 13. Juli von hier abgereist, und es ist sehr zweifelhaft, ob diese Herren jetzt in Piemont Anstellung finden, und ob überhaupt in der italienischen Conföderation Offiziere mohame⸗

danischen Glaubens angenommen werden.

Bukarest, 26. Juli. I‚n Laufe der vergangenen Woche

verbreitete sich in der Stadt das Gerücht, am Ssten werde eine

Revolution zum Ausbruch kommen. Man hatte Zettel mit den Worten: „den 11. (23.) Juli R.“, gefunden und die Polizei

traf alle Vorsichtsmaßregeln. Doch verging der bezeichnete Tag ohne

alle Unordnung. Wie der „Nationala“ versichert, ist das Gerücht

von den Feinden der Rumänen ausgestreut worden.

Asien. Die „Times“ bringt folgendes Telegramm aus dem Telegraphen-⸗Büreau zu Aden, vom 17. Juli, dessen Inhalt schon

kurz erwahnt worden ist: „Der „Emeu“ mit der Bombay⸗Post l [ 1

vom 5Hten 8. M. ist so eben eingetroffen. Das Mißvergnügen unter den Truppen der früheren ostindischen Compagnie ist im Wachsen. In Berhampur sind sie in offene Meuterei ausgebrochen, haben sich in den Kasernen verschanzt und Offiziere gewählt. Die Madras⸗Füsiliere sind dem Beispiele der bengalischen Truppen ge⸗ folgt. Es ist ein Armee⸗Befehl veröffentlich werden, des Inhalts,

daß jeber Unteroffizier und Soldar in ven orce Prastoecn'schäfücn,

welcher sich für den Dienst der ostindischen Compagnie hat anwer— ben lassen wenn er es wünscht, nach Maßgabe der Acte 10 und 11 Victorig Cap. 38, des Dienstes entlassen werden soll. Das 5te Ain Berhampur steht, ist einstweilen von der Vergünstigun Acte ausgeschlossen. Central⸗Indien ist

hig. Der Feldzug in Ripal ist zu Ende. Die Polizei von Auhd

ö en 81 9

bew !

Hongkong, 4. J Ner englische Gesandle, Herr Bruce, ist am 2. d. M. von hier nach Schanghar abgegangen, wohin sich an d Tage französische Gesandte, Herr de Bour⸗ boulon, begeben hat.

Die nach Hang-schean abgesandte englische Kanonenboot— Expedition hat bei den Behörden gute Aufnahme gefunden und ist wieder zurückgekehrt, nachdem sie denselben den Zweck ihrer Sendung, eine ernstliche Warnung vor Beeinträchtigung des legitimen Verkehrs der Fremden, kundgegeben hatte. ö

Aus Cochin-Ehina lauten die Nachrichten nicht günstig für

die verbündeten Franzosen und Spanier. Sie

J

haben sowohl in

Gefechten als durch Krankheit viele Menschen verloren. Die Ein— gebornen kämpfen mit vieler Tapferkeit und der kommandirende

französische Admiral soll sich genöthigt sehen, bis zum Eintreffen der von ihm erbetenen großen Verstärkungen, sich auf die Behaup— tung seiner Stellung zu beschränken. J . Amerika. Üeber Neiv-Orleans sind folgende Nachrichten aus Mexiko eingegangen: Das Dampfschiff „Tenessee“ bringt Be⸗ richte aus Veractuz vom 13. Juli. Die Kriegssloop „Broollyn“ hat den zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten verhandelten, Ver⸗ trags-Entwurf am Bord. Präsident Juarez hat am 13. ein Dekret erlassen, welches das Kirchengut für National⸗ Eigenthum erklärt. Das Dekret besteht aus 25 Artikeln und ist von allen Ministern unterzeichnet. Miram on hat die Absicht, für 18 Mill. Dollars Papiergeld mit Zwangs⸗Eours auszugeben, und stand auch im Begriff, eine Zwangs -Anleihe in Raten von 9 bis 300 Dollars für den Kopf von allen Eingebornen zu erheben. Die „Tenessee“ wurbe bis zum 13. aufgehalten, um wichtige Dehefthen des Herrn M'Lane mitzunehmen. Unter seinen Passagieren be⸗—

. ssen. findet sich der Finan;-Meinister Juarez, der eine Anleihe gegen Hanz ergeben der Sache Italiens, werde ich vollstaͤndig euch angehören,

Verhypothezirung des Kirchengutes zu Sinn, men, . Ein Manifest von Juarez untersagt allen Gerstlichen. Bürger iche Aemter zu übernehmen und verweiset sie an die freiwillige . stützung der Laien. Auch wurden durch dieses ie n,, i ren Zollstaͤtten und Erhebung der Binnenzölle abgeschafft.