1859 / 221 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1714

Grund und Las feindliche Feuer schoß sie jetzt unterhalb der Wasser— linie in Stücke. Die suͤdlichen Batterieen jedoch hatten begonnen etwas matter zu feuern, und da man dachte, daß eine Landung Aussicht auf Erfolg bot, wurde ein Offizier abgeschickt, um den vorgeschlagenen Landungspunkt in Augenschein zu nehmen und er— klärte den Ort für günstig. Das erforderliche Signal wurde ge— geben, die zwei Brigaden näherten sich auf zwei Fahrzeugen eine Strecke weit und ruderten sodann nach dem Ufer. Den Augenblick, da sie zu landen anfingen, wurden sie von allen Battexieen mit einem fürchterlichen Feuer empfangen, und es erfolgte ein schreckliches Blutbad. Der Schlamm war so dick, daß die Leute sich kaum durcharbeiten konnten und zu Dutzenden niedergemäht wurden. Viele stürzten im Moment der Verwundung und erstickten im sothe, andere gingen in dem furchtbaren Morast (den der intelligente Offizier für günstig erklärt hatte) vor Ermüdung unter und er— tranken. Vielen indeß gelang es weiter nach den Batterieen zu vorzudringen, aber kaum einer von ihnen hatte eine trockene Patrone. Zwei Gräben waren überwunden, aber die physische Unmöglichkeit, über ein solches Kothmeer Sturmleitern oder Brücken zu schaffen, vereitelte alle Angriffsversuche. Die Ehinesen schleuderten Feuerbälle, die in der jetzt eingebrochenen Dunkelheit die Position der Unsern sehr deutlich erkennen ließen. Nachdem Fapi— tain Shadwell, der die Matrosen-Brigade befehligte schwer ver— wundet war, und viele andere Offiziere theils den Tod gefunden, theils Verwundungen erhalten hatten, lag es zu klar auf der Hand, daß ein weiteres Beharren nur einen noch größern Verlust an Menschenleben zur Folge haben würde, und daher ward mit Wiberstreben zum Rückzug kommandirt. Die Chinesen stießen, als sie diese Bewegung sahen, din Triumphgeschrei aus und verdoppel— ten, wo möglich, die Kraft ihres Feuers, während unsere armen Jungen, so gut es gehen wollte, zurückkehrten und viele auf Hän⸗ den und Knieen kriechen mußten, um nicht zu versinken. Gegen 1 Uhr waren die Verwundeten und die Uebrigen eingeschifft. Um zu den Ftanonenbooten zurückzukehren so hatte das Duell zwischen ihnen und den Forts mit großer Wuth wieder angefan⸗ gen und dauerte lang nach dem Einbruch der Dunkelheit fort, bis endlich, nachdem die ganze Munition verschossen war und die Fahr⸗ zeuge alle zu sinken drohten, das Feuer allmälig verstummte und um 10 Uhr die Schlacht ein Ende hatte. Der „Lee“ und „Kestrel“ waren schon zu Grunde, und der „Cormoran“ war im Begriff, diesem Beispiel zu folgen; sie und noch zwei oder drei andere Kanonenboote mußten wir im Lauf der Nacht verlassen. Dies war das Ende dieser höchst unglücklichen Geschichte, ner sdhn onen nmst and hat, daß, die Unseren, ob⸗ kämpften, und hätten sie nur festen Boden unter den Füßen ge⸗ habt, so würden sie die Forts ohne Zweifel erstürmt haben. So aber war's ein Kampf gegen Schlamm und nicht gegen Chinesen. Vom 26. Juni an bis heute haben wir alls Fahrzeuge, den Eormorant“, „Lee“ und „Plover“, die ganz zerschoͤssen sind, aus— genommen, glücklich fortgeholt und so weit geflickt, daß sie wieder schwimmen. Der „Kestrel“ schwamm und dampfte ganz groß— artig heraus und ist gestern zum übrigen Geschwader ge⸗ stoßen; und die Chinesen, die seit dem 25. ein gelegent— liches Feuer auf unsere Schiffe unterhielten, können sich jetzt in aller Ruhe ihres Sieges freuen. Die Amerikaner nahmen zwar keinen Theil am Gefecht, haben jedoch unseren Verwundeten den liebreichsten Beistand geleistet und auch in manch anderer Weise sich den Dank des, ganzen Geschwaders erworben. Unser Verlust [464 Todte und Verwundete) ist ein sehr großer, wenn man be— denkt, daß unsers gesammte Streitmacht nur 1309 Mann betrug. Ein Brief vom 19. Juli trägt unter Anderem nach, daß der ame— sich an einer noördlicheren Peiho⸗Einfahrt be—

rikanische Gesandte wo er mit den chinesischen Beamten unterhandelte, und daß

. i n, 22 2

fand, er sich wahrscheinlich bon dort nach Peking begeben werde.

Afrika. Gibraltar, 12. September. Man' meldet aus Tanger vom 11. d., daß der „Tysiphone“ von Cafablaneca ange gekommen war. Es hat auf keinem Punkt des marokkanischen Ge— biets ernste Unruhen gegeben. Sidi Mohammed hat sich von Marokko nach Fez in Bewegung gesetzt. Er wurde in dieser Stadt, so wie auch in Mequinez, Tetuan und Rabat proklamirt; in Tanger sollte er es den 10ten werden.

4

Rachmittags.

In der hier tagenden Versammlung zur Bil—

einer deutschen Nationalpartei wurde von 150 aus allen heilen Deutschlands hier Anwesenden beschlossen: Da die in Ei— senach und Hannover angebahnte Bildung einer nationalen Partei in Deutschland, zum Zwecke der Einigung und freiheitlichen Ent— wickelung des großen gemeinsamen Vaterlandes zur Thatsache ge— ist, so begründen die Unterzeichneten einen Verein, welcher

in Frankfurt a. M. hat, und es fich zur Aufgabe

bie patriotischen Zwecke dieser Partei mit allen ihm

die nur

Preußen. Posen J Brandenburg Pommern Schlesien 6 Westfalen .. . . . 4 Rheinprobinz. . 24,31 .. Hohenzollern. 3 w

zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zu wirken, insbesondere die geistige Arbeit zu übernehmen, Ziele und Mittel der über un— ser ganzes Vaterland verbreiteten Bewegung immer klarer im Volksbewußtsein hervortreten zu lassen.

Die Leitung des Vereins wurde einem Ausschusse von zwoͤlf Personen übertragen.

London, Sonnabend, 17. September. Lord Palmerston ist hier eingetroffen. Die Regierung schickt sofort Truppen aus Indien gegen China. Die Depeschen des Ad— miral Hope stimmen im Wesentlichen mit den Privatberichten überein.

St. Petersburg, Freitag, 16. September, Abends. (Wolffs Tel. Bur.) Ein so eben erschienenes Extrablatt des „Invaliden“ veröffentlicht nach einem mündlichen Berichte des Oberst-Lieutenants Grabbe die Details über die Einnahme der kaukasischen Bergfeste Gunib. Dieselbe wurde von den russischen Truppen mit Sturm genommen; fünf Kanonen wurden erobert. Schamyl, dessen Söhne und Familie und ein Theil des Muriden-Stammes wurden

gefangen oder getödtet. Der Verluft der Russen übersteigt nicht hundert Mann.

(Wolff's Tel. Bur.)

Die Ergebnisse der amtlichen Zählung im Preußischen Staat im Jabre 1858. V Nach den ferneren Mittheilungen des statistischen Büreaus hat die Zählung am Ende des Jahres 1858 in Betreff der Religionsverschieden— heit ergeben: 10,863,119 evangelische 6,618,979 römisch katholische 1,331 griechisch katholische 14,0951 Mennoniten. 242,416 Juden. 17 Muhamedaner und Heiden. in Summa 17,759,913.

Christen

In der Zahl der evangelischen Christen sind alle im preußischen Staate lebenden verschiedenen Separatisten⸗ und Dissidenten⸗ Gemeinden Freigemeindler und Deutsch⸗Katholiken,

begriffen, im Besondern auch die De 1 deren Anzahl 15,554 betrug. Darnach betrug im preußischen Staat 1858. ö Die ebangelische Bevölkerung: bl, 1478 die freigemeindl. und dissidentische ;

hl, 2384 die römisch⸗katholische . ...... .. 37, o90

ö. 7 ——— 9 . O, 0 O o die mennonitische 0. os 22 überhaupt die chriftliche .. die nne

8

die muhamedanische resp.

98, 65 376 1,3623 ö 0, ooo 100, 0000 ..... 100,0 000.

. 1, 3665

heidnische ..... 0, 00

Auf die verschiedenen Probinzen vertheilen sich die berschiedenen Re⸗

ligionsbekenntnisse in folgender Weise:

8

inwohner.

22 83

8

ö

685

1 551 75? 164,870 Brandenburg 2, 261,410 Pommern 1,303,929 Schlesien .. 1, 6365, 8066 1,593, 743 Sachsen 1, 787, 0981 11 65 Westfalen . .. 686,447 86 8 Rheinprobinz 7565 673 2318 221 Hohenzollern 1141 54 Jadegebiet .. 792

.

*

Preußen Posen

ö

16, 099 33,439

1,566, 441

Nach Prozenten berechnet, betrug darnach

tische

J

ol muhamedan.

3 men

1160 I gg 6 66 9 98,16 .

50, 07.

. O0, q.

. , z /-) 9 ie Provinzen demnach nach der Zahl der Bekenner

der verschiedenen Religionsparteien also.

2, 744, 500 1417, 155 2329, 996 1,328,381 3,269, 613 1,910,062 3,108, 672 ö,, ,, 64, 235

. 5 2 5 858 10, 803 119 6,518, 979 1537 I7TööIJ 242,418 17 77,5735 dm;

1715

a) in Betreff der evangelischen Kirche: Pommern ... mit 98, 16 9 Schlefien .. mit 50,07 Brandenburg. mit 97,06 9h Westfalen .. mit 43.82 Sachsen mit 93,56 6 Posen ...... mit 32.80 Jadegebiet . mit 9g2, u 69 Rheinprovinz. mit 24.3 Preußen . . . . mit 71,80 9h Hohenzollern., mit 1,9

b) in Betreff der römisch, katholischen Kirche: Hohenzollern, mit g, 73 95 Preußen .. . . mit 26, 50 Rheinprovinz. mit 74,87 3, Jadegebiet .. mit T9 Posen mit 62, 10 95 Sachsen .. . . . mit 6, 13 Westfalen . .. mit 55, 14 65 Brandenburg mit 1,6 Schlesien mit 48,74 6, Pommern . .. mit (0.93 *

Nach den Berechnungen des statistischen Büreaus kamen deinnach in

den Provinzen auf 100 Evan gelische Bewohner und zwar: 1855 1858 in Pommern. . in Brandenburg In Gᷓlanden Urg .. in Sachsen ... im Jadegebiet . in Preußen in Schlesien in Westfalen Posen. . .. 1 925 1 in der Rheinprobinz

1 Hohenzollern

60,931 / . Hauptconfessionen war in de 1 18 in den Probinzen sehr Es haben sich näm ich vermehrt:

55 ö. 20 4 1 vie Ebangelischen

1poↄ ——— * n 26K A* im Staate überhaupt

Brandenburg Pommern = chlͤ ne!

2 1 11sten p.ęellßen

'chisch katholischen Christen re Gesammtzahl war 1138 im Regierungsbezirk Gumbinnen zum schen Forst ansässig sind, woselbst König Rußlant berfolgten Sekte, den Philipponen, Aufenthalt gewährte.

leben in Ost— 71

161 N 4

großen Theil in der

i 11 3 QQ 21 gering; ihre 1858 nur 133

Die Mennoniten rungen der Memel bezirk Düsseldorf; doch

. 125 11 2 2 26 288 4 1 * 1 w z 5 111 ** und nur g, in der Rheinprobinz. ver Übrige Theil ist in allen andern Prohinzen zerstreut.

I 1sch 9

* 11 2* wohnen

Vie U folgt vertheilt. in Posen .. Hohenzollern. . Preußen Schlesien .. Brandenburg 1, n im Jadegebiet der übrigen Bevölkerung Gesammtzahl lebten aber

in Posen. . 29,79 pC in Westfalen ..

Sachsen

s

Schlesien .. 11 „Pommern. .

Preußen . . . Sachsen .. der Rheinprovinz Hohenzollern. O99 im Jadegebiet .. . . .. CO, 00 Preußen und

in des Staats pro 1

Zahl, welche nach Gesammtzahl der Bevölkerung auf jede der— selben kommen würde, Die Vermehrung der Juden in den 1856/58 betrug im breußischen Staate z. 49 pCt., war in den Probinzen aber sehr verschieden und hat sich in der Provinz Posen und in den Hohenzollernschen Landen

vermindert. Sie betrug: in der Prov. Brandenburg 12,51 pCt. Rheinprovinz 4,33 pCt. Schlesien 1, 8] 1” d. Prob. Sachsen 3.68 Pommern 6, 1 66 Westfalen 1,92 Preußen 17 in Hohenzollern. . . , in Posen . .. ö 2. 48 ö von welchen 1858 überhaupt nur 14 im preußischen Staate lebten, befanden sich mit 12 Personen bei der Gesandischaft Und in einer Erziehungs-Anstalt in Berlin Ein Muha⸗ medaner lebte als Schuhmacher im Landkreise Heiligenbeil des Regierungs— BVerirks Königsberg, welcher im Lande der Kirgisen geboren und in einem ies mit den Russen gefangen genommen worden, mehrere Jahre im ussischen Heere gedient hat und von dort mit mehreren anderen Ueber— au fern nach Preußen gekommen ist. Er hat die Absicht, sich mit einer Christin ehelich zu verbinden und sich taufen zu lassen. Ein zweiter Muhamebaner, auf Java geboren, befand sich zur Zeit der Zählung als 6 in Swinemünde. Ferner befanden sich 3 Heiden zur Zeit der lung im preußischen Staate Dieselben wurden in einer Schaubude

Fahren

77

Die

wenigen Muhamedaner

Gr M ] ö. . . . ; u Gr. Glogau (Reg ⸗Bez. Liegnitz) gezeigt, zwei, mannlichen Geschlechts,

waren in Amerika

. geboren, die ZIte Person war ein Albinos weiblichen Heschlechts

Friedrich Wilhelm III. einer in

1nd V o stp vor ße. . ben Yälrot⸗

na marea . ,, 9 4

und Weichsel und am Rhein, besonders im Regierungs⸗

über 89 pCt. in der Provinz Preußen, .

Brandenburg lebte von 858 verhältnißmäßig die

haupt 3,12 pCt. und es vermehrten sich: a) die Juden. .. .. .. b) . e , r,, e) die Ev elische und es vermin ber ten sich: . ch die Mennoniten e) die Griechen

um 3, ag pCt., 2 3.13 1 3, 12

2 7.

„062

; Valparaiso, 1. August. Der letzten Volkszählung

ie Einwohnerzahl von Chill zu Ende dec e KYnllrahrung zufe die nwo ner jah] von Chili zu Ende des Jahres 1857 1,558, was für einen Zeitraum

bon drei Tabre iner ABunskwma Seelen gleichkol ] 66. Jahren einer Zunahme Seelen gleichkommt

/ / /

U nnr Hat hrε ia.

Be . September 1359 Weizen 2 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf ,, 1 ö

h rn l 1 1 z 1 hir. 85 8g! ] , .

sr , Fr.,

1 *ThIr.

7 6. nr 12 9

Gerste, grosse 8

ö ö ; * Hafer 19c0 2

1

5. 35 Lhlr. , ö 1 W 2414 11 Oktober - Novemh 22 Ihlr. , 1 751 ö

88. Ihlr,

September - Oktober November Dezhr. . 1c 10549 Thlr. Br., Septen ker- Oktober 101 hl

4 Oktober Novemhker 10594 Thlr. bez, 102 Br., 107 6 vemhber-Dezby o, n n, 0 g r = Januar 10

ö. ! ( —⸗ 2 I., 9 4dIILIL4aI

107 Br., 105 G., April- Mai 104. Thl 11 P Leinöl loco 1123 1 hlr., Lief. 11! 661 J D

1 .

12

bez., September 17 5 Thlr. 8Sep hi i r be, n. 167 G., Oktober-Novembe bez. u. Br., 15 9. November - Dezhr .,

. G., April-Mai 153 -— 16

Liciü6pphzgkEg, 16 Littader Litt. A 418 9 Berlin- Anhalter ringische 102 G.

f 14 1 ö Anhalt - Dessauer

Septe II he ö

. rlin Ste

Ry a 521 1k alt 8 rie drie 1 N 1IhHelms-

r Actien

Actien Weimarische Bank-Actien Mletalliques . 1854er Loose Preussische Prämien- Anleihe

CX dana tag mn tir dre, 5 3 At. 161 1653 biaster; Triest 553. Livre Anglaise ,,, Piaster; Napol. d'or 130 - .

9 Agio métallique 358 - 350.

Landesbank

1. . 9 Uarseille 2

.

HR relnazz, 17. Septembe Dep. des Staats-Anzeigers. Oesterr— burger Stamm Actien 857 B;

1117 Br.; do. Litt. B. 1053 Br. Litt. D., 4proz., 837 Br.; do. Litt. 34proz., 13 Br. Kosel- Oderberger St Brieger Aetien Oppeln - Tar Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 Spiritus pro Eimer In Weizen, weisser 53

17 Sgr. Gerste 30

Bei lebhaftem Ge

Geeggi ra, 17 September, des Staats- Anzeigers.) Weine temhbe! Oktober 59 *,

2 . 25 36 gert.,

K n SCcllalt Val

G ktoher - 7 2 d 1 1ogge ) Septembe Koggen 3. Septen

November-Dezember 35 tember-Oktober 10! Br., 10! Dezembezher 105. Dezember April-Mai 11 Br., 1014. 6

a 5, Oktober - November 15

ahr 153 Br.R, 15 C ö ;

Die Vermehrung der Volkszahl des preußischen Staats betrug über⸗

Thlr. 7 Sgr.

Sgr. und