1860 / 47 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Frankreich. Paris, 20. Februar.

bischöfe uad Bischöfe Frankreichs, welches folgendermaßen lautet; Paris, 17. Februar 1860.

Monseigneur! Die Agitation, welche um uns her bei Gelegenheit ö 9. Bedenk⸗ lichkeiten, aber die politischen Leidenschaften suchen sie lebhaster und tiefer Es liegt nun allen aufrichtigen Männern und Freunden

der Ereignisse in Italien vorgeht, hat ihre Quelle in religiösen

zu machen.

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r lar. Der „Moniteur“ veröffentlicht heute ein (bereits telegraphisch im Excerpt mitge—⸗ theiltes; Rundschreiben des sKuultus⸗Ministers Rouland an die Erz—

ibres Landes daran, die Dinge mit der Ruhe und Unparteilichkeit zu er— wägen, welche das gesunde Urtheil begründen, und ich erfülle nur' eine

Pflicht, wenn ich dem Episkopat die Betrachtungen unterbreite,

eignet sind, dieses wünschenswerthe Resultat herbeizuführen. 56 man ö. , der

würde man Lie Spur derselben Agitationen alle Mal finden, wenn es si um Mißberständnisse zwischen dem Papst und den . ir Es waren dies wichtige Fragen, welche theils die Freibeit der Kirche, theils die Würde der Kronen berührten, und die Empfindlichkeiten gingen bis zur Leidenschaftlichkelt. Man warf sich beiderseits in bittrer Weise den Geist der Anmaßung vor, ohne sich je über den wahrhaften geistlichen oder weltlichen Charakter der streitigen Interessen verständigen zu önnen Die bedauerlichsten Thatsachen haben diese Epoche der Verwirrung be⸗ zeichnet. Unsere durch Erfahrung belehrten Väter haben aus diesen für die Ruhe der Völker verbängnißvollen Händeln durch die Gründung des offentlichen Rechts des Königthums in Frankreich herauskommen zu können geglaubt und haben so neben der unbestrittenen Autorität der Kirche in der religiösen Hemeinschaft die Selbst bestimmung des Staates als Ordners der bürgerlichen und politischen Gesellschast festgestellt. j Eine solche Aufgabe ist nicht ohne viel!

des

welche ge⸗

Vergangenbeit zurückgehen wollte,

Zeit und Kampf erfüllt

worden und hat von den Königlichen Kirchen⸗Veiordnungen des heiligen

Ludwig und Karl's VII. bis zum Konkordate Wechselfälle des Schicksals durchgemacht. lichen Rechtes Frankreichs haben

von 1801 verschiedene

wir haben sie fertig aus der Hand gen. Die Unabhängigkeit des Souverains,

ergab sich schon zu des heiligen Ludwig Worten:; „Le roy ne tient de nullui Ford de Dieu et (Der stönig hängi von Niemandem ab, außer Gesetz) In der Declaration von 1682, die ich

punkte der in weltlichen Dingen nothwendigen auführe, war derselbe Grundsatz in ĩ seiner wichtigsten Folgesätze formulirt: keiner kirchlichen

alle Proben siegreich bestanden,

Zeit aus den

d Freiheit des bestimmter „Wir erklären, Macht nach Gottes Ordnung in den Dingen, welche das

durch die Autorität der Kirchenschlüssel

entsetzt werden Unterthanen der Ergebenheit und des sezzt werden tonnen,

Gehorsams,

Aber die Lehrsätze des öffent. und nothwendige Waffe der allerchristlichsten Könige empfan— , der den Staat repräsentirt, energischen de luy.“

von Gott und dem nur aus dem Gesichts⸗ t Staates Weise mit einigen daß die Könige unserer besonderen Gesetze nicht herbei, er erwies sich frei von Vorurtheilen

. d . 4 2 Weltliche betreffen, untergeordnet sind; daß fe wener drr denne ide. und das Land, das von den reinen Absichten und der moralischen Starke

en, daß ihre wozu sie verpflichtet

sind, nicht entbunden, auch nicht vom Eide der Treue losgesprochen wer⸗

den können, daß diese

für den öffentlichen Frieden nothwendige und für

die Kirche eben so wie für den Sigat vortheilhafte Lehre mit der heiligen

Schrift, der Traditien der Kirchenväter und den für übereinstimmend gehalten werden müsse.“

Um diese Unabhängigkeit zu wahren, sind mitunter als Ausdruck des

Mißtrauens, aber immer durch die Besorgniß vor griffen gerechtfertigt, gewisse Regeln ö. . die Grundlage eines festen Rechtes geworden. nach Frankreich keine Legaten 2 jatere ohne . ,. schicken, und der Legat, dessen Jeichnet war, bersprach, von derselben nur während der von S* 66 bestimmten Zeit Gebrauch zu machen ). So J Pralaten, auch wenn sie vom Papste Befehl erhalten batten, das König⸗ reich nicht ohne Befehl, Erlaubniß oder Urlaub Koni ö. lassen. Der Paxst konnte weder Recht sprechen abordnen, um über das zu erkennen, was die Krone Frankreich an S⸗Dokumente

Mißbrauch und Ueber—

ie G richtet waren. nich ,,. ohne Erlaubniß des R ischöfe zu wählen, unter Vorb dem König, welcher auf das heilige Evan treue Unterthanen und Diener zu sein.“

Als der erste Konsui die Altäre der katholischen Religion wiederherstellte, verwickelt wurden?

fand er im Lande die lebendige Spur alter Traditi i der Monarchie konnte man Besorgnisse hegen, y. nl . iwischen der geistlichen Autorität und der weltlichen Macht wieder Angtt . 3 eintreten würden. Ein neues Konkordat wurde von Papst Kine ff nnn der franze sischen Regierung in einem den Bedürfnissen der Zeit und 9 National- Gefühlen entsprechenden Sinne abgeschlossen. Es genügt an w Artikel erinnern, welche den Kultus den vom Staate zur gen uh Nuhe fi nöthig erachteten Regeln unterwarfen und zu Gunsten des erften Kon suls dit Aechte und Prärogaliven anerkannten, deren sich das frübere Kö⸗ nigthum dem heiligen Stuhle gegenüber erfreute. Was die organischen Ar⸗

3 Diese Regel ist auf ben Kardinal -Le WM , Legaten Ca . e, dr, das 1g dom 18. Germinal im . an 3. 61 2 , n den ersten Konsul gehaltene Rede a. ch Ordonnan Ludwig 's Xl. vom 8. Januar 1475

6 e rieten ist ben Spanien durch das ditt Ter! 153135 und Philipps jf. vom 36 August 1531 angenommen * 7

zahlreichen Edikten aufgestellt und „So konnte der Papst Ansuchen oder Zustimmung Machtvollkommenheit genan Maje⸗

Vorbildern der Heiligen

Dogmen der katholi da. liche Macht des heil des Königs ver⸗

. Gesetze, wozu noch diejenigen kommen, denen die religiösen Congregationen

tikel des Gesetzes om 18. Germinal des Ja res X die Sicherheiten des Staates betrifft, 3 nicht 9 26 n ö der nicht eine oft abgeschwachte Wiederhelung von Di tflan en 8 alten oben erwähnten öffentlichen Rechts wäre. Ich erzähle 26 9 Thatsachen und Ideen der Vergangenheit; ich fälle kein Urtheil darüb . . so muß ich sagen, daß der heilige Stuhl zu derschiedenen a eb haft reklamirte und protestirte, sei es gegen die gallikanischen g,. gegen die neuen Geseßze selbst, in dem, was gewisse in . . enn d n , ö gen, 2. Souverains fur nöthig erachtete rt en . Abe uge mit eben solcher Bestimmtheit hi d die Koͤnige, noch die neuen Regierungen dabon ha D, . und erinnere ich in dieser Hinsicht ern, daß . 3 ,,,, gewagt hat, auf dem Konkordats-Entwurfe von 1817 zu beharr ge. das Gesetz vom 18. Germinal des Jahres X. aufhob . Die rasche Uebersicht über die Bestimmungen unserer franzoͤsischen

n , n, zeigt zur Genüge, welches i, ,, . ar en J die dem jetzigen Kaiserthum borber⸗ t Ne trugen. Die Gesellschaft wollte in ibr Bereiche frei in ihrem Bereiche frei sein und genugsam gegen die aus dem Auf 5 . s genug ge 8 dem Zusammenstoße zwi ir . Bewegungen geschützt bleiben . . 9 9 . on,, Fragen aufgefaßt, und welches Verfahren . elt gegenüber eingehalten? Hier f, Monseigneur lenke ich die ganze Aufmerkf ü 3. , ,, ge Aufmerksamkeit des französisch 3 . ni gan; n 8 zen Clerus, den gegen die Regierung aufzuregen sucht ie i ; , gel d z cht, die ihn ehrt und i eschů Der Kaiser hat als auf iilärter üb. ,,,, . gellärter und überzeugungstreuer Herrscher mi seeligien tei ee es n ö n zeugungstreuer tzheerrscher, in der swegs ein Werkzeug seiner politischen Abs . zeug sein litischen Absichten erblickt; er J m höheren Gesichtspunkt oltli . einem hoöͤl Hesichts „„um den göttlichen Ur⸗ sprung und die gesellschaftliche Besti felt sser ͤ ö rung ö r e Bestimmung desselben besser zu würd; Wenn die Gesetze der jj . J . . besser würdigen. 2 rseße der staatlichen Bürgschaft einen Gru ; ,. , der Surgschaft einen Grund hatten, gu ̃, ö. Vermischung der Gewalten und der nn,, ö hin u wir len wenn in schwierigen Vorkommnissen en eine zur An rech terhaltung der Unabhängigkeit des Staates nd. varen, so schien es seiner Ansikt , inmitten der Segnungen des rr g f n n . religiösen Elemente so viel Vertrauen Freihet . i dlasf li en und Freiheit angedeihe lass wie es eine mächtige und nati e ern, i ,. ti ongle Regierung zu thun im Stand Die ruhige Entwickelung ber wahrhaft bün'hen thun int Siande war. vahrhaft christlichen Idee zer h Vorurtheile bedeutend schwa Von s n ,, rurth , wächen. Von so erhabenen Hefů uxtt zede h Gefühlen bewegt und . rg nnn, 16. Treue des Klerus, so wie auf die Win he 3 heiligen Stuhles rechnend, hat der Kaiser der Religi ̃ , , : lend, hat er der Religion seine auf⸗ richtigsten Sympathieen angedeihen lassen. Er rief die .

der Geist war oder welchen

. . überzeugt war, ist ohne Mißtrauen Zeuge von dem Schau—

(,. gewesen, dessen Hergang ich berichte und das wir auch jetzt n

Augen haben. ö , BWUar ! ö jos

3. . ö . . des allgemeinen Besten und

act Eintracht zugestandene Freiheit ein Mittel der Kim

e ͤ . eit e er Aufregung werden?

ee. 6 , . in den Augen des Landes 3 1

gebungen gefährden? Gewiß, der Kaiser gef ĩ sfrichti⸗ ngen gefährd Ranger gestattet den aufrichtigen Aus—

druck der religiösen Besorgnisse s . ,

d Besorgnisse selbst dann, wenn dies irtthümli 6 orgni ieselben irrthüml

sind; die Nation ader wird steis d in i .

i Na en Lärm und die Gefahr der pers

lichen Aufreizungen in di l 8 ,

2 zun e gebührenden Schranken zur is l

6 ngen in die gebühren zurückweisen und nie⸗

mals Jemandem die Fuürsorge für ihre Ruhe und die . ihrer Re—

gierung zum Opfer bringen. .

6. Um was handelt es sich denn eigentlich? Wird

dem Papste eine jener religisen Fragen berb

bon Grund aus aufgewühlt werden?

anzugreifen,

zu stürzen?

cht

liegt vor.

ö . ge der einen und

wie oft seit mehreren Jahrhunderten . gen und Kriege, die aus enn den Me Ear e e 1 3 Ee a besandes unternommen worden 2 murde 8 er Visziplin wie in ihren Ge , Kirche niemals für solidarisch mit . . sondern als lia ben e e . 4 . e. . . , der den Erfordernissen, den Prä ̃ . i nn . e r n n unterworfen ö. e. ö rankreich welche ihrerseits häufi in di Kämpfe, in denen das tri?neri ; . —̃ . gerische Papstthum eine Rolle spielte = . ö, ,, den Titel und den ö . obne Au diese Weise gab man Gott, was G ist, und die Fürsten der Erde sowohl diejeni k . oh diejenigen, welche die Tiare, wie ö ie strone trugen, bewegten sich im Bereiche rein menschlichen ir begehren also dom Papste

gute Katholiken zu halten, daß er in sein er eines italienischen Staates die . ö r, . . ö. der langen

ehmen ; r bitten ihn, alles das zu berücksichti

. en, wa ; nöthigen Einfluß auf die Regelung der kee n. 44 *

uns für Beherrscher Für⸗

ohne deshalb aufzuhören,

t als o ins ÄAuge fasse, Heschichte der Menschheit ihren Jauf

wie die

ausübt; wir beschwören ihn, der Ruhe Europa's und der Ruhe der

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das Journal. des Ajgun Vertrages verspüre man noch keine . in den

Beziehungen zwischen Russen und Chinesen, dieselbe Abge heit, dieselben Schwierigkeiten und derselbe Hochmuth seitens der

Mandarinen. China ist zwar voriges Jahr bedeutender gewesen als sonst, das

Christenheit wesentliche Opfer zu bringen, wenn solche unvermeidlich sind. Wir bieten ibm, wie wir das stets gethan haben, unseren aufrichtigsten Beistand für die Löͤsungen an, welche moglich sind und den weltlichen Herrscher am wenigsten beeinträchtigen. Für den Fall, daß unsere Rathschläge nochmals verworfen werden sollten, werden wir nicht das traurige Beispiel geben, daß wir Vorwürfe machen. Die Zukunft wird entscheiden, ob die Gesinnungen und ÄAnstrengungen der franzöͤsischen Politik kurzsichtig waren und den wirllichen Interessen der römischen Kurie zuwiderliefen. Aber Gott zum mindesten, der in den Herzen liest, weiß sehr wohl, daß der Kaiser niemals dem Papste die ihm zukommenden Rechte bestreiten, noch die moralische und religiöse Autorität des heiligen Stuhles antasten wollte. Dieser Argwohn gebört nur dem Groll der Parteien an, die sich auf leichtfertige Anklagen, wie auf wahn⸗ sinnige Coalitionen verstehen. 3 ö. Die Mäßigung muß in Frankreich der Sache des heiligen Vaters besser dienen, als der Geist der Wühlerei, den man anzufachen suchte. Es ist nicht nöthig, für diese Sache den Eifer der Lebenden zu entflammen oder die Asche der Todten zu stören. Der beklagenswertheste Fehler, der gegen die Religion begangen werden könnte, wäre der, daß man in ihrem Namen bürgerliche Zwistigkeiten erregte. Ich erkenne gern an, Mon seigneur, daß die ungeheure Mehrheit der Geistlichkeit durch ihr muster⸗ haftes Verhalten derartige Klippen zu vermeiden wußte. Es sei mir je⸗ doch gestattet, es, wenn auch mit lebhaftem Bedauern, auszusprechen, daß einige Geistliche, Ordensgeistliche sowohl wie Weltgeistliche, die sich der Aufgeregtheit, von welcher das Land erfaßt ist, nicht zu erwehren wußten, die der Kanzel gestattete Freiheit dazu mißbraucht baben, um sich verletzen den Anspielungen und verwerflichen Beleidigungen zu überlassen. Ich rechne, Manseigneur, darauf, daß die Gefühle der Klugheit und der chrin⸗ lichen Liebe, welche den Episkopat stets beseelt haben, die Menschen, welche die Pfade des Evangeliums und der Pflicht verlassen haben, auf dieselben zurückführen werden. Erinnern Sie sie an alle Dienste, welche der Kaiser der Religion geleistet hat, und an alle die, welche er noch dem heiligen Stuble leistet. Mögen Sie bedenken, daß wir alle, Priester sowohl wie Laien, Kürger desselben Vaterlandes sind, und daß, wenn die Geistlichkeit dem im Vatican thronenden Oberhaupte der katholischen Kirche ihre tiefe

Verehrung schuldet, sie dem in den Tuilerieen thronenden Beberrscher Frankreichs ihre Achtung und Treue schuldet. Auf diese Weise wird man Wirren vorbeugen, welche die Religion gefährden und die Ruhe des Staates benachtheiligen. Der Kaiser wird sich stets glücklich schätzen, die französische Geistlichkeit zu beschirmen; aber er will im Interesse Aller energisch die Aufrechterhaltung und Ausführung der Gesetze und hegt die zuversichtliche Hoffnung, daß der Episkopat seinerseits seine Sendung der Ordnung, des Friedens und der Versohnung erfüllen wird. Genebmigen Sie, Monseigneur, die Versicherung meiner Hochachtung. Der Minister-Staatssecretair des öffentlichen Unterrichts und des Kultus. Rouland. Der Artikel 37 des Verwaltungs-⸗Reglemenis vom 9g. Januar 1856 ist nach einem heute im, Montteur“ publizirten Dekrete durch folgende Bestimmung ersetzt worden: Die Summe, welche Jemand, um vom Malitairdienst freizukommen, leisten muß, wird durch einen Erlaß des Kriegs⸗-Meinisters veröffentlicht und in jeder Ktommune mindestens zehn Tage vor Anfang der Kontrole-Versammlungen der einberufenen Klasse angeschlagen. . 21. Februar. Der Menister des Innern Billault hat ein Eir⸗ kular erlassen, in welchem es heißt, daß es Zeit sei, den Versuchungen zur Auftegung in der römiscken Frage ein Ende zu machen. Durch das Cirkular werden die Präfekten 6 eme die Vertheilung von Broschüren, welche ohne Autorisation geschrie—⸗

ben worden, zu untersagen und dem Staatsrathe die auf der Kanzel

Das Schreiben empfiehit,

begangenen Mißbräuche zu überweisen. ze Der Katser wolle den

Mäßigung mit Festigkeit zu vereinigen. Frieden, die Freiheit und die Religion.

Italien. Mailand, 18. Februar. nere erließ einen Hirtenbrief, worin er die dem Papste feindlichen Be⸗ strebungen rügt. Ein Theil der hiefigen Geistlichkeit petitionirt für die Einsetzung des Erzbisckofs Balerini. Der hiesige Militair— Kommandant fordert die lombardischen Deserteure und Rekrutirungs— flücktige auf, sich zur Einteihung in das Heer zu stellen. Gestein erneuerten sich gewaltthätige Auftritte in den Werkftätten vor der Porta nuoba. Die hierber bestimmte Diligence wurde vorgestern zwischen Piadeng und Eijognolo überfallen und beraubt. Die mailänder Zeitungen dementiren die Nachricht von dem Tode Cammerini' s. (

Genua, 20. Februar. Nachrichten aus Neapel vom 14ten zufolge ist der Justizminister Galztti gestorben, derselbe wird durch Rosien ersetzt. .

Parma, 17. Februar. Die „Gazetta di Parma meldet aus Modena, der Minister des Innern habe an alle Verwaltungs⸗ Behörden der Emilia-Provinzen ein Cirkulare, betreffend das über die Annexionsfrage abzugebende neue Votum erlassen. .

Rußland und Polen. St. Ketersburg, 15. Februar, Die letzten Nachrichten des „Journal de St. Petersbourg“ aus China reichen bis zum 16. Dezember. In der russischen Gesandt⸗ schaft ging alles gut; der Kaiser von China, velcher sehr krank gewesen ist, befand sich besser und begab sich am 16. Dezember aus seiner Sommerresidenz nach der Hauptstadt. Ünter den Insurge enten hertschte Zwiespalt und des Kassers Truppen hatten die Ob erhand; euopäisch? Kriegsschiffe seien in Sicht vor Bagu in der Mündung des Peihe. Soweit

Lima's unterbringen werde.

Gesundheitsrücksichten“ sofort wieder zurückgezogen hat.

Bur.)

beauftragt, dem Gesetze gemäß

Der General ⸗Vikar

Anderweitig wird berichtet, seit der Ratification chlossen⸗ Der Absatz russischer Waaren über Fiachta nach Geschäft war an sich jedoch nicht so solide. Der türkische Ge⸗

sandte Derwisch Pascha mit fünf zur Gesandtschaft gehörigen Per⸗

sonen ist hier eingetroffen. Dänemark. stopenhagen, 20. Febru ir. Die Versuche des Herrn Monrad, ein neues Ministerium zu bilden, haben bis heute noch zu keinem Resultat geführt. Flensburg, 20. Februar. In der vorgestrigen Sitzung der

Stände⸗Versammlung erklärte der Präsident, daß er vom Fönig⸗

lichen Kom nissar beauftragt sei, der Versammlung mitzutheilen, wie eine weitere Behanblung der Rumohr'schen Adresse unzulässig sei. Dagegen protestirte Herr von Rumohr. Es sei ungerecht, daß eine Adresse oder Bitte an Se. Majestät den König, die von der Majo—

rität 26 Mitgliedeen angenommen und unterschriebe! wor⸗

den, nicht weiter behandelt werden dürfe. Sowohl der Königliche

Kommissar wie der Präsident unterbrachen indessen den Redner und

erklärten, daß jede Verhandlung über diese Sache als geschlossen zu hetrachten sei.

Amerika. Lima, 12. Januar. Bolivianische Briefe sprechen wieder von einer neuen unterdrückten Revolution in Cochabamba,

verschiedenen Trappen⸗-Dislocationen, und der festen Ueberzeugung,

daß nun nächstens Castilla gegen Bolivien losgehen werde, während man hier Briefe vom Präsidenten haben will, aus denen hervor⸗ geht, daß er seine Truppen nächstens sämmtlich i- der Umgegend Der Streit mit Ecuador ist nun ganz geordnet, indem der frühere Gesandte, Juan Cavero, von der äquatorianischen Regierung empfangen ist und sich darauf „wegen

Zum neuen

Gesandten hat Castilla den Hr. Manuel Morales ernannt, und

wird das Heer sich am gsihten von Guahaquil nach Paita ein—

schiffen. (H. B. H.)

Wien, Mittwoch, 22. Februar, Morgens. (Wolff's Tel. Die heutige „Wiener Zeitung“ vernimmt, daß die Frage wegen der Besitzfähigkeit der Israeliten in den Kronländern, die

in der gestrigen Kaiserlichen Verordnung nicht aufgeführt sind, den

künftigen Landesvertretungen vorbehalten bleiben solle.

Die Stimmung an der gestrigen Äbendbörse war sehr fest. Kreditactien wurden zu 1965, National-Anleihe zu 77.80, Nordbahn zu 19.7, Staatsbahn zu 265.80 gehandelt.

London, Dienstag, 21. Februar, Nachts. (Wolffs Tel. Bur.) In der heute stattgehabten Sitzung des Unterhauses fragte Polk, ob die Mittheilung des französtichen Goudernements an Lord Cowley dahin gelautet habe, daß Frankreich die Abtretung Savoyens fordere, falls Central-Italien mit Piemont vereinigt werde. Lord John Russell verschob seine Aatwort bis zur nächsten Woche, wo Kinglake's Antrag bezüglich Savoyens verhandelt wer⸗ den solle. Lord Palmerston antwortele auf eine desfallsige Anfrage, Frankreich wie England könnten Modisicationen des Handels-Vertrages in einem Supplementar-Vertrag vorschlagen, aber es sei dann der andere Theil zu deren Annahme nicht ver⸗ pflichtet. Ducane beantragte ein Amen dement, lautend: Das Haus mißbillige eine Erhöhung des Defizits durch Verminde ung der Einnahmen und wünsche nicht eine Erböhun ng der Einkommensteuer⸗

Statistische Mittheilungen.

St. Petersburg, 15. Februar. I‚n Jahre 1855 zäblte das Reich nach offiziellen Angaben 79,670 im Dienste und in einer Rangklasse stehende Civilbeamten; hiervon gehörten zum Ministerium des unn 28,253, zum Justij. Ministerium 16,473. zum Finanz. Ministerium 12. 936. zum Ministeriüm der Volksaufklärung 5117, zum Ministerium des Hofes 1362, zum Postressort 204, zur Ober-Verwaltung des Wege und Wasserbaues 1863, zur Geistlichkeit 1709, zu dem Ressort der Wohl⸗ thätigkeits⸗Anstalten 1685, zum Ministerium der auswärtigen Angelegen. heiten M, zur Eigenen stanzlei Sr. Majestät 413 Die Zabl der nicht im ,. stehenden Beamten betrug It, Jztzs, die der verabschiedeten

Militairs 403