1860 / 63 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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J. durch Vermittelung des Königlich n , n,, für Holstein und Lauenburg der . ich daͤni hen r e. lich holstein- und lauenburgischen ier unn 6 . 9.

ocllpje in dem in das Pretokoll der 6. Bundestags— . M. (5. 58) niedergelegten Ausschußvortrage fa nf ham , fundzugcben, daß die Bundes— enthaltenen Erörterungen kundzugeben, é. . Versammlung zwar a) in den bisherigen ,,, , r Regierung, insbesondere in den . holsteinisen S ce. e⸗ Versammlung gemachten Vorlagen und in der einfachen Zu⸗ rückweisung der Propositionen dieser Stände, noch 82 die Erfüllung der durch den Bundes beschluß vom 1 Fe Hdruar 8568, Jiffer 2, sub a. und h. festgestellten Verpflichtungen derselben zu vermissen, und deshalb auf deren schleunigen Erledigung zu bestehen habe, gleichwohl b) mit * die von der Königlichen herzoglichen Regierung mittelst Note des Herrn Gesandten für Holstein und Lauenburg vom 2. November 1859 gegebenen Erklärungen von dem ur Er⸗ wirkung der Ausführung jenes Beschlusses durch den wunden beschluß vom 12. August 1858 bereits ,, bundes⸗ gesetzlichen Verfahren vorläufig noch ferner Abstand nehmen werde. Sie knüpfe jedoch e) hieran die Bedingung, daß bis zur Herstellung eines definitiben, den Zusicherungen von 1856 und 1852 entsprechenden Verfassungszustandes 1) hin⸗ sichtlich der Bestimmungen über die Gegenstände, welche als allgemeine oder als besondere Angelegenheiten betrachtet werden solken, der Tenor der Allerhöchsten Bekanntmachung, vom 28. Januar 1852 ausschließlich maßgebend sei, 2 in Wah— rung der Gleichbered tigung der deutschen Bundes länder mit den übrigen Theilen der Monarchie für die Vaucg des Zwischenzustandes, alle Gesetzes-Vorlagen, welche dem Reichs kathe zugehen, auch den Standen der Herzogthümer Holstein

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und Lauenburg vorgelegt werden, und kein Gesetz über ge⸗ meinschaftliche Angelegenheiten, namentlich auch in Finanz; sachen, für die Herzogthümer erlassen werde, wenn es nicht die Zustimmung der Stände dieser Herzogthümer erhalten hat, indem die Bundesbersammlung Verordnungen, welche im Widerspruche hiermit ergehen sollten, als rechtsberbindlich für die Herzogthümer nicht würde betrachten können; der K. Herzoglichen Regierung ferner zu eröffnen, daß die Bundesversammlung der Absicht dieser Regierung, V elegirte der verschiedenen Theile des Reiches zu Berathungen über eine definitibe gemeinschaftliche Verfassung zu berufen, unter r Wedding n nne nicht zutgegentreten wolle. daß a) dem Prinzip Verhandlungen mit Delegirten der gesetzlichen Spezial-Ver— tretungen sämmtlicher Landestheile stattfinden, daß b) die— selben mit möglichster Beschleunigung herbeigeführt werden, damit in der Herstellung eines gesetzmäßigen Verfassungs— zustandes diese Zwischenmaßregel nicht unnöthige Verzöge— rung verursache, und daß é) selbstverständlich durch diese Berathung der Verhandlung mit den Ständen der Herzog— thümer Holstein und Lauenburg in keiner Weise präjudi⸗ zirt wird; .

die vereinigten Ausschüsse zu beauftragen, die Rücksicht auf

die Ausführung dieses Beschlusses nach ihrem Ermessen und, wenn nothwendig, an die Bundesversammlung weiteren Be— richt zu erstatten. r Weiter wurde über die in der Sitzung vom 18. v. M, von dem betreffenden Ausschusse über die Veroffentlichung der Bundestags— berhandlungen gestellten Anträge abgestimmt, und dieselben in nach— stehender Fassung zum Beschlusse erhoben: 4. Die Protokolle der Bundes-Versammlung werden in der Regel, und zwar alsbald nach dem Drucke der für die hohen Regierungen bestimmten Exemplare mittelst einer besonderen Sammlung veröffentlicht. Ueber diejenigen Fälle, in welchen ausnahmsweise ein Gegenstand unbedingt oder zeitweise geheim zu halten ist, beschließt die Bundes-Versammlung sofort in der Sitzung, über welche das Protokoll aufgenom— men wird. J Hierneben verbleibt es bei dem Beschlusse vom 7. Novem— ber 1851, wonach unter Leitung des Ausschusses die Ver— handlungen einer jeden Sitzung der Bundesbersammlung, in— soweit deren alsbaldigen Bekanntmachung nichts entgegensteht, ihrem wesentlichen Inhalte nach sofort durch die Tagesblätter veröffentlicht werden. ̃ ö 3) Der bestehende Ausschuß wird mit Einleitung des Westeren Ju diesem Zwecke beauftragt. z Im Uebrigen faßte die Bundesversammlung einen Beschluß in einer militairischen Angelegenheit und bewilligte der Wittwe eines vormaligen Bundeskanzlisten eine Unterstützung. (Fr. Bl) Bayern. München, 10. März. Se. Majestät der König M ax ist heute Morgen 5 Uhr nach Mentreux am Genfersee ab— gereist, um einige Wochen daselbst zu verweilen. Die Reife geht heute über Lindau, Zürich nach Aarau und morgen bis Montreux. (N. M. Ztg.)

Niederlande. Haag, 10. März. Das neue Cabinet hat jetzt einen Minister der auswärtigen Angelegenheiten in der Person des Herrn Zuylen van Nyevelt erhalten, welcher gegenwärtig Ge⸗ sandter unseres Hofes in Konstantinopel ist. Bis zu seiner Ueber⸗ kunft wird Herr van Hall dieses Portefeuille interimistisch ver⸗ walten. Der Prinz von Oranien ist aus London zurückgekehrt; der König hat denselben zum General-Lieutenant befördert und ihn vom Commando der Reserve-Infanterie-Brigade enthoben. (Köln. 3.)

Belgien. Brüssel z. 10. März. Im Beginn der heutigen Kammersitzung bestieg der Finanz-Minister, Herr Frexe, die Tri⸗ büne und verlas die Titel verschiedener Budgets, Kreditforderungen und Gesetzentwürfe, die er auf den Tisch des Hauses niederzulegen habe; darunter auch einen, betreffend die A bschaffung des Octrois. Herr Fräre verlas die Begründung und die Einzel⸗ Bestimmungen des Gesetzentwurfes. Es betrug die Brutto⸗Ein⸗ nahme sämmtlicher belgischer Octrois im verflossenen Jahre in runden Zahlen 12,300, 000 Fres, während die Kosten der Erhebung auf 23600,000 Fres. sich beliefen, woraus sich ein Netto⸗Ertrag von 10 000,000 Fres. ergiebt. Den Ausfall dieser Einnahme deckt die Staatskasse durch eine (nach der Proportion der Grund⸗— und Personen-Steuerbeträge zu vertheilende) jährliche otation von 14 Millionen Fres., an deren Mitgenusse (bis zu dem Belaufe von 3 Millionen) selbst diejenigen Landgemeinden sollen betheiligt werden, in deren Schooße das Octroi überhaupt nicht bestand. Die Beschaffung obiger 14 Millionen leistet der Staat durch den Ver⸗ zicht auf folgende seiner Einnahmequellen: 1) die Zölle auf Weine und Branntweine; 2) die Accise-Zölle auf Biere und Geneber;

5) 75 pCt. des Einfuhrzolles auf den Kaffee; 4) die Netto-Ein nahme der Post-Verwaltung. (Köln. Ztg.) ö Großbritannien und Irland. London, 8. März. In der gettrigen Unterhaus-⸗Sitzun 9 zeigte B. Coch r ang an, er werde am Freitag an die Regierung die Frage richten, ob fie bereit sei, alle mit dein britischen Gesandten in China gewechselten Depeschen vorzu⸗ legen. Monckton Milnes zeigt an, daß er am Montag zu der ffschon mitgetheilten) Motion Kinglake's den Verbesserungsantrag stellen werde, alle Worte nach „Annexirung von Nizza und Savoyen in Frankreich wegzulassen und dafür einzuschalten: „Ihrer Majestät ergebenst das tiefe Bedauern des Hauses darüber auszudrücken, daß eine Frage, die sich auf die durch Europa's Einwilligung gezogenen und gesicherten Grenzen eines

großen Staates bezieht, aus augenscheinlich unzureichenden Gründen agitirt wird, und Ihrer Majestät ergebenst zu versichern, daß dieses Daus hrer Majesaͤt Rathgebern seinen ernstlichen Beiftand leihen wird, um die . handlungen über die Frage zu einem Austrag zu bringen, der, mit den wahren Interessen Frankreichs, der Schweis und Italiens, . ö ö. trevr i G e nh sb́tare flo Kerenlbärlsch ist.“ JJ

Heute und gestern hatten wir ganz übermaͤßig hohe Fluth auf der Themse. Sie war vorhergesagt worden, und Viele Üängs der Ufer Wohnenden mögen sich vorgesehen haben; aber der Scha— den in vielen Stadttheilen ist nichtsdestoweniger sehr bedeutend. Viele Quartiere, die sonst geborgen waren, stehen unter Wasser. Bei Londonbridge reichte es heute Morgen über die Quais des Zollamtes hinaus, und sämmtliche Magazine der benachbarten Straßen sind überschwemmt.

9. März. Die Königliche Familie, die gestern Vormittags nach der Insel Wight abfuhr, kam verspätet nach Portsmouth, da der heftige Sturm der Schnelligkeit des Zuges Eintrag that. Auch auf der See stürmte es so gewaltig, daß die Königliche BVacht einen harten Kampf zu bestehen hatte, bevor es ihr gelang, aus dem Hafen hinauszukommen. Auf der Rhede salutiiten die daselbst vor Anker liegenden Kriegsschiffe, darunter die preußische Fregatte

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m die Freiwilligen zu ehren, hat der Kriegsminister nach Wool— wich die Weisung ergehen lassen, daß hinfort allen Freiwilligen— Offizieren der Besuch des dortigen Arsenals gestattet sein foll. Sie sind in dieser Beziehung den Offizieren der stehenden Armee gleichgestellt.

Ji Pem broke wurde vorgestern ker Howe“ das größte.

Linienschiff der englischen Flotte, vom Stapel gelassen. Es ist 301 Fuß lang, 61 Fuß breit und 65 Fuß tief, hat 3594 Tonnen— gehalt, bekönmt eine Maschine von 16060 Pferdekraft, braucht 1130 Mann zur vollständigen Equipirung, und ist auf 121 schwere Ge— schütze berechnet.

In der gestrigen Oberhaus-⸗Sitzung brachte der Earl von Car— narvon den Umstand zur Sprache, daß wichtige politische Thatsachen, daß Mittheilungen von Absichten, daß diplomatische Rathschläge und Wei— sungen häufig auf die Privatkorrespondenz zwischen Ministern und aus— wärtigen Agenten beschränkt zu bleiben scheinen. Im lettzterschienenen Blaubuch erkenne Lord Cowley selber an, daß er seine Unterredung mit dem Grafen Walemski über das Annsxions-Projeki des Kaisers nür in einem Privatbriefe an Lord John Russell, nicht in einer Depesche ver— zeichnet habe. Er begreife die Vortheile dieser Privatkorrespondenzen, allein wenn man hierin nicht mit Maß und Umsicht verfahre, so müsse die Gemohnheit zur Folge haben, daß dem Parlament die Möglich⸗ keit, sich ein unparteiisches Urtheil zu bilden und die ministerielle Verantwortlichkeit zu überwachen, ganz und gar entzegen werde.

Der Herzog von NReweastle erkennt das aufgestellte Prinzip an, allein Niemand werde leugnen, daß die Privatmittheilungen von Gesandten an

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Minister höchst nützlich seien, indem die Regierung auf diesem Wege größere Aufschlüfsse und mehr Detailbelehrung als durch Sepeschen erhalte. (Hört! hört! Im vorliegenden Falle sei der Earl von Carnarvon gewiß nicht geneigt, Lord Eowley deshalb zu tadeln, daß er die Unterredung als Privatnachricht mittheilte, oder den edlen Lord Staatssecretair des Aus— waßtigen. weil er den Priwa brief nicht veröffentlichte. Wenn der edle . frage, ob der dem Parlament vorgelegte Sachverhalt durch jene Briefe berändert werde, so konne, ein Minister der Krone schwer darauf antworten. Es sei dies eine Meinungssache. Sein edler Freund (Car- narvon) würde vielleicht anders denken, wenn er die Briefe a, n,, seiner eigenen SENeweastle's) Meinung nach habe dem Parla⸗ ment der Sachverhalt vollkommen klar vorgelegen. Der Marquis von. Normanbh bemerkt, die mündliche Mittheilung des Grafen Walews ki habe die Bedeutung einer halbamtlichen Anzeige von den bestimmten Absichten der französischen Regierung gehabt.“ Ein solches Faktum hätte nie den parlamentarischen Protokollen entzogen werden sollen. Hoffentlich werde man daraus keinen Präcedenzfall machen. Earl Grey hat nichts gegen Pribat-Korrxespondenzen der erwähnten Art, unter der Bedingung, daß kein wichtiges Faktum darin niedergelegt werde, ohne zugleich in die amtlichen Oepeschen aufgenommen zu werden. Dieses müsse von Thatsachen, wie von Weisungen gelten. Anderenfalls könnte Ihre Majestät Ihre Kontrole über die Minister, zu der sie berechtigt und verpflichtet sei, nicht ausüben. Man erinnere sich, daß der edle Lord Staatssecretair des Auswärtigen (Russell) bei einer denkwürdigen Veranlassung diese Regel gegen das jetzige Haupt der Regierung (Palmerston) geltend machte. Richt weniger wichtig sei es, daß die Verantwortlichkeit für alles Geschebene auf der ganzen Regierung ruhe. Die gerügte Gewohnheit scheine leider seit Jahren um sich zu greifen. Er erblicke darin eine bedenkliche Verletzung eines sehr wichtigen constitutionellen Prinzips und könne nicht umhin, Ihrer Majestät Regierung wegen des besprochenen Falles tadelswütdig zu finden. Lord Wodehou se, Unter-Staatssecretair des Auswärtigen, kann nicht einsehen, daß Lord Cowley oder Lorh John Russell es an Umsicht hahe fehlen lassen Wer je diplomatische Unterredungen gepflogen, werde fühlen, wie schwer es eft sei, zu wissen, wie man informale Mittheilungen eines fremden Ministers, zumal wenn sie hypothetisch gestellt find, aufzuneh— men babe. Wichtige Mittheilungen würden einem fremden Minister schrift— lich gemacht. Von dieser Negel werde selten abgewichen. Der Umstand, daß Graf Walewski die Regel nicht befolgte, babe den britischen Gesandten zur Annahme berechtigt, daß es unrecht wäre, der Mittheilung große Wichtigkeit beizulegen. Der Earl von Malmesbury glaubt,‘ daß Earl Grey zu streng urtheile, wenn er die gerügte Gewohnheit für eine allgemein angenommene halte. Auch dürfe man das auswärtige Amt nicht mit dem Kolonial-Amte auf eine Linie stellen; in ersterem sei der Ge— schäftsgang ein rascher und fast athemloser, und viele Verhandlungen müßten vermittelst des Telegraphen gepflogen werden. Im vorliegenben Falle scheine es. daß der ee = n' seg tains des Tilsswwantige n ich einige Nachlässigkeit zu Schulden kommen ließ. Der Earl kön Cr eis borough glaubt, daß ber besprochene Mißbrauch sich seit langer Zeit in den Geschäftsgang des Auswärtigen eingeschlichen. So wurde im Jahre 1834 ein gewisser Vertrag geschlossen, und als zu Ende des Jahres der Herzog von Wellington ins AÄmt trat, war kein einziges Schriftstück über die boͤrhergegangene Unterbandlung zu finden. Ein anderes Mal, als Loid Napier sich in ernste Schwierigkeiten in China verwickelt hatte, war über den Ursprung derselben keine Zeile vorzufinden, bis man e inn Lord Grey, der damals Minister des war, fragte, ob er nicht Privatbriefe bon Lord, Napier habe. Der Herzog von Neweastle giebt zu bedenken, daß sein edler Freund, der Stagtsseeretair des Auswärtigen, leicht jede Anspielung auf Lord Sowley 8 Privatbriefe aus dem Blaubuche hätte verbannen können; daß ihm dies nur einen Federstrich gekostet hätte; daß er aber den männlicheren Weg das Parlament wissen zu lassen, was vorgefallen war. Lord Derby will dem edlen Lord Staatssecretair keine absichtliche Verheim⸗ lichung vorwerfen, allein ebenso wenig kann er ihm aus dem Stehenlassen jener Anspielungen ein Verdienst machen, Streichen war unmöglich, nach⸗ dem die franjösische Regierung auf die ersten Gegenvorstellungen des englischen Ministeriums erwiderte: „Wir haben Euch schon vor Monaten über Alles unterrichtet.“ In der That habe die britische Re⸗ gierung wiederholte Winke und offene Mittheilungen über daz Annerxtons-Projekt empfangen und hätte. daher den. Gegenstand nicht in Privatbriefe vergraben sollen. Er für sein Theil begreife nicht, wie der edle Lord Staatssecretair des Auswärtigen bei seinem hohen Ehrgefühl es über sich gewinnen konnte, zu Anfang der Session jene Erklärung abzugeben, in welcher er sich auf die amtliche Mittheilung vom Juli 1859 bezog, um die Meinung zu verbreiten, daß as ,,, jekt aufgegeben sei, während er sehr gut wußte, wie sehr der Stand der Dinge seik jenem Datum sich verändert hatte, und nachdem die franzöfische Regierung ihm über die Nothwendigkeit, Savoyen zu nehmen, 0 ost klaren Wein geschenkt. Nach einigen Bemerkungen des Herzogs von Argyll zeigt der Ma quis von Normanbhyh auf morgen zwei Interpellationen an, deren erste sich auf gewisse Willkürhandlungen der probisorischen Re gierung in Florenz beziebt, und deren andere die Weisungen n ,. ber englische Geschäftsträger in Florenz in Bezug auf die bevorstehenden Wahlen empfing. In der Unterhaus⸗

den verstorbenen

Sitzung erklärte Lord J. Russell als Antwort auf eine Frage des Sir J. Walsh, daß er morgen neuere Depeschen Über Italien und Savoyen vorlegen zu können hofft. Zugleich ersucht er das Mitglied für Bridgewater, seine Savoyen betreffende Mo⸗ tion nicht am nächsten Montage vorzubringen, indem die Besprechung den Staats- Interessen schädlich sein könnte. Kinglake verschiebt sie auf Montag in acht Tagen. Er halte die Besprechung für unumgänglich nöthig und bemerke zugleich, daß seine Motion keinen Tadel gegen die italienische Politik der Regierung aussprechen solle; er glaube bielmehr, daß der edle Lord die Unterhandlungen in befriedigender Weise geführt habe. Seully fragt den Premier, ob Ihrer Majestät Minister, in An⸗

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stände in Toskana.

wünsche zu erfahren, ob der Vertreter Englands, Herr Corbett, dal

betracht, daß sie allesammt Protestanten seien, während ein großer Theil von Ihrer Majesftaͤt Unterthanen aus Katholiken bestehe, bas Prinzip unbedingter Nichteinmischung wenigstens im Gebiete Sr. Heiligkeit des Papstes streng beobachten wollen. Lorb Palmerston versichert seinem ehrenwerthen Freunde, daß keinerlei Rücksicht auf das Hlaubensbekenntniß der Minister oder irgend einer beliebigen Anzahl Unterthanen den mindesten Einfluß auf die auswärtige Polit der brit. schen Regierung übe. Diese Politik bestehe darin, die Italiener ihre heimischen Angelegenheiten selbst, ordnen zu lassen. Bei bleser Gelegen⸗ heit ersucht er Herrn Cabe, eine auf diesen Abend angezeigte Motion zu verschieben. Cabe bedauert, nicht willfahren zu können, da der Gegenstand zu dringend sei. Er beantragt somit Vorlage der Korre— spoudenz mit Frankreich über die projektirte Legalisirung der Fuli— Auswanderung don Indien nach französischen Kolonien. Er greift dieses Projekt mit großer Schärfe an und zeigt die Unmöglichkeit, irgend eine Bürgschaft dafür zu erlangen, daß Frankreich die asiatischen Äus— wanderer besser als die afrikanischen behandeln werde. Die morali—- ,, Des Projektes für Indien und England könnten sehr ver— ö , . J. R u ssell entgegnet, daß es eine Frage sei, sfwanderungs-Bertrag mit Frankreich überhaupt hätte negocitrt werden sollen. Andererseits erblickte er darin ein Mittel, dem Mirès⸗R trakt, der den nackten Sklavenhand— ieder ei n, den Sklavenhandel wieder eingeführt, ein Ende zu machen, Er gestehe, daß der Vertrag allen Mißbräuchen der Auswanbde— rung nicht völlig vorbaue, aber wenn Frankreich den Kulis nicht Wort halten sollte, werde Ihrer Majestaͤt Regierung den Vertrag kündigen können und die Vesorgniß, dann eine große Quelle der Arbeitskraft zu berlieren, würde die franzöfischen Kolonial-Behörden im Zaume halten. Die fran⸗ zösische Regierung verspreche, binnen 15 Monaten nach Unterzeichnung des die Kulies betreffenden Vertrages ihre afrikanische Arbeiter-Aus— fuhr, die dem Sklavenhandel beinahe gleichkomme, auf immer einzu⸗ stellen. Unterzeichnet sei der Vertrag in' diesem Augenblicke noch nicht. Die Korrespondenz könne vorgelegt werden. ginn ard erwartet bon dem Vertrage nichts Gutes, ist überzeugt, daß die öffentliche Meinung, wäre sie darüber zu Rathe gezogen worden, ihn nicht gebilligt haben würde, und bedauert, daß der edle Lerd nichts Näheres über die Ver— tragspunkte hören ließ. Die Motion wird genehmigt. Byng beantragt eine Nesolution: »daß Ihrer Majestät eine unterthänige Adresse überreicht werde mit der Versicherung, daß dieses Haus nach Erwägung des mit dem Kaiser der Franzosen geschlossenen Handels Vertrages, Ihrer Majestät den aufrichtigsten Dank für diesen neuen Beweis Ihres Wunsches, die Wohlfahrt und das Glück Ihrer Unterthanen zu fördern absta tet, und zu versichern, daß dieses Haus die näthigen Schritte thun wird, um ein System auszuführen, welches einen wohlthätigen Verkehr zwischen Groß⸗ britannien und Frankreich befördern, Handel und Gewerbe ausdehnen und neue Sicherheiten für die Wahrung des Friedens bieten wird. Baines sekundirt. Lindsay ist von Herzen für die 3n*tffng Der Rerrräge. Bei einer anberen Gelögenheit werde er eine Re— solution für einen Schifffahrts-Vertrag beantragen. Lord A. V. Tempest stellt den Verbesserungs⸗ Antrag, daß das Haus beschließe, keine Ansicht über den Vertrag auszusprechen, bis die endgültigen Absichten des Kaisers in Bezug auf Savoyen belannt sind. Er billigt den Handelsvertrag, aber nicht die Zeit der Sanction. Es gelte vielmehr, dem Kaiser ein: „Bis hieher und nicht weiter!“ entgegen zu rufen. Sir Hugh Cairns ist gegen den Vertrag, aber auch gegen seine Verwerfung, als einen gefähr⸗ lichen und zugleich unnöthigen Schritt, indem er überzeugt ift, daß der Vertrag ein unfruchtbarer, todter Buchstabe bleiben und bald gleich dem bon Villafranca in Vergessenheit finken werde. Lord Adolfus Vane Tempest zieht sein Amendement zurück und auf Horsm an's Motion wird die Debatte vertagt.

10. März. In- der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung lenkte der Marquis von Rormäanby die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Zu⸗ Unter der dortigen probisorischen Regierung, be— merkt er, herrsche das System willkürlicher Verhaftungen in ausgedehntem Maße, und lange Einzelhaft werde in mehr als grausamer Weise in Fällen angewandt, wo weder Aussicht guf ein gerichtliches Verfahren vorhanden sei, noch überhaupt eine bestimmte Anklage vorliege. Er

D 165 in hin

instruirt worden sei, gegen ein derartiges Verfahren Vorstellungen zu

machen oder in Bezug darauf Rath zu ertheilen. Ferner beantrage d 2 s 5 . vo Bande 2 die Vorlegung von Instructionen wenn solche dorhanden an . 48 ö 5 * z Q . 2 vir 2 sol be . asa 189 britischen Geschäftsträger in Florenz, worin derselbe angewiesen sei,

provisorische Regierung darauf amerksam zu machen, daß es ib

. C6 ; re En * 811n 1 1u ent nm sei sich aller willkürlichen Handlungen zu enthalten,

die Wahlfreiheit bei den Neuwahlen, welche zu empfehle

; z ö fen, Nerth seondern habe ihren Ursprung in einer alschen Vert

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Wenn man

Regierung fär gut befunden habe, zu zerstören. Ec habe treffende Korrespondenz gelesen, keine Vorstellung davon gehabt die englische Regierung die Maske der Neutralität habe al für die provisorische Regierung Partei ergrissen ha

sie kurz nach Abschluß des Friedens von Villafran ionen ertheilt habe, die dazu angethan gewesen seien Bedingungen jenes Friedens zu verhindern. Die

à =. * 3 Ene Aameas das Er ß ffn kehr des Großherzogs sei keineswegs das Ergebiß d

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in Bestechung und Einschüchterung. Der Unter Staats settetan de tigen, Lord Wodehouse, entgegnet, er könne die beße rte auf den Tisch des Hauses niederlegen, da sie gar niche, d! Die englische Regierung sei von der Nichtinterventten zur Richtschnur genommen, nicht abgewichen. Herr sehr schwierigen Verhältnissen seiner Pflicht ausgezeichneter Weise genügt, und die bon wm wegen ihrer Genauigkeit bemerkenswerth. Di rung. Normanbh von den zahlreichen Seitens der prodbisorische vorgenommenen Verhaftungen entworfen

sehr die

bedenke, wie sehr

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