1860 / 69 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

542

Ter sins, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Bayern Majestat ihm verliehenen

Ordens der Baherschen Krone, so wie dem Direktor der Warschau⸗ Wiener Eisenbahn, preußischen Baurath Rosenbgaum zu Warschau, zur Anlegung des von des Großherzogs von Sachsen Königliche Hoheit ihm verliehenen Ritter- Kreuzes zweiter Klasse des Haus—⸗ Srdens vom Weißen Falken zu ertheilen.

v icht amtliches.

Preußen. Berlin, 19. März. Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent nahmen heute die Vorträge des dat, ae enn des Wirklichen Geheimen Raths Illaire, des Wirklichen Ge— heimen Ober-Regierungs-Raths Costenoble und des Geheimen Aber⸗Justiz-⸗Raths Friedberg, so wie die Meldungen des General— Majors Hindersin und mehrerer anderer Offiziere entgegen.

Im Herrenhause ist die Kommission zur Berathung des Gesetzentwurfes über die Abschätzung der Lehne in Alt, Vor- und Hinterpommern den 15. März zusammengetreten. Dieselbe besteht aus den Herren: Uhden (Vorsitzender), von Frankenberg⸗-Ludwigs⸗ dorf (Stellvertreter des Vorsitzenden), Burscher (Schriftfuͤhrer) von Massow (Stellvertreter des Schriftführers), Freiherr von Maltzahn, Dr. von Zander, Herzog von Ratibor, Graf von Schwerin Frhr. von Sanden-Tussainen, Dr. Homeyer, von Below, Frhr. von Sobech, von Ploetz, von Kleist-Retzow, von der Osten. .

In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses e, . die Kosten für die ostasiatischel Expedition bewilligt und lauf den Antrag von Vincke und Genossen, gegen den Antrag der Kom— w der . vor erfolgter Genehmigung h itigen Antrag des Staatsministerinms“ nachtraͤglic 33 86 ,. g tsministeriums“ nachträglich

essen. Kassel, 17. März. In der gestrigen Sitzun

der Ersten Kammer berichtete eher von Esch n 6 Ausschuß über die Vermehrung des Offiziereorps der Artillerie um vier Lieutenants mit dem Antrag auf Annahme der Proposi⸗ 14 auf den ordentlichen Etat, welches genehmigt wurde. Auf Bericht des Herrn von Keudell bewilligte ferner die Kammer den beagnstandeten Betrag von 346 Thlr. zur Bestreitung der Visitations— , , , . (Kass. Z.) ö Frankfurt a. M., 17. März. In der heutigen Bundestags—

sitzung hat Preußen im Voraus sein 6 in der kan he inn de. heit abgegeben. Preußen fordert zunächst die Prüfung, dann die

Wiederherstellung der Verfassung vom Jahre 1831. jörität des kurhessischen Ausschusses stellte den Antrag: die Peti⸗ tion der kurhessischen Zweiten Kammer ad aeta zu legen, weil

dieselbe incompetent sei.

diesem Antrage nicht angeschlossen. Baden.

' 9 2 6 1

kordats - Kommission beantragte unterthänigste Adresse an

Se. Königliche Hoheit den Großherzog lautet:

„Ew. Königliche Hoheit haben gnädi ; i 28 6

. gliche Hoheit h gnädigst geruht, die unterm 28. Juni

ö. 8 836 dem heiligen Stuhle abgeschlossene Uebereinkunft (nebft 81 gen) den Ständen zur Kenntnißnahme vorlegen und mit allerhöchst⸗

landesherrlicher Verordnung vom 5 Dezember i i ̃ ung ze er v. J. die päpstliche Bull (Lom 19. Oktober v. J.), mit welcher der , T, , n, .

o i : 3 ö ĩ ; zerei folge die Conventionals das Hauptstück der gefammten Vereinbarung der⸗

kündigt werden sollte, und welche die C i

. gt w ollte, onvention genau und vollftändi

52 2 Regierungsblatt zur allgemeinen Kenntniß bringen zu en,

. Hi. e haben diefes hochwichtige Vertragswerk, welches den gestör— Frieben mit der erzbischöflichen Kurie zu Freiburg wieder herzustellen

bestimmt ist, zunächst in der Richtung ei ĩ ̃ , g einer Prüfung unterziehen zu müssen ob dasselbe nach unserer Verfaffung, um ber e elch 9

geglaubt

zu erlangen, nicht die Zustimmung der Stände erf ; * g erfordere und ob ͤ iz e nne rs w e t, e , ,. in, nn die gehorsamste Zweite Kammer zu d J , z J lischen Kirchengewalt im S

1 6696 3 in. ler an n, .

müsse. Sie kann daher, obwohl fie den lebh 6 öh Sässeete der Kirchenget ol, ö ie get, 83 . , ,, der katholischen Kirche bestimmt das ohne V . l ö diss sich, mit dem Staatswohl verträgt wert ur or n i gn nnn, ui gel che feng Vert ragö⸗ als rechtsverbindlich abgeschloffen , und für das Land nicht

97 * und stellt auf d

1. e frre, ,n. an Ew. gang he le el fi wre , J ar. 366 eruhen, die allerhöchst

ee , 5. Dezember v. J., die papstl . die in diese aufgenommene Vereinbarung ,, . uni b. J, enthält, mit letzterer außer Wirsamkeit zu setzen, be—

3 *. nicht in Wirksamkeit treten zu lassen.“ (B. . 3.) g 9 , , , Wien, 17. März. Lieber die and 15. . M. hn eh; e , . Ruhestörung sind der „Wien. Ztg.“ aus— kurze 3 fichte zugttommen, welch siz in zie Lags fen, die ellung S8. Nr. 68 d. Bl.) durch nachfolgende Häitthei⸗

itter-⸗Kreuzes des Verdienst⸗

Die Ma⸗

15. März eine politische Demonstration im größeren M

Erinnerung an die am 15. Maͤrz 1848 zu n, 86 . tionair? Bewegung in der Art beabfichtigen, daß sie in Massen einen ns durch die Stadt unternehmen, sodann in eine Kirche einem Gottesdienst beiwohnen, darauf die Honvbehgrisher auf den Friedhöfen in Ofen besuchen und zuletzt nach den Friedhöfen von Pesth ziehen würden. Mehrere . Waizner⸗ gasse wohnende Kaufleute hatten außerdem anonhme gleichlautende Briefe erhalten, in welchen sie aufgefordert wurden, am besagten Tage ihre Verkaufsladen zu sperren und an den bezeichneten Künd— gebungen Theil zu nehmen. Durch diese Andeutungen sah sich die Sicherheitsbehörde veranlaßt, ihre Vorkehrungen zur Ver— hinderung von Ruhestörungen zu treffen; insbesondere wur— den am 15. d. M. die Eingänge der Kirchen mit Po⸗ lizei⸗Wachposten besetzt und auf den Friedhöfen Wach posten aufgestellt. Gegen 9 Ühr Morgens erschien eine beträchtliche An— zahk Studenten, fast saämmtlich in ungarischer Tracht, vor der Stadtpfarrkirche in Pesth, um in dieselbe einzutreten. Von hier durch die Wache zurückgewiesen, zogen sie, 400 bis 500 an der Zahl, zur Franziskanerkirche und nachdem ihnen auch hier der Ein— kritt verwehrt worden war, weiter zur Kirche der Reformirten auf dem Heuplatze, in welche sie sich von rückwaͤrts den Ein— . zu verschaffen wußten. Nach Verrichtung eines kurzen Gebetes und Absingung einer Strophe von Vörösmarth's „Szozat«, („An's Vaterland schließe Dich fest an!“ 2c. z.) in der Kirche bewegten sie sich gegen den Friedhof nächst der Franzensstadt. Daselbst wurden sie durch den hier aufgestellten Polizeibeamten zum Auseinandergehen aufgefordert. Sie weigerten sich aber, Folge zu leisten und verhöhnten die Beamten, was zur Verhaftung von drei Studenten den Anlaß gab, worauf die übrigen sich entfernten und in mehrere Gruppen getheilt die Richtung gegen den Friedhof naͤchst der Kterepeser Linie einschlugen, in dessen Raͤhe sie sic wieder vereinigten. Bei diesem Friedhofe angelangt, wurden fie aber— mals von den daselbst aufgeffellten Polizeibeamten zum Ausein— andergehen aufgefordert. Anstatt Folge zu keisten, insultirten sie die Beamten, Polizeiwach-Offiziere und Polizeisoldaten, worauf zu Arretirungen geschritten wurde. Als einer der Fest— genommenen die anderen Studenten aufforderte, ihn zu be— freien, unternahmen diese einen Angriff auf dle Polizei⸗ wache, zuerst mit Steinwürfen, dann im förmlichen Hand— emenge, wodurch die Wache sich endlich genöthigt sah von dem Bajonnete und dem Kolben Gebrauch zu machen und selbst einige Schüsse abzufeuern, in Folge dessen einige Verwundungen vor⸗ kamen und die Exzedenten die Flucht ergrsffen. Bei diesem Auf—

Die Minorität des Ausschusses hat sich

noch mehrere leicht Verwundete sich befinden.

lungen zu vervöollständi 6 ollständigen. Schon seit einigen Tagen war i Pesth das Gerücht in Umlauf, daß die 2 r

nuit wurden neun Studenten zur Haft gebracht. Von den drei Verwundeten, die man bis jetzt kennt, ist der eine durch einen Schuß im Knie, ein anderer durch einen Bajonnetstich im rechten

Arm verwundet, der dritte erli ich ei olbens ; ht . Arm undet, ritte erlitt durch einen Kolbenschlag eine C si Karlsruhe, 15. März. Die von der Kon-! schlag eine Contusion

an der xvechten Schulter. Es sollen jedoch unter den Entflohenen

ar acht 3. r. von Pesth hat sich nicht nur an den k . ten nicht im Entferntesten betheiligt, sondern findet deren Treiben im Publikum im Gegentheil die entschiedenste Mißbilligung Gegen die Verhafteten ist die Untersuchung eingeleitet. In der 31 herrscht wieder vollkommene Ruhe und Orbnung.

18. März. Ueber die unruhigen Auftritte zu Pe sth bm 15ten d. Mts. können wir, heißt es in der „Wiener Zeitung“, zur Ergänzung unserer bisherigen Berichle noch nachtragen, daß die Studenten, nachdem sie durch die Polizeiwache von den Friedhöfen zurückgewiesen und zerstreut worden waren später, um 2 Uhr Nachmittags, in zwei Kaffeehäufern in betracht⸗ licher Anzahl sich wieder versammelten. Von hier aus unter⸗ nahmen sie gegen 5 Uhr einen Umzug durch die Stadt und er— shignen gegen. Uhr vor dem Ungarischen Theater, in der Absicht, das Publikum vom Besuche desselben abzuhalten zu welchem Zwecke man auch ausstreute, es werde eine Vorstellung . stattfinden. Nebst den Studenten sammelte sich, meist durch Neugierde herbeigezogen, vor dem Schauspielhaufe ein gemischtes . an, dessen Haufe dergestalt anwuchs, daß zur Räumung des Platzes berittene Polizeiwache entsendet werden mußte Diese wurde mit Pfeifen und wirrem Geschrei empfangen; der Tumult ö durch die einbrechende Dunkelheit und das Juströmen bon ö von welchem nunmehr, nachdem die meisten Stu— enten inzwischen in ein Kaffeehaus sich zurückgezogen hatten der Lärm hauptsächlich ausging, eine bedenklichere Wen⸗ dung ju nehmen. Um dieses zu verhindern und der Unordnung ein rasches Ende zu machen, sah die Sicherheitsbehörde sich genö— thigt, Militair⸗Assistenz in Änspruch zu nehmen, worauf eine Di— vision Infanterie den Platz in kürjester Zeit saͤuberte. Zugleich wurde das Kaffeehaus zum „Zrinhi“ und das benachbarke Gast⸗ haus, wo die Studenten versammelt waren, durch Gendarmen ge— räumt und beide Lokalitäten geschlossen. Nach Beendigung der Vorstellung im Theater, das an diesem Abend nur sehr spärlich

besucht war, verlief sich nach und nach das V und bald trat volle Ruhe , h olk auf den Straßen

543

chlleßen moge.

4 Vertrages ausgesprochen;

des vereinigten Königreichs h

bisher dürftigen Handels verkeh

pred

auch kein Handelsvertrag

bewirke das Band gemeins

nicht so leicht um einer slleinigkeit wi

ber Antragsteller dann auf die einge

zeigt er, daß dem englischen Fabrikanten

reicher Konkurrenz mit dem Auslande eroͤffnet werde. Wa . Opposition so oft beklagte freie Koh lenausfuhr betrifft, so ist er überzeugt, daß eine Eischwerung dieser Ausfuhr jur Eröffnung neuer Kohlengruben in anderen gaͤndern führen würde. Der Sporn, den die

englische Ausfuhr überhaupt erhalten werde, uüsse natürlich auch der ae en , und g ehren mächtigen Antrieb geben. In politischer and sozialer Beziehung sei ber Vertrag eben so vielver⸗ sprechend wie in kommerzieller; er biete allen Nationen Vortheile, und werde inspfern auch als Friedensanker wirken. Lord Grey will dem Vertrage kein Hinderniß entgegenstellen, allein eben so wenig kann er für die Adreß ˖ Motion stimmen. Er rekapitulirt alle Einwendungen, die er selbst und seine Hefinnungsgenossen bei derschiedenen Helegenheiten gegen den Vertrags sch luß erhoben haben. Der Vertrag habe die Regierung zu einem gewagten finanziellen Experiment berleitet, denn ohne das abenteuerliche Budget, das im Angesicht eines Defizit vong Millionen eine Einnahme bon fast 4 Millionen opferte, wäre der Vertrag eine Unmöglichkeit gewesen. Die Nachwehen werde man Anno 1861 spüren, wo die Anstalten zur besseren dandesbertheidigung und die Aus⸗ gaben für den chinesischen Krieg ein Defizit von 10 Millionen gesch affen haben werden, welches nur durch eine kolossale Erhöhung. der Einkommen⸗ steuer zu decken sein werde. Während die materiellen Vortheile des Ver⸗ trages großentheils Frankreich zu Gute kommen würden, rufe er doch bei der Masse des protctionistisch gesinnten Volles in Frankreich die Vor⸗ stellung hervor, daß die franzoösische Industrie der englischen Allianz geopfert worden sei. Vor allem aber bellagt er den Zusammen⸗ hang, der in den Augen der Welt zwischen dem Vertrage und ber Annexion Savohens zu bestehen scheine. England hätte vom Kaiser einen Verzicht auf sein Projekt verlangen müssen beyhor das kom⸗ merztelle Aktenstück unterzeichnet wurde. Durch die Jeit seines Absch lusses erscheine der Vertrag wie eine stlllschweigende Sanction der Annegirung Savohens, wie eine Bestechung Englands, wie ein Flecken auf seiner Ehre. Er wasche seine Hände in Unschulk und wünsche, daß auch das Haus die Verantwortlichkeit für den Vertragsschluß der Riegierung allein übe rlasse. Lord Wodehouse (Unter ⸗Staatssecretair des Auswärtigen) bemer kt zur Entgegnung, daß Sir Nobert Peels Budget don 1842 und 1845 eben so weitgreifend waren, wie das- diessährige; der Vorwurf ber Abenteuerlichkeit stehe daher einem Jünger Sir Robert Peels schlecht an. Und nur den kommerziellen Maßstab dürfe man an den Vertrag legen, da von einem ZJusammenhang zwischen den selben und der Savohischen Angelegenheit nicht im Entferntesten die Rede sei. Lord Malm esburh bemerkt, er selbst habe vor sieben Jahren Unterhandlun⸗ gen behufs eines Handelsvertrages mit Frankreich angeknüpft, aber nicht zu Ende gefüuͤhrt, weil die französische Negierung sich nicht zu billigen Zugeständnissen verstehen wollte. Er glaube. sie habe dies auch ich 16 ZJethan, das heißt, die franzöfische Negierung mache nicht dem Lande, sonbern der Baum wollenp arte Jugeftůndnisse und stützte dadurch mittelbar Lord Palmerston. In Willich eit sei der Vertrag nicht zwischen ben beiden Nationen, sondern zwischen dem Kaiser Napoleon und Lord Palmerston geschlossen. Daß diese Ansicht auch bom franzbsischen Volk getheilt werde, gehe aus einem Artikel im Journal des Debats vom 19. Maͤrz nur zu deutlich hervar. Ganz im ben Sinne wie Lord Grey, nur biel strenger beurtheilt er die Haltung Englands der Savoyen ⸗An⸗ nexion gegenüber, und aufrichtig beklagt er, daß der Kaiser der Franzosen dem Friedensprogramm, mit welchem er den Thron bestieg, untreu gewer⸗ den sei und die verhängnißbolle Bahn des ersten Napolcon betreten. habe. dord Ob er stone bezwelfelt die Zweckdienlichkeit solcher Handels verträge vom nationalhkonomischen Gesichtshunkt. Jedes Land sollte dem Gebot der eignen Interessen folgen, und ohne politische Nebenrücksicht an der fortschreiten den Ver⸗ besserung. seines Taxifs arbeiten. Nicht aus Eifersucht auf fremde Staaten mitzbillige er den 11. Artikel, sondern weil ein Aus fuhrꝛoll auf Stein- kohlen unter Umstanden der Einnahme sehr zu Statten kommen könnte, und weil Kohle ein Artikel sei, der sich nicht fabriztren lasse, wohl aber erschöpfe. In Frankreich wie in England würden Tausende, mit Necht oder Unrecht, bon der Ueberlistung ihres Vaterlandes sprechen, und dies könne nur böses Blut erzeugen. Nachdem er Mr. Cobden s Wirksamkeit als Unterhaͤndler einer scharfen Kritik unterzogen und den Grundsatz auf⸗ gestellt hat, daß die Prinzipien des Freihandels sich mit einem Zollsystem, wohl vereinbaren ließen, bedauert er, dem Adreßantrag sein Votum nicht geben zu können. Der Herzog bon Argyll ber⸗ theidigt den Vertrag bom finanziellen Standpunkt und erinnert unter Anderem, daß ein Kohlen ⸗Ausfuhrzoll schon einmal dagewesen sei und dem Kohlenhandel wesentlichen Eintrag gethan habe. Er glaubt, daß, wenn Frankreich durch eine Ausdehnung seiner Fabrikthätigkeit mehr Kohlen brauche und mit diesem Bedarf auf England angewiesen bleibe, auch hierin eine neue Friedensbürgschaft zu erblicken ware. Lord Der by begreift nicht recht, wozu man das Haus auffordere, eine Adresse zu vor tiren. Wenn die einzelnen Bestimmungen des Budgets genehmigt seien, so berstehe sich die Annahme des Vertrages bon selbst. Nur zur Durch⸗ führung des 11. Artikels werde eine Parlaments akte erforderlich sein. Er muß den Vertrag, das heißt vielmehr seinen Einfluß auf das Budget noch ungünstiger als Lord Grey beurtheilen. Das Deftzlt fei größer, als man es angebe, du

der Schatzkanzler die Einnahmen zu hoch und die Ausgaben zu gerin angeschloa gen habe. Er ist im ah 18616 auf ein Definit nicht bon 1 sonbern don 14 Millionen gefaßt. Sir Nobert Peel habe i. J 1842 anders gehandelt als Mr. Hladstone; durch llermäßigungen habe er ehofft, Den Ertrag indirekter Steuern zu vermehren; durch Zollabschaffung . srreide rnan fich die Einnahmequelle gang ab, Die Tendenz einer solchen Finanzpolitik sei, die indirekte Bestenerun mit der Zeit gang abzuschaff

und eine schwere Einkommensteuer 2. in Friedenszeiten permanent zu machen. Abgesehen von dem Mangel an e,. im Ver⸗ trage, fo daß 3. B. franzosische Selde zollfrei in England eingehen solle, wa hrend englische Seide in Frankreich 30 pCt. zahlen werbe, enthalte der Vert ag keine Bestimmung, welche die französische . berhindern könnte, Den Zoll auf englische Waaren, der jetzt unter 30 pCt. sei, der Symmetrie halber auf 5 zu erhöhen. So nachläffig und eilig wurde die Unte rhandlung betrieben. Indem er sich darauf zur politischen Seite des Vertrages wendet, bemerkt er, daß Europa ihn sicherlich als einen England zur Beschwichtigung hingeworfenen Knochen betrachten werde Es sei ft räslich von der Regierung Englands, wenn sie den bloßen Schein, die Ann exion gut zu heißen, auf sich lade. Die Folgen der Annexion selbst würden sehr verhängnißvoll sein. Troß der materiellen Undeden Tendheit des annexirten Gebietes werde der Schritt die⸗ selbe Bedeutung haben, wie wenn ein dreimal größeres Land verschlurt gen worden wäre. Europa. werde darin das Signal erkennen daß Napoleon III. seiner bis jetzt gemäßigten Politik Lebewobhl gesagt und den Rücken gekehrt hat. Alles Vertrauen werde schwindenm und jeder Staat werde sich gezwungen sehen, seine Rüstungen und Kriegs⸗Ausgaben zu verdoppeln, ganz Europa werde in den nächsten Jahren bis an die Zähne bewaffnet sein. Wenn Lord Grey auf einer RUbstimm ung bestehe, so werde er (Derby) mit ihm gegen die Adreß—= Motion stimnmen. Der Lord⸗Kanzler erachtet keine besondere Parla⸗ ments⸗ Akte für nöthig, um dem 11. Artikel Gültigkeit zu verschaffen. Lord ShHelmsford ist anderer Meinung. Der Herzog von Neweastle erfucht Das Haus, zu bedenken, daß die Vertragsunterhandlung begonnen habe, bevor die savohsche Frage sich erhoben hatte. Im übrigen Theil feiner rede beschränkt er fich darauf, die kommerzielle Vortheilhaftigkeit des Vertrages nachzuweisen. Das Haus schreitet darauf zur Abstimmung üund nirrimt die Adreßmotion mit 68 gegen 35 an.

Ir der Sitzung des Unterhaufes beantragte der Attorneh⸗ Gene r al, daß das Haus ihm die Bewilligung ertheile, eine Bill zur Verschmelzung und Verbesserung der Gesetze über Bankerott und Insol⸗ venz einzubringen. Nachdem er seine Maßregel erläutert, entspinnt sich eine lärtgere Erörterung. Die meisten der Sprechenden machen dem At⸗ torney⸗ General Komplimente über die Trefflichkeit seines Entwurfs. Die erste Se fung wird genehmigt; die zweite soll in 14 Tagen stattfinden. Das Haus geht dann ins Eomité über die Zollakte und genehmigt die 15te

inan S- Resolution, wodurch die Hopfensteuer vom 1. Januar 1861 an auf 20 Sh. per Centner, und vom 1. Januar 1862 an auf 15 Sh. per Ctr. reduzirt wird. Ein Amendement von Dodson auf gänzliche Aufhebung der Hp äpfensteuer von anno 1862 an wird mit 138 gegen 104 Stimmen verworfen. Auch die 19. Resolution (Schiffszölle betreffend) geht durch das Co mitt.

17. März,. Die Pückkunft des Hofes nach der Haupt⸗ stadt wird kommenden Dienstag oder Mittwoch stattfinden. Lord Slgin 's Vorschläge, Betreffs China's, sollen von der franzöft⸗ schen Regierung genehmigt worden sein, und seiner Abreise nach dem Sten scheint Nichts mehr im Wege zu stehen,

Gleichzeitig mit der Thouvenelschen allerneuesten Depesche ist, wie e S heißt, vorgestern ein eigenhändiges Schreiben Kaisers Napoleons an die Königin hier eingetroffen. . . ;

Bice- Admiral Willim Fan shawe Martin wird, wie es heißt, an die Stelle des Vice-Admirals Arthur Fanshawe, das Kommando der Mittelmeerflotte übernehmen und Capitain G. Sey⸗ mour. den Oberbefehl über das Linienschiff erhalten, auf welchem der Prinz von Wales die Reise nach Canada und den Vereinigten

Staaten machen soll, . .

Das erste indische Telegramm, direkt durch den Telegraphen des Nothen Meeres nach Aegypten befördert, ist gestern hier bei Lloyd S eingetroffen. Es war aus Kalkutta bom 16. d., brauchte somit G6 Tage, und meldet, daß das Schiff „Redgauntlet“ in Kal⸗ kütta ein Raub der Flammen geworden sei.

In der gestrigen Sitzung des Ob erhauses richtete Lord Ellen⸗ bors gh an den ersten Lord der Admiralität eine Frage bezüglich der über Die Lage bon Neapel verbreiteten Gerüchte,. So übertrieben diese Gerüchte sein möchten, so könnte doch der jetzige Stand der Dinge in Neapel nicht dauern. Unter Anberem höre man, daß eine ansehnliche Zahf. britischer Kriegsschiff⸗ im Meerbusen von Neapel liege. Ob . Sffizi e ve dieser 836. besondere Weisungen erhalten hätten ftr . Fall, daß fie von Indibiduen um Schuß angerufen würben? Her Herzog von Somerset erwiedert, die Zustaͤnde Neapels seien ohne Zweifel jammervoll. Die britischen Kriegsschiffe befänden sich ahn Schuß. hritischer Unterthanen und britischen Eigenthun nn in 369 neapolitanischen Gewässern, und die Offiiere hätten keine , 2. haltu m gsmaßregeln. Auf britischen Schiffen gelte von jeher 9. egel nicht Kriminalverbrechern, aber Personen, die wegen politischer nnn verfelgt werden und die Flucht ergreifen, Schuß zu gewähren. Lor Elte nboro ugh ist befriedigt, wenn er den edlen Herzog recht verstan⸗ den Hat, daß bie britischen Offiziere sich auf Erfüllung der . Pflich Fen der Menschlichkeit zu beschränken haben. Lord Nedes ß e möchte wissen, ob ein britisches Schiff dazu da sei, ag 6 räther zu schirmen? England würde einem fremden ; schiff keine folche Regel zu Gunsten englischer e er g. hinge Hen lassen. Jedenfalls sollte bieselbe Regel. starken, wie

schtza hen Staaten gegen aber, in den Hafen Frankreichs fe gut wi