1860 / 83 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

dr i cht amt liches.

Se. Königliche Hoheit der Se. Königliche Hoheit orträge des Ministers Raths Illaire ent⸗

Berlin, 4. April. Prinz⸗Regent empfingen heute Vormitta den Prinzen Karl und nahmen hierauf die von Auerswald und des Wirklichen Geheimen

gegen. Sachsen. Altenburg, blatt ist eine umfassende Kirchen⸗ un Herzogthum, nebst Bestimmungen Rechnungen publizirt worden.

Preußen.

1. April. Mit dem neuesten Gesetzes⸗ d Schul⸗Visitationsordnung für das über die Abnahme der Kirchen⸗ Die Ordnung ist bestimmt, die Normen des Gesetzes vom Jahre 1835 zu ergänzen und zu erwei⸗ tern, durch welches zuerst die Generalvisitakion der Kirchen und Schulen, wie sie seit der Reformation bis auf Herzog Ernst den Frommen üblich gewesen war, als eine Einrichtung von regelmäßi⸗ 8 Wiederkehr wieder eingeführt wurde. Zur Beaufsichtigung des Rirchen- und Schulwesens werden künftig drei Arten von Visita⸗ tionen, die General-, Spezial- und Ephoral⸗Vifitation, geteher. 6. 3)

April. In der heutigen außer⸗ ammer verlas in Allerhöchstem Eröffnung an die

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Baden. Karlsruhe, 2 ordentlichen Sitzung der Ersten K Auftrag der Geheimerath Dr. Stabel folgende beiden Kammern der Ständeversammlung:

Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben unterm Heutigen gnä⸗ digst geruht, einen Wechsel im Staatsministerium eintreten zu lassen, und mir, dem Oberhofrichter Dr. Stabel, die Leitung des Juftizministeriums und die einstweilige eitung des Ministeriums des großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, dem Professor Dr. Lamey die Lei⸗ tung des Ministeriums des Innern zu übertragen.

Das Staatsministerium ist zugleich mit dem Allerhöchsten Auftrage betraut worden, diese Ernennungen den Ständen zu eröffnen und der Er⸗ oͤffnung Folgendes beizufügen: von dem Augenblick an, wo die Convention mit dem päpstlichen Stuhle einen Widerstand in den Kammern hervorzu⸗ rufen schien, haben Se. Königliche Hoheit der Großherzog die kräftige Vertheidigung des Vertrages und die Abwehr einer Reclamation desselben sowohl im Ganzen wie in einzelnen Theilen seinen Ministern zur Pflicht gemacht, dagegen aber auch gewünscht, die reine und unverfälschte Mei

nung der Stände zu hören. Erst nach den Beschlüssen der beiden Kam— mern sollte in Erwägung gezogen werden, welche Schritte nach dem Inhalt derselben und nach den Grundsätzen der Verfassung im Interesse des Landes als geboten erscheinen. Die Zweite Kammer hat in ihrer a. Sitzung ihre Stimme abgegeben. Bas Gewicht dieses Votums keineswegs berkennend, wollten Se. Königliche Hoheit der Großherzog dennoch den Beschluß der Ersten Kammer abwarten, und dann erst Sich definitiv entscheiden. Diesen Allerhöchsten, den zunächst betheiligten Ministern der auswärtigen Angelegenheiten, der Jufiiz und des Innern bekannten Absichten wurde durch einen Erlaß des Präsi⸗ Denten des Minifteriums des Innern vom 315 b. Mts. an die oöͤffent⸗ lichen Diener des Landes in der Weise vorgegriffen, daß ein ferneres Zu⸗ sammengehen nicht als thunlich erschien, und es wurden deshalb die be⸗ nannten Minister ihrer Dienste enthoben. Das Staatsministerium in seiner jetzigen Zusammensetzung ist einig und entschlossen, von der An—⸗ erkennung der wohlbegründeten Ansprüche beider Kirchen auf eine freie und selbstftändige Bewegung auszugehen. Wir werden die Rechte der Krone wahren und den Inhalt der Convention mit den verfassungsmäßi⸗ gen Befugntssen der Stande möglichst auszugleichen bemüht sein. Wir rechnen auf die Unterstützung der Kammern in dem Streben nach diesem Ziele. Wir sind auch überzeugt, daß dieselben gem einschaftlich mit uns Alles aufbieten werden, den allseitigen Frieden unserem theueren Fürsten und Vaterlande zu erhalten. (Karlsr. 3.)

Schweiz. Bern, 3. April. Der Nationalrath hat die der Bundes⸗Versammlung von dem Bundesrathe bezüglich der Savoher⸗Frage gestellten Anträge (s. Nr. 80 d. Bl. mit 136 gegen 3 Stimmen genehmigt. Die Zustimmung des Ständerathts zu diesen Anträgen ist unzweifelhaft.

Großbritannien und Irland. London, 2. April. Dem Hafen⸗Admiral von Devonport, Sir Barrington Reynolds, ist am Freitag auf telegraphischem Wege die Weisung zugegangen, den in Plymouth liegenden Theil des Kanalgeschwaders ohne Ver— zug zum Auslaufen fertig zu machen, und borgestern wurden ihm versiegelte Ordres über den Bestimmungsort des Geschwaders ein⸗ gehändigt. Es heißt gerüchtweise, daß das Geschwader nach Malta oder Gibraltar geht.

3. April. In der gestrigen Abendsitzung des Unterhauses erklärte Lord J. Russell, er habe der . gerathen, die Ein— verleibung Toskanas, Modenas, Parmas und der Romagna in Sardinien anzuerkennen.

Frankreich. Paris, 2. April. Dem gesetz ebenden Kör— per wird ein Gesetz vorgelegt werden, welches die ehalts⸗Ver⸗ minderung der 5h-Centimes, - und 2-Franksstücke betrifft.

Das erste Artillerie- Negiment, welches bisher in Grenoble garnisonirte, ist nach Algier kommandirt worden.

Eine ht n, an den Grafen Persig ny in Lendon gerichtete Depesche vom 19. März e. des Herrn Thouvenel lautet

662

zu stiften.

wirklich

sütztes

werden.

man,

wie folgt:

schaft mehr zu Vertheidigungs-Syftem stellt uns vollkommen gegen solche Gefachn dern Punkte zu erwa)

sehe ich

verknüpft sind, meinem Herzen am schwersten fiel, kerungen und die Genehmigung d Schweiz die Bürgsch unterzeichnete einen des Arrondissements

Wir haben noch vie auf die oͤffentliche kein Recht, keine Freiheit verletzen oder schmälern lassen.

Gleich meinen Vorfahren in der dem Oberhaupte der Kir die kirchliche Autorität, um we

Herr Graf!

Durch die Depesche, Sie mir an, daß des staisers vom haben, und fügen hinzu, da Majestät sich vorbehalten habe, bevor er uns die Antwort der englischn Regierung kundthue, das Gutachten des Ministerraths einzuholen. jwischen halte ich es für ersprießlich, heute mit Ihnen au zurückzukommen, mich begnügt, durch diese Frage veranlaßten Diskussionen laut geworden ist.

Man zieht in der That Analogicen und benutzt sie, um Mißtran Aber beruhen diese Analogieen auf Thatsachen, und exist eine Aehnlichkeit zwischen unserer Stellung zu den Alpen in

den und

unserer Situation am Rheine? 1815 im Rorden einen Stand der Dinge geschaffen, der nicht ohne Ach lichkeit und Verbindung war mit der Sachlage, wie sie noch heute an h Alpenseite besteht. danken geschaffen worden, aus welche diniens hervorging. welche ihm gestatteten, unser Gebiet zu öffnen. Nach einer Dauer von fünfzehn Jahren sind diese Arrangements un Mitwirkung der Großmächte selb bildete fich, und seine von Eurr pa anerkan ganzen Theil unserer Grenze, für den, da er gerade am offensten i Frankreich gerechte Kurz, was die hatten, ist nur noch derwiesene Erinnerung.

ford

sicher, wie wir sie jezt mehr als je auf einem an haben würden, wenn Piemont bei seiner neuen von Gebieten bliebe, die es selbst bis in das Herz des Kaiserreiches h gen lassen würden. Am Rheine ist die Gefahr verschwunden, wahrend? an den Alpen gewachsen ist. Die Situationen also, gar keine Aehnlichkeit mit einander, uns nöthigen, die auf einen Stand d Diese Combination wird diejenige vervollständigen, selbst angenommen hat, und die letzte Spur der offenbar in einem G des Mißtrauens und der Feindseligkeit gegen uns tionen verwischen. Grund der Beunruhigung, sondern nur ei keit und die Dauer des Ich bitte Sie, Herr Graf, diese Depesche Lord John Russell be lesen und ihm Abschrift davon zu lassen. Genehmigen Sie ze.

Spanien. ministeriellen Blätter behaupten, Millionen Realen bezahlen werden. Krise gesagt wurde, i daß bei der Rückkehr d Modification statthaben wird. marokkanische Feldzug kostete, erlagen mehr a Cholera und anderen Krankheiten.“

Italien. i Emanuel hat heute Nachmittags die

Turin, 2. April. Der König Vic Session des Parlamn mit folgender (im telegraphischen Auszuge schon bekannten)

eröffnet: Meine Herren Senatoren!

Als ich das letzte Mal das Italiens und der Gefahren des Staate Zlaube an die göttliche Gerechtigkeit zu

Geschicke. . In einem kurzen Zeitraume ward eine Invasion zurückgedrängl gombardei durch ruhmwürdige Heldenthaten befreit, Mittel Italien n

die bewunderungswürdige hier die Vertreter um mich versammelt.

Alle diese Vorth der Tapferkeit Freiwilli . und wir sagen Gott Dank dafür; stand vollführt man kein denkwürdiges Unternehmen weder für die sy waͤrtigen, noch für die künftigen Geschlechter.

Ba aus Dankbarkeit gegen Frankreich, für das Befestigung der Eintracht zweier Band der Abstammung, der Grun ein Opfer nothwendig war,

gen,

13. . M. in Betreff Sabohens und Rizzas überrelt

D

Annexion Savoyens

er Dinge im Osten und Norden Frankreichs angew. t am . . Leitung der Geschäfte sofort übernommen.

seiner und unserer Soldaten, der Beharrlichkeit und der Eintracht der Bevdollern

mit der Sie mich unter Nr. 28 beehrt, zeige ord John Russell die Mittheilung der Regiern

ß der erste Staatssecretair Ihrer britannisch

8 fi f einen Pin ich in meiner früheren Korrespondenz nur anzudenn besonders auf einen Einwurf einzugehen, der in in

Ohne Zweifel hatten die Verträge nn

as Königreich der Niederlande ist in demselben 6 . m die rerritoriale Abgrenzung En Wie Sardinien, hatte es die Wacht der Posstöonm fremden Armeen die Zugänge und Eingänge

st gründlich geändert worden. Belgh nte Neutralität deckt seitdem h

Unruhe hegen konnte. Verträge bon 1815 für uns im Norden Drohenhk eine durch die londoner Konferenz in die Geschit

ern, und unser auf unsere w

Ausdehnung im Besßs

und die so wichtigen Gründe, welt zu fordern, können durchaus i

die Ein

Und Deutschland wird darin nichts weniger als e ine neue Gewähr für die

Friedens erblicken.

Th o u venel

Aus Madrid, 29. März, wird berichtet: daß die Marokkaner sofort! Alles, was über eine Mini ist aus der Luft gegriffen. Dennoch g es Ober-Befehlshabers eine Kabi Von den 18,000 Mann, welche ls 12000 Mann

ö

2

Meine Herren Deputirten! ö Parlament inmitten des Schme 8s eröffnete, ermuthigte mit freudigen Erwartungen für n

Ausdauer feiner Bevölkerungen erlöst, un des Rechtes und der Hoffnungen der Nu

eile verdanken wir einem hochherzigen Verbü der Selkstverleugnun⸗

denn ohne feinen übermenschlich

Wohl Itallen⸗ Nationen, die durch ein gemeln dsaͤtze und der Geschichte mit eint so brachte ich das, h indem ich die Abstimmung der es Parlaments und bessgh aften des internationalen Rechtes vorbehielt, Vertrag in Betreff der Einverleibung Savoyen von Rizza in Frankreich. ö le Schwierigkeiten zu überwinden. Jedog.]

Bevölkerungen,

Meinung und die Liebe der

fest in den katholischen Gesinnungel che schuldigen Achtung werde ich. lrlicher Interessen willen, zu giiss

. Waffen ihre

halten.

. ö

unerläßlichen S

leihen, welches unter anderen schen Gleichgewichtes der

Wir bahen an diefer Seite keine Art von Bih ichtigsten Festungen

.

. .

welche man zusammenzubringen sucht, hi

Kaukafien gefeiert werden.

entworfenen Stihl

Fi des

schen Kriegs-Schaluppe „Saratoga“ gekapert,

Zuflucht nimmt, in meinem Gewissen und in den Ueberliefe⸗ rungen meiner Ahnen die nöͤthige Kraft finden, um die bürgerliche Frei⸗ beit und meine Autorität, für die ich nur Gott und meinen Völkern ztechenschaft zu geben habe, in ihrem vollen Umfange aufrecht zu er⸗

Die Provinzen b.

provisorisch Die 3 der Gefetze verhindert, welche den neuen Staat ordnen und kräftigen

sollen.

. n der ersten Periode dieser Session werden Sie nur die dringendsten

Vorschläge zu prüfen haben. Sodann werden meine Minister mit aller orgfalt die Vorlagen vorbereiten, über welche Sie in der berathen haben werden. .

f das Statut, auf die politische, militairische und sinan— zielle Einheit, so wie auf die Gleichheit der bürgerlichen und peinlichen Gesetze, wird die fortschreitende Freiheit in der Provinzial: und Gemeinde⸗ Verwaltung den italienischen Völkern jenes schöne und kräftige Leben ver⸗ Formen der Civilisation und des europäͤi⸗ Selbststaͤndigkeit der Munizipien, die gegenwärtig Staaten und mit dem Geiste der Nation laufdrůckte.

.

zweiten Periode zu Begründet au

mit der Verfassung der großen in Widerspruch sind, das Siege Meine Herren Senatoren! Meine Herren Deputirten!

Indem wir uns mit einer neuen Organisation beschäftigen und in den Llten Parteien nur die Erinnerung an die der gemeinsamen Sache geleisteten Dienste suchen, wenden wir uns an einen edlen Wettstreit aller aufrichtigen Ansichten, um unser höchstes Ziel zu erreichen: das Glück des Volkes und die Grbße des Vaterlandes, das nicht mehr das Italien der Gemeinden, noch jenes des Mittelalters ist, das nicht mehr ein offenes Feld für fremden Ehrgeiz sein soll, sondern das Italien der Italiener.

Rußland und Polen. St. Peters burg, 28. März. Befehl des Kaisers soll fortan der 6. September zum Andenken s 50jährigen Kampfes am Kaukasus in ganz Der Statthalter am Kaukasus, Fürst in Tiflis angekommen und hat die

Auf der Beendigung de

Barjatinskl, ist am 7. d. M.

New-Pork, 22. März. Die Belagerung von Vera-Eruz wurde durch Miramon am 5. März mit 6000 Mann and einem starken Belagerungs⸗-Train eröff ret. Am T7ten d. Mts. machte Miramon einen Angriff auf die Stadt, ward jedoch zurückgeschlagen. Er beabsichtigte, Verg⸗= Cruz am Abende szten zu bombardiren. Bie Dampfer, „General Mira⸗ mon“ und „Marquezy“, welche von der Havanna herbeigekom⸗ men waren, um ihn“ zu unterstützen, wurden auf der Höhe bon Vera-Cruz nach kurzem Widerstande von der amerikani⸗ nachdem sie sich ge⸗ Sie wurden nach New—

Amerika.

weigert hatten, ihre Flagge zu zeigen. Orleans gebracht. Während des Gefechtes hißten sie die spanische Flagge auf. Der Verlust der Amerikaner belief sich auf 3 Ver⸗ wunbete, der der Mexikaner auf 15 Todte und 25 Verwundete. Der amerikanische , ist instruirt worden, Truppen zum Schutze der amerikanischen Bürger landen zu lassen. Die Regie⸗ rung zu Washington hat das Verhalten der Schaluppe „Saratoga“ gebilligt und mehrere dem Golf-Geschwader angehörige Schiffe nach Vera-Cruz beordert.

Lima, 27. Februar. Am 20. Februar ist plötzlich Ca stilla mit seinem ganzen Geschwader von Guayaquil wieder hier ange⸗ langt, scheint aber keinen Besitz von der Regiexung nehmen, son— dern diefe nach wie vor dem Vicepräfidenten Dr. Mar lassen zu wollen. Da zur selben Zeit das ganze Heer zusammenbleibt, so gewinnt die Ansicht des Volkes an Wahrscheinlichkeit, daß er nach und nach auch noch den größeren Theil seiner hiefigen Truppen nach dem Süden ziehen und dann eines schönen Tages Bolivia angreifen werde.

Wien, Dienstag, 3. April, Abends. (Wolff's Tel. Bur) Die heutige „Oesterreichische Zeitung“ meldet aus verläßlicher Quelle, daß keine neapolitanischen Truppen in den Kirchenstaat ein— rücken werden.

Der Gesandte Neapels, Petrulla, ist gestern in besonderer Audienz vom Kaiser, heute von der Kaiserin empfangen worden.

An der Abendbörse wurden Kreditactien zu 190.50, Nordbahn zu 499, Staatsbahn zu 274, Nationale zu 78.40 gehandelt.

Paris, Dienstag, 3. April, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Das heutige Pahs“ meldet, daß in Tortosa, unfern Valencia, eine Insurrection ausgebrschen sei. General Ortega hat sich mit

zb0o0 Mann ausgeschifft und Karl VI. zum Könige proklamirt.

Paris, Mittwoch 4. April, Morgens. (Wolffs Tel. Bur.) Die spanische Gesandtschaft hat ein Telegramm aus Madrid vom gestrigen Tage erhalten, lnach welchem der General⸗Capitain der balearischen Inseln, Ortega, der mit Truppen in Tertosa ge⸗ landet, von seinen Soldaten verfolgt, genöthigt war, die Flucht zu ergreifen. Es herrscht überall Ruhe. Der General Concha ist mit Truppen nach Tortosa gesandt worden.

Der heutige ‚„Moniteur“ dementirt die Nachricht, daß die In⸗ fanterie-Regimenter um zwei Compagnieen reduzirt werden sollen.

Wir erhalten nachträglich noch folgende Depesche aus Madrid vom heutigen Tage:

Madrid, Mittwoch, 4. April. (Wolff's Tel. Bur.) Der General⸗Capitain der Balearischen Inseln, General Ortega, hatte den verbrecherischen Plan einer militairischen Erhebung zu Gunsten des Grafen Montemolin gefaßt. Er schiffte die unter seinem Be⸗ fehl stehenden Truppen ein und landete mit ihnen zu Tortosa. Kaum hatten aber die Truppen den Zweck des Generals durch⸗ schaut, als fie sich weigerten ihm zu folgen, und war er genöthigt, von den Soldaten verfolgt, die Flucht zu ergreifen.

Konstantinopel, Dienstag, 3. April, Abends. (Wolffs Tel. Bur.) Der bisherige Minister⸗-Resident der hohen Pforte zu Berlin, Aristarchi Bey, ist zum außererdentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister daselbst ernannt worden.

Statistische Mittbeilungen.

Zur Statistik des Regierungsbezirkes Bromberg enthält das so eben erschienene Ortschaftsverzeichniß desselben eine Reihe Beiträge. Wir entnehmen denselben die folgenden Mittheilungen:

1) Der Regierungsbezirk Bromberg hatte 1815 237446 Einwohner, 1831 326231 Einwohner, 1857 Me, 048 Einwohner, 1858 495,048 Einwohner.

Von der letzten waren polnischer Abkunft 246. 852, evan 16 200 504, katholisch 270,335, Juden 24.209, Städtebewohner 11716565, dandbewohner 377992.

2) Die Einwohnerzahl der 9 Kreise war folgende:

Summe

Kreis Flächeninhalt in darunter polnischer Meilen. Einwohner Abkunft. Juden. Inowraclaw 30, 412 63. 781 42, 587 3109 Czarnikau 28, os 64,010 14451 3222 Bromberg 27, 11 71,246 19, 145 2889 Wongro witz 24, 27 51,127 37,897 1956 Gnesen 23, 94 52, 767 41,279 2982 Wirsitz 21, 50 54 044 25,491 2582 Schubin 21, 20 51,285 28,509 2645 Chodziesen 20, 14 49,380 10,293 3373 Mogilno 17,97 37, 408 26, 194 1349 In den 52 Städten lebten 42963 Polen und 21918 Juden; da⸗

gegen auf dem flachen Lande 203,939 Polen und 2291 Juden.

3) Es waren Ende 1858 vorhanden: 400 Kirchen, I68 Schulhäͤuser, 51 Krankenhaͤuser, 46316 Privatwohnhäuser, 3478 Fabrikgebäude, 69,606 Ställe und Scheunen.

4) Es betrug die Zahl 1) der Pferde 5g, 965; 2) des. Rindviehs 1103345, von dem letzteren waren Ochsen 31,783, Kühe g0, 892, Kälber 45555; 3) des Schafviehs: von demselben waren ganz veredelt; 307, 504, halb veredelt: 83, S0, unveredelt: 179,777 4) der Schweine 74.553.

5) Die Königlichen Forsten umfassen eine Gesammtfläche von 408.215 Morgen; bon denselben find Laubwald: 12642 Morgen; Laub⸗ und Nadel⸗ holz: 15922 Morgen; Nadelholz: 326,217 Mergen; Blößen: 25, 585; nutzbar: 392, 187; Unland, Wege und Gestelle: 25.415. Die Königlichen Forsten liegen in den sämmtlichen Kreisen.

6) Die 15 vorhandenen Königlichen Domainen umfassen 353548 Mor⸗

gen und geben eine jährliche Pachtfumme von 39 085 Thlr.

7) Von den Privatgütern umfassen:

überhaupt orsten d 1,551,705 M. 55 7344 M. 16088 Landgüter. ...... ..... 1,573, 42 M. 54,237 M. 20 städtische Kämmereigüter..—— 34,307 M. 21.3990 M. 16,524 andere ländliche kleine Besitzungen 169, 184 M. 3, 178 M.

8) Kirchen und Bethäuser waren vorhanden: evangelische 113, r . lische M, Synagogen 45. An denselben befanden sich evangelische Geist⸗

liche 50, katholische 182. . Elementarschulen war 768; von denselben waren

2 argh, 5 zi, Simultanschulen 3l, judisch 34. Leh evangeli 58, katholisch 30, Simultanschulen 31, ju Lehrer ; . olische 357, aer e .

waren vorhanden: epangelische 429, kat ü . waren vorhanden 2 Gymnasien,

10) Söhere Bildungs ⸗Anstalten. n 1èRealschule, 5 höhere Bürgerschulen, ] Schullehrer⸗ und ein katholisches

i,, An denseiben fungirten Il evangelische und 25 katho⸗ e Lehrer. 11 Die Zahl der Aerzte betrug 84, der Kreis⸗Thier ärzte 7, der

Hebeammen 211, der Apotheken 33.