772 auf Antrag des Herrn Dumortier beschlossen, dem auf künftigen) man ihm sage, daß seine Worte geeignet seten, Krieg hrrbei zu führen, so Sonntag angesetzten deichenk ging sn ihres verewigten Mitglien es entgegne er darauf, daß Niemand im Haufe das Recht habe, das Monopol in corpore beizuwohnen. Alle heater und Anstalten öffentlicher fär sich in Anspruch zu nehmen, als hasse er den Krieg und liebe Lusibarkeit sind heute Abends geschlossen. ben Frieden. AÄm allerwenigsten hätten diejenigen das Recht dazu,
welch? die Anhänger und Vertheidiger des Kaisers der Franzosen seien; Großbritannien und Irland. London, 19. April. denn diesen halte er für den größten Friedensfeind in der Welt. Es In der gestrigen Unterbaus⸗Sißung wurde die von Dun⸗
gebe einen Zustand des Friedens, der noch schlimmer sei als der Krieg com de eingebrachte Jems-⸗ Act Amendment; Bill welche dem Hause ge.
einen solchen Frieden nämlich, der näar eine Vertagung des Krieges sei ante ohne boriäufige Beschlußfassung jüdische Mitglieder beeidigen zu und no man bem Feinde Zelt lasse, den Schlag dann zu, führen Kenn er lassen, zum zweiten Male berlesen. Für die zweite Lesung sprachen sich
es mit der furchtbarsten Wirkung thun koͤnne. Duff bezweifelt, daß 117, gegen dieselbe 15 Stimmen aus.
England in dem gegenwärtigen Augenblick, wo Paris den Mittelpunkt = I5. April. Der Hof ist gestern Nachmittags von Schloß Windsor aller Intriguen auf dem Festlande bilde, daselbst in genügender Weise nach Buckingham Palace zurückgekehrt. Der Prinz von Wales wird
vertreten sei. Wenn er an die vielen Depeschen denke, in welchen Lord am nãchsten Dienstag aus Deutschland zurückerw artet und wird Cowley die Regierung Lord Derby's eine Woche nach der anderen irregeleitet am Schlusse der Woche die Reise nach Canada antreten. — Der
d, 6. an seine gescheiterte Neise nach Wien, oder daran, daß ein nicht im r. 2 ö. ö — Mi i i * Carl von Elgin verlaßt London am Möntag, um sich über Paris mte stehendes Parlaments Mitglied um Dinge gewußt habe, die der britische
- ‚ Botschafter in Paris hätte wissen müssen, so komme es ihm vor, d ö Male auf seinen chinesischen Gesandtschaftsposten zu Cowley seinem Posten nicht gewachsen sei. t Der edle 6 sei zu . egeben. t
Paris gewesen, und derselbe Mann könne einen achtjährigen Aufent In der Oberhaus Sißung stellte Earl Grey gestern dor— jährie fenthalt in
. 8 der dortigen Atmosphäre nicht gut vertragen. Der franzoöͤfische Hof seis heriger Ankündigung gemäß den Antrag, daß ein Sonderausschuß nieder ⸗ politischer Beziehung der unmoralischste in ganz Europa. Lord * ss geseßt werde, um zu untersuchen, in welchem Grade durch die in
chen ruͤgt den kriegerischen Ton der Rede Horsman's. Die Abtretung Sabohens der neuen Reform⸗Bill projektirte Herabsetzung des Wahlcensus fich bon Seiten Sardiniens und die Frage der neutralisirten Theile Savoyen die Zahl der Wähler in England und Wales muthmaßlich vermehren in ihren Beziehungen zur Schweiz und zu den europäischen Großmächten werde, ferner, um zu prüfen, ob eine Veränderung und welche Ver- seien zwei völlig getrennte Fragen. Was den ersteren Gegenstand anbelange, änderung im Charakter der Wählerschaften zu irwarten stehe, so so habe die englifche Regierung, als fie zuerst von einer möglichen Ueber⸗ wie sich noch in verschiedenen anderen Beziehungen über die voraus, tragung Savoyens an Frankreich gehört habe, erklärt, daß eine solche ihres sichtliche Wirkung der Gesetz Vorlage ein Ürtheil zu bilden und dar— Erachtens unheilvolle Folgen sowohl für Frankreich, wie für den allgemei= äber Bericht zu erstatten. Er glaubt, daß die Regierung in Bezug auf ꝛ
bt. . nen Frieden und die allgemeine Ruhe Europa's haben würde. England den Zuwachs an Wählern viel zu niedrig gegriffen habe. So werde seines habe aber nicht das Necht gehabt, dem Könige von Sardinien zu sagen, Erachtens die Herabsetzung des Census die Zahl der städtischen Wähler er solle sein Gebiet nicht an Frankreich abtreten, und ebensowenig sei es befugt nicht um 200, 000, sondern um 400, 000 vermehren. Um ein Beispiel an⸗ gewesen, dem Kaiser der Franzosen zu sagen, er solle das Gebiet, welches zuführen, so werde die Stadt Ashton nicht, wie die amtliche statistische Tabelle der König von Sardinien ibm zu geben keabfichtigte, nicht annehmen. In es besage, 8 — 900, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach 2000 neue Wähler solchem Grade sei das die Ansicht einiger europäischer Höfe, daß der Kaiser erhalten. Es habe dieses seinen Grund darin, daß auf der Steuerrolle blos
r inen ; . . von Rußland durch seinen Minister erklärt habe, es sei das eine Sache, die Namen derer, welche wirklich Steuern zahlten, eingetragen seien, nicht welche lediglich die beiden Souveraine angehe und daß der Kaiser der aber die Namen derer, welche fich wegen der Steuerzahlung mit ihren
83 z 2 2 e ) Franzosen ein Necht habe, jene Abtretung zu verlangen, so wie dem Könige Miethsherren verglichen hätten. So weit er bis jetzt im Stande sei, sich . J ein .
— etzt s bon Sardinien das Recht zustehe, jenen Gebietstheil abzutreten. Seines ein Urtheil zu bilden, halte er eine Ausdehnung des Stimmrechts weder fuͤr Wissens sei keine europäische Macht in ihren diesen Gegenstand betreffen⸗ nothwendig, noch für wünschenswerth, Der Herzog Hon Argyll hat durch⸗ den Erklärungen auch nur so weit gegangen, wie England. Einige Machte aus nichts dagegen, daß die Berichte, welche die Zahl der Stimmberech, hätten ihn in demselben Lichte betrachtet, wie England, d. h. als ein höchst tigten konstatixen, einem Sonderausschuß überwiesen werden, dorausgeseßt, gefährliches Beispiel, das ühle Folgen für die Zukunft in seinem Schooßt daß dieses nicht als Mittel benutzt werde, die Gesetz Vorlage ganz zu be⸗ berge; jedoch hätten fie nicht das Recht des Protestes für sich in An⸗ seitigen. Uebrigens könne er verfichern, daß die Regierung bei Anferti⸗ spruͤch genemmen. Anders verhalte es sich mit der die Neutralität der gung der Listen mit der größten Sorgfalt zu Werke gegangen sei. Der Schweiz betreffenden Frage. Weit entfernt aber davon, daß fie eine Cark von Derby spricht seine Ansicht dahin aus, daß die Herabsetzung Kriegsfrage sel, erfordere sie bielmehr zu ihrer Lösung die kaltblüůtigstt 9. V . 4 . 6. . ö ,,. und müsse von Männern behandelt werden, die im Besiße t svertretung geben werde. ie An⸗ e ößten es gerei ils sei ;
nahme der Bill Lord John Russell's würde ein weiterer Schritt auf dem e ar mn ,,, . Wege zum allgemeinen Stimmrecht sein. Earl Grey sagt, die Re⸗ gierung sei bereit, in den Sonderausschuß zu willigen, um den Miß⸗ trauisch en Gelegenheit zu geben, sich davon zu überzengen, daß die Re⸗ gierung ihre Berechnungen keineswegs auf unzureichende Fakta gestützt habe. Der Antrag Lord Grey's wird schließlich angenommen.
In der Unterhaus-Sitzung leitete Horsman gestern die Auf— merksamkeit des Parlaments auf die Beziehungen Englands zum Aus⸗ lande. Er wünscht zu erfahren, ob die Depesche Thouvenel's, welche als kJ n, . Details der Unterhandlungen könne er hier jedoch naͤcht eingeben. Die De⸗
ᷣ . . est enthalte, e e d J d erdi
englischerseits erwiedert worden sei und ob, wenn dieses der Fall, dem n ,, ,, , . , Hause eine Abschrift der Antworts - Depesche vorgelegt werden könne; sodann wie es mit der Einverleibungsfrage stehe, ob nämlich noch Unterhandlungen darüber zwischen England und Frankreich schweb⸗ ten, oder ob die englische Regierung die Sache als abgemacht be— trachte; und drittens, weiches Prinzip sich die Regierung zur Richtung nehmen werde in Bezug auf die vertragsmäßigen Verpflichtungen, die England im allgemeinen Interesse Europas und um der gemeinsamen Sicherheit Europas willen eingegangen sei. Herr Thouvenel lege großes Gewicht darauf, daß die englische Depesche vom 22. Marz keinen Protest enthalte, und mit Recht, da man unmöglich den ungeheuren Vortheil, welchen das Nichtvorhandensein eines Protestes in der gegenwärtigen Politik den zukünftigen Planen Frankreichs gewähre, zu hoch anschlagen könne. Noch schwieriger würde es sein, die Gefahr zu überschätzen, von welcher Europa bedroht würde, wenn man den ersten französischen Gebiets vergröße⸗ 1 ungestraft ließe. Wenn man einwende, die Verträge von 18165 seien schon früber verletzt worden, so erlaube er sich die Frage, ob auch das Prinzip dieser Verträge schon früher verletzt worden sei. Dieses Prinzip bestehe darin, daß man Europa gegen französische Eroberungssucht habe beschuͤtzen wollen. Was Frankreich durch die Einverleibung Sapoyens gewinne, sei die Emancipation von seinen Grenzen und ein Präcedenzfall ür die zukünftige Erweiterung derselben. Zunächst sei Preußen bedroht. * den letzten Tagen sei gerüchtweise die Rede davon gewesen, daß man
reußen Änerbietüngen in Bezug auf die Rectification der Rheingrenze gemacht und ihm als Entschädigung einige der kleineren deutschen Staaten angeboten habe. Möglich, daß diese Gerüchte verfrüht seien; doch lass sich mesbury, gord Stanley of Alderley, Lord Lonsdale, Lord Overstone, dord annehmen, daß sich die franzbͤsische Politik in dieser Richtung entfalten Belper und Lord Llanover. werde. Preußen werde ohne die Zusage aktiven Beistandes von Seiten In der Unterhaus-Sitzung lenkt Ewart die Aufmerksamkeit Englands zu Frankreich hingedrängt und letzteres werde die Nordsee be⸗ des Hauses auf die neuliche Boxerei zwischen Heenan und Sayers und
Europas zusammengehalten würden. Tie franzöͤfische Regierung habe
das Prinzip derselben, daß sie nämlich die im Wiener Vertrage ent— haltene Garantie mit Einklang bringen solle, seien die Mächte einig und erklärten sich vollkommen bereit, die Konferenz zu beschicken. England wünsche
merst on vertheidigt Lord Cowley gegen die Angriffe Duff's, die nur auf einem vollständigen Mißkennen seiner Fähigkeiten und seines Charakters beruhen könnten. Kinglake kann sich nicht mit der Anficht Horsman's, daß ein Protest wünschenswerth sei, einverstanden erklären, spricht sih aber natürlich im Uebrigen entschieden gegen die Einverleibung aus. In . werden hierauf mehrere Positionen des Flotten⸗Budgett ewilligt.
— 21. April. In der gestrigen Oberhaus⸗ Sitzung zeigte Lorb tragen, in welchen ausgesprochen werde, daß in Bezug auf parlamen⸗ tarlsche Reform die Einführung des allgemeinen Stimmrechts und die geheime Abstimmung wünschenswerth seien. Der Marquis von Nor— Antrag aus dem Grunde auf nächften Montag, weil Lord Cowley, welcher Ueberfahrt ron Calais verhindert worden sei. Auf Antrag Earl Grey wird der Ausschuß ernannt, welcher sein Gutachten über die muthmaß⸗ liche Wirkung der in der neuen Reformbill projektirten Census⸗ Serab⸗
Herzog von Arghll, der Marquis von Sallsbury, Earl Derby, Earl Mal⸗
hertschen. Es handie fich barum, ob man fich ber vom Kaifer der Fran⸗ fragt den Minifter des Innern, in wie weit die Personen, welche derarli⸗ .
solle, bis er die Schweiz unterworfen, Deutschland getheilt, Belgien mit
e. Heere überschwemmt und dann nur no mit England zu thun habe.
. nicht besser, ihm jeßt n . zu treten, wo ganz Europa seine günstigen Einfluß auf die Männlichkeit des englischen Volls⸗ Charakter⸗ . gen ihn erhebe, a z warten, bis das ganze Europa, ebe. aus. Im Jahre 1800 habe Herr
müthigt und vom Ekel ergriffen, fich mit ihm gegen England wende? Wenn gerichtete Bill aus dem Grunde bekämpft, weil die Abschaffung
. in der Schweiz verfolgten Politik widersetzzen, oder ob man warten gen Schiägerrien Vorschub leisteten, bon bem Gesetze zur Verantwortung
die Reftimmungen von Verträgen beziehe, durch welche die Nationen
mehr als einmal erklärt, daß sie nichts gegen die von der Schweiz be⸗ gebrte Konferenz einzuwenden habe. Ueber die Konferenz selbft und über
dem gegenwärtigen Stande der Dinge in denken ahi? (hn, vellstärndige Unathängtgteit üs mahren; A] die
englischerseits durch eine Auseinandersetzung der Gründe, um derentwillen . England von der franzdͤsischen Auffassung abweiche, beantwortet worden. Eine Rückantwort des Herrn Thouvenel sei nicht erfolgt. Lord Pal.
Teynham an, er werde am Donnerstag, 7. Juni, Kesolutionen bean⸗= J.
manby verschob den von ihm angekündigten, die Pribat⸗ Korresponden . zwischen Lord Cowley und Lord J. Russell über Savoyen betreffenden
der Debatte beizuwohnen beabsfichtigte, durch das stürmische Wetter an der .
segßung abgeben soll. Er besteht aus 2 Peers, darunter Earl Grey, der ö
gezogen werben könnten. Es scheine ihm, daß manche Leute noch immer ( in dem Wahne lebten, als übe der Fortbestand dieser Preisgefechte einen
Kindham eine gegen die Siierhtben
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tiger Kampfspiele den englischen Charakter ruiniten würde und 6 ö Fortbestand guünstig auf die Aufrechterhaltunz der Ver⸗˖ bindung zwischen Kirche und Staat wirken würde. Run sei war keine Gefahr vorhanden, deß man jetzt ein ähnliches Argument, wie letzteres, vorbringen werde. Aber er erlaube sich denn doch die Frage, ob durch Abschaffung so vieler barbarischen Volksbelustigungen die Männ⸗ lichkeit des englischen Charakters eine Einbuße erlitten habe und ob nicht im Gegentheil der britische Soldat auf der Krim und in Indien mehr Muth dewiesen habe, als je zuvor. Das Interesse des Publikums an den Boger⸗Kampfen finde er sehr erklaͤrlich; doch sei dasselbe kein Beweis, daß man diese Schlägereien billige. Er seines Theiles hoffe auf die gänzliche Unterdrückung der Preisgefechte. Scully sagte, es sei eine Schmach, daß es in einer der ivilifirtesten Hrafschaften Englands zwei menschlichen Wesen
gestattet sei, 23 Stunde lang auf einander loszudreschen, ohne durch ein
Einschreiten der Obrigkeit daran verhindert zu werden. Wäre solch eine 8 in seinem Vaterlande Irland) vorgekommen so würde des Ge⸗ schreies, daß die Irländer eine Ration von Wilden seien, gar kein Ende gewesen sein. Es sei ein ei wenn man behaupte, man habe den Fampfplaß nicht vorber in Erfal nnen. u,. es auch nur ein einziges Parlaments Mitglied, enn es Lust dazu gehabt haͤtte, sich den Kampf anzusehen, . Bescheid gewußt hätte, wie man es Kampfplatßz zu 7 Er verstehe sich dergleichen Dinge. ube, daß er hätte zwar ungestraft;
ines Anwesenden aufge
Kommittenten den Zeitung
möge nur immer lachen; e
Duell gerichtete Rede im
aufgenommen worden ware.
we das Preisfechten eben so in Mißkredit ge das Duell schon der Fall sei. Er wolle mit lischen Charakter nicht angreifen. Habe er doch gehört, d
wie Heenan, wie Morrissey, welcher den Benicia Boh in
den habe, Irländer seien. (Heiterkeit. Diese drei Leute s
für ihr Vaterland. Der Staats-Secretair des Innern, Sir C. Lewis, thut kurz der Gründe Erwähnung, welche ven den Vertheidigern des Bexens zu Gunsten desselben angeführt zu werden pflegen. Darunter den' einen Hauptgrund daß durch diese regelrechten Faustkämpfe dem Gebrauche des Messers, des Dolches und des in Irland noch nicht ganz aus der Mode gekommenen Shillelagh (Knüt⸗ tels' vorgebeugt werde. Was die Gesetzmäßigkeit eines Kampfes wie des zwischen Sayers und Heenan betreffe, so unterliege es keinem Zweifel, daß eine solche Schlägerei gesetzwidrig sei. Sie sei offenbar (in Friedensbruch; eine Versammlung, welche einem solchen Friedensbruche Vorschub leiste, sei eine rechtswidrige, und jeder bei dem Kampfe Anwesende oder daran Betheiligte lönne ohne Zweifel gerichtlich belangt werden. ((Heiterkeit.) Es sei nicht Brauch gewesen, daß die englische Regierung in derartigen Fällen eine gerichtliche Verfolgung veranlaßt hake. Selbst in den Zeiten, wo diese Fälle viel häufiger, als jetzt, vor⸗ gekommen, habe sie es nicht gethan. Dech stehe es den Lokalbehörden frei, den Weg der Anklage zu beschreiten und die Sache vor die geeigneten Gerichte zu bringen. Lyall fragt den Staats ⸗Setre⸗ lair' des Auswärtigen, ob er es in Anbetracht der großen Vor⸗ theile, die aus den neulichen Abänderungen des englischen Tarifs für Spanien entsprängen, nicht fur angemessen erachte, diefe Gelegenheit zu be⸗ nutzen, um der spanischen Negierung vorzustellen, wie ungerecht sie die bri⸗ tische Schifffahrt behandle, indem sie sich weigere, in ihren Schifffahrts⸗ Gesetzen das Prinzip der Gegenseitigkeit eintreten zu lassen. Lord J. Rus sell antwortet, er habe die spanische Regierung bereits auf die für fie aus der diesjährigen Reform der englischen Geseßzgebung erwachsenden Vortheile aufmerkfam gemacht und werde sich bemühen, sie zu der Annahme einer freifinnigeren Politik zu bewegen. Jam es fragt, ob, falls die Reform-TLill während der gegenwärtigen Sesfion zum zweiten Male verlesen werde, die Regierung die Äbsicht habe, sofort mit der Bill weiter vorzugehen oder sie einem Sonder⸗Ausschusse zu überweisen. Lord J. Ru ssell erwidert, die Debatte über die zweite Lesung werde am nächsten Montag stattfinden, und er heffe, daß die Diskussien keine sehr lange sein werde. Nach statt⸗ gehabter zweiter Lesung beabfichtige er, den Antrag zu stellen, daß die Bill nach Verlauf der herkömmlichen, zwischen zweiter Lesung und Comitè liegenden kurzen Frist jm Comité des ganzen Hauses berathen werde. Der bon dem Abgeordneten für Salford (Massey) angekündigte Antrag, die Bill einem Sonder ⸗Ausschusse zu überweisen, werde von der Regie⸗ rung so betrachtet werden wie wenn fie ein Antrag auf Vertagung der zwelten Lesung bis über sechs Monate, mit anderen Worten, auf Ver⸗ werfung der Bill wäre.
Der Prinz⸗Gemahl erklärt in einer Zuschrift an das Exekutiv⸗ Comité der Society ot Arts, er sei ber,it, für die beantragte Aus— stellung des Jahres 1867 einen Beitrag von 10,000 Pfd. zu zeich⸗ nen, so wie die anderen Zeichnungen eine Höhe von 240 0600 Pfd. erreicht haben. Bis vor wenigen Tagen hatten die Zeichnungen 176 000 Pfd. betragen.!
Frankreich. Paris. 20. April. Der Flotten⸗Moniteur meldet, daß die Vacht „Le Cassard' in Cherbourg ausgerüstet wird. Die Arbeiten werden eifrig betrieben, und der Prinz Napoleon wird naͤchstens in Cherbourg eintreffen, um sich an Bord dieses Fahrzeuges einzuschiffen.
Das Cavallerie⸗Comité im Kriegs⸗-Ministerium beschäftigt sich damit, die Organisation der Reiterei, die bisher bekanntlich in schwere, gemischke und leichte getheilt war, zu modifiziren, da die Entwicklung der Artillerie in der neuesten Zeit der Cavallerie einen Theil ihrer bisherigen Bedeutung genommen hat.
X
(Heiterkeit. )
Spanien. B arcelona, 21. April. Heute Morgen 2 Uhr wur den Graf Montemolin und dessen Bruder Prinz Fer⸗ dinand in der Nähe von Tortosa verhaftet.
Italien. Das „Giornale di Roma, vom 20. April ver⸗ kündigt die Ernennung des Monsignore Merode zum päpstlichen Kriegsminister. Bekanntlich ist durch dessen Hände die Anwerbung des Generals Lamoriciére gegangen. Monsignore Merode, der jetzige Prister und päpstliche Kämmerer, war früher belgischer In⸗ fan terie⸗Offizier. Seit mehreren Jahren wurde das Portefeuille des Krieges interimistisch von Kardinal Antonelli verwaltet. Kardinal Antonelli hat am 19. an alle Gesandten, für England aber an Herrn Odo Russell, eine Protest⸗Note gegen die Einverleibung der Legationen in Sardinien gerichtet, worin er die Hoffnung der römi⸗ schen Kurie ausspricht, daß die Mächte diese Einverleibung nicht k im Gegentheil diesen Raub zu verhindern sich beeilen werden.
Tu rin, 18. April. Der berühmte Archäolog und Philolog Borghesi ist am 16ten in San Marino gestorben.
19. April. In der gestrigen Senatssitzung legte der Siegelbewahrer einen dringlichen Gesetz-Entwurf, die Einführung des sardinischen Civilgesetzbuches, der Civil- und Kriminal-Gerichts⸗ ordnung, des Handelskodex und die Organisirung der Justizbe⸗ hörden in den Emilia-Provinzen betreffend, vor.
Mailand, 19. April. Der Ingenieur Veladini, In—⸗ stituts mitglied, Professor der Mathematik am Lyceum San Alessan— dro, ist aller seiner Aemter entsetzt.
Bologna, 17. April. Der Priester Feletti ist in der Mor⸗ tara⸗Angelegenheit freigesprochen worden,
Laut Berichten aus N eapel vom 17. April waren drei mobile Kolonnen von Palermo abgegangen und hatten nach einem Ge⸗ fechte mit den Aufständischen dieselben zerstreut; viele Munition und zahlreiche Feuerschlünde wurden nach Sicilien eingeschifft.
Wien, Sonntag, 22. April, Morgens. (Wolff 's Tel. Bur.) Die heutige „Wiener Zeitung“ sagt, daß die Zeichnungen für die neue Anleihe mehr als 76 Millionen Gulden betragen. Die Vor— schuͤsse, welche die Nationalbank auf dieses Anlehen leistete, sind durch Uebernahme von Prioritäts⸗, Grundentlastungs-Obli⸗ gationen aus dem aufgelösten Tilgungsfonds auf 99 Mil⸗ lionen vermindert worden. Hierfür erhalt die Bank reich— liche Deckung von 120. Millionen der neuen Schuldver— schreibungen, welche nach Ausfertigung der Nationalbank über⸗ geben werden sollen und die nach dem 1. November 1861 leicht vortheilhaft realisirbar sein werden, weil, da das neue Anlehen in festen Händen ist, dasselbe erfahrungsgemäß bald über pari steigen wird. Die Lage der Nationalbank ist daher als konsolidirt zu be⸗ trachten und deren Solvenz bald zu erwarten, wenn die allgemeinen Verhältnisse das Streben der Staatsverwaltung und der Bank unterstützen. Jedenfalls ist ein Wendepunkt in dem Stande der Landeswährung eingetreten und eine baldige Besserung derselben anzunehmen.
Die General-Versammlung der Nordbahn-Actionaire ist zum 21. Mai einberufen worden.
Wien, Montag, 23. April, Mittags 12 Uhr 15 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Der Finanzminister Freiherr von Bruck ist in verwichener Nacht plötzlich erkrankt, jedoch ohne Lebensgefahr. Dennoch eröffnete die Börse in schwacher Haltung. Bei Abgang der Depesche wurden Kreditactien zu 186, 20, National⸗Anleihe zu 79, 40 gehandelt.
Wien, Montag, 253. April, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Der Reichsrath Plener ist mit der inter⸗ imistischen Leitung des Finanzministerii betraut.
Bern, Sonntag, 22. April, Vormittags. (Wolff s Tel. Bur.) Die Präsidenten der Comités für den Anschluß an die Schweiz in Nord-Savohen haben an ihre schweizerisch gesinnten Mitbürger eine Proclamation gerichtet, in welcher dieselben aufgefordert werden, bei der heutigen Abstimmung sich jeder Betheiligung oder Kund⸗
gebung zu enthalten.
London, Sonntag, 22. April, Morgens. (Wolffs Tel. Bur.) Der „Observer“ erklart die Nachricht, daß Frankreich den Zusam⸗ mentritt eines Kongresses Behufs des Arrangements der Verträge von 1815, gefordert habe, fuͤr falsch, und fügt hinzu, daß die Machte sich nur zu einer Konferenz über die Savohische Frage vereinigen
würden.