1860 / 117 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Wien, Freitag, 18. Mai, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Das Kaiserliche Handschreiben an den General Feldzeugmeister Fen ede ist erschlenen unß lautet: Das Patent vom 1 Septem- ber, wodurch Ich die kirchlichen Verhaͤltnisse Meiner evangelischen Unterthanen unter Gewährung neuer Rechte und Begünstigungen zu gedeihlichem Abschluß zu bringen bestrebt war, wurde von einem Theil dankend angenommen, vom anderen unter Be⸗ rufung auf ihr Gewissen, darauf einzugehen Anstand genommen. Es widerstreitet Meiner auf befriedigende Regelung evangelischer Kirchenangelegenheiten gerichteten Abficht, wegen auseinandergehen⸗ den Ansichten über den Weg, das Ziel selbst in die Ferne zu rücken. Um auch nicht gegründeten Besorgnissen volle Beruhigung zu gewähren, daß ihren Gewissensbedenklichkeiten nicht geringster Zwang angethan werden soll, finde Ich zu gestatten, daß Kon⸗ vente sich versammeln, Beschickung der General⸗onferenzen ver⸗ anstaltet, auf Grundlage vom Jahre 1791 Anträge für Synoden durch Meinen Minister erstattet werden. Begründeten Wünschen wegen

Zusammensetzung der Synoden werde Ich gnädigst Gehör schenken.

Bereits koordinirte Gemeinden bleiben unangefochten, andere können die Grenzen vormaliger Superintendenzen annehmen; die Helveti⸗ schen halten sich an die fruͤhere Eintheilung. Dieser Beschluß ist Meinen evangelischen Unterthanen als neuer Beweis der landes⸗ vaͤterlichen Huld und als vom obersten Schutzherrn ihrer Kirche, kundzumachen. Zugleich finde Ich Mich in Gnaden bewogen, volle Verzeihung angedeihen zu lassen.

. Berlimer Getrelidehbörso

vom 18. Mai.

Weizen loes 68 7 Thlr. pr. 2100pfd.

Roggen loco 503 - 497 Thlr. pr. 2000pfd. ber., abgelaufene Kün- digungsscheine à 49 verk., Frühjahr ot - 497 - 49 Thlr. ber. a. G. 4953 Br., Nai - Juni 498 - 49 - - 48 Thlr. bez. u. Br., 483 G., Juni- Juli 4783 - 4853 - K Thlr. bez. u. Br., 485 &,, Juli. Aus. 49 - 487 bis 4 - 4 Thir. bevÿn. u. G., 483 Br., September- Oktober 4835 - 473 Thlr. bezahlt.

Gerste, grosse und Kleine 39 -44 Thlr. pr, 1750pfd.

Hafer lc 28 30 Thlr., Lieterung pr. Frühjahr 275 Thlr. bez. u. Br., Mai- Juni 275 Thir. Br., Juni - Juli u. Juli- August 273 Thlr. bez. u. Br., Septbr.-Oktbr. 265 Thlr. Br.

Erbsen, Lochwaare und Futterwaare 48 - 55 Thlr. Räböl loco 11 Thlr. Br., Mai u. Mai- Juni 1 u. 8. 10 Br., Juni-Juli 11 Thlr. Br., 103 G.,

Br. If 6., Hoveniber - Bezbi. 11 Thlr. Br, Ii 6. Leinöl loco und Lieferung 107 Thlr. Br. Spiritus loed ohne Fass 185 4a Thlr. bezahlt, Juni u. Juni-Juli 185 - 1735 Thlr. bez. u. G, 18 Br.,

1 Th. ba

Juli · A

1839 Thlr. bez. u. G., IS Br., August - September 185 .

bez. u. G., 183 Br., September- Oktober 183 Lhlr. Br. Weizen bleibt beachtet. Roggen wurde in disponibler Wa zu wesentlich billigeren Preisen sehr beachtet und fan z

und offerirt.

geettim, 18. Nai, 1 Uhr 35 Minuten Nachmittag; (Fel. . 8, Juni - J6ü Mai - Junj, Juni Iii 47 Br, Juli- August 47 bez. u. Br., Septhr.-Okthr. 46. Rüböl 1 be, Nai -= Juni 11 Bre, September - Oktober 113. Spiritus 1743 . ki. Juni N, Juni-Jquli 1819 —– 18, Juli-August 183 bez., Augäst- Feptem.

d. Staats- Anzeigers.) Weizen 75 18 bez., Mai- Juni 783, Juli August 79 G. Roggen 47 48 gef.,

ber 185 Br., September - Oktober 185 hex.

Wien, 18. Mai, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff Id,

Bur.) Neueste Loose —.

. Hetaisiques 65.50. 43proꝛ. etalliques 61.50. Bank- Kein S50 oose 98.00. National-Anlehen 78. 9

Staats Eisenbahn- Actien - Certifikate 261.00. Credit - Actien 181.50 London 133.75. Hamburg 101.00. Paris 53.40. Gold 134.59. Elisabeth.

ordbahn 198. 10. 1854er

bahn 186.00. Lombard. Eisenbahn 151.00. Neue Logse 1093.00. Lomdeon, 17. Mai, Nachmittags 3 br. Silber 615. Regenwetter. Consols 94. 5oproz. Russen 108. 43proz. Russen 97.

Der Dampfer „City of Baltimore - ist aus New- Vork 16 J

(Wolff 's Tel. Bu]

Lliverpodcl, 17. Mai, Mittags 12 Uhr.

Baumwolle: J000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unveränlen

Rönigliche Schanspiele. Sonnabend, 19. Mai. Im Schauspielhause. ments⸗Vorstellung. Kabale und Liebe. Trauerspiel in 5 Alten, von Schiller. (Gerr Maximilian, vom K. Hoftheater su Dresden: Ferdinand, als Gastrolle. Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Oeffentlicher Anzeiger.

Nothwendiger Berkauf.

966 . Erste (Civil)

Aönigl. Kreisgericht zu Berlin. Abtheilung. Den 10. Mai 1860. Das dem Schuhmacher⸗Meister Carl August Wilhelm Siebert gehörige, zu Neu⸗Schoͤneberg

Taxe

Nr. 3 verzei ; ; zeichnete Grundstück, abgeschätzt auf 9536 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen im 1IV. Bureau einzusehenden

am 10. Dezember 1860, Vormittags 11 Uhr,

Ehefrau Henriette Marianne geborne Gihlt—

epte lr. bez., Br. u. G., Oktober- November 1a er, .

Mai, Ei.

für d . sandt nach auswärts lebhaftes Geschäft statt. Termine e . einen bedeutenden Rückgang und schlossen dringend osfferirt., Gekin 26 ho00 Ctr. fanden ungünstige Aufnahme. Rüböl verkehrt i schr matter Haltung und wurde zu wesentlich billigeren Preisen n ; mässigen Umsätzen gehandelt. Spiritus ebenfalls billiger enn .

Wort. Fei. pn 1proꝛ. Spanier 363. Mexikaner 205. Sardinier sr

(129ste Abonn

kannten Dr. med. Arnold Medelssohn, Sohn ben Revisors bei dem Königlichen Hauptstempel⸗hn gazin Carl Nathanael Mendelssohn und seinn

welcher fich von hier nach Frankreich und din. naͤchst in den Orientalischen Krieg begeben hehn

Nr. 18 belegene, im Hypothekenbuche von dieser Ortschaft Vol J. Nr. 22 Fol. S5 verzeichnete Grundstück, abgeschätzt auf 11,517 Thlr. 265 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hypothekenscheine in un⸗ serm V. Büäreau einzusehenden Taxe, soll am 26. November 1860, Vormittags 1

an orbentlicher Gerichtsstelle, Zimmer-Straße Nr. 25, subhastirt werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy⸗ pothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus ben Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgericht an⸗ zumelden.

(I07] NRothwendiger Verkauf.

Das im hiefigen Kreise, im Dorfe Schroß, unter Nr. 5 des Hypothekenbuchs belegene, dem Herrmann Geske n, Freibauergut, abge⸗ schätzt auf 8764 Thlr. 15 Sgr., zufolge der nebst Hhpothekenschein und Bedingungen in der Re⸗

geistratur einzusehenden Taxe, soll

am 30. Oktober 1860, Vormittags

11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werben.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy— pothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastations-Gericht anzumelden.

D. Crone, den J. April 1860.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

1983

66m

Subhast ation s⸗atent. NAothwendiger Verkauf. Von dem Königlichen Kreisgerichte zu Star ard soll das dem Mühlenbesitzer Carl Eduard Fischer rige, in Stargard Holzmarktstraße Nr. 1 e, im Her l ende

e Band 8

an ordentlicher Gerichtsstelle in Stargard sub⸗ hastirt werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsrichter anzumelden.

614

Es ist bei dem unterzeichneten Gerichte auf die Amortisation des angeblich dem hiesigen Eigenthümer und Holzhändler Franz August Rohr entwendeten, von W. Miersch unter dem Datum Berlin, den 15. September 1859, auf den General -⸗Lieutenant G. v. Strantz in Berlin über eine am 17. Dezember 1859 an eigene Ordre des Trassanten zahlbar gewesene Summe von 174 Thlr. 10 Sgr. Pr. Cour. gezogenen, von Letzterem acceptirten und mit einem Blanco⸗ Giro des W. Miersch, so wie mit einem ferneren Giro, dahin lautend:

Für mich ohne Gewähr an die Orbre des Herrn Rohr. Werth erhalten. Berlin, den 12. Oktober 1859. Haberkorn. versehenen Wechsels, angetragen worden.

Der unbekannte Inhaber dieses Wechsels wird baher hierburch aufgefordert, denselben binnen 3 Monaten, spätestens aber in dem auf

den 14. Juli 1860, Vormittags 113 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts Rath Grieben im Stadtgericht, Jüdenstraße 58, Zimmer Nr. 13, anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Berlin, den 27. Februar 1860.

Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen, Deputation für Kredit⸗ 2c. und Nachlaßsachen.

1984 Oeffentliche Bekanntmachung. Dem dem Leben und Aufenthalte nach unbe⸗

soll, wird hierdurch bekannt gemacht, daß ern bem am 23. Januar d. J. eröffneten Testann anuar d. J. verstorbenn Tante mütterlicherseils, der Wiüittwe des Fut,

seiner hier am 22. I

feffors Arlaub, Louise Lea geborne Hihig, int

näherer Maßgabe dieses FTestaments mit n abrigen Seitenverwandten der Erblasserin n

Erben eingesetzt worden ist. Berlin, den 12. Mai 1860. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.

1982 BSekanntmachung. Der Konkurs über das Privat-Vermögen n

abrikbesitzers Heinrich Friedrich Weber r e beendis

lbst ist durch Vertheilung der Masse Cottbus, den 10. Mai 1860. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

loss) In dem Konkurse über das Vermögen Firma Gebrüber 8öwenbach zu Münster . die Kaufleute Salomon Goldschmidt zu til und Robert Loöwenbach zu Stadthagen, als) haber der fruͤheren Firma Goldschmidt & Kön

bach zu Berlin, nachträglich eine Forderung tu

1993 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. angemeldet,

Zur Prufung dieser Forderung ist ein let

min auf

den 8. Juni e.6, Morgens 11 ung vor dem unterzeichneten Kommissar im Terh! zimmer Nr. 3 anberaumt, wozu die Glaͤubigt

welche ihre Forderungen angemeldet haben,

Kenntniß gesetzt werden. Manster, den 5. Mai 1860.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Der ee. des Konkurses. bv. Druffel, Kreisgericht rath. Beilage

Beilage zum Königlich P

n 117.

—— on Ediktal⸗ Citation. Nachdem die Gevettern von Boeltig, nämlich: Y der Königliche Hauptmann a. D. Renatus Max Albert Edmund, b) der Partikulier Wilhelm August Lambert, c der Lieutenant und Adjutant im Königlichen 1. Garde Regiment, Carl Wilhelm Joseph, 4) der Lieutenant im Königlichen gürassier⸗Regiment Königin, Heinrich Wilhelm Anton als zeitige Nutznießer des gegenwärtig auf dem Rittergute Reßen, Calauschen Kreises Rubr. III. Nr. 182. eingetragenen, nach Maßgabe des von Boeltzigschen Familien⸗ Vertrages d. d. Prussendorf, den 6. Okto⸗ ber 1732, ursprünglich auf das Mannlehn— Rittergut Prussendorf, hiesigen Departe⸗ ments, gelegten von Boeltzigschen Lehn⸗ stammes, im Betrage von 6165 Thlr. die Allobification dieses Lehnstammes und die Aufnahme eines desfallfigen Familienschlusses beantragt haben, so werden alle unbekannten aus den Familien der 4 Gebrüder, Dietrich Carl, Ludwig August, Gottlob Leopold, Ferdi⸗ nand Johann Rudolph von Boeltzig, welche den amnilienvertrag vom 6. Oktober 1732 abge⸗ chlossen haben, abstammende, außer den vorge⸗ bachten Extrahenten etwa noch ein Theilnahme— resp. Successionsrecht bezüglich jenes Lehnstam— mes beanspruchende Agnaten, hierdurch vorge⸗ laden, unter Nachweisung ihres Rechts sich in dem am 29 November e., Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Königlichen Appellationsgerichte anberaumten Termine unter der Verwarnung zu melden, daß nach Ablauf des Termins der Ausgebliebene mit seinem Widerspruchsrechte gegen die Allodification des gedachten Lehnstam⸗

mes resp. den desfallsigen Familienschluß wird pratluotet werben. Naumburg, den 20. April 1860.

Königliches Appellationsgericht.

von Boeltzig

710 Auf Befehl Sr. Kaisertlichen Majestät, des Selbstherrschers Aller Reußen e, r, e

Wenn die in Kasan domicilirende Hamburgi— sche Bürgersfrau Emilie Florentine Menk, geborene Hallbach, bei dem Moscoischen Ebangelisch-Lutherischen Konsistorio wider den ihr im Jahre 1852 in Omsk angetrauten Ehe⸗ mann, den Schneidermeister Johann Peter Menk, klagend angebracht, wie dieser ihr Ehe⸗ mann sie in Jahre 1853 verlassen, vorgeblich, um nach Hamburg zu reisen und alldort eine Erbschaft in Empfang zu nehmen, seit jener Zeit aber nichts von sich habe hören lassen, als weshalb sie auf Grund der boͤslichen Ver⸗ lassung in Gemäßheit des pet. 5, §. 256 des J. Thls., XI. Bds. des Reichsgesetzbuches (Aus—= gabe 1857) um förmliche Ehescheidung gebeten, als wird von Einem Moscovischen Evangelisch⸗ Lutherischen Konsistorio der Hamburgische Bürger, Schneidermeister

Johann Peter Menk,

aufgefordert, im Laufe eines Jahres, vom Tage der dritten Einrückung dieser Ediktal⸗Citation an gerechnet, entweder in Person oder durch ge⸗ börig bestellten Bevollmächtigten vor diesem Moscobischen Evangelisch⸗Lutherischen Kon sistorio zu erscheinen, widrigenfalls nach Vorschrift des obcitirten Gesetzes diese seine Ehe quoad xiniu- lum gelöst und ihr, der Klägerin, die Rechte einer böswillig verlassenen Ehefrau zugesprochen werden sollen.

Moscau, den 14. März 1860.

ad mandatum: E. D. A. Luther, Seers Cons. Mose.

58] Ediktalladung.

In dem zu dem Vermögen des aus- getretenen Tuch händlers

Johann Gottlob Lange hierselbst eröffneten Konkurse ist der dritte September 1860

als Liquidations⸗Termin anberaumt worben.

Es werden daher alle bekannten und unbe—

941

Sonnabend, den 19. Mai

kannten Gläubiger Lange's oder deren Vormün— der oder sonstige Vertreter hiermit geladen, an gedachtem Tage innerhalb der Gerichtszeit in Person oder durch gehörig legitimirte und, was Ausländer anlangt, mit gerichtlich anerkannten Vollmachten versehene Beauftragte allhier sich einzufinden, ihre Ansprüche, bei Strafe der Aus⸗ schliehung von jeder Perception aus der Konkurs— masse und bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, insofern nicht besondere Ge⸗ seze diese Rechtswohlthat zugestehen, anzumel— den und zu bescheinigen, mit dem bestellten Kon—⸗ kurs⸗Vertreter, ingleichen, da nöthig, wegen bor= zugsweiser Befriedigung unter sich rechtlich zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschließen hierauf . den zweiten November 1860 der Bekanntmachung eines Ausschließungs- Be⸗ scheids, welche rücksichtlich der Außenbleibenden Mittags 12 Uhr fur ersolgt anzunehmen, und sodann . 33 , 1860 Inrotulation der Akten gewärti ̃ hiernächft aber ? . den neun und , Dezember

Vormittags 10 Uhr, bei Vermeidun von fün Thalern Individualstrafe , ö erscheinen, und der Verhörs-Verhandlung zu Vermittelung eines Vergleichs sich zu gewärti— gen, endlich den fünften März 1861

der Bekanntmachung eines Locations⸗Bescheids, welcher rücksichtlich der Ausgebliebenen Mittags zwölf Uhr für publizirt geachtet werden wird, gewärtig zu sein.

Auch haben auswärtige Interessenten bei Ver= meidung von fünf Thalern Individualstrafe Be⸗ vollmächtigte in hiesigem Orte zu bestellen.

Freiberg, den 37. März 1860.

Königlich sächsisches Gerichts amt im Abtheilüng fuͤr Cidilsachen. Dr. Wolf.

985 Ediet alla dung.

Am 28. Juni 1835 hat sich Carl Gottlob Schwarze, Hausbefitzer und Schuhmachermeister in Dahlen, damals 48 Jahr alt, angeblich um eine in der Nähe befindliche Holzung zu besich tigen, von Dahlen wegbegeben, ist auch am naͤmlichen Tage noch in fraglicher Holzung und am darauf folgenden Tage in Metewisch bei Torgau gesehen, seit dieser Zeit aber weder von Schwarzen selbst über sein Leben und seinen Aufenthalt irgend eine Rachricht an seine An⸗ gehörigen gegeben, noch auch eine solche der von den Letzteren alebald nach seinem Weggange von Dahlen in öffentlichen Blättern erlassenen Aufforderung und der senst aufgewendeten Be⸗ mühungen ungeachtet erlangt, und deshalb nun⸗ mehr von Schwarzens Ehefrau und Kindern und dem bestäligten Abwesenbeitsvormunde desselben, zu Ermittelung des Lebens oder Todes desselben auf Erlassung der Ediktalien in Gemäßheit des Mandats vem 13. November 1779 angetragen worden. r

In Felge dessen wird daher gerichtsamts⸗ wegen der Verschollene, und für den Fall, daß diefer sich nicht mebr am Lehen befindet, werden deffen Erben und Rechtsnachfolger hiermit öffent⸗· lich und peremtorisch bei Verlust der Rechts— wohlthat der Wiedereinsetzung in den borigen Stand, hiermit geladen.

den 22. Oktober 1860,

welcher als Anmeldungstermin anberaumt wor⸗ den ist, in Person und da nöthig bevormundet an Gerichtsamisstelle allhier zu erscheinen, und, was den Abwesenden bettifft, so hat dieser seine Identitat nachzuweisen, und der Ausantwortung seines Vermögens sich zu gewärtigen, diejenigen aber, welche Ecbansprüche an das Vermögen des Verschollenen geltend machen wollen, haben sel⸗ bige gehörig anzumelden und zu bescheinigen, unter der Verwarnung, daß beim Nichterscheinen der Abwesende für odt erklärt und sein Ver— mögen seinen Erben berabfolgt, dag gen aber die Erben des Verschellenen beim Außenbleiben ihrer diesfallsigen Ansprüche für verlustig wer⸗ den erachtet werden.

Im obigen Termine haben ferner die Erben

reußischen Staats⸗Anzeiger.

1860.

des Verschollenen über ihre Ansprüche mit de 1 a , m. so wie ern, Gim unter rechtlich zu berfahren, binnen 6 W zu beschließen 2 J .

den 22. Dezember 1860 des Aktenschlusses, so wie den 26. Januar 1861

der Publication eines Erkenntnisses, welches binsichtlich der Außenbleibenden des Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, sich zu gewärtigen.

Auswärtige Interessenten haben zur Annahme künftiger Ladungen Bevollmächtigte an hiesigem Orte zu bestellen und mit ausreichender 2 struction zu versehen.

Hierüber wird noch bekannt gemacht, daß der Gutsbesitzer 9 Friedrich Koitzsch in ahlen für den abwesenden Schwarze als Abwesenheits⸗ Vormund bestaätigt worden ist. Oschatz, den 4. April 1860. Das Königlich , . Gerichtsamt. ilde.

[

19121

,,, der Verpachtung

er ; Schuldomaine Amt Voigtstädt.

Das der Landesschule Pforta , in der goldenen Aue, 1 Meile von der Kreisstadt Sangerhausen und z Meile von Artern belegene, böllig separirte, frühere Starkesche Allodial⸗ Rittergut Amt Voigtstädt, soll mit allen dazu gehörigen Gebäuden, Ländereien, Wiesen, Gaͤr⸗ ten, Holz und sonstigem Zubehör von Johannis 18609 ab auf 18 nacheinander folgende Jahre, bis Johannis 1878 öffentlich meistbietend ver⸗ pachtet werden.

9 * = 90 welchen letzteren Holz mit Dämmen und

53 bisher als Schafweide benutzt

. begriffen sind. Gebäude und Inventarien find vollständig beides in sehr gutem Zustande, der Boden vor⸗ trefflich gut und in pester Kultur. Die Aecker liegen größtentheils in unmittelbarer Nähe des Güts, und befindet sich auch ein Kohlenberg⸗ werk daselbst dicht an der Magdeburger-Erfurter Kunststraße. .

Im Auftrage des Königlichen Provinzial⸗ Schul Collegii der Provinz Sachsen zu Magde⸗ burg, habe ich einen Licitations-Termin auf

Dien stag, den 5. Juni e, Vormittags 11 Uhr,

im Gasthofe zur goldenen Sonne in Artern anberaumt, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß das Pachtgelder Minimum

auf 5620 Thlr.

festgestellt ist, und zur Uebernahme der Pach⸗ tung außer der ökonomischen Qualification ein disponibles Vermögen von mindestens 20. 900 Thlr. nachgewiesen werden muß, auch zur Sicherheit der Gebote sofort im Lieitations⸗Termin 1000 Thlr. in Staats- oder vom Staate garantirten Pa⸗ pieren zu deponiren sind.

Das gesammte auf ppr. 19 200 Thlr, taxirte Inventarium an Vieh, Schiff und Geschirr hat der Pächter bei der Uebergabe käuflich gegen sofortige Baarzahlung zu erwerben, wogegen ihm das gesammte Feld ⸗Inventarium als Stamm⸗

ubentarium unenigeldlich übergeben wird.

Die Pacht- unb Licitations⸗ Bedingungen lönnen bom 15. d. Mts. ab auf meiner Ex— pedition eingeseben, auch Abschriften gegen Er⸗ legung von Kopialien ertheilt werden.

Schließlich wird noch bemerkt, daß Nachgebote nicht angendmmen werden und daß die Aus- wabl der Lieitanten, ohne an den Bestbietenden gebunden zu sein, im gleichen die Ertheilung des Zuschlages den höheren Aufsichts und Ver⸗ waltungs-Bebörden der Königlichen Landesschule vorbehalten bleibt.

zforta, den 8. Mai 1860. . der Königlichen Landesschule.

Schwimm er.