1860 / 226 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1798

Der bisherige Kreisrichter Heinrich zu Goldap zum Rechts— anwalt bei dem Kreisgericht zu Angerburg und zugleich zum Notar im Departement des Äppellalionsgerichts zu Insterburg, mit An⸗

weisung seines Wohnsitzes in Angerburg, ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ Angelegenheiten.

Am evangelischen Gymnasium zu Glogau ist der Adjunkt Dr. Otto Simon als Oberlehrer; so wie

Am Friedrich⸗Wilhelms⸗Ghmnasium zu Posen, der Schulamts⸗

Kandidat Pr. Peter als Wissenschaftlicher Hülfslehrer; und

Am Pädagogium des Klosters Unser⸗Lieben⸗Frauen zu Magde— burg die Wissenschaftlichen Hülfslehrer Winter und Dr. Ger⸗ land als Ordentliche Lehrer angestellt worden.

Abgereist: Der Staats⸗ und Minister der geistlichen, Unter⸗ richts und Medizinal-Angelegenheiten, Hr. von Bethmann⸗ Hollweg, nach Hohen⸗Finow bei Neustadt⸗-Eberswalde.

Se. Excellenz der General der Infanterie und General⸗-Inspec— teur der Artillerie, von Hahn, nach Jülich.

Der General-Major von Baczko, mit der Führung der 2ten Division beauftragt, nach Stettin.

Berlin, 24. September. Se. Königliche Hoheit der Prinz— Regent haben, im Namen Sr. Majestät des Königs, Allergnädigst geruht: Dem Commandeur des Garde⸗Schützen-Bataillons, Major don Buelow, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Anhalt⸗Dessau Hoheit ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes zweiter Klasse vom Herzoglich anhaltischen Gesammthaus⸗Orden Albrechts des Bären, dem als Adjutant bei dem General-Kom⸗ mando des VII. Armee⸗Corps kommandirten Hauptmann von Busse vom 1. Magdeburgischen Infanterie Regiment (Nr. 26) zur An⸗ legung des von des Großherzogs von Hessen und bei Rhein König⸗ licher Hoheit ihm verliehenen Ritter⸗-Kreuzes erster Klasse vom Ver⸗ dienst⸗ Orden Philipps des Großmüthigen, dem Seconde⸗Lieutenant Klueber vom 2. Rheinischen Husaren-⸗Regiment (Nr. 9) zur An⸗— legung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen

von Minutoli vom . Schleñjschen Jager. Bataillon (Rr. ) zur Anlegung des von Ihrer Majestät der Königin von Spanien ihm verliehenen Ordens St. Johannes von Jerufalem zu ertheilen.

Nichtamtliches.

HDSessen. Darm stadt, 23. September. Der Minister von Dalwigk beantwortete in der gestrigen Sitzung der Ersten Kam m er die Interpellation von vier Mitgliedern, betreffend die Einheit Deutschlands, dahin, daß der Großherzog seit seinem Re— gierungsantritte bestrebt sei, eine engere Verknüpfung der einzelnen Glieder des deutschen Staatskörpers herbeizuführen; er habe es an Anregungen hierzu nicht fehlen lassen und sich auch bei den Be— schlüssen der würzburger Konferenz betheiligt. Der Präsident der Kammer erwiederte darauf, er hoffe, die Regierung werde die Ein— setzung einer deutschen Centralgewalt und eines Bundesgerichts mit K 3 anstreben.

Desterreich. Triest, 22. September. Heute ist hier di 1 n=, , e n. daß 6 . sei. ö

nedig, 21. September. Das Statthalterei-Präsidium macht bekannt, zur Verhütung der n n . w und Brandschriften, Eins leichens gefährlicher Individuen und heimlicher Flucht über die Grenze, seien die Militair-Patrouillen an der Grenge angewiesen, bei Widersetzlichkeit bon den Waffen umfassenden Gebrauch zu machen. Die Küstenbeleuchtung wurde

eingestellt. Verona, 18. September. Der päpstliche Delegat in der

Provinz Pesaro, Mons— s ö s. Bella, ist gestern von Mailand hier

Niederlande. Haag, 21. September. Heute hat der

Finanz⸗Minister der Zweiten Kammer die Budget? Entwürfe fi

* * 9 . ö n 1851 vorgelegt. Die Einnahmen sind auf i Dell ionen, die 36 gaben auf 87 und der reine Ueberschuß auf zwei Millionen ver— r In der Rede, welche der Minister dabei gesprochen, 2 Zustand unserer Finanzen als sehr günstig dargestellt; 2 derselbe hervor, daß seit dem Jahre fga4 nicht wenigei als 135 Millionen zur Schuldentilgung verwandt, daß feitdem die Zinsenlast um 9 Millionen und das Kapital der Nationalschuld um

170 Millionen vermindert worden sind. Was die Zukunft an⸗ belangt, so glaubte der Minister, daß trotz der Anlage der Staats⸗ Eisenbahnen und der Verbesserung der Communicationen mit dem Meere ein bemerkenswerther Ueberschuß des Staatsschatzes sich er— geben werde. (Köln. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, 21. Septem⸗ ber. Der Graf von Paris und der Herzog von Chartres haben Ihrer Majestät der Königin von Ryde aus einen Besuch abgestatket. Die Königin, der Prin, Gemahl, die Prinzessinnen Alice, Helena und Louise fuhren am Nachmittage nach Ryde, um die Königin Marie Amelie zu besuchen.

Der Erz⸗Dechant Mackenzie, der designirte Bischof der Oxford⸗ und Cambridge⸗-Mission nach Central-Afrika, mit welcher sich jetzt die Universitäten von Dublin und Durham verbunden haben, wird am 5. Oktober Europa verlassen. Drei Priester und wahrscheinlich ein Dechant, so wie ein Superintendent für die äuße— ren Einrichtungen der Mission, begleiten ihn. Es ist nicht möglich gewesen, einen Arzt zu finden. Eine fernere Abtheilung, aus drei Priestern, einem Schmid u. s. w. bestehend, folgt später. Eine Summe von 206000 Pfd. und 2000 Pfd. jährlich wird dem Vor⸗ anschlage des Erz⸗Dechanten nach nöthig sein. Bis jetzt sind Ge— schenke im Betrage von 16,000 bis 17, 000 Pfd. und etwa 1350 Pfd. jährlich versprochen.

. 22. September. Ihre Majestät die Königin und der Prinz⸗Gemahl haben sich gestern von Osborne nach Buckingham⸗ Palace begeben. Sie werden sich heute Nachmittag in Gravesend einschiffen. Dem Freiwilligen-Artillerie⸗Corps daselbst ist die Er⸗ laubniß, eine Salute abfeuern zu dürfen, nicht ertheilt worden. Der Mayor und die Corporation von Gravesend werden Ihre Majestät an der Landungsbrücke empfangen, doch ist es nicht ge— wiß, ob ihr eine Adresse überreicht werden wird. Eztrazüge und Extraböte werden einer Menge von Zuschauern Gelegenheit geben, der Abreise beizuwohnen.

. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Württemberg haben sich heute nach Torquay begeben, um dem Großfürsten Michael einen Besuch abzustatten.

Gestern empfing Sir John Lawrence (ehemaliger Gouver— neur des Pendschab und jetziges Mitglied des Indischen Rathes, wegen seiner zur Zeit der großen Meuterei im Jahre 1857 ge— leisteten Dienste der „Retter Indiens“ genannt) das Ehrenbürger— recht von Glasgow. Die Ceremonie fand, wie gewöhnlich, im Rathssaale des Stadthauses statt und wurde mit einer Rede des Lord Provost (Lord Mayors) eröffnet. Die Stadt Glasgow, sagte er, sei mit Erweisung dieser Ehre der höchsten, die sie zu relle vrrntoge nicht verschwenderisch. Seit bald 20 Jahren hätten nur folgende öffentliche Eharaktere das Bürgerrecht erhalten: Richard Eobden, im Jahre 1845, als Förderer des Freihandels; Sir Henry Pottinger, im Jahre 1845, der den ersten Handelsver⸗ trag mit Ching abschloß; dann Lord J. Russell und Lord Pal⸗ merston; Lord Elgin, wegen seiner glänzenden Verwaltung in Ja⸗ maica, Canada und China berühmt; hierauf Sir Colin Campbell, bei 39 Rückkehr aus der Krim, und der ausgezeichnete Reisende, 6 Livingstone. Zu diesen 7 Ehrenbürgern trete jetzt Sir John Lawrence. Der Gefeierte hielt darauf seine Dankrede und ver— breitete sich auch über die Geschichte des indischen Aufstandes.

. K von Somerset, so wie die anderen Mitglieder . ität sind jetzt auf ihrer Inspectionsrunde in Chatham

Frankreich. Paris, 21. September. Am Morgen des 18ten d. Mis. haben der Kaiser und die Kaiserin in er den Grundstein zu dem neuen „Boulevard der Kaiserin“ gelegt, der längs des Meeres sowohl als Promenade, wie als Verkehrsort dienen soll. Die Einweihung vollzog der Bischof von Algier. Am I9ten hielt der Kaiser Rebue über die Truppen der drei Provinzen. Der Beh von Tunis wohnte derselben auch noch bei und verabschiedete sich darauf, um heim zu kehren, während der Kaiser zu dem Bankett ging, welches ihm die Stadt veranstaltet y dem Bankett begaben sich Ihre Majestäten an Bord 8 „Aigle.“

. Das Gesetz, welches den Finanz-Minister ermächtigt, aus einer Summe von 16 Hine. der . Ilg h 2. neuerung und Verbesserung ihres Materials Vorschüsse zu machen wird heute offiziell publizirt. ;

Das Lager von halons wird des schlechten Wetters wegen aufgelöst. Heute rückt das 5te Husaren⸗Regiment nach Ehartres, übermorgen das 1ste nach Beauvais ab. Die Infanterie bleibt aber noch bis an den Schluß des Monats.

22. September. Die Rede, welche der staiser am 19tend. ,, bei dem von der Stadt Algier veranstalteten Banket in . . 2. . Generalraths⸗Präsidenten ge⸗

. . eute (wie bereits telegraphise ldet) i „Moniteur“ und lautet wörtlich: , Mein erster Gedanke, als ich den afrikanischen Boden betrat, war an

die Armee, deren Muth und Ausdauer di . ieses wei * bietes vollendet haben. h ie Eroberung dieses weiten Ge

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Aber der Gott der Heerschaaren sendet den Völkern die Geißel des Krieges nur als Züchtigung oder als Erlösung. In unserer Hand kann die Eroberung nur eine Erlösung sein, und unsere erste Pflicht ist, uns mit dem Glücke der drei Millionen Araber zu beschäftigen, welche das goos der Waffen unter unsere Herrschaft hat kommen lassen.

Die Fürsehung hat uns berufen, in diesem Lande die Wohlthaten der Civilisation auszubreiten. Was ist denn die Civilisation? Wie ist das, daß man das Wehlsein für etwas, das Menschenleben für viel, die moralische Verbollkommnung des Menschen für das größte Gut halt. Also die Araber zur Würde freier Menschen erheben, mit Achtung ihrer Religion Kenntnisse unter ihnen verbreiten, ihre Lebenslage verbessern und diesem Voden alle die Schätze entheben, welche die Fürsehung darein versenkt und eine schlechte Regierung unbenutzt gelassen hat: das ist unser Beruf, wir werden ihn nicht verfehlen.

Was die muthigen Kolonisten anlangt, welche gekommen sind, in Algerien die Fahne Frankreichs aufzupflanzen und mit ihm alle Künste eines cipilisirten Volkes; brauche ich zu sagen, daß der Schutz des Mutter⸗ landes ihnen niemals fehlen wird? Die Institutionen, die ich ihnen ge⸗ geben, haben sie hier bereits ihr Vaterland vollständig wiederfinden lassen, und wenn sie auf diesem Wege beharren, dürfen wir hoffen, daß ihr Bei⸗ spiel Nachfolge finden und neue Bevölkerungen sich auf diesem für immer französischen Boden ansiedeln werden.

Der europäische Friede wird Frankreich gestatten, sich noch groß— müthiger gegen die Kolonieen zu beweisen, und wenn ich das Meer durch⸗ furcht habe, um einige Augenblicke bei Ihnen zu verweilen, so geschah dies, um darin gleichsam als die Spur meines Weges das Vertrauen zur Zukunft und den vollen Glauben an die Bestimmung Frankreichs zurxüͤck⸗ zulassen, dessen Arbeit für das Gut der Humanität stets von der Für⸗ 1 gesegnet worden. Ich bringe einen Toast aus auf das Gedeihen Afrika's.

Der heutige „Moniteur“ veröffentlicht eine Depesche aus Perpignan vom gestrigen Tage, welcher zufolge der Kaiser und die Kaiserin nach einer durch widrige Winde verzögerten Ueberfahrt zu Port-Vendres gelandet waren. Ihre Majestaͤten werden morgen Abends in Saint Cloud erwartet.

Der französische Gesandte Brenier hat vorgestern Reapel verlassen, aber auch einen Secretair dagelassen. Mr. Elliot ist dageblieben. ,

Italien. Turin, 20. September. Die offizielle Zeitung veröffentlicht ein Königliches Dekret, welches das Kriegsministerium zu einer Mehrausgabe von 78 Millionen für das Jahr 1860 er⸗ mächtigt. (T. R . =

Folgendes offizielles Bulletin wurde in Turin, 20. Septem⸗ ber, unter dem Donner von 101 Kanonenschuß angeschlagen:

Je si, 19. September.

In Folge der vom General-Lieutenant Cialdini bei Castel-Fidardo am

18. d. gewonnenen Schlacht und in Folge der von ihm in der darauf fol⸗

gengen Nacht getroffenen Maßregeln hat ein Corps von mehr aks 4d

Mann, meistens Ausländer, mit mehr als 59 Offizieren, den Guiben des Generals Lamoricière, mit sechs Kanonen, Munitions⸗ und Gepäckwagen am 19. d. kapituliren müssen und ist von Loretto nach Recanati gekommen, um die Waffen niederzulegen. Der General Eialdini hat, den Absichten des Königs gemäß, diesem Corps die kriegerischen Ehren bewilligt. Alle Of⸗ fiziere wie Soldaten werden in ihre respektive Heimath entlassen werden. General Lamoricidre flüchtete sich mit einigen Reitern vom Schlachtfelde Über die Seestraßen und durch die Schluchten ven Conero, und gelang es ihm, Ancona zu erreichen. Alle Gefangenen, so wie die Truppen, die kapttulirt haben, find über sein Verhalten entrüstet. Von der Armee Lamoricières ist nur noch das in Ancong eingeschlossene Corps übrig; alle anderen Corps, mit Ausnahme von 2009 Zersprengten, die im Lande umherirren, find in der Gewalt der Königlichen Truppen. Die Stadt Turin veranstaltet heute Abends eine Beleuchtung der offentlichen Ge⸗

baude 21. September. Die Telegraphenleitung nach Macerata

ist hergestellt. Die heutige Opinione“ schreibt, das Parlament

werbe einberufen, um sein Votum über die Politik, welche zum

endlichen Siege der italienischen Sache zu führen habe, abzugeben.

Durch die Besetzung Umbriens und der Marken hoffe Pie⸗

mont Garibaldi's anti- annexionistische Ideen zu bekehren. Gari⸗ baldi sei umgeben von einer Partei, welche den Kaiser Napoleon und das piemontesische Ministerium haßt, welche Frankreich in Rom anzugreifen wünscht. Piemont weise zurück, was einen Krieg mit Frankreich oder einen europaͤischen Krieg hervorzurufen droht. Der Feldzug in Umbrien und den Marken sei beinahe beendet.

Bie amtliche „Turiner Zeitung“ vom 21. September meldet, daß die piemontesische Regierung den auswaͤrtigen Mächten die Blokade von Ancona angezeigt und erklärt hat, daß sie die auf dem pariser Kongresse hinsichtlich des Seerechtes aufgestellten Prin⸗ zipien beobachten werde. :

Wie aus Turin vom 22. September gemeldet wird, war das Scharfschützen⸗Corps der Tiber am 21. September in Viterbo eingerückt. Jene Stadt hatte fich erhoben und die Besatzung in die Flucht geschlagen.

Ueber Genua find Nachrichten aus Neapel vom 18ten Sep⸗ tember eingelaufen. Dem Vernehmen nach war eine Schaar von Anhängern Garibaldi's an der Mündung des Garigliano gelandet und hatte den Königlichen Truppen die Verbindung zwischen Gaeta und Capua abgeschnitten. Ein Ministerwechsel in Neapal hatte nicht stattgefunden.

Mailand, 29. September. Der heutigen „Perseveranza“

gefallen. Man

wird aus Turin geschrieben: Der König erhielt von Garibaldi ei Schreiben, seine gegenwärtige Politik . . Die vorgestern erfolgte Antwort ist entschieden ablehnend aus⸗ n. hofft, daß diese entschloffene Zurückwei der antifranzoösischen Politik Garibaldi belehren werde, baß sich Rord⸗ e , , , en, , ohende Krifis in Neapel un icilien schnell ei iem ün⸗ stige ,. finden . , us Mailand, 20. September, berichtet die Tri. *: Lamarmora hat den Besehl erhalten . ain . stehende 2. Armee⸗Corps zu sammeln und mit demselben gegen den Mineio feste Stellung zu nehmen; das Hauptquartier wird daher nächster Tage von hier wieder nach Brescia verlegt werden. Man rechtfertigt diese Maßregel damit, daß dieselbe eine Ge en bewegung gegen die von den Oesterreichern vorgenommene verstär e Truppen⸗ aufstellung am Po sei. Kossuth hatte hier mehrere Besprechun⸗ 3 ö. ,, , n. der Revolutionspartei, unter denen sich auch der Chef des hier bestehenden iani Revolution s⸗Comités befindet. ] eh enn, , ,,

In Rom ist bei Ravizza Berardi, dem Bruder des Msgr. Giuseppe Berardi, Staats sekretariats⸗-Substituten, in Folge einer Haussfuchung zu Seccano ein Depot von 100 Gewehren dreifarbigen Kokarden und ein Briefwechsel mit den Führern der Bewegung aufgefunden worden. Diese Haussuchung, so wie die Verhaftung Berardi's erfolgte auf Merode's und Lamoricièere's Geheiß. Lamoricière hat auch die Polizei-Direktorer in Perugia und Villetri, Viogili und Cavalletti verhaften lassen.

Der Marquis Pepoli ist in Perugia am 16. September ein⸗ getroffen und hat sofort die verschiedenen Abtheilungen seiner Ver⸗ waltung eingerichtet. Die Bewegung ging in Umbrien und den Marken so rasch voran, daß schon am 17. fast alle Städte ihre im Namen Victor Emanueh's konstituirten Regierungen hatten.

General Cialdini hat dem General . in Bologna über seinen Sieg folgende Depesche zugehen lassen; dieselbe ist das erste Amtliche, was über dieses wichig . vorliegt.

imo, 18. September 1860.

General Lamoricière hat heute g n 10 Uhr an, ,. Positionen auf dem Contrefort angegriffen, das, von Castel⸗Fidardo aus⸗ gehend und die Crocetta berührend, am Meergestade ausläuft. Alle Ge⸗ fangenen sagen aus, daß er 11000 Mann und 14 Stück Geschütze hatte, da er zu den Truppen in Foligno noch alles herangezogen, was in Terni, Oseali und anderwärts lag. Auch zog er zum Angriffe eine von Ancona ausgerückte Kolonne von 4000 Mann herzu.

Diese Truppen griffen mit wahrer Wuth an; der Kampf war kurz, aber heiz und. blutig ( die Landhäuser, eines nach dem anderen, find mit fichergabe unsere Soldaten üchkn gz lk Kirch fel ahn . dete verseßten sogar solchen von unseren Leuten, die ihnen Hülfe leisteten, Stiletstoße.

Die Ergebnisse des Tages sind folgende: Die Vereinigung des Lamo⸗ ricireschen Lorps mit dem Platze wurde verhindert; es wurden 600 Ge⸗ fangene gemacht, darunter mehr als 30 Offiziere, von denen einige Stabs⸗ Offiziere sind; es wurden 6 Stück Geschütze erobert, darunter diejenigen, welche Karl Albert im Jahre 1848 Pius 1X. zum Geschenk machte, so wie viele Pulverkarren, Bagagewagen, eine Fahne, eine Masse von Waffen⸗ stücken und Tornistern der Fliehenden. Alle Verwundeten des Feindes, darunter General Pimodan, der die Angriffs⸗Kolenne befehligte, find in meinen Händen, eben so eine bedeutende Anzahl Todter.

Die Kolonne, welche aus Ancona ausfiel, ward zurückgeschlagen; ich habe aber große Hoffnung, einen guten Theil derselben noch diese Racht gefangen zu nehmen. Alle Augenblicke werden zahlreiche Gefangene und Ueberläufer eingebracht. .

Die Flotte ist eingetroffen und hat das Feuer auf Ancong bereits eröffnet. . Cialdini.

In Betreff der Operationen auf dem Kriegsschauplatze am Volturno ist bereits gemeldet, daß den Königlichen Truppen die Verbindung zwischen Capua und Gakcta durch ein Garibaldi sches Corps, das an der Mündung des Garigliano landete, abgeschnitten wurde. Die Operationen gegen Capua selbst aber werden erst nach Garibaldis Räckkehr von Palermo beginnen, wohin der Diftateor geeilt ist, um Ordnung zu schaffen. Depretis, der dem Diktator in Reapel Vorstellungen gemacht hatte, daß die Sicilianer die Ein⸗ verleibung beschleunigk wünschen, hat, weil er seinen Zweck nicht erreichte, nach einigem Schwanken schließlich seine Demisßtan ganom= men Und der Diktator an dessen Stelle Merdini zum Prodiktater von Sicilien ernannt. Zugleich erließ der Diktator eine dom 147 September datirte neue . an die Palermitaner, werin er wiederholt, daß er erst in Rem das Königreich Italien prella⸗ miren werde; die Einderleibung sei jetzt nach nicht an der 33. Das neapolitanische , Giornale , , vom 18. Sept. enthält einen offenen Brief des Diktators an Bruseo in Genua, worin laut tele- graphischen Nachrichten folgende Stelle vorkommt: Sie geben 23 die Versicherung, daß Herr v Cavour mit mir ein verstan den sei und sich meinen Freund nenne. Ich kann Ihnen dages die , ertheilen, 5 ich, obgleich Ehr geneigt, auf dem Altar des aden.

8 rfoͤnliche Gefühl zu opfern, wiemals mich mit den landes jedes persönlich zu op . Männern aussöhnen werde, welche die Wurde dee Manor wee und eine italienische Probing verschachert haben.. Die kariner Ger-