Y ein obrigkeitliches Führungs⸗Attest, wenn die moralische Führung nicht durch ein in neuester Zeit ausgefertigtes Schulzeugniß nach⸗ gewiesen wird, —
beigefuͤgt sein müssen, bis spätestens den 15. d. M. in unserem Geschäfts⸗ Lokale — Niederwallstraße Nr. 39 — einzureichen.
Auf diese Gesuche werden zu den anzuberaumenden Terminen, behufs Feststellung der körperlichen Diensttauglichkeit resp. wissenschaftlichen Qua⸗ sification, seiner Zeit besonders Vorladungen ergehen.
Später eingẽhende Gesuche können erst für den nächstfolgenden Ter⸗ min berücksichtigt werden.
Berlin, den 1. Januar 1861.
Fönigliche Departements⸗Prüfungs⸗Kommission für einjährige Freiwillige.
Nichtamtliches.
Preußen. Sans soueci, 3. Januar. Se. Majestät der König nahmen heute Vormittag den Vortrag des General— Majors Freiherrn von Manteuffel entgegen, und empfingen Se. Königliche Hoheit den Prinzen August von Württemberg, den Generat-Feldmarschall Freiherrn von Wrangel, den Chef— Praͤsidenten des Ober-Tribunals Uhden, den Justiz-Minister von Bernuth, den mit der interimistischen Leitung des Ministeriums des Königlichen Hauses beauftragten Wirklichen Geheimen Ober— Finanz⸗Rath von Obstfelder, so wie eine Deputation der städti⸗ schen Behörden von Berlin, unter Führung des Ober-Buͤrger— meisters Krausnick.
Cöln, 3. Januar. Die Post aus England ist ausgeblieben.
Mecklenburg. Schwerin, 2. Januar. Auf Allerhöchsten Befehl legt der Großherzogliche Hof wegen des beute erfolgten Ablebens Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 1V. von Preußen eine sechswöchentliche Trauer an. (Meckl. Ztg.)
Sachsen. Dresden, 3. Januar. Die Erste Kammer hat heute ihre Sitzungen wieder aufgenommen und in der heutigen Sitzung bei Fortsetzung der Spezialberathung der allgemeinen Kirchen-Ordnung die §8§. 28 — 37 der Vorlage erledigt.
— An den hiesigen Kaiserlich österreichischen Gesandten Baron Werner ist in Bezug auf die Begnadigung des Grafen Teleki folgender Erlaß gestern gelangt, den zu veröffentlichen das „Dresd. Journ.“ ermächtigt ist.
Wien, am 1. Januar 1861.
„Hochwohlgeborener Freiherr! Ich habe Ew. Excellenz bereits durch den Telegraphen benachrichtigt, daß der zu Dresden verhaftete und auf Requisition des Wiener Landesgerichtes an die Kaiserlichen Behörden aus⸗ gelieferte Graf Ladislaus Teleki auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers gestern seiner Haft entlassen worden ist.
Se. Majestät haben den Grafen Teleki vor Ihre Person bescheiden lassen, und der Graf hat in der erhabenen Gegenwart des Monarchen, gegen den er sich durch seine Handlungsweise seit mehr denn 10 Jahren verfehlt hat, das Versprechen abgelegt, allen feindseligen Verbindungen mit dem Auslande zu entsagen, seinen AÄufenthalt innerhalb der Mon⸗ archie zu nehmen, und vor der Hand sich jeder politischen Thätigkeit zu enthalten. Se. Majestät haben hierauf die sofortige Freilassung des Grafen und die Einstellung jeder weitern gerichtlichen Verfolgung gegen ihn aus Allerhöchster Machtvollkommenheit anzuordnen geruht.
Die Kaiserliche Regierung, als sie benachrichtigt wurde, daß Graf Teleki sich mit einem auf den Namen John Harold ausgestellten englischen Passe in Dresden aufhalte, würde geglaubt haben, den Vorwurf tadelns⸗ werther Schwäche zu verdienen, wenn sie sich nicht daran erinnert hätte, daß zwischen Oesterreich und den deutschen Bundesstaaten ein Vertrag wegen gegenseitiger Auslieferung politischer Verbrecher besteht. Sie kannte zugleich zu gut den festen und unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn Sr. Majestät des Königs von Sachsen und der Königlichen Regierung, um nicht überzeugt zu sein, daß die Regierung Sachsens sich niemals durch die Scheu vor den Angriffen aufgeregter Parteileidenschaft werde abhalten lassen, eine vertragsmäßige Verbindlichkeit zu erfüllen. Anderer⸗ seits durfte sie aber auch voraussetzen, die Königlich sächsische Regierung werde ö. Aufgabe für erleichtert halten durch die Voraussicht, daß das Schicksal des zu Dresden angehaltenen Flüchtlings nur von Neuem Zeug— niß geben werde von der Milde und Großmuth unseres edelherzigen Monarchen.
Unsre hohe Meinung von der Gewissenhaftigkeit der Königlich säch⸗ sischen Regierung ist nicht getäuscht worden. Meinerseits aber empfinde ich die innigste Genugthuung, indem ich Ew. Excellenz ersuche, die vor⸗ stehende Nachricht Herrn Freiherrn von Beust mitzutheilen, der mit der Erfüllung einer staatlichen Pflicht ein so edles menschliches Interesse an dem Loose des dadurch Betroffenen zu verbinden gewußt hat.
Empfangen Hochdieselben die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung. Rechberg.
Sr., des Herrn Freiherrn von Werner, Excellenz, Dres den.“
Gotha, 2. Januar. Se. Königl. Hoheit der Prinz Alfred, bekanntlich nach dem hiesigen Staatsgrundgesetze Thronfolger in dem Herzogthum Coburg-Gotha ist gestern zu einem mehrtägigen
Besuche an unserem Hofe eingetroffen. Dem Vernehmen nach wird der Prinz noch im Laufe dieses Monats abermals eine län— gere Seereise antreten und erst zum Frühjahr wieder hierher zurück— kehren. Wie man hört, wird dem hiesigen Speziallandtage auch ein Gewerbegesetz vorgelegt werden, welches auf derselben die Frei— heit der Arbeit begünstigenden Grundlage ruht, wie das von der sächsischen Zweiten Kammer berathene Gesetz. (8. Ztg.)
Hessen. Darmstadt, 2. Januar. Wegen des Ablebens Seiner Majestät des Königs von Preußen ist eine Hoftrauer von
drei Wochen, vom Heutigen bis einschließlich den 22. Januar ver—
ordnet worden. (Darmst. Ztg.)
Frankfurt a. M., 2. Januar. tretenen Regierungswechsels in Preußen leisteten die bier garniso— nirenden preußischen Truppen heute Nachmittag Sr. Majestät dem König Wilhelm den Eid der Treue. (Fr. J.)
Baden. Karlsruhe, 1. Januar. Das gestern eischienene Regierungsblatt Nr. 69 enthält die Allerhöchstlandesherrliche Ver— ordnung, die Stellung des evangelischen Ober-Kirchenraths be— treffend:
Friedrich, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen.
gelisch-protestantischen Kirche des Großherzogthums betreffend, und von
dem Wunsche geleitet, die durch das Gesetz vom 9. Oktober d. JJ. über die rechtliche Stellung der Kirchen und kirchlichen Vereine im Staat der vereinigten evangelisch-protestantischen Kirche verliehene Freiheit und Selbstständigkeit in der Ordnung und Verwaltung ihrer Angelegenheiten in dem Maß zu gewähren, als dies vor Herstellung der Verfassungs⸗
Aenderungen ausführbar ist, welche der Berathung der Generalsynode
vorbehalten sind, haben Wir nach Anhörung Unferes Staatsministeriums
beschlossen und verordnen:
§. 1. Der evangelische Ober⸗Kirchenrath steht bezüglich der Ordnung und Verwaltung der Angelegenheiten der vereinigten evangelisch-protestan⸗ tischen Kirche unmittelbar unter Uns als oberstem Landesbischof. Die Ministerium des
dem Staat Innern aus.
vorbehaltenen Berechtigungen übt das
§. 2. Ist der Präsident des evangelischen Ober⸗Kirchenraths nicht 3 zugleich Mitglied des Staats⸗Ministeriums, so werden Wir jeweils beson⸗
ders bestimmen, durch wen die Unserer höchsten Entschließung bedürfenden
Vorträge des evangelischen Ober-Kirchenraths an uns zu vermitteln sind. 3. 3. Bis eine andere Anordnung getroffen ist, ernennen Wir die Mitglieder des ebangelischen Ober⸗-Kirchenraths auf den gemeinschaftlichen Vorschlag des Ministeriums des Innern und des Präsidenten des evan⸗
§. 3.
gelischen Ober-Kirchenraths. §. 4.
nicht bei, so kann von dem evangelischen Ober⸗ schließung aus dem Staatsministerium erwirkt werden.
§. 5. Die Verordnungen vom 5. Januar 1843, Regierungsblatt Nr. 2, vom 25. Oktober 1853, Regierungsblatt Nr. 43, und vom 18ten Dezember 1856, Regierungsblatt Nr. 31, sind, soweit sie die vereinigte evangelisch⸗-protestantische Kirche betreffen, aufgehoben. Gegenen zu Karlsruhe in Unserem Staatsministerium, den 28. Dezember 1860.
Friedrich.
— 3. Januar. Wegen Ablebens seiner Majestät des Königs; Friedrich Wilhelm 19. von Preußen legt der Großherzogliche
Hof von heute ab auf 6 Wochen Trauer an.
Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Groß- herzogin werden sich wohl schon morgen Mittag nach Berlin tg.)
Die gestern bei Ihren
bege ben, um daselbst etwa 8 Tage zu verweilen. (Karlsr.
Bayern. München, 2. Januar. Majestäten dem König und der Königin stattgehabte Neujahrs—
Aufwartung dauerte von 12 Uhr Mittags bis gegen 2 Uhr Nach⸗ Abends 65 Uhr empfingen Ihre Majestäten das diplo⸗ matische Corps 2c. und begaben sich hierauf in ihre Appartements zurück — denn in Folge der aus Berlin eingetroffenen telegra⸗ phischen Nachricht, daß sich das Befinden des Königs von Preußen sehr bedeutend verschlimmert habe, wurde das Hofkonzert, welches
mittags.
Abends stattfinden sollte, abgesagt. (N. M. Ztg.)
— 3. Januar. Heute wurde in der Abgeordneten⸗ t ammer das Budget für 1861 eingebracht, das sich auf A6,858, 525 Fl. beläuft. Jährlich werden also 5 Millionen mehr verlangt, als das bisherige Budget beträgt. seine Steuererhöhung nothwendig. dürfnisse der Armee wird ein eigener Gesetzentwurf vorgelegt werden.
Niederlande. Haag, 2. Januar. Der König hat den Marine-Minister mit dem Portefeuille des Ministers der Kolonieen betraut. Herr Rochussen, der bisherige Kolonial-Minister, empfing von Sr. Majestät das Großkreuz des niederländischeu Löwen⸗ Ordens mit Brillanten, in Begleitung eines sehr schmeichelhaften Schreibens. Die Erste Kammer hat das Budget vollständig an—
genommen und ist auf unbestimmte Zeit vertagt.
In Folge des einge,
Nach Ansicht des §. 2 Unserer Verordnung vom 9gten Oktober d. J., die Aenderungen in der Verfassung der vereinigten eban⸗
In so lange bleiben auch die auf die Vermögens- und Stif⸗ tungsberwaltung bezüglichen Verordnungen in Kraft. Tritt das Mini⸗ sterium des Innern den Anträgen des evangelischen Ober-Kirchenraths in den das Vermögen und die kirchlichen Stiftungen betreffenden Fragen Kirchenrath Unsere Ent⸗
Dessenungeachtet wird Für die außerordentlichen Be⸗
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Großbritannien und Irland. London, 2. Januar. Ihre Majestät die Königin vertheilte gestern, als am Neujahrstage, nach herkömmlicher Weise in der Reitbahn von Windsor an unge— faͤhr 660 Arme der Stadt Speisen und Kleidungsstücke.
Frankreich. Paris, 2. Januar. Die päpstliche Allo⸗ cution wird vom „Moniteur“ heute unter der Rbrik Italien voll⸗ ständig mitgetheilt.
Ueber die Gratulations-our am gestrigen Tage erstattet der „Moniteur“ heute Bericht. Im diplomatischen Cirkel hielt Lord Cowleh, wie bereits gemeldet, im Namen des diplomatischen Corps folgende Anrede an den Kaiser:
Sire! Die Mitglieder des diplomatischen Corps, die hier versammelt sind, haben die Ehre, Ew. Majestat durch mich den Ausdruck ihrer ach— tungsvollen Ehrenbezeigung bei Gelegenheit des neuen Jahres darzubrin—
en. Das diplomatische Corps, Sire, ist immer beglückt, seine Wünsche . Glück Ew. Majestät und Dero erhabener Familie wiederholen u können. Der Kaiser hat darauf nur Folgendes erwidert:
Ich danke dem diplomatischen Corps für die eben an mich gerichteten Glückwünsche. Ich sehe der Zukunft mit Vertrauen entgegen, überzeugt, daß das freundschaftliche Einberständniß der Großmächte die Aufrechthal— tung des Friedens, die das Ziel aller meiner Wünsche ist, sichern wird.
— 3. Januar. Dem heutigen Moniteur“ zufolge ist Michel Chevalier zum Großoffizier und Graf Escayrac de Lautur zum Commandeur der Ehrenlegion ernannt worden.
In seinem Bülletin konstatirt der „Moniteur“, daß die finan— ziellen Ereignisse im Auslande auf den französischen Geldmarkt nachtheilig engewirkt haben, und erklärt das Gerücht für grund. los, als sei die Regierung genöthigt, zu einer Anleihe ihre Zu— flucht zu ergreifen. Die Zahl der Schatzscheine übersteigt augen— blicklich nicht 75 Millionen.
Lord Bloomfield ist gestern in Calais angekommen, um sich
auf seinen Gesandtschaftsposten nach Wien zu begeben.
Italien. Mailand, 1. Januar. Die heutige „Perseveranza“ berichtet: Farini hat definitiv seine Demission angefucht und wird sich, sobald seine Gesundheit es erlaubt, nach Saluggig zurückziehen. Ein noch unverbürgtes Gerücht behauptet, daß Lamarmora mit seinem Corps Cialdini und dessen ermüdete Truppen von der Be— lagerung Gaeta's ablösen werde.
— 2. Januar. Die heutige „Perseveranza“ meldet: Ein Programm bezüglich der bevorstehenden Wahlen, von Ratazzi, Buoncompagni und Tecchio unterzeichnet, soll im Druck erscheinen; dasselbe verficht rein liberale Ideen, fordert die Regierung zur be— schleunigten Rüstung auf und appellirt an die Männer, deren po— litisches Glaubensbekenntniß auf die Monarchie und nationale Ein— heit basirt ist.
Der Direktor und Gerant der „Unione“ wurde wegen Ver— leumdung in contumaciam zu drei Monaten Kerker, 600 Lire Strafe und 3000 Lire Schadenersatz an den Kläger, Abbé Grub— bessich, verurtheilt.
Die Piemontesen haben vor Gaeta jetzt auch ihre fünfte Bat⸗ terie in Thätigkeit gesetzt. Die Mobilgarde im Neapolitanischen ist, wie bereits gemeldet wurde, organisirt. In allen Provinzen sind die Bataillone formirt. Die Freiwilligen werden aus der National— garde durch Leute unter 35 Jahren completirt. Die Anwerbung findet innerhalb 40 Tagen statt.
Amerika. New⸗Pork, 15. Dezember. Der drei und dreißiger Ausschuß, welcher über die gefährliche Lage des Landes berathen soll, ist am 13. d, jedoch nur in der Zahl von 30 Mit— gliedern, zusammengetreten und hat eine versohnliche Resolution beliebt. Sie ist von Herrn Rust von Arkansas entworfen und des Inhalts, daß die im Süden vorherrschende Unzufriedenheit und dessen Feindseligkeit gegen die Federal-Regierung zu bedauern sei und daß, möge dieselbe berechtigt sein oder nicht, dem Süden jede fernere vernunftgemäße Garantie rasch und freudig dargeboten wer— den müsse. Die Resolution wurde nach Verwerfung zweier Amen— dements der Mitglieder für Vermont und Connecticut mit 22 gegen 8 Stimmen votirt. Man faßt diesen versöhnlichen Beschluß so auf, daß derselbe zunächst der Ueberstürzung in den füdlichen Staaten vorbeugen solle, zu welchen die den extremen Ansichten zu⸗— geneigten Mitglieder des Ausschusses den Süden treiben möchten.
Ebenfalls am 13. d. wurde eine Versammlung von Mitglie⸗ dern des Repräsentantenhauses aus den Staaten North Carolina, Alabama, Georgia, Florida, Arkansas, Mississippi, Louisiana und Texas gehalten und in derselben ein Manifest an ihre Komittenten beschlossen, welches die Ankündigung enthält, daß alle Hoffnung auf ein ehrenvolles Arrangement geschwunden sei und die einzige Zuflucht des Südens in raschem Ausscheiden aus der Union liege.
Präsident Buchanan hat dem Senate angezeigt, daß er Herrn Philip Frank Thomas von Maryland, bisherigen Commissair für das Patentwesen zum Schatz-Seeretair an die Stelle des ausge—
schiedenen Herrn Cobb ernannt habe.
In Neu⸗Granada dauert der Bürgerkrieg noch im Die Liberalen hatten am 24. November k ,,. Martha eröffnet, ohne ihr jedoch großen Schaden zu thun; auch soll ihnen die Munition schon ausgegangen sein. In Peru war wieder ein mißlungenes Attentat auf den Praͤsidenten Castilla gemacht worden. Es sollen 150 Mann vom 14. Linien-Regiment bei der Sache betheiligt gewesen sein.
Wien, Donnerstag, 3. Januar, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Der Direktor Richter ist heute Nachmittags 3 Uhr gestorben.
An heutiger Abendbörse wurden Wechsel auf London zu 148.25 gehandelt.
Die heutige „DOesterreichische Zeitung“ theilt mit, daß der Minister von Schmerling heute die drei Mitglieder der galizi⸗ schen Deputation, Smolka, Sapieha und Dzieduszhcki empfangen habe. Dieselben überreichten eine Adresse, deren Haupt⸗ punkte auf Untheilbarkeit des Landes, auf einen Landtag für die Angelegenheiten des Landes, auf Einführung der polnischen Sprache in Amt und Schule und auf Nichtbeschickung des Reichsraths ge— richtet sind.
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
Cöln, 2. Januar. Am 18. November v. J. brach auf der Berlin⸗ Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn zwischen Brandenburg und Wusterwitz in einem Güterzuge unter einem der Cöln⸗Mindener Eisenbahn⸗Gesellschaft zugehörigen Coulissenwagen eine Achse. Dieselbe war eine Eisen⸗Patent⸗ Bündel-Achse und wurde im November 1852 von dem Hörder Bergwerks⸗ und Hütten⸗-Verein geliefert. Der Achsbruch wurde auf freier Bahn und bei voller Fahrt bemerkt. Der Bruch war vollständig, indeß mit altem Einbruch und größtentheils so stark gerieben, daß die Textur nicht zu er⸗ kennen war. Die Achse hatte überhaupt 18,303 Meilen und seilt der letzten Revision 2360 Meilen durchlaufen. Die Normalbelastung des Wagens beträgt 120 Centner uud das Eigengewicht desselben 176 Cent⸗ ner. Der Wagen war beladen mit 163 Centnern.
Marktpreise. Berlin, 3. Januar.
Lu Lande: Roggen 2 Thlr. S Sgr. 2 Pf., auch 2 Thlr. 5 Sgr. und 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. S Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. und 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Erheen 2 Ii 1 ger
Lu Wasser: Weizen 3 Thlr. 15 Sgr., auch 3 Thlr. 7 Sgr. 6ERf. und 3 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Rogzen 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. und 2 Thlr. 3 Sgr. 9 PF. Grosse Gerste 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf., aueh 1 Thlr. 25 Sgr. und 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pk., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr. 15 Sgr., Futter- Erbsen 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Ef.
Mittwoch, 2. Januar.
Das Schoek Stroh 10 Thlr., auch 9 Thlr. 15 Sgr. Der Cent- ner Heu 1 Thlr. auch 27 Sgr. 6 Ef., geringere Sorte auch 25 Sgr,
Kartoffeln, der Scheffel 20 Sgr. und 17 Sgr. 6 Ef., auch 15 8gr., metzenweise 1 Sgr. 6 Ef., aueh 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Sgr.
Die Marktpreise des Kartoffel- Spiritus, 19 S000 pro Cent nach
Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 280 Nrz. 1860 ............. 205 à2 206 Thlr. 29. 201 3 208 Thlr.
204 Thlr.
206 à 205 Thlr.
205 à 207 Thlr.
ohne Fass.
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Berlin, den 3. Januar 1861.
Die Aeltesten der Kaufmannsehaft von Berlin.