1861 / 45 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

326

vom Punjab, von Scinde und in der That von allen unseren Grenzen, mit Ausnahme einer einzigen, lauten die Berichte aus— nehmend friedlich. Die Ausnahme macht der Darjeeling-Begzirk; aber auch dort sind jetzt Truppen genug beisammen, um die Ruhe

wieder herzustellen. .

China. Hongkong, 31. Dezember. Lord Elgin ver— weilt noch immer in Shanghai, wo er durch die Frage über die Eröffnung des VPang-Tse für den Verkehr aufgehalten zu sein scheint. Die Stellung der Rebellen in der Nachbarschaft verleiht dieser Frage einige Bedeutung. Die Chinesen hatten die zweite Entschaͤdigungsrate im Betrage von. 300,000 Taels pünktlich ab⸗ geliefert. Die Einwohner von Tientsin benehmen sich gegen die

englische Besatzung daselbst vortrefflich.

Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗-Büreau.)

Hamburg, Freitag, 15. Februar, Morgens. Nach den heutigen „Hamburger Nachrichten“ meldet „Faedrelandet“, daß eine Anzahl schleswiger Ständedeputirter in einer zu Flensburg abge— haltenen Versammlung beschlossen habe, eine öffentliche Erklärung dahin lautend abzugeben, das die Absonderung Holsteins und Lauenburgs von den übrigen Landestheilen eine Nothwendigkeit sei. Demnächst wurde der Beschluß gefaßt, einen Protest gegen jede fremde Einmischung in schleswigsche Angelegenheiten zu er— lassen.

Wien, Donnerstag, 14. Februar, Abends. Die heutige „Oesterreichische Zeitung“ theilt mit, daß die Landesstatute und die Reichsrathsstatute sich bereits in der Druckerei befinden. Die Landes— statute sollen für alle Provinzen zugleich sanctionirt werden. Die Landtage erhalten ziemlich ausgedehnte Befugnisse und eine ziemlich große Anzahl von Mitgliedern, Galizien und Böhmen beinahe 250, das kleinste Kronland 20 Mitglieder. Der Landeshauptmann wird aus den Mitgliedern des Landtags vom Kaiser ernannt. Die Wahlen geschehen nach Gliederung der Interessen-Vertretung. Viril— stimmen haben nur die Bischöfe, die Rectores magnißfici und der Präsident der Akademie der Wissenschaften. Der Reichsrath besteht aus 350 von den Landtagen nach Kreisen und Bezirken gewählten ireliedern, der imeiten Kurie. In der ersten Kurie sind die großen Fideikommißbesitzer, ferner hervorragende Personlichkeiten der Kirche, des Staates, der Wissenschaft und Kunst, sämmtlich auf Lebenszeit ernannt. Der Reichsrath in seiner Totalitaͤt so l über die nach Artikel 2 des Oktoberpatentes ihm zufallenden Gegenstände verhandeln. Ueber Gegenstände, welche allgemeine, den nicht ungarischen Ländern allein bisher gemeinsam gewesene Gesetze betreffen, verhandelt der Reichsrath mit Ausschluß der ungarischen Mitglieder. Reichsrath und Landtage sind öffentlich und haben das Recht der Initiative.

Die Abend-Ausgabe des „Wanderer“ enthält ein Telegramm aus Pesth vom heutigen Tage. Nach demselben soll der Hofkanz— ler Baron Vayh ohne Programm zur Konferenz gekommen sein, um in einfacher Conversation mit den Mitgliedern derselben die Rekognoszirung der Lage vorzunehmen. Es wurden der Konferenz verschiedene Fragen vorgelegt und wurde patriotische Aufrichtigkeit gefordert. Das Publikum ist auf die Antworten gespannt.

London, Donnerstag, 14. Februar, Mittags. Die Bank von England hat den Diskonto auf 8 pCt. erhöht.

Der „Atrato“ ist aus Westindien mit 182,882 Dollars an Kontanten eingetroffen.

Paris, Donnerstag, 14. Februar, Abends. Der heutige „Constitutionnel“ enthalt einen von Grandguillot unterzeich— neten Artikel, in welchem es unter Anderem heißt: Man spricht biel bon einer Broschüre, welche den Titel: Frankreich, Rom und Italien führt. Diese Broschüre stellt klar die Beziehungen Frank— reichs zu Italien und Rom fest und sagt, wie die Regierung des Kaisers ihre Pflichten dem Papst und den Völkern gegenüber verstan den habe; sie zählt die dem römischen Hofe geleisteten Dienste auf und überläßt dem öffentlichen Urtheil die Würdigung der Art und Weise, wie diese Dienste zu Rom anerkannt worden ö Die Brochüre enthält die vollständige Darlegung der Un—

andlungen und unserer Anstrengungen seit zwölf Jahren, um zu einer Lösung zu gelangen. Sie ist von Laguerronnlere un—

5 ; en Charakter ie Wich⸗ tigkeit des Werkes an. 2. u n s

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen hat fol. gende 9 Preisaufgaben gestellt. Die Bewerbungen um die 7ersten müssen bis zum 1. Oktober d. J., die um die 2 letzten bis zum 14. Oltober 1889

bei dem Verein eingereicht werden. Allgemeine Vorbemerkungen.

Die zu Anfange eines Jahres gegebenen Preisaufgaben sind inner— halb eines Zeitraums von zwei Jahren zu lösen. Drei Monate vor dem Ablauf des Termins g die Bewerbungen eingesendet sein. Verlängerung des Termins findet nur dann statt, wenn sie öffentlich be— kannt gemacht wird. Es steht den Preisbewerbern freü, ihre Namen zu nennen, oder statt dessen die Abhandlungen mit einem Motto zu versehen, und ihre Namen versiegelt in einem Couvert beizufügen, welches dasselbe Motto trägt. Das Couvert wird nur dann geöffnet, wenn das Motto

den Preis gewinnt. Preisbewerber, welche den Preis nicht gewinnen, er halten Beschreibungen, Zeichnungen und Modelle zurück, wenn sie gestat⸗ ten, das Couvert zu öffnen, und wenn ihre Namen mit dem versiegelten

Motto übereinstimmen.

Die Bedingungen, welche der Bewerbende zu erfüllen hat, sind nach

den §§. 27, 28 und 29 des Statuts des Vereins, vom 24. November

1820, folgende: §. 27. Wer sich um einen von dem Vereine ausgesetzten Preis bewirbt, oder auf eine der Gesellschaft gemachte Mittheilung den Anspruch

auf Belohnung gründet, ist verpflichtet, den Gegenstand genau und vollstaͤndig zu beschreiben, und ihn, wo es feine Natur zu. läßt, in einer bollständigen und korrekten Zeichnung, im Modell

oder völliger Ausführung vorzulegen.

.Die Gesellschaft ist befugt, wenn sie es nöthig erachtet, das Urtheil eines Sachverständigen, der nicht Mitglied des Vereins ist, über die Preisfähigkeit eines Gegenstandes einzuholen.

„Die Beschreibung, die Zeichnung der Werkzeuge, oder das Modell,

worauf ein Preis ertheilt worden, bleiben Eigenthum der Ge- sellschaft, und diese hat das Necht, den Gegenständ öffentlich be⸗

kannt zu machen. Gegenstände, auf welche der Staat Patente ertheilt hat, sind nur dann belohnungsfähig, wenn sich der Be— werber mit dem Vereine über die Beschränkung seines Patent— rechts geeinigt hat.

Die Preise des Vereins bestehen theils in goldenen, theils in silber⸗

nen Denkmünzen, von denen erstere einen Werth von 100 Thalern, letz⸗ tere bon ungefähr 20 Thalern besitzen. Um aber unbemittelten Konkur— renten einigen Ersatz für verwendete Auslagen zu gewähren, so werden, auf Verlangen, statt der ersteren 100 Thaler und sstatt der letzteren 50

Thaler gezahlt, und ein Exemplar der in Erz ausgeprägten Denkmünze

beigefügt.

d . betreffend die Förderung von weißem Marmor auf preußischem Gebiete.

Die e f th Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem end Thaler Demsenigen, welcher einen Bruch von weißem

„Ein Tau „Marmor, an Korn und Brauchbarkeit dem cararischen Statuenmarmor

ähnlich, auffindet und dessen Ausbeute dahin fördert, daß eine Anzahl

kleiner Blöcke, von wenigstens 20 Zoll Höhe, 17 Zoll Breite und 16 Zoll Dicke, zu Büsten und anderen kleinen Gegenständen ann endbar, sich „in Berlin in einer Niederlage zur Auswahl vorfindet. Der Verkaufs—

„preis in Berlin darf den des cararischen Statuenmarmors in Berlin

nicht übersteigen.“ Zweite Preisaufgabe, ö betreffend ein Email auf Gußeisen. Die silberne Den kmünze, oder deren Werth, und außerdem „Drei Hundert Thaler sür die Darstellung eines Emails auf Guß⸗

eisen in verschiedenen Farben, an der Luft halibar, was durch Versuche

bewiesen werden muß, die ein Jahr lang fortgesetzt werden.“ Die vorzulegenden Probestücke müssen sowohl in Basreliefs, als in „runden Skulpturen von 2 bis 3 Fuß Höhe bestehen. Das Email darf

„nicht stärker sein, als Kunstberständige dasselbe auf gebrannten Thon⸗

„arbeiten der della-Robbia-Glasur sich gefallen lassen.“ . J Preisaufgabe, betreffend ein Mittel, das künftige Blindwerden des Glases borher zu bestimmen.

D „»Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem 2 rei Hundert Thaler Demjenigen, welcher ein sicheres, einfaches, „für Jedermann leicht anwendbares Mittel angiebt, wodurch mit Sicher-

„heit erkannt werden kann, ob eine Glasso dur en Einfluß der . blind wird oder nicht.“ w

ss hat sich in neuerer Zeit eine Verschlechterung der Fenst aiser bemerklich gemacht, welche ans einigen Hütten des Hm J bezogen werden, indem sie, den Einflüssen bon Luft und Sonne ausgesetzt, mehr oder weniger rasch trübe werden oder bollständig erblinden.

Bei den Glassorten von bis 3 Zoll Stärke, welche zum Eindecken bon Glashäusern, Kuppeln 2c. dienen, hauptsächlich den Belgischen, zeigten sich die Einflüsse sehr bald, indem sie blind wurden, sich mit einer wesßen undurchsichtigen Decke, von der Stärke des Papiers, überzogen, auch Risse bon berschiedener Tiefe, selbst durchgehende, erhielten. Bei einigen aus derselben Hütte gleichzeitig bezogenen Tafeln zeigte sich diese Eigenschaft, bei andern nicht. Dergleichen Gläser enthalten, nach der damit vorge— nommenen Analyse, eine große Menge Kalk, welcher, wie bekannt, eben so wie Soda und Aesenik maßlos zugesetzt, um einen leichten, dünnen Fluß zu erhalten, dem Glase die guten Eigenschaften nimmt.

Kann man sich gleich bei dem unmittelbaren Beziehen der Gläser durch Verträge das Klarbleiben derselben während eines zu bestimmenden Zeitraums sichern, so ist dies doch bei Gläfern unthunlich, welche sich schon im Handel befinden, und es ist wünschenswerth, ein einfaches, von einem Jeden leicht anzuwendendes Mittel zu kennen, durch welches sich, ohne sie zu zerstören, im Voraus bestimmen läßt, ob sie erblinden wer— den oder nicht. Das schon von Berzelius angegebene, durch von dem

327

Vereine angestellte Versuche für alle verschiedenen Glassorten bestätigte Mittel der Erhitzung entspricht der Forderung nicht, und hat dem Ver⸗ eine seine Preisaufgabe nicht überflüssig erscheinen lassen. Eben so wenig ist eine Prüfung der hygroskopischen Eigenschaft der Gläser durch ihr

Verhalten in einer eingeschlossenen feuchten Atmosphäre wenn sie auch

für den vorliegenden Zweck genügen sollte im Großen bei ganzen Glas⸗ tafeln leicht ausführbar.

Der Preisbewerber hat von ihm geprüfte, und von ihm als erblin— dend oder nicht erblindend bezeichnete Glastafeln einzusenden, welche, nachdem sie während eines Zeitraums von drei Jahren den atmosphaͤri⸗ schen Einflüssen ausgesetzt gewesen, das Mittel durch den Erfolg eben so bewähren müssen, als bei den von dem Vereine gleicher Prüfung unter— worfenen Glastafeln.

Vierte Preisaufgabe, betreffend das Bleichen wollener Streichgarne, so wie der Gewebe aus solchen Garnen, ohne Anwendung von schwefliger Säure.

»Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem Fünf Hundert Thaler für die Mittheilung eines Verfahrens, wollene Streichgarne und Gewebe aus solchen Streichgarnen in reiner weißer Farbe und in klarer Durchsicht ohne Anwendung der schweflichen Säure

„darzustellen. Das Bleichverfahren darf die Waare in keinem Falle spröde

„machen, vielmehr muß fie ihre eigenthümliche Milde behalten, walkfähig bleiben, auch die Farbe eben so gut annehmen, wie ungebleichte Waare. „Auch darf das Bleichberfahren die Waare nicht unverhältnißmäßig ver— ytheuern.“

d „Der Bewerber kann zwar bei Mittheilung seines Verfahrens Pioben »von Garnen und Geweben, welche nach demselben behandelt worden sind, »borlegen, doch behält fich der Verein die eigene Prüfung unter allen „Umständen vor.“

Fünfte Prei saufgabe, betreffend das Schwellen und Gerben der Häute.

„»Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „Fünf Hundert Thaler für die beste Arbeit, welche den Vorgang beim „Treiben (Schwellen) und Gerben der Häute unter Anwendung von min⸗ „destens drei verschiedenen Gerbmaterialien, wobei alte Eichenrinde und „junge Eichen- (Spiegel⸗) Rinde sein muß, genügend aufklärt.“

„Der Verein erwartet eine umfassende mikroskopisch⸗-chemische Unter⸗ „suchung, welche den allmäligen Uebergang der rohen Häute in den ge— „gerbten Zustand darthut, und durch Versuche, Zeichnungen, oder Prä—⸗ „parate die verschiedenen Zwischenzustände, wie die Veränderungen, welche „Haut, Gerbmaterial und Gerbbruͤhen erfahren, näher erläutert.“

Sechste Preisaufgabe,

betreffend eine mechanische Vorrichtung beim Maschinenbau zur Umwand⸗

lung der rotirenden Bewegung in eine geradlinige.

„Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „Fünf Hundert Thaler Demjenigen, welcher eine neue einfache mecha⸗ nmische Vorrichtung mittheilt, durch deren Anwendung beim Maschinen⸗ bau eine mit gleichmäßiger Geschwindigkeit rotirende Bewegung in eine „abwechselnd vor- und rückgehende geradlinige Bewegung verwandelt „wird. Die Vorrichtung muß bei unveränderter Geschwindigkeit der ro⸗ Ftirenden Bewegung folgende Bedingungen erfüllen: -

„I) die ganze Länge des Hubes muß beliebig auf jedes bestimmte Maaß „berändert werden können;

„2) die Bewegung nach der einen Richtung muß mindestens mit einer „doppelt so großen Geschwindigkeit, als die nach der entgegengesetzten „Richtung vor sich gehen; der Wechsel des Hubes, d. h. der Uebergang vom Vor- zum Rück— »gange, oder umgekehrt, darf nicht plötzlich, sondern muß durch ein „allmäliges Abnehmen der Bewegung bis zum momentanen Still⸗ „stande und demnächstigen Wiederzunehmen in ähnlicher Weise ge— „schehen, wie bei einer einfachen Kurbel-⸗Bewegung der Uebergang „durch den todten Punkt erfolgt; der übrige Theil der Hubbewegung von einem Wechsel bis zum „anderen muß mit gleichmäßiger Geschwindigkeit erfolgen; endlich muß die Vorrichtung so konstruirt sein, daß sie namentlich bei „Maschinen größerer Art, z. B. Hobelmaschinen, Nuthenbohrmaschinen, „Mangeln z., angewendet werden kann.“

Siebente Preisaufgabe, betreffend den Schutz der Arbeiter in den Nadelschleifereien.

„»Die goldene Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „»Ein Tausend Thaler dem Erfinder einer mechanischen Vorrichtung „zum Spitzen von Näh- und anderen Nadeln aus Stahldraht, welche mindestens eben so gute Spitzen liefert, als die bisherigen Vorrichtungen „die Arbeit des Spitzens in keinerlei Weise beschränkt, und die Arbeiter gr gen jegliche Gefahr, insbesondere gegen das Einathmen von Stahl⸗ „und Steinstaub schützt. Der Erfinder einer solchen Vorrichtung hat die⸗ „selbe dem Vereine zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen in „einer deutlichen Zeichnung oder in einem Modell nebst Erläuterungen „vorzulegen.“

„Der Verein behält sich vor, die ausgesetzte Prämie erst dann zu „ertheilen, wenn sich die Vorrichtung während eines Zeitraums von einem „Jahre bewährt hat“ .

Preisaufgaben für die Jahre 1861 und 1862. Erste Prei saufgabe, . betreffend den Schutz der Arbeiter beim Färben von Kaliblau.

„Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, und außerdem „Zwei Hundert Thaler Demjenigen, welcher ein Verfahren mittheilt, „wollene Garne und Gewebe kaliblau zu färben, ohne daß die mit dem , beschäftigten Arbeiter durch Blausäure-Dämpfe Rachtheilen aus⸗ „gesetzt sind.

; . Verfahren darf nicht theurer sein, als das bisher bekannte, „und weder auf die Schönheit der Farben, noch auf die Haltbarkeit des „Fadens nachtheilig einwirken. Bei seiner Anwendung sind Räume vor⸗ „auszusetzen, welche in der bei Färbereien üblichen Weise gegen die Witte— „rung verschlossen sind.

„Der Verein behält sich vor, das Verfahren durch Versuche im „Großen zu prüfen.“

Zweite Prei saufgabe, betreffend die Erzeugung einer weißen Farbe auf Zink.

»Die silberne Denkmünze, oder deren Werth, Und außerdem »Zwei Hundert Thaler Demjenigen, welcher zum Ersatz der zeither „angewendeten, von den Künstlern ungern gesehenen Oel ober ähnlichen Anstriche auf Zinkgüsse (als Statuen, Vasen, Architekturtheile), die Ober—⸗ „fläche des Zinks und seiner Löthfugen (so behandelt) auf chemischem Wege „so behandelt, daß eine gleichmäßige, weiße, haltbare Farbe hervorgerufen „wird, welche mindestens das Ansehen und die Haltbarkeit eines guten „»Oelanstrichs besitzt, deren Erzeugungskosten nicht theurer ausfallen, als „»die des ersteren, und deren Herstellung nicht wesentlich mehr Zeit erfor⸗ dert, als bisher. Die Darstellungsweise dieses weißen Ueberzuges hat „der Bewerber genau zu beschreiben und mitzutheilen.“

Die II. allgemeine thüringische Gewerbe⸗Aus tellung in Weimar wird zufolge des veröffentlichten Programms Erzeugnisse der preußischen Regierungsbezirke Erfurt und Merseßurg bis zur Saale und Elster, jedoch mit Einschluß von Halle, der , ,, und Herzoglich sächsischen Länder, der schwarzburgischen und reu ischen Fuͤrsten⸗ thümer, so wie des Kurfürstlich hessischen Kreises Schmalkalden, aufnehmen. Die Leitung des Ganzen besorgt eine zu Weimar bereits bestehende Kommiffion, in den einzelnen Orten sind aber Orts—⸗ und Bezirks- Comités zu bilden, bei denen die Anmeldungen zur Aus stel⸗ lung bis spätestens den 1. Mai d. J. zu machen sind. Bie Comités ent- scheiden über die Annahme der Gegenstände, und nur an die Kommission kann eine Berufung gegen diese Entscheidung erfolgen. Die betheiligten Regierungen sollen auf Ansuchen der Kommiffion ein Preisrichteramt ins Leben rufen. Die Dauer der Ausstellung ist auf bie Zeit vom 9. Juni bis 22. Juli festgesetzt.

Verm ischtes.

Am 21. Januar feierte das Kloster Einsiedeln sein tausendjähriges Jubiläum. Pater Theodosius, der Generalvikar von Chur, hielt während des Festes sieben Vorträge. Der heilige Meinrad, der Gründer des Klosters, stammte aus dem Geschlechte der Hohenzollern⸗Sigmaringen. Der Fürst von Hohenzollern⸗Sigmaringen, der wiederholt mit seiner Fa⸗ milie das Kloster besuchte, das in seinem Stammverwandten den . Bewohner und Stifter des Kglosters verehrt, hatte für das tausendjährige Jubiläum zwei schöne Gemälde geschenkt. Während des Mittagessens wurde ein Schreiben Sr. Majestät des Königs von Preußen verlesen, das einen Glückwunsch für das Stift enthielt. Am Abend langte das Por⸗ trait des verstorbenen Königs in Lebensgröße an, dem bald als Seiten⸗ stück das Bildniß des jetzigen Königs nachfolgen wird. (Fr. P. 3.

Das Leipziger „Tageblatt“ meldet aus zuverlässiger Quelle, daß der Reinertrag der Schiller-Lotterie sich auf netto 400,000 Thlr. belaufen werde. ö

Aus Oxford wird der Tod des Dr. Baudinel, des Biblio⸗ thekars der Bodleian Library, gemeldet, dessen Freundlichkeit deutschen sowohl wie englischen Gelehrten jeder Zeit zu Staften kam. Er hat ein hohes Alter erreicht und versah seinen Posten seit 1813.

Ein Brief, den das „Athenäum“ als Blenheim Palace bringt, sucht das allgemeine Bedauern über den Verlust der durch den neulichen Brand zerstörten „Titians“ zu mildern. Es waren sagt der Brief neun Gemälde, die Liebe der griechischen Götter vorstellend, aber die besten Kenner wollten sie nicht als echte Titians anerkennen. W. P. Ottley schrieb sie dem Alessandro Veronese, genannt Padovanius, zu, welcher An⸗ ficht Or. Waagen und andere Kenner sich angeschlossen haben. Passavont hielt sie im besten Falle für Productionen eines Schülers von Titian. Unersetzlich dagegen ist der Verlust der Rubensschen „Entführung Pro⸗ serpinas“. Dies Gemälde galt allgemein für eines der besten von Rubens und schien ganz von seiner eigenen Hand gemalt. Es scheint keine ge⸗ malte Kopie davon zu existiren, und es lebt nur in einer Radirung von Soutman fort. Als ein Glück ist es zu betrachten, daß das Feuer nicht bis zum sogenannten Billardzimmer vordrang, denn dies ist voll von Originalgemälden von Teniers.

V arkthprαtßge. Berlin, 15 Februar.

Bu Lande: Weizen 3 Thlr. 1090 Sgr.“, auch 3 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. Roggen 2 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf., aueh 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. und 2 Thlr. 1 8gr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 27 8Sgr. 6 Pf. und 1 Ihlr. 26 Sgr. 3 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 2 Sgr. 8 Et. anch 1 Thlr. 20 aer 1 ill Thlr. 5 Sgr. und 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Ef.

Mittwoch, 13. Februar.

Das Schock Stroh 10 Thlr. 10 Sgr., aueh 9 Thlr. 20 Sgr. und 9 Thir.

Kartoffeln, der Scheffel 22 Sgr. 6 Pf, aueh 20 Sgr und 17 Sgr. 6 Ef., metzenweise 1 Sgr. 9 Pf., 1 Sgr. 6 Pf. auch 1 Sgr. 3 Ek.

Die Marktpreise des Kartoffel- Spiritus, . S000 pro Cent nach

Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Elatze am 8. Feb. 1861 21 271 Inn. 9. 21 Thlr. 21 2 211 Thlr. 211 2 217 Thlr. 21 D, nnr. 21 Thlr.

ohne Fass.