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des Ritter-⸗-Kreuzes des Leopold-Ordens: dem Major Scheuerlein, à la suite des See⸗Bataillons, und des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse:
dem Artillerie⸗Direktor der Marine-Station zu Danzig, Haupt⸗ Westfälischen Infanterse-Regiments (Nr. 17
mann Galster.
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Nicht amtlich es.
Preußen. Berlin, 26. Februar. Se. Majest ät der König arbeiteten heute früh mit dem General⸗Adjutanten General— Major Freiherrn von Manteuffel und nahmen dann im Beisein Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen August von Württemberg und des Kommandanten, General-Lieutenants von Alvensleben. die mili— tairischen Meldungen entgegen. Es hatten die Ehre, sich bei Sr. Majestät zu melden: Major von Strantz, vom Generalstabe der 7. Division, Major Braun, Commandeur des Garde ⸗Pionier— Bataillons, Major Franke, Garnison⸗Baudireftor von Pofen, Major von Pelchrzim, Commandeur des Garde⸗Landwehr⸗Batail⸗ lons Stettin, und mehrere andere Offiziere. Demnächst empfingen Se. Majestät den Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten und den Konsisto rial⸗Rath Dr. Sack.
— Am gestrigen Tage, Nachmittags um 5 Uhr, fand bei Ihren Königlichen Majestäten im Palais Sr. Majestät des Königs ein Diner statt, zu welchem außer Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, den sammtlichen anwesenden Mitgliedern der Fürstlich Hohenzollern Sigmaringen— schen Familie, dem Fürsten von Fürstenberg, der Prinzessin von Wied, dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Freiherrn von Schleinitz und dem Direktor im Ministerium des Königlichen Hauses, Wirklichen Geheimen Ober-Finanz-Rath von Obstfelder, nur der am hiesigen Königlichen Hofe beglaubigte portugiesische Gesandte de Vasconcellos e Souza, aus dem Geschlechte der Marquezes de Castello Melhor, der portugiesische Legations⸗ Secretair de Ornellas und diejenigen Personen Einladun— gen erhalten hatten, welche Großkreuze portugiesischer Orden be— sitzen. Se. Majestäͤt der König trugen das dreifarbige Band bon Portugal, welches nur an Souveraine berliehen wird, und drei Orden, den Christus, Aviz und St. Jacob mit dem Schwerte
(San Thiago) vereinigt, und welches Allerhöchstdenselben so eben
durch den portugiesischen Gesandten überbracht worden war, ferner die Kette und den Stern des portugiesischen Thurm und Schwerk⸗ Ordens; Ihre Majestät die Fönigin hingegen trugen das Band des portugiesischen Elisabeth⸗ (S. Isabel-) Ordens. Diesen Orden trugen auch noch Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin, Ihre Hoheit die Fürstin zu Hohenzollern? Sigmaringen und Höchstderen Tochter, die Prinzefsin Marie zu Hohenzollern. Den Thurm- und Schwert⸗Orden trugen Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, Se. Hoheit der Fürst zu Hohenzollern Sigmaringen und Höchffdessen aͤltester Sohn, der Erbprinz Leopold zu Hohenzollern; den Christus— Orden Höchstdessen zweiter Sohn, der Prinz Karl zu Hohenzollern.
Bei Tafel saßen neben Ihrer Majestät der Königin rechts Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, dann Ihre Hoheit die Fürstin zu Hohenzollern und Se. Durchlaucht der Prinz Karl zu Hohen— zollern, c⸗inks Se. Hoheit der Fürst zu Hohenzollern, Ihre König— liche Hoheit die Kronprinzessin und der Fürst von Fürstenberg, gegenüber Ihrer Majestt der Königin Se— Majestät der König, rechts von Allerhöchstdenselben Se. Durchlaucht der Erbprinz Leo⸗ pold zu Hohenzollern und der Graf Stillfried von Alcantara, links der portugiesische Gesandte und der Minister der auswärti— gen Angelegenheiten.
Gegen Ende der Tafel erhoben Sich Se. Majestät der König und brachten in französischer Sprache einen Toast auf Se. Majestaͤt den König von Portugal und Algarbien, ferner auf die nunmehr Allerhöchst sanctionirte Verlobun Königlichen Hoheit der Infantin Antonia von Durchlaucht des Erb—
nn hat
Schüler der Akademie 2c.
Wesel, 23. Februar. einmal wieder das Bild einer mililairischen Veranlassung dazu war die Ankunft der von dem Könige den Fahnen der drei Bataillone
Parade.
und der des Lanb— wehr-Bataillons Wesel für den in Baden, resp. Jütland, mitge⸗ machten Feldzug Allerhöchst verliehenen Decorationen. Nachdem der Regiments⸗-Commandeur, Oberst-Lieutengnt von Dewitz vorher, deputationsweise von Seiten jedes Decoriren der Fahnen veranlaßt hatte, war das Regiment in Ba— taillonskolonnen im Halbkreise aufgestellt worden. Alsbald erschie⸗ nen die vier Fahnen (inkl. der des Landwehr-Bataillons Weseh an der Tete der aus Deputationen formirten Compagnie, begleitet von der Regimentsmusik, und
der Festung mit sämmtlichen übrigen Offizieren der Garnison auf⸗ nehmen ließ. Der Regiments-Commandeur ließ hierauf sein Regi⸗ ment präsentiren, verlas die auf die Verleihung der Fahnendecoratson
bezügliche Allerhöchste Kabinets-Ordre und knüpfte daran eine kurze
lichen Auszeichnung Worte gab und hervorhob, daß die Ehre dieser durch die Allerhoͤchste Gnade geschmückten Fahnen jedem einzelnen im Regi— mente anvertraut sei. Der Rede folgte ein begeistert ausgebrachtes „Hurrah“ auf Se. Majestät den König. Das Gewehr wurde ge— schultert, die Fahnen marschirten zu ihren Bataillonen und daz Regiment formirte sich darauf in Front. Von der Suite aller be— rittenen Offiziere der Garnison begleitet, nahm hierauf der Kom— mandant die Parade ab. Der Vorbeimarsch, von klarem Himmel und milder Frühlingsluft begünstigt, gescbah in Zügen. Die Fahne des Landwehr-Bataillons Wesel, begleitet von der zugehorigen Deputation, war dabei neben dem Kommandanten aufgestellt. (Rh. u. R. Ztg.)
Sachsen. Dresden, 24. Februar. Seit langer Zeit hat unsere Residenz kein so großartiges Leichenbegängniß gesehen wie heute, wo Vormittags 11 Uhr Professor Dr. Ernst Rieischel auf dem sogenannten weiten Kirchhofe zur Ruhe bestattet wurde. Den Leichenconduct eröffnete ein Militärmusikchor und hinter dem Sarge bildeten königliche und städtische Behörden, Künstler, Gelehrte, : einen fast unübersehbaren Zug. Unter den nachfolgenden Kutschen befanden sich vier königliche Hofwagen. Die Straßen, durch welche sich der Conduct bewegte, standen ge— drängt voll von Menschen. Am Grabe sprachen Diakonus Schulze, Geheimrath Kohlschütter und ein Schüler des Verewigten. (8. 3.)
Weimar, 25. Februar. Nachdem die durch Abgeordnete der thüringischen Staaten und des stönigreichs Sachsen über ein gemeinschaftliches Civilgesetzbuch endigt sind, erfolgt mit dem 26. d. Pr. der Zusammentritt von Abgeordneten der gedachten Staaten zur Berathung einer gemein— schaftlichen Civilprozeß ordnung. Die thüringischen Staa— ten — mit Ausnahme der Neußischen an den vorerwähnten gesetzgeberischen Arbeiten überhaupt nicht be—⸗ theiligt haben — werden bei diefen Berathungen zunächst nur durch den Präsidenten des Qber⸗Appellationsgerichts zu Jena, Dr. Ort— loff, vertreten sein. Die Anhaltinischen Herzogthümer beth eiligen sich bei den bevorstehenden Berathungen nicht. W. 3.)
Württemberg. Stuttgart, 24. Februar. Man schreibt J, Landtag tritt am nächsten Donnerstag, den 28. d. M., wieder zusammen.' Er hat sich mit wichtigen Äbände— rungen des Rekrutiru ngsgesetzes zu beschäftigen, wonach in Zukunst statt 4000 jährlich 1600 Mann ausgehoben werden sollen, um das Kontingent im Falle einer Feldaufstellung ohne sofortige Beiziehung der Landwehr vollständig herstellen zu können. Sodann soll die Regierung das Recht erhalten, die Landwehr, so weit solche ganz unexerzirt ist, zum Einüben einberufen zu dürfen, wodurch dieselbe erst eine wirklich brauchbare und jeden Augenblick schlag⸗ fertige Reserve für das stehende Heer abgiebt. Der Haupt— Finanz-Etat für die Jahre 1861 bis 1854 ist gestern bei dem ständischen Ausschusse eingebracht worden, wird aber diesmal eine wesentliche Erhöhung des Militair-Etats in sich begreifen, was auf der oben bemerkten Erhöhung der jährlichen Rekruͤtenzahl und der Einexerzirung der Landwehr beruht, sodann aber auch dadurch bedingt ist, daß eine Erhöhung des Soldes der Mannschaft in Vorschlag gebracht ist. Die Ueberschüsse der letzten Etatsperiode,
bahnbau und für nolhwendige Straßenbauten verwendet werden. Comité 's zu Marbach in Betreff des zu
disponibel find, daher um weitere Beiträge gebeten wird.
daselbst dem Gange der Ansuchen hat man von
Befestigungs bauten zu folgen. Diesem
hier aus in
Weise geant⸗ wortet. (E. 3.)
Die hiesige Esplanade bot heute . Die
Sr. Maj fn: des 4ten ö.
ataillons, dag
. schloffen den Halbkreis, in welchen fich, außer den Siabsoffizieren des Regiments, der Kommandant
soldatisch⸗patriotische Rede, in welcher er der Bedeutung solcher König.
gepflogenen Berathungen be⸗
Fürstenthümer, welche sich
welche mit dem 30. Juni J. J. abläuft, sollen ganz für den Eisen⸗
Hiesige Blätter enthalten einen Aufruf des Schill ervereins⸗ ! . Marbach zu errichtenden Schiller-Denkmals, wonach zu demselben nur etwa 4000 Fl.
Belgien. Brüssel, 24. Februar? Der schweizer Bundes—⸗ ; rath hatte bei der hiesigen Regierung um die Erlaubniß nachge⸗ sucht, einige Genie⸗-Ofsiziere nach Antwerpen . schicken, m
freundlichst zustimmender .
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ich. aris, 25. Februar. Der heutige ‚„Moni⸗ , 39 Kaiser erstatteten Bericht über , wissen⸗ schaftliche Mission nach dem Orient. Hr. Ernst Rhenan ist näm⸗ lich beauftragt worden, die Inschriften und Denkmäler des alten Phöniziens an Ort und Stelle aufzusuchen und zu sammeln.
Baron Clement de la Roncidre le Nourry ist zum Generalstabs-Chef des Marine- und Kolonial-Ministers ernannt worden und tritt an Stelle des wieder auf See kommandirten Herrn Duprs. . . . 6
Die Adreß-Kommissionen sind mit ihrer Arbeit so weit vorgerückt, daß der gesetzgebende Körper seinen Entwurf in den ersten Tagen der nächsten Woche vorgelegt erhalten wird. Im Senat kommt, wie der „Moniteur“ meldet, der Entwurf schon heute zur Verlesung und spätestens am Mittwoch zur Diskussion.
Die Antwort des Bischofs von Orleans, Mgr. Dupanloup, auf die Laguerronnière'sche Broschüre ist in allen geist⸗ lichen und legitimistischen Blättern abgedruckt. Zum Schluß for— dert sie den Verfasser jener Flugschrift auf, den Schleier ganz zu zerreißen und frei auszusprechen, daß die weltliche Macht des Papstes zertrümmert werden solle. —
Das Gerücht, der zum Bischof von Vannes ernannte Msgr. Maret habe auf die Würde Verzicht geleistet, wird von den halb— amtlichen Blättern auf das bestimmteste für vollständig unwahr erklärt. n, ,
Von Cherbourg schreibt man, daß die Kaiserliche Jacht „Jerome Napoleon“ nach Toulon abgehe, um von dort den Prinzen Napo— leon und die Prinzessin Clotilde nach Italien zu führen.
Italien. Turin, 22. Februar. Der Senat war geneigt, nach Vorlage des Gesetz⸗Entwurfes in Betreff der Pro— clamirung Victor Emanuel's zum Könige von Italien die Dring— lichkeit zu beschließen und sofort zur Abstimmung zu schreiten. Da ward Herrn Cibrario, der den Dringlichkeits⸗-Antrag gesteut hatte, bemerkt, die Versammlung müsse sich erst konstitumen, bevor sie beschließen könne. Es ward demnach entschieden, die nächsten Tage zur- Prüfung der Vollmachten zu verwenden und alsdann sofort zur Debatte über die Regierungs-Vorlage zu schreiten. Im Abgeordnetenhause wird, sobald die Wahl-Prüfung vorüber, dieselbe Vorlage gemacht werden. Auch die römische Frage soll in diesem Hause schon in nächster Zeit zur Sprache fommen, indem Brofferio wegen der Dauer der französischen Besatzung in Rom
interpelliren will. r md lamnd und Polen. St. Peters burg, 21. Februar.
Im Okteber 1860 hatten in der Nikolai-Akademie für das Geniewesen in Folge einer Differenz zwischen dem Klasseninspector Obrist Paucker und einem der die Akademie besuchenden Offiziere, sämmtliche Offiziere — bis auf 9 — Gesuche um Entlassung aus der Akademie eingereicht. Mittelst Prikases des Ober-Dirigirenden der Militair-Lehranstalten vom 11. Janugr ist dahin entschieden worden, die Offiziere der Akademie, nach Maßgabe ihrer Betheili⸗ gung an dieser offenen Widersetzlichkeit gegen die Schuldobrigkeit, in 3 Kategorien einzutheilen. Die zur 1. Kategorie gezählten (115 Of⸗ fiziere, welche das Gesuch angeblich nach ihrer Ueberzeugung ein—⸗ gereicht und bei demselben verharrt, werden aus der Akademie ent— lassen und ihren betreffenden Regimentern und Truppen-Corps zu— gezählt, jedech mit dem Rechte des Wiedereintritts in die Akade— mie — die Offiziere der theoretischen Klasse im Jahre 1862, die der prak— tischen Klasse im Jahre 1863. Beim Avancement nach der Vaeanz werden dieselben sämmtlich um einen Rang übergangen. — Die zur 2. Kategorie gezählten (11 Offiziere), welche zwar Entlassungs⸗ Gesuche eingereicht, jedoch wegen dieses Schrittes Reue gezeigt, bleiben in der Akademie und werden einem dreitägigen Arrest auf der Hauptwache unterzogen. Zur letzten Kategorie gehören die völlig Unschuldigen (9 Offiziere). (N. B.) —
Die Unterbrechung und Verzögerung der Po stverbindung scheint in diesem Winter einen chronischen Ehärakter anzunehmen. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht die Postzuͤge einige Male im Schnee stecken bleiben. Namentlich ist es die Strecke zwischen Pskow und Dünaburg, wo die heftigsten Schneestuͤrme jede Verbindung erschweren und die Direction der Eisenbahn ge⸗ nöthigt haben, den verschiedenen Zügen eine Anzahl Arbeiter bei⸗ zugeben, um eintretenden Falls die Hindernisse sofort beseitigen zu helfen. —
Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.)
Wien, Dienstag, 26. Februar, Morgens. Die heutige „Wiener Zeitung“ meldet in ihrem amtlichen Theile, daß der Kaiser den Verfassungs-Urkunden die Sanction ertheilt und wegen schleu— niger Publication dieser Staatsgrundgesetze das Nöthige verfügt habe.
Man wollte gestern Abend in gut unterrichteten Kreisen wissen, daß eine Reichsvertretung mit umfassenden Befugnissen, aus einem
Herrenhause und einem Abgeordnetenhause bestehend, gewährt wor- den sei, daß die Ungarn gemachten Konzessionen hierdurch nicht beeinträchtigt würden und daß die Einberufung des Landtags auf den 6Gten, der Reichsvertretung auf den 29. April fest⸗ gesetzt sei.
Pesth. Montag, 25. Februar. Heute Nacht wurde eine Polizeipatrouille von einer Schaar zusammengerotteter Gassen⸗ jungen in der Königsgasse durch Pfeifen und Steinwürfe thatsäch— lich insulätirt. Durch Steinwürfe auf das Aeußerste gereizt und bedroht, machte ein Polizeiwachtmann von ber Feuerwaffe Gebrauch und verwundete einen Kellner am Oberarm. .
Pesth, Montag, 25. Februar. Die Justizkonferenz hat die Diskussion über das Erbfolgegesetz vertagt. Eine von der Kom⸗— mission formulirte Modification der ungarischen Kriminalpraxis stellt fest, daß die Israeliten, welche, abgesehen von ihrer Religion, die Qualifizirung als Waͤhler besitzen, mit ihren Familien von der Prügelstrafe eximirt sein sollen.
London, Montag, 25. Februar, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses erwiderte Lord Russell auf die be— treffende Interpellation James, daß über die Verlängerung der Occupation Syriens noch nichts entschieden sei. Die Türkei habe gegen die Occupation nicht protestirt. In der Konferenz sei noch nichts Entscheidendes beschlossen worden.
Paris, Montag, 25. Februar, Abends. Die von dem Senate entworfene Adresse wünscht dem Kaiser zu seiner im November-Dekret damgelegten, so wie zu seiner aͤußeren Politik Glück. Betreffs Italiens sagt die Adresse: Zwei Interessen, die der Kaiser habe versöhnen wollen, seien im Widerspruch mit einander; die Freiheit im Innern sei im Kampfe mit dem römischen Hofe. Um den Konflikt zu heben, fährt die Adresse fort, sind Ihrer Regie— rung alle billigen Wege offen gewesen. Sie haben nur vor der Anwendung der Gewalt Halt gemacht. Die Adresse spricht sich demnächst für Nichtintervention aus. Sie sagt ferner, Italien dürfe durch seine Freiheit Europa nicht in Aufregung bringen. Es muͤsse sich erinnern, daß der Katholizismus ihm das Oberhaupt der Kirche, welches die größte moralische Macht repräsentire, anvertraut habe. Unsere festeste Hoffnung aber, heißt es weiter, liegt in Ihrer schützenden Hand. Ihre kindliche Zuneigung für die hei⸗ lige Sache, welche Sie nicht mit der der Intriguen, die deren Maske leihen, verwechseln, hat sich unauf— höͤrlich in der Vertheidigung und weltlichen Aufrechterhaltung des Papstes kundgegeben, und der Senat steht nicht an, seine voll— ständigste Zustimmung allen betreffenden Akten zu geben. Fahren wir fort unser Vertrauen auf einen Monarchen zu setzen, welcher das Papstthum mit dem französischen Banner deckt, welcher ihm in Prüfungen beigestanden und sich vor Rom und den päpstlichen Thron als der wachsamste und treueste Wächter hingestellt hat. Die Diskussion der Adresse ist auf künftigen Donnerstag festgesetzt worden.
Paris, Dienstag, 26. Februar, Morgens. Aus Rom wird vom 24sten d. gemeldet, daß ein dem General Gohon zugegange⸗ ner Befehl die Demonstrationen des National-Comité's tadle.
Nach aus Neapel hier eingetroffenen Nachrichten hatten daselbst Ruhestörungen wegen Unterdrückung der löster statt⸗ gefunden; die Nationalgarde war eingeschritten. 600 Insurgenten aus den Abruzzen haben auf päpstlichem Gebiete die Waffen gestreckt.
Ragusa, Sonntag 24. Februar, Abends. Seit 14 Tagen sind in der Suttorina Unruhen entstanden. Die Aufständischen unter Vukalovich's Anführung blokiren ein türkisches Wacht⸗ haus. Gestern Abend ist Mehmed Pascha mit 400 Mann nach der Suttorina aufgebrochen und Dervisch Pascha gegen Zubzi vorgerückt. Man sah einem Zusammenstoß mit den Aufständischen, die von allen Seiten Verstäͤrkung erwarten, entgegen.
Ber ml — Am 5. Mai soll in Hildesheim das It des achthundert⸗ jährigen Bestehens des Domes begangen werden. S2 wurde der Grund⸗ stein zu diesem Gotteshause gelegt; 1046 brannte es nieder. Bischof Hezilo leitete den Wiedergufbau, und am 4. Mai 1061 wurde das in sei⸗ nen Hauptbestandtheilen noch vorhandene Gebäude wieder eingeweiht. Zu der bevorstehenden Feier werden mehrere Kirchenfürsten, so wie Deputa⸗
tionen anderer Hechkirchen erwartet.