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Punkte eine Einschränkung der bestehenden Gemeinschaft nach den Bestimmungen des §. 6 vorgenommen werden, geht die dadurch be⸗ troffene Einnahme don einer gemeinschaftlichen zu einer besonderen über. §. 13. Zur Deckung der folgenden gemeinschaftlichen Ausgaben der Ma⸗ narchie wird ein fester jährlicher Beitrag, der nur mit Zustimmung der Landstände erhöht werden kann, der besonderen Kasse des Herzogthums Holstein zur Last zu schreiben sein, nämlich: Zu Unserer Civilliste 173,000 Thlr., zu den Apanagen Unseres Kbniglichen Hauses 80, 000 Thlr., zu Unserem Geheimen Staatsrath 15, 000 Thlr., zu der Verzinsung und Abtragung der Staarsschuld 1,187, 000 Thlr., zu Unserem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 52, 000 Thlr., zu Unserem Marineministerium 440, 000 Thlr., zu Unserem Finanzministerium (hierunter die zu verschiedenen und unvorher=
esehenen Ausgaben der Monarchie bisher budgetirten Summen) 133,000 hlr. Ferner werden der besenderen Kasse des Herzogthums 1,564 pt. von dem zu gemeinschasftlichen Pensionen, sowohl für Beamte und ihre Hinterlassenen, als für die militairen Unterklassen und die Invaliden, nach den bestehenden gesetzlichen Regeln erforderlichen Belaufe zur Last zu
schreiben sein. Extraordinaire Penfionsgesetze für im Herzogthum angestellte Beamte unter den Ministerien für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten und deren Hinterlassenen werden den Landständen vorzulegen sein. Sofern
21,864 pCt. von dem zur Verzinsung und Abtragung der Staatsschuld der
Monarchie erforderlichen jährlichen Gesammtbelauf als Folge etwaiger
Veränderungen im Betrage der Staatsschuld oder in deren Verzinsung
und Abtragung in dauernder Weise auf eine geringere Summe als oben⸗ stehende 1,187,600 Thlr. anzuschlagen sein möchten, wird dieser feste jähr⸗
liche Beitrag aus der besonderen Kasse des Herzogthums Holstein ent—
sprechend zu ermäßigen sein. Das Herzogthum wird dagegen 21,ů64 pCt.
von der eventuellen Unterbilanz der allgemeinen Wittwenkasse zu tragen
haben. Für das Finanzjahr vom 1, April 1861 bis zum 31. März 1862
sollen diesenigen Bestimmungen, welche durch Unsere allerhöchste Resolu⸗
tion vom 23. September 1859, betreffend den von dem Herzogthum Hol⸗
stein zur Deckung der gemeinschaftlichen Ausgaben der Monarchie
während der Finanzperiode vom 1. April 1860 bis zum 31. März
1862 zu leistenden Beitrag, getroffen sind, maßgebend sein. S§. 14. Für
provisorische Gesetze, so wie für die Abhaltung von Ausgaben, welche nicht bewilligt sind, sollen die Bestimmungen in den §§. 15 und 17 des Gesetzes, betreffend die Verfassung des Herzogthums Holstein, auch in ge⸗
meinschaftlichen Angelegenheiten gültig sein. § 15. Die Staatsrechnungs—
Ablage wird den Landständen zum Bedenken vorgelegt, bevor selbige von
Uns genehmigt wird. S§. 16. Gesetze, wodurch dieses Gesetz verändert oder interpretirt wird, so wie Gesetze, welche eine fernere Entwickelung der Stellung des Herzogthums Holstein in der Monarchie bezwecken, können nur nach vorgaͤngiger Zustimmung der Landstände des Herxzogthums er—
lassen werden.“
Der vorgelegte Verfassungs-Entwurf für das Herzogthum
Holstein besteht aus 24 Paragraphen, von denen 1 is 3 über die
Sonderung zwischen gemeinsamen und besonderen Angelegenheiten han—
deln und mit dem Entwurfe von 1859 übereinstimmen. Auch die S§§. 4,
5 und 6 stimmen im Wesentlichen mit dem früheren Entwurfe überein.
Aus §. J des vorigen Entwurfs ist die Bestimmung, daß den Gerichten
nicht zustehe, über die Rechtmäßigkeit obrigkeitlicher Verfügungen zu
urtheilen, ausgelassen. Für die Entscheidung von Kompetenz-Kon—
flikten ist dagegen die Bestimmung des vorigen Entwurfs beibehalten.
Ganz neu ist dagegen der §. 8. Derselbe lautet: „Jeder ist berechtigt,
seine Gedanken durch den Druck zu veröffentlichen, unter Verantwortlich⸗
keit dor den Gerichten. Die gegenwärtige Bestimmung tritt jedoch erst
in Kraft gleichzeitig mit der Erlassung eines Preßgesetzes, „wozu Wir den
Entwurf der nächsten Versammlung der Landstände vorlegen lassen werden.
Bis dahin wird es nach den jetzt bestehenden gesetzlichen Verfügungen
gehalten.“ §. 9 bestimmt Versammlungsfreiheit; §. 11 bezweckt die bürgerliche
Gleichstellung der Unterthanen, ohne Rückficht auf ihr religiöses Bekenntniß;
§. 13 bestimmt, daß die Stände jedes zweite Jahr zusammentreten sollen;
F. 17 orbnet die Feststellung eines Normal-Bubgets für die besonderen
Einnahmen und Ausgaben des Herzogthums Holstein an. Nach F§. 22
soll kein Mitglied der Landervertretung ohne Erlaubniß der Versammlung
wegen Schulden verhaftet, gefänglich eingezogen oder in Anklage versetzt
werden können, es sei denn, daß er auf frischer That ertappt wäre. Fur
Aeußerungen in der Versammlung kann kein Mitglied ohne Einwilligung
derselben außerhalb der Versammlung zur Verantwortung gezogen werden.
Zufolge §. 25 bedürfen Beamte zur Annahme einer auf sie gefallenen
Wahl nicht der Erlaubniß der Regierung.
Frankfurt a. M., 7. März. Die heutige Sitzung der Bundesversammlung war dem Vernehmen nach ausschließlich verschiedenen Festung s-Angelegen heiten von untergeordneter Bedeutung gewidmet. Die Vorträge und Beschlußnahmen betrafen theils bauliche Angelegenheiten, theils die Verproviantirung der Festungen. In der seit Jahren schwebenden Streitfrage wegen der Besitzberhältnisse des Erispinusfelsens in Luxemburg wurde eben— falls Vortrag erstattet. (D. A. 3.)
Württemberg. Stuttgart, 7. März. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten übergab Abgeordneter Reyscher eine Interpellation an den Minister des Auswärtigen, dahin lautend: „ob die Regierung seit 1850 und in welcher Weise sie theil genommen habe an den Verhandlungen und Abstimmungen des Bundes in der kurhessischen Verfassungsfrage und ob sie geneigt sei, die hierauf bezüglichen Protokolle der Kammer vorzulegen?! — Der Vertrag mit Baden, betreffend die Mühl— acker-Pforzheimer Eisenbahn, wurde genehmigt. Ein Gegen— antrag fiel mit 39 gegen 48 Stimmen.
Aus dem bei den Ständen eingebrachten Haupt-Finanz— etat für die Periode vom 1. Juli 1861 = 1864 theilen wir folgende Notizen mit: Bei dem ordentlichen Dienst berechnet
sich der Staatsbedarf zu jährlichen 15,389, 368 Fl., und übersteigt dieser Voranschlag die für die vorige Periode verabschiedete Summe um den Betrag von jährlichen 1,632, 997 Fl. Die Grunde dieses Mehrbedarfs liegen hauptsächlich in höheren Exigenzen für die Staatsschuld und die Departemente des Kirchen- und Schulwesens, so wie des Krieges. Gegenüber diesem Mehrbedarf wird die Mehreinnahme aus Forsten, Eisenbabnen, Posten und den indirekten Steuern auf jährlich 1, 122.213 Fl. veranschlagt und der oben angeführte Mehrbedarf, so weit er hierdurch nicht gedeckt wird, aus den reichlichen Einnahme-Ueber⸗ schüssen der vorigen Finanzperiode bestritten, so daß eine Er— höhung der bisherigen Steuern nicht nöthig wird. Für Zin— sen und Tilgungsfonds der Staats schuld sind jährlich exigirt 3813,83 Fl. Hierunter sind begriffen die Zinsen für das neue Eisenbahn, Anlehen von 20 Millionen Gulden (5 Millionen sind bereits aufgenommen), welche nach Abzug des Ertrages der neuen Bahnstrecken mit 99, 500 Fl. berechnet sind zu 1,228,599 Fl. Der durchschnittliche Betrag für Pensionen ist auf jährliche 67 7 266 Fl. veranschlagt, der Aufwand für den Geheimen Rath auf jährliche 42, 911 Fl. Der Bedarf für die einzelnen Departe⸗ ments stellt sich jährlich auf: Ju st iz-Departement 1,085,ü670 Fl., Departement des Auswärtigen 172,175 Fl. (für Einführung der vom Bund beschlossenen gezogenen Geschütze in den Bundes⸗ festungen ist eine Nachexigenz vorbehalten), Ministerium des In— nern 1,729,386 Fl., Departement des Kirchen- und Schul wesens 1906063 Fl., Departement des Kriegswefens 3549402 Fl., Departement der Finanzen 824,540 Fl. Für die landständische Sustentationskasse sind jährliche 171,429 Fl., für den Reservefond 70,000 Fl. veranschlagt.
Bayern. München, 7. März. Ihre Majestäͤt die Königin ist auf der Rückreise gestern in Altenburg eingetroffen und wird heute Abends 10 Uhr mit dem Elzuge hier anlangen. Man liest in der „N. M. Ztg.“: „Wiener Blätter haben dieser Tage als Gerücht mitgetheilt, der regierende Fürst von Lichtenstein habe um die Hand der Prinzessin Mathilde, Schwester Ihrer Majestät der Kaiserin von Oesterreich, angehaiten. Wir haben kaum nöthig, daran zu erinnern, daß Ihre Königliche Hoheit des Grafen von Trani verlobte Braut bereits ist, um die Un— richtigkeit des obigen Gerüchtes zu konstatiren.“
Speyer, 6. März. Die Gesangbuchsfrage nahm auch beute noch in vierstündiger Sitzung die General synode in An— spruch. Es wurden jedoch alle weiteren Punkte erledigt, mit Aus— nahme von zweien, welche zur nochmaligen Berichterstattung an den Ausschuß zurückgewiesen wurden. (Pf. 3.)
Oesterreich. Wien, 8. März. Folgende Verände—⸗ rungen in der K. K. Armee werden amtlich gemeldet: Der Feldmarschall-Lieutenant Emil von Kußevich übernimmt die Leitung des Landes- General-Kommando's in Udine; der Feld—⸗ marschall-Lieutenant Alois Pokorny Edler von Fürstenschild wird zum Intendanten der Armee im lombardisch-venetianischen Königreiche ernannt; der General-Major Wilhelm Freiherr Lenk von Wolfsberg wird unter Enthebung von der unmittel— baren Direction des Schießwollwesens mit der Leitung des Ar⸗— tillerie: Comitè betraut; der Oberst Ignaz Rusterholzer, des Artillexiestabes, wird von der provisorischen Leitung des Artillerie Comité enthoben; der Oberst-Lieutenant Karl Hofmann von ö ö zum Adlatus im Artillerie⸗
omité, und der pensionirte Major Phili He zum ꝛ und Kastell Kommandanten in . 6 ;
Großbritannien und Irland. London, 7. Marz. Parlaments⸗Perhandlungen vom 6. März. Unterhaus. Auf Antrag Sir J. Trelawny's wird die Kirch ensteuer-Abfchaf— fungs⸗Bill im Comité berathen, nachdem New degate ein Amende— ment, welches die Niedersetzung eines Ausschusses beantragt, der unter— suchen soll, ob es nicht zweckmäßig sei, anstatt der Kirchensteuer eine Erb— schaftssteuer für Liegenschaften einzuführen, zurückgezogen hat.
London, 8. März. (Telegraphisch. In der gestrigen Sitzung des Qberhauses erklärte der Unter⸗Staatssecretair des Auswärtigen, Lord Wo dehyouse, als Antwort auf eine Interpellation des Marquis von Bath, die letztveröffentlichte Depesche des Herrn von Kisseleff sei authentisch. . Im Un terh au se beantwortete Lord J. Russell eine Interpellaͤ⸗ tion Fitzgerald's dahin, daß er sagte, er veranschlage die Stärke der fran⸗ zösischen Truppen in Syrien auf J — 8000 Mann. Es kam hierauf wieder die italienische Frage zur Sprache. James, Sir R. Peel, Gladstone und M. Milnes vertheidigten, Maguire und Mounselt hingegen griffen die sardinische und die englische Politik an. Roebuck gr ache Hö daß . Venetien zu behaupten suche. Lord
; e emerkte, er verharre auch i :
Grundsatze der Nicht⸗Intervention. JJ
Frankreich. Paris, 8. März. Der gestrige Sitzung des Senates wurde mit einem ziemlich tumultuarischen Auftritte er— öffnet. Es handelte sich um die Fortsetzung der Dis kussion über die römische Frage, da Kardinal Morlot das Wort verlangt hatte, deren Zulässigkeit namentlich vom Prinzen Napoleon bestritten, von Graf Segur d'Aguesseau vertheidigt wurde. Graf Segur d'Aguesseau erklärte es für einen Schimpf für Frank— reich, daß man einem Kardinal das Wort in solch einer Angelegen⸗
Gr , r ö ö K ö F DJ ö. R
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heit abschneide. Nach zwei unentschiedenen Abstimmungen über den Schluß erhielt Kardinal Morlot das begebrte Wort. Auch der Fardinal Gousset nahm das Wort und erinnerte daran, daß der Kaiser bei Beginn des Krieges in Italien seinen Willen dahin aus⸗ gesprochen habe, daß das Oberhaupt der Kirche in allen seinen Rechten als weltlicher Souverain geachtet werde. Das Schluß⸗ ergebniß der Adreß⸗Berathungen im Senat ist bereits telegraphisch gemeldet worden. . . .
Die „Patrie“ widerlegt heute die anderweitig verbreitete Nach⸗ richt, daß die Polen, die bei der Warschauer Demonstration fielen, nach dem französischen Konsulat gebracht worden seien. Die— selben wurden, dem genannten Blatte zufolge, nach der Wohnung des Präsidenten der landwirthschaftlichen Kommission getragen. Ein einziger Leichnam, der eines französischen Maschinisten, sei nach dem Konsulat gebracht worden. . .
Italien. Rom. Einige Tage nach seiner Ankunft in Rom empfing König Franz II. den General Goyon und das franzö— sische Offizier⸗Corps. Bei dieser Gelegenheit hielt der König laut der „Union“ folgende Anrede; 5
General! In dem Augenblicke, als ich Neapel verließ. begriff ich, wie unrettbar meine Lage sel. Indem ich mich am Volturno und Ga⸗ rigliano vertheidigte, indem ich mich in Gaeta einschloß, war mein einziger Gedanke, so viel ich vermochte, die Ehre der Armee, des Landes und meiner Familie zu rächen. Als Soldat glaube ich meine Pflicht erfüllt zu haben, und ich bin stolz darauf. Jetzt will ich alle diejenigen, welche die Ursache so vieler Uebel sind, vergessen und nur das edle Andenken an meine tapfern Waffengefäbrten bewahren, die zu diesem Zwecke Alles ge⸗ opfert haben, und es ist mir leid, daß ich mich von ihnen trennen mußte.
Mefsina. General Fergola hat die Aufforderung zur
Uebergabe der Citadelle durch folgendes Schreiben beantwortet: Königliche Citadelle, 19. Februar 1861.
Mein Herr! Ich glaube das, was Sie mir in Ihren Zuschriften vom 14. und J7. d' über die in Folge des traurigen Ereignisses der Ex⸗ plosion von Pulvermagazinen herbeigeführte Uebergabe Gaeta's mitge⸗ theilt haben, und ich beehre mich zugleich, zu bemerken, daß ich mich des— halb nicht veranlaßt sehe, diese Königliche Festung zu übergeben, da mir hierüber von Sr. Majestät dem König kein Befehl zugekommen ist. In Folge dessen fühle ich mich verpflichtet, Ihnen als Soldat von Ehre an⸗ zuzeigen, daß ich die Festung vertheidigen werde mit allen mir zu Gebot stehenden Mitteln, bis alle Hülfsquellen einer ehrlichen Vertheidigung er⸗ schöpft sind. — Marechal de Camp Kommandant Fergola. .
Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. März. Nach telegraphischen Depeschen giebt das „J. de St. Peters bourg“ folgenden Bericht über die Vorgänge in Warschau: „Am 13. (25. Februar suchte eine Bande schlechtgesinnter Leute, unter dem Vorwand von öffentlichen Gebeten für die in der Schlacht von Grahowo getödteten Polen, eine Demonstration hervorzurufen. In Folge dieser Aufreizungen hatten sich um 6 Uhr ungefähr 5000 Perfonen auf dem sogenannten Platz Sstaro⸗Miasto versammelt. Die Polizei, frühzeitig unterrichtet, zerstreute die Volksmasse und verhinderte eine Prozefsion, welche mit Fahnen und Fackeln aus der Pauliner-Kirche ausgezogen war. Am 15. 27.) bildeten sich neue Ansammlungen in verschiedenen Straßen und Steine wurden gegen die Truppen geschleudert, welche zur Aufrechthaltung der Ordnung beordert waren. Diese Angriffe von Seiten der Menge nöthigten eine Compagnie, welche in der Krakauer Vorstadt sich einen Weg bahnte, von den Waffen Gebrauch zu machen. Das Peloton, welches sich an der Spitze befand, mußte Feuer geben, um sich den Weg zu öffnen. Nach den gesammelten Erkundigungen wurden sechs Per⸗ sonen getödtet und sechs verwundet. Gleich darauf zerstreute sich die Menge und beim Anbruch der Nacht war die Ruhe wieder hergestellt. Ein Telegramm vom 17. (1. März) Morgens meldet, daß die Ruhe nicht weiter gestört ist; wenn Übrigens neue Un— ordnungen stattfinden sollten, wird der Belagerungszustand in Warschau proklamirt werden.“
Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wol ff'schen Telegraphen⸗Büreau.)
Paris, Sonnabend, 9. März, Morgens. Der heutige „Mo— niteur“ theilt mit, daß der Kaiser die Deputation des Senats em— pfangen und auf die ihm überreichte Adresse Folgendes erwidert habe: Ich habe den Kammern das Recht gegeben, die Akte der Regierung frei zu prüfen, damit das Land über die großen Fra— gen, welche die Geister bewegen, aufgeklärt werde. Die Dis kussion mußte dem Lande beweisen, daß wir keine der entgegenstehenden Interessen, welche man wahren mußte, aufgegeben haben. Meine Politik wird immer fest, loyal und ohne Hintergedanken sein. Ich danke dem Senate, daß er die Vergangenheit gebilligt und zur Zu⸗— kunft Vertrauen hat.
Literatur, Kunst und Wissenschaft. — Das nächste in der Reihe der Freskobilder, welche bestimmt sind,
die große Gallerie im Parlamentsgebäude zu London zu schmücken, hat das Zu⸗ sammentreffen Wellingtons und Blüchers am Schlachttage von Waterloo zum Gegenstand. ton ist vollendet.
Maclise ist mit der Ausführung betraut und der Car⸗ Als Seitenstück malt Herbert den Tod Nelsons, so daß
die beiden größten Schlachten, die England in diesem Jabrhundert zu Lande und zur See geschlagen hat, einander gegenüberstehen werden.
VRarkathreHäsge.
Berlin, 9. März. en 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf., aueh 2 Thlr. und 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Ef., auch 11IhIr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 25 Sgr. Klein Gerste 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Ef, auch 1 Thlr 5 Sgr. und ; . 1è 8gr. 3 Pf. Futter - Erbsen 2 Thlr., auch 1 Thlr. 28 Sgr. Das Schock Stroh 10 Thlr. 10 Sgr., auch 10 Thlr. und 9 Thlr. 10 85gr. , ;
Eertogzel, der Sechefsel 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. und 17 Sgr.
6 Pf., metzenweise 1 Sgr. 6 Pf., aueh 1 Sgr. 4 Ef. .
En Lande: Rogg
Berkttner Gdetrelkcte Eꝶäcne vom 9 Mär.
Weizen loes 73 - 85 Thlr. f 2100 fad., gelb. Thüringer 83 - 833 . weiss Märkisch. 82 Thlr., gel. Märkisch. 8 Thlsr pr. 2100 Efd. bez. Roggen loco nach Qual. 46 - 4800 Lhlr. pr. 2000pfd., März u. März- April 455 - 3 - Thlr. bez. und G., 4·ę, Br, Erühlahr 453 - 465 - 45 Thlr. bez., 46 Br., 453 G., Mai- Juni 46. -“ Thlr. bez. u. G., 46 Br., Juni - Juli 47-475 - 48 Thlr. bez. u. G., 473 Br., Juli- August 473 Thlr. Br.,, 47 E.
Gerste, grosse u. Kleine, 42 - 48 Thlr. pr. 1750pfd.
Hafer loco 25 = 28 Thlr., Lieferung pr. März u. März - April 25 Thlr. Br., Frühjahr 253 Thlr. bez., Mali-Juni 253 Thlr. bez., Juui-Jusi 263 — Thlr. beæ.
Erbsen, Koch- und Futterwaare 47 58 Thir.
Küäböl joeo 117 Thlr. Br, März u. März - April 117 Thlr. Br., 115 G., April - Mai 119 Thlr. ber., Br. u. G., Mai- Juni 114 - K Thlr. bez., 11 Br., 119 G., September - Oktober 113 Lkhlr. bez., Br. u. G.
Leinöl ohne Aenderung. (
Spiritus loco hne Fans 205 Thlr. bez., März u. März - April 205 - 7 Thlr. bez. u. G., 207 Br., April-Mai 20-3 Thlr. bez. u-. G, 207 Br., Mai-Juni 2045 - Thlr. bez. u. G., 20445 Br., Juni-Juli 214 — 4 Thlr. bez. u. G., 217 Br., Juli- August 213 - 5 Thlr. bez. u. G., 213 Br, August-Septbr. 213 Thlr. bez., September - Oktober 20 bis 3 Thlr. bez.
Weinen ferner gekragt und mässig gehandelt. Roggen zur Stelle in feiner Waare wenig offerirt und gut zu lassen, sonst ohne Beach- tung. Termine verkehrten bei Zurückhaltung der Abgeber in fester Haltung und schliessen nach vorübergehender Mattigkeit höher berahlt. Rüböl fast geschäftslos und ohne Aenderung in den Ereisen. Spiritus in ruhiger Haltung und zu unveränderten Preisen beschränktes Ge-
schäft. Gek. 10, 000 Ert.
2 2
Leipzig - Dresdener 2147 Biief. Löbau-
E eibBz6g, S. März. Magdeb. Leipziger 188 Br.
Littauer Litt. A. 25 Br.; do. Litt. B. —. Berlin - Anhalter Litt. A., B. u. C. — Berlin - Stettiner — Cöln- Nindener — Thüringische —. Friedrich- Wilhelms -— Nordhahn — . Altena - Kieler —. Ankalt- Dessauer Laudesbank- Actien 18 G. Brauns ehreiger Bank- Actien — Weimarisehe Bank- Aectien — Gesterreichische 5proz. Netalliques w- 1854er Loose — 1864er RKational-Anleihe 51 G. Prenssisehe Prämien-Ankleihe —
Eͤ mstantimnopel. 25. Februar. Geldeours: Livre Anglaise 1597 — 1585 biaster; Livre Turque 145 — 1437 Piaster; Napoleons d or 1277 — 1257 Piaster: 3 ImFer. 1297 — 1285 Piaster; Dueat [145 — 74 PFiaster; Carbovantz 247 - 243 Piaster; Agio métallique 275 - 270 Riaster.
EKresl'an, 9. März, 1 Uhr 40 Hlinuten Naehmittagzs. (Tel. Dep. des Staats- Ahzeigers.) Oesterreichische Banknoten 685 Br. Frei- bäarger Starm - Actien 955 Br. Obersehleeisehe Aetien Litt, A. u. C. 1243 Br.; do. Litt. B. 1117 Br. Obersehlesisehe Erioritäts-Obligatienen itt. B., proz., S535 G.; do. Litt. F., 4 prez., 953 Br.; do. itt. Es zzprer.R, 7 Br. Rosel - Oderberger Stamm -— Aectien 37 Br. Neinsc= Brieger Aetien — Oppela-Tarnowitzer Stamm- Aetien 35 G. Freun ai- sehe 5proz. Anleihe von 1859 1067 Br, .
Sriritis pr. S000 pCt. Tralles 207 Thlr. bez. u. Br. Meier, weisser 15 — 93 Sgr., gelber 74-95 Sgr. Roggen 55 — 63 Sgr. Gerste 40-54 Sgr. Hafer 26 34 Sgr.
Bei matter Stimmung waren die Course wenig verändert,
Seettärn, 9. März, 1 Uhr 45 Minnt. Naenmittags. ¶ Tel. Dep. des Staats- Anzeigeré) Weizen matter, 6 — 81. Frühjahr S7 S5 bis s5pkd. S3 bez. Roggen 435 45 bez., März 44 Br, Frühjahr 4 bis? bez. u. G, Mai- Juni 45, Juni-Juli 455 6. Rühbnl, März 11.3 Br., April - Mai 114 Br., 118 G, September G0ktober 145 Br. Spiri- tus 20 bez.. März 205 Br., Frühjahr 20u⸗ bez. u. Br., 203 Gld.. Mai- Juni 203 Br., Juni-Juli 21 Br, 21 G., Juli- August 2154 bea.
u. G., 21413 Br.