Stoebesandt.
Fur bie Unterrichts- Abtheilungen von Nr. . bis Ar. 30 hat.
man zu melden von Anfang bis Ende April jeden Mittwach von 3. Uhr und desgleichen für die Nr. 31 bis Rr. 33 jeden Sonntag von 8 bis 9 Uhr. ⸗ 24
Diejenigen, welche sich fuͤr eins der Kunstfächer anmelden, müssen ihre Schulzeugnisse vorlegen. . Berlin, den J. März 186. .
Die Fönigliche Akademie der Künste. fr fo Herbig, Vice⸗Direktor.
universität zu Berlin.
Am 22. März beging die hiesige Universität in der Aula die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des König s.
Der Feier wohnken bei Se. Excellenz der Herr Kultus-Minister, Se. Excellenz der Ober⸗Ceremonienmeister von Stillfried Graf Alcämtara, die Direktoren und Räthe des Kultus-Ministeriums, der Ober⸗Bürgermeister Krausnick, Bischof Dr. Neander, Ge— neral-Superintendent Hoffmann, Chef-Präsident des Kammer— gerichts von Strampff und viele andere Mitglieder Königlicher und städtischer Behörden. ;
Nachdem dieselbe unter Leitung des Professors Marxmit Ge— sang eröffnet war, bielt der Geheime Regierungs- Rath Professor Dr. Boeckh die Festrede in deutscher Sprache. Der Redner stzte in dem Eingange auseinander, wie die Trauer und Betrübniß über den Verlust des hoöchseligen Königs keinesweges unvereinbar sei mit der Freude über die Thronbesteigung Sr. Majestät des Königs Wilhelm und der innigen Feier seines Geburtsfestes, um so mehr, als das Land vor König Wilhelm's Thronbesteigung ver⸗ möge der Regentschaft desselben statt der Hoffnungen, die man auf den Thronfolger setze, bereits die Erfüllung derselben gehabt habe. Die Rede seßte dann, anknüpfend an die Königlichen Worte der Thronrede und der Ansprache an das Volk, die Schwierigkeiten auseinander, unter welchen Se. Majestät der König Wilhelm die Königliche Regierung angetreten habe, ohne daß der Redner, der sich nur auf dem Felde der allgemeinen Betrachtung hielt, wie
er sie seiner Stelle und seinem Standpunkt angemessen fand, in
sichtspunkte auf bie Wissenschaften an, legte dar, wiz' n ,
seine Pflege derselben nicht allein durch Gewährung des Notlhwendigen bewiesen, sondein auch, was hohen Werth habe, durch die persön— liche Huld, wodurch die Wissenschaft geehrt werde, und schloß mit den Segenswünschen für den stönig und die Königin und das ge— sammte stönigliche Haus.
Durch den Sänger⸗Chor wurde die Feier mit einem Chorale
geschlossen.
Justiz⸗Ministerium.
Der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath Oesterreich bei dem hiesigen Kreisgericht ist in gleicher Eigenschaft an das hiesige Stadtgericht und der Rechtsanwalt und Nokar Bouneß zu Cüstrin unter Verleihung des Notariats im Departement des Kammer— gerichts als Rechtsanwalt gleichfalls an das hiesige Stadtgericht, mit Anweisung seines Wohnßsitzes hierselbst, versetzt worden.“
Unter Verleihung des Notariats im Departement des Kam— mergerichts sind außerdem der Staatsanwalt Raetzell in Pleß und der Stadtrichter Pr. juris Golz hierselbst zu Rechtsanwalten bei dem hiesigen Stadtgericht, mit Anweisung ihres Wohnßitzes hierselbst, der 2ꝛc. Ra etz ell zugleich mit der Verpflichtung ernannt worden, statt seines bisherigen Titels „Staatsanwalt“ den Titel „Justiz-⸗Rath“ zu führen. .
Der n ,, , Plehwe in Wormditt ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht zu Braunsberg und zu— gleich zum Notar im Departement des Ostpreußischen Tribunals zu Königsberg, unter Anweisung seines Wohnsitzes in Wormditt, und mit der Bestimmung ernannt worden, daß derfelbe statt seines n K fortan den Titel als „Justiz-Rath“ zu ühren hat.
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Tag es⸗ Ordnung.
600 33 Geometrisches uhnd architektonisches Reißen: Professor
2) Zwelter Bericht der Kommission für das Unterrichtswesen uͤber Petitionen.
3) Vierter Bericht der Kommission für das Gemeindewesen über Petitionen.
I) Bericht der Kommission für das Gemeindewesen über den Antrag des Abgeordneten von Rönne und Genossen, die Reviston der gesetzlichen Bestimmungen über das Paßwesen
und die Fremden⸗-Polizei betreffend.
5) Sechster Bericht der stommission für Petitionen.
6) Orltter Bericht der stommission für die Agrar⸗Verhältnisse über Petitionen.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich zu Hohenlohe-Oehringen, von Stuttgart. ;
Se. Exxcellenz der Kanzler des Königreichs Preußen, Chef— Präsident des Ostpreußischen Tribunals, Dr. von Zander, aus
Neu⸗Ruppin.
Berlin, 25. März. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht, den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisfers von Brasilien Majestät ihnen ver— liehenen Rosen⸗Ordens zu ertheilen, und zwar:
Des Groß-Dignitar⸗Kreuzes: dem Direktor des Allgemeinen Kriegs-Departements, General— Major Baron von der Goltz; des Offizier⸗Kreuzes: dem Major von Rieff vom Kriegs-Ministerium, und dem Brand-Direktor Scabell zu Berlin; so wie des Ritter⸗Kreuzes: dem zur Dienstleistung bei der Abtheilung fuͤr die Artillerie— Angelegenheiten im Kriegs⸗-Ministerium kommandirten Haupt— mann von Oppeln-Bronikowski von der Garde— Artillerie⸗Brigade.
Nichtamtlich es.
Preußen. Berlin, 25. März. Seine Majestät der König empfingen heute Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen, Se. Hoheit den Fürsten zu . ollern⸗Sigmaringen, den Staats⸗ Minister von Auerswals, den Mmister der auswärtigen Angele— genheiten, den Kriegsminister und den Königlichen Gesandten am Kaiserlich österreichischen Hofe, Baron von Werthern, so wie den Königlichen Ober-Schloß Hauptmann Grafen von Keller. Nach— mittags besichtigten Se. Majestät die hiesige Central-Turn-AUnstalt.
Königsberg, 22. Maͤrz. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestãt unseres allverehrten Königs wurde in der patriotischsten und herzlichsten Weise begangen. Die Universität feierte den Tag durch einen Redeakt, welchen eine musikalische Aufführung ein— leitete und schloß, und bei welchem Herr Professor Dr. Friedländer in seiner Festrede, anknüpfend an die Bedeutung des Tages, eine interessante Darstellung der Ehrenbezeugungen gab, welche den rö— mischen Cäsaren beim Thronwechsel zu Theil wurden. (K. ,,
Breslau, 22. März. Von der Königlichen A niversitã wurde das heutige große Landesfest in der Äula Leopoldina feier— lich begangen. Zum Eingange wurde die Ouvertüre aus Fidelio unter Leitung des akademischen Musiklehrers Herrn Dr. Baumgart aufgeführt und dann von dem Professor der Eloquenz Herrn Dr. Roßbach eine deutsche Rede gehalten, in welcher der' Redner über Phidias und seine Zeit handeite. (Br. 3.)
Bonn, 22. März. Heute Vormittag 11 übr beging unsere Univ ersität die Geburstags feier Sr. Majestäàt des Königs in der Aula durch eine Festlichkeit, zu welcher nicht nur das Lehrer— personal und die Studirenden derfelben, sondern auch die akade— mischen, Königlichen und städtischen Behörden sich versammelt hatten. Der Festredner Keetor magnitcus Professor Troschel entwickelte die Lebensgeschichte des hochverehrten Fürsten, welcher auch der Universität Erhalter und Förderer sei. (Bonn. 3.
Duisburg, 23. März. Die „Rh. u. R. Ztge“ schreibt: Gestern Morgen 9 Uhr, wurde durch den Badischen Krieger-Verein und dessen Ehrenmitglieder ein Gratulationswunsch an unsern lieben König und Herrn telegraphisch befördert. Die huldvolle Ant— wort Sr. Majestat traf um 5 Uhr 30 Minuten an den Verein ein und lautet wie folgt:
„Dem Badischen Krieger-Verein und dessen Ehrenmitgliedern meinen wärmsten Dank. — Wilhelm“
Oldenburg, 21. Maͤrz. In der heutigen Sitzung des
oldenburger Landtags verlas der Regierungs- Kommissar eine Großherzogliche Verordnung vom 21. arg n nnn 1 der
Landtag bis zum 16. Mal d. J. verlaͤ wu ; . tagung desselben vom 25. ð. lis J. k Ver
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Holstein. Itzehoe, 22. März. So eben, Nachmittags Uhr, wurde die heutige Sitzung der Ständeversammlung. geschlossen. Zur Tagesordnung stand die Vorberathung über den. Schluß des Verfassungsberichts, und zwar zunächst über den drit-
ten Abschnitt desselben, betreffend die neue holst ein sche Son⸗
der⸗Verfassung, und sodann über den Schluß⸗Antragt, be⸗ treffend die Mittheilun der Regierungs⸗Vorlagen, so wie der Beschlüsse, der Stände, an die Bundesversammlung. Eine solche Mittheilung, meinte der Kommissar, sei „nicht von großer Bedeutung“, und beschraͤnke er sich darauf, ohne Protest zu erheben, sie für eine „Inkorrektheit., zu erklären. Der Bericht= erstatter, Pastor Versmann, Baron Blome und Justizrath Rötger von hier erwiderten hierauf in der Kürze, worauf der Präsident das Wort ergriff und die Sache, so sehr er sie bedauere, doch für eine Rothwendigkeit erklärte. Die nächste Sitzung ist auf Montag Vormittag 10 Uhr angesetzt. Zur Tagesordnung steht die Schluß⸗ Berathung über die Verfassungsfrage.
Sachsen. Meiningen, 22. März. Nach einer lebhaften Diskussion für und wider die Regierungsvorlage in der Do— mainenfrage hat der Landtag den ersten und wesentlichsten An⸗ trag seines Ausschusses angenommen, dahin lautend: 4) Gegen die Giltigkeit des Domainengesetzes vom 3. Juni 1854 aus den vom Ausschuß entwickelten Gründen sich durch Beschluß feierlich zu ver⸗ wahren: 2) hohe Staatsregierung zu ersuchen, auf Grund des Ge— setzes vom 23. Mai 1849 und mit Bezugnahme auf das Finanz⸗ gesetz vom 27. April 1831 eine das Land beruhigende Gesetzesvor⸗ fage an den Landtag gelangen zu lassen.
Frankfurt a. Dt., 23. März. Die offizielle Mittheilung. über die Bundestags sitzung vom 21. März lautet: Präsi⸗ dium legte eine Rote des Königlich großbritannischen Gesandten vom 19. d. M. vor, wonach eine allgemeine Industrie⸗ und Kunst⸗ Ausstellung am 1. Mai 1862 in London eröffnet werden wird und Anmeldungen wegen Ausstellung von Gegenständen an die deshalb ernannten Kommissäre zu richten sind. Es wurde beschlossen, diese Note durch Aufnahme ins Protokoll zur Kenntniß der Regierungen zu bringen. — Der Kaiserlich österreichische Gesandte brachte zur Kenntniß, daß das Comité des Ressel⸗Denkmals in Triest bei Bestätigung des Empfangs der übermittelten Beiträge den Ausdruck seiner Dankbarkeit für die hohen Regierun— gen, welche so großmüthig zu diesem Monumente beige— tragen, mit dem Anfügen dargelegt habe, daß dessen Aufstellung vollständig gesichert sei. Der Gesandte der Gro ßhevzo glich 1nd Herzoglich sächsischen Häuser gab für Sachsen⸗ Weimar ⸗Eise nach, Sachsen⸗-Coburg⸗Gotha und Sachsen⸗Altenburg schon vorläufig die Abstimmung über die Ausschußanträge wegen Revision der Bundes⸗ kriegsverfassung ab, worin sich insbesondere gegen Aufhebung der Referve⸗Infankerie⸗Division erklärt wird. — Weitere Verhandlungs⸗ gegenstände betrafen theils Festungs⸗Angelegenheiten, wie insbefon⸗ bere die Dotaion der Bundesfestung Landau und die Festsetzung
des Proviant-Etats für Rastatt, theils die Eingabe eines Beam
ten der Bundeskanzlei bezüglich seiner Gehalts- und Pensionsver⸗ hältnisse.
Baden. Karlsruhe, 23. März. Aus Anlaß des gestri⸗ gen Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs von Preußen war gestern der Königlich preußische Gesandte, Graf von Flemming, mit feiner Gemahlin, so wie der Königlich preußische Legations⸗ Secretair von Reumann und der Zollvereins-Bevollmaͤchtigte, Königlich preußischer Ober⸗Regierungs⸗Rath Daniel, zur Hoftafel geladen. Abends fand eine Soirée bei dem Königlich preußischen Ge— sandten statt. Hierbei find von fürstlichen Personen erschienen: Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, Be. Königl. Hoheit der Prinz Wasa, Ihre Großb. Hoheit die Frau Fürstin von Fürstenberg, die Prinzessin Leopoldine von Baden und die Prinzessin Elifabeth von Fürstenberg. Ferner waren anwefend; die Mitglieder des diplomatischen Corps, die Mitglieder des Großh. Staatsministeriums, sämmtliche Umgebung der Fuͤrstlichen Personen, die Generale und QObersten der Garnison, der Garni⸗ sonskommandant, der Stadtdirektor und einige Familien aus der Stadt. Der Königlich preußische Kommandant der Bundesfestung Rastatt, so wie der dortige Königlich preußische Regiments⸗Kom⸗— mandant waren eingeladen, durch eine in Rastatt stattgehabte Feierlichkeit jedoch abgehalten, zu erscheinen.
Oesterreich. Wien, 23. März. Die Wiener Zeitung! meldet r 3e K. K. apostolische Majestät haben mit den an den Staatsminister und den Königlich , Hofkanzler gerichteten Allerhöchsten Handschreiben vom 21sfen d. M. im Ver⸗ folge der Allerhöchsten Handschreiben vom 5ten d. M. den von dem Patriarchen Rajacie gestellten Antrag, daß der Nationalkongreß der serbischen Bevslkerung des bestandenen serbisch⸗ banater Verwaltungsgebietes am 28 (16) März 186 zusammentrete und aus den griechisch nicht- unirten Bischöfen von Neusatz, Temesbar
und Versetz, dann aus fünfundzwanzig Abgeordneten des geistli und funfzig Abgeordneten des . a ,. ö werde, genehmigt. Zugleich haben Se. C. K. apostolische n e den Patriarchen Rajacie ermächtigt, die Wahlausschreibung zu diesem National⸗Kongresse zu veranlassen. Bezüglich der Vexthellung der geist lichen und weltlichen Abgeordneten und bezüglich der Wahl⸗ modalitäten hat Se. K. K. apostolische Majestät die von dem Patriarchen Rajacie beantragte Wahlordnung mit der Anordnung sanctionirt, daß dieselbe zur ö. Richtschnur zu dienen habe, ohne daß jedoch hierdurch im der durch das Erläuterungs⸗Reskript der illprischen Nation vom 16. Juli 1779 festgesetzten Zahl und Vertheilung der Deputirten zu den gewöhnlichen National- Kon⸗ gressen irgend etwas für die Folge geändert werden solle. Von, dem Inhalte dieser Allexhöch sten Handschreiben haben Se. K. K. apostolische Majestaͤt auch dem Präsiden ten des provisorischen kroa⸗ tisch⸗slavonischen Hofdikasteriums Kenntniß gegeben.
Se. st. K. apostolische Majestaͤt hat mit der Allerhöchsten Ent⸗ schließung vom 14. März d. J. an dije Stelle der bisherigen K. K. kroatisch⸗slavonischen Statthalterei in Agram daselbst die Er⸗ richtung eines Königlichen Statthaltereiraths der König⸗ reiche Talmatien, Kroatien und Slavonien genehmigt. Die Amtswirksamkeit dieses Statthaltereirathes beginnt am 2Z6sten März 1861.
Dem „Pesther Lloyd“ wird geschrieben: „Die Schritte, welche die Söhne des Baron Bruck gethan, um das Andenken ihres Vaters zu rehabilitiren, sind erfolgreich gewesen und werde die „Wiener Zeitung“ demnächst ein Kaiserliches Handbillet an bie Baronin Bruck veröffentlichen, in welchem ihr die Pensien wird zugesprochen werden. Gleichzeitig wird das amtliche Blatt eine Darstellung des Sachverhalts veröffentlichen, um die öffentliche Meinung in ihrem Urtheile über den, Verstorbenen aufzuklären. Dem Vernehmen nach sind der Familie gleichzeitig auch alle mit Beschlag belegten Papiere des Freiherrn von Bruck zurückgegeben.“
Großbritannien und Irland. London, 23. März. Die Königin, der Prinz⸗Gemahl, die Kronprinzessin von Preußen und die übrigen Mitglieder der ,, n. Familie leben, ohne Besuche zu empfangen, in stiller Zurückgezogenheit in Windsor.
Parlamentsberhandlungen vom 21. März. Oberhaust Marquis of Normanby ersucht die Regierung um nähere Auskunft über die Umstände, die zur Prorogirung der gesetzgebenden Versammlung. der ion ischen Inseln geführt haben. Er ist der Meinung, daß dem . ir nn n. i' derfa gen. Er bedauert jcboch in Ver Ne bun umsfa nen das Vorfalls einen Beweis dafür erblicken zu müssen, daß das Benehmen der gesetzgebenden Versammlung mit der in ganz Europa wühlenden rebolu⸗ fionatren Propaganda zufammenhängt. Wenn Sign. Dandolo, ein Mit⸗ glied jener ionischen Gesetzgebung, vor zwei Monaten an Lord John. Russell schrieb, daß dessen bekannte Note vom 2. Oktober der „patrioti⸗ schen Sache“ großen Vorschub thun werde, so sei dies von Signor Dandoso ein unwiderlegbareg argumentum ad hominem, gewesen, Er halte es daher für wünschenswerth von Lord J. Russells Kollegen, die Versicherung zu erhalten, daß sie nicht die in des edlen Lords Note vom 27. Oktober berfochtene Doktrine theilen, wonach die Jonier, allein zu beurtheilen hätten, ob ihre Beschwerden eine Abwerfung des britischen Proteftorats rechtfertigen würden. Er frage demnach seinen edlen Freund (ben Herzog von Neweastle, Kolonial⸗ Minister), wann die Regierung die auf jene Prorogirung bezüglichen Aktenstücke vorlegen werde?! — Der Herzog von Reweastle erwidert: Das ionische Parlament wurde wie gewöhnlich am 1. März zusammenberufen und der Lord Ober-Eommissair hielt die Eröffnungsrede. Das Parlament ernannte nach ionischem Brauch, ein Comité, um eine Antwort aufzusetzen. Rach einer Woche voll unfruchtbarer Diskussionen wurde ein Erwiderungs Entwurf zu Stande gebracht, der sich nur als eine Anklageakte gegen die Schutzmacht bezeichnen läßt. Die Behauptungen, die der Entwurf enthielt, schlagen der Wahrheit so ins Gesicht, daß sie sich selbst widerlegen. Die meisten Uebelstände, an denen die ö leiben, werden dem englischen Schutze zugeschrieben; es gebe auf den Inseln weder persönliche, noch Preß- oder Redefreiheit. Trotzdem hätte sich die Vertagung vermeiden laͤssen. Aber zwei e n der Gesetzgebung, Signer Paconis und Signor Lombardo, trugen au den Erlaß zweier Schriftstücke an. In dem einen sollte das Parlament die. Bevölkerung der ionischen Inseln quffordern, durch allgemeine Volksabstimmung für den, Anschluß an das Königreich Griechenland zu stimmen; das andere war ein Aufruf an die Regierungen und Philanthropen der Christenheit, die Türken aus Europa zu treiben — kurz, die ganze Welt des 3 1 revolütioniren. Beide Aktenstücke waren verfassungswidrig, da, 366 elst derselben der eine Zweig der Gesetzgebung den andern . zu setzen fuchte. Der Lord Ober. stommissar richtete. alse an die Versamm 46 eine Botschaft, worin er auseinandersetzte, daß beide Voꝛschlage 3 1 wägung ganz ungeeignet seien, und die Hoffnung aussprach, . zurückgenommen werden würden. Als die Botschaft anlangte, *. 6 fich das Haus, auf den AntragEeines Mitgliedes, auf eine halbe . e, um die Frage privatim in cinem Cemitesimmer zu besprechen 1 ein auch hier konnte der Geist der I . nicht die Oberhand ge⸗ winnen. Als das Haus nach Verlauf der halben Stunde wieder ö. sammentrat, hielt der Signor Lombardo wieder eine leidenschaftliche Rede für die beiden Vorschläge. Da der Lord Ober⸗Kommissair alle , Mittel als fruchtlos erkannte, machte er von der ihm zustehenden eonsti⸗