1861 / 87 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Dänemark. Kopenhagen, 5. April. Der bisherige Minisser für Holstein und Lauenburg, Konferenzrath Raaslöff, hat der „Berlngske Tidende“ folgendes Schreiben zugesandt: Gegenüber der in der heutigen „Departements -Tidende“ enthalte⸗ nen Darstellung des in Itzehoe Passirten muß ich mir meine Ant⸗ wort vorbehalten. Ich kann die Richtigkeit der n welche dem allerunterthänigsten Berichte des Conseils-Präsidenten zu Grunde liegt, nicht anerkennen und das Faktische darin drängt von meinem Standpunkte aus zur Ergänzung. Inzwischen betrachte ich es als im Interesse der Sache liegend, daß sie noch einige Zeit bekommt, sich selbst durch Beleuchtungen zu klären, welche auch ohne meine Mitwirkung hervortreten können und werden. Die in mehreren Blaͤttern enthaltenen Beschuldigungen und Insinuatio— nen weise ich hiermit vorläufig zurück, indem ich mir vorbehalte, ihren Ungrund und ihre Unwahrheit näher zu beweisen. Kopen⸗ hagen, den 4. April 1861. Ehrerbietigst Raaslöff, Konferenzrath.

Die Schrauben⸗orvette ‚„Heimdal“, die Dampfschiffe Uffo“ und „Hertha“ lichteten gestern die Anker und steuerten südwärts, der Krlegsdampfer Holger Danske“ ging nördlich. Die Schrauben⸗ Fregatte ‚„Själland“ lichtete gestern Morgen die Anker und ging südwärts ab.

Tönning, 2. April. Am Ostermontage langten hier vier Kanonenböte, von Rendsburg kommend, an, welchen gestern acht Kanonen⸗-Jollen, so wie ein Transportschiff folgten. Sämmtliche Fahrzeuge sind hier in den Hafen geholt. Die Kanonen der Fahr⸗ zeuge sollen sich auf dem Transportschiffe befinden, um die kleinen Schiffe für den Transport über die Ostsee etwas leichter zu machen. Man ist jetzt damit beschäftigt, Einrichtungen zum Heben der Ka— nonen aus dem Transportschiffe auf die Böte zu machen. So weit verlautet, werden die Böte bis weiter hier bleiben. Proviant sollen sie für 3 Monate mitgebracht haben. (N. C.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 4. April. Gestern fand die feierliche Taufe des Herzogs von Westgothland, des kurzlich gebornen dritten Sohnes des Herzogs von Ostgoth— land, statt. (N. C.)

Amerika. New-Vork, 21. März. Der Staatssecretair hat eine neue Anleihe von 8 Millionen angekündigt, und hofft, mit dieser Summe bis zu Ende des Finanzjahrs auszukommen. Im Senate war am 26. über die von Douglas beantzagten Reso— lutionen diskutirt worden. Hauptredner war Mr. Bahard von Delaware. Er erklärte, eine Wiedervereinigung mit dem Süden sei unausfüuͤhrbar, es seien nur zwei Wege offen: Krieg, oder die An— erkennung des neuen sudlichen Bundesstaates. Gegen Ersteren sträube fich Herz und Kopf, und deshalb beantragt er, daß der Präfident ermächtigt werde, die Unabhängigkeitserklärung der ab— gefallenen Staaten anzunehmen. Am 21, setzte Bayard seine Rede über dieses Thema weiter fort, warf die ganze Schuld des Zer⸗ würfnisses auf die republikanische Partei, und verficherte spaͤter, daß das Ausland den neuen Bundesstaat anerkennen werde, auch wenn es der Norden nicht thäte, wodurch es zu Konflikten zwischen

tord und Süd kommen muͤsse. Andere Redner wiesen die gegen die republikanische Partei erhobenen Anklagen zurück, eine bestimmte Beschlußfassung war aber nicht erfolgt.

Der Präsident hat dem Senate den von der britischen Regie— rung gemachten Vorschlag, die St. Juan-Angelegenheit dem schieds— richterlichen Urtheile Schwedens, Hollands oder der Schweiz an— heimzustellen, zur Erörterung und Entscheidung vorgelegt. Der Ausschuß über auswärtige Angelegenheiten gab ein beifälliges Gutachten über diesen englischen Vermittelungs-Vorschlag ab und empfahl, die Schweiz als Schiedsrichter zu wählen.

Folgendes sind die neuesten, vom Senate genehmigten diplo— matischen Ernennungen: Rufus King wird Gesandter in Rom; Bradford R. Wood Gesandter in Kopenhagen; Anson Burlingame Gesandter in Wien; Elisha O. Crosby Gesandter in Guatemala; J. O. Putnam Konsul in Havre; Freeman H. Morse Konsul in London; James H. Anderson (von Ohio) Konsul in Hamburg; Joshua R. Giddings General⸗-onsul in Britisch⸗Amerika; Thomas Carrin Gesandter in Mexiko; S. Sanford Gesandter in Belgien; Capitain Britton Konsul in Southampton.

Telegraphische Depeschen. (Ans dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.)

Breslau, Montag, 8. April, Vormittags. Nach Berichten der „Breslauer Zeitung“ aus Warschau war daselbst auf den gestrigen Sonntag eine Monstredemonstration angesetzt. Von allen Seiten sollten Schaaren nach dem Kirchhofe strömen, wo die ge— fallenen Opfer begraben sind. Die Stimmung in Warschau war in Folge der Nachricht von der Landung Miroslawski's in Spizza eine sehr erregte. Der Municipalrath hatte einen amnestir⸗ ten sibirischen Staatsgefangenen, welchen der Fürst Statthalter als Mitglied des Municipalrathes zurückgewiesen, als vertrauens wür— dig zum Schriftführer berufen.

Die „Schlesische Zeitung“ meldet aus vielen Provinzialplaͤßen des Königreiches Polen Manifestationen gegen Beamte. In Su— walki, der Hauptstadt des Gouvernements Augustowo, hatte dieser— halb der Gouverneur seine Entlassung gegeben;

Itzehoe, Sonntag, 7. April, Abends. Der Verfassungs— Ausschuß hat heute seine Berathungen geschlossen. Die Antwort desselben auf die Erklärung der Regierung in der Budgetsache wird morgen der Versammlung vorgelegt werden. Dem Vernehmen nach geht die Antwort dahin, daß die Ständeversammlung auf eine der— artige Behandlung des Budgets, wonach die Versammlung Antraͤge stellen und die Regierung die beschließende Instanz bilden solle, nicht eingehen könne.

Kopenhagen, Sonntag, 7. April. Der Königliche Commis— sair bei der holsteinischen Ständeversammlung ist von der Regie— rung angewiesen worden, auf die Frage des Verfassungs⸗-Ausschusses: „Ob die Mittheilungen, welche rücksichtlich des der Ständeversamm⸗ lung vorgelegten Budgets an die auswärtigen Mächte gemacht sind, ihrem Inhalte nach denjenigen Mittheilungen vollstäͤndig ent— sprechen, welche sowohl bereits vor dem Feste, als jetzt wieder durch den Commissair den Ständen zugegangen sind“, zu antworten: daß die Versammlung nicht berechtigt sei, über die Beziehungen Dänemarks zum Auslande Auskunft zu verlangen.

Wien, Sonnabend, 6. April. Bei der heute hier stattgehab— ten Eröffnung des niederösterreichischen Landtages sagte der Statt, halter in seiner Eröffnungsrede unter Anderem: Die Bevölkerung erwarte, daß die Abgeordneten unter allen Verhältnissen für das gute Recht Gesammtösterreichs und der Dynastie einstehen werden. Er versicherte, daß die Regierungsorgane es jeder Zeit als ihre heilige Pflicht betrachten werden, die Zwecke der Landesvertretung, welche auch die Zwecke der Regierung seien, bereitwilligst zu fördern. In seiner Erwiderung betonte der Landtagsmarschall, daß der Landesvertretung die Pflicht obliege, durch die Wahlen zum Reichs⸗ rathe für verfassungsmäßige Einigkeit und Kräftigung des Gesammt— reiches mitzuwirken.

Wien, Sonnabend, 6. April. In dem Landtage haben Mühlfeld und 22 Genofsen den Antrag eingebracht, an den staiser eine Adresse zu richten, um den Dank des Landtages für die eingeleitete Verwirklichung des constitutionellen Prinzips aus— zudrücken. mächtigen, freien Oesterreichs und erkenne als dessen Grundlage die Reichseinheit.

Wien, Montag, 8. April, Morgens.

daselbst eine Klubsitzung deutscher Landtagsmitglieder stattgefunden. Die Grafen Auersperg, Schwarzenberg und Salm, als

Repräsentanten des Großgrundbesitzes, erklärten ihren Beitritt auf Grund des Programms, welches Gesammtstaat und Festhalten an der Verfassung an seiner Spitze trägt. Es fand eine lebhafte Diskussion statt, welche nicht geschlossen wurde, weil eine ezechische Deputation er⸗

schienen war, die eine Beitrittserklärung zum gesammtstaatlichen Programm überbrachte; dieselbe wurde enthusiastisch empfangen.

Es wurde beschlossen, eine Gegendeputation abzusenden, welche ver— sichern soll, daß die Deutschen bereit seien, sich mit den Czechen zu vereinbaren und um eingehende Darlegung deren Programms

bitten soll.

Pesth, Sonntag, 7. April. Die Jugend bereitet für heute Abend eine großartige Katzenmusik für den Bischof Haas vor, weil derselbe gestern der Eröffnung des Landtages in Ofen beige— wohnt hat.

Agram, Sonnabend, 6. April. Heute ist der herabgerissene Kaiserliche Adler wieder feierlich aufgerichtet worden. Die Garni⸗ son war zu diesem Zwecke vor den Banus in Parade ausgerückt.

Paris, Sonntag, 7. April. Die „Patrie“ sagt, es sei falsch, daß vier Schiffe nach Syrien abgehen.

Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Reapel vom ge— strigen Tage ist der Herzog Cazaniello verhaftet worden, weil er Briefe vom Könige Franz erhalten habe. Auch haben Ver— haftungen von bourbonischen Comité⸗-Mitgliedern stattgehabt. Das

. der Gouverneur von Lublin war aus demselben Grunde nach Warschau gegangen.

Der Landtag sei erfüllt von der Idee eines großen,

Nach einem Telegramm der „Ostdeutschen Post‘ aus Prag vom gestrigen Abend hatte

Gerücht von einer großen Verschwörung, bei welcher fünf Bischöfe betheiligt sein sollen, ist allgemein berbreitet.

Warsch au, Sonnabend, 6. April, Abends. Der Agrikultur⸗ Verein im Königreiche Polen ist durch einen Ukas, als den gegen— wärtigen Verhältnissen unangemessen, aufgehoben worden. Das Ministerium des Innern soll Vorschläge machen, um in den ver⸗ schiedenen Landesgegenden Agrikultur-Kommissionen einzurichten. Der Fonds des Vereins soll vorläufig in der Bank deponirt werden.

Kalisch, Sonnabend, 6. April. Die hiesige Bürgerdelegation Es ist eine Bürgerwache errichtet Der hiesige unpopu⸗

handhabt die beste Ordnung.

worden, das Militair hält sich ganz pasfiv. läre Landrath hat seine Demission genommen. der Umgegend sind die unbeliebten Buͤrgermeister abgesetzt worden.

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Dep. des Staata-

z3zprsz., JI6z Br. Brieger Actien —.

. Jusi · August 443 da. In vier Städten Juli- August 2, G.

Wien, J Bur.)

Börse farblos.

KRerliner G&etrelickekßö se

vom 8. April. Weizen loc 70 84 Thlr.

83pfd. J - Thi. ab

August 45-4 —- 45 Thlr. bez. u. G. 455 Br. Gerste,

Thlr. bez.

Erbsen, Koeh- und Futterwaare 42 52 Thlr. Räböl ieee 10 Thlr. Br., April n. April-Mai 1029 1 Lhlr. bez, 107 Br., 106 G., Mai-Juni 103 - = Thlr. ber, Br. u. G, Sep-

tember-Gktober 1164. - 4 Thlr. be.

Leinöl loco 164 Fhlr., Lickerung 105 Thhr.

Spiritus loco ohne Fass 19177 3 Thlr. Ber., 197 4. Thlr. bez., Br. u. G., Naĩ - Juni 195 - 201 20 Thlr ber. u. G., 5 Br., Juni- Juli 20 - 3 Thlr. bez. u. Br., 207 G., Juli- 20 G., August - September 201 bis 3 Thlr. ber., September-Oktober 193 - Ihl

Weizen stärker offerirt aber ohne Begehr. etwas mehr gefragt und hatte zu besseren Preisen einigen Umsatz; Ter- mine verkehrten, trotzdem die neusste Neustädt sage von ea. 1600 Wspl. Roggen meldet, in fester Haltung und zu et as böheren Freisen bei beschränktem Handel. Rüböl eröffnete wiederum zu höhern Preisen und sehliesst nach gerin- Spiritus wurde zu anziehenden Preisen

sebhaft gehandelt und sehliesst fest. Gek. 60, 0 Ert.

August 205 3 Thlr. bez. u. Br,

gem Geschäft etwas ruhiger.

pr. 2100 Efd. bez.

Roggen loco 80 - Stpfd. 435 Thlr., 81 S2pkd. 45 Thlr., 82 bis ahn pr. 2100 Thlr. bez., April u. Frühjahr 43 3 Thlr. bez. u. G., 44 Br., Mai- Juni 44 - 2-44 Thlr. ber. M. G64, 447 Br., Juni -( Juli 443 - 45 - 44. Thlr. bez. u. G., 45 Br., Juli-

grosse u. Kleine, 37-43 Thlr. pr. 17509f4d.

Hafer joso 24A 27 Thlr., Lieferung pr. April 24 Thlr. G., Erüh- jahr 233 Thlr. bez., Mai- Juni 24 - d) Thlr. bez., Juui- Juli 25

er Kanalliste eine Fas-

r. beꝛ. Roggen in loeo war

697.

Actien 157. 00. Gold -. ECreditloose 114.25.

ERreslam, S. April, 1 Uhr 45 Ainnten Kachmittagæ. Erreger.) Oesterreiebisehe Banknoten 666, Br. Frei- burger Stamm - Aetien 93443, Br. 120 Br.: do. Litt. B. Litt. B., 4pror.. S8, Br. Kose

; do. Liti. F., U Oderberger Stamm- Actien 32 G. Keisss- ppeln - Tarnowitzer Stamer - Aetien 325 Br. Freuesisehe 5prez. Anleihe von 1859 1053 Br

Sriritas pr. S0ob0 pCt. Tralles 197-3 Thlr. Br. 713 g1 Sgr., gelber 72 - 30 Sgr. Roggen 51 -62 Szr. Gerste 40 35 Sgr. Kafer 26 33 Stzr.

Die Börse war bei wenig belebtem

gaeegtim, 8. April. des Staats Anzeigers. Weizen 75-88, Roggen 405 - 43, Frühjahr 41, Mai- Juni 427, Juni - Juli 43 bez., küböl 107 - 103, September-Oktober 1114“ bez. Spiritus 19 da, Frühjahr 193, Mai-duni 198, Juni-uli 20Min ber.,

April,

5prez. Netalliques 63. IS5. 4hroz. Metalliques 53.75.

Nordbahn 198 . 80. lehes 75. 39. Staats Eisenbahn- Aetien - Certifikate 277. 50 London 151. 00 Elisabethbabu 183.00. 1860er Loose 81.00.

(Tel.

Ghersehlesisehe Aetien Lit. A. a. C. 60bertehlesische Prioritäts - Gbligatiene 4Iproz., 95 Br.; do. Litt. E.

Weizen, weisser

Geschäft in flauer Stimmung. I Or 42 Minaat. Nachmittags. (Tel. Dep. Frühjahr S5 - 90, 91 bez.

Wolff 's Tel.

Bank- Actien National! - An- Credit- Harburg 115.00. Faris 59. 69. Lor bardisehe Eisenbahn 187.00.

Nittaga 12 Uhr 30 Miuuten.

1854er Loose 84. 25.

Dienstag, lung.)

Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Leben ein Traum. April u. April-Mai

Mittwoch,

ger nn ain 90d Cir. S. Schlesinge

Im Opernhause.

Ellinor, oder: Träumen und Erwachen. Ballet in 3 Akten und 6 Bildern, Musik vom Königlichen Hofkomponisten Hertel.

Mittel ⸗Preise. Im Schauspielhause. (75ste Abonnements⸗Vorstellung) Das Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Calderon, nach West's Bearbeitung.

Kleine Preise.

10. April. ments-Vorstellung.) Tartüffe, oder; in 5 Abtheilungen nach Molière. Vorher: matische Küleinigkeit in 1 Die Gustel von Blasewitz.

Kleine Preise.

Königliche Schauspiele. . g. April. Im Opernhause. (59ste Vorstel⸗

Phantastisches vom Königlichen Balletmeister

Im Schauspielhause. (76ste Abonne⸗ Der Scheinheilige. Lustspiel Mit der Feder. Dra⸗ Akt, von S. Schlesinger. Zum Schluß: Dramatisirte Anekdote in 1 Akt, von

Keine Vorstellung.

Der Billet⸗Verkauf findet nur am Tage der Vorstellung statt.

Oeffentl

682 Steckbrief.

Gegen den unten näher bezeichneten Kauf⸗ mann Carl Friedrich August Julius Schatz ist die gerichtliche Haft wegen Unter— schlagung aus §. 225 des Strafgesetzbuchs be⸗ schlosen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil derselbe in seiner bisherigen Wohnung, Schumannsstraße Rr. 14. in Berlin, und auch sonst hier nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Auf⸗ enthaltsorte des ꝛ. Schatz Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen. .

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Auslandes diensterge⸗ benst ersucht, auf den 2c. Schatz zu vigilixen, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich dorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadt⸗ voigte!⸗Direction hierselbst abzuliefern. Es wirb die ungesaäͤumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehr⸗ lichen Behörden des Auslandes eine gleiche Nechtswillfährigkeit , ,

Berlin, den 4. April 1861.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission I. für Voruntersuchungen.

Signalement. Der Kaufmann Earl Friedrich Au gu st Ju⸗ lius Schaß ist 35 Jahre alt, in Berlin 1826 ge—⸗ boren, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat braune Haare,

i cher Anzeiger.

graublaue Augen, braune Augenbrauen, braun⸗ Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts will⸗

rothen Bart, rundes Kinn, gewöhnliche Nase, gewöhnlichen Mund, gesunde Gesichtsfarbe, ist don kräftiger Gestalt Und mit einem Ministerial⸗ Reisepaß dom 3. Februar d. J. auf ein Jahr zur Reise über Frankfurt a. M. nach Paris versehen.

(683 Steckbrief. . Gegen den unten näher bezeichneten ehemaligen Buchhalter Carl Johann Gottlieb Lott ner ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter Ur⸗ kundenfaͤsschung und wiederholten Betruges be⸗ schlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht aus⸗ geführt werden können, weil er in seiner bis⸗ herigen Wohnung, Kürasfierstraße Nr. 21 in Berlin, und auch sonst hier nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Lottner Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Pollzei⸗Behörde Anzeige zu machen Gleichzeitig werden alle Eivil⸗ und Militair⸗ Behörden des In und Auslandes dienst⸗ ergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelft Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direetion hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗ standenen baaren Auslagen und den verehrlichen

fährigkeit versichert. ;. Berlin, den 5. April 1861. Königliches Stadtgericht,

Abtheilung für Untersuchungs⸗ Sachen. Kommission JI. für Voruntersuchungen. Signalem ent.

Der ehemalige Buchhalter Earl Johann Gottlieb Lottner ist 24 Jahre alt, am 14. August 1857 in Berlin geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 3 Zoll groß, hat schwarze Haare, graue Augen, schwarze Augenbrauen, schwarzen Schnurr. und Backenbart, rundes Kinn, ge⸗ wöbnliche Nase, blasse Gesichtsfarbe, vollstän⸗ dige Zähne und ist untersetzter Gestalt Die Bekleidung kann nicht angegeben werden.

680 Steckbrief.

Der Eigarrenmacher Friedrich Johann Ludwig Schiller, geboren am 1. Oktober 1836 zu Charlottenburg, ist durch das rechts⸗ kräftig gewordene Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 1. Dezember 1860 wegen vorsãtz⸗ licher Mißhandlung eines Menschen zu einer Gefängnißstrafe von einer Woche verurtheilt worden.

Derselbe hat sich vor Vollstreckung der Strafe aus seinem bisherigen Wohnorte Charlottenburg entfernt, ohne daß sein jetziger Wohnort hat er⸗ mittelt werden können.

Alle Eivil- und Militairbehörden werden daher

dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Schiller zu