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Präsidenten Maurach zu Königsberg in Preußen, zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus-Ordens zweiter Klasse, und dem Postrath Stephan zu Berlin, zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Ordens der eisernen Krone dritter l lasse
zu ertheilen. 5
Nichtamtlich es.
Preußen. Berlin, 19. April. Se. Majestät der König besichtigten heute früh 11 Uhr das 3. Bataillon des Garde— Füsilier-⸗Regiments auf dem Exerzier-Platze bei Moabit, empfingen hierauf den Herzoglich dessauischen Hofmarschall von Bärenhorst und nahmen alsdann die Vorträge des Kriegs⸗Ministers und des General⸗Adjutanten, General-Möajors Freiherrn von Manteuffel, so wie des Polizei⸗Präsidenten Freiherrn von Zedlitz entgegen.
— Zu dem heutigen Diner bei Ihren Königlichen Majestäten haben diejenigen Herren, welche bei Gelegenheit der 50 jährigen Stiftungsfeier hiefiger Universität durch eine Auszeich⸗ nung geehrt oder mit Orden dekorirt wurden, und noch andere in den Wissenschaften hervorragende Persönlichkeiten dieser Lehranstalt eine Einladung erhalten.
— In der heutigen Sitzung des Hauses der Abgeord— neten wurde der Kommissions-Bericht über den Ambronns'schen Antrag wegen Ausdehnung der Gemeinheitstheilungs⸗ Ordnung an die Kommisfsion zurückverwiesen mit einer Reihe von Amendements des Abgeordneten Lette. — Der Gesetz-Entwurf wegen Errichtung der gewerblichen Anlagen wurde mit der einen Modification vorgenommen, daß auch Dachpapp- und Dachfilz-Fabriken, so wie Knochen-Brechereien, Brennereien und Bleichen konzessionspflichtig sein sollen. — Petitions⸗Berichte wurden nach den Anträgen der Kommission erledigt.
Oldenburg, 16. April. Der in der letzten Hälfte des vorigen Monats vertagte Landtag war auf heute wieder zusammen— berufen. Die inzwischen eingegangenen Regierungsvorlagen be— trafen unter andern eine Mittheilung über die Organisation des Bundeskontingents; den Zeughausbau; die Erklärung der Zustim— mung zu den Landtagsbeschlüssen in Betreff der in den Fürsten— erz einzuführenden Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer. (Wes. Ztg.)
Braunschweig, 17. April. In der heutigen Sitzung der Abgeordneten⸗Versammlung kam der Kommissions-Bericht über die Petition einer großen Anzahl von Staatsbürgern, bei Herzoglicher Landesregierung die Unterstützung der auf die Gründung einer Centralgewalt und gesammtdeutschen Volksvertretung gerichteten Bestrebungen zu beantragen, zur Verhandlung. Die Kommission schlägt der Versammlung folgenden Beschluß vor:
„Die Landesversammlung, auch ihrerseits von der Ueberzeugung durch— drungen, daß nur das engste Aneinanderschließen der deutschen Stämme die drohenden Gefahren der Zukunft zu bestehen und daß nur ein in sich geeinigtes Deutschland diejenige Machtstellung zu erringen vermag, welche, Achtung gebietend nach Außen, theils die Entfaltung der Kräfte der Na— tion auf dem Gebiete des Verkehrs zu schirmen, theils die Entwickelung der Gemeinschaft im Recht zu fördern und das Endziel deutscher Nation
— eine kräftige Centralgewalt mit deutscher Volksvertretung — anzubah.
nen geeignet ist, daß insbesondere die Uebertragung der Führung des Bundesheeres für Kriegsfälle auf die Krone Preußen — nicht minder für Friedenszeiten eine einheitliche Oberleitung in Betreff der Be⸗ waffnung und Ausrüstung des Bundesheeres als ein dringendes Bedürf— niß erscheint, damit der gegenwärtige, die tiefsten Besorgnisse einflößende Zustand ungenügender Wehrkraft beseitigt wird, vertraut, daß die Herzog— liche Landesregierung in gleicher Erkenntniß der Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes und der obwaltenden Gefahren auch fernerhin diese Zwecke nach Kräften zu fördern bemüht sein wird, und spricht in diesem Vertrauen die Bitte aus: Herzogliche Landesregierung wolle, so viel sie vermag, darauf hinwir⸗ ken, daß diesen berechtigten Wünschen und Bestrebungen der deutschen Nation Befriedigung verschafft wird.“ Bei namentlicher Abstimmung wurde der Antrag der Kommis— sion zum Beschlusse erhoben, und zwar gegen nur drei Stimmen. (D. Allg. Ztg.) Sachsen. Dresden, 18. April. Die Zweite Kammer hat sich heute mit Berathung von Petitionen beschäftigt und dabei aus Anlaß einer Petition des Rittergutsbesitzers Dr. Minkwitz aus Thum, welche man gegen 3 Stimmen auf sich beruhen zu lassen beschloß, nachstehenden Antrag des Abg. v. Welck: „im Protokolle den Wunsch auszudrücken, daß diejenigen nachtheiligen gesetzlichen Folgen, welche verübte, beziehentlich bestrafte politische Verbrechen sächsischer Staatsunterthanen nach sich gezogen, bald und so weit thunlich Beseitigung finden möchten“, einstimmig an— genommen, nachdem die Deputation sich demselben unter Aufge— bung ihres eigenen (gegen die Staatsregierung den Wunsch nach einem allgemeinen Gnadenakte auszusprechen) an d nn, . (Br. J) Leipzig, 18. April. Die in (Nr. 93. d. Bl.) erwaͤhnte Militairkommission des Deutschen Bundes hat die sämmtlichen
hiesigen Bahnhöfe einer genauen Besichtigung unterworfen und
sich nach einer noch gestern Vormittag im Bureau der Dresdener Eisenbahn abgehaltenen Konferenz um Mittag über Zwickau nach
Hof begeben. (L. Ztg.)
Altenburg, 17. April. Die einberufene Landschaft des Herzogthums hielt heute ihre erste vorbereitende Sitzung. Nach einigen Begrüßungsworten des Abgeordneten Polz als Altersprä— sidenten wurde zur Wahl der drei Kandidaten geschritten, welche die Landschaft dem Herzog zur Stelle des Präsidenten vorzuschlagen hat. Dieselbe fiel auf die Abgeordneten Geheim-Rath v. d. 1 belentz auf Poschwitz, Oberbürgermeister Hempel von hier und Advokat Sonnenkalb von Ronneburg. In einer Abendsitzung wurde den Ständen eröffnet, daß die Wahl des Herzogs wiederum auf den Geheim⸗Rath v. d. Gabelentz gefallen ist, welcher auch während der vorigen Landtagsperiode als Landtagspraäͤsident fun— girt hat. (Dr. J.)
Meiningen, 17. April. Der Landtag setzte bisher seine Thätigkeit fort, welche sich auf die Verwilligung der für dieses Jahr zur Fortsetzung der Landesvermessung erforderlichen Mittel, so wie auf die Prüfung eines Berichts des Rechnungs-Ausschusses
beschränkte. (L. Ztg.)
Frankfurt a. M., 17. April. Gestern fand bei dem preußischen Gesandten, Hrn. v. Usedom, diplomatisches Diner statt, an dem u. A. auch der frühere österreichische Ministerpräsident, Graf Buol-Schauenstein, Theil nahm. — Morgen ist keine Bun— destagssitzung; dieselbe wird nächsten Sonnabend gehalten. (Fr. J.)
Baden. Karlsruhe, 18. April. In der heutigen Num— mer der „Karlsr. Ztg.“ wird der Entwurf einer Verfassung der vereinigten evangelisch-protestantischen Kirchen des Großherzogthums Baden besprochen. Derselbe besteht aus 117 Paragraphen und angehängt ist die Wahlordnung fuͤr die Wahl der Kirchengemeindeversammlung, der Kirchen-Aeltesten und der ö zur Generalsynode, so wie die Liste der 24 Wahl— ezirke.
Oesterreich. Triest, 17. April. Der Statthalter war persönlich am Istrianer Landtag erschienen und ließ gestern ein zweites Wahl⸗Experiment behufs der Beschickung des Reichsrathes vornehmen. Es wurden abermals zwanzig Wahlzettel mit „Nie— mand“ überschrieben abgegeben. Der Landtag wurde in Folge dessen augenblicklich prorogirt. (Wandrer.)
Belgien. Brüssel, 17. April. Die Kammer hat nach Verlauf der Osterferien seit dem 9. April ihre Sitzungen aus— schließlich mit der Berathung des Kredites von 154 Million Fr. für Umgestaltung der belgischen Artillerie nach dem in Preußen gültigen Systeme ausgefüllt. Die Debatte ist namentlich deshalb an gewissen Tagen sehr heiß gewesen, weil der Kriegsminister auf Grund internationaler Verschwiegenheit gewisse vom Auslande her mitgetheilte Einzelheiten über die nähere Beschaffenheit und An— wendbarkeit jenes Systemes der Kammer vorzuenthalten sich ge— zwungen sah. Die Kammer hat denn auch, wie ihre heutige Ent— scheidung zeigt, die ganze Beredtsamkeit jenes Schweigens begriffen, indem sie den 1. Artikel des Gesetzes, bezüglich auf Herstellung der Kanonen (14 Mill. auf den ganzen Kredit) mit 63 gegen 32 und schließlich den Gesammtentwurf mit 60 gegen 30 Stimmen ge— nehmigte.
Großbritannien und Irland. London, 17. April. Ihre Majestät die Königin führte gestern den Vorsitz bei einem Beheimrath, in dem blos formelle Gegenstände erledigt wurden, und zu dem sich von den Kabinets-Mitgliedern blos Earl Granville nach Osborne begeben hatte.
Die offizielle „Gazette“ enthält die Mittheilung, daß Se. Majestät der König von Preußen aller und jeglicher Vorrechte eines Mitgliedes des Hosenband-Ordens theilhaftig sei, wenn auch die Installirung nicht allen Statuten und Regulationen gemäß borgenommen werden konnte.
Die Regierung hat einen Theil der auf Syrien bezüglichen Korrespondenz veröffentlicht. In einem Briefe des englischen Kom⸗ missars, Lord Dufferin, vom 24. Februar 1861 heißt es: „Bei meiner Ankunft in diesem Lande stand ich unter dem Eindrucke jener natürlichen Gefühle der Entrüstung, welche einen jeden be— seelten, der von den durch die Drusen an den Christen verübten furchtbaren Greuelthaten gehört hatte, und ich erwartete fest, daß die bon mir anzustellende Untersuchung meine ersten Eindrücke be⸗ stätigen würde. ..... Ich bin jetzt in der Lage, ohne Furcht vor Widerspruch zu behaupten, daß, so verbrecherisch auch die Excesse gewesen sein mögen, zu welchen sich die Drusen später hinreißen ließen, die urspruͤngliche Provocation von den Christen ausging.“
Die englischen fkommissare für die Ausstellung von 1862 haben von Seiten der französischen, der belgischen und der schwedischen Regierung die Anzeige erhalten, daß in den drei betreffenden Laän— dern Schritte zur Bildung von Kommissionen gethan werden, welche
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diejenigen ihrer Landes Angehörigen, welche die Ausstellung be⸗ schicken, vertreten sollen. Die hannoversche Kommission wird aus den Vorständen des Gewerbe⸗Vereins und des Kunst⸗-Vereins bestehen. fie, , , rr e, vom 165. April. Ober⸗ haus⸗Sitzung. Die Konkurs-Bill wird zum zweiten Male verlesen. Unterhaus⸗-Sitzung. Der Kanzler des Herzogthums Lancaster, Sir G. Grey, spricht die Hoffnung aus, Herr Horsfall werde den von ihm angekündigten, das Seerecht betreffenden wichtigen Antrag vertagen, da der Premier und der Staats-Sekretär des Auswärtigen verhindert seien, auf ihrem Plaz im Hause zu erscheinen. (Lord Palmerston ist noch immer gichtleidend, gebachte jedoch, wie Sir G. Grey bemerkte, sich heute wieder im Parlamente einzufinden. Lord J. Russell feierte gestern die Vermählung seiner zweiten Tochter. Hors fall erklart sich bereit, seinen Antrag bis Freitag zu verschieben. Gregory, welcher angezeigt hatte, er werde die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Zweckmäßigkeit der raschen Anerkennung des neuen südlichen amerikanischen Bundes lenken, erklärt, er werde diesen Gegenstand erst über vierzehn Tage zur Sprache bringen. Er sagt ferner, er werde am Donnerstag den Staatssekretär des Aus⸗ wärtigen über die Occupation San Domingos durch Spanien interpelliren. In der heutigen Mittagssitzung des Unterhauses erschien Lord Palmerston, um als wiedergewähltes Mitglied für Tiverton den Eid abzulegen und seinen Sitz einzunehmen.
Frankreich. Paris, 17. April. Der Gesetzentwurf wegen Stempel⸗ und Portofreiheit der mit Parlamentsberichten gefüllten Zeitungsbeilagen hat in der Kommission des gesetzgebenden Körpers mit Genehmigung des Staatsrathes einige Zusätze erhalten, welche der kleinen Presse zu Gute kommen.
Die Akademie der Wissenschaften hat vorgestern mit 38 von 59 Stimmen an Daussy's Stelle Herrn de Tessan zum Mitgliede in der geographischen und nautischen Abtheilung ernannt. Mit⸗— bewerber waren Contre-Admiral Paris, Peytier, d' Abbadie und Foucault.
Am Morgen des 13. hat der sardinische General-Fonsul in Marseille ein neues Schild Consolato generale d'Italia aushängen lassen. Das sardinische Wappen hat er vorläufig beibehalten.
Der Semaphore von Marseille enthält eine lange Korrespon⸗ denz aus Konstantinopel, der wir folgende Stelle entnehmen: „Man kann sich keinen Begriff machen von der großen Menge Ungarn und Polen, welche jede Woche durch Konstantinopel kommen, um sich nach Italien zu begeben. Man sagt selbst, daß die Compagnie der Messageries Imperiales sich verpflichtet habe, S009 dieser Individuen, in Abtheilungen von 100 bis 200, durch ihre Schiffe, welche den Dienst zwischen Konstantinopel und Mar⸗ seille besorgen, in Galacz abzuholen und nach Messina, dem Ver⸗ sammlungsorte der revolutionären Truppen, zu bringen.“
Italien. Das italienische Abgeordnetenhaus in Turin hat am Dienstag, 16. April, die Verhandlungen über den Gesetzentwurf wegen der Vollzugsformel bei öffentlichen Regierungshandlungen begonnen. Bekanntlich sind über diesen Gesetzentwurf die Meinun⸗ gen in ähnlicher Weise getheilt, wie über den früheren in Betreff der Uebertragung des Königstitels an Victor Emanuel. In der Dienstags-Sitzung sprachen die Abgeordneten Ferrari und Micali gegen die Zulassung der Worte: „von Gottes Gnaden“, und für die Bezeich— nung des Königs Victor Emanuel als des Ersten dieses Namens. Die Herren Petrucelli und Varese sprachen bloß gegen die Formel: „bon Gottes Gnaden“, doch nicht gegen „Victor Emanuel I.“ Die telegraphische Depesche, welche diese Mittheilung bringt, fügt bloß hinzu, daß noch die Herren Boggio, Oudes und der Minister Natoli das Wort genommen hatten und die Debatte fortgesetzt wurde. In der Sitzung des folgenden Tages sprachen Carutti, General-Secretair im Ministerium des Auswärtigen, und der Justiz⸗Minister Cassinis für den Gesetzentwurf, Ferrari gegen den— selben. In der Kammer ging das Gerücht, die Regierung werde in Kurzem schon den Gesetzentwuf wegen einer Anleihe vorlegen, deren Betrag jedoch noch nicht fest bestimmt sei.
Türkei. Aus Konstantinopel vom 17. d. wird gemeldet, daß der serbische Minister Garaschanin daselbst angekommen sei und die Räumung Serbiens durch die Türken verlangt habe. Omer Pascha ist zum Generalissimus in Bosnien ernannt worden.
Dänemark. Kopenhagen, 17. April. Dem Vernehmen nach wird das Kommando über die Flotte in der Ostsee dem Ad— miral van Dockum übertragen werden.
Sowohl J. A. Hansen als Baron Blixen-Finecke, beide be— kanntlich die Hauptstützen des Dannevirke-Vereins, haben sich in der letzten Repräsentanten-Versammlung gegen die Incorporation Schleswigs in Dänemark erklärt. Ersterer bemerkte, daß, wenn er dessenungeachtet der Soröer Versammlung beigewohnt habe, um seinen Freund Balthasar Christensen zu unterstützen, dies geschehen sei, weil nach seiner Auffassung die Incorporation Schleswigs in der vorgeschlagenen Adresse nicht ausgesprochen noch angedeutet sei.
Amerika. New⸗-Vork, 2. April. Die diplomatischen Ernennungen sind jetzt sämmtlich erfolgt. Schurz geht nach Spa— nien und Clah nach Rußland. Herr Sanford, der neu ernannte
Gesandte für Belgien, befindet sich bereits auf dem Wege seinen Posten und wird der erste Anköͤmmling unter den , . des neuen Regime in Europa sein. .
Das „Echo del Pacifico“ theilt mit, daß in San Francisco am 23. Februar eine Manifestation zu Gunsten der Union mit den Staaten Nord-Amerika's stattgefunden hatte. Die Duelle und die Ehescheidungen find in San Francisco so häufig geworden, daß . , . der Stadt sich in einem Hirtenbriefe bitter darüber eklagte.
Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.)
Dresden, Donnerstag, 18. April. In der heutigen Sitzung der Abgeordneten stammer ist in der Amnestiefrage einstimmig be⸗ schlossen worden, protokollarisch den Wunsch auszusprechen, daß diejenigen nachtheiligen gesetzlichen Folgen, welche verübte politische Verbrechen nach sich gezogen, bald und soweit thunlich Beseitigung
fin den möchten. London, Donnerstag, 18. April. Bei dem heute stattgehabten
Lordmahyor-Banket sagte Palmerston, England habe die Mission, seinen Einfluß zur Erhaltung des Friedens anzuwenden. Die schwebenden Fragen auf dem Kontinente können ehrenvoll ausge— glichen werden. Er vertraue, daß das ruhmvolle Werk — die Einigung Italiens — ohne Hinderniß werde vollendet werden, und hoffe noch immer, daß im Jahre 1861 der Friede erhalten werde.
London, Donnerstag, 18. April. Nach hier eingegangenen Berichten aus Washington bis zum 6. d. gewannen die Friegs⸗ gerüchte daselbst an Boden. Die Truppen der Südstaaten hat ten Fort Pickens bereits angegriffen. Man hatte Oberst Anderson aufgefordert, Fort Sumter binnen 48 Stunden zu räumen, und andernfalls mit einem Bombardement gedroht. Eine Fregatte und mehrere andere Schiffe der Union sind vollständig ausgerüstet nach dem Süden abgegangen.
Turin, Donnerstag, 18. April. In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer unterstützte Garibaldi die Interpellation in Betreff der Auflösung der neapolitanischen Armee. Fanti gab Erklärungen ab. Garibaldi hielt hierauf eine das Ministerium heftig angreifende Rede. Es entstand Tumult. Graf Cavour protestirte. Der Präsident bedeckte sich; die Sitzung ward unter⸗— brochen.
Bei der Wiederaufnahme der Debatten sprach Garibaldi mit Mäßigung und sagte, die Bildung dreier Divisionen Frei— williger sei nichts Vollständiges. Bixio sprach in versöhnlichem Sinne. Cavour acceptirte die Versöhnung und unterstützte die Inbetrachtnahme des Garibaldi'schen Vorschlages. Garibaldi sagte, er verlange eine Bewaffnung wie die in England; er sagte ferner, daß die französische Armee, indem sie Rom okkupire, feind⸗ lich sei und bezeichnete als Mittel seiner Versöhnung mit dem Ministerium die Wiederherstellung des Freiwilligen-Heeres und seine Sendung nach Neapel.
IVI ar kaethpreisge. 6erlin, 18. April.
Lu Lande: Weizen 3 Thlr. 7 Sgr. 6 Ef. Roggen 2 Thlr., auch 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Ef. Grosse Gerste 1 Thlr. 23 Sgr. 2 Ef. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 3 EF, auch 1 Thir 3 d d Finn,, Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf.
Lu Wasser: Weizen 3 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 3 Thlr. 5 Sgr. und 2 Thlr. 25 Sgr. Roggen 2 Thlr., auch 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Ef. und 1 Thlr. 25 Sgr. Grosse Gerste 1 Thlr. 23 Sgr. 9 ERf., auch 1Thklr. 20 Sgr. und 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Ef., auch 1 Thlr. Erbsen 2 Thlr. Futter-Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Ef, aueh 1 Thlr. 22 Sgr. 6 kf.
Das Schock Stroh 10 Thlr.“, auch 9 Thlr. 15 Sgr. und 9 Thlr.
Der Centner Heu 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 28 Sgr., geringere Sorte aueh 22 Sgr.
Kartoffeln, der Scheffel 23 Sgr. 9 Ef, auch 20 Sgr., und 17 Sgr. 6 Pf., metzenweise 1 Sgr. 9 Ef., auch 1 Sgr. 6 Pf. und 1 Sgr. 3 Ef.
Die Marktpreise des Kartoffel- Spiritus, per 8000 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 12. April 1861 193 2 195 hr 13. 195 2 1935 Thlr.
ohne Fass.