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britischen Gesandten am wiener Hofe über die neue österreichische Verfas⸗ sung. Cochrane tadelt die auswärtige Politik der englischen Regie⸗ rung, welche seines Erachtens geeignet sei, die Interessen Englands zu benachtheiligen, und spricht fich mit Entschiedenheit gegen die von Lord J. Russell aufgestellte Nationalitätslehre aus. Lord J. Russell entgegnet, er halte die Vorlegung der erwähnten Depeschen nicht für rathsam. Was die neue oͤstterreichische Verfassung anbe— lange, so stellten fich dem Versuche, constitutionelle Reformen in Desterreich einzuführen, allerdings bedeutende Schwierigkeiten entgegen, welche ihren Ursprung zum Theil in der allgemeinen Lage des euro⸗ päischen Festlandes, zum Theil in dem Nationalitätskampfe innerhalb der Monarchie hätten. Wie die Neugestaltung Oesterreichs wirken werde, lasse sich nicht voraussagen. Jedenfalls müsse man sich darüber freuen, daß die Grundsätze der Repraͤsentation bei der Regierung Anerkennung gefun⸗ den hätten, und daß die Volksvertreter zusammenberufen worden seien, um über Steuern und Staats-Ausgaben zu berathen. Er hoffe, es werde Niemand so von Vorurtheilen gegen Oesterreich befangen sein, daß er nicht wünschen sollte, der Kaiser und sein Volk würden Hand in Hand auf dem Pfade freier Repraͤsentatir⸗Einrichtungen fortwandeln. Eben so aber, wie die Russen dagegen seien, den Polen weitere Zugeständnisse zu machen, sei die liberale Presse in Wien gegen weitere Zugeständnisse an Ungarn. Eine Ausführung der Verfassung von 1848 mit einem besonderen uͤngarischen Minister des Auswärtigen und einem besonderen ungarischen Finanz⸗ Minister würde, wie auch er gern zugebe, einer Zerstückelung der Mo— narchie gleichtommen. Was man wünschen müsse, sei die Beobachtung der Grundsaͤtze der alten ungarischen Verfassung, und daß es dem Könige von Ungarn gelingen möge, die auf Fortdauer der National— Verfassung abzielenden Wünsche des ungarischen Volkes mit der Reichseinheit in Einklang zu bringen. Es fei dies eine böchst schwierige Aufgabe, mit deren Lösung auch der weiseste, mit den Verhältnissen des Landes vertraute einheimische Staatsmann vollauf zu thun haben werde, und es würde vermessen von einem Fremden sein, wenn er Rath ertheilen wollte. England könne nur das Beste wünschen. Was Venetien anbelange, so neige er sich sehr stark der Ansicht Peacocke's zu, daß das Aufgeben die— ser Provinz für DOesterreich wünschenswerth sei. Früher hätte der öster⸗ reichische Staat die niederländischen Provinzen als eine große Bürde empfun⸗ den und sie deshalb abgetreten. Eine ähnliche Bürde sei Venetien. Wenn er gleich gestehen müsse, daß die wider Oesterreich erhobenen Anschuldigun— gen häufig übertrieben seien, so lasse fich doch die in Venatien berrschende Abneigung gegen Oesterreich nicht wegläugnen, und so lange Venetien Oester⸗ reich geböre, lasse sich nicht erwarten, daß Oesterreich und Italien oder Deutschland und Italien auf dem freundschaftlichen Fuße mit einander stehen würden, der für die Aufrechterbaltung des europäifchen Gleichgewichtes so nöthig sei. Man müsse noch abwarten, was das österreichische Unterhaus zu den Steuern sagen werde, die das österreichische Volk für die italienischen Besitzungen Oesterreichs zahlen müsse. Doch das seien Fragen, welche das öͤsterreichische Volk selbst mit seiner Regierung auszumachen habe. Eine auf Syrien bezügliche Interpellation Sir J. Fergusson's beantwortet Lord 8. Ru ssell dahin, daß er sagt, der Bericht der europaäͤischen Kommission sei nach Konstantinopel befördert worden. Er seines Theils hoffe, daß sich Mit— tel und Wege finden ließen, die Lage der Bewohner des Libanon zu ver— bessern. Die Schwierigkeit liege darin, daß Rußland es für seine Pflicht halte, die der griechischen Kirche angehörigen tuͤrkischen Unterthanen unter seinen besonderen Schutz zu nehmen, während die Stellung Frankreichs zu den Katholiken eine ähnliche sei. Das Bestreben der englischen Regierung sei darauf gerichtet, Allen, ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses, die Wohlthaten einer guten Regierung zu sichern. Was die Räumung Syriens betreffe, so habe er allen Grund zu der Annahme, daß man franzöfischer Seits die Vertrags Bestimmungen einhalten werbe. Frankreich. Paris, 19. Mai. Der Minister des Innern hat verfuͤgt, daß Schweden und Norweger in Frankreich keiner Pässe mehr bedürfen, und daß Franzosen, die nach den skandinavischen Ländern wollen, auf einen einfachen Inlandspaß Frankreich ver— lassen und hierher zurückkehren können, da dorthin nicht mehr diplo⸗ matisch visirt zu werden braucht.
Der französische Gesandte in Washington hat von hier die allen Konsular-Agenten in Nordamerika mitzutheilende Weisung erhalten, sich der strengsten Neutralität zwischen Rorden und Süden zu befleißigen; übrigens würden zum Schutze der franzöfischen Handelsschiffe neue Kriegsschiffe abgefertigt werden, um an der amerikanischen Küste zu kreuzen.
8 11. Mai. Der am 27. Februar 1854 zwischen Frankreich und Belgien abgeschlossene und vor zwei Jahren bis zum 12. Mai 3 verlängerte Handelspertrag bleibt, laut einem heute im Moniteur“ publizirten Kaiserlichen Decrete vom gestrigen Tage, so lange in Kraft, bis der neue am 1. d. Mts. abgeschlossene Handelsvertrag vollgültig geworden sein wird. .
Von jetzt ab sollen alle zehn Tage specielle Exportlisten aus den Haupkt⸗Handelsplaͤtzen der See⸗ und Landgraͤnze, so wie aus Paris und Lyon im „Moniteur“ veröffentlicht werden. Heute ist der Anfang mit Cette, Rouen und Saint Louis gemacht. Die Länder, wohin exportirt worden, sind von einander gesondert. äh Vorgestern ist die große Industrie⸗, Pferde-, Gartenbau⸗, . und forstwirthschaftliche Ausstellung in Chalons sur ; arne durch eine Preisvertheilung geschlossen worden, bei welcher er erste Vice-Präsident des Senats, Herr de Royer (zugleich Präͤsident des Generalraths im Marne- Departement), ein heute im Moniteur, abgedruckte Rede gehalten, und darin namentlich auf die für die, Landwirthschaft in der Umgegend von Chalons so ersprießliche Wirkung des Lagers hingewiesen hat.
Spanien. Uus Mahrid vom 160. Mai wird telegraphirt,
daß die ministerielle „ Correspondencia“ die Erklärung bringt, Spanien habe bei der Annahme des Anschlusses von San Domingo sich durchaus nicht im Voraus zu etwas verpflichtet; doch solle die Sklaverei nicht wieder in der neuen Kolonie eingeführt werden ihre Gesetzgebung über die Plantage-Arbeit solle die der übrigen Antillen sein.
Unter dem 11. Mai wird telegraphisch gemeldet, daß die Re— gierung wahrscheinlich in Spanien eine Anleihe abschließen wird um der Handelskrisis in der Havannah Abhülfe zu verschaffen Das spanische Kabinet schickt fortwährend Kapitalien nach Cuba: am 10. gingen zehn Millionen Realen von Cadix nach der Habannah ab. Da der Kaiser von Marokko fest entschlossen ist, die Kabylen der Nordküste ihren Antheil an der Spanien schuldigen Friegs— Entschädigung zahlen zu lassen, so ist Soliman, des aisers Bruder mit einem Heere gegen die widerspänstigen Stämme im Anmarsche.
Die „Gaceta de Madrid“ veröffentlicht zwei Dekrete, womit I) die Sitzungen der Cortes auf einige Zeit ausgesetzt werden und 2) dem Kriegsminister ein außerordentlicher Kredit von 2,172,150 Realen, zum Ankauf von Pferden für die leichte Artillerie, bewilligt wird. — Dasselbe Journal zeigt ferner an, daß General Don Luis Pinzon zum Befehlshaber eines Geschwaders ernannt worden ist, welches sich in Algesiras versammeln wird.
Italien. Die „Opinione“ bestätigt nach Depeschen vom 4. Mai, daß die Reaction laͤngs der päpstlichen Grenze sich noch lebhaft behaupte und der Statthalter frische Truppen dahin ab— geschickt habe. Nach einer neapolitanischen Depesche vom 7. waren bis dahin aus Neapel und Gaeta drei Brigaden nach den Pro— vinzen Fondi und Aquila abmarschirt, und es war im Werke, die regulairen Streitkräfte in den von den Bourbonen noch immer in Aufregung gehaltenen Provinzen auf 50 9000 Mann zu bringen, „um reine Bahn zu machen“. In Monticelli war eine Abtheilung der 6 - 800 Mann starken aus dem Römischen eingefallenen Kolonne theils zersprengt, theils niedergeschossen worden. Auch in Fondi, zwischen Terracina und Capua, kam es zwischen Bourbonisten und piemontesischen Truppen zum Kampfe, der damit endete, daß die Reactionaire die Flucht in die Berge nahmen. Eine marseiller Depesche meldet aus Röm: „Neapolitanische Flüchtlinge, welche unter Chiabohe's Kommando aus den Abruzzen (ins Römische) wieder einrücken wollten, wurden durch französische und päpstliche Soldaten zurückgetrieben; aber, diese Flüchtlinge sind von Fondi her dennoch in die römischen Staaten zurückgekehrt.“
Laut einer marseiller Depesche vom 9. Mai hat „in Messina keine Erhebung stattgefunden; aber es herrscht daselbst große Be— sorgniß, und die Truppen lagern aus Furcht vor einem Ueberfalle zur Nachtzeit außerhalb der Stadt“.
„Il Regno d'Italia“ meldet aus Neapel, daß neue Verhaf— tungen in dieser Stadt, wegen politischer Umtriebe, stattgefunden haben. Jeden Tag werden neue geheime Verbindungen zwischen Rom und Neapel entdeckt.
Türkei. Aus Konstantinopel, 1. Mai, wird uber Marseille gemeldet, daß Omer Pascha in acht Tagen nach Bosnien und der Herzegowina, von wo die letzten Nachrichten übrigens besser lauten, abgehen wollte und von einer aus je einem Attachs aller Gesandtschaften der Großmächte bestehenden Delegation be⸗ gleitet werden sollte. Der türkisch-franzöfische Handelsvertrag soll bereits am Sonnabend, den 27. April, unterzeichnet worden sein. Der serbische Abgesandte, Garaschanin, fordert die Erblichkeit der Furstenwürde für die Familie Obrenowitsch, so wie Aenderungen der für die Festung von Belgrad und den Aufenthalt der Türken in deren Rayon bestehenden Bestimmungen.
Aus Bucharest, 2. Mai, wird berichtet, daß Fürst Kusa— die Deputation der walachischen Kammer empfangen und auf die Adresse, welche das Verlangen nach Vereinigung der beiden Donau— Fürstenthümer kund thut, laut dem Rumaͤnischen „Moniteur“ Fol— gendes geantwortet habe:
Meine Herren! Ich erkenne die ganze Wichtigkeit Ihres Schrittes. und freue mich, Ihnen anzeigen zu können, daß nach den bestimmten Zu⸗ sicherungen, die mir gegeben worden, die Vereinigung fortan eine vollendete Thatsache ist. Ihr Schritt beweist, im Widerspruche zu böswillig aus⸗ gesprengten Geruͤchten, daß die Vereinigung stets ein nationaler Wunsch der beiden Fürstenthümer gewesen. Ich bin stolz, meine Herren, über die Ermuthigung und Unterstützung, die ich bei Ihnen für die Festigung unserer Nationalität finde.
Fürst Kusa hat auch das Königreich Italien anerkannt; sein Glückwunsch⸗Schreiben ist dem Könige Viktor Emanuel am 5. Mai durch den Gesandten Basile Alexandri überreicht worden.
Dänemark. Kopenhagen, 19. Mai. Der König hat heute eine Sitzung des Geheimen Staatsrathes auf dem Schlosse— Christiansborg abgehalten.
Nach einer Einsendung in „Flyveposten“ fehlt es im Land— heere bei der neuen Formation noch an wenigstens 500 Offizieren, und der Einsender bedauert daher, daß man nicht alle 240 Reserve—⸗ Offizier-Aspiranten, die sich anbaten, angenommen habe. Er em⸗ pfiehlt zunächst die Beförderung tauglicher Unter-Offiziere und
Unter⸗Korporale zu Reserve⸗Lieutenants.
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mitteltransport durch Militairpersonen seiner Umgebung nach Niksik eskortiren zu lassen. Man hoffte, in Erwartung der Friedensmis⸗ sion Omer Paschas, die Waffenruhe zu erhalten.
Die von dem Orlogs -Capitain Paludan befehligte Fregatte Tordensksold“ hat heute Morgen auf die Rhede hinausgeiegt. „* Aalborgs Avis“ meldet, daß vorgestern mitder, Dania; 170 Mormonen von Aalborg abgegangen sind, um über Kopenhagen
land nach Utah auszuwandern. . . 6 . 9. Mai. Der Rest der hier vorhandenen See⸗
wehrpflichtigen, wovon mehrere verheirathet und. selbstständig sind, hat Ordre erhalten, Mitte dieses Monats sich in stopenhagen zu stellen. — Die hierselbst noch befindlichen vier Kanonenböte machen mehrmals in der Woche kleine Ausflüge auf der Eider. . Amerika. New-Vork, 27. April. Die Aufregung hier⸗ selbst hat sich insofern wenigstens gelegt, als man nicht mehr für Washington zitterte, das, laut den mit der früheren, Post eingetroffenen Berichten, sehr gefährdet schien. Der „Herald“ vom 2sten schreibt, es sei gewiß, daß das 7te New⸗-Porker und das Massaschussetts⸗ Regiment Washington wohlbehalten erreicht, daß Ersteres die zerstörten Straßen und Brücken in Stand gesetzt, und daß die Besorgniß vor einer Ueberrumpelung der Hauptstadt auf⸗ gehört habe. Der Trans port „Dampfer „Baltie“ meldet überdies zus Anapolis, daß auch, das 12te Regiment in der Nähe von Washington angelangt sei, und daß das 6te und te Regiment shnen auf dem Fuße folge. Der Potomac war bis jetzt offen ge⸗ blieben. Noch hatten, im Gegensatz zu früheren Gerüchten, die Sonderbündler die Ufer desselben nicht besetzt, und, befanden sich die Höhen von Geotgetown und Arlington noch im Besitze der Regierung. — Ueber die Truppenbewegungen der Sonderbündler liegen zerstreute Berichte vor. Fort Picke ns war, wie es scheint, noch nicht angegriffen worden, wahrscheinlich weil leine schweren Geschütze zur Stelle, waren. — 6000 Freiwillige aus dem Süden sollen zum Kriegsdienst in Richmonz bereit stehen und dürfte ihre Zahl binnen 6 Tagen bis auf 25,000 anschwellen. Es heißt, daß Praͤfident Davis bei ihnen ist, während der Ober-⸗-Kommandant, General Beauregard, noch in Charleston zu sein scheint. — In Vorktown und bei einem 3 Meilen oberhalb Richmond gelegenen Punkte waren Batterieen angelegt worden. Bei Harpers ferry standen 6000 Mann, deren nächste Bestimmung unbekannt ist, und 2500 Mann befanden sich in Norfolk. . . Mittlerweile sind aus Maryland Nachrichten eingelaufen, die ungünstig für die Secessionisten lauten. Aus Harrisburg wird gemeldet, beträchtliche Massen Neger seien nach Benn fo nahen ge⸗ flohen, und in Folge dessen sei das in der Grafschaft Vork in Pennsylvanien gelegene Dorf Hannover von den Maryländern an— gegriffen worden. Ganje Familien haben, wie es heißt, aus Mary⸗ land die Flucht ergriffen, um sich nach Pennsylvanien Ju retten, und in den Grenzgrafschaften des erstgenannten Staates fürchtet man, daß die ganze Sklavenbevölkerung sich auf die Beine macht. Schon sollen ibrer 500 davongelaufen sein. — In Baltimore scheint ebenfalls ein Umschwung der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Union stattgefunden zu haben. So schließt man aus dem veränder⸗ ten Tone der Journale und aus anderen Anzeichen, doch laßt sich darüber Verläßliches vor der Hand nicht mittheilen. Die Stadt wat noch immer in der Gewalt des Secessionistenpöbels, doch war weiter kein Unfug getrieben worden. ö Kö war das Gerücht verbreitet, daß Ex⸗ Praäͤsident Buchanan nach Canada geflohen sei, aus Furcht vor den 2000 Mann in Tankaster stehenden Ohio-Truppen, die gedroht haben sollen, ihm den rothen Hahn auf's Dach zu seßtzen. ; Asien. Das Reuter'sche Bureau bringt Nachrichten aus Schanghai vom 22. März. Das den Vang-tse-kiang hinauf— segelnde Expeditions-Geschwader war zu Hantu angekommen. zur Errichkung von Handelshäfen gewählten Punkte sind Hinkiang, Herokiang und Hanku. Zu Peking war ein Ministerium der aus— wärtigen Angelegenheiten eingesetzt worden. Wie aus Kalkutta, 18. April, gemeldet wird, waren die Aussichten für die Indigo⸗ Aernte schlecht. Die Ryots weigerten sich, zu arbeiten. Der „Lloyddampfer“ ist mit der Ueberlandpost aus Alexan⸗ drien in Triest eingetroffen. Aus Shanghai wird vom 85 Marz gemeldet, daß daselbst der Begehr nach Manufalturwagren im Zunehmen war. — Die Rebellen waren bemüht, mit den Aus—
ländern sich auf freundschaftlichen Fuß zu stellen.
Telearaphische Depeschen.
(Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.)
Trie st, Sonnabend, 11. Mai. Nach hier eingetroffenen
Nachrichten aus Ragusa vom 10. d. haben die Konsular⸗Agenten
neuerdings versucht, das belagerte Niksik mit Lebensmitteln zu ver⸗
sehen. Bei Kristaz stehende türkische Truppen unter dem Befehle
Derwisch Pascha's waren im Begriff, die Defileen von Douga anzugreifen. .
Triest, Sonntag, 12. Mai. Nach hier eingetroffenen Nach—
richten aus Cet tinje vom 10. d. haben die dortigen Konsuln der
Die
London, Sonntag, 12. Mai, Abends. Nach hier eingegan— genen Berichten aus New-Pork vom 2ten d. M. hielt man Washington für sicher. Die Aussicht eines unmittelbaren Kon⸗ fliktes hatte sich vermindert. Virginien will den Separatisten den Durchmarsch gegen Washington nicht gestatten. Tennessee ist ab⸗ gefallen. Eine Proclamation des Präsidenten Davis sagt, er werde sich jedem Angriffe bis aufs Aeußerste widersetzen.
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
Berlin, 10. Mai. In dem Zeitraume vom 16. bis 30. April 1861 wurden:
Steinkoblen, Braunkohlen und Coaks.
Tonnen. Klaftern.
62924 1090 12066
33022 — 16
Torf Brennholz
Transport⸗ weise
in Berlin ein⸗
geführt:
zu Wasser pr. Eisenbahn
1090 12082
95946
ĩ / zusammen
zu Wasser aus Berlin pr. Eisenbahn ausgeführt:
zusammen 1665
E exrlisnx er &etrekdehörse. vom 13. Mai. Weizen loco 70 83 Thlr. pr. 2100 Pfd., 82 — 83pfd. fein bunt. polnisch. 82 Thlr. bez., ab Kahn S3 — 8qpfd. gelh schles. 718 Thlr. frei Mühle be. .
Roggen loco S9 — Sipsd. 497 Lhlr. ab Kahn n. krei Bahn, 82 - 83 Pfd. 5 Thlr, ab Kahn pr. 2060pfd. bez, Frühjahr 4] —*9 - 48 Thlr. 4893 Br., 485 G., Mai -Juni 474 - 489 - I Thlr. bez. u. 6., 472 Fr.,, Juni - Juli 475 - 485-3 Thlr. bez., Br., u. G., Juli - August 4a —= 49-48 4 Thlr. bez., Br. u. G., August - September 485 — 49 Thir. bez., September — Oktober 485 — 495 - 497 Thlr. bez, Oktober- November 485 - 499 - 49 Thlr. bez. .
Gerste, grosse u. Kleine, 38 - 44 Thlr. pr. 1750pfd.
Hafer to 23 — 265 Thlr., Lieferung pr. Erühjahr 26 Thlr. ben., Mai - Juni, 265 Thlr. bez., Juni - Juli 26 — * Thlr. bez., Juli- August 26 Thlr. Br., September- Oktober 265 Thlr. Br.
Erbsen, Koch- und Futterwaare 47 - 48 Thlr.
Rüböl loco 117 Thlr. Br., Mai und Mai-Juni 113 - Thlr. bez. u. G., 113 Br., Juni - Juli 11x —- Thlr. bez., Br. u. . Juli- August 15 Tilt. bez., Br., u. G., September - Oktober 13 — 4 — — 3 Thlr. bee, , , , n, —
Leinöl locs 1067 Thlr., Lieferung 107 Thlr. — —
Spiritus loco ohne Fass 1832 — * Thlr. bez.. Mi und Mai - Juni 195 — 196 Thlr. bez. u. Br., 195 G., Juni - Juli 195 - Thlr. bez., Fr u. G., Jusi August 19559 — 433 Thlr. bez., Br. u. E. Aus ust, September 195 - 4 Thlr. bez., Br. i. G., September - Oktober 195 — Thlr. bez., Oktober - November 185 — 4 LThlr. bez.
Weizen jn feineren Gattungen mehr gekragt. — Roggen in loeo stilles Geschäft. Termine, matt eröffnend, befestigten sieh im Verlaufe and schliessen nach einer wesentliehen Preiserhöhung ꝛuhiger. Gek. 15,000 Ctr. — In Rüböl war das Geschäft zu bessern Freisen wegen Mangel an Abgebern ziemlieh beschränkt. — Spiritus anfangs etwas billiger verkauft, schliesst fest und höher. Gek. 10,000 Qrt.
—
Eslam, 13. Mai, 1 Uhr 38 Minuten Nachmittags. STei- pe, Stats. Anzeigers] Oesterreichische Banknoten 793 Br. Frei- burger Stamm- Aectien 1023 Br. Oberschlesische Actien Litt, A. u. C. 1214 G.; do, Litt. B. — Oberschlesische r, Iitt. D., 4proz., g0r Br.; do. Litt. F., 43pro2z., 86 * 8. do. a 4 Zzproz., 187 G. RKosel-9derberger Stamm- Actien 34 6. . Brieger Actien —. one ,,,, Stamm-Actien 315 Br. Preus- ische 5proz. Anleihe von 1859 107 Br . Inh pr. S0) pt. Tralles 18 183. Lhlr. Bez. n. 33. . 6. Weizen, weisser , 70 = 65 Sgr. Roggen 55 — 66 Sgr.
— r. Hafer 27 * gr. . . , Verkehr hei günstiger Stimmung und neuerdings e,, . Mai. 1 Uhr 35 Minuten Nachmittags. (Lel. Dep. des Staats- Anheigers. Weizen 72— 87. Roggen 444 45 Mai - Juni 443. Juni- Juli 443-45 ber., Juli-August 457 G., September · Oktober 6 bee, sübös. Mai 11, Septembes- Oktober 115-146 ber. Spiri, os 1, Me güni (93, uni- Juli 6 — igz ber,, Juli August 10
Großmächte den Fursten von Montenegro bestimmt, einen Lebens—
da, August- September i. G, September - Oktober 183 da.