Justiz⸗Ministerinm.
Der Notar Manstetten in Bacharach ist vom 1. J
1072
uli e.
ab in den Friedensgerichts bezirk Münstermayfeld im Landgerichts⸗ bezirke Coblenz, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Polch, ver⸗
setzt worden.
Der Notariats⸗Kandidat Friedrich Daubenspeck in
Geilenkirchen ist zum Notar für den F
riedensgerichts bezirk Bacha⸗
rach im Landgerichtsbezirke Coblenz, mit Anweisung seines Wohn—
sitzes in Bacharach, ernannt worden.
Preußische Bank.
Monats-Uebersicht der Preußischen Bank,
gemäß §. 99 der Bank-⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846.
. 6
) Geprägtes Geld und Barren )
1
9.
3) Wechsel⸗Bestände
I Lombard⸗Bestände
5) Staats papiere, verschiedene und Activa
. m Umlairrtr. 90 814,000
S7, 912,000 Thlr.
Forderungen
Kassen⸗Anweisungen und Privat⸗Banknoten 1679, 000 39,956,900 b. Hb 000
5,375,000
1 *
f.
l/
7) Depositen⸗Kapitalien 25,B 126,000 Thlr. 8) Guthaben der Staats-Kassen, Institute und Privat⸗Personen, mit Einschluß des Giro⸗Verkehrs Berlin, den 31. Mai 1861. Königlich Preußisches Haupt-Bank-Direktorium.
v. Lamprecht. Meyen. Schmidt. Dechend. Woywod. Kühnemann.
Bekanntmachung.
Die Hauptbank wird auch in diesem Jahre auf Wolle, deren Niederlegung in die Speicher der Bank geschehen kann, Darlehne gewähren. Die Versicherung der in die Bankspeicher abgelieferten Wolle gegen Feuersgefahr wird auf Verlangen der Verpfänder für deren Rechnung Seitens der Bank besorgt und können die Darlehne, wenn die dafür verpfändete Wolle bis 3 Uhr Nachmit— tags in den Bankspeichern aufgelagert sein wird, noch an dem— selben Tage bei der Haupt-Bank-Kasse in Empfang genommen werden.
Anträge auf Bewilligung von Darlehnen sind an die Bank— Taxatoren Bernard, Lietzmann, Natorff und Parisius zu richten, von denen einer oder mehrere an den Wollmarkts-Tagen im Bank⸗Gebäude anzutreffen sein werden.
Berlin, den 15. April 1861.
Königlich Preußisches Haupt-Bank-Direktorium.
Angekommen: Der bisherige Kurfürstlich hessische außer⸗ ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, bon Wilkens-Hohenau, von Dresden.
Abgereist: Der General-Major und Commandeur des
Kadetten-Corps, von Rosenberg, nach Kulm.
uebersicht. der auf nachbenannten Wollmärkten im Jahre 1860 berkauften Wolle und der dafür gezahlten Preise.
Es wurden verkauft
Die Preise waren für den Centner
extrafeine Wolle
feine Wolle
Ctr.
mittlere Wolle
Ctr.
ordinaire
Wolle
feine mittlere
Wolle
ordinaire extrafeine
Wolle
Ctr. ECtr. . Thlr. Thlr.
li J Königsberg i. Pr
Landsberg a. W. ...... . Magdeburg
Mühlhausen
Paderborn
—w— 8
)durchschnittlich.
21, 866 15,000 173 1,300 4.000 434 354 230
45,6546 19,000 461 200
5, 400 552 311 1429 7,766 4,720 6, 1418 130 305
5523 87 -= 95 138-7 5665 26 1623-110 96-953 55 865 58 62 ̃ 3 6. 85 398 3 2. 1200 S3 - 91 50 -= 66 15 5 — 3 406— 5 25 z ö 16 – 57 o5 -= 56 12 235 90 983 57-86 16 -= 55 5 5 = 100 38 — 95 33 — 55 1345 5 = 97 31 —- 53 51 - 55 1350
278 — 63— 73
Nichtamtliches.
Seine Majestät der
Preußen. König Albrecht.
Berlin, 4 Juni. empfingen heute Se. Königliche Hoheit den Prinzen Allerhöchstdieselben nahmen den Vortrag des General—
Adjutanten General-Majors Freiherrn bon Manteuffel entgegen, und empfingen den Polizei⸗Präßidenten Freiherrn von Zedlitz und den Geheimen Regierungs-Rath von Winter.
— In der heutigen (63sten) Sitzung des Hauses der Abgeordneten wurde der Schlußbericht der Budget⸗Küommission, der Lietzsche Mennoniten⸗Antrag, der Harkortsche Antrag in Sachen der Auswanderung nach Brasilien, so wie eine Anzahk von Peti— tionen in Bezug auf das Einquartierungs- und Serviswesen, sämmtlich nach den betreffenden Kommissiöns-Anträgen erledigt.
Die Uhlichsche Beschwerde wegen des Schackschen Corpsbefehls wurde der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.
Bremen, 3. Juni. Dem Vernehmen nach haben die lang— dauernden Verhandlungen über die Abtretung des von Bremen bei Bremerhaven erworbenen Areals seitens Hannovers zu einem be— friedigenden Abschluß geführt. (W. 3.)
Sachsen. Dresden, 1. Juni. Ihre Kaiserlich Königliche Hoheit die verwittwete Großherzogin von Toscana und Ihre König— liche Hoheit die Prinzessin Amalle sind heute früh nach Berlin gereist. (8. Z.)
Eisenach, 1. Juni. Die drei ersten Konferenzen der deut— schen evangelischen Kirchenkonferenz sind mit Berathungen über die Stellung des Kirchenregiments zum Patronat und über die von den deutschen Bibelgesellschaften angeregte und von der Canstein—
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schen Bibel Anstalt in Halle aufgenommene Frage wegen einer verbesserten Recension der lutherischen Bibelüberfetzuug, so wie über den Plan der Aufnahme einer vollständigen Statistik für die evan— gelische Kirche Deutschlands ausgefüllt worden. Die Protokolle der Konferenz erscheinen in dem „Stuttgarter Allgemeinen Firchen— blatte für das evangelische Deutschland.“
ahssau. Wiesbaden, 1. Juni. Seit 8 Tagen befindet sich die Herzogin von Brabant auf dem nassauischen Schlosse Schaumburg bei ihrem Bruder, dem Erzherzog Stephan von Oester⸗
reich. (5. P. 3)
Schweiz. Bern, 3. Juni. Die Mitglieder der genfer Re— gierung, die ihre Demissien gegeben hatten, wurden heute mit einer glänzenden Majorität wieder gewahlt.
Niederlande. Haag, 2. Juni. Das neue Postgesetz, durch welches ein gleichmäßiges Porto von 5 Cents für das ganze Land eingeführt werden sollte, ist, nachdem es von der Zweiten Kammer mit großer Majorität angenommen war, von der Ersten mit 21 gegen 12 Stimmen verworfen worden.
Belgien. Brüssel, 1. Juni. Wie der heutige „Moniteur“ meldet, hat der Finanzminister Freère dem König seine Entlassung eingereicht. Das amtliche Blatt berichtet außerdem, daß den fran' zösischen Ministern Rouher und Thouvenel ans Anlaß der Unter— zeichnung des Handelsvertrags das Großkreuz des Leopoldsordens verliehen worden sei.
Frankreich. Paris, 2. Juni. Der Unterrichts-Minister hat eine Kommission ernannt, welche die durch Erlaß vom 12. De⸗ zember 1860 ausgeschriebenen Preisschriften über die Frage: „Welche Bedürfnisse hat der Elementar-Unterricht in Landgemeinden in Betreff der Schule, der Schüler und des Lehrers?“ prüfen soll. — 3. Juni. Der Prinz und die Prinzessin Napoleon werden sich morgen in Marseille einschiffen.
Spanien. Madrid, 31. Mai. Es ist gestattet worden, daß Baumwolle während eines Zeitraumes von vier Monaten aus nicht produzirenden Ländern eingeführt werden darf.
Italien. Turin, 31. Mai. Vom 1. Juni an wird der italienischen Armee keine Kriegszulage mehr ausgezahlt. Die Finanzen bedürfen der möglichsten Erleichterung. — Bei Gelegen— heit der Vertheilung der neuen Fahnen, welche am 2. Juni statt— findet, hat der König einen Tagesbefehl an die Armee gerichtet, welcher mit den Worten beginnt: „Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten! Bald werden es 13 Jahre sein, daß mein erlauchter Vater, als er den Tieino überschrikt, um den Befreiungskrieg des Vaterlandes zu beginnen, Euch die dreifarbige Fahne mit dem sabohischen Kreuze übergab und die prophetischen Worte sprach: „„Die Schicksale Italiens gehen ihrer Reife entgegen.“ Mit dieser Fahne habt Ihr dieser glücklichen Prophezeihung durch glän— zende Siege entsprochen.“
— 2. Juni. Das Nationalfest wurde mit großem Glanze begangen; es herrschte die vollkommenste Ordnung.
Der mailänder „Unità Italiana“ vom 30. Mai bringt ein offenes Schreiben, das Garibaldi an den Präsidenten des italieni⸗ schen Einheits-Vereines in Palermo gerichtet hat, in welchem er die Entfernung des Papstes aus Rom als die Bedingung der ita— lienischen Einheit fordert.
Das italienische Abgeordnetenhaus hat sich bis zum 4. Juni vertagt.
Das Budget des Ftriegs-Ministeriums für 1861 weist eine Gesammt-Ausgabe von L. 222,214,800 nach. Davon kommen 149 Millionen in runder Zahl auf ordentliche, 11 auf außerordent— liche Ausgaben und 60 auf exceptionelle Ausgaben, welche durch die gegenwärtigen politischen Verhältnisse nöthig gemacht werden. Das Budget nimmt eine Gesammt-Truppenzahl von 195,880 Mann und 29 837 Pferden als Grundlage an.
Dem Statthalter von Sicilien wurden drei Kanonenboote, darunter „la Veloce“ und „l'Ardita“ zur Verfügung gestellt, um die dortigen Gewässer von den Seeräubern zu säubern.
„Il Regno d'Italia“ bringt einen Artikel mit der Ueberschrift: „Die Wahrheit über Sicilien“. Alle Blätter der Insel, sagt es, die ministeriellen nicht ausgenommen, mit Einschluß der „Per⸗ severanza“, schildern einstimmig die gegenwärtige Lage der Insel mit den schwärzesten Farben. Oeffentliche Sicherheit giebt es nicht, we— der auf dem Lande, noch in den Städten, selbst nicht in den Haupt⸗ straßen von Palermo. Ueberall werden Morde begangen, auch bei Tage und an vielbesuchten Orten. Diebstaͤhle sind an der Tages⸗ ordnung; Niemand ist mehr seines Eigenthums sicher. Die Ver— waltung ist in vollständigster Unordnung, der Handel gelähmt; der
öffentliche Unterricht ist, wie die Eisenba nen, die Straßen . kurz wie alle schöne . auf dem 2
Das turiner Bankhaus Bolmida hat einen Vertrag mit dem Comptoir d'Escompte in Paris abgeschlossen, um für Fla alle Geschäfte zu vertreten, die dieses Land mit China ünd Indien macht, sowohl was die Kredit-Eroͤffnung für diesen Then des Orients und die Diskontirungen der von dort auf Italien gezoge⸗ nen Wechsel betrifft, als auch in Bezug auf direkte Importation chinesischer und indischer Waaren in italienische Häfen.
Entlang der Küste des Adrigtischen Meeres will die piemon— tesische Regierung eine Eisenbahn bauen lassen, welche von Ancona anfangend, bis in die Südspitze von Apulien und an den Golf von Tarent reicht, sich in das Innere verzweigt und mit den bestehen⸗ den Bahnen bei Neapel in Verbindung gesetzt wird. In 5 Jahren muß der Bau aller Strecken vollendet sein. Welche Wichtigkeit diese Bahnen haben müssen, geht schon daraus hervor, daß die sar⸗ dinische Regierung hohe Zinsen und Amortisationsquoten garantirt. Der Vertrag ist zwischen der Regierung und Herrn Paul Talabot abgeschlossen worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Juni. Die heutige „St. Petersburger Zeitung“ bringt ein Manifest Sr. Majestät des Kaisers vom 19. Äpril d. J. über die vorläufig an Stelle des Finnischen Landtages angeordnete Bildung einer „Spe— zial⸗Kommission“ aus Abgeordneten des Adels, der Geistlichkeit, Städte und Bauern. In einem Handschreiben des Kaisers an den Präsidenten der Kommission ist erklart, daß die Mitglieder der⸗ selben in allen Fragen, welche ihnen vorgelegt werden, frei und offen ihre Meinungen über die Bedürfnisse des Landes aussprechen und die Mittel zu deren Befriedigung angeben sollen. Um die Ärbeiten der Kommission zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, gestattet der Kaiser den Druck und die Publication ber Verhandlungen in den Sitzungen.
Warschau, 31. Mai. Die heutige „W. Ztg.“ zeigt das bexeits telegraphisch gemeldete Ableben des Fürsten- Statthalters mit folgenden Worten an: „Gestern Mittag 12 Uhr endete nach kurzer Krankheit sein verdienst- und ruhmvolles Leben weiland Se. Durchlaucht Fürst Gortschakoff, General-Adjutant, General der Artillerie, Oberbefehlshaber der ersten Armee, Statthalter Sr. K. K. Majestät im Königreiche Polen.“ — Der Fürst hat in sei— nem Testamente den Wunsch niedergelegt, in Sebastopol beerdigt
zu werden.
Amerika. New-Pork, 17. Mai. Auf dem öhstlichen Kriegsschauplatze bestehen die wichtigsten Momente augenblicklich in der vollständigen militairischen Occupation der Stadt Baltimore, in der Aufstellung der Rebellen zu Harpers Ferrh und in der außergewöhnlichen Verstärkung der Besatzung des Forts Monroe, das den Eingang zu den virginischen Häfen Richmond und Nor⸗ folk beherrscht.
Baltimore befindet sich bollständig in der Gewalt des Bundes. Seit Mittwoch besteht das Oecupationscorps aus pennspylvanischen Truppen unter General Cadwallader. Der Belagerungszustand ist erklärt, eine Partie Waffen (2200 Musketen und 4000 Hellebar— den), welche der Millionair Roß Winans (nach Astor der reichste Mann im Lande, ca. 20 Millionen „werth“) für die Rebellen hat anfertigen lassen, ist saisirt, Winans selbst verhaftet und nach der Citadelle, dem Fort MeHenry, abgeführt worden, aber bereits wie⸗ der auf freien Fuß gesetzt, nachdem er sein Ehrenwort gegeben, nichts feindliches gegen die Regierung der Vereinigten Staaten vorzunehmen. . .
Die wichtigste Folge der Occupation von Baltimore ist, daß der Gouverneur Hicks, nach der am 13. erfolgten Vertagung der Legislatur, in Gemäßheit der Proclamation des Praäsidenten vom 15. April das Bundeskontingent von Maryland (4 Regimenter) aufgeboten hat. Die Bundesregierung hat sich zuvor bereit er⸗ klärt, dieses Kontingent nicht außerhalb der Grenzen des Staats oder des Distrikts Columbia zu verwenden.
Die von den Rebellen nach Harpers Ferry vorgeschobene Truppenabtheilung besteht nach den zuverlässigsten Angaben aus nicht mehr als 5000 oder 6000 Mann. (W. 3.)
Telegraphische Depeschen. (Aus dem Wol ff'schen Telegraphen⸗Büreau.)
London, Montag, 3. Juni, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses sagte Russell, daß die Konferenz über die zukünftige Regierung im Libanon noch keinen Beschluß gefaßt habe; er theilte ferner mit, England werde nicht gestatten, daß Schiffe,