1988
Thore aufgestellten Gewerke anschlossen, wieder in Bewegung. Als derselbe das Thor erreichte, sandte die Kirche dem erhabenen Herr— scherpaare durch das Geläute aller Glocken der Staöt ihren Will⸗ kommensgruß entgegen. Gegen 1 Uhr traf der Zug bei der Ehren— pforte ein.
Hier wurden Ihren Majestäten von den dazu aus⸗ erwählten Jungfrauen poetische Ansprachen gehalten und Gedichte überreicht.
Als der Zug sich der Ehrenpforte genähert hatte, verstummte die Musik der Gewerke, und in demselben Momente ertönte von der Ehrenpforte herab der Krönungsmarsch. Beim Verlassen der Ehrenpforte geleitete das Herrscherpaar die Nationalhymne, welche von dem dort aufgestellten Musikcorps angestimmt wurde. So ge— langten Ibre Majestäten unter dem wieder und wieder er⸗ neuerten enthusiastischen Hochruf des Publikums durch die Königs— straße über den Schloßplatz, die Schloßfreiheit und den Lustgarken gegen 32 Uhr nach dem Königlichen Schlosse.
Bald darauf erschienen Ihre Majestäten auf dem Balkon über dem der Breiten Straße gegenüberliegenden Portal II., um dem Volke sich zu zeigen, das mit kaum endenwollendem Freu denruf das Herrscherpaar empfing, ein Jubel, der sich erneuete, als neben den Königlichen Eltern dann auch das Kronprinzliche Paar mit dem Sohne sich der Menge zeigte. Die Majestäten verließen nach wenigen Minuten diese Staͤtte, um sich nach dem Balkon über dem Portal 1V. — dem nach dem Lustgarten belegenen — zu begeben, wo der bis gegen Abend dauernde Vorbeimarsch der Ge— werke und Innungen begann, aus deren Mitte die Jubelgrüße stets erneut emporftiegen.
Abends war die Stadt in einer Weise erleuchtet, wie sie in Berlin bisher wohl noch nicht gesehen worden. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften fuhren gegen 8 Uhr Abends durch die Stadt und wurden überall mit tausendstimmigen Hoch's und Vivats begrüßt.
Königsberg, 20. Oktober. Unter den Ansprachen, welche an Se. Majestät den König nach vollzogener Krönung gerichtet wurden, ist noch zu erwähnen die des Kardinal“ Erzbischofs von Köln, Johannes von Geissel, der als Sprecher der katholischen Bischöfe folgende Rede hielt:
„Allerdurchlauchtigster, Allergnaͤdigster König und Herr! Königliche Majestät! Ew. Königliche Majestaͤt feiern heute mit allen Landen Ihres weiten Reiches einen Freuden- und Ehrentag. In der eben abgeflosfenen Stunde haben Ew. Majestät mit der von Gott verliehenen Krone feierlich Sich gekrönt und mit demselben Sinnbilde der Königlichen Ehre und Würde zugleich das Haupt Allerhöchstihrer erlauchten Gemahlin geschmückt. An diesem für das Vaterland ewig denkwürdigen Tage gereicht es auch uns Bischöfen zur hohen Ehre und zu frommer Befriedigung, vor den Thron Ew. Majestät treten zu dürfen, um gemeinsam unsere ehrerhietigste Theilnahme zu bekunden und unsere unterthänigste Huldigung darzubtin— gen. Allergnädigster König und Herr! Bereits sind wir Bischöfe Ew. Majestät durch Eid und Gelsbniß eng verpflichtet. Als wir unser bischöfliches Amt antraten, da haben wir Ew. Majestät Königl. Herrn Bruder — glorreich ge⸗ segnet sei Sein Andenken unter uns immerdar — feierlich gelobt, Ihm und Seinen Nachfolgern auf Preußens Throne allezeit hold, treu, gehor⸗ sam und unterthänig zu sein; und heute kommen wir, dieses eidliche Ge— löbniß auch vor Ew. Majestät, auf Allerhöchstwelche nunmehr die Krone übergegangen, zu bestätigen. Wir thun dieses freudig, voll und ganz, von Herzen. Wir wissen, Ew. Majestät sind unser pon Gott gesetzter Koͤnig und Herr, und Allerhöchst Ihnen gelten fortan unsere Pflichten nach Gottes Gebot, das da lehrt, der Obrigkeit unterthan zu sein, den König zu ehren und dem Cäsar zu geben, was des Cäsars ist. Und diese Pflicht, wir vertiefen sie und geben ihr Weihe und Seele, indem wir sie bereitwilligst und freudig üben und lehren — sie üben in vorangehen— dem Beispiele wir selbst und sie lehren alle die, so da unserem Hirten⸗ amte anvertraut sind. Fönigliche Majestaͤt! In dieser Gesinnung steben wir hier, acht Bischöfe Ihres Reiches — unser ehrwürdiger neun und siebenzigjäbriger Bruder von Ermland ist, weil körperlich abgehalten, durch seinen zu dieser Feier abgeordneten Weihbischof mit uns anwesend — acht Bischöfe stehen wir hier, die kirchlichen Vertreter von sieben Millionen Ihrer Unterthanen. Diese sieben Millionen,
sie steben hier mit uns, sie füblen durch unser Herz, sie sprechen durch
unseren Mund und bringen mit uns und durch uns Ew. Königlichen Majestät ihre tiefste Huldigung und ihre freudigsten Glückwünsche dar. zn der eben abgewichenen zehnten Morgenstunde dieses Tages sind sie, urch unsere Hirtenworte dazu ermuntert, überall, in allen Provinzen von Ermland bis Trier in ihre Dome und in ihre Kirchen gezogen und haben dort in festlichem Gottesdienste zum König der Könige gebetet, daß er Einer Engden reichste Fülle berabsenden wolle auf bas geliebte, heute mit der höchsten irdischen Ehre und Würde gekrönte Königspaar. Und diese Gebete und Segenswünsche unserer Gläubigen haben wir, ihre Bischöfe, in derselben Stunde im Gotteshause zum feierlichen Hochamte, bereint auf den Altar niedergelegt, und ber das Pontifikat⸗Hochamt feiernde Bischof hat sie alle in einen großen Gebetskranz zusammengeflochten und sie mit Herz und Mund hierauf zum Throne Gottes getragen, damit Der e don da als eine Segens‘ und Gnadenskrone herabsenke auf das Haupt unseres Königs und unserer Königin für Zeit und Ewigkeit. Den lso argebrachten Glück⸗ und Segenswünschen wollen Ew. Königliche stät allergnädigst gestatten, eine tiefgefüblte, ehrfurchtsvolle Bitte anzuschließen. An diesem Freuden⸗ und Ehrentage erlauben wir uns,
Königlichen Majestaͤt huldvollen Blick auf unsere Kirche zu lenken.
tm und innig empfehlen wir sie und ihre in Kraft der Staalsbertrage
und der Verfassung ihr zustehende selbstständige Stellung und unbehinderte Wirksamkeit dem mächtigen landesväterlichen Schutze; wir legen ihre Wehlfahrt an das Königliche Herz Ew. Majestät, und wir glauben und vertrauen, ja wir wissen, daß sie da eine wohlwollende Stätte und eine huldvolle Aufnahme finden werde. Mit der freudigsten Dankbarkeit und getreuesten Hingebung wird darum auch unsere Kirche, unter dem gerech⸗ ten und milden Scepter Ew. Majestät, ihre große, heilige Sendung er— füllen; sie wird fortfahren, in dem glorreichen Scepter Ew. Masestaͤt untergebenen Landen ihre Kinder in der Gottesfurcht, in dem Ge⸗ horsam gegen die Obrigkeit und in der Treue! und Ehrfurcht ge— gen den König heranzuziehen und ihnen in der Lehre und Uebung aller Christen⸗-Tugenden und aller Unterthanenpflichten zur immer? währenden Neubegründung und Förderung der Gottesordnung und Menschenordnung voranzugehen. Wenn auch in diesen Ta? gen weit verbreiteter Ümsturzgelüste anderwärts ungerechte Hände, bor— geblich einer durch Waffendruck und Trug erpreßten Volksstimme, die eben nicht Wottes Stimme ist, folgend, nach fremden Kronen greifen, und wenn ihre blutige Faust den ältesten, rechtmäßigsten und ehrwürdigsten Thron in Trümmer zu schlagen sucht, so kann und darf und wird die Kirche, ihr Oberhaupt und wir sich dennoch niemals abhalten lassen, fort und fort Zeugniß abzulegen für die ewige Gottesordnung und die darauf gegründete Menschenordnung, und Einsprache zu erheben gegen Unrecht und Gewalt; und es muß üns das eine um' so dringendere Aufforderung werden, uns mit allen unseren Gläubigen immerdar, was immer auch kommen möge, um den Thron und die geheiligte Person unseres bon Gott gesetzten Königs eng zusammen zu schaaren, und sie Alle werden für ihres Königs Ehre und Würde, Seine Macht und Seine Majestaät ein— stehen, unwandelbar fest in Treue und Liebe. Geruhen Ew. Majestät, diese knnigste und ehrfurchtsvollste Huldigung der Bischöfe, deren Organ in diesem feierlichen Augenblicke zu sein sch mich glücklich schätze, huldreich entgegen zu nehmen. Der König der Könige, der die Reiche und Kronen bertheilt, und von dessen Gnaden auch Ew'— Majestät auf den mächtigen Preußenthron gesetzt sind und dessen Hand Allerhöchsie mit der ruhm— vollen Krone gekrönt, wolle diese Krone zum Unterpfande aller Gaben des Geistes von Oben werden lassen, er wolle Ew. Königliche Majestät ausrüsten mit der Gabe der Weisheit und des Rathes, der Kraft und der Stärke, der Gerechtigkeit und Milde, zu einer langen, glücklichen und ruhmvollen Regierung, reich gesegnet für Ew. Majestät Selbst und reich gesegnet für ihr treues Volk! Heil dem Könige! Heil der Königin! Heil dem ganzen Königlichen Hause!“
Se. Majestät der König geruhte auf die Ansprache zu er— widern: „Sehr gern habe Ich aus Ihrem Munde, hochwürdiger Herr Kardinal und Erzbischof, Ihr und Ihrer Mitbischöfe Geloͤb— niß der Treue und des Gehorfams empfangen, das Sie bereits Meines in Gott ruhenden Königlichen Bruders Majestäͤt geleistet und jetzt Mir als seinem Nachfolger in der Krone erneuert haben.
Es gereicht Mir zur Genugthuung, die Verhältnisse der katho— lischen Kirche für den Bereich Meines ganzen Staates durch Ge— schichte, Gesetz und Verfassung wohl geordnet zu wissen. Sie darf vertrauen, daß Ich ihr in Gerechtigkeit und Wohlwollen fernen Meinen landesvaͤterlichen Schutz gewähren und sie in Ausführung ihres heiligen Auftrages unterstützen werde. Dagegen erwarte Ich mit Zuversicht, daß der Klerus Meines Landes, wie Sie es ver— sichern und woran Ich nie gezweifelt habe, fortfahren wird, Meine katholischen Unterthanen zur Gottesfurcht und zum Gehorsam gegen die von Gott geordnete Obrigkeit, wie zur Achtung vor dem Ge— setz, der einzig festen Grundlage staatlicher Ordnung, anzuleiten und selbst ihnen hierin mit gutem Beispiel, wie bisher, voranzu leuchten. Es hat Mich gefreut, Mein Herr Kardinal und Erz⸗ bischof, Sie und Ihre hochwürdigen Amtsbrüder als persönliche Zeugen Meiner feserlichen Krönung hier zu begrüßen. Halten Sie sich der Fortdauer Meiner Königlichen Gnade versichert.“
Bromberg, 21. Oktober. Ihre Königlichen Majestäten waren heute Vormittag 114 Uhr hier eingetroffen und von den Civil- und Militairbehörden, so wie bon Jungfrauen der Stadt auf dem reich dekorirten Bahnhofe empfangen worden. Vom Bahnhofe fuhren Ihre Majestäten in einem offenen Wagen durch die reich geschmückten und mit zahlreichen Ehrenpforten versehenen Straßen nach dem Marktplatze, wo Allerhöchstdieselben, wie auch der Kron— prinz und der Großherzog von Baden, der Feier der Grund stein— legung zum Königs-Denkmale beiwohnten. Die Kronprin— zessin war auf dem Bahnhofe zurückgeblieben. Nachdem die Aller— höchsten Herrschaften in der Loge ein Dejeuner eingenommen hatten, fand die Abreise nach Frankfurt a. O. um 2 Uhr statt.
Sachsen. Dresden, 22. Oitober. Das Gewerbe— gesetz ist publizirt; das heute ausgegebene 10. Stück des Gesetz⸗ und Verordnungsblattes enthält dasselbe. Das Gesetz trägt als Datum den 15. Oktober d. J. und in Gemäßheit seines letzten Paragraphen (§. 127) tritt es mit dem 1. Januar 1862 in Wirksamkeit. Dasselbe Stück des Gesetz- und Verordnungs— blattes enthält noch drei fernere auf das gedachte Gesetz bezügliche Publicationen von gleichem Datum, namlich unter Nr. 95: Geseßtz, die Entschädigung für Hinwegfall gewisser Verbietungsrechte be— treffend; Nr. 96: Gesetz, die Errichtung von Gewerbegerichten be— treffend und Nr. 97: allerhöchste Verordnung, die Einführung des Gewerbegesetzes in der Oberlausitz betreffend. — Die zum Theil umfänglichen Ausführungsverordnungen zu der nenen Gewerbe— gesetzgebung werden, wie wir vernehmen, demnächst zur Veröffent⸗ lichung gelangen. (Dr. J.)
1989
Hessen. Darm stadt, 21. Oktober. Se, Hoheit der Groß⸗ berzog hat gestern den Großherzoglich badischen Legationsrath Freiherrn von Türckheim in besonderer Audienz empfangen und us dessen Händen das Kreditiv entgegengenommen, wodurch der⸗ selbe als Großherzoglich badischer außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am hiesigen Hofe beglaubigt worden ist.
(Darmst. 3.)
Bayern. München, 20. Oktober. Der, Referent der stammer der Reichsräthe über das ordentliche Militair-Budget, General Fürst von Taxis, beantragt, die ganze verlangte an . beziehungsweise für die aktive Armee 10,073,000 Fl., zu bewilli— gen, während nach dem Beschlusse der Kammer der Abgeordneten nur 9! Millionen bewilligt werden sollen. Bei der Berathung im Ausschuß der Kammer der Reichsräthe erklärte der Kxiegsminister, versuchen zu wollen, mit einer Summe von 9. So0(, 000 Fl. auszu⸗ reichen, worauf der Ausschuß diese Summe genehmigte. (N. 69 1
Oesterreich. Wien, 21. Oktober. Die Rückkehr des staisers wird morgen erfolgen. Wie in sonst gut unterrichteten Kreisen mitgetheilt wird, würde alsdann die Lage Ungarns in Be—
hung gezogen werden. . K beutige Abendblatt des „Wanderer“ mittheilt, sei der Rücktritt Majlath's und Appo nyi's fast gewiß und Geringer's Ernennung zum provisorischen Leiter der Hofkanzleien Ungarns und Siebenbürgens wahrscheinlich. Als Gerücht theilt ferner der „Wanderer“ mit, daß General Urban mit dem Kom— mando in Ungarn betraut werden solle. ö. 22. Oktober. Heute erfolgte in der „Wien. Z.“ die amtliche Bekanntmachung des Staatsvertrages vom 22. Juni d. J. wegen Aufhebung des Stader oder Brunshausener Zolles. Oesterzeich ist nach Artikel IV. des Vertrages bei der Ablösung mit 1273 Thli. betheilie .
, Brüssel, 20. Oktober. Der Fönig und die stönigliche' Familie sind heute Nachmittags 2 Uhr, vermittelst Spezlalzuges, aus Luͤttich nach Laeken zuruͤckgekehrt. .
Die Einweihung der neuen Eisenbahn-Linie von Lüttich nach Mastricht ist auf den 19ten k. M. festgesetzt worden. — Wie ver⸗ lautet, wird der Kriegs-Minister unmittelbar nach Eröffnung der Kammern eine Kreditborlage einbringen, um den Sold der Armee in Uebereinstimmung mit der jetzigen Theuerung der Lebensmittel zu erhöhen. ; .
Großbritannien und Irland. London, 21. Oktober. Ibre Majestät die Königin, die morgen Abend in Edinburg er⸗ wartet wird, bleibt wahrscheinlich bis Mittwoch Abend daselbst und wird die näͤchsten Wochen wohl theils in Windsor, tbeils auf der Insel Wight zubringen. Se. Königliche Hoheit der Prinz v on Wales ist seit Sonnabend wieder in Cambridge und der Prinz Ludwig von Hessen, Bräutigam der Prinzeß Alice, seit Sonnabend wieder in
Deutschland. .
Die Regierung hat von Sir Andrew Bu chanan, dem briti schen Gesandten im Haag, die Mittheilung empfangen, daß britische Unterthanen, die in Holland reisen, fortan keine Paͤsse benöthigen. Gleichzeitig meldete der britische Gesandte in Kopenhagen, der dä⸗ nische Justizminister habe einen Gesetzentwurf behufs Abschaffung der Pässe für alle jene Staaten entworfen, die dänischen Unter— thanen eine gleiche Vergünstigung einräumen.
Um den Beschwerden wegen Raummangel in der großen Ausstellung des kommenden Jahres einigermaßen abzuhelfen, hat die Königliche stommission heschlossen, einen zweiten Seiten. flügel anzubauen, der den Raum. um drei Acker Landes erweitert. Damit ist es allerdings etwas besser geworden, aber noch sind die Anmeldungen sechsmal zahlreicher, als die Anzahl der Quadrat— füße, die dem Ausstellungsgebäude eingeräumt werden können. Eine weitere Ausdehnung des Baues verbietet sich durch räumliche und finanzielle Bedenken. Sie würde überdies eine ersprießliche Uedersicht der ausgestellten Gegenstände rein unmöglich machen. J
Frankreich. Paris, 20. Oktober. Der „Moniteur bringt folgende Berichtigung: 4. J
Ein Journal hat angezeigt und einige andere haben es wiederholt, daß in Folge einer kürzlich erlassenen Verfügung die jungen Soldaten der zweiten Abtheilung des Kontingents der Altersklasse von 1860, die am 1. Oktober in die Ausbildungs-Depots geschickt worden waren und bis zum 1. Jannar 1862 darin verbleiben sollten, bis zum ö. März, darin zurückgehalten werden würden. Diese Sache ist vollständig unrichtig; die angebliche Verfügung besteht nicht. Die jungen Soldaten der zweiten Abtheilung des Kontingents bon 1860 werden, wie früher die von 1859, drei Mon ate in den Instructions Depots verbleiben, 4. ö
Der zu Douai erscheinende „Independant“ meldet, daß durch Kaiserliches Dekret auf Antrag des Ministers des Innern der In— stitution der Damen von der heiligen Union die gesetzliche Autori⸗ sation entzogen ist, so daß das Haus der Sainte Union fortan seinen Fortbestand nur noch der „Nachsicht der Regierung“ zu ver— danken hat. . .
Die neueste bei Dentu erschienene Broschüre heißt: römische Frage mehr; Berufung eines allgemeinen Concils.“
Marseille, 21. Oktober. Der heute Abends von Rom aus angekommene General Goyon wird diese Nacht mit einem
„Keine
Extrazuge nach Paris abreisen. Der von Munchen angekom⸗ mene neue päpstliche Nuntius in Frankreich schifft sich in der heu⸗ tigen Nacht nach Rom ein, um daselbst seine Instructionen ein— zuholen.
Italien. Mailand, 21. Oktober. General Lamarmorg reist am 24. von hier ab. Nach dem „Nationale“ vom 20. wird Viktor Emanuel in Neapel einen längeren Aufenthalt nehmen und mehrere Provinzen besuchen.
Neapel, 21. Oktober. darunter der Fürst Attajano, sind verhaftet worden. das Gerücht, daß ein reactionairer Versuch bevorstehe. ist ruhig. = .
Griechenland. Athen, 12. Oktober. Die Untersuchung gegen die im vergangenen Monate Mai zur Haft gebrachten Indi⸗ viduen ist nunmehr vollbrachte Thatsache, und wurden in Folge eines Spruches der Untersuchungs, Kommission von den 2 Ver⸗ hafteten 5, und zwar die Offiziere Mamuris, Maruomichalis, Dasos, Moraitini und Sikeres, in Freiheit gesetzt, die übrigen 21 aber, worunter der Oberst FKoroneos, die Oberst⸗Lieutenants Bozzaris und Panas und der Major Zimbrakuki, dem Schwur⸗ gerichte zur Aburtheilung überwiesen; die Anklage lautet auf „ Hoch⸗ verrath“ Die Kammern haben ihre regelmäßigen Sitzungen noch nicht begonnen, obwohl der größere Theil der. Herren Depu⸗ tirten anwesend ist; man behauptet, daß die Minister über die Bezeichnung des Praͤsidenten der Kammer der Abgeordneten sich noch nicht einigen konnten. Se. Majestät wird zwischen dem 25. und 27. hier zurückerwartet.
Dänemark. Kopenhagen, 21. Oktober. Die „Ber⸗ lingske Tidende“ schreibt: Der Reichsrath, der in Uebereinstim⸗ mung mit §. II der gemeinsamen Verfassung vor Ende des Otte; ber⸗Monats einberufen werden sollte, ist in Beziehung auf 5. ö. derselben Verfassung, dem Vernehmen nach, bis zum 25. Januar 18862 prorogirt worden. . ö ö .
Heute Mittag wurde die von Professor Bissen verfertigte Statue O ehlenschlägers feierlich unter Reden und Gesängen enthüllt. J
Amerika. New-⸗Pork, 8 Oftober. Stellul von General Price's Armee in Missouri weiß man nichts Be⸗ stimmtes, er soll sich nach Arkansas zurückgezogen haben. Einer Depesche aus St. Louis zufolge wurde er durch Fremont. verfolgt. General M'Culloch bemüht sich, wie es heißt, Fremont 8 Verbin⸗ dungen mit St. Louis abzuschneiden, um gegen diese Stadt vorzu⸗ dringen. General Wool ist nach der Festung Monroe zurückge⸗ kehrt. Oberst Rankin ist in Toronto, wo er für die Unionsarmee werben wollte, verhaftet worden. . ö .
— g9g. Oktober. General Rosenkranz hat Depeschen an die Regierung nach Wasphington geschickt, in welcher er versichert, daß er im Slande sein werde, sich gegen die vereinigten Kräfte der Generale Lee und Floyd zu halten. — Einer Depesche aus Cairo zufolge, standen 40,909 Sonderbündler bei Columbus in . z Präsident Davis soll von Manassas in sehr 1 Zu⸗ stande nach Richmond zurückgekommen sein. — General M Llellan inspizirte in Washington 6000 Mann Kavallerie und 20 Batterien. — In den freien Staaten Amerika's eirkulirt gegenwärtig eine Petikion an den Kongreß um sofortige Abschaffung der Sklaverei h. ein Dekret zu erlassen, daß sämmtliche Sklaven in den rebelli— chen Staaten unbedingt frei seien.
Mehrere bourbonische Verschworene, Es ging Die Stadt
Ueber die Stellung
8 U.
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Telegraphische Depeschen.
(Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau) München, Dienstag, 22. Oktober. In der heutigen Sitz: der Abgeordnetenkammer ist die Aufhebung des Lottos gegen eine Stimme beschlossen worden; durch schlu das Lottospiel im Königreich Bayern mit dem 1. dezember d. aufgehoben. Gleichzeitig ist zur Deckung des a berordentlichen Militairbudgets die Aufnahme einer Anleihe von 9,400,000 Gulden beschlossen worden.
London, Mittwoch, 23. Oktober. Aus vom 12. d. gemeldet, daß eine aus 20 Schiffen bestehende Expedi tion nach dem Süden gegangen sei; der Bestimmungsort sei nicht bekannt. Es wird weiter berichtet, daß die onföderirten mit 6 Schiffen und 3000 Mann den vergeblichen Versuch gemacht hatten, das Fort Hatteras wieder zu nehmen, wobei ihnen 3 Schiffe in den Grund geschossen und 700 Mann getsösdtet worden seien.
B elgrad, Dienstag, 22. Oktober. Das offizielle Journal veröffentlicht die auf die Mission Garaschinin's . w Aktenstücke, konstatirt das Bestehen einer Differenz mit der . und erklärt, daß die serbische Regierung die Pforte unaufhörlich zur Erfüllung ihrer Forderungen dränge.
New⸗Vork
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