d) in Ermangelung aller dieser Personen ; . dem Hauswirth zu insinuiren.
Niemals darf die Zustellung an unerwachsene Kinder, an bloße
Miether oder an Fremde geschehen.
Personen, an welche statt des Empfängers insinuirt wird, sind zu bebeuten, daß fie die Verfügung dem Adressaten ungesäumt zu⸗
zustellen haben.
Der Briefträger oder Postbote muß den Behändigungsschein dem Adressaten vorlegen und von ihm durch seine n, ent
den Empfang der Verfügung zc, anerkennen lassen.
Verweigert der Adressat oder in dessen Abwesenheit eine der unter Nr. 2 zu a bis d bezeichneten Personen die Bescheinigung 1 Empfanges, so ist dies von dem Briefträger oder Postboten auf dem Behändigungsschein unter spezieller Angabe des Grundes zu
vermerken.
5) Wird die Annahme der Verfügung aus dem Grunde verweigert weil der Adressat die etwa zum An satz geren enen 6 träge an Porto, Insinugtionsgebühr o der Bestellgeld nicht zahlen will, so hindert dieser Umstand allein die Aus⸗
händigung an den Adressaten nicht.
Wird die Annahme dagegen aus einem anderen Grunde ver—⸗ weigert, oder tritt der Fall ein, daß Niemand von den unter Nr. 2 2. bis d. bezeichneten Personen angetroffen wird, so ist die Verfügung an die Stuben- oder Hausthür des Adressaten zu befesti⸗ gen. Der Briefträger oder Postbote muß sich jedoch zuvor ꝑflichtmäßig davon überzeugen, daß die Wohnung, an deren Thür die Befestigung erfolgen soll, dem Adressaten wirklich
Büreau⸗Aktenzeichen
über die Zustellung d
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(als Miether, Nutznießer oder Eigenthümer ꝛc.) gehsrt unter dem Behändigungsschein die stattgefundene Insinuation
k bereideter Briefträger (öder Postbote)
zu vermerken, wie die Insinuation erfolgt und eintretenden
Datum und die Stunde, wo die Insinuation oder die Befestigun
sind anzugeben.
seinem Gefinde, noch an den Hauswirth möglich gewesen ist.
Dienstsiegels zu beglaubigen.
b
Formular zum Post-BVehändigungsschein. Post-⸗Behändigungsschein zur Nr.
w habe ich 0
D.. Königliche Post
wird ergebenst ersucht, die
der Adresse gemäß du einen vereideten Postboten insinuiren zu lassen und , schein mit der Quittung des Empfängers und dem durch Beidrückung eines Amtsfiegels beglaubigten Atteste des Boten gefälligst zurückzusenden.
Nachdem ich mich in d. .“) Adressaten begeben, habe ich d.. oben bezeichnete ...... .. ...... ...... nid eilen * daselbst, da ich den persönlich angetroffen ***) am .. ten
welches ich bescheinige. d
mittags richtig insinuirt,
) Es ist anzugeben, ob der infinuirende Briefträger ꝛc. sich in „die Wohnung“, in „den Laden“ oder in „die Schreib stube“ des
Adressaten begeben hat.
*) Äuszufüllen mit dem Worte „nicht“, wenn der Adressat nicht per sönlich angetroffen worden ist
) Auszufüllen entweder
1) wenn der Adressat persönlich angetroffen und die Insinuation an ihn bewirkt ist, mit den Worten:
„dem Adressaten selbst“ — oder
2) wenn der personlich angetroffene Adressat die Annah i 1 r me verweigert hat, mi : . „dieser jedoch die Annahme verweigert hat, durch . an * n, . z . , Beifügung des Grundes der verweigerten Annahme, — oder . ) . ö. R aber einer seiner Angehsrigen, seines Gesindes, oder sein Hauswirth, ode in 5 oder Grundeigenthümer erfolgen soll, — dessen Verwalter oder Adm inistrator . i
Pächter seines . angetroffen ist, mit den Worten: Da bei ist das de
„welche.. die Zustellung an den Adressaten verspro . n n,. rwandtschaftliche oder kontraktliche Verhältniß, in . * Person, an welche die Insinuation
erfolgt ist, zu dem Adressaten steht, ausdrückli ᷓ ö t, klich mit anzugeben. — Oder ) wenn weder der Adressat persönlich, noch eine der bei 3. bezeichneten Personen angetroffen oder die Annahme von den
Letzteren verweigert worden ist, mit den Worten:
auch die Insinuation weder an einen von seinen Angehörigen oder seinem Gesinde, noch an seinen Hauswirth möglich ge—
wesen ist, durch Anheften an die Thür.“
Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Woldem Slang n keine ed gen bie ere en, Hen ral-Lieutenant, General-Adjutant Sr. Majestät des Königs und
Ober ⸗ r 3 ff der Bundestruppen in Frankfurt a. M., von
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 19. März. Se. Maje stä Tönig arbeiteten heute früh mit dem ere Ten l, e ne e Adjutanten Freiherrn von Manteuffel und dem Wirklichen Geheimen Rath Geheimen Kabinets-Rath Illaire, nahmen um 11 Uhr im Beisein des General-Feldmarschalls Freiherrn von Wrangel und des Kommandanten von Berlin, General-Lieutenants von Alvensleben die Meldungen des General-Lieutenants, General-Adjutanten und
Ober-Befehlshabers der Bundestruppen in Frankfurt a. M., Prinzen
—
Woldemar zu Schleswig-Holstein-Sonderburg⸗Auguste es General-Majors von Prondzinski, des Obersten J und Flügeladjutanten Grafen von der Goltz, des Oberst⸗Lieutenants von sturowski und des Hauptmanns im Generalstabe Bronsart von Schellendorf entgegen und ertheilten dann dem Königlich schwedischen Capitain von Knorring eine Audienz, welcher die Ehre hatte, Seiner Majestät ein eigenhändiges Schreiben Sr. Majestät des stoͤnigs von Schweden zu äberreichLéö. Um 15 Uhr empfingen Se. Majestät den Staatsminister a. D. von Bernuth.
Hannover, 18. März. Heute nahm die allgemei ände⸗ versammlung, die seit dem 7. Februar vertagt ᷓ9 . wieder auf. In der Ersten Kammer wurde der Eingang ver— schiedener Regierungsschreiben angekündigt. Außerdem wurden meh— rere Petitionen angekündigt. Auf die Tagesordnung der morgen— den Sitzung wurde gesetzt: Der Gesetzentwurf über die Verpflichtung der Unterthanen zum Militairdienste und über die Verhältnisse der im Militairdienst stehenden Mannschaft. (N. H. 3.)
Nassau. Wiesbaden, 17. Mär ssau. 17. z. Der Landtag ist auf den 24. März einberufen. Außer dem Budget werden n selben
6) In allen Fällen hat der infinuirende Briefträger oder Postbot. seine Unterschrift in folgender Art: durch
zu bescheinigen und auf seinen Amtseid in dem Behändigungsschein daß die Ertheilung einer Empfangsbescheini Falles, . 9 einigung verweigert ⸗
sei. Die Personen, an welche die Insinuation pere erben und ahr Verhältniß Zu dem Adressaten, imgleichen der Ort, das
der Verfügung an die Stuben- oder Hausthür stattgefunden paß
d Erfolgt die Insinuation durch Befestigen an die Thür, weil der Adressat die Annahme aus einem anderen n als dem der Weigerung einer Zahlung von Porto c. abgel: on hat, so ist dieser Grund in dem Insinuations-Ookument ausdrücklich zu bermerken; erfolgt dagegen das Befestigen an die Thür, weil weder der Adressat angetroffen worden ist, noch die Insinuation an eine der oben unter Nr. 2 a. bis d. bezeichneten Personen stattfinden konnte, so hat der Briefträger oder Postbote in dem Instnua irn Dokument anzugeben, daß er den Adressaten nicht angetroffen hat auch die Insinuation weder an einen von seinen Angehörigen oder
Die Richtigkeit der Unterschrift der Briefträ— die gkeit de ger 2c. unter d = händigungsschein ist von den Postanstalten durch ilk uchi ö.
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eine Reihe Gesetzentwürfe vorgelegt werden. Als solche bezeichnet man: ein Gesetz wegen Belastung der Beurkundungen zum Handels⸗ geseßbuche mit Stempelabgaben; ein Gesetz über Verwaltung der Staats⸗-Eisenbahnen; einen Gesetzentwurf wegen Errichtung von Handelskammern; ein Preßgesetz u. s. w.
Großbritannien und Irland. London. 17. März. Gestern war es ein Jahr geworden, daß Ihre Majestaäͤt die Fönigin ihre Mutter, die Herzogin von Kent, verloren hatte, und an diesem Tage wollte Ibre Majestät den Grundstein zu dem Mau⸗ solem legen, das sie ihrem Gatten und sich in den Parkanlagen von Frogmore zu errichten beschlossen hat. Des Sonntags wegen wurdẽ dieser traurige Akt aber schon am Sonnabend vollzogen. Anwesend waren außer der Königin und ihren Kindern (es fehlten der Prinz von Wales und Prinz Leopold) nur die dienstthuenden Herren und Damen, die Begleitung der Frau Kronprinzessin von Preußen und von sonstigen Hofbeamten nur diejenigen, welche dem Prinzen am nächsten gestanden waren. Um 12 Üͤhr erschien die Königin mit den ihrigen. Sie kam zu Fuße von Frogmore House, und nachdem sie den Grundstein mit den üblichen Ceremonieen ge⸗ legt hatte, betete der Dechant von Windsor um Gottes Segen für daz Werk. Der Stein trägt folgende Inschrift: „Der Grundstein zu diesem Bau, errichtet durch die Königin Victoria, im frommen Andenken an ihren großen und guten Gatten, ist durch sie am 15. März 1862 gelegt worden. Selig sind, die im Herrn ruhen.“ Den Bau leitet der Architekt A. S. Humbert und die liegende Statue des Prinzen wird von Baron Marochetti ausgeführt werden.
Wahrscheinlich schon am Zten des nächsten Monats begiebt sich der Hof wieder nach Osborne, im Mai beabfichtigt die Königin einen kurzen Ausflug nach Balmoral zu machen.
Der Prinz von Wales war bekanntlich am 1. d. in Alexandrien eingetroffen, von wo er ohne Aufenthalt nach Cgiro weifer reiste, um sich von dort nach Ober⸗A Aegypten zu begeben. Der Prinz bewahrt allenthalben das strengste Incognito, und stat⸗ fete nur die allernothwendigsten Besuche beim Vicekönig und dessen Familie ab, die zu seinem Empfange eigens nach Cairo gereist waren. Am 4. um Mittag wurde die Weiterreise angetreten. Des Pascha's Dampfer brachte den Prinzen und dessen Gefolge stromaufwärts. In Gizeh wartete seiner abermals der Vicekönig in Person; dann ging es auf Dromedaren nach der großen Pyramide, die man kurz vor Sonnenaufgang erreichte. Am anderen Morgen wurde von der Spitze dieser Pyramide der Sonnenaufgang genossen; dann widmeten die Reisenden eine Stunde den anderen Alterthümern und ritten nach Gizeh zurück, um die Fahrt den Nil hinauf fortzusetzen. Der britische General ⸗Konsul Colquhoun begleitet von da an den Prinzen, der gegen Ende des Mongts wieder in Alexandrien zu sein denkt, um sich nach Syrien einzuschiffen. — Der Herzog von Sachsen-Coburg mit dem Prinzen Karl v. Leiningen war am 6. in Alexandrien einge⸗ troffen, hatte in einem der dem Pascha gehörigen Paläste über⸗ nachtet und am darauf folgenden Tage die Reise nach dem Süden
hat sich
arlaments,
in den letzten Tagen vor einem welcher über verschiedene neue sprochen, daß es von le des Landes durch
stände, an we arde Theil nahmen. orsfall seinen die Reform des See⸗ rechts betreffenden Antrag zur ck Italien. Turin, 16. ist zum Kommandanten des zweiten ernannt, der frühere Kriegsminister, dem striegsministerium zur Verfügung gestellt, Generalmajor Cavalli zum General⸗Lieutenant befördert worden. Aus Rom, 17. März, wird telegraphirt, daß Msgr. Berardi zum päbpstlichen Nuncius in Petersburg ausersehen sei, und daß es mit des Papstes Befinden immer besser gehe. . Rußland und Polen. St. Petersburg, 18. März. Nach der „Nordischen Post“ ist der Professor Staatsrath P awloff, weil er sich in einer zu einem wohlthaͤtigen Zwecke gehaltenen oͤffent⸗ lichen Vorlesung unerlaubter agitatorischer Ausdrücke bedient hat, nach einer entfernten Provinzialstadt verwiesen und dort unter Polizeiaufsicht gestellt worden.
Dänemark. Kopenhagen, 17. März. Der Reichsrath verwies heute den Gesetzentwurf über die Bewilligung einer Appa⸗ nage für den Prinzen Frederik zu Dänemark einstimmig zur zweiten Berathung. Der Gesetzentwurf über eine Veränderung des §. 53 des Verfassungs⸗Entwurfes (Modification der Verhältnißzahl in der Beitragspflichtigkeit der einzelnen Landestheile zu den gemein⸗ schaftlichen Ausgaben) wurde in Uebereinstimmung mit den Aus schußanträgen einstimmig angenommen und mit 43 gegen 1 Stimme
zur dritten Berathung verwiesen.
Amerika. New-Pork, 28. Februar, Eine Ordonnanz des Kriegsministers bestimmt, daß bis auf Weiteres die Zeitungen sich aller Mittheilungen über Militairbewegungen, deren Veroffentlichung nicht von den Militairbehörden gestattet ist, enthalten sollen. Das Dekret lautet also: 1) Vom 26. Februar an nimmt der Praͤsident alle Telegraphenlinien in den Vereinigten Staaten in militairischen Besitz. 2) Alle telegraphischen Mittheilungen über MilitairOpera⸗ tionen, die nicht ausdrücklich von dem Friegsdepartement, dem Oberfeldberrn oder den kommandirenden Generalen der verschie⸗ denen Departements erlaubt werden, sind unbedingt verboten. 3) Alle Zeitungen, welche Kriegsereignisse mittheilen aus irgend einer Qulle, deren Mittheilung nicht durch die vor⸗ erwähnten Behörden gestattet ist, sollen in Zukunft weder tele⸗ graphische Berichte erhalten, noch auf Eisenbahnen befördert werden. I Edward S. Sanford wird zum Militair⸗Supervisor telegraphischer Depeschen in den, ganzen Vereinigten Staaten er⸗ nannt; Anson Stager zum Militair-Superintendenten aller Tele⸗ graphenlinien in den Vereinigten Staaten. 5) Diese Besitzn ahme und Aufsicht der Telegraphenlinien hat nicht die Absicht, die ge⸗ wöhnlichen Geschäfte der Compagnieen oder Privatgeschäfte irgend zu beeintraͤchtigen. Der Milikalt- Supervisor, welcher gleichzeitig das Amt des Präsidenten der amerikanischen Telegraphen⸗Compagnie bekleidet, zeigt an, daß die vom Prãäsidenten angeordnete militairische Besitznahme des Telegraphen an der Besorgung der Privat— und Handels⸗Geschäfte mittelst des Telegraphen nicht das Geringste ndert.
Herr Seward wünschte, da eine altive Einmischung der Ver— einigten Staaten in die mexicanischen Wirren jetzt nicht möglich ift, wenlgstens vermittelnd einzuschreiten. Er wollte, daß die Vereinigten Staaten sich erbieten sollten, die Verzinsung der mexicanischen Staats⸗ schuld auf eine gewisse Zeit zu garantiren und so die osten siblen Vorwaͤnde der Intervention zu beseitigen. Allein der Bundessenat ist aus übelverstandener Sparsamkeit nicht darauf eingegangen und bat auch der Ernennung des Generals Scott zum außerordentlichen Gesandten nach Mexico seine Zustimmung versagt.
Rach den mit dem Dampfer „Niagara, eingetroffenen Berichten aus New-PVork vom 4. d. hatten die Konfoͤderirten Columbus in Asche gelegt und sich unter Mitnahme ihrer Kanonen und aller Sachen von Werth nach Randolph zurückgezogen.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Büreau.
Wien, Dienstag 18. Maͤrz, Abends. Wie „Scharff's Corre⸗ spondenz“ aus sicherer Quelle vernimmt, hätten die Insurgenten von Syra den dritten Sohn des Königs Vietor Emanuel als Otto II. zum Könige ausgerufen.
Triest, Dienstag, 18. März, Abends. Der fällige Llohd—⸗ dampfer ist mit der Ueberlandpost aus Alexandrien eingetroffen.
London, Dienstag, 18. März, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses sagte Gibson, daß die Regierung die Hoffnung hege, die Steuern auf Salz würden in Frankreich
betrachtlich herabgesetzt werden. Belgien habe zwar noch nicht darin
gewilligt, daß England in Handelsbeziehungen wie die übrigen Staaten behandelt werde, aber England bestehe darauf, dieselben Vergünstigungen zu erhalten.
Paris, Mittwoch, 19. März, Morgens. Nach hier einge, troffenen Nachrichten aus Athen vom 15. d. ist mit den Insur— genten in Nauplia ein Waffenstillstand auf 24 Stunden abgeschlossen worden.
Turin, Dienstag 18. März. Wie die „Italie“ meldet, hätte Garibaldi eine Konferenz mit Ratazzi gehabt, in Folge deren er seine Abreise bis zum 21. d. verschoben hätte.
Ragusa, Dienstag 18. März. Gestern haben die Türken Grahowo besetzt. Eine Didision derselben ist gegen das von Vuca— lowich besetzte Joi vorgerückt. Es hat ein Treffen stattgefunden,
dessen Resultat noch nicht bekannt ist; die Tuͤrken ruͤcken indeß vor.