1862 / 101 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Finanz⸗Ministerium.

Bekanntmachung. . Wir haben beschlossen, den Zinssatz von den auf Seehand⸗ lungs-Obligationen bei uns belegten Kapitalien bom 1. September d. J. ab auf den Satz von 23 pCEt für das Jahr herabzusetzen.

Demzufolge kündigen wir hierdurch sämmtliche Kapitalien ; welche auf Seehändlungs-Obligationen noch zu dem Zinssatze von 33 pt. für das Jahr, bei uns belegt sind, zur Rückzahlung am 1. Septem— ber d. J. .

Diejenigen Besitzer derartiger Obligationen, welche mit der be⸗ schlossenen Zinsherabsetzung einverstanden sind, haben dies spätestens bis zum 1. August d. J. durch Einreichung ihrer Obligationen bei der Sechandlungs-Hauptkasse, welche dieselben in den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr Vormittags entgegennehmen wird, zu erkennen zu geben, und es werden ihnen die Obligationen sodann, mit dem Reductionsstempel versehen, sofort zurückgegeben werden. .

Von den Inhabern der bis zu diesem Zeitpunkte nicht präsen⸗ tirten Obligationen wird angenommen, daß sie auf die Zinsenher— absetzung nicht eingehen wollen, vielmehr die Rückzahlung des Ka⸗ pitals am 1. September d. J. wünschen. Dieselben fordern wir daher hierdurch auf, die mit Quittung über den Rückempfang des Kapitals zu versehenden Obligationen vom 1. September d. 3 ab, bei der Seehandlungs „Hauptkasse einzureichen, und dagegen das Kapital der Obligationen und die darauf haftenden Zinsen à 35 Prozent bis 1. September d. J., Zug um Zug in Empfang zu nehmen. . .

Mit dem 1. September d. J. hört die Verzinsung der nicht abgestempelten Obligationen auf. ö

Falls Inhaber der gekündigten zu 3 Prozent verzinslichen Obligationen die Rückzahlung ihrer Kapitalien bor dem 1. Sep— tember d. J. wünschen, so sind wir bereit, diese Rückzahlung unter Verguͤtigung der Zinsen bis zum Präsentationstage der Obligationen schon von jetzt ab eintreten zu lassen. Die Obligationen können zu diesem Behufe mit Quittung über den Rückempfang des Kapi— als versehen, bei der Seehandlungs-Hauptkasse an den Wochentagen von 9g bis 1 Uhr Vormittags eingereicht werden.

Berlin, den 26. Februar 1862.

General? Direction der Seehandlungs-Societät. Camphausen. Scheller.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 125. Königi. Klassen-Lotterie fiel der 2. Hauptgewinn von 100,000 Thlr. auf Nr. 26,002. 1 Hauptgewinn von 10900 Thlr. auf Nr. 76,631. J Gewinn von 5000 Thlr. auf Nr. 992. 2 Gewinne zu 2000 Thlr. fielen auf Nr. 62, S50 und S7, 497. .

36 Gewinne zu 1000 Tblr. auf Nr. 14412. 8154. 161058. 18,114. 21,589. 23 568. 29,395. 333718. 40.235. 41. 078. 453.374. 18627. 49, 141. 54 982. 56,666. 57,8653. 58, 572. 63,817. 64,213. 61.274. 66, 916. 67. 125. 790. 124. 75.641. 77.421. 79,1 41. S2, 682. sr G57. S5. 399. S6, 148. S6. 985. 87.806. S8, 909. 90, 665. 91,760 und N, 870.

55 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 2575. 4763. ö 8; 9601. 10603. 12316. 18666. 19,894. 20 477. 20, 863. 22, 069. 23 054. 23, 078. 24,073. 28790. 31,380. 32,791. 33, 043. 40.911. 0923. 2.892. 44,133. 47.874. 48,973. 48, 159. 48,541. 48, Mö. 19576. 55,179. 58, 041. 58, 082. 59 404. 60,384. 61, 809. 62,280. 61 505. 65.033. 65,137. 66,497. 68 892. 69,657. 71, 859. 74,333. 80,574. St, 091. SI, 903. SI, 24. 82,077. 84 638. 85,421. S5, 885. 87.314. 87, 491. 87 827. 88, 075. 93.271. 93.288. u. 94, 694.

665 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 1128. IAI. S828. 9973. 10232. 10,507. 11.333. 14961. 16 380. 16,732. 16, 880. 17,733. 17 859. 20223. 22, 22. 22.189. 22, 84. 23, 196. 25,856. 28, 676. 28678. 31.073. 31,414. 31,672. 32, 852. 33,110. 314,093. 36,357. IZ9 156. 39.305. 39,594. 40789. 40 340. 13,011. 15, 438. 46,445. E358 8554. 52,274. 54,617. 56.103. 56, 568. 60, 114. 60,130. 5h 182. 51868. 61,1451. 65, 34ỹ4. 69,664. 69. 93. 73,2509. 76, 104. 79 656. S. 472. S0, 35. SI. 489. S2, 322. S5, 092. S6, 016. S8, 634. 828. S9, B36. S9g, 589g. 92.718. 94,448 und 94 . 534.

Berlin, den 30. April 1862. Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

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Kriegs⸗Ministerium.

bei der Militair⸗Wittwen-Kasse unter den Nummern:

19069. 10,942. 11,B7 47. 12,275. 13317. 13,49.

15,818.

. 2 i 15.554. , aon. 15 0. n ng ; 2 2606. 16.994. 21,342.

19,937. 29,075. 21,001.

21,699. 21,735. 21.995. 22.097. 22,328. 22,367. 22,834. 23.985. 23, 109. or. 2353717. . 25,177. 25,200. 25.204. , aufgenommenen Interessenten werden hierdurch aufgefordert, ihre rückständigen Beiträge und Wechselzinsen ungesäumt an die genannte Kasse abzuführen, widrigenfalls dieselben ihre Ausschließung als Inkeressenten der Anstalt zu gewärtigen haben. Berlin, den 23. April 1862. Militair- Oekonomie-Departement. Abtheilung für das Etats⸗ und Kassen⸗-⸗Wesen.

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; 97 2 RR , wr W en, Unterrichts- und

Ministerinm f h i1gelegenheiten.

Medizin

Am Gymnasium zu Wetzlar iist der Dr. Gerhard, bisher

an der Realschule zu Siegen, als Oberlebrer, und der Lehrer

V. Meyer, bisher am Gymnasium zu Wesel, als ordentlicher Lehrer angestellt worden.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs— Rath und Ministerial-Direktor Delbrück, von Stuttgart.

Berlin, 30. April. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Kammerherrn von Mayenfisch zu Sig— maringen die Erlaubniß zur Anlegung des von des Herzogs von Anhalt-Dessau Hoheit ihm verliebenen Commandeurkreuzes zweiter Klasse vom Herzoglich Anhaltischen Gesammthaus-Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.

Betanntm ach ung.

Die chirurgische Klinik in dem Königlichen dlinikum, Ziegelstraße Nr. 6, wird für das bevorstehende Sommer-Semester am 1. k. Mts. er⸗ offnet. Kranke, zu deren Heilung chirurgische Hülfe nothwendig ist, kön— nen sich daselbst täglich Mittags von 1—3 Uhr melden. Bedürftige Kranken erhalten außer freier Behandlung auch freie Arzenei. Die Anmeldung zur Aufnahme dringender Krankheitsfälle wird von den in der Anstalt wohnenden Assistenz-Aerzten zu jeder Zeit entgegengenommen. Diejenigen Kranken, welche eine unentgeltliche Aufnahme nachsuchen wol— len, haben sich zuvor bei dem Unterzeichneten schriftlich zu melden. Privat⸗ kranke können gegen Bezahlung der reglementsmäßigen Kurkosten aufge— nommen werden, soweit die Räumlichkeit es gestattet.

Berlin, den 29. April 1862.

Dr. B. Langenbeck, Geheimer Medicinal-Rath und Professor, Direktor des Königlichen Klinikums, Sommerstraße Nr. 4

S icht amtlich es.

Preußen. Köln, 29. April. Gestern Abend 93 Uhr traf, auf der Reife nach London begriffen, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hierselbst ein. Höchstderselbe fuhr um . Bahn über Calais benutzend, weiter.

Lübeck, den 28. April. In der heutigen Sitzung der Bür— gerschaft bildete der Senats-Antrag wegen Konvertirung des Zins— fußes der Staatsanleihe von 1850 aus 47 pCt. in pCt. den erften Gegenstand der Tagesordnung, der jedoch unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt wurde. Die Rückäußerung des Senats auf den dabingehenden Beschluß der Bürgerschaft ist noch nicht be— kannt. Die Eivilprozeß-Ordnung gelangte in dieser Sitzung zum Abschluß, indem die Bürgerschaft auf die Rückäußerung des Se— nats, welcher, den in voriger Sitzung von der Bürgerschaft be—

erklärte.

Bremerhaven zurück. (Wes.⸗3Ztg.)

Hessen. Kassel, 29. April. Das Gesetzblatt veröffentli einen landesherrlichen Erlaß vom 26. d., welcher die Ständewah auf Grund des 1860er Wahlgesetzes anordnet. Wer aktiv od passib an

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, 17 r. 156 18,468. 18550. 18,579. 19130. 237 6

mit einer Geldstrafe von 30 bis 50 Thalern bedroht.

Landbürgermeister mit einer Geldbußf

das kurhessische Wahlgesetz von 1849 erklärt.

mer behufs ihrer Zustimmung später unterbreiten werde.

schlossenen Amendements nicht beitretretend, auf seinem ursprüng— lichen Antrage beharrt war, demselben nunmehr sich zustimmig

Bremen, 29. April. Die Mitglieder der BundesKüsten— befestigungs-Kommission trafen gestern um 12 Uhr 40 Minuten auf der Eisenbahn hier ein, nahmen die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein und begaben sich um 5 Uhr 55 Minuten nach

z der Wahl Theil nehmen will, muß zuvor zu Protokoll die Erklärung abgeben, daß er die 1860er Verfassung anerkenne. Zu— widerhandeln der Wahlkommissarien gegen diese Bestimmung wird

Wegen ihrer Thätigkeit bei der Riesen-Adresse sind mehrere ze von 5 Thalern belegt worden.

Baden. Karlsruhe, 29. April. Die Zweite Kammer hat sich in ihrer beutigen Sitzung durch einstimmigen Beschluß für

. Bezüglich des deutsch-französischen Handelsvertrages äußerte der Finanzminister sich dahin, daß noch keine endgültige Entscheidung getroffen sei, und daß er eine etwaige betreffende Vorlage der Kam—

Bayern. München, 25. April. In Betreff der in Ge— mäßhest (iner Bestimmung des Finanzgesetzes vom 10. November

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1861 erfolgten Kündigung des 5proz. Eisenbahn-Anlebens von 1850 bis 1852, sind heute die näheren Anordnungen erlassen worden. Darnach erfolgt die Tilgung dieses Anlehens je nach Wahl der Gläubiger mittelst baarer Heimzahlung oder mittelst Umschreibung in Obligationen der Eisenbahnschuld à 4 pet. mit halbjährigen Zins⸗Coupons; Zinstermin 1. Mai und 1. November. Mit der Baarzahlung, so wie mit der Umschreibung wird sogleich begonnen und hat es in beiden Fällen die Verzinsung à5 pCt. vom 1. Okto- ber l. J. an ganzlich aufzuhören. (N. C.)

Großbritannien und Irland. London, 28. April. Ihre Majestät die Königin präsidirte vorgestern einer Geheimraths— sitzung in Osborne. Es ist die letzte Geheimerathssitzung auf meh— rere Wochen hinaus; denn heute kommt die Königin mit dem Prin— zen Alfred und den 4 Prinzessinnen von Osborne nach Windsor, um übermorgen nach Balmoral zu reisen, von wo sie erst am g. Juni wieder nach Windsor zurückzukehren beabsichtigt.

Die'fünf verfügbaren Hosenbandorden werden, wie der „Observer“ meldet, an folgende Peers vergeben werden: an Lord Canning, den Herzog v. Somerset, Lord Russell, Earl von Shaftesbury und Lord Fitzwilliam. —— Der Erstgenannte war vorgestern Abend ganz unerwartet in Dover gelandet. Hier wußte Niemand etwas von seiner Ankunft, bis er ins Lord Warden Hotel eingekehrt war. Da machte ihm der Mayor der Stadt seine Aufwartung, um ihn im Namen der Hafenstadt zu bewillkommnen, worauf der Lord seine Reise nach London fortsetzte.

Frankreich. Paris, 28. April. Der Vicekönig von Aegypten, der am 24. April von Alexandria abgereist ist, wird zum 20. Mai hier erwattet. Auch der Besuch des Sultans hier and in London steht für die zweite Hälfte des Juni bevor.

Spanien. Die „Epoca“ vom 253. April theilt den Wortlaut des Brlefes mit, welchen General Lorencez dem General Prim überbrachte.

Paris, 24. Januar 1862.

Mein lieber General! Ihr Traum von Vichy hat sich verwirklicht: die spanischen und französischen Truppen kämpfen nunmehr neben einander für biefelbe Sache. Ich habe mit Vergnügen Ihre Ernennung zum Befehlshaber der Expeditions-Armee erfahren; ich empfehle Ihnen den Heneral Lorencez, den ich zum Befeblshaber meines kleinen Expeditions⸗ Corps ernenne. Wenn es zum Schlagen kommen soll, werden Sie ihn würdig finden, an Ihrer Seite zu kämpfen. Ich hoffe, daß, da die Plane Ihrer Regierung mit den meinigen übereinstimmen, keine Meinungsver: schiedenheit zwischen den Ober-Kommandanten sich erheben wird. General Lorencez soll alle meine Truppen befehligen. Der Admiral Jurien de la Fravicte bleibt mit der Leitung der politischen Angelegenheiten beauf⸗ ragt. Es ist mein lebhafter und sehnlicher Wunsch, daß der Feldzug, welchen Sie beginnen, die innigste Verbindung zwischen Spanien und Frankreich herstellen möge, und ich zweifle nicht daran, daß Ihre Gegen⸗ wart an der Spitze der spanischen Truppen zu diesem glücklichen Ergebniß beitragen wird. Mit Vergnügen erneuere ich Ihnen die Versicherung meiner achtungsvollen und freundschaftlichen Gefühle. Napoleon.

Italien. Ein Corps genuesischer Freiwilliger, das aus zwei Bataillonen bestehen wird und Waffen wie Uniformen von der Regierung erhält, geht nach dem Königreich Neapel. Die Freiwilligen verpflichten sich auf ein. Jahr; Das betreffende De— kret erschien am 26. April im Turiner Amtsblatte. Diese Gari— baldi⸗Jäger gehen zu dem speziellen Zwecke nach dem Süden, dem Raäaͤuberwesen Einhalt zu thun.

Auf dem Berge Sparacio, zwischen Calatafimi und Castella— mare, halt sich seit längerer Zeit eine Brigantischaar auf, gegen welchs nun von mehreren Seiten Truppen angerückt sind.

Mailand, 29. April. Neapolitanische Soldaten in der Ka— serne Ambrosio, mit Waffen, Dolchen und Pistolen versehen, beab— sichtigten das Brigantenwesen in der Lombardei einzuführen. An 40 Mann wurden verhaftet. Ein ähnlicher Versuch hat zu Monza stattgefunden. Eine Militair⸗-Kommission ist mit der Untersuchung beschaͤftigt. Mehrere Priester sind verhaftet worden.

Türkei. Aus Konstantinopel, 26. April, wird tele⸗ grapbirt: Die Spezial-Kommission, welche sich mit den Pässen der Ausländer beschäftigen soll, wird so lange warten, bis der russische Gesandte von Petersburg die verlangten Instructionen erhalten hat. Serbien fordert aufs Neue die Absendung von Kommissarien, welche die Frage über den Aufenthalt der Muselmänner entscheiden sollen. Kyprisli Pascha wird wahrscheinlich zum Gouverneur von Bosnien ernannt werden.

27. April. Nachdem Frankreich, unterstützt von Rußland, förmlichen Protest gegen das Einrücken türkischer Truppen in Monte negro erhoben, hat die Pforte beschlossen, daß die montenegrinisch Grenze nicht überschritten werden soll.

Aus Beyrut, 25. April, wird über Alexandria telegraphisch gemeldet, daß der Prinz von Wales in Damaskus eingetroffen war und daß die Drusen hartnäckig die außerordentlichen Steuern verweigern.

Die Donaufürstenthümer haben eine gemeinsame Fahne ange— nommen, und zwar die walachische; blau⸗gelb-roth. Der Minister des Auswärtigen hat die Schutzmächte davon in Kenntniß gesetzt.

Rußland und Polen. Warschau, 29. April. Heute am Geburtstage des Kaisers veröffentlicht der „Dziennik powszechny“

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die Befreiung der arbeitenden Klasse von der Klassensteuer für 1862; außerdem puͤblizirt das Blatt 89 Straferlasse, unter anderen für Bialobrzeski, Stecki, Otto Schlenker, Bayer und Hispanski, und 14 Strafermäßigungen, worunter Maciejewski und Fsramstuck. Allen zu nicht mehr als zehn Tagen Arrest Verurtheilten ist die Strafe erlassen. .

Amerika. New-Vork, 15. April. Die Bülletins der beiden kriegfuͤhrenden Parteien über die Schlacht von Corinth (oder von Pittsburg Londing, wie sie auch genannt wird), widersprechen einander aufs merkwürdigste. Das von Beauregard nach dem zweiten Schlachttage veröffentlichte sagt: „Wir haben dem Feinde s— 10,00 Gefangene und 36 Fanonen abgenommen, worauf wir uns nach unseren Verschanzungen bei Corinth zurückzogen.“ Da— gegen versichert das Bulletin des Kriegs-Departements in Washington, es seien die Konföderirten vollständig geschlagen und so weit ver— folgt worden, als General Grant vermöge seiner Instructionen thun durfte. Demselben Bulletin zufolge wären die Konföderirten jetzt in Corinth gänzlich eingeschloffen. Der Dampfer „Nash— ville“ soll wieder einmal in Charleston eingelaufen sein. Hun— dert Meilen von der zwischen letzterem Orte und Memphis besind⸗ lichen Eisenbahn sind durch den föderalistischen General Mitchell besetzt worden. Die Konföͤderirten retirirten angeblich von Frede— riks burg gegen Richmond und Vorktown. Hier würde um den Besitz dieser Stadt wahrscheinlich ein hartnäckiger Kampf stattfinden müssen. Fort Pulaski soll sich am 11. den Föderalisten auf Gnade und Ungnade ergeben haben. In dem neuen zwischen der Union und Mexiko abgeschlossenen Vertrage ist stipulirt, daß die Staatenbehörden beider kontrahirenden Theile die Auslieferung

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von Verbrechern fordern dürfen, ohne sich erst an die Centralregie— rung zu wenden.

17. April. Präsident Lincoln hat die Bill, welche die Emanzipation der Sklaven in Columbia bezweckt, unterzeichnet. M. Mercier, der französische Gesandte in Washington, ist plötzlich nach Richmond abgereist, worüber naturlich allerlei spekulirt wird. Fenetal M' Clellan soll alles zu einem Angriff auf Porktown vorbereiten. Der „Merrimac“ ist nach Norfolk zurückgekebrt. Kommodore Foote hat mit seiner Kanonenboot-Flotille die Beschießung des in Mississippi gelegenen Forts Pillow begonnen. Die süud⸗ lichen Journale, die einen sehr zuversichtlichen Ton anschlagen, hoffen, daß die Föderalisten vor Vorktown geschlagen, von dort nach Monroe zurückgeworfen und schließlich durch die Generale Johnston, Lee und Magruder in die Pfanne gehauen werden.

1.

Das vom Kongreß zur Küstenbefestigung votirtte Geld wird, wie es heißt, auf den Bau schwimmender Eisenbatterieen berwendet werden.

Asien. Singapore, 21. März. Ein Al gent der Messageries Imperiales befindet sich gegenwärtig bier, um Anstalten für die fran⸗ zösische Dampfschiffslinie zwischen Suez und China zu treffen, welche in einigen Monaten in Wirksamkeit treten soll. Auch eine neue englische Compagnie bildet sich zu dem Zwecke, eine Dampfschiffs— linie auf der Ueberlandroute herzustellen, welche Passagiere und Guͤter zu den möglichst niedrigen Preisen befördern soll.

Rach Berichten aus Batavia vom 15. d. M.. scheint endlich einige Aussicht auf Beendigung des Aufstandes in Banjermassing vorhanden zu sein, da es gelungen ist, den Haupturheber dessel— ben, Pangerang Hydayat, zu veranlassen, sich zu ergeben; er be— findet sich bereits in sicherem Gewahrsam auf Japyg. Ein anderer Häuptling, Demang Lehmann, welcher jenem Mißtrauen gegen die Absichten der niederländischen Regierung einzuflößen und ihn von der Unterwerfung zurückzuhalten versucht hatte, ist mit we— nigen Anhängern in die Dschengels entflohen, man glaubt aber nicht, daß er lange Widerstand leisten könne.

15. März. Der Beschluß der englischen und und Escadre-Kommandanten in Schangbae, s zu schuͤtzen, bat bereits zu Kolli⸗

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Der englische Admiral machte in der

Schanghae

dienen, als dieser mit 500 Mann diszipl

von Rebellen angriff und auseinandertrieb, Etwa acht Tage f griffen 15 Miles oberhalb Schanghae 400 Englinder, 309 F zosen und 700 disziplinirte Chinesen einen Rebellenhaufen 5000 Mann an und warfen ihn aus einem chineßischen Dorfe, welchem er sich festgesetzt batte; den Erfolg verdankte er ausschließ⸗ lich der Wirkung der Artillerie. Die Insurgenten werden ohne Zweifel suchen, sich für diesen den Kaiserlichen geleisteten Sch anderen Orten zu rächen und man will auch bereits wissen,

ihr Auge auf Fubtschau geworfen haben, das ihnen

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Beute werden könnte, da es keine kaiserliche Besatzunz

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Aus Peking wird gemeldet, daß der Kaiser den von den bellen heimgesuchten Provinzen die Steuern auf ein Jahr erlassen habe