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Treue und loyalen Ich wiederholt es
Tages⸗ Ordnung.
Elfte Sitzung des Hauses der Abgeordneten, am Mittwoch, den 11. Juni 18662, Nachmittags 2 Uhr, 1) Bericht der Kommission für Handel und Gewerbe über den zwischen der Staatsregierung und dem Kaiserreich Japan ab⸗ geschlossenen Freundschafts⸗ Handels- und Schifffahrts-Ver⸗ trag vom 24. Januar 1861
über den zwischen der Staats⸗ China abgeschlossenen Freund⸗ 2. Sep⸗
2 Bericht derselben Kommission Regierung und dem schafts, Handels⸗
tember 1861. . 3) Antrag der Abgeordneten Dahlmann und Genossen.
Kaiserreich und Schifffahrts-Vertrag vom
Preußische Bank.
e Die Haupt⸗Bank wird auch
anntmach ung. in diesem Jahre auf Wolle, deren Niederlegung in die Speicher der Bank geschehen kann, Darlehne gewähren. Die Versicherung der in die Bankspeicher abgelieferten Wolle gegen Feuersgefahr wird auf Verlangen der Verpfänder für deren Rechnung seitens der Bank besorgt, und können die Dar⸗ lehne, wenn die dafür verpfändete Wolle bis 3 Uhr Nachmittags in den Bankspeichern aufgelagert sein wird, noch an demselben Tage bei der Haupt⸗Bank⸗Knsse in Empfang genommen werden.
Anträge auf Bewilligung von Darlebnen sind an die Bank⸗ Taxatoren Bernard, Lietzmann und Parisius zu richten, pon denen einer oder mehrere an den Wollmarktstagen im Bank⸗ gebäude anzutreffen s
Berlin, den 14.
Königlich preußisches
Summarische Uebersicht der immatrikulirten Stu—
d
gramms vom 8. November 1858, Uebereinstimmung mit hieran die feste Erwartung,
„Ich habe die Mir so eben aus gedrückten Versicherungen der Ergebenbeit gern entgegengenemmen, Indem ausspreche, daß Ich unverändert auf dem Boden er beschworenen Verfassung stehe, so wie auf dem Meins Pxo— und Ich Mich dabei in voller Ministetium befinde, knüpfe Ich ausgesprochenen Gesinnungen
Meinem Ihre
durch die That bewährt zu fehen, und da Sie einen Satz Meines
Programms von dasselbe Zeile nungen recht
Deputation und verließen den
dem 10 Uhr-Zuge von selbst die Vorträge des
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Heydt, von
1858 herausgehoben haben, so wollen Sie sich für Zeile einprägen, dann werden Sie Meine Gesin— erkennen.“ Darauf verneigten sich Se. Majestät der König gegen die Empfangssaal.
— Seine Majestät der Kö nig begaben sich heute mit Babelsberg nach Berlin und nahmen hier— General-Lieutenants und General⸗Adjutan⸗ en Freiherrn von Manteuffel und der Staats-Minister von der Jagow und Graf Bernstorff entgegen.
Czin, 7, Juni. Ihrt Majestät die Königin der Nieder—
landse traf heute Mittag mit dem um 1 Uhr ankommenden Schnell
zuge hierselbst ein und benutzte den um 1 zug zur Fortsetzung der
herzog und mit dem letzten Eisenbahnzuge die . Rendezvous mit der Prinzessin Peter von Oldenburg beabsichtigt wird.
direnden auf der Albertus-Universität zu Königs⸗ berg in Preußen von Ostern bis Michael 1862.
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schließlich von sechs nachträglich Immatrikulirten . Dabon sind a) in der Matrikel gestrichen 18 b) gestorben ... . c) abgegangen Es sind demnach geblieben. . n In diesem Semester sind immatrikulirt
Die Gesammtzahl der immatrikulirten JJ 66338
36 . . Inländer Die theologische Fakultät zählt Nuslaͤnder —
kJ ; . Inländer 62 Die juristische Fakultät zählt Wunlanker 3 Inländer 103
. ö Die medizinische Fakultät zählt Nuslanber 12
Die philosophische Fakultät zahlt: a) Inländer mit dem Zeugniß der f, h b) Inländer ohne Zeugniß der Reife auf rund des §. 36 des Reglements vom 4. Juni 1834 immatr e) Ausländer ...
Außerdem besuchen die Vorlesungen: a) bei der pharmaceutischen Studien⸗Kommission instribirte Pharmaceuten b) mit bes. Genehmigung des zeitigen Prorektors
Es nehmen also im Ganzen an den Vorlesungen Theil
J icht amtliches.
Preußen. Berlin, 10. Juni. Se. Majestät der König haben am?. d. Nachmittags um 5 Uhr die mit der Ueberreichung der Adresse des Hauses der Abgeordneten beauftragte Deputation in Seinem Palais empfangen. Der Ober⸗Hofmarschall Graf Pückler ge— seitete den Präsidenten des Hauses in den Empfangssaal, wohin die übri— gen Mitglieder der Deputation folgten. Gleich nach schienen Se. Majestät, gefolgt vom Finanzminister v. d. Heydt. Nach einigen einleitenden Worten des Präsidenten Grabow genehmigten Se. Majestät der König die Lesung der Adresse. Nachdem der Prä⸗ sident geendet, verlasen Se. Majestät folgende Antwort:
verwilligt.
5 Uhr er⸗
fand hier eine Konferenz von deutschen Staaten, stand die Abfassung der Reisepãsse ten unter sich bezeichnet wird.
ohne das Gewerbegesetz vertagt worden, da am 16. d. Koburg zusammentritt, vention zu das Gesetz über die führungsgesetz zum Handelsgesetzbuch und bewilligte zum Bau einer C Iv B 66 Von Michael 1861 bis Ostern 1862 waren Studirende ö ö
Uhr abgebenden Bahn— Reise nach Holland. (Köln. 3.)
Bremen, 7. Juni. Heute Nachmittags trafen der Groß⸗ die Großherzogin von Oldenburg hier ein und setzten Reise nach Köln fort, wo ein
Juni. Im Laufe dieser Woche höberen Polizeibeamten der größeren mit Uusnahme Preußens, statt, als deren Gegen— im Verkehr der deutschen Staa⸗ (. 3]
Der hiesige Spezial-Landtag ist gestern, schulgesetz erledigt zu haben,
Sachsen. Eisenach, 7
Gotha, S. Juni. und das Volkss M. der gemeinschaftliche Landtag in um die Berathung über die Militair-Con—⸗ Vor der Vertagung genehmigte der Landtag
beenden. Errichtung von Handelsgerichten und das Ein⸗
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Summe von nur 3500. Thlr.; gegenüber dem welches 5500 Thlr. forderte. Altenburg, 6. Juni. Der Landtag ertheilte heute der Regierung die Ermächtigung, sich an dem auf 2, 130, 000 bis 2.300, 000 Thlr. veranschlagten und im Wege der Actienzeichnung aufzubrin⸗ genden Anlagekapital für die von Gößnitz nach Gera zu führende Cisenbahn bis zu 750.990 Thlrn. zu betheiligen. Behufs der er— forderlichen Kapitalien ist die Regierung ermächtigt worden, unter Staatsgarantie eine der Amortifation unterliegende Anleihe, nach Befinden durch die Eisenbahnfonds zu kontrahiren. Für die auf den Bahnbau bezüglichen Vorarbeiten wurden außerdem 1000 Thlr.
(C. 3.) Frankfurt a. . Juni. über die Sitzung des Bundestages vom 5. d.
Hannover stellte mit Rücksicht auf machten Vorschläͤge den Antrag, daß der Zusammentritt der Kom⸗ mission zu Bearbeitung einer allgemeinen Civilprozeßordnung am 15. September d. J. erfolgen möge.
Württemberg und Lippe gaben nachträgliche Erklärungen in Betreff des in der Sitzung vom 24. Mai wegen der kurhessischen Verfassungsangelegenheit gefaßten Beschlusses ab.
Auf Präsidial-Antrag wurde die Rechnung über den Fond der Gesellschaft für ältere deutsche Heschichtskunde vom Jahr 1861 für
richtig anerkannt. Die betreffenden Ausschüsse erstatteten Vorträge über Gesuche von Bundesbeamten, über welche in einer späͤteren Sitzung abge— ssimmt werden wird. Noch kamen Festungsangelegenheiten zur Ver— handlung. . (Fr. Bl.) KJ fand hier, wie das Wolff sche Versammlung von den
Postu⸗
Die offizielle Mittheilung lautet: die von anderen Seiten ge—
— Gestern telegraphische Bureau meldet, eine
Führern der demokratischen und constitutionellen Parteien aus Süd und Norddeutschland statt. Der Hauptbeschluß bestand in einer demnächfligen Berufung einer Versammlung jetziger und frü— herer Volksvertreter, einschließlich der Deutsch-Oesterreicher, zur Be— rathung öffentlicher Interessen, insbesondere der deutschen Ver⸗ fassungsfrage.
London, 6. Juni Bill zum Schutz Sonderausschuß
Großbritannien und Irland. In der gestrigen Sitzung des Oberha uses wird die künstlerischen Eigenthums nach einiger Debatte einem überwiesen.
Im Unterh ause beantragte Lord Palmerston, am Schluß der Verhandlungen sich bis nächsten Donnerstag vertage. Maguire ersucht bei dieser Gelegenheit den edlen Lord, einen ihm von Sir Robert Peel verweigerten amtlichen Bericht über den Nothstand in Cork vorzulegen. Lord Palmerston verspricht, das Verlangen in Er⸗
daß das H aus
Mr.
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wägung zu ziehen. Es entspinnt sich darauf eine Diskussion über die agrarischen Verbrechen in Irland zwischen Mr. Newdegate und Mr. white side auf der einen und Mitgliedern entgegengesetzter Farbe, wie Lir' J. Bowyer, auf der anderen Seite. Am Schluß sagt Sir G. Grey (Minister des Innern), die Regierung habe die zum Schutz von Leben und Eigenthum erforderlichen Maßregeln ergriffen, indem fie die Polizeimannschaft in den unsicheren Gegenden vermehrte und ein Spezial⸗ gericht zur Aburtheilung der Angeklagten einsetzte. Man werde hoffent⸗ lich sich nicht dem Wahn hingeben, daß die Fortdauer agrarischer Ver⸗ brechen zu irgend einer exzentrischen Gesetzgebung über das Verhältniß zwischen Grundbesitzern und Pächtern führen könne. Die Motion auf Vertagung wird darauf genehmigt. Das Haus geht nach einigen unbe⸗ deutenden Zwischenfragen in Subsidien-Comité. Bei diesem Anlaß bringt Mr. Roebuck eine eigenthümliche Beschwerde eines Mr. Jones vor. In gewissen Gegenden Englands, namentlich in Wales und der an Wales grenzenden halbwelschen Grafschaft Monmouthsbire grasfiren die Jones, so wie anderwärts die Robinsons, Smiths, Taylors u. s. w. Der Name klingt daher nicht sehr aristofratisch, und man weiß, welchen Werth eine englische Familie auf etwas adeligen Anstrich legt. Ein Mr. Jones aus Monmouthshire hatte für gut gefünden, sich ohn? Königliche Erlaubniß in Herbert umzutaufen. Er wurde später vom Lord-Statthalter der Grafschaft scheel angesehen. Eine Offizierstelle in der Miliz, die Vorstellung bei Hofe und andere Begünstigungen wurden ihm abgeschlagen. Mr. Roebuck macht bemerklich, daß die Beschwerde gegründet sei, daß es in England jedem Briten freistehe, ohne Anfrage bei einer Behörde seinen Familiennamen zu ändern. Sir George Grey erkennt an, daß Mr. NRoebuck in der Hauptsache Necht habe. Jedermann könne seinen Familiennamen ändern, „hne die Königin um Erlaubniß zu fragen, und der Name, wenn er bffentlich und bona file angenommen ist, werde vor dem Gesetz als recht⸗ mäßig anerkannt werden. AÄnderseits stehe es einem Lord⸗-Statthalter frei, Jemand bei Hefe vorzustellen oder nicht; und übrigens sei gegen Mr. Jones oder Mr. Herbert, wie er jetzt heißt, keine Unhöhflichkeit beabsichtigt gewesen. = Für das britische Museum werden im Subfidien⸗Comits S9, Mi2 Pfd. bewilligt.
Der Prinz von Wales wird Windsor erwartet.
Frankreich. Paris, 8. Juni. Durch kaiserliche Dekrete, welche der, Moniteur“ heute publizirt, ist das Präsidium des gesetz⸗ gebenden Körpers für die weitere Dauer der Session neu bestätigt worden: Graf Morny wieder als Praͤsident, die Herren Schneider und Reveil als Vice-Präsidenten und die Herren Hebert und Perrot als Quaͤstoren. Zugleich ist aber auch wieder stark davon die Rede, daß diese Session nun doch die letzte ihrer Periode sein und die Versammlung in ihrem jetzigen Bestande nicht wiederkehren solle.
Auch das Gesetz in Betreff der Fristen für Cassationsgesuche in Civil-Angelegenbeiten, von Legislative und Senat am H. resp, 23. Mai angenommen, ist bereits amtlich veröffentlicht worden.
Gestern brachte der „Moniteur“ einen Bericht des Staats Ministers über die Vertheilung der durch Dekret vom 18. Dezem⸗ ber 1861 den Donatairen von Fontainebleau und ihren direkten Erben zuerkannten Summen Die Zahl dieser Donatairs, die aus Offizieren, Beamten, Domestiken des kaiserlichen Hauses bestehen, beträgt 56, wovon 24 je 50, 000 Frs., 2 je 40,000, 4 je 20, 000, 4 je 15,000, 10 je 16, 000, 2 je 5600, 5 je 1060, 6 je 3000 und 1 2000 erhielten.
Der Adjutant des Kaisers, Oberst Castelnau, begiebt sich, von einigen anderen Offizieren begleitet, nach Stockholm, um den großen Mansvern beizuwohnen, welche der König von Schweden dort ab⸗ halten wird.
Der Vice-König von Aegypten hat, unmittelbar vor seiner Ab— reise nach London, dem Kaiser seine etwa 5 — 6000 Stück zählende Medaillen⸗Sammlung zum Geschenk gemacht. Dieselbe wird, nament— lich für die arabischen und türkischen Münzen, zur Vervollständigung des hiesigen Kabinets dienen. Herr v. Saulch, Konservator des Münz⸗Kabinets, ist bereits mit der Auswahl der für die öffentlichen Sammlungen bestimmten Exemplare beschäfiigt.
Die „Gazette des Tribunaux“ hatte vor einigen Tagen mit— getheilt, daß im Interesse des Cesetzes um Cassation des ö Sache Mirks vom Gerichtshofe von Douai erlassenen Urtheils nachgesucht werden soll. Heute meldet dasselbe Blatt, daß, im Auftrage des Groß⸗Siegelbewahrers, der General-⸗Staatsprokurator Dupin sein Requisitorium in dieser Sache auf der Greffe des Cassationshofes niedergelegt hat. Der Bericht über diese wichtige Angelegenheit ist dem Eassationsrath Faustin Hélie anvertraut. Man glaubt, daß der Cassationshof (Kriminalkammer) gegen Ende des Monats sich damit beschäftigen wird. General-Staatsprokura— tor Dupin wird selbst das Wort führen,
Spanien. Aus Madrid, 5. Juni, wird telegraphisch ge⸗ meldet: „Ein Geschwader von 18 Schiffen wird zu einem politischen Zwecke bei Alicante zusammengezogen.“
Italien. Turin, 7. Juni. Ein von Ratazzi im Ab—⸗ geordnetenhause vorgelegter Gesetzentwurf über das Vereinswesen lautet:
Art. 1. Die Thaten oder Akte eines Vereines, welcher Art derselbe sonst auch sei, wenn dieselben darauf gerichtet sind, Versammlungen bon Menschen oder Ankäufe von Waffen und Munition oder verfassungswidrige Grundsätze zu verbreiten, um die Sicherheit des Staates zu gefährden, werden mit Gefängniß oder Verbannung bestraft, abgesehen bon den schärferen Strafen, die für besondere Fälle in den bestehenden Gesetzen
Ende kommender Woche in
ausgesprochen sind. Art. 2. Obiger Verein kann von der Regierung durch ein königliches Dekret aufgelost werden. Art. 3. Die Thaten oder Akte, die zur Auflösung Grund gegeben, sollen unverzüglich den Gerichts⸗ behörden zur Kenntniß gebracht werden, damit dieselben gemäß den Be⸗ stimmungen des Art. 1 verfahren. Art. 4. Die Mitglieder eines auf⸗ gelösten Vereins, die sich während dieser Prozedur oder nach der Verur⸗ theilung versammeln und Beschlüsse fassen, die mit dem Verein in Be⸗ ziehung stehen, sollen gleichfalls mit Gefängniß oder Verbannung bestraft werden. Die Vorstände, Direktoren oder Administratoren sollen nicht unter drei Monaten bestraft werden,.
Der Finanzminister gab heute in der Deputirten-Kammer Aus⸗ kunft über die Finanzlage. Das Jahr 1860 schloß mit einem Defizit von 23 Millionen; das Jahr 1861 mit einem Guthaben von 28 Millionen; für 1862 würde das Defizit 500 Millionen betragen, wird sich aber auf nur 225 Millionen stellen. Der Minister schlaͤgt den Verkauf der Kirchenkassen-Güter vor, deren Werth das ganze Defizit weit übersteige, und beantragt eine Vermehrung der Schatz⸗ scheine um 100 Millionen.
; Mailand, 6. Juni. Die heutige „Perseveranza“ meldet, die · Regierung hat die Schließung des Seminariums in Rieti angeordnet, weil daselbst am Tage des Verfassungsfestes die papstliche Fahne
ausgehängt wurde.
Rom, 5. Juni. Das , G. d. R.“ meldet: „Der heilige Vater hat aus Veranlassung der Canonisation der japanischen Märtyrer von seiner natürlichen Milde Gebrauch gemacht und allen Berhafteten und Verurtheilten, mit Ausnahme derer, die wegen Diebstahls, Fälschung und Betrug verurtheilt sind, sechs Monate ihrer Haft erlassen.“
Griechenland. Athen, 31. Mai. Am Donnerstag Nachmittag langte der Prinz von Wal es hier an und erschien noch denselben Abend mit dem Könige und der Königin zu Pferde auf der nach dem Wallfahrtsorte Cesarcani führenden Straße, welche an diesem Tage, Christi Himmelfahrt, von Tausenden von Menschen bedeckt war. Die zufällige Entladung der Pistole eines Flurwächters brachte einen panischen Schrecken hervor, um so mehr als der Schuß in der Nähe der Majestäten fiel. Die Haltung des Königs beruhigte jedoch sofort Jedermann, und nach wenigen Minuten war die Epi⸗ sode als eine rein zufällige bekannt, deren unglückliches Opfer, ein armer Arbeiter, sofort in das Hospital überbracht wurde.
Türkei. Einem Telegramme aus Belgrad vom 7. d. zu⸗ folge, hat die serbische Regierung bei den garantirenden Mächten gegen die Kriegsdemonstration der türlischen Garnison Verwahrung eingelegt, indem sie zugleich die Verantwortlichkeit jedweder möglichen Eptntualität ablehnte. — Aus Mostar wird vom 8. d. gemeldet: Am 3. d. wurde Niksich verproviantirt. Derwisch Pascha ging über Banjani, traf die Montenegriner bei Trubjewo und erlitt am Zetaflusse empfindliche Verluste. An demselben Tage schlug Der⸗ swisch Pascha die Montenegriner in einer entscheidenden Schlacht. Nach einer zweiten Niederlage der Feinde erkaͤmpften sich die Türken einen Eingang in die Ebenen Niksichs.
Derwisch Pascha
Aus Ragusa den 6. Juni wird gemeldet: kam am Montag beim Engpaß von Velemie an und lieferte daselbst eine Schlacht. Am folgenden Tage langte er zu Ritta an, wo gleichfalls ein blutiges Treffen stattfand, das noch am Mittwoch fortdauerte. Es ist Derwisch Pascha noch nicht gelungen, den Weg über den Berg zu forziren. Rucifli ist bei Niksich gestorben, nach⸗ dem er einen Theil seiner Artillerie und seines Proviants einge— büßt hat.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Juni. Die heutige St. Petersburger „Börsenzeitung“ meldet, ein Kaiser⸗ liches Dekret gestattet frele Ausfuhr von Silber in Münze oder in Barren. Nur für Silber Scheidemünze bleiben die früheren Regeln in Geltung.
Warschau, 7. Juni. Die nahe bevorstehende Ankunft des Großfürsten Constankin und des Markgrafen Wielopols ki, so wie die Aufhebung der Stellungen der Generalgeuverneure wird aus sicherer Quelle bestätigt und sieht man der Veröffentlichung dieser Nachrichten in einigen Tagen entgegen. Krzyzanowsky soll nach Petersburg berufen sein, General Lüders in Warschau bleiben, bis die neuen Einrichtungen getroffen sind.
K Anthentischen Nachrichten zufolge wird die Kon⸗ sistenz des Generalstabes nach französischem Muster verändert. Rußland wird in 15 Distrikte eingetheilt, für Polen in Warschau ein befonderer eingerichtet werden.
Dänemark. Kopenhagen, 6. Juni. der Deputation des Festzuges, welche gestern dem Könige in Ver⸗ anlassung der Feier des Jahrestages des dänischen Grundgesetzes von 1849 ihre Huldigung darbrachte, antwortete der König: „Es sind heute 13 Jahre, seik ich meine Macht mit meinem geliebten Volke theilte. Es freut mich stets, zu sehen, wie Ihr an diesem meinem Festtage mir Eure Dankbarkeit und Eure Liebe beweiset Empfanget dafür
Auf die Anrede
Eures Königs herzlichften Dank!“ (H. B. H.)
Amerika. Mit dem Dampfer „Niagara“ in 8. Juni, eingetroffenen Berichte aus ew⸗Vork vom 2 melden, daß 10,000 Mexikaner die Franzosen drei