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Geschäftsführung muß jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit dem Namen des Kuͤnstlers, wenn auch nur durch Anhef⸗— ten einer Karte bezeichnet, und bei Gegenständen, wo eine Verwechselung möglich ist, als Prospekten, Landschaften, Bild⸗ nissen 2c. der Inhalt der Darstellung auf der Rücheite des Bildes kurz angegeben werden. Anonyme ÄÜrbeiten, opieen (mit Ausnahme der Zeichnungen für den Kupferstich, von auswärts kommende Malereien und Zeichnungen unter Glas, musikalische Instrumente, so wie mechanische und Industrie⸗Arbeiten aller Art werden nicht zur Ausstellung zugelassen. Vor gänzlicher Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen Ausgestellten Gegenstand zurückerhalten. Eine für diese Ausstellung aus Mitgliedern des akademischen Senats und der Akademie in einer Plenar-Versammlung zu wählende Kommission ist für die Beobachtung der Vorschrif⸗ ten 2, 5, 6, 7 und 8, für die Aufstellung der Kunstwerke und die Ausschließung nicht geeigneter Arbeiten verantwort— lich. Erhobene Zweifel und Einsprachen entscheidet der aka— demische Senat. ö
Transportkosten übernimmt die Akademie nur für Arbeiten ihrer Mitglieder. Kunstwerke von ungewöhnlich schwerem Gewicht aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nach vorgaͤngiger Anfrage und Genehmigung der Akademie zur Ausstellung übersandt werden. Alle anderen Einsen— der haben die Kosten des Her- und Rücktransports selbst zu tragen.
Die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke und die Weiterbeförderung derselben an andere Kunst⸗Ausstellungen, nebst den desfallsigen Besorgungen und Korrespondenzen, fönnen nicht von der Akademie übernommen werden, so wie auch die Einrahmung von Bildern, Kupferstichen A. von den Einsendern besorgt werden muß.
12 Wegen Beschädigung der Gegenstände während des Her⸗ und Rücktransports kann die Akademie nicht in Anspruch genom— men werden. Unangemeldete Sendungen werden uneröffnet zuräckgewiesen.
Berlin, den 16. Juni 1862.
Königliche Akademie der Künste.
Im Auftrage: Ed. Daege. Prof. Dr. Ern st Guhl,
Secretair.
Rriegs⸗Ministerium.
Verfügung vom 15. Juni 1862 — den Löhnungs— saß der zur Uebung eingezogenen Landwehr— Unteroffiziere betreffend.
In dem mittelst kriegsministeriellen Erlasses vom 7. März e. ausgegebenen Uebungs-Etat für die Landwehr⸗-Infanterie 1. Auf⸗ gebots ist das Gehalt für die eingezogenen Unteroffiziere und als solche übenden Gefreiten mit A Thlr. 15 Sgr. monatlich berechnet worden.
Es sind Zweifel darüber erhoben worden, ob dieser Löhnungs⸗ satz nur für die diesjährige Uebung, oder im Allgemeinen, also auch für die zur Dienstleistung bei der Linie einbeorderten Unter⸗ offiziere des Beurlaubten-Standes Geltung habe, da nach Beilage 2 des Geldverpflegungs-Reglements für den Frieden für Landwehr— Unteroffiziere, welche zur Uebung eingezogen werden, nur ein Löh⸗ nungssatz von A Thlr. monatlich zahlbar sei.
In Folge dessen wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß ge— bracht, daß das Gehalt der Unteroffiziere des Beurlaub ten⸗Standes der Reserbe und Landwehr, welche zur Uebung bei den Landwehr— staͤmmen oder zur vier- bis sechswöchentlichen Uebung bei den Linien— truppen einberufen werden, durch die für. die Reorganisation der Armee gegebenen Verpflegungs⸗-Etats anderweit normirt und auf den Gehalkssatz der Unteroffiziere 3. Klasse der Waffe festgestellt worden ist.
Berlin, den 15. Juni 1862.
Kriegs⸗Ministerium. Hering.
Militair⸗Oekonome⸗Departement. Sixtus.
Tages ⸗ Ordnung.
14te Sitzung des Hauses der Abgeordneten am Mittwoch, den 25. Juni 1862, Vormittags 9 Uhr.
Etats über die gleichzeitige Berathung der Etats für 1862 und 1863.
Muͤndlicher Bericht der Kommission für Handel und Gewerbe über den mit der Ottomannischen Pforte abgeschlossenen Handelsvertrag vom 20. März 1862. Berichterstatter: Ab— geordneter Müller (Anklam).
Antrag: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen dem mit der Ottomannischen Pforte abgeschlossenen Handelsvertrage vom 20. März 1862 die verfassungs— mäßige Zustimmung zu ertheilen.
Mündlicher Bericht der vereinigten Kommissionen für Handel und Gewerbe und für Finanzen und Zölle über den Entwurf eines Gesetzes, wegen Einstellung der Erhebung von Schiff— fahrts-Abgaben auf der Mosel. Berichterstatter: Abgeorb— neter Müller (Anklam). .
Antrag: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, dem Gesetz-Entwurfe wegen Einstellung der Erhebung von Schifffabrts-Abgaben auf der Mosel seine Zu— stimmung zu ertheilen. )
Mündlicher Bericht derselben Kommissionen über den Vertrag mit Hannover wegen Aufhebung des Stader- oder Bruns— hauser Zolles. Berichterstatter: Abgeordneter Müller (Anklam).
Antrag: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, dem mit Hannover wegen Aufhebung des Stader- oder Brunshauser Zolles unter dem 22. Juni 1861 abge⸗ schlossenen Vertrage — so wie der in Folge desselben am J. Oktober 1861 an Hannover geleisteten Zahlung von 34.489 Thlr. nachträglich die verfassungmaͤßige Zustimmung zu ertheilen.
Erster Bericht der Kommission für das Gemeindewesen über Petitionen.
Berlin, 21. Juni. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht: Dem ordentlichen Professor an der Universität zu Bonn, Dr. Monard, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Sachsen und des Königs Victor Emanuel Majestäten ihm verliehenen Ritterkreuzes resp. des Albrechts-Lrdens und des St. Mauritius- und Lazarus⸗Ordens zu ertheilen.
Per sonal Veränderungen in der Armee. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc.
Ernennungen,
Beförderungen und Versetzungen.
Den 26. April.
v. Strantz, Pr. Lt. vom Westpr. Ulan. Regt. Nr. 1, unter Belassung in seinem Kommando als Lehrer bei der Militair⸗Reitschule und unter Stellung à la suite des Regts. zum Rittmeister befördert.
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v. Vegesack, Major, aggr. dem Kriegs⸗Ministerium, der Rang eines Regiments⸗Commandeurs verliehen und unter Belassung in dem Verhaͤlt⸗ niß zur Dienstleistung bei der Abtheilung für die pers. Angelegenheiten im Kriegs-⸗Ministerio, dem 1. Leib⸗Hus. Regt. Nr. 1 aggregirt.
Den 10. Juni.
Horbach, Sec. Lt. vom 1. Aufg. des 1. Bats. 1. Rhein. Landw. Regts. Nr. 25 und kommandirt zur Dienstleistung bei dem Train-Bat. VII. Armee⸗Corps, in diesem Train⸗Bat. als Sec. Lt. angestellt. von Ziemietzki, Port. Unteroff.,, als Sec. Lt. dem 3. Garde- Gren. Regt. (Königin Elisabeth) überwiesen.
G Den 10. Juni.
Janke, Major a. D., zuletzt Platz⸗Ingenieur von Graudenz, mit seiner Pension zur Dispos. gestellt, und mit der Vertretung des 2. Com— mandeurs 3. Bats. 1. Garde⸗-Landw. Regts. beauftragt.
B. Abschiedsbewilligungen ꝛc.
Ven lh, . v. Below, Oberst a. D., zuletzt Commandr. des 2. Kürass. Regts. (Königin), mit der Regts. Unif. und Pens. zur Dispos. gestellt. t
Militair⸗ Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Rinisteriums.
Den 30. Mai. . Dingel, interim. Kasernen-Insp. in Berlin, zum Kasernen-Inspekt. ernannt.
Qn l Jin Wagner, Proviant-Amts⸗Applikant in Glogau, zum Probiant⸗-Amts⸗ Assistenten ernannt. .
Den 2. Juni. Mewes, Proviant-Amts⸗-Applikant in Bromberg, zum Probiant— Amts-⸗AUssistenten ernannt.
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Preußen. Berlin, 21. Juni. Se. Majestät der König
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1) Bericht der ftommission zur Prüfung des Staatshaushalts—
nahmen heute auf Schloß Babelsberg den Vortrag des Geheimen
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Kabinets-Raths, Wirklichen Geheimen Raths Illaire entgegen, und fuhren um 12 Uhr nach Berlin. Hier nahmen Allerhöchstdieselben den Vortrag des Staats⸗Ministers Grafen v. Bernstorff und des General-Lieutenants und General-Adjutanten Freiherrn von Man— teuffel entgegen, empfingen den General⸗-Lieutenant von Malisczewski, den Königlichen Kammerherrn Grafen von Wrschowitz, und den Premier-Lieutenant a. D. von Lupinski, der die Ehre hatte, Seiner Majestät die Orden seines verstorbenen Vaters zu übergeben.
— In der gestrigen (14.) Sitzung des Herrenhauses nahm das Haus in zweiter Abstimmung den Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Abänderung der Artikel 49 und 61 der Verfassungs-Urkunde, Minister-Verantwortlichkeit, an. Dann berieth das Haus Peti— tionen, und nahm Kenntniß von der während der Sitzung aus dem Abgeordnetenhause eingegangenen Mittheilungen, betreffend die Annahme des Paßgesetz-Entwurfs, der Militair-Conventionen und über den Ausfall der Präsidentenwahlen.
In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurden die mit den Herzogthümern Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Altenburg so wie mit dem Fürstenthum Waldeck geschlossenen Militair-Con ventionen, gutgeheißen.
Sachsen. Dresden, 20. Juni. In der heutigen Sitzung der ersten Kammer erstattete der Bürgermeister von Leipzig den Bericht der Deputation in Betreff des Handelsvertrages mit Frank— reich. Der Bericht empfiehlt, demselben zuzustimmen, wie dies die zweite 6ammer gethan. Die Verhandlung darüber wird künftigen Montag beginnen.
Baden. Karlsruhe, 20. Juni. Die Herrenkammer hat einstimmig beschlossen: Die Regierung möge auf allgemeine Auf⸗ hebung der Spielbanken hinwirken; den badener Spielpachtvertrag keinenfalls erneuern und wo möglich vor Ablauf (1870) aufheben. (Fr. X BDesterreich. Wien, 20. Juni. Das Unterhaus geneh— migte in seiner heutigen Sitzung das Marinebudget pro 1862 mit h Millionen für das Ordinarium und 7 Millionen für das Extra⸗ Ordinarium nach dem Antrage des Ausschusses.
Das Herrenhaus nahm in seiner heutigen Sitzung das Bud— get des Ministeriums des Auswärtigen nach dem Ausschußantrage an. Hierdurch ist die vom Unterhause beschlossene Herabsetzung der Zulagen für den Vorsitzenden der Bundes-Militairkommission zu Frankfurt, so wie des Botschafters zu Rom abgelehnt.
Großbritannien und Irland London, 19. Juni Der Vice⸗Küönig von Aegypten ist hier fortwährend leidend. Das Klima scheint ihm nicht zu behagen und er soll gesonnen sein, sei— nen Aufenthalt in England, der auf zwei Monate berechnet gewesen war, sehr abzukürzen. Möglich, daß er schon im Laufe der kommenden Woche abreist.
In der nächsten Zeit wird der alte Plan, Verbindung mit Indien über Konstantinopel, sKleinasien, Bagdad und den persischen Meerbusen herzustellen, wieder aufgenommen werden. Es interessiren sich einige einflußreiche Personen für die⸗ sen Gedanken, und neuere Vermessungen haben dargethan, daß sich die Landlinie vortrefflich bis nach Chobar ((statt nach Gwadel) ziehen ließe, wodurch 60 Meilen erspart würden, und die ganze Länge des Tiefsee⸗Kabels nicht über 170 Meilen betragen müßte.
Frankreich. Paris, 19. Juni. Die Motive zu dem be— reits angenommenen Gesetzentwurf wegen der neuen 15 Millionen für die Mexiko-Expedition sind vom General Allard verfaßt und lauten: —
Meine Herren! Der Kaiser hat in der Rede, die er am 27. Januar d. J. an die großen Staatskörper gehalten, die Mexiko⸗Expedition folgen⸗ dermaßen charakterifirt: „Wir würden mit Niemand im Kampfe sein, wenn uns nicht das Verfahren einer gewissenlosen Regierung in Mexiko zu einer Verbindung mit Spanien und England genöthigt hätte, um unsere Landsleute zu beschützen und Angriffen gegen die Hu⸗ manität und das Völkerrecht Einhalt zu thun. Seitdem haben Spanien und England ihre Truppen aus Mexiko zurückziehen zu müssen geglaubt, und ein kleines französisches Corps von 1000 Mann ist allein mit dem Auftrage, die gemeinschaftlich begonnenen Operationen fortzusetzen, zurückgeblieben. Dieses Corps wird trotz seiner geringen Stärke seiner eivilisatorischen Mission nicht untreu werden und, wir find dessen überzeugt, aus den Proben, die ihm aufgespart sein mögen, siegreich herborgehen. Wie groß aber auch, unser Vertrauen in den Er⸗ solze sern mag, Lie Vorsicht befiehlt, sich bereit zu machen, fallen Ebenzuali, täten des Krleges zu begegnen, und in dieser Absicht verlangt die Regie⸗ rung vom geseßgebenden Körper, vor Beendigung seiner Session. die nö⸗ thigen stredite, um nach Verhältniß der Bedürfnisse die als nothwendig anerkannten Verstarkungen an Leuten und Material nach dem Kriegs⸗ schauplatze zu befördern. Die Absendung der ersten Verstaͤrkungen wird sofort stattfinden. Dieses ist der Gegenstand der Modificationen, welche wir beantragen in dem Gesetzentwurfe über die Supplementar⸗KWredite don 1862 vorzunehmen, und welche eine Vermehrung der Ausgaben für das Kriegsministerium um 7, und für das Marineministerium um 8 Millionen bezwecken. Selbstverständlich können diese neuen Kredite keine andere Be⸗ stimmung als die aus der mexikanischen Expedition sich ergebenden Aus⸗ gaben finden. „Ueberall, wo unsere Fahne im Spiele ist“, sagte der Be⸗ richt Ihrer Budget⸗-Kommission,
eine telegraphische
„werben wir sie ernergisch unterstützen!“ Die Regierung erwartete nicht weniger von dem Patriotismus des gesetz⸗
gebenden Körpers, und sie hat das feste Vertrauen, daß er einmüthig dem an ihn gerichteten Aufrufe Folge leisten wird.
Der Unterrichts-Minister hat dem Kaiser über die Umgestal⸗ tung des commerziellen und industriellen Unterrichts in den oͤffent⸗ lichen Schulen einen langen Bericht erstattet, den der „Moniteur“ gestern veröffentlichte. Es ist darin als nothwendig nachgewiesen, daß, wie in Deutschland und England, Realschulen (écoles usu— elles im Range der Colleges und Lyceen eingerichtet werden, und es wird zur Prüfung dieser wichtigen Frage die Einsetzung einer Kommission von 23 Mitgliedern beantragt. Der Kaiser hat diese Vorschläge unterm 14. d. Mts. genehmigt und der „Moniteur“ macht bereits die Kommissions-Mitglieder namhaft, an deren Spitze der Senater Dumas als Präsident steht.
Das hiesige Handels-Tribunal hatte gestern, auf Anklage eini⸗ ger von Mirés „exekutirten“ Actien-Besitzer, über die Frage der pfanderweise hinterlegten Actien zu entscheiden. Im schroffen Gegen— satze zu der Theorie des Gerichtshofes von Douai ist ausgesprochen wörden, daß der Darleiher durchaus kein Recht habe, die pfand— weise hinterlegten Papiere zu verkaufen. Mireès, d. h. die Liqui⸗ dationsmasse seiner Caisse, ist deshalb verurtheilt worden, den Klägern den Werth ihrer Actien zum Course des Hinterlegungs⸗ tages zu bezahlen, wiewohl die Kläger sich bereits früher in die „Execution“ ergeben und deren Folgen angenommen hatten. Natür⸗ lich wird dies auch den anderen Opfern der famosen Massen⸗-Exe— cution von 1859 den Muth geben, gegen Miréès klaghaft zu wer— den und auf Schadloshaltung zu dringen.
Italien. Turin, 19. Juni. Im Senate ist man sehr geneigt, ebenfalls eine Protestation gegen die Adresse der Bischöfe in Rom zu erlassen.
Ein Rundschreiben Lamarmora's vom 11. Juni verfügt die Auflösung der letzten 3000 Mann Mobilgarde, die Cialdini in Neapel organisirt hatte.
In Palermo rotteten sich am Morgen des 8. Juni in den beiden' Hauptstraßen Maqueda und Toledo ungeführ 400 Personen zusammen, welche die Rufe: „Nieder mit Rattazzi, nieder mit dem Parlamente, es lebe Garibaldi, es lebe Crispi!“ ertönen ließen. Dabei hatte es sein Bewenden.
Studenten-Unruhen, die vor Kurzem in Pavia ausbrachen, sind gänzlich ohne politischen Charakter. Die Taxen für Examen, Diplom u. s. w. sind in Pavia sehr hoch, weshalb die meisten Stu— denten zur Promotion nach Parma gingen. Ein ministerielles Ver— bot diefes den Professoren von Pavia wenig behagenden Gebrauches rief die Aufregung hervor, zu deren Beschwichtigung Herr Brioschi gestern abgereist ist.
Dänemark. stopenhagen, 15. Juni. Am 11. d. M. Abends, langten auf drei Dampfschiffen die christianiger, upsalen— ser und lundenser Studenten hier an, 7 800 an der Zahl, nach⸗ bem sie schon auf der schwedischen Universität Lund ein Vereini⸗ gungsfest gefeiert hatten, wobei auch die hiesige Universität durch eine Deputation vertreten war. Die Menschenmenge war unge⸗ heuer, die sie bei ihrer Ankunft hier empfing, und hätte man dar⸗ aus wohl auf eine größere actioe Betheiligung an der gastlichen Aufnahme schließen moͤgen. Dennoch würde man darin zu einem nicht ganz richtigen Resultate gelangen; denn daß die skandinavische Partel sich hier noch in der Minoritaäͤt befindet, und daß die dieser Partei nicht Angehörigen die Studenten Zusammenkunft als eine in dieser Richtung gehende Demonstration nicht begünstigen wollen, geht unverkennbar daraus hervor, daß es aller, mehrere Wochen lang angestellten Bemühungen ungeachtet nicht hat gelingen wollen, sämmtlichen Gästen ein freies Pribat-Logis zu verschaffen, so wie auch aus der vereinzelten und stellenweise nur dürftigen Aus⸗ schmückung der Häuser an den Hauptstraßen. Aus den hiesigen Zeitungen ist freilich hierüber nichts zu ersehen, vielmehr sollte man nach ihrer Beschreibung glauben, daß die ganze Stadt in fest⸗ lichem Schmucke wahrhaft geglänzt habe. Das ganze königliche Haus hat sich den jungen Gästen gegenüber sehr gastfrei gezeigt. Das Ministerxium wohnte auf einer besonderen Tribune in der Nähe des Landungsplatzes den Empfangs -Feierlichkeiten der Stu⸗ benten bei. Am 12. d. M. wurde den Vertretern der vier Univer⸗ sitäten für jede ein von den kopenhagener Damen gesticktes Banner durch den bekannten Eiderdänen, Prof. Claußen, überreicht. (*. 3.
Amerika. Rio de Janeiro, 25. Mai. Die D über die Adresse auf die Thronrede wurde in der Deputirt mer am 19. d. M. beendet und die Adresse mit einem vo Oppositionsmitgliede Zacarias beantragten Amendement votirt. Ministerium trat darauf ab und es wurde ein neues, aus folð den Mitgliedern bestehendes Ministerium gebildet: Conseilspräßident und Münister des Innern: Zacarias de Goes e Vasconcelles; Justiz⸗Minister Dr. Francisco José Furtado; t wärtigen Angelegenheiten Senator Carlos Carneiro de Campos; Finanz⸗Minister Senator José Pedro Dias de Carvalho; Marme⸗ Minister Dr. José Bonifacio de Andrade de Silva; frriegs⸗Minister Baron de Porko⸗Alegro; Minister für Ackerbau, Handel und öffent liche Bauten Antonio Coelbo de Sa e Albuquerque. (8.
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Minister der aus⸗