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Diejenigen, welche die Aufnahme in das gedachte Seminar nachzusuchen beabsichtigen, werden aufgefordert, bis zum 13. August d. J. mit dem be—⸗ treffenden Gesuche 261
a) einen von ihnen selbst abgefaßten und geschriebenen Lebenslauf, wel cher — außer den nöthigen 1 Nachrichten — den Gang ihrer Bildung und Vorbereitung für das Schulamt darstellt, ihren Tauf-⸗ und Confirmaͤtionsschein, ein Zeugniß ihres Seelsorgers über ihre sittliche und religiöse Befähi—⸗ gung zum Schulamte und ein Zeugniß über ihre untadelhafte Führung, —; .
ein ärztliches Gesundheits ⸗Attest, in welchem auch die an ihnen er⸗
fo lgte Impfung d der Schutzblattern bescheinigt sein muß,
ein Astest über die in den letztverflossenen zwei Jahren erneuerte
Pocken ⸗ Impfung,
ein Bildungs; zengniß⸗ welches sich über die Fähigkeit,
die Fortschrtte des Präparanden bestimmt ausspricht, .
g) eine schriftliche Erklärung ihrer Eltern oder Vormünder, wieviel sie
an Kostgeld auf die ganze Dauer der Bildungszeit zu zahlen im
Stande sind, an den Herrn Seminar⸗
den Fleiß und
Direktor Dr. Crüger zu Oranienburg einzureichen
und dessen weitere Anweifung zu gewärtigen.
Wegen der übrigen Bedingungen der Aufnahme wird auf die in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam (de 1861, Stück 35, pag. 268) und in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frank— furt a. O. (4e 1861, Stuͤck 35, pag. 205) veröffentliche Nachricht Bezug ge⸗
nommen. Berlin, den 23. Juni 1862. Königliches Schul— Kollegium der Provinz Brandenburg.
Summarische Uebersicht der immatrikulirten Stu⸗ direnden auf der Universität Breslau von Ostern bis Michaelis 1862.
Von Michaelis 1861 bis Ostern 1862 sind gewesen .....
Davon find abgegangen
Es sind demnach geblieben ...... .... ... . ; Dazu sind in diesem Semester gekommen.
Die Gesammtzahl der immatrikulirten Stubtrenben de ö
daher . 24 . . Die evangelisch-theologische Fakultät 5 Inländer. 115 ; Ausländer
Die katholisch-theologische Fakultät 5 Inländer. J Ausländer
176 (Inländer. 141 Ausländer 6
147
Die juristische Fakultät zählt
Inländer. 121 Ausländer 14 166
Die medizinische Fakultät zählt
a) Inländer m. d. Zeugniß
der Reife 227 b) Inländer m. d. Zeugniß Die philoso⸗ der Nichtreifs nach §. 35 phische Fa⸗ des Prüf. Mien vom 299 kultät zäblt 4. Juni 18 e) gh ger 6. Zeugniß d. Reife n. §. 36 d. . q) Ausländer? ..... ......
Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen biefige Uni 1 als zum Hören der Vorl . berechtig 1 2) 6 immatr nidalirte . 3) Oekonomen 2c. Die Gesammtzahl der nicht immatrikulirten Zuhörer ist. . Es nehmen folglich an den Vorlesungen Theil. Breslau, im Mai 1862.
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f philof sephisch⸗ i 866. mathemarisch⸗naturwissenschaf liche
icht amtliches. je stät der
Preußen. Babelsberg, 1. Juli. Se. Ma König nahmen heute auf Schloß Babelsbe erg den Workzag des
Grneral⸗ At utante n, General⸗Lieutenants Freiherrn von Manteuffel
m 11 . z empfingen Se. Maj stät die Meldung des eee und die Monatsrapporte aus den mmandeure. Demnächst geruhten Seine
Sta ats-Minister von Flottwell und bon W . k. zu ertheilen.
Juli en der Großherzoglich
Staatsregierung ist
mäßigen,
ringen der Schauplatz vieler größeren Versammlungen.
2 Uhr — von Sr.
Würzburger Eisenbahn,
verabredet worden, die beiderseitigen Staatsangebörigen auf deren
Reisen in den bezüglichen Staatsgebieten auf Grund von ordnungs—
durch ihre Regierungen oder Ramens derselben ausgefer⸗
tigten Pässen zuzulassen, obne deren vorgängige gesandtschaftliche
Visirung zu erfordern. Diesseitige Staatsunterthanen sollen im
eo higt eich der Niederlande auch ohne allen Paß Zulassung finden. (Weim. Ztg.)
Meiningen, 29. Juni. Auch in diesem Sommer ist Thü⸗ Außer dem bereits avisirten Kirchentag in Ohrdruff, tagen am 10. bis 12. Juli in Eisenach die deutschen Gerber, am 14. und 15. Juli in Schleiz die thüringischen Land- und Forstwirtbe, am 7. und 8. August in
Kreuzburg die allgemeine weimarische Lehrer⸗ Versammlung, in Wei— mar der volkswirthschaftliche Kongreß und außerdem noch Gesang—
und Turnfeste aus engeren Bezirken. (Frankf. Journ.)
Hessen. Darmstadt, 29. Juni. Gestern hat die Erste Kammer die Vorlage des Justizministeriums in einem Entwurf der Straf⸗ re ßerdem und des Ge setzes über Wahl der Geschwornen und Bildung der Geschwornenbank mite9 gegen 8 Stimmen abge— lehnt. (Kt. Z.)
e e. Ihre Kaiserlichen Hohei⸗
a lgrühe ö n
ten der Großfürst Michael und die Großfürstin Olga mit ihrem
dem Großfürsten Nicolaus, sind heute Nachmittags Königlichen Hoheit dem Großherzog am Bahn⸗ hef empfangen — hier angekommen und sofort bei Ihrer König⸗ lichen Hoheit der Großberzogin Sophie abgestiegen, woselbst Ihre
ältesten Sohn,
Königliche Hoheit die Großherzogin Louise mit 43 Erbgroßherzog
die Ankunft der hohen? r. erwartete. Die Großfürstlichen Herrschaften wohnen in dem Palais der e e, , Sophie und werden zu mehrwöchentlichem Aufenthalte hier verweilen. (K. 3.)
Aus dem Staatsvertrage mit Bayern über die Heidelberg— welcher, so wie der Vertrag wegen Her— stellung einer stehenden Rheinbrücke bei h m, durch die am 28. Juni erfolgte Zustimmung auch der Ersten Kammer, nun⸗ mehr durch beide Kammern n en, ist, sind folgende Be⸗ stimmungen hervorzuheben: Der Betrieb der ganzen Bahn ist ein einheitlicher, und zu einm Zwecke wird auch die auf bayerischem Gebiet gelegene Strecke von der Landesgrenze bis Würzburg der badischen Regierung zur Benutzung überlassen. Als Vergütung hierfür entrichtet Baden vorerst auf 20 Jahre an Bayern eine Rente von 4 Prozent des auf diese Strecke aufgewen— deten wirklichen Baukapitals. Beide Regierungen verpflichten sich, ihre Bahnabtheilungen binnen 4 Jahren zu vollenden, so daß die Eröffnung der ganzen Bahn laͤngstens bis 1. Marz 1866 statt⸗ finden kann. Mit Eröffnung der Bahn tritt als Ersatz für die Konkurrenz, welche der bayerischen Schifffahrt erwächst, zu Gunsten dieser letzteren eine Ermäßigung des in Wertheim zu entrichtenden Mainzolles ein. Endlich übernimmt Baden die Herstellung der Erfthalstraße von Hardbeim bis zur bayerischen Grenze, und Bayern verpflichtet sich, die Straße von Walldürn bis Amorbach fortzu— enn.
Großbritannien und Irland. Zur Vermählung Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Alice mit Sr. Hoheit dem Prinzen Ludwig von Hessen, welche morgen in Osborne stattfindet, sind seit gestern Abend sämmtliche Gäste am Hoflager versammelt. Se. Hoheit der Herzog von Koburg-Gotha und Se. Königliche Hoheit der ö
London, 30. Juni.
prinz von Preußen waren gestern Nachmittag von Calais in Dover
angekommen und von dort ohne Aufenthalt nach Portzmoush ge⸗ fahren, 4 wo sie, in Begleitunz des Prinzen von Wales, nach Osborne hinüberfuhren. Die Mitglieder der hessischen Familie waren schon vor ihnen daselbst eingetroffen, und da die Vermäh— lung der Trauer wegen in aller Stille gefeiert werden soll, wird außer den Familienmitgliedern die Zahl der Gäste eine äußerst beschränkte sein. Nach der Hochzeit bleibt das hohe Ehepaar längere Zeit auf der Insel Wight; die Königin aber kommt, bevor sie nach Balmoral geht (was Ende Juli geschehen dürfte) für einige Tage nach Windsor, bleibt im schottischen Hochlande bis Mitte September, und reist dann für mehrere Wochen nach Deutschland. Bei der Vermählung fungirt, wie es heißt, statt des durch Unwohlsein verhinderten Enbischofs von Canterbury, der Erzbischof von Vork. Das „Court-Journal“ zählt bereits einige der Hochzeit sgeschenke auf. So als Gabe Ihrer Majestät der Königin ein mit Perlen und Diamanten besetztes Armband, welches die Bildnisse der Königin und ihres verstorbenen Gemahls, nebst denen der Neuvermählten enthält; als Geschenk Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales einen vollständigen Schmuck ans Diamanten und Smaragden; als Gabe des ver— storbenen Vaters . er K bestimmt hatte, ebenfalls verschiedene gegenstände, und als Geschenk Ihrer tönig⸗ lichen Hoheit der oi vtinzessin von Preußen eine R seise⸗ Chatoulle aus Ebenholz, d 32 1 in Gold gearbeitet ist.
Im Laufe der beiden letzten Tage gab es wieder eine Menge großer Diners. Wir erwähnen dabon nur das vom Grafen Brandenburg von der preußischen Gesandtschaft) zu Ehren der eben hier anwesenden Preußen im Clarendon-Hotel veranstaltete
priolo.
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ein zweites bei Lord Hamilton für den Vice-stönig von Aegypten und 9 drittes zu Ebren Lord Palmerston's deim Grafen Granville.
Die allgemeine Ausst ellung war am Sonnabend — wo der Ein il? 2 Schilling betrug — von 19,590 Zahlenden und 11,188 Besern von Saisonkarten, somit von 30,788 Per— sonen besucht, unter denen sich Prinz Napoleon und die hohen Gäste aus Hessen befanden. Gleichzeitig hatten sich in der Aus⸗ stellung der Ackerbau⸗Gesellf schaft ungefähr 12,9000 Besucher' eingefunden. Der Eintrittspreis daselbst ist fuüͤr die drei . ten Tage (heute, morgen und übermorgen) auf einen Schilling e mäßigt.
Die offiziellen Handelsausweise des ein günstigeres Resultat als man erwartet hatte. Mai 1861, zeigt sich eine Zunahme des Ausfuhrwerthes um 92,517 Pfd. oder um 1 pCt., wahrend diese im Vergleiche mit Mai 13860 3493999 Pfd. oder mehr denn 3 pCt. ausmacht. Dabei ist hervorzuheben, daß die Ausfuhr von Baumwollfabrikaten um 770,849 Pfd. abgenommen hat, die Zunahme kommt daher auf die anderen Rubriken: Seiden⸗, Leinen-, Schafwoll- und Ledererzeug— nisse. Zugenommen hat außerdem die Ausfuhr aller anderen minder bedeutenden Artikel, und unter diesen in erster Reihe die von Waffen und Schießpulver nach Amerika. Der Gesammt⸗ Export der 5 ersten Monate dieses Jahres
vorigen Monats ergeben
betrug 17,64. „, 238 Pfd. St. gegen 19,780,532 Pfd. St. in den ent ö inden Monaten des Jahres !] 1861 (Abnahme: ? 2.235,294 Pfd. St. oder genau 43 pCt.),
und verglichen mit dem entsprechenden 3 . des Jahres 1860
eine Abnahme um 5,238,297 Pfd. St. oder von nahe an 10 pCt. Die nn fuhr betreffend ist zu bemerken, c viel Weizen importirt wurde, desgleichen von Zucker, Thee, Spirituosen und Weinen. Der heunise Verbrauch hat sich wenig verändert.
Frankreich. Pavis, 306. Juni. Der Moniteurt! ver⸗ oͤffentlicht beute den sehr umfangreichen Jahresbericht des Justiz— ministers über die Thätigkeit der Civil- und Handelsgerichte wäh— rend des Jahres 1860 im Vergleiche zu den vorangegangenen zehn Jahren; desgleichen einen Bericht über die Austernbänke im Kanal.
Eine Verfügung d des Unterrichts-Ministers Rouland weist alle öffentlichen Elementärschulen an, eine Schul-Biblothek anzulegen.
Marschall Magnan hat vorgestern in seinem Badezimmer einen bösen Fall gethan und dabei einen Bruch erlitten. Von einem , herbeigerufenen Arzte verbunden, befindet er sich jetzt so, daß nichts ernsthaft zu fürchten ilt. (Köln. Z.)
Italien. Turin, 28. Juni. Der „Köln. 8. wird von hier geschrieben: „Es gilt für gewi ß, daß General Durando näch— stens das Portefeislle des Auswärtigen an Ratazzi abgiebt. Der Seneral ist für die neu zu besetzende Gesandtschaft in Petersburg bestimmt. Als wahrscheinlichen Nachfolger Ratazzi's im Ministe— rium des Innern nennt man den bisherigen Genernt. S erttalr Ca⸗ Man behauptet, daß seit einigen cen zwischen Ratazzi und Benedetti lebhaftz 8 über die römische Frage gepflogen ,. Ein Kabinets-Courier hätte bereis wichtige De— peschen über das Reful tat derselben nach Paris überbracht.“
Hane anz. Kopenhagen, 26. Juni. Das einzige Er— eigniß in letzter Zeit war hier die nordische Studenten-⸗Zusammen⸗ kunft; doch will man die Bedeutung derselben nach den Schilde⸗ rungen der dänischen Zeitungen bemessen, so muß es jedenfalls cum grano salis geschehen. In der zur nn , n, über die Förde— rung und das Ziel der standinavischen Bestrebungen anberaumten Verfammlung fand der von den dänischen Agitatoren des Skandi⸗ navismus an die Gäste gerichtete Appell um den Beistand der Bru— derreiche gegen Deutschland bei vollständiger Durchführung der“ In⸗ corporation Schleswigs und Aussonderung Holsteins nur schwachen Anklang. Die Versammlung war im Ganzen von den schwedischen und norwegischen Studenten nur mäßig besucht, und die Erwiede⸗ rungsreden wurden in ihrem Namen von einigen alteren Theil— nehmern, die sich den Studenten auf dem Zuge angeschlossen hatten, gehalten. Es ist jetzt den betreffenden Militairbehörden der Auf— trag ertheilt worden, eine schwimmende Panzer- Batterie zum Ge— braucht auf der Schiei bei einer eventuellen Aufstellung des Heeres in der Danevirke-Position herzustellen. (K’. 3)
Amerika. Mexiko, 18. Dꝛlꝰ Einem Berichte des Reuterschen Büreaus en nehmen wir Folgendes: „Am 11. Mai um 9 Uhr Morgens trat das franzoͤsische Heer den Rückzug von Amozoc aus an, marschirte der Reihe nach durch Acatzingo, Quecholac, San Augustin del Pah mas, Ixtapa und über die Höhe von Acultzingo und kam am 17. zu Orizaba an. Wahrend der Rückbewegung der Franzosen entstanden große Zwistigkeiten zwischen den zu Aktlixco und Matamoras Izucar dersammelten Schaaren. Ein Theil derselben, an deren Spißze Marquez, Co- bos, Vicaho ze. standen, heschloß, zu den Franzosen zu stoßen und! genken har lich mit ihnen zu handeln. Die Anderen, unter Befehl von Zuloaga, Zires ꝛ(.,, hingegen beschlossen, keinen Theil an dem Kampfe zu nehmen, Die Streitkräfte des .
und Cobos beflanden und 3— 4000 Mann, und obgleich undiszipli⸗
nirt und schlecht bewaffnet, belästigten sie doe ch fortwährend die rup⸗ pen des Generals Zaragoza, indem sie dieselben in der Flanke und
Verglichen mit'
im Rücken bedrohten. Nachdem die Franzosen nach Orizaba zurück⸗ gekehrt waren, blieb das Heer Zaragoza's staffelweise auf der Straße von San Augustin del Palmas nach Acul ltzingo n, . Gene⸗ ral Tapia mit zwei Kavallerie⸗Corps war in der Naͤhe des letzteren am Fuße von Les Cumbres gelegenen Punktes 7. um die Be⸗ wegungen des Marquez, der zu den Franzosen zu stoßen suchte, zu beobachten. Am Morgen des 18. erhielt General ke die Nach⸗ richt, daß die Truppen des Marquez an der Barränca Seca debou— chirten, und schickte sich sofort an, ihnen die Spitze zu bieten. Um das H äàauptcorps Zaragoza's zu vermeiden, marschirte Marquez, statt die Hauptstraße einzufchlagen und bei den Cumbres vorbeizuziehen, mit 2000 Mann in den Engpaß der Berge zwischen Tehuacan und den Cumbres auf Pfaden, die im Aulgemeinen so schmal sind, daß keine zwei Reiter neben einander reiten können. So gelangte er am 48. nach der ? Wegstunden von Ingenio und 6 Wegstunden von Orizaba belegenen . Seca. Es ist dies ein Thal, welches eine halbe Stunde im Durchmesser hat und rings von unzugäng⸗ lichen ren umgeben ist. Nur nach Orizaba hin ist ein enger Ausgang. Dieser Ausgang, . sehr schmal, wird durch einen Hügel gethenlt, welcher die ganze Position beherrscht. Gerade der Oeffnung gegenüber am anderen Ende des Thales werden die Berge durch einen Weg geschieden, auf dem nur wenige Reiter neben einander reiten können. Durch diesen engen und schwierigen Pfad debouchirten die Truppen des Marquez. Als General Tapia bon dieser Bewegung erfuhr, schickte er sich an, dem Feinde seine zwei Kavallerie— Corps entgegen 9 ste llen. Er fand das Herr des Marquez am Ende des Thales Schlachtordnung aufgestellt und rückte in den Eugnag ein, n sein Entkommen zu verhindern. Der Kampf begann ungefähr um 9 Uhr Morgens, beschraͤnkte sich aber Anfangs auf bloße kleine Scharmützel. General Tapia ließ von dem zu Acultzingo stehenden General Negreti Ver— stärkungen verlangen und Marquez seinerseits schickte Couriere nach Orizaba, um die Franzosen von seiner gefährlichen 3 n in Kenntniß zu setzen. Etwa um 35 Uhr kamen 1100 von dem Ge⸗ neral Regreti gesandte Mann Infanterie auf dem Kampfplatze an. Ein Theil davon rückte ins Thal und begann mit der Kavallerie 4 Marquez zu kämpfen, die übrigen bewachten die Pässe. Es entspann sich ein mörderischer Kampf, und die Reactionaire würden ohne Zweifel in die Pfanne gehauen worden sein, wenn nicht um 8 Uhr plotzlich ungefähr 2000 Franzosen erschienen wären. Gleich nach Empfang der Botschaft des Marquez waren Zuaven, Chas— seurs von Vincennes und das 99. Linien-Regiment abgefanbt wor⸗ den, kamen im kritischen Augenblick an, besetzten die Ausgänge des Thales und ergriffen von dem die ganze Position beherrschenden Hügel Besitz. So waren denn sämmtliche mexikanische Streitkräfte, sowohl die von Tapia wie die von Marquez befehligten, im Thale eingeschlossen. Es kam zu einem furchtbaren Gemetzel. Ali sicrit ict ue Tine Seite vorhanden und Schießgewehr ward bei der Schläch⸗ terei fast gar nicht gebraucht. Man kämpfte Mann gegen , mit der blanken Waffe zwei volle Stunden lang, bis die Nacht her— einbrach. Gegen Ende ez Gefechtes konnten die Franzosen wegen der Dunkelheik die Mexikaner nicht mehr unterscheiden und griffen sowohl die Soldaten des Generals Tapia, wie die des Marquez an. Endlich machte die Nacht dem Kampfe ein Ende. Die Fran osen zogen sich, von Marquez und seiner Kavallerie begleitet, nach Ori— zaba zuruck, und die Truppen des Generals Tapia kehrten wieder ö. die Stellung zurück, die sie vor der Schlacht eingenommen hatten. Die Mexikaner erlitten ungeheure Verluste, die sich ohne Uebertrei⸗ ö auf 50 pCt. ihrer Mannschaften eben lassen. Marquez soll 600 Mann verloren haben. Was die Franzosen angeht, so müssen ihre Verluste eben so schwer gewesen sein, obgleich die Zahl nicht bekannt ist. Vicayo wird unter den Gebliebenen genannt. Am fol⸗ genden Morgen gegen 9 Uhr besuchten die ö. das Schlacht⸗ feld und schleppten die Beute mit sich fort. Die Franzosen kamen erst Mittags an und begruben an, Leichen , Kameraden, denen man sämmtlich ihre Habseligkeiten genommen hatte. Die V zetwunde— ten, welche während der ganzen Nacht auf dem Schlachtfel de = ben, waren fast alle gestorben. Die Verluste des Generals * werden auf 10900 — 100 Mann geschätßt. Er nimmt den . für sich in Anspruch, in dem Verhältniß von 1 zu 2 gekämp haben; aber aus kaum begreiflichen Gründen sind feine amtlichen Berichte über das Gefecht beröffentlicht worden, und der vorst ehend Bericht ist mit aller Vorsicht aufzunehmen, da er ausschließl ich Pri vatquellen entnommen ist. Seit dem 18. har sich nichts weiter zu⸗ getragen. Dem Vernehmen nach verschanzen sich die Franzosen ö Orizaba. Die Streitkräfte des Marque stehen vor der Stadt un bilden die Vorposten. Das Heer Zaragoza's ist vorgerückt, um sich zu Acultzingo zu konzentriren. Eine neue Brigade ven 1800 Mann ist seit der Schlacht vom 18. zu ihm gestoßen. Cobos dersucht, sich mit den Franzosen zu vereinigen. Man erwartet den Gener i gs in ein paar Tagen mit 7— 8000 Mann aus den Staate Zacatecas, San Luis und Aquascalientes in Mexiko. Das Nord heer zählt 700090 Mann und wird, wie man bört, von dem ral Comonfort befehligt werden. Von allen Seiten laufen gegen die Pläne und Prrelamationen Almonte's ein.
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