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bauten zur Aufnahme eines Staats-Anlehens ermächtigt wird, sowie des Finanz-Gesetzes auf längere Zeit ihre Sitzungen. Vorher wurde noch die Kommission zur Berathung des Handels-Vertrags gewählt. Sobald der Bericht über denselben fertig, was wohl nicht vor August der Fall ist, wird die Kammer zur Berathung darüber wieder einberufen, sodann aber förmlich bis zum Spätjahr vertagt. Die erste Kammer schließt Morgen ihre Sitzungen. (St.“ A. f. W.)
Württemberg. Ludwigsburg, 29. Juni. Gestern wurde hier die jährliche allgemeine Versammlung der Reallehrer Württembergs abgehalten.
Großbritannien und Irland. London, 1. Juli. Der Vicekönig von Aegypten hat seine Abreise aufgeschoben. Er macht und empfängt Besuche. Am 16. d. will er ein großes Fest am Bord seiner Vacht geben, wozu mehrere Mitglieder der könig— lichen Familie geladen werden sollen.
Der Besuch der Ausstellung bleibt ein befriedigender. Gestern hatten sich wieder 56, 857 Personen eingefunden, unter ihnen meh— rere Armenschulen und Versorgungsanstalten, denen wohlthätige Privatleute Einlaßkarten zugeschickt hatten. Desgleichen 200 Ar— beiter aus Dänemark, welche mit dem Dampfer „Hecla“ höerherge— kommen sind.
Die Ausweise über die während der ersten 5 Monate dieses Jahres nach England eingeführten Baumwollenmenge lehren uns Folgendes: Die Gesammt-Einfuhr aus den Vereinigten Staaten Amerikas betrug in dem genannten Zeitraume blos 30,396 Ballen gegen 4,946,222 Ballen in der entsprechenden Periode des vorigen Jahres, und gegen 5,384,131 Ballen in demselben Zeit— raume des Jahres 1860. Aus allen Ländern zusammengenommen waren eingeführt worden 1,267,881 Ballen, oder 23 Prozent und 19 Prozent der in 1861 und 1860 eingeführten Massen. Von In— dien empfingen wir 734,034 Ballen, von Egypten 308,722 und von Brasilien 75,133 Ballen (doppelt so viel als im vorigen Jahre). Die Einfuhr aus den verschiedenen anderen Baumwolle kultiviren— den Ländern wollen wir weiter nicht spezifiziren, genug an dem, daß sie zusammen 119,596 Ballen gegen 27,996 im vorigen Jahre aus— machte. Allerdings ein relativ starker Aufschwung, und doch wie klein gegen den amerikanischen Ausfall!
Den Ausweisen der Armenhäuser und sonstigen Versorgungs— Anstalten nach zu schließen, hat der Pauperismus während der Monate April und Mai im Lande eher ab- als zugenommen, wo— bei freilich die Baumwollbezirke nicht in Rechnung gezogen sind, da mit der Vertheuerung des Rohmaterials die Noth der dortigen Arbeiter noch immer im Steigen begriffen ist. In Lancashire und Cheshire ist der Pauperismus im Vergleich mit 1861 um nicht we— niger denn 73 Prozent gestiegen, und dieser, aufs ganze Land ver— theilt, ergiebt einen Zuwachs des Pauperismus um mehr denn 8 Prozent.
Heute, am ersten Tage des zweiten Semesters, liegt bereits der Ausweis der Staatseinnahmen vom eben abgelaufenen Halbjahr vor. Er ist nicht ungünstiger, als unter den obwaltenden Umstän— den zu erwarten war. Betrachtet man das Ergebniß des letzten Quartals für sich, so zeigt sich Folgendes: Die Zolleinnahmen haben um 30,000 Pfd. abgenommen, und in den Einnahmen der Aceise, welche den sichersten Maßstab für die Consumtionsfähigkeit des Lan— des abgeben, ergiebt sich ein Ausfall von 285,000 Pfd. Dagegen haben sich die Einnahmen der Stempel um 67,000 Pfd. und die der Einkommensteuer um 184,000 Pfd. gehoben. Die letzten 12 Mo— nate zusammengenommen zeigen eine Zunahme der Zolleinnahmen um 250,000 Pfd., und einen Ausfall in der Aceise um 1,445,000 Pfd., während die Stempelsteuern um 191,B775 Pfd. mehr abge— worfen hatten. In demselben Zeitraume beträgt der Ausfall der Einkommensteuer 1,874,000 Pfd., die Zunahme der Einnahmen aus verschiedenen Quellen 542,488 Pfd. Das Resultat aller dieser Vergleichungen ist, daß die Einnahmen des eben abgelaufenen Quar— tals um 11,310 Pfd. zugenommen, die der letzten 12 Monate um 2, 177.305 Pfd. abgenommen haben.
Die Minister und obersten Würdenträger des Hofes sind heute früh zur Vermählung Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Alice nach Osborne gefahren, von wo sie aber schon im Laufe des Nachmittags nach der Hauptstadt zurückkehren werden.
Auch Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen kommt morgen von Osborne nach London und beabsichtigt 4 bis 5 Tage hier zu verweilen. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-stoburg dürfte wohl länger bei der Königlichen Familie in Osborne bleiben.
Außer den hohen Gästen aus Hessen, Preußen und Koburg hatten sich gestern Abend noch der Herzog und die Herzogin von Cambridge, die Prinzessin Mary von Cambridge, die Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz, der Dechant von Windsor, der Erz⸗ bischof von Pork und der Leibarzt Sir James Clark nach Osborne begeben.
Pa rlaments-Verhandlungen am 30. Juni. Im Oberhause erhebt sich Lord Brougham ohne unmittelbaren Anlaß, um einige Worte über den amerikanischen Bürgerkrieg zu sagen. Nach dem, was er von Per⸗ sonen erfahren hat, die zu den besten Freunden des stammverwandten trans— atlantischen Volkes gehören, übersteigen die Gräuel des Krieges alles bisher
chen werden, um diesen unglückseligen Hader zu beenden.
Veröffentlichte. Nicht nur, daß Tausende auf beiden Seiten mit unge— heuerem Todesmuth kämpfen, sondern die Fehde geht durch alle Kreise des Privatlebens, spaltet die Familien und scheidet die Bewohner desselben Weilers und Hauses in todfeindliche Parteien. Pächter und Gutsbesitzer ziehen auf eigene Faust gegen ihre Nachbarn aus, ihren Haß und ihre Rachsucht zu befriedigen. Er wolle den Charakter des amerikanischen Volkes nicht verunglimpfen; es sei ja sprüchwörtlich, daß die Corruption der Besten am schlimmsten sei und ein Streit zwischen nahen Anverwandten werde stets ungemein bitter. Allein, obgleich der Krieg sich erklären lasse, könne man ihn nicht rechtfertigen oder beschönigen. Weder die Regierung Frankreichs, noch die Englands könne in den Streit eingreifen. Zugleich wünsche Jedermann von Herzen, daß diese Gräuel ein Ende nehmen und unter den so Gesinnten befänden sich Leute, die den Amerikanern stets sehr gut gewesen. Er selbst sei über 60 Jahre lang als warmer Anwalt der amerikanischen Regierung und des amerikanischen Volkes bekannt. Wie sich manche noch erinnern dürften, hieß er einst der Parteigänger Jefferson's und der Staatsanwalt Madison's. Auch Andere, die von jeher für die Amerikaner Partei zu nehmen pflegten, seien jetzt sehr aufgeregt und über den Gang der Ereignisse enttäuscht. Wenn der Bürgerkrieg fort⸗ dauern sollte, werde man gestehen müssen, daß der häßlichste Fleck im Cha— rakter Amerika's nicht die Negersklaverei ist. Die Weißen hätten in diesem Kriege mehr erduldet, als jemals die Neger unter den grausamsten Herren zu erdulden gehabt. Der Kampf stifte mehr Unheil, erzeuge mehr Elend und lege den Grund zu einer anhaltenderen Feindschaft, als selbst die Sklaverei gethan. Wenn die Amerikaner nur auf die Stimme ihrer wahren Freunde hören wollten, so würden sie, im Hinblick auf ihren Ruf beim englischen Volke und aus Rücksicht auf die Liebe der Engländer, die unbedingte Nothwendigkeit einsehen, diesem Kriege ein Ziel zu setzen. Er könne für sein Leben nicht anders als glauben, daß die gebildeteren und ruhiger denkenden Amerikaner früher oder später eine Kraftanstrengung ma— Kein Mitglied macht einen Versuch, an diese Aeußerungen des greisen Negerfreundes eine Diskussion zu knüpfen, und man schreitet zur Tagesordnung. Der Marquis of Clanricarde bringt eine Bill ein, welche den irischen Advokaten die Praxis vor englischen und Kolonialgerichtshöfen, und viee versa englischen Sachwaltern die Praxis in Irland gestattet. Der Lordkanzler bemerkt, die be⸗ absichtigte Neuerung möge theoretisch gerechtfertigt sein, aber weder von diesseits noch jenseits des St. George-Kanals sei eine Petition darum eingelaufen. Die Bill gelangt zur ersten Lesung. — Lord Berners beantragt die zweite Lesung der WildgesetzVerbesserungs-Bill. Lord Granville muß die zweite Lesung beanstanden, weil manche Bestimmungen des Entwurfs zu weit gingen. Lord Derby meint, die Bill ließe sich in der Comitéberathuug verbessenn. Lord Malmesbury befürwortet die Bill entschiedener. Lord Lyveden und Earl Grey bekämpfen sie. Der Lord-Kanzler empfiehlt dem Antragsteller, einen andern Entwurf einzubringen, der weniger der Mißdeutung und übeln Nachrede ausgesetzt wäre. Lord Berners nimmt darauf seine Bill zurück.
Im Unterhause richtet Mr. Hopwood an den Premier die Frage, ob die Regierung irgend einen Schritt beabsichtige, um dem Bürgerkrieg in Amerika ein Ziel zu setzen? Lord Palmerston erwidert: Ich brauche ge— wiß dem ehrenwerthen Mitgliede und dem Hause nicht erst zu versichern, daß Ihrer Majestät Regierung die Leiden der Fabrikbezirke tief empfindet. Wir wissen, daß die Entbehrungen in jenen Bezirken groß sind, so wie daß die davon Betroffenen ihr Elend mit der heldenmüthigsten Geduld und Seelenstärke ertragen haben, was ihrem Verstand und ihrer Einsicht zum größtmöglichsten Lobe gereicht. Sie erkennen, daß ihr Leiden nicht die Folge schlechter Gesetzzebung oder irgend eines Mißverhaltens der Regierung ist. Sie sehen, daß es aus fremdländischen Umständen entspringt, die wir nicht beherrschen können. Ihrer Majestät Regierung würde sich glücklich preisen, wenn es in ihrer Macht stände, irgend etwas zur Linderung des erwähnten Nothstandes zu thun. Aber das Haus wird sicherlich einsehen, daß irgend etwas wie Einmischung in den Krieg die Entbehrungen der nothleidenden Bevölkerung noch vergrößern würde. Was Vermittelung und gute Dienste anbelangt, so leidet es nicht den geringsten Zweifel, daß Ihrer Majestät Re gierung und die des Kaisers der Franzosen mit Freuden jede Gelegenheit, die eine Aussicht auf Erfolg böte, ergreifen würden. Aber gegenwärtig, wo beide Theile von dem wildesten Zorn und Rachegefühl beseelt scheinen, fürchte ich, daß jeder Vorschlag solcher Art von beiden Seiten eine schlechte Aufnahme zu erwarten hätte. Wie aber zu irgend einer Zeit ein anderer Stand der Dinge eintreten und eine günstige Gelegenheit sich zu einem beiden Theilen annehm— baren Schritt bieten sollte, so würden wir es nicht nur für unsere Pflicht ansehen, unsere Dienste anzutragen, sondern wir würden es auch mit dem größtmöglichen Vergnügen thun. Gegen die 2. Lesung der von Sir G. CE. Lewis eingebrachten (1,200,000 Pfd.) Festungsbauten-Bill stellt Sir F. Smith ein Amendement des Inhalts: »daß ein Ausweis vorgelegt werde über den ursprünglichen und den nachherigen Voranschlag für jedes von der Vertheidigungs-Kommission empfohlene Festungswerk, über den Be— trag eines jeden Baukontraktes, über den Grad, bis zu welchem jeder Bau fertig geworden ist; und über die Ungelegenheit oder den Schaden, der aus der Verschiebung eines oder mehrerer der projektirten Werke erwachsen würde. Mr. Gregory unterstützt das Amendement, eben so Lord V. Tempest, Sir H. Willoughby, Mr. Osborne und viele andere Mitglieder, welche den Satz verfechten, daß Englands Schild und Schwert die Flotte sei und ewig bleiben müsse. Wenn England sich nicht mit dem Dreizack zu schützen vermöge, so könne es sich gleich geschlagen geben. Für die Regierung sprechen außer dem Kriegsminister auch Sir J. Fergusson, Sir J. Duke und Sir J. Elphinstone, und bedingungsweise auch der konserdative General Peel. Sir J. Smith nimmt sein Amendement zurück, und die zweite Lesung wird mit 158 gegen 5ß angenommen. ;
Frankreich. Paris, 1. Juli. Der „Moniteur“ bringt heute den Bericht des Generals de Lorencez über die Affaire von Guadalupe, über das Lager von Amozoc bis zum 11. Mai, über den unbehinderten Rückzug der Franzosen, über die Vereinigung mit Marquez und über das dabei am 18. Mai vorgefallene Gefecht.
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Der Bericht ist aus Orizaba vom 22. Mai datirt und kezeichnet den dermaligen Gesundheitszustand der Truppen als befriedigend, schweigt aber über die strategische Stellung des Corps seit dem 18. Mai ganz. Was er über die Vorgänge vom 5. — 18. Mai
meldet, ist der Hauptsache nach bereits bekannt. Die Zahl der Ver⸗ luste und der Gefangenen haben wir bereits telegraphisch miigetheilt. Alle Schuld leitet man jetzt aus den lügenhaften Berichten der mexikanischen Deserteure her und versichert, daß die Sache noch weit schlimmer hätte sein können. wenn die französischen Truppen sich nicht so brav geschlagen hätten. — Herr Benedetti, franzöͤsischer Gesandter in Turin, ist in Paris angekommen. — Nach dem „Pays“ kehrt Hr. Mon, der spanische Botschafter am französischen Hofe, nach beende⸗ ter Session sofort nach Paris zurück. Das genannte Journal sieht darin eine Wiederlegung der Gerüchte in Betreff eines bevorstehen— den Ministerwechsels in Madrid. — General Lorencez soll in seinen nicht für die Veröffentlichung bestimmten Berichten eine Verstär⸗ kung von 20,000 Mann, abgesehen von einer auf Guadaloupe bereit zu haltenden Reserve von 12,0909 Mann, verlangen. Ein militairischer Unter-Intendant ist nach New⸗Pork abgereist, um daselbst Mehl und sonstige Lebensmittel für das Expeditionscorps zu kaufen. 3. ö
Das neue Journal des Herrn v. Laguneronnièere soll auf den direkt ausgesprochenen Wunsch des Kaisers vorläufig noch nicht erscheinen. — Die Fabrikanten von Rouen haben eine Deputation an den Handelsminister geschickt, um ihm anzuzeigen, daß ihnen die Baumwolle ausgeht und sie theilweise gezwungen sein werden, ihre Zahlungen einzustellen. . — 2 Italien. Turin, 2. Juli. Gutem Vernehmen nach ist ein außerordentlicher Gesandter des Kaisers von Rußland, welcher die offizielle Anerkennung des Königreichs Italien seitens Rußlands überbringt, bier eingetroffen.
Ein außerordentlicher Gesandter des Königs von Portugal, der so eben angekommen ist, wird offiziell für seinen Souverain um die Hand der Prinzessin Pia von Savoyen anhalten.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 29. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat auf Grund einer im Ministerrathe durchgesehenen Vorstellung des Verwesers des Unterrichtsministe⸗ riums über die Errichtung einer Universität in Odessa oder Niko— lajew am 10. Juni Allerhöchst zu befehlen geruht:
1) Die neurussische Universität soll in Odessa errichtet und zu
diesen Zwecke das Richelieu⸗Lyceum zu einer Universität umge— staltet werden. 2) Der Verweser des Ministeriums wird einen ausführlichen Plan zur Eröffnung der Aniversität in Odessa auf Grund des neuen Universitäts-Reglements einreichen behufs Bestätigung desselben im gewöhnlichen Wege.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Turin, Mittwoch, 2. Juli, Nachmittags. Nach der „Corre— spondence franco-italienne“ hat der englische Gesandte am Turiner
„Hofe, Sir James Hud son, dem Conseilpräsidenten Ratazzi ein
herzliches Schreiben zugehen lassen, in welchem er wegen der Aner⸗ kennung des Königreichs Italien Seitens Rußlands seinen Glück— wunsch ausspricht.
Warschau, Mittwoch, 2. Juli, Abends 6 Uhr 30 Minuten. Großfürst Konstantin und Gemahlin sind so eben hier eingetroffen und von dem äußerst zahlreich versammelten Publikum unter Hoch—
rufen enthusiastisch empfangen worden.
Kunst und Wissenschaft.
Esaias Tegner's Haus in Lund, wo der Dichter gewohnt und seine berühmte Dichtung »Frithjofs - Sage« geschrieben, ist in diesen Tagen von
einigen schwedischen Gutsbesitzern angekauft und dem akademischen Verein erwähnten Käufer haben zugleich be—
in Lund übergeben worden. Die schlossen, eine Stiftung zu gründen, die Tegner's Namen tragen soll.
Gewerde⸗ und Handelsnachrichten.
Kassel, 30. Juni.
ahr auf drei Prozent bestimmt.
k
Aus Kopenhagen schreibt man der »A. Z.“:
beschäftigt. An diesen Verhandlungen nahm der Konferenzrath Professor Madvig, Inspektor der Gelehrtenschulen des Königreichs und Träger des gegenwärtig herrschenden Unterrichtssystems, Theil. Er sprach sich sehr maßvoll dahin aus: daß ein wirkliches Können des Altnordischen nicht er— strebt werden dürfe, wenn nicht Gegenständen, die nun einmal zu der all · gemeinen europäischen Bildung gehören, zu viel Abbruch geschehen solle daß man sich vielmehr auf ein Bekanntmachen mit den Formen des Alt— nordischen zur Erklärung der Muttersprache und zur Einführung in die alt— nordische Literatur zu beschränken habe, und wies den mit Pathos vor— getragenen Rath eines dänischen Philologen, der weder Latein noch Griechisch beschränkt sehen wollte, aber einen Schnitt in die mathematischen und die Naturwissenschaften verlangte, weil darin auf Gelehrtenschulen doch nichts rechtes geleistet werde, mit der Bemerkung zurück: daß man nicht den Feinden der Gelehrtenschule, deren schon genug seien, noch eine Waffe in die Hände geben möge; denn neben der nationalen Richtung herrsche in der Zet auch eine réalistische, welcher Rechnung zu tragen sei. Ein wirklicher Anfang zur Einführung des Altnordischen in den Gymnasialunterricht ist bisher nur in Norwegen geschehen. Das Kirchendepartement hat dort den Schulen Erklärungen abgefordert über die Weise, in der sie sich solche Ein führung als möglich denken, und hat drei Alternativen vorgelegt: 1) Alt— nordisch gegenüber dem Englischen zur freien Wahl gestellt, so daß eins von beiden gelernt werden soll: 2) Altnordisch und Englisch zusammen zur freien Wahl gegenüber dem Griechischen; 3) Altnordisch als obligatorisch, und Grie= chisch nur in den zwei obersten Klassen. Die Gutachten der Schulen sind, wie Lektor Thaasen aus Christiania meldete, gegen alle diese Vorschläge ergangen, und somit hat die altnordische Sprache auch dort noch keine Aus—̊ sicht, ein Lehrgegenstand der Gymnasien zu werden. Ein ähnliches Schicksal hat bisher das Altdeutsche auf den deutschen Gelehrtenschulen.
KRerlimer &etr ei de hänrse vom 3. Juli.
Weinen loco 65— 79 Thlr. nach Qualität., bunt poln. 77 Thlr. ab Boden bez.
Roggen loeo poln. 52 — 4 Thlr. ab Bahn bez., 80 — 82pfd. 523 - 535 Thlr. ab Bahn bez, schwimm. eine Ladung 82pfd. S2 Thlr. bez., Juli 52 — —515 Thlr. bez. u. Br., G., Juli- August 504 — — Thlr. bez. u. Br., August - September 509 — * Thlr., September - Oktober 507 -. bis 497 — 50 Thlr. bez., Br. u. G., Oktob er-November 495 - 3 — 49 Thłir. ber. u. G., 3 Br., November - Dezember 495 - 483 Thlr. bez. u. Geld 487 Br.
Gerste, grosse und kleine 34 — 38 Thlr. pr. 1750pfd.
Hafer loco 24— 27 Thlr., schles. 263 —-— 27 Thlr. ab Bahn bez., Lie- kerung pr. Juli und JulicAàugust 2595 — Thlr. bez. u. G., August-Sep- tember, September - Oktober 25 Thlr. bez. u. Br., Oktober - November 255 Tllr. Br, Norhr. ee. Ihr Th ben,
Erhsen, Koch- u. Futterwaare 50 — 56 Thlr.
Winterraps 100— 105 Thlr.
Winterrübsen 100 Thlr. pr. 25 Schflfl. frei Mühle bez.
Rüböl loco 143 Thlr. bez. u. G., 3, Br., Juli u. Juli-August 143 Thlr. bez. u. G., I Br., Aug. September 143 Thlr. Br., 5 G Sep- tember-Oktober 144 - — 14 Thlr. Bez. u. G., 4 Br., Oktober-Novem- ber 144 — — Thlr. bez. u. G., Arz Br., Novemb. -Dezemb. 144 - —– I. Thlr. bez.
Leinöl loco 137 Thlr.
Spiritus loc ohne Fass 1914 — Thlr. bez., Juli u. Juli - August 19 — * — 185 Thlr. bez. u. G., 3 Br., August - September 193. - bis 19 Thlr. bez. u. G., 1, Br., September - Oktober 19 — MHhlr. ber., 4 Br., 19 G., Oktober - November 185 — Thlr. bez. u. G., 3 Br., November - December 187 — Thlr. bez. u. Br., iin G.
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Heipzi., 1. Juli. Friedrich -Wilhelms -Jordbahn 64 Br. Leip- zig-Dresdner 254 Br.; Löbau-Littauer Littr. A. 335 G.; do. Littr. B. —. Magdeburg-Leipziger 2338 G. Thüringische 1197 G. Anhalt-Dessauer Bank- Actien —. Braunschweiger Bank- Actien — Weimarische Bank-Actien —. 1854er National-Anleihe 64 6G.
In der heutigen General-Versammlung der Actionaire der Nordbahn wurde die Dividende für das abgelaufene Geschäfts
Der philologische Kongreß hat sich, mit der Frage über die Aufnahme des Altnordischen in den Lehr— plan der Gymnasien und über die zu diesem Zweck erforderlichen Beschrän⸗ kungen anderer Unterrichtsgegenstände, gleichfalls ohne bestimmten Abschluß,
KEreslam, 3. Juli, 1 Uhr 55 Minuten Nachmittags. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 793 Br. Stamm-Actien 12619 Br. Obersehlesische Actien Litt. . u. C. do. Litt. B. 1335 G. Obersehesische Prioritäts — Obliga proz., 9677 Br.; do. Litt. F., 4zproz., 1024 Br.; do. Litt. E., 3 pror 857 Br. Kosel- Oderberger Stamm- Actien 57! Br. Neisse - Briege Actien 737 Br. Oppeln - Tarnowitzer Stamm-Actien 461 . 5pror. Anleihe von 1859 1077 E.
Spiritus pr. S000 pCt. Tralles 185 Thlr. 74 — 87 Sgr., gelber 73 — 86 Sgr. Sgr. Hafer 23 — 28 Sgr.
Unentschiedene Haltung.
Oesterreiehische Papiere etwas niedriger.
tionen
Roggen 54
Fonds sehr kest