1862 / 161 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Zinscoupons können weder aufgeboten, noch amortisirt werden. Doch soll dem- jenigen, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ablauf der vierjährigen Ver— jährungsfrist bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Be— sitz der Zins Coupons durch Vorzeigung der Kreisobligation oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zins- Coupons gegen

Ouittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Kreisobligation sind zwölf halbjährige Zins-Coupons bis Für die weitere Zeit werden

zum Schlusse des Jahres ausgegeben. Zins-Coupons auf sechsjährige Perioden ausgegeben.

Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons-Serie erfolgt bei der Kreis— Kommunalkasse zu Prenzlau gegen Ablieferung des der älteren Zinscoupons— Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aus— händigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Inhaber der Kreis-Obligation,

sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der

Kreis mit seinem Vermögen.

Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unter—

schrift ertheilt. Prenzlau, den I ö Die ständische Kommission des Prenzlauer Kreises für Erbauung der UckermärkischVorpommerschen Eisenbahn. .

Provinz Brandenburg. Regierungsbezirk Potsdam. Sin s Cr;o upon zu der Kreis-Obligation des Prenzlauer Kreifes ö .

ö 3 en her- Thaler

ö Silbergroschen.

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen? Rückgabe am

ten 4 18544. und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis-Obligationen für das Halbjahr vom ..... .... .... bis. , R Silbergroschen bei der Kreis—

Kommunalkasse zu Prenzlau. Prenzlau, den d 1 Die ständische Kommission des Prenzlauer Kreises für Erbauung der . Uckermärkisch⸗Vorpommerschen Eisenbahn. ö

Dieser Zins-Coupon ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schlusse des betref— fenden Halbjahres an gerechnet, erhoben wird.

Provinz Brandenburg.

Regierungsbezirk Potsdam. C

Talon zur Kreis-Obligation des Prenzlauer Kreises.

. Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe, insofern nicht rechtzeitig Widerspruch erhoben ist, zu der Obligation des Prenzlouer

Kreises. rn, Re, . über die te Serie Zins-Coupons für die sechs Jahre 18... Kreis⸗KommunalKasse zu Prenzlau. 3 Menn, dn, tin. 181 . Die ständische Kommission des Prenzlauer Kreises für Erbauung der Uckermärkisch⸗Vorpommerschen Eisenbahn. ;

bis 18...

Der bisherige Kreisrichter Ziemssen in Damgarten ist zum

Rechts anwalt bei dem Kreisgericht in Stralsund und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Greifswald mit Anweisung seines Wohnsitzes in Stralsund, ernannt worden.

Meinisterium für die laͤndwirthschaftlichen Angelegenheiten.

Ma) 31 9 * 25 ] 1 ü 9 9 ö ö Dem Befsitze der Fabrik. landwirthschastlicher Maschinen, J. Pintus hierselbst, ist die große silberne Medaille für Verdienste um die Landwirthschaft verliehen worden.

Angeko mmen:; Der General-Major und Remonte⸗Inspecteur Synold von Schüz aus der Provinz Schlesien.

Der söniglich großbritannische außerordentliche Gesantte und bevollmächtigte Minister am Königlich danischen Hofe, Paget von Kopenhagen. 5 .

Berlin, 12. Juli. Se. Majestät der König haben Aller—

gnädigst geruht: den Landrath von Borries zu Herford die Er—

s es Kön Han ale ssãt

laubniß zur Anlegung des von des Königs von Hannover Majestäͤt

ihm verliehenen Ritterkreuzes des Guelpben-Ordens und dem Lega⸗

tions- Secretgir bon R adowitz zur Anlegung des ihm verliehenen Johanniter-⸗Malteser⸗Ordens zu ertheilen.

Personal - Veränderungen in der Armer. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.

. Den 26. Juni. v. Sperling, Oberst⸗Lieut., vom Beneralstabe des IV. Armer⸗ Corps,

A.

J Thaler à vier Prozent Zinsen bei der

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gleicher Eigenschaft Rantzau, Major und etatsm. Stabsoff. im 1. Min von Rußland) Nr. 3, zum Commdr. des 1. Westph. Hus. Regts. Nr Ser N aior CEse Eke: ) Sus R

,. v. f eck o w, Major und Esc. Chef im Pomm. Hus. Regt. Glüchersche Hus.) Nr. H, als etatsm. Stabsoff. in das 1. Brandenb. Ulan. Regt. Kaiser von Rußland) Nr. 3 versetzt. Art. Depot in G iter Beförderuna zum 2 5 irt Att. Depot in Glogau, unter Beförderung zum Zeug⸗Hauptm., zum Art. zum Art. Depot in Glogau, Croner, Zeug-Lt. vom Art zum Art. Depot in Luxemburg versetzt Wosien, Zeugfel

Stettin, zum Zeug-Lt. bei dem Art. Depot in Königs Sroße, 3 Deug-⸗Lt. Art. Depot in Königsberg, Große eug⸗ t,, , .

Rußland) Nr. 3, zur Dienstleistung

. in den Ruhestand versetzt. der 15. Kav.-Brig, mit Pens. z. Disp. gestellt. vom Art.-Depot zu Koblenz, mit Pens. der Absck

Drag. Regt. Nr. 3 versetzt. 7 7 ? 7 Regt. Nr. 49, als Unterarzt angestellt.

Inf. Regt, Nr. 23, als Unterarzt angestellt.

preuß. Füs. Regt. Nr. 33, Dr. Wieblitz, vom Kai

Armee ⸗Corps entbunden. v. Bernuth, Major vom großen Generalstabe, von dem Kommando zur Dienstleistung bei der 7. Diylsion entbunden. . Den 1. Juli.

Grund, Heckert, Hauptleute 2. Klasse von der 3. Ingenieur⸗Insp., zu Hauptleuten 1. Klasse, Hertzberg, Pr. Lt, von der 3. Ingen. Insp, v. Bergen, Kauffmann, Pr. Lts. von der 1. Ingen. Insp., zu Haupt⸗ leuten . Klasse, Glietsch, Sec. Lt. von der 2. Ingen. Insp., Bur— chardi, Sec. Lt. von der 1. Ing. Insp., Hennig? Sec. Lt. von der 3. Ing. Insp., Junker, Sec. Lt. von der 1. Ingen. Insp., zu Pr. Lts. be— fördert. Bliesener, Hauptmann ohne Patent à la suite der 3. Ing. Insp. und Lehrer an der Kriegsschule zu Erfurt, Schultz, Hekupt— mann ohne Patent à la suite der 2. Ing. Insp. und Lehrer an der Kriegs. schule zu Potsdam, Patente ihrer Charge verliehen. Riedel, Major und Festungs-Bau-Dir. zu Swinemünde, zum Platz-⸗Ing. von Thorn, Jach nick, , von der J. Ing. Insp. zum Festungs Vau-Direktor von Swinemünde, Roeßler, Hauptm. von ders. Insp. zum Platz-Ingenieur von Graudenz, Gürtler, Hauptmann von der 2. Ing. Insp. Und Comp. Commdr. im Brandenb. Pion. Bat. Nr. 3, unter Versetzung zur 1. Ing. Insp., zum Platz Ing. von Pillau ernannt. v. Rohrscheidt, Hauptm. von der 1 Ing. Insp., unter Versetzung zur 2. Ing. Insp, in seiner Eigenschaft als Comp. Commdr. vom Sstpr. Pion. Bat. Kr. 1 zum Brandenb. Pion. Bat. Nr. 3 versetzt, Sommer, Hauptm. von der 2. Ing. Insp., unter Ver⸗ setzung zur 1. Ing. Insp., zum Comp. Commd? im Dstpr. Pion. Bat. Nr. 1 ernannt. v. Beeren, Ob. Lt. vom 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68, als Commdr, des Füs. Bats. in das 2. Thür. Inf. Regt. Nr. 32, von h u Major hom 2 Thür. Inf. Regt. Nr. 32 in das 6. Rhein. Inf. Regt. Nr. 68, Weyrach, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Schlesischen Gren. Regiment Nr. 11, in das 1. 9berschlesische Inf. Regiment Nr. 22, v. Scriba, Hauptm. à la suite des 3. Westfäl. Inf -Regts. Nr. 16, unter Entbindung von dem Verhältniß als Abth.⸗Vorsteher bei dem Kadettenhause zu Kulm, als Comp. Chef in das 2. Schles. Gren.Regt. Nr. 11 versetzt.

. , ; ö. v. Sch oel er Gen. t. von der Armee, zum Gouverneur der Festung Magdeburg. v. Pfuel, Oberst und Commandeur des 2. Westfälischen Husaren⸗-Regiments Nr. 11, unter Stellung à la suite dieses Regiments zum Commandeur der 15. Kavallerie Brigade ernannt. v. Ra uch, Qberst-Lieutenant und Commandeur des 1. Westfäl. Hus. Regts. Nr. 8, in zum 2. Westphäl. Hus. Regt. Nr. 11 versetzt. von Brandenb. Ulan. Regt.

Weymann, Zeug-Lt. vom

Depot in Koblenz, Oschmann, Zeug-Lt. vom ÄArt. Depot in Luxemburg, Depot in Königsberg, dw. vom Art. Depot in

Art. Tesi Inspect.,. 2 E53 Art. Festungs⸗Inspect, zum Zeughauptm. befördert. Balk.

m r Haupt. von der 2. Ingen. Insp. und kommandirt zur Dienstleistung

bei dem 1. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 22, als Comp. Chef in das 7. Ost.

preuß. Inf. Regt. Nr. 44 versetzt. . Bei der Landwehr.

. . Den 3. Jul.

V e a w S 625 9 28 f.. 828 12 ? X

ö . h. Lt. von der Kav. 1. Aufg. des 1. Bats. 3. Brandenburg.

Regts. Nr. 20, früher Sec. Lt. im 1. Brandenb.

e Ulan. Regt. (Kaiser von ei dem Train-Bat. des Garde⸗ Corps . 6, . E. Abschiedsbewilligungen ꝛ2c.

= K v. Gayl, General der Inf. und Gouverneur von Magdeburg mit v. Raven, Gen. Maj und Commdr. ö. pert, Zeug⸗Hauptm. pied bewilligt Nach weisun 9 . er im Laufe des Monats Juni d. J. beim militairärztlichen Persanal eingetretenen Veränderungen und zwar: . Verfügung des Chefs des Militair⸗Mezinalwesens.

A. Stehendes Heer. ö ,, 5 95 9 * 221 6 7Tuüst '! 2 r. Strube, Unterarzt vom Garde⸗Füsilier⸗Regt, zum Neumärkischen

ö Den 8. Juni.

. Schönleben, zeitheriger freiwilliger Arzt, beim 6. Pomm. Inf. J Ben n Juni.

. Schiricke, zeitheriger freiwilliger Arzt beim 2. Oberschlesischen

Dr. Köhnhorn, Assister

4 ñ 7 R ö. 2 , . -. ö. * isten; 26. zt vom 7. Westfaͤl. Inf. Regt. Nr. 56 entlassen. shetz k J um ü.

är stz zeitheriger freiwilliger Arzt, als Unterarzt bei der Ostpreuß.

Art. Brigade Nr. 1Jangestellt.

4 Den 24. Juni. Die Unterärzte: Dr. Büchtem ann, v Garde⸗Kür. Reat si ie Din n vom Garde-Kür. Regt. zum Ost— ser Alexander Garde⸗

.

. Regt. Nr, 1 zum 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. tzs, Dr. Garde-Füs. Regt. zum 4. Pomm. Inf. Regt. Nr. 21 versetzt.

Nötzel, vom

Landwehr. ö h Den 4. Juni. r. Overhamm, Assistenzarzt vom Landw. Bat. Essen Nr. 36 Bat. 1. Kiheln Lankw? gie hr d denn, Bat. Essen t. Zh zum Den 13. Juni.

Nr el

9 Femm er, Assistenz Arzt vom 1. Bat. 2. Westfäl. Landw. Regts.

von dem Kommando zur Dienstleistung beim General⸗-Kommando des VII.

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Den 16. Juni. Dr. Schmidtborn, Assistenz⸗Arzt vom 2. Bat. 4. Rhein. Landw. Regts. Nr. 30. ; Den 20. Juni. Könnemann, Assistenzarzt vom 1. Bat. 3. Pomm. Low. Regts. Nr. 14. ) en . Jing Klotz, Assistenzarzt vom 1. Bat. 1. Thüring. entlassen.

Ldw. Regts. Nr. 31.

Den 30. Juni:

Die Assistenz⸗ Aerzte: Dr. Strahl vom 2. zum 3. Bat. 3. Rheinischen Ldw. Regts. Nr. 29, Dr. Thelen vom 3. zum 1. Bat. 1. Rheinischen Ldw. Regts. Nr. 25 versetzt.

Il. Durch Tod. Den 19. Juni. Dr. Dockhorn, Assistenz⸗Arzt der Marine. Den 29. Juni. Dr. Funk, Unterarzt der Garde⸗Art. Brig, verstorben ill. Durch gerichtliches Erkenntniß.

Dr. Markwart, Unteraärzt des 4. Rhein. Inf. Regts. Nr. 30, durch

Erkenntniß des Corps-Gerichts 8. Armee-Corps entlassen.

R i cht amtliche s.

Preußen. Babelsberg, 11. Juli. Gestern Mittag um 1 Uhr traf die persische Gesandtschaft in Schloß Babelsberg ein, um Schloß und Park in Augenschein zu nehmen. Nach beendigter Besichtigung wurde den Mitgliedern der Gesandtschaft in Beisein Ihrer Majestäten ein Frühstück servirt. Hierauf wurden die übri— gen Sehenswürdigkeiten von Potsdam durch die Gesandtschaft be⸗ sichtigt, worauf sie sich um 4 Uhr zum Diner im Muschelsaal des Neuen Palais begab, an welchem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit Ihren Höfen, die Minister und andere Standes personen im Ganzen etwa 70 Couverts Theil nahmen. Se. Majestät waren bereits um 2 Uhr im Neuen Palais eingetrof— fen, um daselbst Vorträge des Kriegsministers, des Militair— Kabinets, des General-Feldmarschalls Freiherrn von Wrangel und des Ministers des Auswärtigen entgegenzunehmen. Nach dem Diner ließ Se. Majestät das in den Communs des Neuen Palais kasernirte Lehr-Infanterie-Bataillon allarmiren und vor den frem— den Gästen im Feuer exerziren. Abends war Thee bei Ihrer Majest ät der Königin in Schloß Babelsberg, wozu Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Karl nebst Gefolge, so wie der Königliche Gesandte Graf zu Eulenburg, Einladungen er— halten hatten.

Berlin, 12. Juli. Se. Majestät der König kamen heute Morgen um 11 Uhr von Schloß Babelsberg in Berlin an, em— pfingen, im Palais, Se. Königliche Hoheit den Prinzen Adalbert, ferner den Ober-Ceremonienmeister Grafen Stillfried Alcantara, und dessen Sohn, und nahmen den Vortrag des Kriegs-Ministers und des Militair-Kabinets entgegen.

Hierauf ertheilten Se. Majestät dem Präsidenten des Ober⸗ Kirchenraths von Uechtritz Audienz und arbeiteten mit den

ĩ l . Staats-Ministern von der Heydt, Grafen von Bernstorff und von

*

Mit dem 5 Uhr-Zuge kehren Se. Majestät auf Schloß Ba— belsberg zurück. .

Stettin, 11. Juli. Der Kriegsdampfer „Loreley“ ist heute an die Stadt gekommen und liegt am Dampfschiffs-Bollwerk.

Osts. Ztg.)

Meecklenburg. Schwerin, 11. Juli. Gestern ist die Großherzoglich strelitzsche Batterie hieselbst angekommen, um an den Schießübungen der hiesigen Artillerie Theil zu nebmen. ;

(Mecklenb. Ztg.)

Sachsen. Leipzig, 11. Juli. Die heutige „Leipz. Ztg.“ enthält folgenden Erlaß des Kreisdirektors:

„Seine Majestät der König hat während Seiner letzten Anwe⸗ senheit in hiesiger Stadt, so wie bei Gelegenheit der von Ihm von hier aus unternommenen Reisen in dem hiesigen Regierungsbezirke zahlreiche höchst erfreuliche Beweise von Liebe und Anhänglichkeit, von Verehrung, Treue und Vertrauen erhalten. Sowohl, hierüber, als auch äber die von ihm bemerkte geordnete und gedeihliche Wirk— samkeit der Behörden und über den zufriedenstellenden Zustand der öffentlichen Verhältnisse überhaupt hat sich Allerhöchstderselbe wieder⸗ holt sehr erfreut und anerkennend geäußert, und mich zugleich be⸗ auftragt, nicht allein der Stadt und Unipersität Leipzig, sondern auch sämmtlichen von Ihm besuchten städtischen wie ländlichen Ge— meinden und Corporationen, so wie den Friedensrichtern der durch⸗ reisten Bezirke, nicht minder auch den Beßitzern und Arbeitern der von Ihm besichtigten industriellen Etablissements aller Art Seinen aufrichtigsten und herzlichsten Dank, so wie seine vollste Befriedi⸗ gung auszusprechen. Leipzig, am 16. Juli 1862. Kreisdirektor von Burgsdorff.“

Koburg, 16. Juli. In der gestrigen Sitzung des gemein⸗

schaftlichen Landtags beschloß die Verfammlung, dem Anschluß an den preußisch- französischen Handelsvertrag die Zustimmung der

Landesvertretung zu ertheilen. Dabei ward ausgesprochen, „daß ie Volksvertretungen darauf zu dringen haben, daß bei Erneuerung es Zollvereins demselben eine Einrichtung gegeben werde, welche urch Herstellung einer gemeinschaftlichen deutschen Regierung, so wie eines einheitlichen Organs der Volksvertretungen eine kraftige Exekutive schafft.“ (Kob. 3.)

Hessen. Darm stadt, 10. Juli. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Ludwig und Gemahlin werden Sonnabend, den 12. d., gegen Mittag in Bingen erwartet, also hier zuerst den hessischen Boden betreten. (Darmst. 3.)

Frankfurt a. M., 11. Juli. Der in der gestrigen Bun— destagssitzung von Baden eingebrachte Antrag auf Aufhebung des Bundes vereinsgesetzes von 1854 und Aufhebung, eventuell Abände⸗ rung (Wegfall des die Concessions-Entziehung betreffenden Para⸗ graphen) des Bundespreßgesetzes wurde dem politischen Ausschuß zur Prüfung überwiesen. Verschiedene Regierungen erstatteten hierauf Anzeigen: Weimar und Meiningen von der Annahme der Nürnberger Zusätze zur Wechsel-Ordnung; Oldenburg von seiner Geneigtheit, die Kommissions-Anträge über Maaß und Gewicht an— zunehmen; Frankfurt, daß es die Civil- und Prozeß-Kommission beschicken werde. Der handelspolitische Ausschuß erstattete Be⸗ richt über den Stand der Patentgesetzgebungsfrage. Es ergiebt sich daraus, daß sechs bis sieben Regierungen (Oesterreich, Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Großberzogthum Hessen und eventuell Baden) sich zur Keschickung der betreffenden Kommission bereit erklärt haben. Der Ausschuß beantragt, daß die Kommission am 24. November d. J. in Frankfurt zusammentrete. Schließlich erstattete der Militair-Ausschuß mehrere Vorträge (über Bundes— festungsbau-Angelegenheiten, Entschädigungs-Ansprüche eines Mainzer Handelshauses wegen Kornlieferung ꝛc.), die aber kein allgemeines Fut , .

Niederlande. Haag, 9. Juli. Heute hat die Zweite Kammer den Gesetzentwurf, durch welchen die Abschaffung der Sklaverei in der Kolonie Surinam festgestellt wird, mit 49 gegen 11 Stimmen angenommen. Die Vergütung, welche die Regierung den Sklavenhaltern zu zahlen hat, beträgt 300 Gulden für jeden Sklaven männlichen oder weiblichen Geschlechts, ohne Rücksicht auf das Lebensalter. (K. Z.)

Großbritannien und Irland. London, 10. Juli. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales macht, wie ver— lautet, gegen Ende dieses Monats eine Reise nach der Ostsee, um dem Kaiserlich russischen Hofe einen Besuch abzustatten, und soll dabei von einem Theil der Kanalflotte begleitet werden.

Der Vice-König von Egypten ist von seiner Reise nach Liver— pool und Manchester heute hierher zurückgekommen.

In der Unterhaus-Sitzung am g. Juli, beantragt Mr. Bou verie die dritte Lesung der Clergy-Relief⸗Bill (Befreiung von Geistlichen, die aus Ge— wissensgründen die anglikanische Glaubensgemeinschaft verlassen, von den beim Empfang der Weihen übernommenen Pflichten und von den kirch— lichen Strafen. Sir L. Palk (konservatives Mitglied für Süd⸗Devon) be⸗ antragt die Verwerfung, nicht blos, weil die Bill gewiß im Oberhaus durchfallen würde, sondern weil sie dem Haus der Gemeinen eine Gewalt übertragen wolle, die selbst der Papst sich niemals angemaßt: Priester von ihren Gelübden zu entbinden. Mr. Lygon sekundirt dem Amendement, Lord Henley, Mr. Bouverie, Mr. Roe buck sprechen für die Bill. Eben so der Minister des Innern, Sir G. Grey, der das Haus erinnert, daß es dem Prinzip der Bill durch die zweite Lesung schon seine Sanetion gegeben, daß sie in ihren Details dem Bericht des Sonderausschusses entspreche, und über= dies vollkommen harmlos sei. Trotzdem wird die dritte Lesung mit 98 gegen 88 Stimmen verworfen. Mr. New degate nimmt, aus Rücksichten auf den Geschäftsgang, seine Kirchenbau⸗Abgaben⸗Umwandlungs-⸗Bill zurück. Mr. P. Hennessey beantragt die zweite Lesung der Roman Catholie Pri- soners Bill (um katholischen Sträflingen den Besuch und Unterricht katho⸗ lischer Priester zu sichern). Mr. Whalley stellt ein Amendement auf Lesung in 3 Monaten, d. h. Verwerfung. Mr. Henley erkennt den Zweck der Bill als löblich an, findet aber die Fassung verfehlt, zumal sie der Ecele- siastical Titles Act widerstreiten würde, und empfiehlt der Regierung selbst eine besser gefaßte Maßregel einzubringen. Sir G. Grey sagt dies auf nächstes Jahr zu, worauf das Amendement Whalley's ohne Abstimmung genehmigt wird. Die Sale of Beer Bill (wonach Bier-Trinkschulden von einer gewissen Höhe nicht eingeklagt werden können) geht mit g3 gegen 90 Stimmen durch.

Ein heute ausgegebenes Blaubuch über „die französische Be⸗ setzung Roms“ enthält mehrere interessante Aktenstücke. Es beginnt mit einer Depesche Earl Cowleh's, des britischen Gesandten in Paris, der den Earl Russell auf einen Artikel im Journal des Débats aufmerksam macht, worin einer gemischten, aus französischen und italienischen Truppen bestehenden Garnison Roms das Wort geredet wird. In seiner Erwiderung an Earl Cowley sagt Earl Russell: „Mit Bezug auf Ihrer Excellenz Depesche vom 14. März habe ich zu bemerken, daß eine aus Franzosen und Italienern ge— mischte Besatzung in Rom nicht gelegen sein würde.

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Es wäre viel besser, wenn man die Italiener den ganzen auf dem linken Tiber⸗

die Franzosen die Vatikan-Gegend der Stadt, Civita⸗Vecchia und St. Peters Patrimonium auf dem rechten Tiberufer ferner inne hätten. Würde dieser Plan als zeitweilige Einrichtung angenommen, so wäre de Papst beschützt; seine Würde als souverainer Fuͤrst ware anerkannt,

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