1282
halten, um zuerst nach Utrecht zu gehen, dann aber der Föönigin— Mutter einen Besuch auf dem Schlosse Soestdyk bei Amersfoort abzustatten, um später nach Berlin abzureisen. Ich höre, daß unsere Regierung dem Verlangen der Gesandten, den Handelsvertrag zur bestimmten Zeit noch nicht in Kraft treten zu lassen, vorlaufig nicht nachgegeben, sich aber vorbehalten hat, darauf zurückzukommen, ehe
die Gesandtschaft Europa verläßt. (K. 3.) .
Großbritannien und Irland. London, 16. Juli. In der gestrigen Unterhaus-Sitzung fragt Farquhar den Unter . Staatssecretair des Auswärtigen, ob die Nachricht, daß 700 Mann britischer Truppen zu Kadhing von den Taipings umzingelt worden seien, und daß man in Chinq; von Indien her Verstärkungen erwarte, gegründet sei. Layard entgegnet, das auswärtige Amt habe keine darauf bezüglichen Depeschen er— halten. Doch seien ihm Depeschen zu Gesicht gekommen, welche die Nach⸗ richt von der Einnahme Ningpo's bestätigten. Die Taipings hätten einen Angriff auf englische Schiffe gemacht, worauf diese ihrerseits die Stadt angriffen und die Taipings vertrieben. Leider bestätige sich die Nachricht von dem Tode des Admirals Protet. Lord R. Mon tagu bringt die mexikanische Frage zur Sprache und beantragt eine Adresse an die Königin, in welcher Ihre Majestät ersucht werden soll, Anordnungen zu kreffen, daß die in der dem Hause vorgelegten Korrespondenz vorhandenen Lücken ausgefüllt werden und bemerkt, er halte es für ein Unglück, daß man sich darauf eingelassen habe, mit Frankreich Hand in Hand zu gehen. Seines Erachtens liebe England keine Coalition. Auf der Krim habe man eine Coalition mit Frankrelch gehabt. Sei diese Wunde schon geheilt? und sei irgend etwas Gutes aus der Coalition mit Frankreich in China entstanden? Wenn einmal durchaus eine Coalition da sein solle, so müsse sie denn doch einen anderen Grund haben, als das Gel⸗ tendmachen von Geldansprüchen. Er habe nie zuvor davon gehört, daß drei Heere auf dem Boden eines bankerotten Freundes lagerten. Auch wisse man in England nicht einmal, ob die Ansprüche Frankreichs gerecht oder un— gerecht seien. Man habe sich von Frankreich übervortheilen lassen. Nachdem der Bruch erfolgt sei habe die englische Regierung aus Rücksicht auf den Kaiser der Franzosen die zu Puebla abgeschlossene Convention, obgleich dieselbe nach dem Ausspruche Russell's die so lange gesuchte Genugthuung vollständig ge— währe, verworfen. Diese Frankreich gegenüber an den Tag gilegte Dienst⸗— beflissenheit sei, gelinde gesagt, ein kostspieliger Mißgriff. Allein sie sei noch mehr als das, indem man sich mit dem Mörder der Freiheiten seines Vater landes verbündet habe, um auf freiem Boden einen Despotismus zu grün— den. Selbst jetzt noch könne England seinen Mitschuldigen nicht ganz ab— schütteln, obgleich es sehe, daß derselbe dem Abscheu der Mensch— geit und der Rache des Himmels verfallen sei. Layard zählt die von den mexikanischen Behörden gegen England verübten Un— bilden auf, die der englischen Regierung ein Anrecht darauf ver- schafft hätten, Genugthunung zu fordern. Da Genugthuung, wenig- stens der Sache nach, verweigert und Versprechungen, nachdem sie kaum ge— macht, gebrochen worden seien, so sei das Recht, mit Gewalt einzuschreiten, nach unanfechtbaren Gesetzen vorhanden gewefen. England habe in nicht mißzuverstehender Weise erklärt, daß sein einziger Zweck der sei, seinen Ge— nugthuungs ⸗Forderungen Geltung zu verschaffen. In dem Auftreten der französischen Befehlshaber habe sowohl die britische wie die spanische Regie— rung eine Vertrags Verletzung erblickt, und deshalb seien die Truppen beider Länder zurückberüfen worden. S. Fitzgerald sagt, er wage allerdings nicht zu behaupten, daß die Regierung es hätte vermeiden können, Schritte zu thun, um die Landesehre zu wahren und Genugthuung für erlittene Be— schimpfungen zu erlangen. Doch sei die Art, wie sie sich eingemischt habe, verkehrt gewesen. Es sei eine offenkundige Thatsache gewesen und der Re— gierung habe es recht gut bekannt sein müssen, daß Frankreich und Spanien eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Mexiko 's beabsichtigten. Den Absichten dieser beiden Mächte aber habe England seine moralische Unter— stützung geliehen. Kinglake ergreift hierauf das Wort und spricht im All=
emeinen für die Regierung, so wie auch mit großer Anerkennung über die wen Spaniens, wird aber inmitten seiner Rede durch die Bemerkung eines Abgeordneten unterbrochen, daß keine 40 Mitglieder anwesend seien. Die Zählung erfolgt hierauf, es stellt sich heraus, daß die Zahl der Anwe— senden nur 33 beträgt und die Sitzung wird geschlossen.
Laut Gazette“ ist Mr. T. A. Crooks als Hamburgischer Kon—⸗ sul in Gibraltar bestaͤtigt. Frederic Hamilton, Esg., dermaliger Legations-Secretair in Frankfurt, wird in derselben Eigenschaft nach Stockholm versetzt, und auf seinen Posten in Frankfurt tritt der dermalige Secretair der britischen Legation in Stockholm, Edwin Corbett, Esg.
Am Montag Abend wurde der Pascha von Egypten von den Mitgliedern des United⸗Service⸗Clubs mit einem glänzenden Bankett bewirthet, welchem auch Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge beiwohnte. ;
Zu dem großen Bankett, welches Morgen Abend in der Guild— hall der großen Ausstellung zu Ehren stattfinden soll, werden schon seit einer Woche außerordentliche Vorbereitungen getroffen. Wie man jeßt vernimmt, sind ungefähr 3500 Einladungen an hohe, mitt— lexe und niedere Personen ergangen. Unter den ausgezeichneten Foreigners“, die geladen sind und deren Zahl ungefähr 250 sein soll, befindet sich natürlich wieder der Vicekoönig von Egypten.
Se. Excellenz der persische Gesandte in Paris ist von Berlin aus in London angelangt.
Frankreich. Paris, 16. Juli. Der „st. 3.“ wird ge⸗ schrieben: Die Nachrichten, welche der „Moniteur“ heute aus Mexico bringt, lauten ziemlich günstig. Die Privatbriefe, die zu gleicher Zeit aus Vera⸗Cruz eingetroffen sind, schildern aber die Lage der Dinge minder rosenfarbig. Sb Lorencez, der, wie übrigens aus dem „Moniteur“ hervorgeht, von allen Seiten eingeschlossen ist, sich
bis zur Ankunft der Verstärkungen wird halten können, diese Frage ist übrigens nur insofern wichtig, als sie das Schicksal seines klei⸗ nen aber tapfern Corps betrifft. An dem allgemeinen Gange der Ereignisse kann dieses nichts andern, da die Franzosen im naͤchsten Winter jedenfalls ihren Einzug in Mexico halten werden. In Vera⸗ Cruz, wo noch immer das gelbe Fieber herrscht, liegen alle Ge⸗ schäfte darnieder, weil Almonke neues Papiergeld mit Zwangscours ausgegeben hat. Ein aus fünfzehn Wagen bestehender Convboi, der am 9. Verg⸗CExruz verließ, wurde unterwegs angegriffen. Ueber— gelaufene Mexikaner und vierzig Franzosen bildeten die Escorte. Die Mexikaner ergriffen beim Anblicke des Feindes sofort die „Flucht, die Franzosen leisteten Widerstand. Zwanzig derselben fie⸗ len, die übrigen wurden gefangen genommen, auf die Pulverwagen gebunden und in die Luft gesprengt. Dieses erinnert an die spa— nischen Befreiungskriege. Die 3000 Mann Truppen, die von Algier abgegangen sind, begeben sich direkt nach Vera-Cruz, ohne die übrigen Verstärkungen abzuwarten.
In einem andern Briefe desselben Blattes heißt es: Ein Brief an den in Nantes erscheinenden „Phare de la Loire“ entwirft eine gar traurige Schilderung der Zustände in Vera-Cruz und der wil— den Kriegführung der Guerillabanden, welche die Straße zwischen Vera-Cruz und Cordova beherrschen. Es geht sogar aus einer Nachschrift der erwähnten Korrespondenz hervor, daß man bei Ab— gang des Postschiffes in Vera-Cruz begründete Besorgnisse wegen eines nahe bevorstehenden Angriffes der Mexikaner hegte. Die äußerst dürftigen Mittheilungen des, Moniteur“ und der Abendblätter, die doch bereits im Besitze der offiziellen Depeschen und der Privatbriefe aus Mexiko sein müssen, bilden einen febr beredten Commentar zu dieser Hiobspost. Außerdem spricht die Beschleunigung der Rüstungen für die innere Ueberzeugung der Regierung, daß Gefahr im Verzug ist. Schon der Umstand, daß Convols von 250 Wagen die Lebensmittel fur 35 Tage nach Orizaba bringen muͤssen, beweist, wie kritisch die Lage der Franzosen im Innern werden muß, wenn diese regel⸗ mäßige Zufuhr laͤngere Zeit unterbrochen ist. In der Organisation des Armee-Corps des Generals Foreh ist jetzt eine Aenderung ein— getreten. Die erste Division kommandirt General Bazaine mit den Brigade⸗Generalen Neigre und Castagny, die zweite General Lorencez mit den Brigade⸗-Generalen Douai und de Bertier. Der Gesammt⸗ Effektivbestand beträgt 25,000 Mann, woraus hervorgeht, daß die vier Brigaden sehr stark sind. Außer einer verhältnißmäßig nicht unbedeutenden Kavallerie und Artillerie geht auch eine starke Ab— theilung von Genietruppen unter den Befehlen des Genie⸗Obersten Vialla nach Mexiko.
Die stönigin Wittwe von Neapel ist nebst dem Grafen von Girgenti und der Prinzessin Annonciada heute früh in Marseille angekommen und sofort nach Zürich weiter gereist.
— 17. Juli. Der heutige, Moniteur“ heilt einen Bericht des Generals Lorencez an den Kriegsminister, datirt Orizaba, 11. Juni, mit. Nach demselben sind die Verbindungen mit Vera Cruz wieder her— gestellt. Ein Theil der Truppen des Generals Marquez sicherte diese Verbindungen. Seit dem letzten Briefe des Generals (vom 26. Mai) hatte der General Zaragoza sich mit 8— 10,000 Mann zwischen Combrez und Tecamalucan festgesetzt; wahrscheinlich wollte er aus der Zerstreuung der französischen Streitkräfte Nutzen ziehen, um den General L. in Orizaba anzugreifen. Zwei Bataillone des 99. Regiments waren zu Ingenlo mit der Gebirgsbatte⸗ rie; ein Bataillon Marine-Infanterie hielt Cordoba besetzt; ein anderes Bataillon derselben Waffe, ein Bataillon Zouaven und 4 Geschütze mit der Artillerie vertbeidigten Chiquihuite; in Orizaba endlich waren das Bataillon Fußjäger, ein Bataillon Zouaven und acht Geschütze reitender Artillerie. Die Kavallerie, nach Abzug eines Pelotons, war auf dem Wege nach Vera⸗Cruz.
In vier Tagen, während welcher der General die feindlichen Streitkräfte vor sich hatte, wandte er 75 Wagen an, um aus einem eine Meile vor Ingenio gelegenen Gute Gerste und Stroh holen zu lassen. Er wurde keinen Augenblick in dieser durch ein Ba⸗ taillon des 99. Regiments, das von 400 Reitern des Generals Marquez gedeckt wurde, vollzogenen Operation gestört. Nur die Tirailleurs kamen in stampf mik denen des Generals Zaragoza und nach 4 Tagen ging Alles, was der General vor sich halte, nach Combrez zurück. General Lorencez hat Verschanzungen anlegen lassen, welche mit dem Reduit in dem Haupttheile der Stadt ein weites Dreieck bilden. Da sich die Straßen im rechten Winkel schneiden, so hat dies ermöglicht, daß jede Verschanzung durch eine andere gedeckt wird. Der Platz wird dadurch gegen einen Handstreich gedeckt für den Fall, daß die Garnison von Srlzaba zeitweilig auf einen sehr klei— nen Theil sollte reduzirt sein. Aehnliche Arbelten find zu Cordova ausgeführt. Der General wird stets in der Nothwendigkeit sein, Ehiquihuite mit französischen Truppen zu besetzen, die Nalle acht Tage abgelöset werden sollen. — Der Generak Bouai war ain Tage vorher mit dem „Convoi“ angekommen, den er von Vera— Cruz führte; der General L. sandte ihn nach Cordova mit dem Oberbefehl über saͤmmtliche französische und mexikanische Trup—
pen, die bestimmt waren, die Verbindung mit Vera⸗Cruz zu sichern. Der General wiederholt, daß der Kommandant ber Marine, Linien⸗
1283
iffs-Capitain Roze, einen unermüdlichen Beiftand geleistet habe an , n. oll hc, daß nach einer Mittheilung des Generals Marguez allgemein das Gerücht gehe, der General Lorencez würde am folgenden Tage, den 12. Juni, von den an der Spitze von 11,000 Mann stehenden Generalen Zaragoza und Ortega ange—
iffen werden. . j r srisfen⸗ ist bemerkenswerth, daß ber General nichts über die Stim—
r Bevölkerung sagt. ⸗ 8 e f. Juli. Der „Difensore“ vom 5. d. M. meldet: „Crocco zeigte sich wieder bei Cerignola mit einem Bour⸗ bonischen Corps von 200 Reitern. Coppa und Ninco-Nanco ver— einigten ihre Trupps mit ihm, die 400 Mann zu Fuß und 200 Be⸗ rittene zählen. Die Provinz Capitanata ist im Augenblicke der Mittelpunkt des Krieges und seiner Greuel. Dort ig sich der Guerillaführer Boncicchio an der Spitze von etwa S800 Calabresen, in der Nähe von Manfredonia steht der jüngere Lo Zambre (der altere ist gefangen), Ulpiano hält die Vasse zwischen San Levere und Santa Croce di Magliano besetzt, Cipriano, Eregcenzg. und Giannuzzi streifen um Benevent und den Taburno. Die Bande des Matteo Recchione (Fra Francesco), welche im Juli v. J vom General Pinelli vernichtet sein sollte, ist aufs neue zusammen—
ten., , . Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Msgr. Valerga, ist, vom Papste berufen, in Rom eingetroffen, und wird wahrscheinlich eine andere Bestimmung erhalten. An seine, Stelle kommt ver⸗ muthlich ein Franziskanermönch, um den Streitigkeiten ein Ende zu machen, die im heiligen Lande zwischen dem Patriarchen und 5 Franziskanern, denen die Obhut des heiligen Grabes anvertrau zukommen pflegen. . ;
ö. 1 ., Konstantinopel, 9. Juli, kommen über Marseille folgende Nachrichten: „In Pera hat . Brand gewüthet, der 3000 Häuser in Asche legte. Der Kriegs⸗ Minister ist dabei leicht verletzt worden. Der neue Gesandte des Königreichs Italien hat gegen jede ohne seine Betbeiligung . gehaltene Konferenz in Sachen der Donaufüuͤrstenthümer Protest eingelegt. (Oesterreich hatte seinerseits gegen jede seonferen pro⸗ testirt, zu der Italien zugezogen sein wurde) In der Provinz Damaskus sind 10,000 griechische Christen mit ihren Geistlichen zum römischen Katholicismus übergetreten. In Aleppo ist ein christliches Haus geplündert worden, wobei die türkischen Truppen unthätig blieben. Dem Militair in Syrien ist seit langer Zeit kein Sold gezahlt worden.“ .
. von der herzegowinischen Grenze, daß Omer Pascha sich anschickt, trotz der verschiedenen Schlappen die einzelne seiner Corps erlitten, den von ihm entworfenen Inba⸗ sionsplan Montenegro's im Großen durchzuführen. ö besteht dieser Plan darin, durch einen gleichzeitigen n, . den schmalsten Theil des Gebirgslandes über Nitsich von, . und Spuz von Süden das feindliche Gebiet in zwei . zu scheiden. Mit diesen beiden von Derwisch Pascha nör ich und von Abdi Pascha südlich befehligten . operirt ein drittes Corps unter Ismail Pascha, um die ö bindung Abdi Pascha's mit dem See von Skutari zu 3 ten, und ein viertes unter Hussein Pascha, um jeden Widerstand in den östlichen Berdas niederzuhalten, während die ,. gegen den westlichen Theil Montenegro's wenden wird. In Han zen werden dazu etwa 50 000 Mann verwandt werden. 3 tenegriner sind trotz alledem voll Muth und Zuversicht. Die . meisten bedrohten Grenzbewohner haben Befehl erhalten, alles, was nicht vertheidigt werden kann, niederzubrennen und sich an geeignete
Punkte zuruͤckzuziehen. Mirko hat ein auserlesenes Corps pon 5000 Mann um sich, mit dem er sich nach allen bedrohten Punkten im Norden oder Süden werfen, und dem Widerstande der ange⸗ griffenen Grenzbevölkerung größeren Halt verleihen kann. Er hat auch bereits im Süden gegen Abdi Pascha mehrere bedeutende Vor⸗ theile davongetragen. Im Rorden ist die Grenze an und für sich schwerer angreifbar und ohnehin durch die Mannschaften von Kekalovich und Vukalovich hinreichend besetzt. w — ĩ wisch Pascha gelingen sollte, einzudringen, so muß er immer dafür
Sorge tragen, daß ihm die Zufuhr und die Rückzugslinie nicht
abgeschnitten wird, oder er muß sich um jeden Preis durchsch lagen, um seine Verbindung mit Abdi Pascha und mit Albanien zu be—
werkstelligen. ; . . en ud und Polen. Wie den „Hamb. Nachr.“ aus
. schri wird, ist der Mensch, welcher auf Gene—⸗ St. Petersburg geschrieben wi st Deer rr ft er
ral Lüders geschossen hat, ebenfalls ergriffen.
Remisch. New⸗J
Amerika. o rk.
Wenn es auch Der⸗
Das Reuter'sche Büreau in Lon— don schreibt: Ein kleiner Vorfall, der sich jüngst in Norfolk — einer unter dem Kriegsgesetz stehenden Stadt — begeben hat, zeigt den Animus, den die bessere Halfte des Menschengeschlechts unter Umstaänden zu entwickeln pflegt. Uneingeschüchtert durch die neu— lichen Niederlagen des Südens, stellen die Damen auf ihren Sonnenschirmen die konföderirte Flagge zur Schau und tragen auf
Wenn sie mit dem Fährboot nach Portsmouth gehen, machen sie sich es zur Regel, ihre Sonnenschirme aufzuspannen und unter der Nase der föderalistischen Wachen zu schwenken, was die Letzteren natürlich ärgert. Anstatt jedoch das schlechte Leispiel des General Butler nachzuahmen, und sie mit schnöͤden Namen zu schimpfen, befahl der wachthabende Offizier blos, das Stern- und Streifen-Banner über der Landungsbrücke auf⸗ zupflanzen, so daß jede vom Boot kommende Dame darunter weg müßte. Die Damen waren so unverzeihlich unver⸗ nünftig, deshalb sich an den Militair⸗-Gouverneur mit der Beschwerde zu wenden, daß sie von seinen Soldaten beleidigt worden seien. Sogleich wurde eine emmission ernannt, um die. Klage zu unter⸗ suchen. Es zeigte fich von beiden Seiten sehr viel böses Blut, aber das Ergebniß war der Befehl, das Fährboot selbst mit einer großen Unions-Flagge zu schmücken. Man muß also jetzt auf der Fahrt von Norfolk nach Porthsmoöuth unter dem verhaßten Sinnbild stehen oder sitzen, wenn man sich nicht anders entschließt, lieber zu Hause zu bleiben. Die Damen find erbittert und dies um so mehr viel— leicht, als sie den Militair⸗Gouverneur nicht beschuldigen können, seine Befugniß als Soldat überschritten oder seine Pflicht als Gentlemann vergessen zu haben.
Gewerbe und Handelsnachrichten.“
Prag, 14. Juli. Die Eröffnung der zweiten Hälfte der böhmischen
Westbahn (Prag-Pilsen) hat heute in feierlicher Weise stattgefunden.
Marxkatpreise.
Berlin, den 17. Juli. . Zu Lande: Roggen 2 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. 10 Sgr. und 2 Thlr. S Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 15 Sgr;, auch 11hlr. 12 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 10 Sgr., auch 1 Thlr. T Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. Lu Wasser; Weizen 3 Thlr. 123 Sgr. 5 Ef., auch 3 Thlr. 6 Sgr; 3 Pf. und 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Koggen 2 Thlr. 11 Sgr. 3 Ef-, aueh 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. und 2 Lhlr. 7 Sz. 6 Ef. EGrosse Gerste 1 Thlr. 20 Sgr.ů, aueh 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Fk. und 1 Thlr. 15 Sgr. Hafer 1 Thlr. 6 Sgr. 11 Pf., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Erbsen 2 Thlr. 11 Sgr. 3 f., auch 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., Futtererbsen 2 Thlr.
3 8er ; 6 3. Schock Stroh 7 Thlr. 15 Sgr., auch 6 Thlr. 15 Sgr. und
5 Thir. 15 Sgr.
Der Centner Heu 28 Sgr. und 24 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr. . . e Kartoffeln, der Scheffel 27 Sgr. 6 Ef. auch 25 Sgr. und 22 Sgr. 6 Pf., metzenweis 2 Sgr., auch 1 8gr. 9 Pf. und 1 Sgr. 6 Ff.
ro Cent nach latze am
Die Marktpreise des ö Spiritus, . S000 alles, frei hier in's Haus geliefert, waren auf hiesigem . 11. Juli 1862 20 2 1937 Thlr. k n 20 3 19 . 195 2 195 Thlr. ö tg à2 197 Thlr. ö 193 Thlr. 195 2 195 Thlr.
ohne Fass.
0
Berlin, den ö Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
HKerliner Getreidlebörse vom 18. Juli.
Weizen loco 65— 81 Thlr. nach Qualität.. ;
Roggen loeo ordinair galiz. 52 Thlr. Kleinigkeiten ab , . fein. galiz. 553 Thlr., 80pfd. 565 Thlr. ab Boden ber. S1 = 83b 4. 57 Thlr. ab Kahn bez, sehwimm, im Kanal 2 Ladungen . bez., Juli 537 - 565 — 5535 Thlr. bez., Juli August 523 . Thlr. bez., August - September 54. — 52 - 513 Thlr. bez., Septem er; Oktober 51 J- * — 4 Thlr. bez. u. G., Br., Oktober-November 50. Thlr. bez., V, 19 — — 49 Thlr. bez. u. G.R, 3 Br., Frühjahr 1863 495 — 49 Thlr. bexæ. .
kent, grosse und kleine 36 — 41 Thlr. pr. 175 0pfa .
Hafer loco 25 — 273 Thlr., fein weiss schles. 7. Thr. n 4 bez., Lieferung pr. Juli 25 Thlr. bez., Juli- August 26 Thlr. Br., . September 26 Lhlr. Br., September- 9ktober. 26 Thlr. Br.ͥ, Oktober- November 253 Thlr. bez., November -Derbr. 253 Thlr. bez. u. Br.
Erbsen, Koch- u. i, n. 50 —58 Thlr.
interraps 103-108 Thlr. ö
ö schwimm. Ladung 102 Lhlr. pr. 25 Schfll. der.
küböl loeo 143 Thlr. ber., Juli 4s Ihr. bez Juli 8 143 Thlr. Br., Augtst - September 144 Thlr. Br., 8 6lId., e n, e. Oktober, Oktober-No vember u. November-Dezember 144 — Thlr. ber. n. n,, ö
inö e nlr. J
. Fass 191 — 3 Thlr. bez., Juli u. . e bis X Thlr. bez. u. G., 3 Br., August September 1972— 1 . a . Br. ü. G., September-Oktober 195 - „63, Lhlr. ber,, Br. 36 ö te — * November 185 — Thlr. bez. u. G., sn Br; Term ner; . . 84 bis 18 Thlr. bez. u. G. 14 Br., . 1863 6 . 20
Weinen still. Roggen disponible und zehwimmen & Riniger Handel, Preise eher zu Gunsten der Verkäufer. Termine verkehrten an kan g unter eher anziehenden Preisen, die aber bei ermattender Stimmung im
Brust und Hüten die Farben und andere Sinnbilder ihrer Sache.
x 2 R ' 8 3 ö. 9. 94 . ö d behau tet, Laufe eines mässigen Geschäfts wieder nachgaben. Haler loes u]