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Zerkow niedergerissen und in Trümmerhaufen verwandelt; eilf andere sind stark beschädigt. Im Schloßpark und den Alleen find' die stärksten Bäume entwurzelt. In Raszewo sieht es noch ärger aus, denn von dem ganzen Dorf ist nur ein massiver Speicher stehen geblieben; alle anderen Gebäude liegen in Truͤmmern. Ein Mäd⸗ chen von vierzehn Jahren wurde vom Sturm in die Höhe gehoben und eine Strecke fortgetragen, und eben so erging es einem Mann, der eine weite Strecke fortgeschleudert wurde und dann in einem Graben niederfiel. Lebensgefährliche Verwundungen sind in Menge vorgekommen. Ein Mädchen wird noch vermißt. Das Städtchen Zerkow ist dadurch um so härter heimgesucht, als es erst im vori⸗ Jen Jahre einen großen Theil seiner Häuser durch einen umfassen— den Brand verlor. (A. A. 3.)
Sessen. Bad Soden, 3. August. Gestern Abend kam die Königin von Neapel mit Gefolge hier an. Heute Morgen machten der Herzog und die Herzogin, von Königstein kommend, der Königin ihre Aufwartung. (Rh. K.)
Frankfurt a. M., 4. August. Der in Folge des Antra⸗ ges Sachsens vom 23. Januar d. J. auf ein allgemeines deutsches Gesetz gegen den Nachdruck niedergesetzte besondere Ausschuß (be— stebend aus den Gesandten von Oesterreich, Bayern, Königreich Sachsen, Württemberg und der 15. Curie) hat in der Bundes tagssitzung vom 24. v. Mits. auf Grund der von ibm ausgeführ⸗ ten Erörterung folgenden Antrag gestellt: „Hohe Bundesversamm— lung wolle, in Erwägung, daß die Bundesbeschlüsse vom 9. No— vember 1857 und 19. Juni 1854, wie vom 22. April 1841 und 12. März 1857 in allgemeinen Grundsätzen nur das ge⸗ ringste Maß des Schutzes festgestellt haben, welcher innerhalb des deulschen Bundesgebietes den dort erscheinenden Erzeugnissen der Literatur und Kunst gegen Nachdruck und sonstige mechanische Ver— vielfältigung, resp. gegen unbefugte Nachbildung und Aufführung zu gewähren war, dieser Schutz aber in Folge des berschiedenen Ganges, welchen die Entwickelung der Spezialgesetzgebung und der Praxis in den einzelnen Bundesstaaten genommen, sich als un⸗ zureichend erwiesen hat, daher eine derartige Abweichung aus— schließende speziellere Regelung der Nachdrucksfrage dringend wünschenswerth ist, beschließen: 1) Einleitung zu treffen, um ein für fämmtliche Bundesstaaten gemeinsames Gesetz zum Schutze des Urheberrechts an Werken der Literatur und Kunst gegen Nach— druck, so wie gegen unbefugte Nachbildung und Aufführung zu vereinbaren; Y zu diesem Behufe eine Kommission von Sach— verständigen mit dem Auftrage zu bilden, daß sie einen bezüglichen Gesetzentwurf auszuarbeiten und der Bundes versammlung zu wei— terer Beschlußnahme vorzulegen hätte; 3) der Berathung dieser Kommission diejenigen beiden Entwürfe zu Grunde zu legen, welche die kaiserlich österreichische und die königlich sächsische Regierung der Bundesversammlung mitgetheilt haben; 4) die höchsten und beben Regierungen, welche geneigt wären, sich an der Kommission durch Abordnung von je einem Sachverständigen auf ihre Fosten zu betbeiligen, zu ersuchen, hiervon der Bundesversammlung binnen Wochen nach gegenwaärtigem Beschlusse Kenntniß geben zu
n; endlich 5 die Bezeichnung des Ortes und Termines für Zusammenttitt der Kommission späterer Beschlußfassung vorzu—
halten.“ (Fr. J.) ö. Oesterreich. Wien, 4. August. Die Königl. ungarische Statthalterei bat, wie der ‚Pesther Lloyd“ meldet, den Jurisdie— ĩ z Usus, in amtlichen Zuschriften an Aemter deutsch-slawiscken Provinzen der Monarchie ungarischen Sprache zu bedienen und unter de zustehenden Rechtes zum ausschließlichen Der⸗
Gebrauch der lateinischen Sprache
daß der 1 der Uebung gekommen ist, um verlangen zu Jurisdiction in Ungarn bei ihren schriftlichen
können, Beziehungen
= ; den Behörden in den außerungarischen Provinzen sich derselben
xsel dienen könnten. Dagegen setzt die Landesbehörde
voraus daß Jurisdictionen in Ungarn in der Lage sind,
ihre Zuschriften deutsch⸗slawische Behörden ausnahmsweise in
dentscher Sprache verfassen zu koͤnnen, und ordnet demgemäß an, in Zukunft bis fassungsmäßigen Wege durch den gesetz—
den Körper
Zuschriften an
6 7 . 141
des darüber das Weitere entschieden sein
1 en in den deutsch⸗slawischen Provinzen ö
effenden Ort zu richten sind. Jene Juris⸗
di an de he nicht in der Lage sind, derlei Schrift⸗
Füde in deutscher Sprache abfassen zu können, haben die ungarische
Zuschrift an den Statt haltereirath zu leiten, welcher die Uebersetzung
vornekmen Arisendung der Zuschtift besorgen wird. Der
Kester Stadtmagistrat hat nach Entgegennahme des Erlasses be—
Glosen, nur in den dringenbsten, keinen Aufschub leidenden Faͤllen
Wege des Prästtiums ber deutschen Sprache zu bedienen
len anberen Gelegenheiten aber die in der gesetzmäßigen an
te sprache verfaßten Zuschriften an Pehörben unh ÄAemter der
awischen Prodinzen dem h. Statthaltereirathe zur weiteren
* ; 9 54 er bre p14
Schweiz. Bern, 2. August. Laut. Meldung der Tessiner Regierung an den Bundesrath bat sich die Aufregung unter der dortigen Bevölkerung, die Folge der neuesten italienischen Annexions— gelüste, noch nicht gelegt. Neue Nahrung hat sie durch einen durch die „Gazetta di Ticino“ in die Oeffentlichkeit gedrungenen Vorfall erlitten, der auch in der Meldung der Tessiner Regierung an den Bundesrath Erwähnung findet. Genannte Zeitung erzählt ihn wie folgt: .
Ohne auf die Manifestationen der italienischen Presse zurückzukommen, ohne an die Karten des italienischen Königreichs zu erinnern, welche in den Schulen gebraucht werden und auf denen die Grenzen des Königreichs an dem St. Botthardt und den Alpen, auf solche Weise den Kanton Tessin umgebend verzeichnet sind, werden wir nur eine ganz neue Thatsache an— führen. An dem Tage, welcher der ersten Nachricht, die man in Lugano von der im italienischen Parlamente von dem Minister Durando gehaltenen Rede hatte, voranging, wurde dem Munieipalblatt dieser Stadt ein Blatt unter der Adresse: Alla Vounta Munieipale di Lugano, capoluogo di man— amento (Bezirkshauptstadt) zugesandt. Die Druckschrift war ein offizielles Anzeigeblatt der Lombardei, welches die gerichtlichen Bekanntmachungen ent— hielt und an dessen Spitze sich mit fetten Bnchstaben die amtliche Vorschrif befindet, daß dieselbe in allen Städten des Königreichs öffentlich anzuheften sei. Unter dieser Vorschrift stehen dann in alphaͤbetischer Ordnung die Na— men der sämmtlichen italienischen Städte und unter ihnen befinden sich zwischen Lucca und Macerata auch Lugano. Gestern am 27. Juli hat die Munieipalitãt von Lugano eine neue Zusendung dieser Art erhalten.
Wie die „Fr. P. Z.“ vernimmt, bat der Bundesrath Herrn Tourte, unseren Gefandten in Turin, sofort beauftragt, sich uͤber den amtlichen Charakter des lombardischen Blattes Gewißheit zu verschaffen. Je nachdem das Resultat seiner Erkundigungen aus⸗ fällt, werden ihm vom Bundesrathe für sein ferneres Verhalten gegenüber der Turiner Regierung weitere Vorschriften zugehen. Wie sich aus dem Tessiner Regierungsbericht ergiebt, wäre es auch wünschbar, daß den italienischen Militairs das Betreten schweizeri— schen Gebiets mit ibren Waffen auf das Strengste untersagt wurde, da dasselbe bei der herrschenden Aufregung schon zu mehreren Malen zu hoͤchst bedauerlichen Exzessen geführt hat. So erst vor einigen Tagen wieder, wo in Mendrisio vier italienische Offiziere, weiche mit ihren Degen versehen waren, nur mit Muhe und Roth vor der Vollswutb gerettet werden konnten. .
Am 12. d. M. wird dem Beschlusse der Regierung zufolge der Große Rath des Kantons Aargau neu gewählt werden. Seine erste Sitzung ist auf den 19. d. M. anberaumt.
Niederlande. Amsterdam, 1. August. Der „N. C.“ schreibt: Unsere neuesten Briefe aus Amsterdam entwerfen eine glänzende Schilderung von dem großen Festmahle, welches gestern in dem Hauptsaale des Parks von dem Handelsstande Amsterdams den Mitgliedern des deutschen Eisenbahn-Kongresses gegeben wurde. Ueber dem Orchester war das Wappen der Niederlande, umgeben von niederländischen Flaggen, angebracht, ihm zur Rechten das Wappen Oesterreichs, zur Linken Preußens; an der entgegengesetzten Seite hatten das Wappen der Stadt Amsterdam und die Äbappen Englands, Frankreichs und Rußlands ihre Stelle; an der einen der Seitenwaͤnde die Wappen Bayerns, Holsteins, der vier freien Städte Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt, der Schweiz und Belgiens und an der anderen die Wappen Württembergs, Nassaus, Sachsens, Kurhessens, Hannovers, Braunschweigs, Didenburgs, Badens, Mecklenburgs und des Greßherzogthums Hessen; eine Fülle der schönsten Blumen und Gewächse zierte den weiten Raum. Gestern Vormittag setzte der Eisenbahn-Kongreß seine Be— rathungen fort. Der Vertreter der Königlich hannoverschen Eisen— bahn⸗Direction zeigte an, daß diese dem Antrage, auch nichtdeutsche Eisenbahn Verwaltungen in den Verein selbst aufzunehmen, nicht beistimme. Demzufolge konnte dieser Vorschlag nicht zum Be⸗— schlusse erhoben werden. Ein Mitglied schlug vor, im Protokoll dem Bedauern der Versammlung hierüber, so wie dem Wunsche Ausdruck zu geben, daß Hannover sein ablehnendes Votum zurück— nehmen möge. Von den weiteren Verhandlungen erwähnen wir, daß die gegenwartige Verwaltung des Vereins mit S3 von 146 Stimmen wiedergewählt wurde; als Ort für die nächste allgemeine Versammlung wurde von einem Mitgliede Salzburg, von dem Prä— sidenten dagegen Berlin in Vorschlag gebracht; die Wahl fiel mit 123 von 143 Stimmen auf Salzburg. Der Präsident sprach so— dann den Dank für die ehrende und herzliche Aufnahme aus, welche die Versammlung in Amsterdam gefunden und die allen Mitgliedern unvergeßlich sein werde; diese Worte wurden durch den Zuruf der Versammlung bestätigt, und dann schloß die Session des Kongresses.
Belgien. Brüssel, 3. August. Der König ist wohlauf; er macht täglich große Spaziergänge und wird voraussichtlich bal— digst im Stande sein, sich döllig hergestellt der brüsseler Bebölke— rung zu zeigen. Gestern hat Se. Majestät den Herzog von Aumale und seine Familie empfangen, welche einen Tag hier zu⸗ gebracht und heute ihre Reise nach Spa fortgesetzt haben. — Die Arbeiterunruhen im Borinage sind glücklich beendigt und Ordnung unb Arbeit wieder in ihr Recht eingetreten. — Die Kammer hat sich auf kurze Zeit vertagt und wird ihre Verhandlungen wahr—
scheinlich am Hf. d. mit der Diskussion des englischen Vertrages, . die Genter Schutzzöllner eine Lanze zu Gunsten ihrer
in welcher vermeintlich geschädigten men. — Der diesseitige Gefandte in hier eingetroffen, um wegen des zwischen verein abzuschließenden Handelsvertrages Auswärtigen Rücksprache zu nehmen. Großbritannien und Irland. Morgen wird Ihre Majestät die Königin beimrathssitzung präsidiren, zu welcher sich Innern von bier aus eigens begeben hat, Schließung des Parlaments zu genehmigen machten dafür zu ertheilen. Da letzterer ni Hauptstadt eintreffen könne,
Industrie brechen
Die nen Prinz-Gemahl eine Schule, für welche bereis 14900 Pfd. St. gezeichnet sind. Grafschaften und größeren Provinzstädten Verewigten werden, darf man sich nicht wundern, daß schuß an Beitragen nicht über 50,000 Pfd.
Die Ausfuhr von englischen Bücher merklich abgenommen. Wahrend sie sich i auf 202,625 Pfd. St. belaufen hatte, betru dieses Jahres blos 188,575 Pfd. St.
aus dem verminderten Absatze nach Amerika zur Genüge. verglichen mit dem ersten Semester des vorigen Jahres, von 170, 600 Pfd. St. auf 200 009. Pfd. Sts so— In derselben Periode fiel die Einfuhr roher Baumwolle aus Amerika von 5,880,000 auf 37,000 und schon zeigt sich die Wirkung in der
hat sich die Papierausfuhr, mit um 30600 Pfd. St. gehoben.
Centner, Vaumwollfabrikaten, welche bis zum 30. 1,500, 000 Pfd. St. nachweist.
In der englischen Sobereigns und über? Seit dem Jahre 1852:
Schillinge, 206 Millionen Sixzpence, 47,00
Pence aus Silber, die aber in England selten vorkommen, sondern
meist exportirt werden. — Im Ganzen 1852 Gold-, Silber⸗ und Kupfermünzen ir 64 Millionen Pfd. ausgeprägt. Trotz der späten Stunde, in Morgen trennte, ermangeln die zwischen Lord Palmerston und sprechen. Sie bestehen jedoch zumeist aus ben beiden Gegnern gebrauchten Gründe u
„Herald“ und „Star“ stimmen diesmal ganz
darin überein, das sie aufs bestimmteste ver
werde nie wieder in die Nothwendigkeit versetzt sein, sich gegen einen
Angriff Cobden's zu vertheidigen; denn mi es fortan zu Ende. Wenn wir noch bemerken,
die „Times“ und die andern Blätter das gerode Gegentheil behaupten und Cobden's Angriffe für schwach, ungerechtfertigt und wirkungslos
erklären, so glauben wir über das Urthei sagt zu haben, was zu sagen ist. Es ver
Lord Palmerston sich durch die Angriffe Cobden's bis zur Stunde
noch nicht bewogen gefunden hat, seine En getrost Großfürst Michael von
selbst und fuhren heute, ohne London zu nards (bei Hastings) weiter. — Der Lon
terstützung der nokhleidenden Arbeiter in den Di hat, seinem neuesten Ausweise zufolge, bis jetzt 23,355 Pfd. St.
als freiwillige Beiträge erhalten.
Das Oberhaus hielt gestern Nachmittags aus nahmsweise eine
kurze Sitzung, um laufende Geschäfte zu hufs der Unterstützung der Arbeiter in ten Male verlesen.
Frankreich. Paris, . man versuchsweise eine Compagnie nisirt. — Herr Mires ist der Aufmerksamkeit, sowohl von Seiten ministration.
der Passage Mirès nöthigen, diesen Titel
ben sich dessen weigern, so soll die jedenfalls eigenthuͤmliche Streit. frage vor dem Staatsrath erledigt werden. — Herr Havin hat es
bei dem Staatsrath durchsetzen lassen, d
in Thorigny⸗sur⸗Vire, in der er, obgleich offiziell geduldeter Kan— didat, durchgefallen ist, als ungültig erklärt wurde. — Die Verthei⸗ digungs-Kommission beschäftigt sich eben mit den Befestigungen der
Stadt Bourges. Sie soll, wie der k der bedeutendén Ausgaben, sich dahin ent)
Berlin,
(C. 3.
wird die Schließung des Parlaments wahrscheinlich erst am Donnerstag stattfinden. Grafschaft Suffolk sliftet als Andenken an den verstorbe—
ähnliche Stiftungen gegründet oder Denkmale gesetzt
Es erklärt sich diese Abnahme
Münze waren voriges Jahr 73 Million Million Halbsovereigns geprägt worden. 16 Millionen Guldenstücke, 24 Millionen
welcher das Parlament sich gestern Blaͤtter doch nicht, das Wort⸗Duell Herrn Cobden in Leitartikeln zu be⸗
die Ergebnisse der nächsten Sessien abwarten wird. — Rußland sammt Ostende kommend, vorgestern in Dover eingetroffen, übernachteten da⸗
Lancashlre ward zum zwei—
3. August. berittener Gegenstand der x Erstere hat bekanntlich zwei seiner neuesten Broschü⸗ ren mit Beschlag belegt, letztere will eben die gegenwärtigen Besitzer
1405
wollen, wieder aufneh⸗ Baron Nothomb, ist Belgien und dem Zoll⸗ mit dem Minister des
London, 4. August. in Balmoral einer Ge— der Staatssecretair des
um die Thronrede zur und die nöthigen Voll— cht vor Mittwoch in der
in genannter Grafschaft Da in vielen anderen zum Undenken an den
der hauptstädtische Aus— St. erhalten hat.
n hat in diesem Jahre m ersten Halbjahr 1861 g sie im ersten Semester
Dagegen
Ausfuhr von Juni einen Ausfall von
)Troopence und 80, 000
wurden seit dem Jahre
23
n Werthe von ungefähr
Wiederholungen der von nd Gegengruͤnde. Der mit „Daily News“ sichern, Lord Palmerston
feiner Premierschaft sei daß die, Morning Post“,
l der Journale alles ge— steht sich von selbst, daß
tlassung einzureichen, und
1
Gemahlin sind, von berühren, nach St. Leo— doner Ausschuß zur Un⸗ Baumwoll⸗Distrikten
erledigen. Die Bill Be⸗
Algerien hat Zuaven orga⸗ unausgesetzter
wie der Ad⸗
In Justiz Da diesel⸗
abzuändern.
aß die Generalrathswahl
„ geschrieben wird, trotz
Central-Arsenal von Frankreich mit einer vollständigen Ringmauer zu umgeben. — Eine der neuen, auf den Bouledard du Prince Eugene mündenden Straßen erhält den Namen Rue de la Vera⸗ Cruz. 9er franzoͤsische Gesandte in China, Herr Bourboulon, ist, laut einem Telegramm des „Journal de St. Petersbourg“ vom 2. d. M., von Peking in Irkutzk eingetroffen und auf der Heimreise nach Frankreich begriffen. Er hat seine Gemahlin bei sich, so wie auch den Capltain Bouvier und vier andere Militairs.
Das „Pays“ schreibt: „Ein Journal hat gestern angezeigt, daß die serbische Regierung von ihrem Verlangen, die Festung Belgrad zu schleifen, abgestanden sei. Diese Nachricht ist, wenn
nicht falsch, doch wenigstens verfrüht.“
Man versichert, sagt das „Pahs“, daß eine Reserve⸗Flotten⸗ Division, welche bestimmt ist, im Ocean zu bleiben, in Bildung be⸗ griffen ist. Diese Division wird Brest zum Haupthafen haben.
Spanien. Nach der „Epoca“ werden in Folge des mit dem Kaiser Tu. Duc abgeschlossenen Vertrages die Häfen Cochinchina's den Spaniern gerade so gut eröffnet werden, wie den Franzosen. Eben so werden neben den französischen Bevollmächtigten auch die spanischen am Hofe von Hue empfangen werden. Die Kriegs⸗Ent⸗ schädigung wird in einem gerechten Verhältnisse zwischen Frankreich und Spanien vertheilt. Auch hat Spanien das Recht der Gebiets⸗ Erwerbung, es wird sich jedoch im eigenen Interesse auf die An⸗ lage von Handels Faktoreien beschränken, die sich mit den philippi⸗ nischen Inseln in Verbindung setzen werden.
Nach der „Ind. b.“ besorgt ein Theil der spanischen Presse, die Besitzergreifung blühender Provinzen des staiserreiches Anam von Sesten der Franzosen könnte den spanischen Besitzungen auf den Philippinen gefährlich werden.
Italien. Turin. Die „Opinion Nationale“ bestätigt die zunehmende Aufregung in Süd-Italien; die jungen Leute ziehen in hellen Haufen von allen Punkten der Halbinsel heran. Auf der anderen Seite wird der Kriegs-Minister in Person nach Neapel gehen.
Das „Giornale di Napoli“ meldet, daß Tristany sofort an der Grenze mit zahlreichen Banden erschien, als die Franzosen die Grenze verlassen hatten. Nachdem Tristany die ihm gebotene Ge— legenheit, sich aus dem Römischen zu verstärken, drei Mal vier und zwanzig Ständen benutzen konnte, haben die Franzosen die Grenz— punkte wieder besetzt.
Ueber die Stellung der Franzosen in Rom bringt die „Augsb. A. Z.“ folgenden Beitrag: „Die ersten Reibereien zwischen den päͤpstlichen Truppen und den französischen fanden wieder am Tage der Rebue der ersteren statt, als der Papst den Grundstein zur Kaserne im prätorianischen Lager legte, und dieselben nahmen nach⸗ her einen so heftigen und boͤsen Charakter an, daß Msgrx. Merode es für gut fand, das Zuaven⸗Bataillon aus Rom zu entfernen und nach Marino zu verlegen. Nichts desto weniger hat die Animositãt zwischen diesen beiden Lagern noch nicht nachgelassen, und als kürzlich eine päpstliche Patrouille in der Gegend von Anagni auf eine franzöͤsische traf, und letztere in ihrem Uebermuthe die erstere verhöhnte, kam es zum Streit und zum Gebrauche der Waffen. Wie nun auch in Rom die französischen Militair-Bebörden gegen die pädvstlichen im⸗ peratorisch bandeln, davon könnten Beispiele genug angeführt wer— den; es sei aus vielen nur das eine erwähnt, daß sich bei Streitig⸗ keiten oder Händeln päpstlicher Soldaten mit französischen die fran⸗ zösischen Behoͤrden stets für berechtigt halten, die päpstlichen Truppen von französischen Gerichten aburtheilen zu lassen, obgleich die päpst⸗ liche Armee dem General Montebello nicht in Disziplinatrsachen untergeben ist, sondern derselbe nur das Recht hat, über dieselben zu verfügen, wenn es sich um eine Action handelt, d. h. wenn bei der Befürchtung von Demonstrationen 2c. die Wachen und Pa⸗ trouillen verdoppelt werden sollen oder ein Regiment bei alarmiren⸗ den Gerüchten sein Standquartier wechseln soll.“
Türkei. Belgrad, 4. August. Die türkische Sarnison hat auf einer Insel der Donau, welche zu Oesterreich gehört, Holz gefällt und einen Leitungsgraben zu zieben angefangen. Diese Thatsachen haben eine Protestation der Serben und die Da zwische kunft der Konsuln veranlaßt. (Ind. b)
Amerika. New⸗Pork, 24. Juli, Abends. Es große Riedergeschlagenheit und die Ansichten über die Sage Dinge scheinen im Allgemeinen trüber, als zu einer früberen Ze des Kampfes zu sein. Das Zutrauen zu General M Clellan durch die letzten Ereignisse vor Richmond erschüttert, und viele sei ner Bewunderer behaupten, daß er kein Mann den Tdatkraft Schon ist alles geprägte Geld fast gänzlich aus dem Verkehr schwunden, statt kleiner Münzen werden Poststempel derwendet, allenthalden an Geldesstatt angenommen werden, doch sind sch viele von den Artikeln des Altagsgedrauchs im Preise zestiggen. Sehr begierig ist man zu erfabren, wie die Niederlage dor Ric mond in Europa beurtbeilt wird. General Halleck ist um Gene⸗ ralissimus sämmtlicher Landtruppen der Union ernannt werden und wurde diese Ernennung vem t
99 *
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9 —ᷣ— 8 —
Präsident Lincoln bat auf Proclamattons- Wege
chieden haben, das neue
Pudlilum günstig 2 genommen. — 2