Der auf Befehl Sr. Majestät hier versammelte Westfälische Provinzial-Landtag ist, en Gegenstände erledigt hatte, heute Nach= Weise durch den Un⸗
des Königs seit dem 16. v. M. nachdem der- selbe die ihm vorliegend mittag um 1 Uhr in herkömmlicher feierlicher terzeichneten geschlossen worden. Münster, den 18. Dezember 1862.
Der Königliche Landtags-Kommissarius, Ober⸗-Präsident von Westfalen, Düesberg.
ö Um die pünktliche Ueberkunft der Weihnachts“ Sendungen sicher zu ringend empfohlen, die Einlieferung derselben zur
machung
stellen, wird um so mehr d Post möglichst frühzeitig stattfinden zu lasser vor dem Weihnachtsfeste die der Post⸗Verwaltung in den Eisen und Personenzügen zu Gebote stehenden
, als in den Tagen unmittelbar zahn⸗Schnell⸗ Transportmittel zur Fortschaffung der Sendungen nicht ausreichen und zu ihrer ie langsameren
zeförderung Güterzüge mit benu
tzt werden müssen.
Berlin, den 18. Dezember 1862.
Der Ober - Post ⸗ Direktor Schulze.
direnden auf der Friedrich-Wilhe niversität
zu Berlin von Michaelis 1862
Von Ostern bis Michaelis 1862 find
Davon sind abgegangen
Es sind demnach geblieben
Dazu sind in diesem Semester angekommen. ...... Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden be Inländer Ausländer .....
trägt daber Die theologische Fakultät zählt:
nlrnder ..
die juristische Fakultät zählt: Nuslanber
die medizinische Fakultät zählt:
die philosophische Fakultät zählt:
a) Inländer mit dem Zeugniß der Reife. .... länder mit dem Zeugniß der Nichtreife (nach F. 35 des Prüf.⸗-Regl. vom 4. Juni 1834) Inländer ohne Zeugniß der Reife nach §. 36 des Reglem. vom 4. Juni 1834 Ausländer
1925 Außer diesen immatrikulirten Studi verfität, als zum Hören der Vorlesungen nicht immatrikulirte Pharmaceuten ..... nicht immatrikulirte, der Zahnheilkunde Eleven des Friedrich⸗Wilhelms⸗Instituts ... Eleven der medizinisch-chirurgischen Akademie und bei derselben attachirte Unterärzte von der Armee. Eleven der Bauakademie - Berg⸗Eleven Remunerirte Schüler der Akademie der Künste Von dem Hrn. Rektor ohne Immatriculation zugelassen. Die Gesammtzahl der nicht immatrikulirten Zuhörer ist .. Es haben folglich an den Vorlesungen Theil genommen im Ganzen
besuchen die hiesige Uni— Brel ene.
für das Militair
Frankfurt a. M., 18. Dezember. In der heutigen Sitzung hat der für das Bundesgericht ernannte Aus⸗ Delegirtenversammlu Bericht statt chuß be, Delegirtenversammlung Bericht erstattet. Majorität des Ausschusses empfiehlt die Delegirtenversammlung zweckmäßig und beantragt, daß der Ausschuß für das Bundesgerich
des Bundestages
schuß bezüglich
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Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und mandeur der 8. Division, von Horn, von Erfurt.
Der Ober⸗Landes-⸗Baudirektor im Herzogthum Schlesien, von Schlabrendorff, von Seppau.
mit desfallsigen näheren Vorschlägen beauftragt werde. Die Mino. rität im Ausschusse, Preußen und Baden, will, daß dem Antrage vom 14. August keine Folge gegeben werde. Die Abstimmung soll in 5 Wochen erfolgen.
Luxemburg, 16. Dezember. Vorigen Mittwoch war, trotz dem sich die Regierung widersetzte, von der Kammer ein Antrag auf Abschaffung der Chausseegelder angenommen worden.
In der gestrigen Sitzung brachte der Staatsminister einen An— trag ein, dahin gehend, die Kammer möge erklären, daß sie, mit Be— seitigung aller anderen Arbeiten, sich mit der Prüfung des Budgfets beschäftigen werde. Nach einer längeren Debatte war der Antrag mit 16 gegen 7 Stimmen angenommen.
Oesterreich. Wien, 18. Dezember. Heute Vormittag hatte der Schluß der Sitzungen des Reichsrathes statt. Der. K a iser sagte in der bei dieser Gelegenheit gehaltenen Thronrede ungefähr Folgendes: Ich spreche es mit Befriedigung aus, daß Meine Erwar— tung, welcher Ich bei der Eröffnung des Reichsrathes Ausdruck gab, nicht getäuscht worden ist. Der Frieden blieb ungetrübt erhalten und darf die Fortdauer desselben gehofft worden. Mächtig erhob sich das Vertrauen auf Oesterreichs Kraft, sein entschlossenes Fort— schreiten auf neuen Bahnen friedlicher Entwickelung sichert ihm die Achtung der Völker und belebt die Sympathieen befreundeter Natio— nen von Neuem.
Groß und schwierig war die Aufgabe des Reichsrathes; er ging mit Ernst und Verständniß an ihre Lösung. .
Eine Reihe wichtiger Gesetze ist verfassungsmäßig zu Stande gekommen, das Immunitätsgesetz, das Gesetz des Schutzes der per— sönlichen Freiheit und des Hausrechts, das Preßgesetz, die Ergänzung des Strafgesetzes, das Ausgleichungsverfahren, die Einsührung des deutschen Handelsgesetzbuches, die Lehnsaufhebung, der Grundzug des Gemeinde-Organismus, zu dessen Aufbau mitzuwirken, eine der wich⸗ tigsten Aufgaben der einberufenen Landtage sein wird.
Besondere Sorgfalt nahm die Regelung des Staatshaushalts in Anspruch. Bei der Deckung der Ausgaben galt der Grundsatz daß Oesterreich das Fehlende größtentheils durch eigene Kraft herbei⸗ zuschaffen habe; daher die Nothwendigkeit, die allgemeinen Lasten zu vermehren. Ich bedauere es, bin aber von der tröstenden Ueberzeu⸗ gung erfüllt, daß sie durch gleichmäßigere Vertheilung gelindert und mit bewährtem Patriotismus werde getragen werden.
Das Gesetz über die Staatsschuldenkontrole sichert de vertretern den entsprechenden Einfluß auf die Ueberwachung der Staatsschuld.
Durch das Bankgesetz ist die Grundlage für ein das Verhält— niß der Bank zum Staate regelndes Uebereinkommen gewonnen
Erfreuliche Wahrnehmungen begleiten Sie in die Heimath, dort werden Sie ein Vermittler der Prinzipien sein, in denen die von Mir gegebenen Verfassungsgesetze wurzeln, an denen Ich, wie bis⸗ her festhalten werde. Es ist mein fester Entschluß, des Reiches Ein⸗ heit zu wahren, und das begonnene Verfassungswerk zur Vollen— dung zu bringen. Ich entlasse Sie mit Meiner Kaiserlichen Huld, und werde Mich freuen, Sie im nächsten Jahre zur Fortsetzung Ihrer verfassungsmäßigen Thätigkeit wieder um Mich versammelt zu sehen.
Der Himmel, der jüngst Mir und Meinem Hause ein beglücken⸗ des Zeichen seiner Gnade gegeben, daß Meine Völker mit rührender Freude begrüßten, er möge segnend walten, daß Oesterreich blühe und gedeihe, stark durch Eintracht und reich an allen Ehren.
Sämmtliche Hofkanzler waren bei dem Schlusse des Reichsrathes anwesend.
den Reichs—
Niederlande. Haag, 17. Dezember. Die Zweite Kammer hat, nachdem sie noch einige Gesetzentwürfe von nur lokalem Interesse angenommen hat, sich am 13. d. M. vertagt. Man glaubt, daß sie in der zweiten Hälfte des Februar wieder zusammentreten werde. Die Erste Kammer beschäftigt sich gegenwärtig mit der Prüfung der Budgetgesetze. — Aus den letzten telegraphischen Nachrichten aus Ostindien ersehen wir, daß die Regierung durchgreifende Maßregeln in Aussicht nimmt, um dem Kriege auf Banjermassing ein Ende zu machen. (Köln. Z.)
Großbritannien und Irland. London, 17. Dezem⸗ ber. Die Königliche Familie wird, so viel bis jetzt bestimmt, am nächsten Sonnabend von Windsor nach Osborne übersiedeln, um daselbst bis nach den Weihnachtsfeiertagen zu verbleiben. In den ersten Tagen Januar bezieht der Hof wahrscheinlich wieder Schloß Windsor, und wird dasselbe vor der Vermählung des Prinzen Wales kaum wieder verlassen. — Heute um 2 Uhr ist im Parke von Frog= more (er gehört zur Domäne von Windsor) das neue Königliche Familiengrab eingeweiht worden. Sämmtliche Mitglieder der Königl. Familie und des Hofstaates wohnten dieser Feier bei. Die Ueber⸗ tragung der sterblichen Ueberreste des hochseligen Prinz⸗Gemals nach dieser ihrer letzten Ruhestätte geschieht aber erst morgen in früher Stunde.
Der Gesundheitszustand Londons, welcher sich in den letzten
—
ungswechsels wieder ein namhaft besserer geworden.
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Wochen etwas verschlimmert hatte, ist in Folge des günstigen Witte— Es betrug die Zahl der Todesfälle während der vergangenen Woche 1408, um 200 ind 310 weniger als in den beiden vorhergehenden Wochen aber doch noch immer mehr, als die Durchschnittszahl in den letz⸗ ten 10 Jahren, welche sich nicht über 1393 erhoben hatte. Die gahl der Geburten im Laufe der vorigen Woche betrug 1886. In Midh urst (einer kleinen Stadt in Sussex hat Cobden gestern eine Rede über die Nothzustände in La neashire gehalten.
Seit 60 Jahren, sagte er, ist die Industrie von Lancashire im fort— währenden Steigen begriffen. Während die Bevölkerung der Grafschaft im Jahre 1801 h73,/000 betrug, führte der letzte Census 2428000 Einwohner zuf. Die Einwohnerzahl hat sich in jedem Decennium um 290 pCt. geho⸗ ben, und die Armensteuer war dabei geringer als in den meisten andern Grafschaften des Landes. Diesen Wohlstand und diese Zunahme der Be— völkerung verdanken wir ausschließlich der Baumwoll-Industrie. Wohl fann sich diese einer legitimen Grundluge rühmen, insofern durch sie allen Pelttheilen der Erde die allerwohlfeilsten Kleiderstoffe in Ueberfluß geliefert werden. Was den Wohlstand so mächtig hob, war die gute Wirthschaft der Fabrikanten, die Hälfte ihres Einkommens verzehrten.
unserer Baumwollspinner in Maschinen und während der Rest als das schwebende Rohmaterial, zur
des Vermögens fest angelegt ist,
zum Ankaufe von ohn und zu sonstigem Geschäftsbetriebe verwendet aus nicht zu hoch gegriffen, wenn wir und Maschinen angelegte Kapital von Millionen Pfd. St. veranschlagen, be der Beurtheilung der gegenwärkigen Lage stets im Auge haben. Nun ist oft
wird. Es ist dieses in
4 durch⸗
die Frage aufgeworfen worden, ob nicht auch ohne den amerikanischen Krieg
in eine lebensgefährliche Krise Allerdings war die Production und
Baumwollindustrie Darauf antworte ich Folgendes:
unsere wäre.
Speculation in den letzten 3 Jahren übertrieben, waren gewisse Märkte in
Indien und China mit Baumwollwagren allzusehr überschwemmt worden und Wohl hätte es kommen können, daß einzelnen Fabrikanten daraus gewaltiger Scha— den, javielleicht gänzlicher Ruin erwachsen wäre. Doch nimmermehr wären durch diese Zustände die Arbeiter beschäftigungs, und brodlos geworden. es spricht gegen alle Erfahrung, daß
zu kaufen war. Ferner ist zu berücksichtigen,
Pfund Sterl. durch die Arbeitseinstellung einbüßt, und deshalb hat Lanca— shire ein volles Recht, den Gesammtstaat um Hülfe anzugehen, gerade so wie eine durch auswärtige Feinde belagerte Stadt das Recht besäße, vom
Gesammtstaate Rettung zu verlangen, Da freilich hörte man von vielen
Seiten die Behauptung, an den Fabriksherren sei es, jetzt ihre reichen Kassen
—
zu öffnen. Die ein solches Verlangen stellten, wußten freilich nicht, daß das Kapital der Fabriksherren nicht in deren Geldspinden, sondern in unver— zußerlichen Maschinen und Gebäuden stecke. Der arme Arbeiter, er wußte es längst, und darum war es eine seiner Hauptbesorgnisse, daß die Fahri⸗ kanten sich nicht arm ausgeben und ihr Kapital beisammenhalten, um später wieder ihr Geschäft fortsetzen zu können. Ist erst die Kapitalskraft zerstört, dann ist auch keine Rettung mehr in der Zukunft. Sanguinische Leute versichern, im nächsten Jahre würden, abgesehen von Amerika, an
Länder uns so viel Baumwolle liefern, um die Spinner wenigstens 3 Tage in der Woche zu beschäftigen. Damit wäre dem Kapitalisten jedoch wenig gedient. So lange das Rohmaterial nicht in genügender Menge vorhanden ist, werden sie ewig in den Händen der Spekulanten bleiben könnten sie nie mit Profit arbeiten, würde der Noth der Arbeiter nie gründ— lich abgeholfen sein. Wie die Sachen heute stehen, kann England stolz auf das sein, was es geleistet hat. Es herrscht ein Wetteifer nu wie ihn die Welt noch nicht gesehen. Desto trauriger ist es, daß damit dem Uebel auf die Dauer nicht abgeholfen werden kann. Manchester allein wird 1000000 Pfd. St. an freiwilligen Beiträgen zusammenschießen, doch da der Ausfall der Löhne sich im Jahre auf 9 Cob beläuft, so reicht sene Summe am Ende doch nur für 6 Wochen aus. Es ist dies eine Be⸗ rechnung, die wahrhaft trostlos klingt. Erhebend ist es andererseits zu sehen, mit welcher Umsicht Schulen für Näherinnen, Unterrichtsanstalten für Ar⸗ beiter jeden Alters gegründet worden sind, in denen Grauköpfe zum ersten
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Male die Kunst des Lesens und Schreibens lernen, um vielleicht in späteren Jahren mit Befriedigung auf diese Zeit der Noth zurückzublicken. Dieser Mildthätigkeit, diesem allgemeinen Wohlwollen und dieser zarten Sorgfalt allein ist es beizumessen, daß unsere Arbeiter den Jammer in so musterhaf. ter Ergebung ertragen. Sie sehen und wissen, daß ihnen Jeder mit vollem Herzen zur Seite steht, und wären sie davon nicht überzeugt, würden sie nimmer ihr hartes Loos so geduldig ertragen.
7. Dezember. Der »Moniteur«
Fraukreich. Paris, November aus der vom
macht heute weitere Mittheil 19. Mb ᷣ ö Vera⸗Cruzer Dampfer mitgebrachten zost. Sämmtliche Truppen, welche von Frankreich und Algerien nach Mexiko abgegangen sind, waren nach ziemlich glücklicher Fahrt ohne ernstliche Unfälle in Vera⸗ Cruz gelandet. Der Gesundheits⸗Zustand war im Allgemeinen gut“ die von Forey zurückgelassenen Fieberkranken warer
—
in Orizaba angelangt. jn Vera-Cruz nahm die Epidemie in dem
Maße Ko, also bie Rordmdinde vorzuherrschen begannen,. Cs
nicht mehr so heiß, und da der Regen aufgehört hatte, Wege auch besser geworden; freilich brauchte n zwölf Tage von? Vera Eruz nach Orizaba. Da
es ist eine feststehende Thatsache — selten mehr als die Das Eigenthümliche dieser Industrie besteht aber darin, daß in der Regel zwei Drittel, vielleicht sogar drei Viertel Gebäuden
Kapital Auszahlung der Arbeitslöhne
Gebäuden Lancashire auf 40 bis 50
und dieses Verhältniß müssen wir bei .
hineingerathen
Denn der Fabrikarbeiter je gedarbt hätte, wenn Baumwolle in Ueberfluß vorhanden und Brod zu niedrigem Preise daß unser jetziger Nothstand nicht einer Empörung der Sklaven, auch nicht unmittelbar dem Kriege weißer Brüder in Amerika entspringt, sondern lediglich dem Blokadesystem d. h. einem politischen System, welches England vor allen anderen Staaten festhält. Dieser Politik haben wir es zu danken, daß Lancashire gegenwärtig an g,. 000000
andere
des Edelmuths,
bereits fast alle
waren die man noch immer
Toren zFFbbrey
noch nicht hatte, so konnte er
doch wird dies bereits anders geworden sein, da laut einer dem Kriegsminister direkt von New-NYork zugekommenen Meldung von letzterem Platze 1200 Maulthiere und 250 Wagen am 14. Novem- ber nach Vera-Eruz abgegangen sind. Die Brigade des Generals Bertier war am 7. November in Jalapa eingerückt. Die Vorhut derselben, welche aus 100 Reitern des 12. Jäger⸗Regiments unter dem Oberst⸗Lieutenant Margueritte bestand, war am 3. November bei Plau del Rio auf 200 rothe Lanziers, die beste Kavallerie der mexi⸗ kanischen Armee, gestoßen, hatte dieselben aber nach einem Handge— menge von wenigen Minuten in die Flucht geschlagen und 9 Kilo— meter weit verfolgt. Dadurch war denn auch ein 3— 4900 Mann starkes Corps Bürgergarde, welches der Gouverneur von Jalapa, Diazmiron, in den starken Positionen von Cerro Gordo befehligte, in Unordnung gerathen und beim Anrücken der Franzosen ausein⸗ ander gelaufen.
Der Kaiser und die Kaiserin haben gestern Abend der tausend⸗ sten Aufführung der »Weißen Damen von Boieldieu im Opernhause beigewohnt.
Der Kaiser und die Kaiserin haben der Königin von England am Jahrestage des Todes des Prinzen Albert ihre innige Theil⸗ nahme ausgedrückt. Letztere hat in gerührter Weise danken lassen.
Italien. Turin, 18. Dezember. Die »Opinione« versichert, daß Sartiges in einer Unterredung mit dem Conseilspräsidenten die römische Frage berührt habe. Färini soll ihm erwidert haben, daß die gegenwärtige Politit Frankreichs es wenig wahrscheinlich mache, das neue Unterhandlungen eine befriedigende Lösung herbei⸗ führen könnten. Nigra soll dem französischen Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten eine analoge Erklärung gemacht haben.
In Genua wird der neue Molo um 300 Meter verlängert. Die Baukosten sind auf 6 Mill. Lire angeschlagen.
In Neapel sind am 9. Dezember Abends acht Camorristen⸗ Chefs aus dem Gefängniß der Vicaria entsprungen.
Prinz Alfred traf am 16. Dezember an Bord des St. George⸗« in Neapel ein.
Griechenland. Athen, 6. Dezember. Die Demonstratio⸗ nen vor dem Hotel der englischen Gesandtschaft sind bereits stereotyp; alltäglich ziehen Haufen von jungen und älteren unbeschäftigten Leuten fund die Zahl der Unbeschäftigten in Athen ist jetzt wahrlich nicht gering) vor die Thür der Gesandtschaft und rufen mit voller Lungenkraft: »Es lebe Alfred, König der Hellenen!« Der Ver— treter Albions erscheint auf dem Balcon und verneigt sich dankend, worauf sich die Menge zerstreut, um des folgenden Tages, ja, oft nur wenige Stunden später dieselbe Scene wieder aufzuführen.
Dänemark. Kopenhagen, 17. November. Die Reichs⸗ tagssession wird, nach einer heute abgegebenen Erklärung des V sitzenden im Volksthing bis Mitte Januar verlängert werden, und
alle Transport- und Verpflegungsmittel zur Hand seine Operationen noch immer nicht beginnen /
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zwar, um die vorliegenden Eisenbahn- und Polizeigesetze zum Ab⸗— schluß zu bringen. Die Weihnachtsferien der Versammlung werden nächsten Sonnabend beginnen.
Amerika. Es liegt nun der Wortlaut der a merikanischen Prä⸗ sidenten-Botschaft vollständig vor. Alle wichtigen Stellen daraus hat der Telegraph schon so ausführlich mitgetheilt (s. Nr. 297 d. Bl) daß eine Nachlese kaum lohnend wäre. Mittheilenswerth ist noch die Auseinandersetzung des Präsidenten über die seiner Meinung nach erweisbare Unmöglichkeit einer Trennung der Union, so wie über die Sklaperei.
„Ein Theil unseres Landes, sagt er, hält die Sklaverei für recht und glaubt, daß sie ausgebreitet werden sollte, während der andere sie für un⸗ recht hält und gegen ihre Ausbreitung ist. Dies ist der einzige, wesentliche Streitpunkt. Die flüchtige Sklavenbestimmung in der Verfassung und das Gesetz zur Unterdrückung des afrikanischen Sklavenhandels werden beide viel⸗ leicht eben so gut beobachtet, als dies mit irgend einem Gesetz in einem Gemeinwesen der Fall sein kann, wo der moralische Sinn des Volkes dem Gesetze nur unvollkommen zur Hülfe kommt, Die große Masse des Volkes hält sich in beiden Fällen an die trockene, gesetzliche Verpflichtung und einige wenige brechen sie in beiden Fällen. Hierfür, denke ich, giebt es keine gründliche Heilung, und das Uebel wäre nach der dung der beiden Sektionen schlimmer, als vorher Der auswärtige Sklaven⸗ handel, dessen Unterdrückung jetzt unvollkommen ist, würde schließlich in der linen Sektion vorherrschen, während die flüchtigen Sklaven, die jetzt nur theilweise ausgeliefert werden, von der anderen Sektion ganz und gar nicht mehr ausgeliefert würden. Phylisch gesprochen, können wir uns nicht trennen wir können unsere respektiven Sektion nicht von einander rücken, noch eine unübersteigliche Mauer zwischen ihnen aufführen. Zwischen Mann und Frau ist eine Scheidung möglich; eines geht dem anderen aus den Augen und aus seinem Bereich; äber die verschiedenen Theile unseres Landes können dies nicht thun. Sie können nicht umhin, einander das Gesicht zuzuwenden, und der Verkehr, freundlich oder feindlich, muß zwischen ihnen fortdauern Ist es denn möglich, diesen Verkehr nach der Trennung vortheilhafter defriedigender zu gestalten? Können Fremde leichter Vertrage hließe Freunde Gesetze geben können?“ Läßt sich die Beobachtung wischen Fremden leichter erzwingen, als die von EGéseten Gesetzt, man bekriegte einander, so kann man doch nicht und, wenn nach vielem Verlust und keinem Gewinn auf Kampf aufhört, so hat man wieder mit denselben
. * P 2 11 (X X ep* Feit; Bedingungen des Verkehrs zu thun. Es Riedt keine
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