1863 / 4 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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während der unter 1) angegebenen Stunden gegen Vorzeigung der Copir-Karten oder vorgängige Eintragung in das am Eingange auf⸗˖ gelegte Buch gestatte. Der Eingang findet an diesen Tagen durch die Thür des neuen Museums unter dem Uebergangsbau statt. ch Die Sammlung der Handzeichnungen, Minia— turen und Kunstdrucke im neuen Museen- Gebäude ist für den Besuch des Publikums nur am Sonntage von 12 bis 2 Uhr geöffnet. An den übrigen Tagen, also am Montag, Mittwoch, Donn erstag, Freitag und Sonnabend ist der Besuch dieser Abtheilung ausschließlich denjenigen Einheimischen und Fremden vor⸗ behalten, welche dieselbe zu Studien benutzen wollen. 5 Am Dienstag jeder Woche, so wie an den kirchlichen Feiertag en, nämlich an beiden Festtagen des Oster, Pfingst⸗ und Weihnachtsfestes, am Neujahrstage, Charfreitage, Bußtage und Himmel⸗ fahrtstage sind die Königlichen Museen geschlossen. 6) Den Galerie Dienern, Portiers 24 ist untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen. Berlin, den 1. Oktober 1862.

Der General Direktor der Königlichen Museen. von Olfers.

Preußische Bank.

Die Kanzlei⸗AUssistenten Korsch und Candler bei der Haupt⸗ Bank sind zu Geheimen Kanzlei-Secretairen, die Bank- Diaͤtarien Swoboda in Eöln, Steingraeber in Frankfurt, Winkler, Klette, Herrmann und Zimmermann in Breslau sind zu Bankbuchhalterei Assistenten und die bei der Haupt-Bank diätarisch beschäftigten Militair⸗Anwärter Büttner und Daniel zu Unter⸗ Kalkulatoren ernannt worden.

„Mongts-Uebersicht der Preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank-Ordnung vom 5. Oktober 1846.

; 6 Geprägtes Geld und Barren. . . .. 73,981,000 Thlr. 1420, 000 *

oh M6 M00 Thlr. S 274,000 *

Staatspapiere, verschiedene Forderungen und Aktiva ö 19.251000 *

. 4 Banknoten im Umlauf 111,806,000 Thlr.

25,508 000 *

4040, 000 * Berlin, den 31. Dezember 1862. ö.

Königliches Preußisches Haupt-Bank-Direktorium. v. Lamprecht. Meyen. Schmidt. Dech end.

ö Woywod. Kühnemann.

„Berlin, 5. Januar. Se. Majestät der König haben Aller—

gnädigst geruht: Dem Gesandten, Wirklichen eher nn Rath Grafen von Redern, zur Anlegung des von des Königs der Belgier Maijestät ihm verliehenen Großkreuzes des Leopold⸗Ordens, dem bisherigen Gesandten in St. Petersburg, Grafen von der Goltz zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm ver!

liehenen Weißen Adler-Ordens, und dem Gesandtschafts⸗ Attache Fon Holstein, zur Anlegung des ihm verliehenen St. Stanislaus— Ordens dritter Klasse, die Erlaubniß zu ertheilen.

Bekanntmachung.

. Diejenigen jungen Leute, welche ihrer Militairpflicht durch einjähri a, n 2 , n, haben 91 m , e n hei bei lie. . 9. . oosung Theil zu nehmen, bei der un— ie Anmeldung hierzu darf frühestens im Laufe desjeni erfolgen, in welchem das 17. le gel zurückgelegt rl. . ö. testens biz zum 1. Februar desjenigen Kalenderjahres stattfinden, in dem das 290. Lebensjahr vollendet wird. Bis zum 1. April des letztgedachten Jahres muß der Nachweis der Berechtigung zum einjährig freiwilllgen Mi⸗ litairdienst, bei Verlust des Anspruchs darauf, durch Vorlegung von Schul— zeugnissen, oder durch die bestandene Prüfung geführt werden. Die unter. Fichnehe Kommission, welche für den am 1. April d. J. bevorstehenden Einstellungs Terinin im Monat Februar oder im Anfange des Monats , de. J. zusammentritt, fordert Diejenigen, welche die Vergünstigung es ein jährig . Militairdienstes nachsuchen wollen, oder die Eltern oder Vormünder derfelben hierdurch auf, die desfallsigen Gesuche, welchen

März 1859 (Amtsblatt Stück 13, Seite 116) publicirten Militair ⸗Ersatz ;

Instruction vom 9. Dezember 1858 (6§. 12 ; I) der Geburtsschein, r . G8 9, 131 und 132).

des einjährig freiwilligen Militairdienstes 3) das Schulzeugniß und 3.

wird,

lokale Niederwallstr. Nr. 39 einzureichen.

Auf diese Gesuche werden zu den anzuberaumenden Termi Feststellung der körperlichen Die ĩ erminen, behuft

cation, seiner Zeit besonders Vorladungen ergehen. berücksichtigt werden. Berlin, den 2. Januar 1863.

Königliche Departements -Prüfungs-Kommission für einjährig Freiwillige.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 5. Januar. Se. Majestät der König befinden Sich nach einer ziemlich guten zac a. 2 schieden besser. Die Benommenheit des Kopfes ist geringer, das Kräftegefühl im Zunehmen. ;

Se. Majestat haben heute gegen Mittag das Bett verlassen werden aber wohl Niemand empfangen.

Ihre Majestät die Königin hat am vorigen Sonn— abend die Fürstlich Radziwillsche Familie besucht und 53 bei dem ersten diesjährigen Vortrag des wissenschaftlichen Vereins zugegen. Gestern wohnte Allerhöchstdieselbe dem Gottesdienste in der Werder⸗ schen Kirche bei und speiste mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessim.

Heute empfing Ihre Majestät die Königin den Besuch Ihr Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin w von a s Tre ihres Gemahls, des Herzogs Georg von Mecklenburg⸗-Strelitz, welche zur Tafel in das Königliche Palais geladen sind. Ihre Majestät . wird der ersten Aufführung der Oper von Gounod' bei— vohnen.

ö Danzig, 3. Januar. Es ist hier folgende (schon früher er— wähnte) Nachricht eingegangen: Gibraltar, den 22. Dezember 1862 Die „Gazelle« ist nach einer Reise von 6 Tagen ohne Dampf, von Plymouth glücklich heute Abend hier angekommen. Alles wohl am Bord. Die »Gazelle« ist in der Stunde über 3 Meilen ge laufen. In einigen Tagen setzt dieselbe ihre Reise nach Madeira Rio Janeiro und Shanghai fort. (Danz. D') „Heffen. Kassel, 3. Januar. In der heutigen Stände— Sitzung wurde der Antrag des Ausschusses auf Vorlage eines Ge⸗

setzentwurfs, der die Vertretung der Standesherren und? Reichsritter in der diesmaligen Ständeversammlung sichern soll, vorbehaltlich einer späteren Prüfung des rechtlichen Bestandes dieser Standschafts⸗ rechte, einstimmig angenommen.

. ö ! .. Januar. Nach einer gestern verkündeten Ordre des

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. Kriegsherrn ist der General-Lieutenant von Haynau mit dem Nechte, die Armee⸗Uniform fortzutragen, pensionirt worden.

Oesterreich. Triest, 2. Januar. In Folge eines tele—

graphischen Befehls des Polizei⸗Ministeriums sind in den letzten Tagen des vorigen Monats alle seit längerem hier weilenden Rea— politanischen Emigrirten und Deserteure theils mittelst Dampfschiff theils mittelst Eisenbahn, an die italienische Grenze expedirt worden, um in Folge der von der piemontesischen Regierung ertheilten Am! nestie straffrei in ihre Heimat zurückzukehren. ö

Belgien. Brüssel, J3. Januar. Se. Majestät der König

ist wiederum leidend, ohne daß jedoch sein Zustand B i

st w 1 daf c eunruhigun einflößen müßte. Se. Majestät soll sich vor drei Tagen einer 6 Operation unterzogen haben. (Köln. Z.)

Großbritannien und Irland. Lon don, 1. Januar.

Ihre Majestät die Königin hat befohlen, daß die Vermählung des Prinzen von Wales und der Prinzeß Alexandra von . mit großer Pracht gefeiert werden soll, und schon diese Woche wurden deshalb die Vorbereitungen zu dem bedeutsamen Feste in Windsor⸗Castle begonnen.

In der »Freihandelshalle« von Manchester wurde gestern unter

Vorsitz des Mayors Mr. Heywood ein sehr zahlreich befuchtes Anti⸗ klaverei⸗ Meeting abgehalten, um die Sympathieen 2 ö födera⸗ listischen Emanzipationspolitit auszusprechen.

Das große Ausstellungsgebäude wurde gestern mittels

einer einfachen Ceremonie, der Ueberreichung der Schlüssel, von den Kommissairen den Herren Kelk und Lucas überwiesen. Mit dieser Förmlichkeit mag man die Ausstellung für geschlossen erklären, und das gewaltige Unternehmen fällt mit dem Jahre 1862 der Geschichte anheim. Mr. Durkin ließ diesen Morgen die ganze unter seinem Befehle stehende Polizeimannschaft herausmarschiren, und die Divi⸗

nach der, durch die Königliche Regierung zu Potsdain unter dem 2ðsten

sion B wird sich von nun ab nicht mehr in dem Gebäude blicken

2) die schriftliche Einwilligung des Vaters oder Vormundes zur Ableistung

4) ein obrigkeitliches Führun s-Attest, wenn di ische 3 . est, ie moralische Führung i durch ein in neuester 2 ausgefertigtes K ,,,

beigefügt sein müssen bis spätestens den 15. d. Mts., in unserem Geschäfts⸗

nsttauglichkeit resp. wissenschaftlichen Qualisi.

Später eingehende Gesuche können erst für den nächstfolgenden Termin

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lassen. Allerdings ist auch nicht viel zu beschützen übrig geblieben.

Frankreich, Belgien und Spanien haben noch nicht völlig ausgeräumt; Desterreich hat noch einige Packete abzunehmen, Rußland läßt noch mehrere große und schwere Packete bis zur Eröffnung der Schifffahrt auf dem Baltischen Meere dort liegen. Mr. Willis und andere Eigenthümer großer Orgeln haben, wie die Herren Minton für ihre Majolicafontaine, die Erlaubniß erhalten, ihre Erzeugnisse für den Fall, daß sich noch Ankäufer finden möchten, auf einige Zeit dort stehen zu lassen. Der Obelisk von Granit wurde vor mehreren Tagen um 100 Pfd. angekauft. Von der Zahl der 800,000 Stöcke, Regenschirme und dergleichen Sachen sind noch 379 nicht verkauft worden.

2. Januar. Der Prinz von Wales und Prinz Louis von Hessen setzten vorgestern nach Southampton über und gingen nach Winchester, um dort die Kathedrale und das Hospital St. Croß zu besuchen. In den Gemeinden Windsor und Clewer wurden vorgestern die gewöhnlichen Neujahrsgeschenke Ihrer Majestät an die Armen vertheilt, und zwar an ersterem Orte der Werth von 80 Pfd. St. und an letzterm der Werth von 70 Pfd. St. in Materialien.

In Liverpool wurden gestern die jährlichen Berichte des Aus⸗ wanderungsamtes veröffentlicht. Es geht daraus hervor, daß im

Vergleich mit dem Jahre 1861 die Zahl der Auswanderer im letzten

Jahre um 10,009 gestiegen ist. Im Ganzen gingen 232 Schiffe don zusammen 339,587 Tonnen ab, deren Bemannung aus 13,563 Leuten bestand, und die 3048 Passagiere in 1. Kajüte und 50,450 im Zwischendeck beförderten.

Die Nachrichten über die Einwanderung der indischen Kuli's in Westindien während der Zeit von 1861 und 1862 lauten sehr befriedigend. Die Anzahl war sehr groß, 10,880 Personen sind wohlbehalten gelandet, 855 von Calcutta und 1025 von Madras; die Sterblichkeit bei der Ueberfahrt war seit sieben Jahren nie so gering.

Die Berichte des Zollamtes beweisen, daß der Ausfall in dem Export der Baumwollmanufakturen viel bedeutender in rohen Kattu⸗ nen war als in gedruckten und gefärbten. Im Laufe des Jahres 1862 wurden bis zu Ende November 645,389,134 Yards gedruckter und gefärbter Zeuge zum deklarirten Werthe von 12,452,986 Pfd. exportirt, in dem entsprechenden Zeitabschnitte des Jahres 1861 be— trug die Ausfuhr 786,193,125 Jards im Werthe von 13,170,572 Pfd., und 1860 während der genannten Periode 868,979,844 Yards zu 15,242,815 Pfd. Dagegen überstieg der Export in gebleichten oder ungebleichten Zeugen während der ersten 11 Monate des eben verflossenen Jahres nicht 941,555,135 Yards im Werthe von 14,162,249 Pfd., während er 1861 15591, 891,987 Yards zu 20 245.955 Pfd. und 1860 1,604, 326,094 Yards zu 260 859,866 Pfd. betrug.

3. Januar. Der sächsische Gesandte ist von Dresden hier eingetroffen, um seine diplomatischen Geschäfte wieder aufzunehmen.

Ein Meeting des General-Ausschusses zur Verwendung des in— dischen Unterstützungsfonds hatte zum Resultate, daß, nach dem früher mitgetheilten Anerbieten Lord Elgin's, der ganze Ueberschuß dieses Fonds zur Unterstützung der Bedrängten in Lancashire bestimmt wurde. Im Laufe der letzten 2 Wochen war die Summe von 29,000 Pfd. für Lancashire eingelaufen, wozu gestern die Gabe von 1000 Pfd. des amerikanischen Philanthropen Mr. Peabody kam.

Gestern haben die Probefahrten auf der unterirdischen Eisenbahn (Metropolitan Railway) begonnen, und zwar sind die Züge in der Art und Weise und in der Zahl abgelassen worden, wie sie nach der Eröffnung der Benutzung des Publikums übergeben werden sollen. Da sich Maschinen, Waggons, Schienen und Signale als in bester Ordnung befindlich bewährt haben, so erwartet man, daß die Bahn binnen kurzer Frist dem öffentlichen Verkehre erschlossen werde. Die Geschwindigkeit der Fahrt betrug 20 bis 25 englische Meilen in der Stunde.

Frankreich. Paris, 2. Januar. Ueber die durch den Admiral Jurien de la Graviöre am 22. November bewerkstelligte Einnahme von Tampico bringt der »Moniteur« heute noch einige Einzelnheiten. Das 8siste Linien⸗Regiment war in den großen Boo— ten glücklich über die schwierige Sandbank des Flusses gekommen und so gelandet, worauf die mexikanische Garnison die Stadt ver⸗ ließ, doch zog der Gouverneur Pavon noch mit einigen Anhängern auf dem Lande umher. Das Kanonenboot »la Lancer, welches auch die Sandbank glücklich überwunden, ging den Panucofluß hinauf bis zu der 23 Wegstunden im Innern liegenden Stadt Panuco. Bei einer Krümmung des Stromes stieß es auf einen feindlichen Haufen, den es mit einigen Haubitzschüssen auseinanderjagte. Die in Tam⸗ pico wohnhaften Franzosen haben sich bei dieser Expedition recht nütz⸗ lich gemacht. Am 1. Dezember war der Admiral wieder in Vera⸗ Cruzj vor Tampico hatte er die zum Transport der Maulthiere aus der Provinz Tamaulipas erforderlichen Schiffe zurückgelassen. Der Moniteur« legt dieser Einnahme von Tampico nicht nur einen mili⸗ tairischen, sondern auch einen politischen und kommerziellen Werth bei, da der Präsident Juarez dadurch die sehr beträchtlich gewordenen Zolleinnahmen aus diesem Hafenplatz und zugleich eine für die Wieder—⸗

verproviantirung seiner Armee sehr nothwendige Festung verloren hat. Die Einnahme von Alvarado ist auch ohne Schwertstreich er⸗ solgt; ein Kanonenboot genügt, diesen Hafen nebst der Stadt Ilaco—⸗ talpom zu behaupten, welche ebenfalls ein wichtiger Proviantirungs⸗ platz für Juarez war.

Weiter meldet der »Moniteur« nach Vera⸗Cruzer Briefen, daß die französischen Truppen sich in der gemäßigten Zone zusammen⸗ ziehen. Die Brigade des Generals Bertier marschirt über Jalapa und Perote, wo sie sich leicht verproviantiren kann. Die politische Lage scheint sich zu bessern. Die Guerillas haben sich weiter ent⸗ fernt, man hört nichts mehr von ihren Anfällen auf Transportzüge und das Land scheint endlich der unaufhörlichen Brandschatzungen der Banditen müde zu sein, welche, statt zu arbeiten, nur ans Rau⸗ ben und Plündern denken. So hat z. B. die Einwohnerschaft von Arroyo Seco die Bande Heredia's angegriffen und ihn selbst mit 20 Genossen getödtet. Zwischen Jalapa und Cordova haben die Fran⸗ zosen das große Dorf Coscomatepec besetzt, wohin die Guerillas auf ihren Streifzügen zu retiriren pflegten. Neuerdings war ein Ver⸗ trag mit Lieferanten abgeschlossen worden, welche den Ingenieuren zum Bau einer Eisenbahn von Tejeria nach Chiquihuite 300,000 Tagesarbeitskräfte stellen sollen.

3. Januar. Nachdem der Kaiser beim Neujahrs⸗Empfange des diplomatischen Corps dem päpstlichen Nuncius die vom »Moni⸗ teur« veröffentlichten Dankworte erwidert, hat er, wie die »Patrie« berichtet, auch noch mit den einzelnen Gesandten kleine Gespräche an⸗ geknüpft. Msgr. Chigi empfing noch den besonderen Dank des Kai⸗ sers für die liebevollen Worte, welche Se. Heiligkeit der Papst an die französischen Offiziere in Rom gerichtet und welche Se. Majestät bereits durch den Telegraphen kannte. Auch der bayerische Gesandte, Herr von Wendland, wurde vom Kaiser besonders angesprochen. Der griechische Minister, General Kalergis, hatte sich, obschon seine provisorische Regierung noch gar nicht offiziell anerkannt ist, dem diplomatischen Corps ebenfalls angeschlossen.

Spanien. Madrid, 4. Januar. Der amtlichen »Gazeta« zufolge ist die Entlassung des Generals Concha angenommen.

Aus der Havannah wird die Ankunst des Generals Dulce und die Abreise des Generals Serrano gemeldet.

Portugal. Nach dem »Diario« hat der König dem sardi—⸗ nischen Gesandten in Paris, Herrn Nigra, das Großkreuz des Jesus⸗ Christus⸗Ordens verliehen.

Italien. Der Minister des Auswärtigen in Turin hat an die italienischen Gesandtschaften der fremden Höfe folgendes Rund⸗ schreiben erlassen: Turin, 20. Dezember 1862.

Mein Herr! Einliegend erhalten Sie eine Abschrift der Rede, die Herr Farini hielt, als er dem Parlamente die Bildung des neuen Kabinettes an⸗ zeigte. Diese allgemeine Darlegung der Ansichten des Ministeriums, zu dessen Mitgliedern ich gehöre, überhebt mich der Rothwendigkeit, über die Richtung, die dasselbe unserer auswärtigen Politik zu geben denkt, mich in breite Er⸗ läuterungen einzulassen. Ich werde Sorge tragen, Sie von den Absichten, welche die Regierung über jede der besonderen Fragen, die vor sie kommen, hegt, in Kenntniß zu setzen. Inzwischen rechne ich, mein Herr, auf Ihren geschickten und thätigen Beistand, um der Regierung, bei der Sie beglaubigt sind, die wirklichen Ziele und Absichten Italiens auseinanderzusetzen. In dem wir einerseits alle unsere Bemühungen auf die innere Reorganisation des Königreichs richten, und andererseits darauf, unsere Beziehungen zu anderen Staaten inniger und fester zu machen, werden wir zeigen, daß die Begründung der Einheit Italiens ein wirklicher Fortschritt zur Eonsoli— dirung des europäischen Gleichgewichts war. Die Italiener werden nie ver— gessen, daß diese Vortheile durch die Zustimmung und den Beitritt der auf geklärtesten unter den Mächten gewonnen und befestigt wurden. Es war die Gerechtigkeit ihrer Sache, die Festigkeit und Mäßigung ihres Verhaltens, was Italien diese sympathische Cooperation verschafft hat. Wir werden unser Möglichstes thun, um uns eine Fortdauer dieser uns günstigen Stim- mung zu sichern, indem wir uns bemühen werden, die Krafte des Landes energisch zu entwickeln und durch Loyalität das Vertrauen und die Achtung der Mächte zu erringen, ohne ein einziges der Prinzipien aufzugeben, auf die sich die Erfüllung unserer nationalen Geschicke gründen muß. Die Ein— heit Italiens, die aus dem Bunde der Monarchie mit der Freiheit entsprang, muß ihrem Ürsprunge treu bleiben. Sie wird stets jenen zugleich liberalen und konservativen Charakter behaupten, der ihr so aufrichtige Sympathieen in der Vergangenheit erwarb und ihr den Einfluß, zu dem sie berechtigt ist, in der Zukunft erwerben wird.

Empfangen Sie ꝛc. ꝛc.

33. Januar. Die heutige »Opinione bezeichnet die Versicherung einiger auswärtigen Journale, daß der italie⸗ nische Gesandte de Launay nach Berlin nicht zurückkehren werde, als unbegründet; derselbe sei nach Turin berufen worden, um mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten zu konferiren. Die Regierung habe nicht die Absicht, den diplomatischen Posten zu Berlin anderweitig zu besetzen. Man versichert, daß die nächste Kammersession in der Zeit zwischen dem 20. und 25. Januar be⸗

ginnen werde. t In einigen Theilen Toscana's haben geheime Rekrutirun—

Paolini.

gen stattgefunden und sind Waffen⸗-Niederlagen eingerichtet worden.

2 Ke