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oder Vormünder derselben hierdurch auf, die desfallsigen Gesuche, welchen nach der, durch die Königliche Regierung zu Potsdam unter dem 28sten
März 1859 (Amtsblatt Stück 13, Seite 111) publicirten Militair-Ersatz
Instruction vom 9. Dezember 1858 (89. 129, 131 und 139. 1) der Geburtsschein, 2) die schriftliche Einwilligung des Vaters oder Vormundes zur Ableistung des einjährig freiwilligen Militairdienstes, 3) das Schulzeugniß und 4) ein obrigkeitliches Jührungs-Attest, wenn die moralische Führung nicht . ein in neuester Zeit ausgefertigtes Schulzeugniß nachgewiesen wi / beigefügt sein müssen, bis spätestens den 15. d. Mts., in unserem Geschäfts.˖ lokale — Niederwallstr. Nr. 39 — einzureichen.
Auf diese Gesuche werden zu den anzuberaumenden Terminen, behufs Feststellung der körperlichen Diensttauglichkeit resp. wissenschaftlichen Qualifi= cation, seiner Zeit besonders Vorladungen ergehen.
Später eingehende Gesuche können erst für den nächstfolgenden Termin berücksichtigt werden. Berlin, den 2. Januar 1863.
Königliche Departements-Prüfungs-Kommission für einjährig Freiwillige.
v i cht amtlich es.
Preußen. Berlin, 9. Januar. Nach einer guten Nacht schreitet die Genesung Sr. Majestät des Königs auf erfreuliche Weise fort. Allerhöchstdieselben fühlten sich wohl genug, um um 2 Uhr die Vorträge des Kriegsministers und des Militair-Kabinets, so wie um 35 Uhr Se. Königliche Hoheit den Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin zu empfangen, Höchstwelcher heut Abend nach Mecklenburg zurückreist.
— Ihre Majestät die Königin hat gestern mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin der Vorstellung im Königlichen Opernhause beigewohnt und von dem Ceremonienmeister Grafen Stillsried die Erklärung der neu erschie—⸗ nenen Abtheilung seines Werkes über die Hohenzollernschen Alter— thümer entgegengenommen.
Heute hat Ihre Majestät die Königin Se. Königliche Hoheit den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, so wie den Kronprinzen und die Kronprinzessin mit dem Königlichen Hofe zum Diner ge— laden und der Königin-Wittwe in Charlottenburg einen Besuch ab— gestattet.
— Heut Mittags 12 Uhr fand eine Sitzung des Staats— Ministeriums im Hotel desselben statt.
Sachsen. Gotha, 7. Januar. Die Kommission des Landtags,
welche mit der Vorberathung des Gewerbegesetzes beauftragt ist, hat ihre Schlußsitzung gehalten. Dieselbe trennt sich in eine Majorität und eine Minorität, von welcher die erstere die Annahme des nach den weimarischen Beschlüssen modifizirten Gesetzes, die letztere, aus einem hiesigen Gewerbtreibenden bestehend, die Ablehnung des Ge— setzes bis dahin beantragt, wo auch Preußen mit der gesetzlichen Re— gelung der gewerblichen Verhältnisse vorgegangen sein würde. Die⸗ sem Hauptantrage der Minorität schließt sich noch der Unterantrag an, nach welchem das dann vorzulegende Gesetz bezüglich der Ge— werbefreiheit auch auf die wissenschaftlichen Gewerbe (Advokaten, Aerzte 2c.) ausgedehnt werden soll. (L. Z.) . Luxemburg, 5. Januar. Die Deputirtenkammer, die noch un außerordentlicher Sitzung tagt, beschäftigt sich mit dem Budget und wird hoffentlich in dieser Woche ihre Arbeiten beendigen. Die Kammer hat die Besteuerung der Reit und Zugpferde mit 10 und resp. 1 Fr. per Stück, so wie die Besteuerung der Zugochsen zu 1 Fr. angenommen. Auch die Einführung einer Stempelsteuer auf Spielkarten wurde von der Regierung zugestanden. — Ein Gesetz, betreffend die Einführung einiger Veränderungen im Strafgesetzbuch, wurde angenommen; dasselbe beschränkt die Pranger-Ausstellung und erweitert die Befugnisse der Richter bei Annahme mildernder Umstände. (Fr. J.)
Bayern. München, 6. Januar. Se. K. K. Hoheit der Großherzog Ferdinand IV. von Toscana ist gestern Abends mit dem Schnellzuge aus Lindau hier eingetroffen und wird bis Donnerstag früh hier verweilen, um sofort nach Dresden abzureisen, wo Höchst— derselbe Donnerstag Abends eintreffen wird. Morgen, den Tten, als am Geburtstage Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig, ältesten Sohnes Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Luitpold, tritt derselbe in das 18te Lebensjahr und erreicht somit die Volljährigkeit. Wie man vernimmt, ist Se. Majestät der König Otto gesonnen, bei dieser Gelegenheit zu Gunsten des genannten Prinzen dem griechi— schen Throne zu entsagen. (C. Ztg.) .
Sroßbritannien und Irland. Die »Gazette« sagt: Ihrer Majestät Regierung hat von dem Ehren— werthen Henry Elliot eine Abschrift des folgenden »Memorandum«» erhalten, das er dem Präsidenten der provisorischen Regierung von Griechenland überreicht hatte:
»Es ist Ihrer Majestät ernster Wunsch, zur Wohlfahrt und zum Ge— deihen Griechenlands beizutragen. — Die Verträge von 1827 und 1832
London, 7. Januar.
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die Lage des Landes gebessert finden.
sind Beweis von diesem Wunsch der britischen Krone. — Die provisorische Regierung Griechenlands hat, nach König Otto's Entfernung aus Griechen. land, erklärt, daß sie die Sendung habe, für Griechenland die verfassungs. mäßige Monarchie und friedliche Beziehungen zu allen andern Staaten aufrecht zu halten. — Wenn die neue Versammlung der Vertreter der griechischen Nation dieser Erklärung treu bleiben, die verfassungsmäßige Monarchie aufrecht halten und jeden Angriff auf benachbarte Staaten ver. meiden sollte, und falls sie einen Souverain erwählen sollte, gegen welchen kein wohlbegründeter Einwand zu erheben wäre, so würde Ihre Majestät in solchem Vorgehen eine Verheißung künftiger Freiheit und künftigen Glückes für Griechenland erblicken. In solchem Falle wäre Ihre Masestät, um die griechische Monarchie zu stärken, bereit, dem Senat und den Ver— tretern der Jonischen Inseln anzuzeigen, daß Ihre Majestät den Wunsch hegt, die Inseln mit der griechischen Monarchie vereinigt und einen einigen Staat mit Griechenland bilden zu sehen; und falls auch die jonische Legis. latur diesen Wunsch zu erkennen geben sollte, so würde dann Ihre Majestät Schritte thun, um dafür die Zustimmung der Mächte zu erlangen, welche den Vertrag, wodurch die sieben Jonischen Inseln mit den dazu gehörenden Eilanden als besonderer Staat unter die Schirmherrschaft der britischen Krone estellt wurden, mit unterzeichnet haben. — Ich habe in meinen Mittheilungen über diesen Gegenstand den Auftrag sorgfaͤltig zu verstehen zu geben, daß die Erwählung eines Prinzen, der das Sinnbild und der Vorläufer revolu— tionärer Unruhen oder einer aggressiven Politik gegen die Türkei wäre, jeden Verzicht auf Ihrer Majestät Schirmherrschaft über die Jonischen Inseln ver— hindern würde. — Ihrer Majestät Regierung vertraut, daß die griechische Versammlung, indem sie einen Herrscher für Griechenland sucht, einen Prin— zen zum König erwählen wird, von dem sich Rücksicht für die Religions— freiheit, Achtung vor der verfassungsmäßigen Freiheit und aufrichtige Frie— densliebe erwarten lassen. Ein Prinz von solchen Eigenschaften wird sich dazu eignen, das Glück Griechenlands zu fördern, und wird mit der Freund— schaft und dem Vertrauen Ihrer Majestät der Königin beehrt werden.«
Das »Liverpool Journal of Commerce« sagt: Wir können aus bester Quelle mittheilen, daß Kapitän Sem mes, Commandeur des Alabama, die Absicht hat, unverweilt nach den Gewässern von Ost— indien zu segeln. Eingeweihte Personen haben längst von diesem Plan gewußt, der zu dem ursprünglichen Programm des Kapitäns gehört.
Die Prinzessin Louise von Hessen hat von ihrem neulichen Unfall keine weiteren Folgen verspürt und geht und fährt aus wie gewöhnlich. — Folgende Nachricht ist als halboffiziell zu betrachten: Bei Gelegenheit der Ankunft Ihrer Königlichen Hoheit der Prin— zessin Alezandra von Dänemark vor ihrer im März stattfindenden Vermählung mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen von Wales wird Ihre Königliche Hoheit in Ihrer Majestät Yacht »Victoria and Albert« in Gravesend landen und dort vom Prinzen von Wales empfangen werden. Beide Königliche Hoheiten werden sich dann nach London begeben. Es ist die Absicht der Königin, daß im Laufe dieses Jahres Levers, an Stelle Ihrer Majestät, von dem Prinzen von Wales, und Drawing Rooms von einer der Königlichen Prin⸗ zessinnen oder nach ihrer Vermählung von der Prinzessin von Wales abgehalten werden sollen.
Der »Globeg bestätigt heute, daß das Parlament wahr— scheinlich am 5. Februar zusammentritt.
Frankreich. Paris, 7. Januar. Der Rathgeber des Königs Radama J., Herr Lambert, ist gestern hier eingetroffen und wird heute mit dem Linienschiffs⸗Capitain Dupré, welcher den Handels— Vertrag mit Madagaskar hat feststellen helfen, Audienz beim Kaiser haben.
Der gestern vom »Moniteur« veröffentlichte Artikel des »Vera— Cruzano s schildert die Zustände Mexiko's in den düstersten Farben und erklärt, die Anwendung des Suffrage universel sei durchaus verwerflich, da die Majorität des Volkes aus Schurken und Willen losen bestehe. Will also Forey die Nation befragen, welche Regie⸗ rungsform, resp. welchen Präsidenten sie verlange, so darf er nicht die Masse abstimmen lassen, sondern »nur die wohlhabenden, gebil⸗ deten Klassen, die an der Aufrechthaltung der Ordnung ein Interesse haben. «
Morgen Vormittag werden in der Notre⸗Dame-Kirche die Exe— quien des Kardinals Morlot gehalten werden.
Spanien. Der Finanz⸗Minister Salaverria hat im Kongresse am 5. Januar eine Reihe von Gesetzentwürfen vorgelegt, welche sich auf Freigebung des Verkaufes von Schießpulver für 1864, Abschaffung des Oetroi mit Ausnahme der Abgaben von den noth— wendigsten Lebensmitteln, Auflegung einer geringen Abgabe für Reisende und Güter auf Eisenbahnen und Dampfern, Herabsetzung der Eisen⸗ und Baumwoll-Zölle beziehen. .
Italien. Nach der »Gazzetta Ufficeialen hat der Minister— Präsident Farini am 4. Januar ein Banquet zu Ehren des russischen und des französischen Gesandten, der Grafen von Stakelberg und von Sartiges, gegeben.
In Palermo sind wieder 180 Galeerensträflinge entsprungen.
Am Neujahrstage hat die Polizei⸗Direction in Neapel die reactionairen Blätter »Cattolico c, »Ciabattino«, »Difensore« und »Stampa Napoletanag« mit Beschlag belegt. — General Lamarmora sprach beim Neujahrs⸗Empfange die Hoffnung aus, die zur Unter⸗ suchung des Brigantenwesens hierher kommende Kommission werde Gemischte Abtheilungen neh—
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men in der Umgebung von Foggia, Lucera und Bovino Streifzüge vor. Die Truppen haben die Bande des Pietrozzi und Chiavone aus dem Walde von S. Lorenzo vertrieben. Dieselben wurden ein⸗ geholt und bei Montueccio geschlagen. Capitain Spotti tödtete den Führer Pietrozzi mit eigener Hand.
Türkei. Die „Europe meldet aus offiziellen Quellen, daß die Zahl der bis zum 31. Dezember durch die Moldau und Wallachei nach Serbien gegangenen Kisten mit Waffen 775 betrage. Der Fürst Cusa habe dem Transport kein Hinderniß in den Weg gelegt.
Nußland und Polen. Nach Berichten aus Warschau vom 8. Januar ist ein Denunziant aus Garwolin, der sich gestern Morgen zur Empfangnahme einer Belohnung in der Schatz⸗Kom⸗ missions-Kasse eingefunden hatte, daselbst vermittelst eines Dolches tödtlich verwundet worden.
Dänemark. Kopenhagen, 7. Januar. Die Verhand⸗ lungen in Betreff des Ehekontrakts der Prinzessin Alexandra haben zwischen dem englischen Gesandten, Hrn. Paget, und dem dänischen Minister des Auswärtigen, Herrn Hall, der in dieser Hinsicht spezielle Vollmacht vom Könige erhalten hat, begonnen. Von dänischer Seite wird die Prinzessin 100,000 Rb.-Thlr., wozu die Einwilligung der gesetzgebenden Versammlung eingeholt werden soll, erhalten. Eine Hofdame, Wilh. Falbe, wird die Prinzessin Alexandra nach London begleiten, aber nur auf so lange, als der Prinz und die Prinzessin zu Dänemark in England verbleiben, dort verweilen. Prinz Friedrich wird wahrscheinlich nach der Vermählung seiner Schwester in England bleiben, man versichert sogar, er werde einige Monate hindurch Vorlesungen in der Universität von Oxford an⸗ hören.
Amerika. Die »Times⸗ bringt folgende Telegramme aus New-⸗Hork, 26. Dezember. Der Präsident hat die Bill zur Auf— nahme Westpirginiens als Staat nicht unterzeichnet. Die Konserva—⸗ tiven drängen ihn, sein Veto dawider einzulegen. Die Republikaner dringen darauf, daß der Präsident an seiner Emancipations-Politik festhalte, und behaupten, er werde eine neue Proclamation in diesem Sinne am 1. Januar erlassen. Die Demokraten dagegen versichern, er werde sich längere Bedenkzeit nehmen. Die Stellung der föde— rirten Armeen in S. W. erregt Besorgniß. Die Konföderirten haben die Stadt Holy Spring wiedergenommen, 2900 Wagen, Baumwolle,
Vorräthe, Munition 2c. im Werthe von 500,000 Doll. vernichtet,
und Union City niedergebrannt. Die Föderirten geben ihren Ver⸗ lust bei Holly Spring auf 200 Todte und Verwundete und 150 Gefangene an. In einem Streifzuge gegen Memphis haben die Konföderirten 109 Stück Vieh und 180 Maulthiere fortge— schleppt. 7000 Konföderirte sollen gegen Kolumbus, ihre ursprüng— liche Feste am Mississippi, vorrücken. Man glaubt, sie werden ver— suchen, die Armee des Generals Rosenkranz bei Nashville in Ten— nessee zu zermalmen, und diesen Platz wieder zu erobern, und so Grant's Feldzug gegen Jackson und Vicksburg zu vereiteln. Grant ist bereits so gestellt, daß er aus seinem Lager keine 20 M. weit einen Befehl schicken kann. Am Rappahannock hat sich nichts geän— dert. Foster's Armee ist nach Newburne zurückgekehrt. Das Resul— tat ihrer 4 Siege war die Zerstörung der Wilmington-Welldon— Bahn, so wie des Telegraphen und sehr vielen Privateigenthums. In Key⸗West hat man mehr als 50 große Schiffe der Banks schen Expedition nach dem Golf steuern gesehen. J
In konföderirt gesinnten Blättern wird hervorgehoben, daß die Mehrzahl der amerikanischen Präsidenten aus dem Süden war und daß alle ihre Erben und Vertreter auf der Seite des Südens seien. Washington — Alle seines Stammes und Namens und Blutes, alle Erben seiner Güter heißen jetzt Rebellen — er regierte acht Jahre. Die Nachkommen Jefferson's sind alle Rebellen — er re— gierte acht Jahre. Eben so die Erben Madison's, Monroe's und Jackson's, deren jeder acht Jahre regierte. Eben so die Kinder Van Buren's, der vier Jahre, Polk's, Tyler's und Taylor's, die jeder vier Jahre regierten. Die zwei noch lebenden Ex-⸗Präsidenten, Pierce und Buchanan, sind beide Seeessionisten.
Der »Norwegian« bringt noch folgenden Bericht aus New⸗ York vom 26. Abends: Die Zeugen vor dem Congreß-Ausschusse schreiben die Niederlage bei Fredericksburg einstimmig der Verzöge⸗ rung zu, welche in der Sendung der Pontons von Washington stattfand. General Halleck behauptet, seine Verantwortlichkeit sei zu Ende gelaufen, als er den Befehl gegeben, die Pontons herbeizu⸗ schaffen. Die Verantwortlichkeit für die Verzögerung ist nicht mit Klarheit auf irgend Jemanden geschoben. — Die Conföderirten haben Holly Spring in Mississippi wieder eingenommen und Vor⸗ räthe im Werthe von z Mill. Doll. erbeutet. Sie haben ebenfalls einen Streifzug in die Vorstädte von Memphis unternommen, wo ein Meeting zusammenberufen wurde, um über die besten Vertheidi⸗ gungsmittel zu berathen. — Die Conföderirten haben die Brücke über den Obion verbrannt und so Jackson in Tennessee von Columbien und Cairo abgeschnitten. Auch Union City, im Rücken des
Unions -Generals Rosenkranz, brannten sie nieder, und rü nach Columbus, als einer n Position am Yrissisflppi, vor. n südstaatliche Kavallerie hat die Eisenbahnlinie nördlich von Jackson besetzt und auf diese Weise den föderalistischen General Grant von seinen Vgrrathsquellen abgeschnitten. Mit ängstlichem Blicke sieht man auf den weiteren Fortgang der S.W.⸗Campagne hin. — Ein schwerbeladener Dampfer lief am 19ten durch die Blokade in einen südlichen Hafen ein.
27. Dezember Morgens. Die Konföderirten haben die Bahn von Winchester zerstört und das Eisen weggenommen. Die Föderalisten haben die Werke der Konföderirten in Yellville in Ar- kansas vernichtet. — Während eines Versuches, die Wahlen für den Kongreß in Smithfield auszuführen, fand ein beträchtliches Schar⸗ mützel zwischen den Föderalisten und den Konföderirten in der Nähe statt. Man vermuthet, daß Berichte von Smithfield schwerlich zu erhalten sein würden. Der Guerilla General Morgan hat Glas⸗ gow in Kentucky besetzt. — Präsident Davis hat unter dem 23sten Dezember eine Vergeltungs-⸗Proelamation erlassen, daß General Butler oder irgend einer seiner Offiziere, falls sie gefangen genom— men würdeu, den Staaten, zu welchen? sie gehören, ausgeliefert wer-. den sollen, damit den Gesetzen dieser Staaten gemäß mit ihnen per⸗ fahren werde. Ueber Sklaven befehligende Offiziere werden den Be— hörden der Staaten, in welchen sie gefangen genommen werden soll— ten, überliefert.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Stuttgart, Freitag, 9. Januar. Der ⸗Württembergische Staatsanzeiger« bespricht den Handelsvertrag mit Frankreich. Die Regierung bleibe von den materiellen und politischen Nachtheilen desselben überzeugt, begegne sich aber mit der bayerischen Regierung, mit welcher sie die Ablehnung des Vertrages gemeinschaftlich berathen und mit welcher sie gleichartige Motive habe, in dem Wunsche sich mit der preußischen Regierung zu verständigen, der in der besprochenen Note ausgesprochen sei.
Triest, Donnerstag, 8. Januar, Abends. Nach Berichten aus Konstantinopel vom 3. d. sind in Marasch in Syrien (nord⸗ östlich von Aleppo) neue Verwickelungen zu befürchten, weil die Türken vier Häupter der dortigen kriegerischen Armenier hinrichten wollen.
Aus Athen vom 3. d. wird gemeldet, daß der englische Ge⸗ sandte Scarlett und Mr. Elliot fortwährend Deputationen em⸗ pfangen, welche Alfred oder die Republik verlangen und da⸗ durch die Mächte zum Nachgeben zwingen wollen. Auch eine Adresse der griechischen Frauen an die Königin Victaria sei im Werke. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten befrie⸗ digend, nur in der Maina herrscht Gährung, und in Patras ist eine Fabrik angezündet und der Direktor derselben ermordet worden; auch bei Lancia ist ein Raubmord vorgekommen. Die Regierung hat ein Kriegsschiff ausgeschickt gegen einen Seeräuber, der im Archipel aufgetaucht ist und schon mehrere Kauffahrer geplündert hat. Das Offizier⸗Corps hat erklärt, die Nationalversammlung gegen jeden Angriff vertheidigen zu wollen. Artemis Mikos ist zum Ge⸗ neral-⸗Inspektor des Heeres, Zimbrakakis zum Platzkommandanten von Athen ernannt worden.
Die Nachricht, daß Bulgaris mit Schweden Unterhandlungen angeknüpft habe, um dem Prinzen Oskar die griechische Krone an⸗ zubieten, ist unwahr.
Paris, Freitag, 9. Januar, Morgens. Nach dem im heutigen Moniteur« erschienenen Bankausweis hat sich der Baarvorrath um 51 Millionen, die laufende Rechnung des Schatzes um 13 Millio⸗ nen Francs vermindert. Dagegen haben sich das Portefeuille ur S4 Millionen, der Notenumlauf um 435 M die Rechnur gen der Privaten um 153 Millionen und schi 203 Millionen vermehrt.
Paris, Freitag 9. Januar. Nach Berichten aus vom 8. d. blieb im Verfolg der Adreßdebatte Mon dabei Collantes um die Kandidatur des Erzberzogs Mazimilian gewußt habe. Nachdem Collantes geantwortet, wurde Amendement mit 150 gegen 72 Stimmen verworfen.
Neapel, Donnerstag, 8. Januar. Die Polizei bat b nistische Korrespondenzen aus Rom in Beschlag genommen, Statuten zur Organisation von reactionairen Comite s,
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