1863 / 11 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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nen. Die Angelegenheiten von Montenegro hätten einen noch weniger günstigen Ausgang genommen. Hätten, sagt die Denk- schrift, die Unterhandlungen nicht zu einem Resultate geführt, so würde der Krieg ausgebrochen sein. Die Psorte versicherte, daß es ihr nur darum zu thun sei, die Montenegriner zu verhindern, den Insurgenten in der Herzegowina Beistand zu leisten. Die französische Regierung fand, daß die inzwischen getroffenen Festsetzungen dieser Erklärung nicht genug entsprächen, und bestand im Allgemeinen auf dem Recht der Mächte, mit den Ministern des Sultans die einzelnen Bestimmungen der den Mon⸗ tenegrinern aufgelegten Convention zu prüfen. Sie räth der Pforte, sich der Anlegung einer Militairstraße durch das Gebiet der Monte— negriner zu begeben, da eine solche, anstatt die Ruhe zu erhalten, neue Vorwände zum Aufstande und zum Kriege geben würde.

Ueber die Reparatur der Kuppel des heiligen Grabes ist eine Verständigung erreicht.

Mit der Schweiz ist die Angelegenheit des Dappenthales ge— ordnet.

In den Vereinigten Staaten droht der mit abwechseln— dem Glücke geführte Kampf endlos zu werden. Darüber werden die Leiden, welche die Sperre mit sich bringt, immer empfindlicher; das Elend in unserer Baumwollenindustrie ist bekannt. Die Denk— schrift berührt den Versuch zu einer Versöhnung, den Frankreich gemacht habe und der, wenn geglückt, dem Blutvergießen ein Ziel gesetzt haben müßte, und fügt hinzu: es ist nicht statthaft für uns allein, noch einmal den ersten Schritt zu einem Unternehmen zu thun, welches nach unserer ursprünglichen Idee in Gemeinschaft mit unse— ren Verbündeten beschlossen werden sollte; aber wir haben we— nigstens die Regierung in Washington nicht in Zweifel darüber lassen wollen, daß wir bereit seien, wenn uns das Verlangen da⸗ nach zu erkennen gegeben wird, allein, oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Form, die man uns bezeichnen würde, das Friedens- werk zu fördern, bei dem wir England und Rußland gern zu Ge— nossen gehabt hätten.

Ueber Mexiko heißt es nach einer Recapitulation der Mitthei⸗ lungen, welche die Regierung in der letzten Session über die Ursachen des Zerwürfnisses in Mexiko gegeben hat; es genügt darauf hinzu⸗ weisen, daß das Zurücktreten unserer Verbündeten die Absendung beträchtlicher Truppenmassen nothwendig machte. Die mexikanische Frage ist in eine rein militairische Phase getreten; die Regierung beschränkt sich deshalb darauf, zu erklären, daß sie mit Zuversicht erwartet, daß das Unternehmen bald zu einem ruhmvollen Ende geführt sein und daß den Interessen, welche wir vertheidigen, die Bürgschaften werden zu Theil werden, deren sie seit langer Zeit dringend bedürfen.

Die Denkschrift erzählt den Abschluß des Handelsvertrages mit Preußen und sagt, daß ein Einverständniß über die Grundlagen eines solchen Vertrages mit Italien erreicht sei. In den Zoll— vereins-Staaten, heißt es weiter, gewinnt eine Bewegung zu Gunsten einer Handels-Allianz mit Frankreich immer mehr Boden und einen immer bestimmteren Ausdruck. Es ist vergeblich, sie durch Einflüsse zu bekämpfen, welche die wirthschaftliche Frage mit Rücksichten anderer Art vertauschen wollen; der Zweck und der Gedanke des Berliner Vertrages werden in Deutschland von Tage zu Tage besser gewürdigt. Freilich genügt die Weigerung eines einzigen Mitgliedes des Zollvereins, die Aus— führung des Vertrages zu hindern. Die preußische Regierung war daher genöthigt, die widersprechenden Regierungen in Verzug und in die Lage zu versetzen, daß sie zwischen der Ratifizirung des Vertrages und der Auflösung des Zollvereins am 1. Januar 1866 zu wählen haben. Die französische Regierung mußte diesen inneren Debatten fern bleiben, hat aber Sorge getragen, daß ihre Sprache keinen Zweifel bestehen ließ an ihrer festen Absicht, die mit Preußen festgestellten Stipulationen in ihrer Gesammtheit unversehrt aufrecht zu erhalten. Diese Schwierigkeiten mit dem Zollverein haben unglücklicher Weise die Ordnung unserer Handelsbeziehungen mit der Schweiz und den Hansestädten verzögert; aber heute, wo die Regierung das Ende der gegenwärtigen Situation absehen kann, hat sie eben die Regierungen in Bern und Hamburg benachrichtigt, daß sie bereit sei, die Konferenzen zu eröffnen.

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Der »Nord erklärt die Nachricht, daß der Prinz Napoleon eine Reise antreten werde, für falsch; seine Jacht sei nur zum Zweck einer Ausbesserung nach Marseille gegangen.

Paris, Dienstag, 13. Januar, Morgens. Der heutige ⸗Mo— niteur« meldet, daß ungeachtet des Briefes des Königs der Belgier König Ferdinand von Portugal die ihm angebotene Kandidatur auf den griechischen Thron ausschlage.

Nax katpreis e.

Berlin, den 12. Januar.

Eu Lande: Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. und 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., aueh 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Thlr.

Du Wasser: Weizen 3 Thlr. 5 Sgr., auch 2 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf. und 2 Thlr. 15 Sgr. Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 28 Sgr. 9 Ef. und 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 LThlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 10 Sgr. Hafer 1' JM. 2 Sgr. 6 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 23 Thir' 15 Sgr, auch 2 Thlr. 5 Sgr., Futter -Erbsen 1 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf.

Das Schock Stroh 8 Thlr., auch 7 Thlr. 20 Sgr. und 7 Thlr.

10 Sgr.

17 8gr. startofleln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. und 12 8gr. 6 Pf.“, metzenweis 1 Sgr. 6 Ef. auch 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Sgr.

H e; . eee, . J

HR erliner Ge etr eil ebä„nse vom 13. Januar.

Weizen loco 60 72 Thlr. nach Qual., gelb. schles. 687 - 68 hlr. ab Bahn bez., hochbunt. poln. 71 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco 80 8spfd. 46. 47 Thlr. ab Bahn bez., Januar 46 bis Ehlr. bez. u. G., 3 Br., Januar-Eebruar 46 Thlr. bez;, Frühjahr 65 a. bez., Br. u. G., Mai- Juni 46 Thlr. bez., Juni-Jquli 464 Thlr.

e zahlt. t

Gerste, grosse u. Kleine 31 - 38 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 22 —-— 24 Thlr., Lieferung pr. Januar 222 Thlr., Januar-— Februar 223 Thlr. bez., Frühjahr 223 Thlr. bez., Mai-Juni 23 Thlr. Br. Juni-Juli 235 Thlr. Br.

Erbsen, Kochwaare 48-54 Thlr., Futterwaare 43 - 45ę Thlr.

Ruböl loco 15 Thlr. Br.. Januar 143 Thlr. bez., Januar - Februar 143 Thlr. bez., Br. u. G., Februar- März 143 Thlr. bez., April - Mai 145— 1. Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 143 - , Thlr. bez., Br. u. G., Septbr.- Oktobr. 133 Thlr. Br., ;. G.

Leinöl loco 14 Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 143 ,t Thlr. bez., Januar und Janunar- Februar 143-373 Thlr. bez., Br. u. G.. Februar-Märv 143 14 Thlr. bez., . Br.,. 3 G., April-Mai 155 - . Thlr. bez, 4 Br., 3 G., Mai- Juni 15 1 Thlr. bez., 3 Br., sũg G., Juni - Juli 153 - Thlr. bez., Br. u. Gld., Juli- August 1619 —- 16 Thlr. bez., Br. u. G.

Weizen ohne Aenderung. Roggen disponibl ist bei geringer Nach- krage eher biliger käuflieh gewesen. Termine verkehrten bei kleinen Unisätzen in matter Haltung und schliessen auch ruhig. Gek. 1000 Ctr. Hafer, Termine unverändert. Rüböl ist in Folge besserer holländischer Notirungen auch hier eher gefragt gewesen, weshalb Preise sieh für spä- tere Sichten etwas besserten, während nahe Lieferungen dagegen unver— ändert blieben. Spiritus unterlag heute wegen zahlreicher Offerten gegen— über mangelnder Kauflust einen kleinen Druck im Werthe für alle Tie- kerungen, ohne dass das Geschäft dadurch an Umfang gewann. Gekün-

digt 50, 000 Hyrt.

Heinzig, 11. Januar. Friedrich Wilhelm Nordbahn Leipzig = Bresdner 263 G. Löbau - Littauer Littr. A. 373 6G. do Littr. B. Si G. Magdeburg - Leipziger 250 G. Thüringische 126 6 Anhalt-Dessauer Bank-Actien 297? G. Braunschweiger Bank-Actien Weimarische Bank-Actien . Oester. National-Anleihe 72 G.

Breslanm, 13. Januar, 1 Uhr 34 Minut. Nachmitt. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 883 Br. Freiburger Stamm-Actien 136 G. Obersehlesische Actien Litt. A. u. C. 1633 Br.; de. Iitt. B. 144 Br. Oberschesische Prioritäts - Obligationen Litt. D. Iprorz., 973 G.; do. Litt. F., 4zproz., 10175, Br.; do. Litt. E., 3 proz., 854 Br. Kosel-Oderberger Stamm-Aetien Br. Neisse-Brieger Aetien S835 Br. Oppeln - Tarnowitzer Stamm- Actien 63 Br. Anleihe von 1859 107 Br.

Spiritus pr. S900 pCt. Tralles 1373 Thlr. Gld. 76 82 Sgr., gelber 69— 78 Sgr. Roggen 50 —54 Sgr. 42 Sgr. Hafer 22 26 Sgr.

Stimmung matt und Course rückgängig. Schwere Eisenbahn-Actien sehr offerirt, drückten sich merklich; auch österreicische Effekten etwas niedriger als gestern.

Stettin, 13. Januar, 1 Uhr 35 Minuten Nach. (Tel. Dep. des Staats- Anzeigers) Weizen 63 72, Frühjahr 71. Roggen 15 156 bez, Januar 46 qa, Frühjahr 452 bez. Rübsöl Januar 143 da, 143 (, Frühjahr 145653. Spiritus 143, Januar 141, Frühjahr 144 ber.

Weizen, weisser

Gerste 36 bis

Her Centner Hen 28 Sgr. und 22 Sgr., geringere Sorte auch

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am här, 12. Januar, Nachmittags 2 Uhr 56 Minuten.

Fest, aber nicht sehr begehrt. Schluss- Course: Oesterreichische Kredit- Actien 997. Vereinsbank

1023. Norddeutsche Bank 1039. National Anleihe 71. proz. Spanier 463. proz. Spanier 4348. Stieglit⸗ de 1855 —. Mexikaner 30 E. Rheinische 95. Nordbahn 668. Disconto —.

Getreidemarkt: Weizen loeo unverändert, Einiges zum Ver- sandt gekauft, ab auswärts fest gehalten, annähernd geboten. Roggen joco und ab auswärts unverändert. Oel 31, 31, 30, 295. Kaffee bleibt lebhaft, hauptsäehlich Santos 5000. Zink 4000 Ctr. loco 11, 11.

FErtHMMHEaIKHt . M., 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr 5 Minut. Oesterreichische Fonds, Actien, Speculationspapiere beliebter und höher. Geschäft belebt. ;

Schluss- Course: Neueste Ereussische Anleihe 128. Preussisehe Kassenscheine 10485. Ludwigshafen- Bexbach 1405. Berliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel 885. Londoner Wechsel 1188. Pariser Wechsel 9833 Wiener Wechsel 1023. Darmstädter Bank- Actien 245. Darmstädter Lettelbank 2563. Meininger Kredit-Actien 98. Luxem- burger Kreditbank 1097. 3prozent. Spanier 493. Iproz, Spanier 46. Spanische Kreditbank von Pereira 810. Spanische Kreditbank von Rothschill 635. RKurhessische Loose 57. Badische Loose 563. 5Fproz. Metalliques 65. 44proz. Metalliques 573. 1854r Loose 79. Oesterreichisches National- Anlehen 705. Oesterreichisch-— französische Staats Eisenbahn- Actien 239. Oesterreichische Bank- Antheile S848. Gesterreichische Kredit- Actien 23143. Oesterreichische Elisabeth - Bahn 1323. Rhein- Nahe -Bahn 345. Mainz - Ludwigshafen 1328 Neueste öIsterreichische Anleihe 8iz5 Böhmische Westbahn-Actien 43.

wien, 12. Januar. Mittags 17 Unr 30 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) Börse beliebt, animirt.

5proz. Metalliques 76.00. 43pron. Metalliques 67.25. Bank- Actie- S823. Nordbahn 186.00. 1854er Loose 93.509. National-Anleihe 82.00. Staats - Eisenbahn-Actien-Certisikate 234. 75. Kredit- Actien 228.59). Lon- don 11400. Hamburg 85. 50. Paris 45. 25. Böhmische Westbahn 168. 00. Lambardische Eisenbabn 275. 00. Kreditloose 131. 00. 1860er Leose 92.90.

ArnuSterαν., 12. Januar, Nachm. 4 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Börse fest und animirt.

5proz. Metalliquer Lit. B. S9. 5pro. Metalliques 627 21Iprox. Metalliques 313. pro entige Cesterreichisehe National- Anleihe 67. 1pror Spanier 48. 3proxn. Spanier 590. Holländische Integrale 64. Mexikaner 31. 5protr. Russen —. Wiener Wechsel 99. Hamburger Wechsel, kurz 355. 5proz. Stieslit⸗ de 1855 92.

Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen unverändert. Roggen er Mal 1 FI. niedriger. Raps, April gz, September S0 nominell. küböl, Mai 503, September 46.

Econel rn, 13. Januar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.)

Silber 613.

Consols 93. 1proz. Spanier 46. ini 5pror. Russen 88. Neue 2 95. .

Getreidemarkt (Schlussbericht). Trockner, englischer Weizen verkäuflich, andere Gattungen vernachlässigt, fremder We zen beschränkt gute Malzgerste theurer, e e n, billiger. Hafer einen halben Schi! ing höher. Wetter sehön.

LiverhF cdl, 12. Januar, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur) Baumwolle: 30090 Ballen Umsatz. Börse matt, Preise unregelmässig.

FEaris, 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. bir) Die Rente eröffnete zu 70.45, hob sich auf 790.55 und schloss in matter laltung zur Notiz. Consols von Alittags 12 Uhr waren 93 eingetroflen.

Schluss- Course:; 3prez. Kente 70. 20. 41proz. Kente 88.20 lta- lienische 5prozentige Rente 69.85. 3pror. Spanier 493. Ipros. Spanier 46. Oesterreichische Staats-Eisenbahn-Actien 517.50. Credit mobilier-Aetien 1135.00. Lombardische Eisenbahn-Actien 601.25. ;

. Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 14. Januar. Im Opernhause. (11Ite Vorsterlung.) Margarethe. Oper in 5 Akten, nach Goethe's Faust, von Jules Barbier und Michel Carrs. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Margarethe: Frau Harriers⸗Wippern. Anfang 6 Uhr.

Die Meldungen um Billets zu dieser Vorstellung sind so zahl⸗ reicheingegangen, daß nur ein Theil derselben berücksichtigt werden konnte.

Wegen Erkrankung des Frl. Lucea kann die Vorstellung der Oper: Die Capuleti und Montecchi nicht stattfinden.

Im Schauspielhause. (13te Abonnements-⸗Vorstellung.. Wal⸗ demar. Schauspiel in 5 Akten von Gustav zu Putlitz.

Donnerstag, 15. Januar. Im Opernhause. (12te Vorstellung.) Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von P. Taglioni. Musik von Pagni und Hertel. Anfang 7 Uhr.

Im Schauspielhause. (14te Abonnements⸗Vorstellung Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Ab⸗ theilungen von Scribe.

Der erste diesjährige Subscriptions-Ball kann am 17. d. M.

Mexikaner 313.

noch nicht, sondern erst Freitag, den 23.5 d. Mts., stattfinden.

Es bleibt denjenigen Personen, welche bereits in den Besitz von Billets gelangt sind, freigestellt, ob sie dieselben benutzen, oder bis Sonntag, den 18. d. Mts., Mittags, zurückgeben wollen.

Das für diese Bälle eingerichtete Anmelde⸗Bureau im Concert⸗ saalflur des Königlichen Schauspielhauses, Eingang von der Tauben—⸗ straße, ist von Montag, den 19. Januar an täglich von früh 16 bis 2 Uhr Mittags geöffnet.

Die in den Subscriptions-Listen gezeichneten Billets sind eben—⸗ daselbst abzuholen.

Oeffentlicher Anzeiger.

1981 6 Gegen den unten näher bezeichneten Hausdiener Franz Wüst ist die gerichtliche Haft wegen wie⸗ derholten Betruges und Unterschlagung beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil derselbe hier nicht betroffen worden ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufent- haltsorte des z. Wüst Kenntniß hat, wird auf⸗ gefordert, davon der nächsten Gerichts . oder Poli-

eingeleitet worden.

am 27. November 1835 zu Lindenberg bei Beeskow 99] geboren, evangelisch, ist in Gemäßheit der Anklage der diesseitigen Königlichen Staats -Anwaltschaft dem sogenannten Schloßberge zu Stegli vom 17. April 1863, auf Grund der §§. 215 ö. , und 217 Strafgesetzbuchs wegen Diebstahls die Untersuchung durch Beschluß vom 23. April 1862 Der Angeklagte ꝛc. Leh- mann hat sich nach seiner am 11. Februar v. J. erfolgten Entlassung aus dem hiesigen Hausvoigtei=

Bekanntmachung. Am 6. Januar er. ist im herrschaftlichen Park,

unbekannte weibliche Person erhängt gefunden worden.

Die Verstorbene war etwa 46 Jahre alt, 5 Fuß groß, von ziemlich starkem Knochenbau, hatte braune Haare mit langen hinten aufge— steckten Flechten, lange braune schwache Augen-

breuss. 5pror.

zei⸗Behörde Anzeige zu machen. .

Gleichzeitig werden alle Civil und Militair⸗ Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den Angeschuldigten zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ dern mittelst Transports an die Königliche Stadt— voigtei⸗ Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan⸗ denen baaren Auslagen und den verehrlichen Be— hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfäh⸗ rigkeit versichert.

Berlin, den 9. Januar 1863.

Königliches Stadtgericht,

Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement.

Der ꝛ. Franz Wüst ist 27 Jahr alt, am 4. Juni 183535 in Ahrweiler geboren katholischer Relsgion, 6 Fuß groß, hat blonde Haare, blonde Augenbrauen, blonden Schnurbart, ovales Kinn, proportionirte Nase und Mund, magere Gesichts⸗ bildung, gesunde Gesichtsfarbe, unvollständige Zähne und ist schlanker Gestalt.

.

100 Steckbrief.

Gegen den Dienstknecht Carl Friedrich Leb; mann, am 14. März 1836 zu Lütschinen bei Wriezen a. d. O. geboren, evangelisch, und gegen den Dienstknecht Christian August Schneider,

Gefängnisse nach Biesdorf begeben, ist jedoch da— selbst nicht anzutreffen. Der 2c. Schneider hat sich zuletzt hier Brunnenstr. 102 aufgehalten, ist aber ohne Angabe wohin aus Berlin verzogen.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der beiden Angeklagten Kenntniß hat, wird auf⸗ gefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Po⸗ lizei⸗Behörde unverzüglich Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil und Militair-Be— hörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf die beiden Angeklagten zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen sich vorfindenden Gegenständen und Gel— dern an die hiesige Hausvoigtei⸗Gefängniß-In— spection, Hausvoigtei Platz Rr. 14, abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit zugesich ert,

Berlin, den 2. Januar 1863.

Königliches Kreisgericht, J. Kriminal'— Abtheilung . Signalement.

Der ꝛ6 Lehmann ist 5 Fuß 5 Zoll groß, von kräftiger Statur, hat braune Haare, freie Stirn, graue Augen, braune Augenbrauen, breite Nase, gewöhnliches Kinn und Mund, gute Zähne, gesunde Gesichtsfarbe, ovale Gesichtsbildung, spricht deutsch und hat keine besonderen Kennzeichen.

Der ꝛc. Schneider kann nicht näher bezeichnet werden.

brauen und längliches blasses Gesicht. Als be—

sonderes Merkmal dient eine etwa Zoll lange

mit dem rechten Augenbrauen zusammenfallende

Narbe und das Fehlen der Mittelzähne im Ober-

kiefer. Die Kleidung bestand aus: einer schwarzen Kamlott⸗Schürze,

2) einer grauen Double⸗Jacke,

3) einem wollenen gehäkelten weißen Kopftuch, mit blauer Seide gefüttert,

einem Einsteckekamm von schwarzem Horn,

einem weißgeblümten und punktirten dun—= kelbraunen Kattunkleide,

einem um den Hals gebundenen schwarzen Florshawl,

7) einer grünwollenen, sehr verblichenen de fekten Unterjacke,

einem grün- und schwarzgestreiften wolle— nen Unterrock,

einer weiß und rothkarirten kattunenen Unterjacke,

zwei mit roth und schwarzer Kante ver- fehenen grauwollenen Unterröcken

zwei Paar weißen baumwollenen Strümpfen ohne Zeichen. Das eine Paar war mit eingesetzter Sohle versehen, welche letztere mit einem rothen Streifen gezeichnet war, einem Paar Kamaschenstiefel von zem Zeuge, mit rothem Sa und schwarzer Lasche,

3) einem weißen kattunenen Hemde,

4 einem Paar Strumpfdänder, das eine