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Reuß. Gera, 22. Februar. In den Sitzungen vom 18. bis 20. d. M. erledigte der Landtag die Berathung über eine An⸗ zahl von Positionen des Ausgabe - Etats. Dem Staatsminister wurde ein Jahresgehalt von 3000, den beiden Staatsräthen und Departemenksvorständen im Ministerium desgleichen von 1600 und 1500 Thlr. bewilligt. — Die Berathung über den Militairaufwand ist bis jetzt ausgeseßt geblieben. — Außerdem berieth der Landtag noch den ihm vorgelegten, in einigen minder wesentlichen Punkten modifizirten Gesetzentwurf über die Justiz-Organisation und nahm einen dergleichen, die Uebergangsbestimmungen beim Eintritte der neuen Gerichtseinrichtung entbaltenden Entwurf en bloc an. (8. 3.)
Bayern. Augsburg, 23. Februar. Die „Allgemeine Zeitung sagt, dem Vernehmen nach habe das bayerische Ministe⸗ rium der auswärtigen Angelegenheiten eine Zirkularnote erlassen, welche, für den Fall einer Sprengung des Zollvereins, die übrigen Zollvereinsstaaten zur Bildung eines besonderen Zollvereins einladet, in welchem wohl Oesterreich Platz finden würde.«
Frankreich. Paris, 22. Februar. Der ⸗Moniteur ⸗ läßt sich aus New⸗York, 6. Februar, darüber berichten, wie der im Senat zu Washington von dem kalifornischen Senator Mac Dougal ge— stellte Antrag, der französischen Mexiko-Expedition entgegenzutreten, mit starker Majorität verworfen worden ist, und eitirt bei dieser Ge— legenheit einige Aeußerungen des amerikanischen Blattes World., welches die Frage, was Frankreichs Einrücken in Mexiko den Ver— einigten Staaten schaden könne, aus den beiden Gesichtspunkten, der Aufrechthaltung, so wie der Treunung der Union zu beantworten sucht. Reißt sich der Süden los und bildet eine Union für sich, so kann es dem Norden nur erwünscht sein, jenseit einen mächtigen Staat zu wissen, welcher jenem die Stange zu halten weiß. Der Meerbusen von Mexiko darf den Konföderirten nicht Preis gegeben werden. Bleibt aber die Union bestehen, so kann ein pazifizirtes Mexiko dem nordamerikanischen Handel nur von Nutzen sein. Frank reichs Mexiko⸗Expedition ist also, Alles in Allem, den Interessen des Nordens nicht nur nicht schädlich, sondern im Gegentheil ersprießlich.
In der gestrigen Senatssitzung wurde nur über Petitionen ver- handelt. Vier Einwohner von Paris wünschen, daß, da die Gefahr des Lebendigbegrabenwerdens durch die bestehenden Vorschriften nicht beseitigt werde, die Leichenverbrennung gestattet werden möge. Die Versammlung ging aber zur Tagesordnung über.
In Algerien hat der Kaiserliche Brief über die Konstituirung des arabischen Grundeigenthums eine große Beunruhigung unter den europäischen Kolonisten hervorgerusen. Ueberall bilden sich Comité's,
um Delegirte zu wählen, welche, wie der Akhbar sich ausdrückt, die Senatoren, die Minister und den Kaiser selber über den wahren
Sachverhalt aufklären sollen. In Constantine functionirt bereits ein Comité zur Vertheidigung der algerischen Interessen, doch wurde eine von demselben ausgeschriebene Versammlung durch den Präfeften verboten. Der »Courrier d' Alger «, ein sonst den Regierungs-⸗Inter⸗ essen sehr ergebenes Blatt, hat in Form eines Communiqué eine Rüge erhalten, weil es in Bezug auf den Kaiserlichen Brief gesagt, es sei nun nicht mehr an den Arabern, Franzosen, sondern an den Franzosen, Araber zu werden.
— 23. Februar. Die »Patrie meldet, daß Drouyn de Lhuys eine in sehr freundschaftlichem Ton gehaltene, vom 20. d. datirte Note in Betreff Polens an den Kaiserlichen Gesandten in Berlin abgeschickt habe. Dieselbe entwickele den Gedanken, daß die Mitwir⸗ kung Preußens zur Unterdrückung des Aufstandes die polnischen Unterthanen Preußens möglicherweise dahin bringen könnte, gemein schaftliche Sache mit der Insurrection zu machen.
Rußland und Polen. Aus Warschau, 21. Februar, berichtet die ⸗Osts. Ztg.« Folgendes:
Die Hauptmacht der Insurgenten ist jetzt im Gouvernement Radom von Staszow bis Oscow, 2 Meilen von Krakau, versammelt, wohin sie durch die Mansver der russischen Truppen, durch die Ge— fechte von Sandomirz, Opeczno, Wonchock, Suchedniow ꝛc. gedrängt worden sind. Aus den seit mehreren Tagen mit der Eisenbahn ganz im Stillen abgehenden Infanterie ⸗ Transporten, so wie aus den Kavallerie und Artilleriemärschen auf der Radomer (Krakauer) Chaussee nach jenen Gegenden zu schließen, muß es dort mit den = (die gewiß im Suden stärker als 4 — 5000 Mann
ind, wie ausländische Blätter angeben) bald zu einer starken Affaire kommen. Nach hier eingegangenen Privatbriefen werden die bei Konin und Lenczitz versammelten Insurgenten nur auf 2— 3000 Mann angegeben, denen die dort in der Nähe stehenden Truppen mehr als gewachsen sind. — Als ein Vorspiel zu dem Angriff auf Ojcow ist das vorgestern bei Miechow (Stadt von 1760 Ein wohnern) nur einige Meilen von Ojcow vorgefallene Treffen zu betrachten. Die russischen Truppen standen in Miechow und wurden von 3000 Insurgenten in der Nacht ange— griffen. Die angreifenden Aufsftändischen zündeten selbst die Stadt auf mehreren Ecken an, und die aus einem Bataillon Infanterie bestehenden Russen, welche sich auf dem Markte ge sammelt hatten, trieben die Insurgenten zut Stadt tödteten 200, und machten viele Gefangene, da sie eine Anzahk Kosaken hatten, während die Insurgenten nur einige zu Pferde
hinaus,
besehligende Anführer hatten. Die Russen sollen indeß auch viele Todte und Verwundete gehabt haben, obgleich der offizielle Be— richt nur 30 todte Soldaten angiebt. — Zwei andere Gefechte haben am 17. und 18. 3 Meilen nördlich von Chelm im Lu— blinschen stattgefunden. Die Insurgenten unter einem gewissen Bogdanowicz aus der Gegend von Woyslawice von einigen Compagnieen russischer Infanterie und einer Abtheilung Kosaken nach dem Bug gedrängt, wurden bei dem Dorfe Rudka, ohnweit des Flusses, zum Stehen gebracht und angegriffen, und diese erste Ab— theilung geschlagen und zersprengt, worauf sich das Militair gegen ein zweites, dem ersteren zu Hülfe eilendes Insurgenten-Corps unter Radzewski wandte und auch dieses schlug. Es sollen dabei von den Aufständischen 400 Mann auf dem Platze geblieben sein, und die Uebri⸗ gen wurden, nachdem einige 60 Mann gefangen, nebst vielen Wagen mit Effekten, worunter auch die Papiere und Korrespondenzen dieser Insurgenten befindlich, nebst 63 Pferden in die Hände der russi— schen Truppen gefallen waren, zerstreut. — Seitdem die Eisenbahnen unter Aufsicht russischer Generale gestellt worden sind und wenigstens die Züge der Warschau⸗Wiener Bahn häufig unter Begleitung von Truppen fahren, finden keine so häufigen Störungen mehr statt. Indeß wurde doch vorgestern ein Zug, auf welchem aber kein Mili— tair mitfuhr, von 200 Insurgenten eine Station von hier angehal— ten, welche dann drei Stationen frei mitfuhren. — In der Stadt ist Alles ruhig, nur die Räumung der Häuser ums Schloß herum macht viel von sich reden, weil sie mit Gerüchten von Minen in Verbindung gebracht wird, welche von den Aufständischen dort gegen das Schloß gelegt werden sollten.
Dasselbe Blatt erhält von der polnischen Grenze, 22sten Februar, nachstehende Mittheilungen: Das wichtigste Ereigniß, das heute zu melden, ist, daß Mieroslawski am 17. d. M. früh um 6 Uhr zwischen Strzelno und Thorn die polnische Grenze über⸗— schritten hat. Zu seiner Begrüßung hatte das Central National— Comité eine Abtheilung bewaffneter Insurgenten an die Grenze ge— sendet. (Vgl. die unter Warschau folgende Nachricht von der Flucht Mieroslawski's,. — Zum Oberst-Kommandirenden der russischen Armee im Königreich Polen ist in Stelle des Generals Ramsay der General v. Berg ernannt worden. Hr. v. Berg war früber Gou— verneur von Finnland und wird von den Russen als eine militairi— sche Kapacität und als ein energischer Mann gerühmt. Auch soll er in Finnland Beweise eines hervorragenden administrativen Talen— tes gegeben haben.
Die »Posener Ztg.“ vom 23. d. giebt über die polnischen In— surrectionsversuche nachstehende Uebersicht: Mit der Organisation des Aufstandes im Kreise Konin will es nicht recht vorwärts. Guts— besitzer und Bauern sind gleichmäßig dagegen. Die kleinen, schlecht bewaffneten Banden, die sich hier und da gebildet haben und Klei— dung, Lebensmittel und Pferde requiriren, tragen nicht wenig dazu bei, dem Besitzenden den Aufstand gründlich zu verleiden. Kolo, wo eine Bande die hölzerne Warthebrücke verbrannt hatte, ist jetzt von Russen besetzt. Eben so Kutno und Krosnowice, welche wegen der Eisenbahn wichtig sind. Im Gouvernement Plock, namentlich im Kreise Lipno, ist zwar wiederholt der Versuch gemacht worden, hier und da Banden zu bilden; aber die russischen Truppen waren ihnen bald auf den Fersen, so daß sie sich nirgends vereinigen konnten. Einige polnische Edelleute, die sich an die Spitze stellen wollten, sind wieder nach Hause gegangen, Andere nach Preußen geflüchtet, theils aus Furcht vor den Drohungen des Gesindels, theils um dem Straf— gericht sich zu entziehen, das sie von Seiten der russischen Truppen fürchten. Der Kreis Wloclawek in Kujawien ist von den kleinen Banden, die seit 10 Tagen auch dort sich gezeigt hatten, ziemlich wieder gesäubert. Dieselben flüchteten nach dem Koniner Kreise zu. Bei Izbice kam es vor einigen Tagen zu einem Zusammenstoß mit den Truppen, wobei letztere die Insurgentenhaufen nach kurzer Gegenwehr theils zerstreuten, theils zum Rückzug nöthigten. Letz— tere suchen jetzt bei dem Städtchen Kazimir unweit der preußischen Grenze bei Slupce Zuflucht. Dieses Städtchen gehört zu der gleichnamigen Herrschaft, welche Eigenthum des Grafen Ma— thias Mielzynski, Mitglied des preußischen Herrenhauses, ist. Es be— findet sich dabei ein ausgedehnter Wald, der sich an einem langge— streckten See anlehnt. Dieser Punkt, der die Möglichkeit gewährt, sich im Falle eines Angriffs nach verschiedenen Seiten hin zurück— zuziehen, war schon vor 14 Tagen als Sammelpunkt für das lose Volk bezeichnet worden, das den Banden sich anzuschließen Neigung haben möchte. Es hatten sich damals auch etwa 100 Leute einge— funden. Sie waren aber auseinander gelaufen, weil sie weder Füh— rer, noch Kleidung und Waffen fanden. Die Schaar, die sich jetzt dort befindet, wird voraussichtlich in wenigen Tagen zersprengt sein, indem die Garnison von Konin sich gegen sie wenden dürfte. In den Kreisen Kalisch, Sieradz, Wielun, auch im Kreise LenszwAc ist alles ruhig. Bei dem Widerstreben der besseren Bevölkerung ist nicht zu erwarten, daß die Bewegung sich dorthin zieht. Auch ist Kalisch stark besetzt und die Truppen sollen von dem besten Geiste beseelt sein.
Warschau, 23. Februar. Das russische Truppen -⸗Detachement, welches gegen Do mb rowa gesandt ist, hat keine Insurgenten in dem Landstrich zwischen Kromolow, Pilica, Wolbrom, Oltusz und
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den Grenzen getroffen. Nach der Niederlage bei Miechow haben die Insurgenten sich in einzelne Haufen aufgelöst; ein Theil ist nach Galizien geflüchtet. Die Regierungsbehörden sind in diesen Gegen—
den wieder eingesetzt.
Mieroslawski ist 6 Werste von Radziejewo lim Gouverne⸗ Seine
ment Kalisch) in der Nähe der preußischen Grenze geschlagen. Korrespondenz ist genommen, er selbst entflohen.
Aus Lemberg, 23. Februar wird gemeldet: Langiewiez befindet sich noch an der Spitze der Insurgenten in Staszow und Umgebung. Die Russen stehen in Stopnica. Nacht sind bei Krakau 56 für die Insurrektion Angeworbene mit 34 Pferden von den Militairpatrouillen eingebracht worden.
Das Mittagsblatt der »Breslauer Zeitung, vom 23. d. ent— bält folgende Nachricht aus Kattowitz vom 22. Abends: Eine große Zahl polnischer Familien, auf der Flucht vor den Russen, ist eben mit dem Schnellzuge angekommen. Die Russen sind in Zamb— kowitz (zwei Meilen nordöstlich von Myslowitz) eingetroffen und werden morgen früh in Sosnowice erwartet. Der Insurgenten führer Kurowski hat sich erschossen.
Amerika. New - York, 11. Februar. Der Angriff auf Cbarleston hat noch nicht begonnen. Die gegen die Stadt gerichtete Expedition zählt 125 Fahrzeuge. Föderale Berichte stellen es ent schieden in Abrede, daß die Blokade von Charleston am 31. Januar zeitweilig aufgehoben gewesen sei. Der Zweck des konföderirten An— griffs war die Rettung des britischen Dampfschiffes ⸗Princeß Royal«, welches die Blokade zu brechen versuchte. Die amtliche Depesche des Contre⸗Admirals Du Pont gesteht ein, daß die Mannschaft des Bundes-Kanonenbootes »Mercerita« (nicht aber das Schiff) sich ergeben hat, und daß der »Keystone State von den konföderirten Widderschiffen stark beschädigt worden ist, welche überdies Kugeln in dessen Dampfkessel warfen, so daß die—
selben sprangen und 40 Mann getödtet wurden; er versichert aber,
daß das Blokade-Geschwader nicht einen Augenblick während des Gefechts außer Sicht gewesen sei. lang es, nach Port Royal zu kommen. Die »Princeß Royal mit der Prisenmannschaft am Bord, entkam ebenfalls in der Verwirrung
Prisengerichte kondemnirt zu werden.
Die Antipathie gegen die Einreihung von Negern ins Heer und gegen die Sklaven ⸗Emaneipation verursachte verschiedene Meutereien im Heere.
Asien. Bombay, 28. Januar. Der neue Finanzminister,
und am folgenden Tage in sein Amt eingetreten.
Der General-Gouverneur, Graf Elgin, dessen Gemahlin am 7. d. M. aus England in Caleutta angekommen ist, wird am 7tenu Februar Calcutta verlassen, um sich zu einem neunmonatlichen Aufent⸗ Während seiner Abwesenheit fungirt
balt nach Simla zu begeben. Sir Robert Napier als Präsident des ostindischen Rathes. Am 14. Januar wurde im gesetzgebenden Rathe von Ostindien
der mit dem Könige von Birma abgeschlossene Vertrag vorgelegt, welcher die Erweiterung des Handelsverkehrs zwischen Britisch Birma
und dem eigentlichen Birma, so wie mit den Staaten an der Süd⸗ west-Grenze von China bezweckt.
In Firuzpur sind Baumwollen-Pressen eingerichtet worden und es wird jetzt gepreßte Baumwolle aus dem Pendschab nach Ker⸗
ratschi geschickt. Im Verlaufe des Jahres 1862 sind ungefähr
1006000 Ballen Baumwolle und dadon 60,700 Ballen auf der
Man rechnet für 1 Ladung schles. Sapfd. 457 Thir. bez, Februar 455 —4— 45 Thlr. bez,
Eisenbabhn nach Kerratschi transportirt worden. dieses Jahr auf einen Transport per Eisenbahn allein von 150,000 Ballen und glaubt, daß, wenn die jetzigen Preise sich halten, Ker— ratschi in drei Jahren 500,000 Ballen ezportiren werde.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'sschen Telegraphen ⸗Büreau.
Krakau, Dienstag, 24. Februar, Vormitt. Langiewiez soll über Rakow bis gegen Kielce gezogen sein und sich gegen Miechow wenden. Zwischen Przedborz und Opoezno (im Radomschen Gou— vernement) stehen 1500 gut bewaffnete Insurgenten. In der Gegend von Wroclawek, unweit Radziejewo, hat vor einigen Tagen ein Gefecht stattgefunden, dessen Refultat nicht bekannt ist.
London, Montag, 23. Februar, Nachts. Die Sitzung des Unterhauses wurde mit einer Reihe von Interpellationen eröff— net. Griffith (Mitglied für Devizes, konservativ) fragt, ob der Regierung etwas davon bekannt, daß zwei studirende Polen auf ihrem Wege durch Preußen in Thorn verhaftet worden. Palmer st on erklärt, nichts davon zu wissen. Henne ssy (für Kings County in Irland, konserpatix) wünscht, daß dem Hause Abschrift der preußisch⸗ russischen Convention vorgelegt werde. Layard, Unterstaatssecretair
In der gestrigen
Beiden beschädigten Schiffen ge⸗—
id ist nach Philadelphia gebracht worden, um von dem dortigen 1 Thlr. 237 Sgr. 6. Rt. und ist nach Philadelphia gebracht worden, um von dem dortigen J mn. Sgr. 6 Pf. und 1 Thir. II Ser. 3 Ff.
für das Auswärtige, erwidert, daß die Regierung selbst keine Tegt—
abschrift besitze und den Inhalt nur vom Höͤrensagen kenne. Buxton für Maidstone, liberah spricht sich verdammend über die Sendung ägyptischer Truppen nach Mexiko aus. Palmerston erklärt den Vorgang für höchst bedauerlich und regelwidrig; denn der Pascha dürfe nicht ohne die Einwilligung des Sultans Truppen an fremde Mächte verborgen. Ueberdies seien jene Negersoldaten eben solche traurigen Opfer der Conscription wie die Bewohner Polens, und nachdem die französische Regierung ein so strenges Verdammungs⸗ Urtheil über die russische ausgesprochen, werde sie hoffentlich das eigene Unrecht gut machen. Von Seiten Englands seien darüber bereits in Paris Vorstellungen gemacht worden.
Turin, Montag, 25. Februar. Die betreffende Kommission der Deputirtenkammer hat sich durch ihren Berichterstatter Broglio mit der geforderten Anleihe von 700 Millionen einverstanden erklärt.
Bukarest, Montag, 23. Februar. Die von 32 Abgeordneten eingebrachte, von der Regierung in langer Debatte bekämpfte Adresse ist mit 66, gegen 48 Stimmen in Betracht gezogen worden.
St. Petersburg, Dienstag, 24. Februar. Der Russische Invalide von heute polemisirt gegen die ⸗Oesterreichische General— Correspondenz«. Wenn das genannte Blatt von Gewaltakten spräche, die von der russischen Regierung planmäßig angeordnet seien, so habe es nicht Nachrichten aus Polen im Sinne, sondern wahrscheinlich Reminiscenzen aus Italien, wo der General Gyulai im Jahre 1859 Bauern zu Dutzenden habe erschießen lassen, weil sie der Sympathie für Sardinien verdächtig.
Ina kat reiße. . Berlin, den 23. Februar. zu Lande: Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 7 Ff., aueh 2 Thlr. und Grosse Gerste 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch
. Hafer 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. auch 28 Sgr. 9 Pf. und 26 Sgr. 3 Pf. 9 Lu Wasser: Weizen 3 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf., aueh 2 Thlr. 27 gr. s f. und 2 Thlr. 17 Sgr. 6 Ef. Roggen 2 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf, auth
2 Thlr. und 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Ef. Grosse Gerst- 1 The. 18 Sgr. 9 Pe, * — ĩ auch 1 Thlr. 15 Sgr. und 1 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Thsr. 1 Sgr. Sir Charles Trevelyan, ist am 12. d. M. in Calcutta angekommen J 5 Sgr., Futter - Erbsen 1 Thlr. 25 Sgr.
3 Ef., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 3 Thlr. 10 Sgr., auch 2 Thir.
Das Schock Stroh 8 Thlr. 10 Sgr., auch 7 LThIr. 2] Sgr. 6 Ef. und 7 Thlr. 15 Sgr.
. . Centner Heu 26 Sgr. und 23 Sgr., geringere Sorte auch . gr. .
Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. und 12 Sgr. s PEf., metzenweis 4 Sgr. 6 Ff, auch 1 Sgr. 3 Pf. und 1 Sgr.
K erlimer & etr eld ekäönrsgs e vom 24. Februar. Weizen loco 60— 73 Thlr. nach Qualität, hochfein, weiss. poln. 72 Thlr. frei Mühle bez., fein. weiss. poln. 71 Thlr. do. Roggen loco polnischer 46 Ihlr. ab Bahn bez, 8 - 79pfd. 453 bis
8
16 Thlr. ab Bahn bez,, 80 — Sↄpfd. 463 - 47 Thlr. ab Bahn? bez., schw.
. Ki n , 454— — Thlr. bez. und G., Br., Mai- Juni — 3 Thlr. bez. u. G., 5 Br., Juni-Juli 455 -— 3 Thlr. bez. J. ., A6 Br. . .
Gerste, grosse u. Kleine 31 - 39 Thlr. pr. 1750pfd.
Hafer loco 22— 23 Thlr., Lieferung pr. Februar u. Februar- März 223 Thlr. Br., Frühjahr 223 Thlr. bez., Mai- Juni 23 Thi. Br., Juni- Juli 237 Thlr. bez.
Erbsen, Kochwaare 46 — 52 Thlr., Futterwaare 42 - 44 Thlr.
Ruböl loeo 15 Thlr. Br., Februar 143 - Z Thlr. bez. u. Br., n. G., Lebruar- Mürz 14 = IThir. bez. u. Br.. q., Apri'- Mai 143-3 Thlr. bez. u. G., 4 Br., Mai- Juni 14174 — nn. bez., Juni - Juli 145 Thlr., September, Oktober 1353 - 4 Thlr. bez. u. G., 14 Br.
Leinöl loco 159 Thlr.
Spiritus leo ohne Fass 144 — . Thlr., bez., Februar u. Februar-= März 1434 Lhlr. bez., 4 Br., & Gld., April- Mai 1d. — 4 — 4 Thie. her, Br. u. Ge, Mai-uni 144 Thꝛr. bea. u. G., 146 Br, Juhi-Juii 158i Thlr. Br., 15 G., JuliAugust 155 — 4 Thlr. ber. u. G., 3 Br. August - September 154 — Thlr. bez. u. G., 3 Br., September - Oktober 155- » Thlr. ber. u. G., 3 Br.
Weizen gedrückt. Roggen loeo ist wiederum reichlich offerirt ge wesen und wurde etwas billiger erlassen. Im Terminhandel war auch heute eine matte Stimmung unverkennbar, doch haben die Preise gegen estrige Sehlusscourse hei schwachem Handel nur wenig von Rrenn
erthe eingebüsst. Gek. 2000 Ctr. Hafer, Termine etwas matter Rüböl, unter dem Einfluss niedrigerer auswärtiger Berichte, anfungliek nachgebend, erholte sich im Verlaufe dor Börse und sehliesst gegen estern ziemlich unverändert. In Spiritus haben wir heut sehr sällies eschäft zu beriehten. Bei gleicher Unlust zum Kauf oder Verkauk blieben die Preise für alle Sichten wenig verändert, Gek. 20,000 Ert.