1863 / 59 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Derung des gestrandeten Fahrzeuges verlangt. Wie hätte er auch anders verfahren können? Und hätte man ihm nicht Nachlässigkeiten in seinem Amte vorgeworfen, wenn er theilnahmlos den Zuschauer gespielt hätte. Mr. Cobden spricht das Bedenken aus, daß die Zeugenaussagen in dieser gan zen Affaire nicht die allerverläßlichstinn waren, und angenommen felbst, daß was sehr wahrscheinlich sei einige von den ge— strandeten Matrosen gemordet und Güter aus dem gestrandeten Schiffe gestohlen wurden, waͤre die brasilische Regierung nur dann verantwort- lich zu machen, wenn sich ihr eine Mitschuld nachweisen ließe. Dies sei jedoch nicht der Fall, und der vorliegende Casus beweise, wie wünschens- werth es sei, diplomatische Aktenstücke je eher je lieber zu veröffentlichen. Darauf erwidert der Solicitor-General:; Mr. Cobden habe mit seiner Rede gar nichts gegen die Regierung bewiesen, habe blos die vorliegenden Zeugenaussagen verdächtigt. Wogegen er selber bereit sei, aus den vorlie— Jenden Aktenstücken die volle Berechtigung der Regierung zu den von ihr gethanen Schritten Punkt für Punkt nachzuweisen. Er thut dies in einer langen auf alle Detais eingehenden Rede. In Folge derselbenet erbietet sich der Antragsteller, seine Motion zurückzuziehen; sein Anerbieten wird jedoch abgelehnt und die Debatte im Laufe der nächsten Tage wahrscheinlich wieder aufgenommen werden.

Die Regierung hat dem Parlamente weitere Aktenstücke über die brasilifche Angelegenheit mitgetheilt. Es bestehen dieselben in der bereits erwähnten Erklärung der brasilischen Regierung, daß sie die geforderte Entschädigungssumme zwar zahlen, aber nur unter Protest zahlen wolle, (der Betrag ist von ihr sofort in einer An— weisung an die Bank von England dem auswärtigen Amt über— geben worden) oder in der Antwortsdepesche resp. der Empfangs- bestätigung von Seiten Earl Russells. Weitere Aufklärung über den streitigen Kasus sucht man in diesen Aktenstücken vergebens.

Frankreich. Paris, 6. März. Der gesetzgebende Körper hat heute über die Supplementar - Kredite pro 1862, welche circa 38 Millionen betragen, verhandelt und dieselben genehmigt. Mit in jene Summe einbegriffen sind 25 Millionen außerordentliche Aus= gaben für den Mexiko-Feldzug, welche, wie der Berichterstatter Segris hervorhob, verausgabt worden sind, ohne daß man eine der gesetzlich vorgeschriebenen Formen, die Eröffnung eines regelmäßigen Kredits oder die Deckung durch ein Virement innerhalb des bewilligten Budgets, dabei beobachtete. Doch hatte die Kommission mit Herrn Segris diese Ausgabe als nothwendig und durch die weite Entfernung des Kriegsschauplatzes, durch die unvorhergesehenen Schwierigkeiten des Feldzuges, durch den Abfall der Allürten und durch die Ehre der Fahne gerechtfertigt anerkannt. Die Kommission trug also auf Bestätigung dieser außerordentlichen Kredite an, konnte aber bei dieser Gelegen⸗ heit nicht unterlassen, der Regierung eine genauere Beobachtung der über derartige finanzielle Actionen bestehenden verfassungsmäßigen Vorschriften anzuempfehlen. Die Regierung ihrerseits entschuldigte ihr Verfahren mit den dringlichen Ereignissen und mit der Gefahr, durch eine plötzliche Einberufung des gesetzgebenden Körpers die Ge— müther und die Interessen der Nation zu beunruhigen.

Der »Moniteur« veröffentlicht mehrere Verfügungen des Kriegs- Ministers in Betreff der militairischen Stellvertretung. Die Summe, welche für Befreiung vom Militairdienst einzuzahlen ist, beträgt jetz; 2300 Fr. Wenn Jemand von der Fahne entlassen werden will, so hat er für jedes Dienstjahr, das er noch vor sich hat, 500 Franes zu zahlen. .

7. März. Der Entwurf zum Senatskonsult über Algerien ist gestern vom Staatsrathe angenommen worden und wird am Montage dem Senate vorgelegt werden. Prinz Napoleon hat dem Staatsrathe angezeigt, daß er im Senate seine Einwendungen eben— falls vorbringen würde.

Auf Antrag des Ministers des Innern hat der Kaiser durch Dekret vom 28. Februar bestimmt, daß den Ober- und Unter-Prä⸗ fekten, welche sich im Staatsdienste ausgezeichnet haben und außer Thätigkeit oder ganz in den Ruhestand getreten sind, der Titel Ehren—⸗ Präfekt, resp. Ehren⸗Unter-Präfekt und das Recht verliehen werden . bei feierlichen Gelegenheiten die Amtsuniform, aber ohne Schärpe, zu tragen.

Der ⸗»Moniteur« publizirt heute das Kaiserliche Dekret mit der Konzession zum Bau der Eisenbahnen von Napoleon Vendée nach den Sables d' Olonne und nach Bressuire.

Der Cassationshof hat heute das Cassationsgesuch des Herrn Mirẽs in Sachen seiner Verurtheilung durch den Hof von Douai zurückgewiesen.

Der Senat hat die Verlesung des Kommissionsberichts über die zu Gunsten Polens eingegangenen Petitionen vertagt. Man er⸗ wartet die Antwort des russischen Kaisers auf das Schreiben des Kaisers Napoleon.

Italien, Laut Berichten aus Rom vom 4. März hatte auch

der Finanzminister Ferrari die Absicht kundgegeben, seine Entlassung einzureichen. Doch hatte der Papst erklärt, er werde dieselbe nicht annehmen, wolle vielmehr, daß das ganze Ministerium in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung fortbestehe. . Wie aus Neapel gemeldet wird, ward die Bande Pilone's überrascht, als sie sic gerade zu einem Mahle von 40 Gedecken nie— dergesetzt hatte. Sie entkam jedoch mit Ausnahme eines Einzigen, der verwundet und erschossen ward.

2 31 General Lamarmora hat sich nach Benevent begeben, um mili⸗ tairische Maßregeln gegen die Räuber zu treffen. .

Nußland und Polen. Warschau, 7. März. Russische Berichte sprechen von Gefechten bei Piaskowa⸗— Skala, Widawa (Städtchen 3 Meilen südöstlich von Sierodz, Mrzyglod (Stadt an der Eisenbahn, südlich von Myszow), Kar czewo (33 Meile südlich von Warschau, an der Weichsel und Kuzneca, die alle mit Zersprengung der Insurgen— ten geendet hätten. Die Kampinoswaldungen seien von Aufständi⸗ schen gesäubert, die Anführer Bog danowiez und Jasinski er— schossen.

Der „Breslauer Zeitung, geht aus Warschau vom 5ten d. M. die Nachricht zu, daß Mieroslawski das Kommando ab— gegeben und sich, man wisse nicht wohin, entfernt habe. Die neueste Nummer des »Ruch« enthält einen Aufruf an die Polen in Galizien und Posen, sich nicht zu einem Aufstande verleiten zu lassen; Ruß— land allein sei der Todfeind.

Amerika. Der Korrespondent der »Times« schreibt aus New -⸗Hork vom 17. Februar: »In der Löhnung der Soldaten finden vielfache Verzögerungen statt; ja, es giebt Regimenter, die in dem letzten halben Jahre keinen Dollar empfangen haben. Eine der Entschädigungen, womit man diese großartige Vernachlässigung zu beschönigen sucht, ist die, daß die 120 Pressen, die Tag und Nacht mit dem Drucke von Schatznoten beschäftigt sind, den Ansprüchen der Lieferanten und Schiffbauer, und der Flotte und des Landheeres nicht rasch genug zu entsprechen vermögen. Die Gegner der Regie— rung aber lassen diese Entschuldigung nicht gelten, sondern behaup— ten, daß die Soldaten, sobald sie ihre Löhnung erhalten haben, de— sertiren, und daß aus diesem Grunde und als einziges Mittel, die Armee beisammen zu halten, der rückständige Sold absichtlich vor⸗ enthalten wird. Wieviel Wahrheit oder Unwahrheit auch in dieser Erklärung enthalten sein mag, die Lage der Dinge ist so düster wie möglich. Aber die Regierung zeigt trotz dessen ein lächelndes Antlitz Gestern noch belehrte die New-⸗Yorker Times das Publikum, daß alle Nachrichten aus Washington die Stimmung der Regierung und ihrer Anhänger als gehoben und vertrauensvoll schildern, und daß es fast als gewiß zu betrachten sei, daß man im Begriffe stehe, einen Weg glänzender Erfolge zu betreten, der bald zu der Unterdrückung der Rebellion führen werde.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen Büreau.

Frankfurt a. M., Montag, 9. März. Das »Frankfurter Journal meldet als zuverlässig aus München, die provisoeische Re⸗ gierung in Athen werde nächstens, um der Ersparniß willen, alle ihre auswärtigen Vertreter abrufen.

London, Sonntag 8. März, Morgens. Der Einzug der Prinzessin Alezandra ist ohne Unfall vorübergegangen. Tan weiß sich keines so großartigen Schauspiels zu erinnern. Pal merston und Russell gehen heute nach Windsor, wo sie wahr— scheinlich bis Dienstag verbleiben.

London, Sonntag 8. März, Nachts. Der Dampfer »Asia« ist mit 597,430 Dollars an Contanten und Nachrichten aus New⸗— York bis zum 25. v. M. in Cork eingetroffen. Nach denselben hatten die Unionisten das Bombardenent von Vicksburg am 18ten begonnen. Das unionistische Panzerschiff »Queen west« war von den Konföderirten im rothen Flusse genommen worden. Gerüchts— weise hieß es, daß General Rosenkranz nach Tennessee vorgerückt sei. In New -⸗Orleans herrschte der schwarzen Regimenter wegen Aufregung; einige Offiziere waren entlassen worden. Der Senat zu Washington hat die Suspension der Habeascorpusakte angeordnet. S800 Mann Kavallerie der Konföderirten sind in Richmond in Ken⸗ tucky eingerückt. Im Nordwesten mehrt sich die Unzufriedenheit über die Verwaltung Lincoln's

Der Wechselcours auf London war in New-Hork 188, Gold— agio 72, Baumwolle ruhig, 91. Mehl 20, Weizen 3, Mais 2 ge— stiegen.

Krakau, Sonntag, 8. März. In letzter Nacht sind gegen 40 Insurgenten in Michalowice (nördlich von Krakau, unweit der österreichischen Grenze) eingerückt, haben vom Amtsgebäude die russi⸗ schen Adler herabgerissen und die Akten und Bücher vernichtet. Ihre Vorposten dehnen sich bis zu den österreichischen Grenzpfählen aus. Die benachbarten russischen Zollämter haben seit einigen Tagen ihre Functionen eingestellt. Die Aufständischen unter Lan giewiez stehen unverändert in Goszeza und Szyce; die Russen in Olkusz und

Miechow.

Insurgente

Warschau, Sonntag, 8. März. Zu Skala hat sich eine ntruppe vereinigt, die aus den Trümmern aller geschla— genen Truppen besteht und sich auf ca. 6000 Mann beläuft.

Das Schloß Piaskowa⸗Skala war von den Vorposten der In— surgenten lungefähr 300 Manm) besetzt.

Der übrige Theil der

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ritus bewegte sieh das Geschäft in den engsten Grenzen. Die Stimmung für diesen Artikel war ziemlich fest und der Schluss ist gegen Sonn- abend ohne wesentliche Aenderung. Gek. 10,000 rt.

H oOnmsStamtim oke, 24. Februar. Wechsel- Cours: Lon- dres 3/sm. d. L. JT. 108 1085 für 100 Pfd. Sterl.; Paris F. 23.20 bis 23.33; Marseille F. 23.20 - 23.23 für ein türk. EPfd. Geld- Cours:

in d ĩ 8 si

2 16 , ö. ,, . J Souverain Angl. 109 Piaster; Napoléon S6 Piaster; Imperial S3

wurde mit Sturm genommen und alle dort befindlichen Insurgen— Piaster. Oeffentliche Fonds:

ten sind gefangen genommen. Die im Walde aufgestellte Reserve

derselben ist vollständig zerstreut, 200 Mann getsdtet. gangiewiez hat nicht dort kommandirt, indem er während

dieses Gefechts in Krakau sich aufhielt.

veaux 44.

Piaster; Ducat h2z Piaster; Carbovantz 17; Piaster; L. T3en mẽtall. 101

Mumtaze 535; Consolidés 46; Nou-

do. Litt. B. 1427 Br.

vom 9. März.

Weizen loco 583— 10 Thlr. nach Gualität, gelb schles. 65 - S; Thlr. fein weiss sehlesisch. 710

ab Bahn bez., weiss sechles. 67 58 Thlr. do., Thlr, weissbunt poln. 67 Thlr. bez.

Stamm-Actien 132413 Br.

ö . Inroz.. 9759 Br.; do. Litt. G exlimer & etre iel ekhäers e S5, Br. Kösel Oderberg

PBréeslagg, 9. März, 1 Uhr 34 Minut. Nachmittags. Tel. Dep. des Staats- Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten Ss6 Br. reiburger Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 16235 G.; Oberschesische Prioritüts - Obligationen - Litt. D.,

F., zproz., 10913 Br.; do. Litt. E., 3 proz., Stamm Actien 634 GC. Neisse-Brieger Actien

Sit Br. Oppeln-Tarnowitzer Stamm- Aetien 61 E. Preuss. 5proz. Anleihe von 1859 107 Br.

Spiritus pr. 8000 pCt. Pralles 13555 Thlr. Geld. Weizen, weisser 64 = 7 Sgr. gelber 64 - 74 Sgr. Roggen 49 - 55 Sgr. Gerste 34 bis

koggen loco poln. 453 -— * Thlr. ab Bahn bez., 80 - SIpfd. 468 Th'r, 42 Szr. lake? 22 39 Ser.

ab Boden, 80 8æpfd. 46 - Thlr., ab Bahn bez., do. schwimmend 1 Ladung im Kanal SIpfd. 45 Thlr. bez., März 45 - 45 Thlr. ber. u. G., 4 Br., Erühjahr 443 - Thlr. bez. u. Br.,

bis

August 453 Thlr. be.

Gerste, grosse u. Kleine 32- 40 Thlr. pr. 17 Hafer loco 22 235 Thblr.R, Lieferung pr.

=, hir. bez., Juni-uli 453 = Thlr. bez. u. Br. 145 G., Juli- 50pfd.

F EGc, Mai- Juni 445 höhereh Coursen bezahlt. eren, 9. März, Mittags 12 Uhr 360 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.)

Bessere Stimmung.

Pie Börse war heut in besserer Haltung als letzten Sonnabend, und waren namentlich Oberschlesische und Freiburger Eisenbahn -Aetien zu

Auch österreichische Effekten beliebter.

5proz. Metalsiques JI5. 25. 43prox. li 5.50. Aectie ficke und März- ApriI*gio. , 25. 43proz. Metalliques 65.50. Bank- Actien

1854er Loose 92.75. National-Anleibe 81.80.

225 Thlr. Br., Frühjahr 22 Thlr. bez., Mai- Jquni 223 Ihr. Br., Juni-] Staats-Fis-nbahn-Actien-Certifiate 235.50). Kredit-Actien 217.50. Lon-

Juli 2334 Thlr. Br., 23 G.

Erßsen, Kochwaare 45 50 Thlr., Futterwaare 40 - 42 Thlr. 66. 50. Lombardis che

Rubäl loco 15593 3 Thlr. ber., März 15. ** Thlr. bez. u. Br., 1865er Loose 94.10.

3 6G4., März - April 1534 - Thlr. bez. u. G., April - Mai 15 * hh bez. u. Br., 3 G., Mai- Juni 1455 15 Thlr. bez. u. Br., 142 Geld, Juni- uli 143 Thir., Juli-August 14 Thlr. bez., September-Gktober

135 44 Thlr. bez. Leinsl loco 153 Thlr. Br.

Spiritus loco ohne Fass 1416 - 14 Thlr. bez., März u. März - April

don 11545. Hamburg 86. 75. Paris 45. 75. Böhmische Westhahæn

kEisenbahn 271. 00. Kreditloose 135. 70.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 10. März. Im Opernhause. (GHaste Vorstellung.) Czaar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten. Musik von

111 hr. Br. 14 G., Aprii-sei Läd-= Thlr. ben un d: chr Mai gortzing. Tanz von Hoguet. Gast: Fräul. Gericke, vom Stadt=

Jun 143 553 Thlr. bez. u. G.. 3 Bre Juni - Juli 147 Thlr. bez. u. G., Br., Juli August 158 —3 hh. bez. u. G. 4 Br., August- September in u. G., 3 Br,, September-Okt

Wegen einiger Handel. Roggen loeo war gu

fon, , hir.

Mehreres zu festen Preisen aus (

kehrten heute trotz des Bekanntwerdens der ersten Neustädter Kanal-

ober 15 1 3 Thlr. bez. t gekragt und ist auch X. em Markt genommen. Lermine ver- zügen von H. v. Kleist,

Zu den am 17. d. M. in beiden Königlichen Theatern statt⸗

theater zu Breslau; Marie. ; Im Schauspielhause. (6Sste Abonnements Vorstellung.) Das

Käthchen von Heilbronn. Historisches Ritter Schauspiel in 5 Auf⸗

für die Bühne eingerichtet von H. Laube.

Liste von ca. 1000 Wspl. wegen der kälteren Temperatur in fester Hal- Z end *. l l J ; ö 1 «as höher. Hafer, Fermine etwas billi- findenden Fest⸗Vorste ungen gelangen keine Billets zum Verkauf tung und Waren alle Sienten stwas höher, Haferl 3ieesr, F und gehen die betreffenden Einladungen nicht von dem Unterzeich—

ger? Rüböl war ebenkalls in Folge des eingetretenen schwachen Frostes Benöthigte unter Lurückhaltung der neten aus. - Berlin, den 7.

üherwiegend begehrt und mussten

Abgeber besonders für Herbsiliekerung höhere Preise anlegen. In Spi-

642 Steckbriefs ⸗Erle digung.

Der hinter den Kaufmann Franz Richard Herrmann Henry unterm I8. Dezember 1862 erlassene Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 5. März 1865. Königl. Stadtgericht, Untersuchungs⸗Abtheilung. Kommission II. für Voruntersuchungen.

656 e,, Bekanntmachung.

Am Abend des 1. März d. J gegen J Uhr, ist zu Pankow in der Mühlenstraße in einer an— schelnend ganz neuen Kiste von Tannenholz in einer weißleinenen gesäumten, jedoch nicht gezeich neten Windel und einem Stück grauer Leinwand eingewickelt die Leiche eines neugebornen Kindes welblichen Geschlechts aufgefunden worden.

Das Kind ist anscheinend lebend ausgesetzt. Die Kiste, in welcher es gefunden worden, ist Fuß 3 Zoll lang, 73 Zoll breit und 6 Zoll hoch mit gewöhnlichem Schiebedeckel auf dessen innerer Seite die Ziffer XI, auf einer der äuße— ren Seitenwände befindet sich mit Rothstift die Ziffer 5. aufgeschrieben; auf einer der innern Sei⸗ lenwände mit Blaustift die Zahl 609.

Etwa eine halbe Stunde vor Auffindung der Leiche ist ein Mann von mittleren Jahren und mittlerer Größe mit Rock und Hose von dunkler Farbe und niederer Kopfbedeckung bekleidet, mit einem etwa 4 Jahre alten Knaben an der Hand, die Mühlenstraße in der Richtung von Berlin nach Pankow passirend gesehen worden welcher eine Holztiste wie die aufgefundene im Arme hatte.

Wir fordern einen Jeden, welcher in dieser Sache namentlich über die Angehörigkeit des Kindes,

so wie über die Person jenes Mannes Aufklärung

3 1

S63. von Hülsen.

effentlicher Anzeiger

n

geben kann, auf, uns oder der nächsten Polizei⸗ behörde baldige Anzeige zu machen. Kosten erwachsen dadurch nicht. Berlin, den 4. März 1863. Königliches Kreisgericht, J (ECriminal-) Abtheilung. Der Untersuchungsrichter.

480 Aufgebot.

Bei dem Brande am 14. August 1861 zu Trebbus sind nachverzeichnete Obligationen des Verbandes zur Regulirung der schwar— zen Elster, nämlich:

Litt. B. Nr. 532 über 1099 Thlr. 0. 9 383 9 25 Ihlr. 6 , 2 36 nebst den Zinsscheinen Serie II. Nr. 5 bis 12. angeblich verloren gegangen. Wer an diese Pa⸗ piere als Eigenthümer, Erbe Cessionar, Pfand⸗ oder sonstiger Briefsinhaber Ansprüche zu machen haben sollte, wird daher aufgefordert, sich spä—⸗ testens im Termine den 20. April e,, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle der ersten Abtheilung vor dem Deputirten, Herrn Kreisrichter Dr. Col- berg, zu melden, anderen Falls er mit seinen Rechten unter Auferlegung eines ewigen Still— schweigens präkludirt und die Amortisation der Papiere Behufs neuer Ausfertigung für den Verlierer erfolgen wird.

Liebenwerda, den 17. Februar 1863.

Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.

552 Bekanntmachung.

Die zu der diesjährigen Unterhaltung des fiska— lischen Steinpflasters erforderlichen Steinschläger⸗· und Tagelöhner Arbeiten sollen im Wege der Submisslon angefertigt werden.

Dies wird mit dem Bemerken hierdurch bekannt gemacht, daß die Bedingungen in unserer Regi—⸗ stratur zur Einsicht ausliegen und die Submissio⸗ nen bis zum 20. k. M. einzureichen sind.

Berlin, den 24. Februar 1863.

Königliche Ministerial⸗Bau-⸗Kommission. Peblemann.

655 Bekanntmachung.

Behufs des Abputzes der Vorder -Fagade des hiesigen Königlichen Bibliothek- Gebäudes sollen die erforderlichen Maurer-, Klempner⸗ und An— streicher⸗Arbeiten im Wege der Submission ange— fertigt werden.

Es sind die Bedingungen, nach welchen die Submissionen bis zum T4àsten d. M. erwartet 6 in unserer Registratur zur Einsicht aus—= gelegt.

Berlin, 3. März 1863.

Königliche Ministerial · Bau⸗Kommission. Pehlemann. Nietz.

618 Submission auf Lieferung von imprägnirten Telegraphen⸗ Stangen.

Die zur Anlage einer Telegraphen - Linie von Arnsberg bis Wildungen erforderlichen impräg⸗ nirten Telegraphen⸗Stangen, und zwar:

12 Stück 51 Fuß lange, 53 Zoll im Zopfe starke, sowie 2554 Stück 26 Fuß lange, 5z Zoll im Zopfe starke, sollen im Wege der Suhmission beschafft werden.

Dieselben können entweder mit Kreosot, mit Zinkchloryd, oder à la Boucherie mit Kupfer⸗ vitriol präparirt sein.

Die näheren Bedingungen sind in der Registra. tur der Telegraphen-Direstion zu Berlin zur Ein