1863 / 77 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gegen einen von beiden Theilen freundlicher als gegen den andern ist, hört auf eine Neutralität zu sein. Aber, gleichviel ob unsere Neutralität kalt oder warm, freundlich oder unfreundlich sein mag, sie ist aufrichtig und red⸗ lich. Wenn man uns so strenge tadelt, weil wir nicht auf Verdacht hin gehandelt haben, so ist es auch recht und billig, mitzutheilen, daß wir, so weit man dem Verdacht eine Wichtigkeit beilegen kann, die vielleicht irrige Nachricht erhalten haben, daß nicht nur Waffen nach den nördlichen Staaten Amerika's geschafft, sondern daß in Irland Anstrengungen gemacht worden sind, Personen zum Dienst in der Armee und auf der Flotte der Föderation zu werben. Und außer Frage steht, daß in Nordamerika sehr oft der Fall vorkam, daß britische Unterthanen gewaltsam gefaßt worden sind, und daß man den Versuch gemacht hat, sie zum Dienst im Bürgerkriege zu zwingen. Wir werden mit der Gereiztheit der Amerikaner billige Nachsicht haben, aber um keinen Preis ihnen zu Liebe unser Gesetz überschreiten. Das Haus ver⸗ tagt sich über Ostern bis zum 13. April.

Frankreich. Paris, 27. März. Der »Moniteur« theilt heute die beiden gestern von Octave Feuillet und Vitet in der Aka— mie Sitzung gehaltenen Reden vollständig mit. Außer der Kaiserin wohnten auch die Prinzessinnen Clotilde und Mathilde und der Prinz Napoleon der Feierlichkeit bei.

Der Marine⸗Minister hat, laut dem »Moniteur«, aus Alexan⸗ dria die telegraphische Meldung erhalten, daß Admiral Bonard am 25. Februar sich Goconds, des Mittelpunktes der anamitischen Em⸗ pörung! bemächtigt habe und am 28. nach Saigun zurückgekehrt sei. Wie die »France« meldet, war der Capitain Tricault, welcher die Ratifieation des mit dem Kaiser von Anam geschlossenen Ver⸗ trages in Händen hat, an Bord des Postdampfers »Alphée« am 25. Februar in Singapore angekommen und Tags darauf nach Saigun weiter gefahren.

28. März. Der »Moniteur« wiederholt heute, daß Admi⸗ ral Bonard am 25. Februar Gocond wirklich besetzt, die anami⸗ tischen Insurgenten überall, wo sie sich gesammelt, zersprengt und die von denselben errichteten Forts und Batterieen genommen habe, und fügt hinzu, dieser rasche Feldzug, dessen Erfolg auch den von China und Manilla durch Admiral Jaurès herbeigeführten 1360 Mann Verstärkungen mit zu verdanken gewesen sei, habe zwar nur wenig Leute (Todte und Verwundete) gekostet, aber die Umgehung der feindlichen Stellungen mitten in überschwemmtem Terrain sei mühselig genug gewesen; bei Abgang der Depesche des Admirals hätten die Truppen, da kein Widerstand mehr sichtbar gewesen, an⸗ fangen können, sich der nothwendigen Ruhe zu überlassen. Am 1. März ist Admiral Jaures wieder nach Schanghai zurückgekehrt.

Spanien. Aus Madrid, 27. März, wird, telegraphirt: Der Minister⸗Präsident hat dem Herrn Olozaga erklärt, das Mi— nisterium werde die Politik des Marschalls O Donnell nicht fortsetzen, sondern eine konservativliberale Politik befolgen.« .

Italien. Das turiner Abgeordnetenhaus beschäftigte sich am 26. März mit einem die Naturalisation der italienischen Emi⸗ er gn , Peruzzi bemerkte bei dieser Ge⸗ legenheit, daß der Staa Emigranten unterstü ; jährlich 300,009 Fr. koste. . ; e , .

Türkei. Konstantinopel, 27. März. Der Sultan ver— schob, seine Abreise um einige Tage, bis das Geschwader völlig be⸗ reit ist. Der neue preußische Gesandte bei der Pforte, Graf Brassier de St. Simon, ist heute Morgens hier angekommen.

Smyrna, 21. März. Der griechische Bischof verlangt Frei⸗ lassung der verhafteten Rädelsführer bei der Judenverfolgung, was die Behörde verweigerte.

Rußland und Polen. Aus Warschau, 27. Mär Morgens, wird der »Osts. Z. berichtet: Die militairischen Achonn folgen jetzt rasch auseinander, und zwar meist gegen diejenigen In— furgenten⸗ Corps, welche aus posenschen und galizischen Freischärlern bestehen. So gestern das Gefecht gegen Milentzki an der preußischen Grenze und heute folgen Berichte von 2 Treffen mit galizischen In— surgenten. Am 15. März war bei Krzeszow im Gouvernement Lublin ein Corps von uiehr als 1000 wohlbewaffneten und gut geübten Insurgenten aus Galizien herübergekommen, und hatte sich unter dem Oberbefehl des im Lublinschen die Insurrection leitenden Anführers Czachowsti in den Wäldern von Jedliniek und Huta⸗ Krzeszowska, dicht an der österreichischen trocknen Grenze, organisirt. Von der Stadt Janow war der Obrist Miednikow angerückt, und hatte nach mehreren kleineren Gefechten die Insurgenten aus den Wäldern ins Freie gelockt und sie nun verfolgend am 20. und 21. e. beim Dorfe Czosma unweit der Stadt Bilgoray, sechs Meilen von der Festung Zamose, geschlagen und zersprengt. Sie flüchteten nach einem sehr bedeutenden Verluste an Todten, wor⸗ unter auch der Anführer Czachowski und zwei Geistliche, über die Landgrenze nach Galizien. Gefangen wurden 10 Mann, und eine große Menge Waffen, Munition, Bagage und Pferde erbeutet. Auch russischerseits war der Verlust ungewöhnlich stark, indem derselbe of⸗— siziell auf 10 Todte und 18 Verwundete angegeben wird. Eine zweite 500 Mann starke Insurgentenbande hatte sich nur einige Meilen von ersterer bei der Stadt Krasnobrod, nur 3 Meilen von Zamosc, meist aus galizischen Freischärlern bestehend, gezeigt, und war von Lelewel befehligt. Die unter Major Ogolin gegen sie von Zamosc aus gesandte Militair-Kolonne griff die Insurgenten

am 24Asten d. bei Krasnobrod an und schlug sie mit ein 4 iem

von 190 Todten, unter denen, nach der Aussage der . f Lelewel selbst sein soll; der Rest zerstreute sich in die Wälder . U sie von den Kosaken versolgt wurden. Bei Stoezek, östlich Garwolin,; ebenfalls im Lubliner Gouvernement, nur 8 Meilen 9 hier, ist die unter Lewandowski stehende Insurgentenbande ecbensfeh . . ö , 3. . Lewandowski wurde ver zur und gefangen. er Verlust der r über 100 . und Verwundete. ; J

ie der »Wiener Zeitung, aus Warschau, den 27. Abends 8 Ahr, telegraphirt wird, hat Podlewski, von drei D durch russische Truppen eingeschlossen, am 22. März bei Gorczew im Distrikt Lipno, Gouvernement Plock, selbst seine Bande aufgels ö ö. . , gegen Mlawa geflohen. Die atsellche

en fanden bei Gorczew viele weggewor zwei kleine Kanenen. . ö ,

Die »Schlesische Zeitung« vom 28. März erfährt von sch au wie sie versichert, aus guter Duelle daß ö . . ö , und bei dem Großfürsten vollständig in ngnade gefallen sei. Der Großfürst empfa , ßfürst empfange den Markgrafen nur Schweden und Norwegen. Stockholm, 23. März

Heute wurden den schwedischen Reichsständen und den Huigli: des norwegischen Storthings die übrigen Aktenstücke neueren Datums welche auf den deutsch-dänischen Streit Bezug haben, vorgelegt. Im Ganzen sind es 21 Depeschen, von denen die erste das Datum des 22. März 1861 und die letzte das des 12. Januar 1883 trägt. Sie sind theils von Lord Russell an die Gesandten der Königin in Berlin Paris, Kopenhagen und Stockholm, theils von diesen an den 6 . , , Angelegenheiten Englands gerichtet.

estern Vormittag geruhte der König, den Für Lzartoryski zur Audienz vorzulassen. ö n gn n, lautet bis jetzt noch nichts.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Kopenhagen, Sonntag, 29. März. In einem im Kasino gestern abgehaltenen Meeting wurden Resolutionen, abzielend auf Aussonderung Holsteins und auf constitutionelle Entwickelung Däne— mark⸗Holsteins einstimmig angenommen. In der Diplomatenloge besanden sich der schwedische Gesandte und der hanseatische Minister⸗ Resident. Die Ministerloge war leer.

KRerliner Getr ei ed elt äs se vom 30. Mär.

. loco 58 68 Thlr. nach Qualität, hunt poln. 64 Thlr. ab

Roggen loco 2 Ladungen 81 S3pfd. 44. entfernt und nahe ,, 2 fr. . Mn 9 öhm r, kbis 433 44 Thr. bez, Frühjahr 4. - Thlr. be,. Br. a. G.,. Ma—= Juni 33 = 44 = 4535 Thir. ber, u. G, 44 Br', Juni- usi 4473-3 3 hir bez., JuliAugust 444 - 3 Thlr. be. ö

Gerste, grosse u. Kleine 31 38 Thlr. pr. 1750pfd.

Ulafer loeo 21 25 Lhlr, nach Qualite, Lieferung pr. März und März - April ohne Handel, Erühjahr 217 3 Thlr. bez, glai - Juni 2 bis LThir. bez., Juni-Jquli 223 . Thlr. beꝛz. =.

Erbsen, Kochwaane 44 48 Thlr., Futterwaare 40 - 42 Thlr.

29 Ruböl loco 153 Thlr. Br., für Kleinigkeiten 15. Thlr. hez., Mär 1e. 6. . , r Thlr. Pr, April - Mai 155 5 Thlr.

z. u. Br., Mai-Jquni 153. 1 icJuli 143 . ö . i. iß. 6s fut ui ig ihn, Se

. loco 153 Thlr.

zpiritus loco ohne Fass 145 Thlr. bez., März u. März- April 14 Thlr. ben, Aprishlai 144. - Ehr. ber. u. ., 4 Bir, . . Lhlr. bez. u G., . Br., Juni - Juli 145 3 Thlr. bez. u. G.. e Br⸗ Juli - August 155 Thlr. Br., G., August- September 15) ziir ber., Br. u, G., September - Oktober 15437 3 Thlr. bexæ. ;

Weizen lau, Roggen loco zu unveränderten Freisen einiger Handel, e ,, eröffneten fest und etwas höher, da Abgeber zurückhaltend 1 Lum Schluss gekündigte 4000 Ctr. fanden prompte Aufnahme- Lafer, Termine etwas höher. Rüböl war hei sehr kleinem Geschäft in kester Haltung und deswegen in den Preisen für alle Sichten eine Wenig— keit höher. Schluss ziemlieh fest. Gekündigt 200 Ctr. 8 . Haltung, da die Abgeber sich indess den niedrigeren gehe . ef gf h shten, so blieb der Handel geringkügig und die

H oOonstamtingzpel, 17. März. Wechsel- Cours: Londres 3/ m. d. L. LT. 108 1083 für 1090 Efd. Sterl; Paris F. 23 35 für ein türk. Pfd.; Marseille F. 23.20 bis 23.26 für ein türk. Pfd. Geld- Cours: Souverain Angl. 1099 Piaster; Napoléon 8 Piaster; Im- herial 88 Piaster; Ducat 52 Fiaster; Carbovantz 173 Piaster; L. 4. en metall. 1013 Piaster. Oeffentliche Fonds: Mumtazè 565 56; Con- Solides 483 - 483; Nouveaux 473-48. 1

, m,,

Ueber das Nähere dieser Unterhaltung ver⸗

Spiritus ver-

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Ereskar, 30. März, 1 Uhr 53 Minut. Nachmittags. (Tel. Deb. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 907 Br. Freihurger Stamm-Actien 13833 G. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 1684 G., do. Litt. B. 147 6. Obersehles. Prioritäts- Obligationen Litt. D., proz., gr Br.; do. Litt. F., proz., 1013 G.; do. Litt. E., 33proz., S5. Br. kKozel-GOderberg. Stamm-Ketien 64 Br. Neisse-Brieger Aetien 925 (. Oppeln - Larnowitu er Stamm- Aetien 637 Br. Preuss. 3proz. Anleihe von

1839 107 Br.

Spiritus pr. 8009 pCt. Tralles 135 Thwr. E. 65 = 18 Sgr., gelber H5 = 74 Sgr. Roggen 46 - 51 Sgr. 41 Ser. Hafer 22 27 Sgr.

Frot7? der sehr umfassenden Ultimo-Regulirung sehr feste Cours mit entschieden günstiger Lendenz für Eisenbahn- Actien. Oesterreichi-

sche Effécten weniger begehrt und etwas matter.

Weizen, weisser

Gerste 34 bis

Stettin., 30 Mär, 1 Uhr 31 Minuten Nachmitt. (Tel. Dep des Staats Anzeigers) Weinen 60 12, Frühjahr 665 ber., Juli August 70 da. Roggen 43 45 bez., März 44 da, Frühjahr 43 433 ber,, Mai - Juni 44 da, Juni-Juli 443, September-Oktober 45 ben. Rüböl, März 153, April-Ma 155 da, September- Oktober 155. Spiritus 142 bis 148, März 147, Frühjahr 147 ben,, Juni- Juli 147 da.

Königliche Schauspiele. .

Dienstag, 31. März. Im Opernhause. (69. Vorstellung. Der Wasserträger. Oper in 3 Abtheilungen nach dem Französischen. Musik von Cherubini. Hierauf: Solotänze.

Mittel⸗Preise.

Wegen Heiserkeit der Herren Formes und Woworsky kann die Vor- stellung der Oper »Die Stumme von Portici« nicht stattsinden.

Im Schauspielhause. (Söste Abonnements⸗Vorstellung. Der geheime Agent. Lustspiel in 4 Akten von Hackländer.

Kleine Preise.

Mittwoch, 1. April. Im Opernhause. (70ste Vorstellung.) Margarethe. Oper in 5 Akten) nach Goethes Faust, von Jules Barbier und Michel Carrsé. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni.

Mittel⸗Preise.

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind, soweit es der

Naum gestattet, berücksichtigt. Im Schauspielhause. Z9ste Abonnements⸗Vorstellung.) König Lear. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, nach J. H. Voß's Uebersetzung für die Bühne eingerichtet. Kleine Preise.

1896 Swe n .

Der Arbeitsmann Joseph Kindler, geboren in Niewodnik, Kreis Falkenberg, wohnhaft in Chroszaytz bei Oppeln, zuletzt Eisenbahn ˖ Arbeiter unweit der Stadt Kowal in Polen, von wo er im Herbst 1861 spurlos verschwunden ist, ist wegen Verdachts des Raubmordes festzunehmen und an das unterzeichnete Gericht abzuliefern.

Inowraelaw, den 24. März 1863. Königliches Kreisgericht, J. Abtheilung. Signalement,.

Alter 25 Jahre, Religion katholisch, Größe 5 Fuß 3 Zoll, Statur sehr untersetzt, Haare braun, Augen blau, Nase und Mund proportio⸗- nirt, Bart blond, im Entstehen, Gesichtsfarbe roth, Sprache deutsch und polnisch. Ein besonderes Kennzeichen und sonst Näheres kann nicht an gegeben werden.

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31 Bezug auf die diesseitige Bekanntmachung vom 21. 8d. M. und gestrigen Tage, wird in der Untersuchungssache, betreffend die Ermittelung der Personen, welche den Sanitätsrath Mahlendorff zu Cöslin ermordet und beraubt haben, ergebenst angezeigt, daß von den verfolgt gewesenen vier Verdächtigen, zwei und zwar, der Gastwirthssohn Otto Dahlke aus Bublitz und der ehemalige Bäckergeselle Robert Gustav Branco in Neu⸗ Brandenburg ergriffen und diesseits zur Haft ge⸗ bracht worden sind, nachdem festgestellt worden war, daß der angeregt gewesene Verdacht ihrer Theilnahme am Raubmorde, beziehungsweise eben sowohl begründet ist als die diesfällige Anschul⸗ digung gegen die beiden in Neubrandenburg ent⸗ sprungenen andern Verfolgten.

Diese beiden Flüchtlinge sind:

1) der aus der Haft im Zellengefängniß zu Moabit entsprungene, Nr. 3 Stück 4485 des Tentralpolizeiblatts pro 1862 verfolgte ehe— malige Conditor- und Bäcker-Gehülfe Hein rich Ferdinand Branco.

Zur Ergänzung der Personbeschreibung wird bemerkt, daß Branco einen blonden dünnen Knebel⸗ bart trägt, ein hageres Gesicht hat, bei welchem die blaue Färbung der Augen besonders hervor · tritt. Er war bekleidet mit einer hellfarbigen Mütze mit Sturmriemen, mit einem brau— nen modefarbigen Ueberzieher (Sackform), mit einem Chemisett von blaugestreiftem Zeuge und hatte ein Halstuch mit einer Nadel zugesteckt, Er führt Pässe als Wirthschafts-Inspektor Herzberg, als Barbiergehülfe König, als Conditor Fritz Ferdinand Brennmehl u, s. w. bei sich. Außer⸗ dem ist er im Besitz einer großen Anzahl soge= nannter Branbbettelbriefe und der Chemikalien, um die Schrift auf Pässen spurlos zu verwischen und demnächst durch andere zu ersetzen. Er giebt sich den Anstrich eines Oekonomen, eines Wirth⸗ schaftsbeamten und eines Handlungsdieners oder Barbiergehülfen, je nach den Umständen.

2) Der andere Flüchtling ist der zweimal aus

der Strafanstalt zu Moabit entwichene Zucht haussträfling Heinrich Moritz Hu be.

Die Bezüchtigung des gleichfalls entsprungenen Zuchthaussträflings Johann Ferdinand Andres ist als auf einer Verwechselung beruhend, ermittelt und wird insofern die Bekanntmachung vom 21. d. M. berichtigt.

Der ꝛc. Hube, früher Arbeiter, in Torgau ge— boren, 25 Jahre alt, 5 Fuß 6 bis J Zoll groß, Statur schlank, Haare dunkelbraun, Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen schwarzbraun, dunkel brauner, fast schwarzer Schnurrbart und beson⸗ ders kenntlich durch eine Warze im Nacken, auf dem linken Schulterblatte ein Leberfleck, einen an = dern Leberfleck etwa einen Zoll über dem linken Ellenbogen, durch eine Warze auf der Brust rech⸗ ter Seits, ferner durch Narben mehrerer Schröpf⸗ köpfe oben auf der Brust, durch einen Leberfleck an der rechten Lende und durch eine Geschwür— narbe an der rechten Kniescheibe.

Bekleidet ist Hube mit einer Tuch oder Bucks⸗ kinmütze mit Sturmriemen, mit einem roth. braunen melirten Rock, einer schwarzen Weste und darunter eine grau melirte Hose mit einem brei ten dunkeln Streifen an der Seite.

Auch Hube führt mehrere Pässe, insbesondere als Malergehülfe Brandt, als Oekonom Brandt, auch soll er im Besitze eines Passes sein, in wel⸗ chem er als ein Handlungsdiener aus Delitsch bezeichnet ist.

Mehrentheils reist er als Oekonom und erhebt

Unterstützungen seiner angeblichen Kollegen. Unter den Beftelbriefen in seinem Besitz befindet sich einer auf den Namen des Färber Francke aus Medow. Die Siegel bei den gefälschten Paßvisa s sind auf Blei von schwarzer Kreide auf Oel- grund. Die Bekleidung des Branco sowohl als des Hube ist am 18. Februar d. J. aus der In⸗ spektor⸗ Wohnung zu Teschendorff., Kreis Naugard, entwendet und ist bei Bezeichnung der gestohlenen Gegenstände hervorgehoben, daß der braune Rock des Branco) mit schwarzem gerippstem Sammet kragen und der dunkle, dicke, durchnähte Rock (des Hube) ebenfalls mit schwarzem Sammetkragen versehen ist. .

Es wird noch angedeutet, daß ein häufiger Wechsel der Kleidungsstücke unter den beiden Flüchtlingen stattfindet und daß dieselben sich üntereinander wechselweise Albert und Theophil nennen.

Branco hat in dem einen Handteller die Spu⸗ ren einer Glasschnittwunde wahrscheinlich noch.

Stettin, den 27. März 1863.

Königl. Polizei⸗Direction zu Stettin.

901 Berichtigung.

Die in der Strafvolistreckungs-Requisition vom 28. Januar 1883 erwähnte Emilie Winter ist nicht die Tochter, sondern die Pflegetochter des Athleten Gustav Winter aus Juliusburg.

Grünberg, den 27. März 1863.

Königliches Kreisgericht, J. Abtheilung.

18965

Aufforderung der Konkursgläubiger

nach Festsetzung einer 2. Anmeldungsfrist.

n dem Koͤnkurse über das Vermögen des Kaufmanns Joseph Guttmann aus Ratibor ist zur Anmeldung der Forderungen der Konkurs gläubiger noch eine zweite Frist

bis zum 26. April e. einschließlich festgesetzt worden.

Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, dieselben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem ge— dachten Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden.

Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 23. Februar e. bis zum Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen ist auf den 13. Mai e., Vormittags 101Uhr, in unserem Instructionszimmer vor dem Kom⸗ missar Herrn Kreisgerichts Rath Friedrich an beraumt, und werden zum Erscheinen in diesem Termin die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen angemeldet haben.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizu⸗ fügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amts- besrrke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmel- dung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten außwärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Justiz - Räthe Klapper, Engelmann, Gruendel, Schmiedel und die Rechts- Anwalte Sabarth und Kneusel zu Sach= waltern vorgeschlagen.

Ratibor, den 21. März 1863.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

899 Konkurs -⸗Eröffnung. Königl. Kreisgericht zu Prenzlau. Erste Abtheilung. Den 27. März 1863, Mittags 12 Uhr,

Ueber das Vermögen des Kaufmannes C. F. Marung zu Strasburg ist der kaufmännische Kon⸗ kurs eröffnet und der Tag der Zahlungs - Ein- stellung auf den 23. März 1863 festgesetzt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Gustay Neumann zu Strasburg. bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem

auf den 8. April d. J. Vormittags

4 Uhr, vor dem Kommissar Herrn Kreisgerichts Rath Kienitz im Zimmer Nr. 24 anberaumten Ter- mine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Be⸗ stellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben :

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Det oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwa verschulden, wird aufgegeben, nichis an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem