1863 / 82 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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hatten, den General der Infanterie und General Inspecteur des In. genieur Corps Fürsten Radziwill, so wie den General der Kavallerie und General-⸗Adjutanten Grafen von Nostitz.

ö 7. April. Se. Majestät der König nahmen heute die Vorträge des General-Lieutenants und General-Adjutanten Freiherrn von Manteuffel und des Polizei-Präsidenten, sowie, in Gegenwart des General-Feldmarschalls Freiherrn von Wrangel, die Meldungen des General Majors Synold' von Schütz, des Gbersten von Elster= mann und mehrerer anderer Offiziere entgegen.

In einer neuerdings erschienenen Schrift eines preußischen Konsularbeamten über das preußische und deutsche Konsularwesen ist der Versuch gemacht, die Nothwendigkeit einer durchgreifenden Reform unserer konsularischen Institutionen zu begründen.

Der Verfasser stützt seine Kritik des Bestehenden und seine Vor— schläge zu neuen Einrichtungen zum Theil auf allgemeine An— e, e, zum Theil auf eine Darstellung thatsächlicher Verhält⸗ nisse. Er beruft sich dabei in letzterer Beziehung auf die in seiner . e . . Erfahrungen, und zwar in dem

inne, daß er für die aus letzteren hergeleiteten i allgemeine Gültigkeit in e e. i . KJ ö 6. it ö einestheils von dem Urtheile, welches er

moralische und geschäftliche Befähigung unserer dem Kauf—

n, , , e, , , fällen zu dürfen glaubt rnth on dem Bilde, welches er von d Charakter preußi⸗ scher 2 entwirßt. nin m mengen n htl

en Erstern glaubt er im Großen und Ganzen diejenige

. 52 ' ö d ( e B 3 fähigung und dasjenige Pflichtgefühl absprechen ö. uh ee erh, ersorderlich sind, um die ihnen übertragenen dienstlichen Obliegen⸗ heiten erfüllen zu können namentlich auch, um die ihnen durch w r n . zugewiesenen Entscheidungen in Ztreitigk vischen oSführern S it Unpartei⸗ kae ireten wohnen. hiffsfüh und Seeleuten mit Unpartei

Das von den preußischen Schiffscapitains entw ö orfene Charakter- bild ist darauf berechnet, den Schluß zu rechtfertigen, . * 36. übertragene Disziplinargewalt über das Schiffsvolk Beschränkungen unterworfen werden müsse, um groben Mißbräuchen zu steuern.

Die preußische Regierung wird es nicht als ihre Aufgabe be— trachten können, der Kritik über das in Rede stehende Werk und über die darin vertretenen Ansichten vorgreifen zu wollen; sie be—⸗ trachtet es aber als eine Forderung der Gerechtigkeit, dem Berfasser die Berechtigung abzusprechen, allgemeine Urtheile der oben bezeich— neten e, , . 56 ihm gemachten amtlichen Erfahrungen zu

hu ben . 21. ,, Fi. in dauernde dienstliche Beziehungen schen Häfen angestellten Konsular ziehungsweise zu den in diesen verkehrenden . . . betracht. Lie Cücichtüi der leu fe nk en sc mark von ihm gemachten Erfahrungen sch ihr . 2 n, . Unterlagen seines uche . 1 ö .

ir nur auf Mittheilungen über die Verwa . ö a, h. . Verwaltung der konsularischen einzelnen ruhen, die ihm von Betheiligten i

zelnen Fällen gemacht sein mögen, über deren Zuverlä n , dn Befolgung des Grundsatzes e, ,. et ,, . . verschaffen, er aber nicht in e . r

u dem, zur Charakterisir ee, , ö ö . Dild sind die , n ue nen, f, k

Individuen befunden hal ; öh unter denselben dig oder ungeeignet . auch . eng welche der Verfasser für unwür— mit einer gewisfen k j kae, e e, ele e win nian he eh. würde schon erheblich an Bedeutun . beigeleßt wird fach sunmirt und mit der Zahl r en, wenn dieselhen ein⸗ glichen würden, welche in derselben . . Schiffsführer ver. Häfen verkehrt haben. Für ei , , n h würde aber der Verfaäser * ,. Beurtheilung der Sache zu verhehlen gehabt haben, daß . ö. Shatsathe nicht uchig Jeeignet nd, ein richtiges J mn, e,, e. Schiffsführern im 9 7 hifffart daß der dorti anzen roßen zu ge⸗ , ,,, , auch ohne die für diese Befähigung n ig e ,,, 2 . Verkehr mit kleinen , 2 6 , mnschaften zwi 16 argen und mit geringen . 13. . Häfen vermitteln, 7 3 Fragen der Disziplin nur eine selh hes snd und in Bezug auf welche nnen. hr untergeordnete Bedeutung haben

Die Regierung glaubt de ĩ ;

e das Zeugniß nicht versage , ßbilchen, Schifferstan de Fun nicht versagen zu dürfen, daß sie die ihnen n

dem erwähn em erwähnten Werke gewidmeten Char ; w. richtige erachtet gewidmeten Charakterbilder für entschieden un⸗

Sachsen. Dres den, 4. April. Das -Dresdm Sach n, 4. April. ö ner bringt die Mittheilung, daß die in Hamburg versammelte . ö. der Elbuferstaaten heute das Schlußprotokoll unterzeichnet habe ssson wesentlichen Punkte, über die man sich geeinigt, find: Di Die mäßigungen treten vom 1. Juli d. J. ab in Kraft und 46 . 12 Jahre. Der obere Lauf der Elbe bis Wittenberge warde f ix men zollfrei; von Wittenberge abwärts wird ein dreitheilie ll an. zirter Zoll von je 16, 8 und 2 Silberpfennigen für n. erhoben. Eine Hälfte des Ertrages erhalten Hannover, Tan net Mecklenburg die andere die übrigen Elbuferstaaten. Diese ö. garantiren den ersteren ein Minimum von 132000 Thlrn . * Großbritannien und Irland. London a n Von der kleinen Flotte, welche hier in England für die Kaise en Regierung in China ausgerüstet wird, sind jetzt schon drei , nach dem Orte ihrer Bestimmung hingesegelt, der Pertn. jr »Amoy«, die »Ehina «j drei andere gehen ihrer Vollen dun ö. i. n ggf. Mit einigen anderen Fahrzeugen, die in , ; erden, vereinigt, werden jene Schiffe ei 2 kleine Flotte bilden ö. , Die Admiralität hat ein Telegramm aus Suez er / . Tele Suez erhal ; ches den gänzlichen Untergang des britischen k meldet. Das Schiff scheiterte am 7. Februar an der Manthe, Barre, nahe der Küste von Neuseeland, und der Commodore Hun nett, 22 Offiziere und 157 Mann kamen dabei um. Nur s Df ziere und . 33 retteten ihr Leben. ö Frankreich. Paris, 3. April. Die aufständische B in San Domingo ist, wie der ⸗Moniteur« gun e. ; . 5. , n ,, den Kriegszustand verhängt und einige ö iefert worden, vollständi 'ückt und di j Lande wieder hergestellt kee un ,,, Der »France zufolge würde die Session des Körpers wegen verschiedener Entwürfe bie in, . . . fe, die noch zu erledigen, bis zum = Herr von Wagner, der heute eine längere Unterred . 3 ge gt begiebt sich 4 , nn, it Dezember 18. inister-Restdent in mn gm, 3 9 preußischer Minister⸗Resident in Das „Journal des Debats« veröffentlicht eine 21 i ö e am 22. 2 von 42 Mitgliedern des Senats und der Legitzlative an 2. u 2 . . ö, Namen von 15 Departements die donzes ng der Cette - Marseiller Küstenb dem . ja nichts kosten ö. ,, 5. April. Schon wieder geht das Gerücht, die H t Mexiko sei bereits von den Franzosen en ne, , n, Depesche vom 26. März meldet aus Pꝛegiko vom 2, Mär, die zu halten, zurückgelcssen . = Puri, unt vriega im Schach eien a ee sie dane ehen 2 , n, . losmarschirt, Toulon kommen die Nachrichten, Almonte ssei de gewesen. Ueber nachgezogen und auch General Marquez fol , n,, Reitern Doblado werde in hucbeles nd . , e e. lichen Provinzen Mexiko's sei die Reacti elagert, und in den west⸗ lem Zuge. ö Reaction gegen Juarez in vol— . Dem Kriegs⸗Minister i K Irs. Eössnet Ce den, 4. nnr, . ein Kredit von 2s260 (hh schen Etat en ente. g von Terrain für die militairi= ö er -Moniteur publizirt heute dar f , . ; m e , n n hn. a ,. , . . die 30 00 Irs., welche zum Leichenbegä 6 nals Morlot bewilligt worden sind. gtthen hegen gniß bes Kardi . Verfügung des Kriegsministers soll nu . ü z visse Anzahl üingeborenct aft itan ic, * Aim ö immer eine heil der pariser Garnison ausmachen e, enter einen Bestand—⸗ Lause des Alpti in t hre nf linde. n erwartet hier noch im ö Staatsrath ist gegenwärtig, wie der ⸗Nord : 1, Gesetzentwurfe über Revision aller zwi meldet, mit den Eisenbahn ; Gesellschaften re n on g, ,, e bm Moniteur . wird aus ,,, . ,, uf et, daß die chinesische Negierung Frantreich wihn 1, sse gemacht hat. Taku ist ihm als er,, . 9 Zugeständ⸗ vo eine Kohlen-Niederlage für die Dampfsschiff ö. 4 J. , . den kann. In der Provinz Hu— . sehr wichtig wer⸗ Kirchen und Wohnhäuser wieder mu e dg, nei ,, rien, Kung sollten Msgr. Navarco und . A laut, Befehl des ö feierlich wieder eingeführt werden. Msgr Len 6 d Städe scheng Kinn Len Ssc Tschuen r, ners gt überwiesen erhalten, um . in eine ehemalige Pagode Vicekön / darin seinen Bischofssi i. Ho⸗Konel⸗Tsing, welcher durch Ja i ,. Der 1 . 36 von gen, G ne ne lig, ö ö. a e m . / eu u. , ellen hatte fallen lassen, ist in Peking k . er » Moniteur« veröffentli ; 8 ö. fentlichte gestern de Fer S / . 6363 f ng ,, 6 ie aus Madrid gemeldet wird, hielt bei

Helegenhei lierli Gelegenheit der feierlichen Investitur des Prinzen von Astu rien

Asturien in Anwendung gebracht habe, ihr ein neuer Beweis der

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mit den Insignien des großen Bandes der Ehrenlegion, welche in den Gemäͤchern der Königin stattfand, der französische Gesandte eine Anrebe an die Königin, in, welcher er namentlich den Wunsch aus⸗ sprach, daß, wenn einst die jungen Prinzen Frankreichs und Spaniens Männer geworden seien, sie diese Insignien, welche sie ungefähr am selben Tage zuerst angelegt hätten, als ein Band der Anhänglichkeit und Freundschaft ansehen möchten, welches sie stets so glücklich ver⸗ inen möge, wie jetzt die beiden großen Länder vereint seien, deren Liebe und Hoffnung auf ihnen ruhe. Die Königin hob in ihrer Antwort auf diese Anrede hervor, daß die Alters -Dispensation, welche der Kaiser bei dieser Gelegenheit zu Gunsten des Prinzen von

Theilnahme sei, welche Se. Majestät schon so vielfältig ihrer Fa⸗ milie gezeigt habe. ; Italien. Man schreibt aus Turin vom 2. April, daß bin⸗ nen Kurzem die italienische Bank und die von Toscana sich vereini⸗ gen werden, da die letzten Schwierigkeiten beseitigt sind. Rom, 5. April. Der Papst hat heute das Hochamt gehalten und urbi ét orbi den Segen ertheilt. Die französische und die päpst liche Armee standen in Waffen auf dem St. Petersplatze Der hei⸗ lige Vater ward auf seinem Umgange mit Begeisterung begrüßt. Das Pompier-Corps in Neapel ist aufgelöst worden, weil es sich mit bewaffneter Hand der öffentlichen Gewalt widersetzt hat. Griechenland. Athen, 28. März. Herr Elliot wurde in den letzten Tagen durch verschiedene Telegramme in Kenntniß gesetzt, daß die Verhandlungen in Betreff des Prinzen Christian Wilhelm pon Dänemark den erwünschten Erfolg gehabt hätten, daß dieser Prinz mit Zustimmung seiner Eltern und des Königs von Däne mark die Krone Griechenlands annehme, daß Kaiser Napoleon hierzu seine volle Zustimmung gegeben und dieselbe auch von Seiten Ruß⸗ lands mit Bestimmtheit erwartet werden dürfe. In der National— Versammlung hielt der Artillerie Major Zimbrakakis, welcher neu⸗ sich die Auflösung der Armee beantragte, einen Vortrag über das Gesetzwidrige der unter dem früheren Kriegs ⸗Minister Mauromichalis stattgehabten zahllosen Beförderungen in der Armee, Herr Komon⸗ duros (ein früherer Minister) beantragt ebenfalls die Auflösung der demoralisirten Armee. Er schlägt vor, die Gemeinen in ihre Hei⸗ math zu senden, die Offiziere und Unteroffiziere aber zur Formirung der Cadres einer neu zu organisirenden Armee beizubehalten und dieselben vorläufig für das Einexerziren der Nationalgarde zu ver⸗ wenden. Aus Athen, 3. April, wird telegraphirt: Die Kommission, welche das Votum der griechischen National-Versammlung nach Kopenhagen bringen soll, hat sich gestern im Piräeus eingeschifft. Türkei. Wie aus Konstantinopel, 3. April, telegraphirt wird, hatte der Sultan an jenem Tage seine Reise angetreten. Er führt auf zwei Kriegsschiffen ein zahlreiches Gefolge mit sich. Rußland und Polen. Von der polnischen Grenze, 3. April, berichtet die »Osts. Ztg.:

Der »Dziennik pozn.“ giebt zu, daß wie die Breslauer und die »Danziger Zeitung melden, die

Insurgenten ⸗Chefs Podlewski im Plock schen und Swiecierski bei Miniczew ihre Corps entlassen haben, und daß das geheime National Tomité den Befehl ertheilt habe, die Absendung von Freiwilligen

zu den Lagern einstweilen zu sistiren, bezeichnet aber die daraus ge— Rußland

zogene Folgerung, daß damit der bewaffnete Kampf gegen ein Ende habe, als durchweg irrig. „Diese Folgerung, sagt das genannte Blatt, verräth eine geringe Kenntniß der Verhältnisse sei . tens der Korrespondenten. Es ist nicht das erste Mal, daß Partei- gänger Corps auf gegebenen Befehl sich uflösen, um nach einigen Tagen der Erholung und der Versorgung mit nothwendigen Be⸗ dürfnissen wieder an einem anderen Sammelpunkte unverhofft hervorzutreten. Ebenso ist es nicht das erste Mal, daß das ge— heime National ⸗Comité in manchen Gegenden die Entsendung von Mannschaften zu den Lagern einstweilen sistirt, um nach Täuschung der Gegner wieder sofort alle Energie anzuwen— den. Und wenn eine solche Verfahrungsweise bisher stets durch Rücksichten einer klugen Vorsicht den augenblicklichen Verhält⸗ nissen gegenüber gerechtfertigt war, so werden jetzt kurz vor den Osterfeiertagen, wo es ohne Nachtheil für die Sache geschehen kann, die Führer der Aufständischen gewiß hier und da ihren Untergebenen auf einige Tage Urlaub ertheilen.« Der »Dziennik« rechtfertigt also die Auflösung der von Podlewski und Swiecierski befehligten Banden, die er nicht leugnen kann, als eine durch die Umstände gebotene Maßregel kluger Vorsicht, hinter der sich ein schlauer Operationsplan verberge, und doch weiß jeder auch nur einigermaßen in die Sache eingeweihte Pole und macht nicht das geringste Hehl daraus, daß die schon lange vorausgesehene Auflösung der genannten beiden Banden lediglich die Folge innerer Parteizwistigkeiten war, und daß durch diese von Mieroslawski heraufbeschworenen Parteizwistigkeiten die Macht der Insurrection gebrochen ist. ; Petersburger Blätter berichten aus Wilna, den 21. März; Es scheint, als konzentrirte sich die Thätigkeit der Revolutionäre auf das Gouv. Kowno, wo sich ziemlich starke Banden zeigen. Nach

Banden nur mit Mühe auf, weil dieselben in :

halten und jedes Zusammentreffen mit . . . bestehen vorzugsweise aus ganz jungen Leuten, welche, sich irgend einem mysteriösen Willen unterwerfend, heimlich aus den Städten entweichen. Schüler, Lehrlinge, kleine Beantte bilden diese Rotten

welche die Gegend in Unruhe erhalten und die friedlichen Veschaf tigungen stören, von denen das Gedeihen derselben abhängt.

Wie aus Warschau den 1. April der »Pos. Ztgen berichtet wird, sind die letzten Tage sehr ruhig verflossen. Einige Produkte der geheimen Pressen verbreiteten zwar neue Nachrichten der sür solche Zwecke erblichen Fassung. Die Polen scheinen allmälig zu der Ueberzeugung zu kommen, daß auf dem Wege der Gewalt nichts Gutes zu erreichen ist. Wenn sie nicht von französischer Seite im— mer wieder zu neuen utopischen Erwartungen angeregt würden, so dürfte man vielleicht doch auf eine Wiederkehr der Ruhe in die Ge⸗ müther hoffen. Die leuchtenbergische Perspektive hat in dieser Hin= sicht wieder viel verdorben. Der Statthalter berief dieser Tage den neulich auf sein Ansuchen demissionirten Herrn von Wenglewstki, sprach sich gegen diesen über die wahre Lage rückhaltslos und ener⸗ gisch aus und beauftragte ihn, seinen Freunden zu sagen, daß sich der Kaiser zu nichts zwingen lassen, auswärtige Einmischung aber in keiner Weise berücksichtigen werde. Die Stellung des Markgrafen Wielopolski ist, trotz des durch die Blätter laufenden Telegramms, noch immer unerschüttert. An der Stelle des Oberst ⸗Lieutenants Muchanoff ist General-⸗Major Lowszyn zum Ober-Polizeimeister der Hauptstadt Warschau ernannt worden.

Die »Bresl. Ztg. erhält von der russisch-polnischen Grenze 2. April, nachstehende Notizen: Sämmtliche Eisenbahnstationen sind von Warschgu bis Graniea von russischen Truppen besetzt. Die Gegend von Maezki bis hinter Czenstochau ist dermal von Insur⸗ genten ganz frei; die Banden des Cieszkowski, welche die Eisen⸗ bahn bedrohten und unsicher machten, haben sich seit der Niederlage der Abtheilung von Langiewiez in der Richtung gegen Kalisch zurück— gezogen. Am 30. v. M. sind 119 Infurgenten, welche der Bande des Lelewel angehörten, bei Huto, Ruda rozaniecka und Lubliniee auf österreichisches Gebiet im zoltiewer Kreise übergetreten und von den K. K. Behörden übernommen worden. Der Rest der Lelewel— schen Abtheilung, welcher sich mit ihrem Führer landeinwärts nach Russisch-⸗Polen gezogen hat, wird von den Uebergetretenen auf etwa A400 Mann geschätzt.

Aus Krakau, den 4. April wird gemeldet: Nachdem der Ge⸗ neral Uszakow von Kassa im Gouvernement Nadom ausgerückt, wurde der Ort von Insurgenten besetzt.

Nach Berichten aus Polen sind, wie aus Krakau, 5. April mitgetheilt wird, in der Krakauer Woywodschaft neue gut bewaffnete Insurgentenbanden unter Gregowicz erschienen. Bei Wilna wurde eine Schaar von 70 jungen Leuten, die sich den Aufständischen an= schließen wollten, von den Russen vollständig aufgerieben. In Kowno wurde der Insurgentenführer Korewa erschossen.

Nach dem »Czas« werden die Russen in ganz Litthauen durch kleine Insurgentenbanden fortwährend beunruhigt. General Mai⸗ dell ist von Kowno nach Polangen abgerückt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 31. März Das englische Fahrzeug mit der polnischen Expedition an Bord liegt noch, im Hafen von Malmö. Der Name des Schiffes ist Ward Jackson«, der Hartlepool Steam Navigation Company in England gehörig und dieser von der polnischen Expedition abgemiethet wor⸗ ben. Der Chef ist der Oberst Lapinsky, der in Ungarn und am Kaukasus gegen Rußland kämpfte. Das Corps besteht aus unge— fähr 190 Personen, den drei Viertel Theil bilden Polen, den übri— gen französische, italienische und ungarische Freiwillige, es befinden sich 26 Offiziere nebst einigen Ingenieuren unter ihnen; alle sind mit Waffen und Munition wohl versehen. Als die Behörden in Malms von der Thatsache, daß ein englisches Schiff mit polnischen Emigranten an Bord in ihren Hafen eingelaufen sei, Kenntniß er= hielten, ward sofort hierüber bei der Regierung in Stockholm tele— graphisch um Verhaltungsmaßregeln angefragt. Sie lauteten auf Sequestration des Schiffes und unbehinderte Freiheit der Passagiere sich zu begeben, wohin es ihnen gefiele.

Amerika. Der Dampfer »Australasian ist mit 171.750 Dollars und Nachrichten aus New-⸗York vom 265. v. M. in Cork eingetroffen. Nach denselben sind 2 Kriegsdampfer der Union bei den Batterieen von Port Hudson vorbeigekommen und in den Kanal von Vicksburg eingefahren. Wie es hieß, beabsichtigten die Unionisten die Stadt von dem Yazooflusse aus gleichzeitig auf der hinteren Seite anzugreifen. Aus Galveston wurde gerüchtsweise gemeldet, daß die Franzosen nur noch 11 Lieues von der Stadt Meziko stehen

sollen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen · Süreau. Kassel, Montag 6. April, Vormittags. Der einstweilige Ver⸗ treter Preußens am hiesigen Hofe, Graf Mäünster, ist heute Mor⸗

dem Gerücht befindet sich eine gut bewaffnete Bande im Kreise Poniewiez, eine andere bei Keydany. Unsere Truppen finden diese

gen von Erfurt bier eingetroffen.