1863 / 96 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Baden. Karlsruhe, 21. April. Ihre ͤ Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin mit Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzog, so wie Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz und die Frau Prinzessin Wilhelm sind heut Nach⸗ mittag 2 Uhr 21 Minuten nach Schloß Eberstein abgereist.

Die Höchsten Herrschaften gedenken vor Ablauf dieser Woche wieder hierher zurückzukehren. (Karlsr. 3)

22. April. Die »Karlsruher Zeitung theilt mit, daß das Turiner Kabinet wegen Anerkennung des Königreichs Italien Schritte bei der badischen Regierung gethan und diese ihre auswärtigen Ver⸗ treter von der Absicht, die Anerkennung eintreten zu lassen, in Kenntniß gesetzt, namentlich den am Wiener Hofe mit ausführlicher Entwickelung der Gründe beauftragt habe.

Bayern. München, 21. April. Die bereits erwähnte Cirkular⸗Depesche an die sämmtlichen bayerischen Gesandtschaften, die griechische Thron -Angelegenheit betreffend, lautet in der Uebersetzung aus dem französischen Texte, wie folgt:

Die Ereignisse, deren Schauplatz Griechenland seit dem Monate Oktober vorigen Jahres gewesen, sind durch Akte bezeichnet, welche die Rechte Seiner Masestät des Königs Otto, wie jene der zur griechischen Thronfolge berufe— nen Prinzen des königlichen Hauses von Bayern in hohem Grade ge— fährden.

Bisher haben wir gegen diese Handlungen, deren Nichtigkeit zu Tage liegt, nicht protestirt, im Vertrauen, daß wir der Zeit harren können, wo die Stimme der Gerechtigkeit und des Rechts, ebenso wie das Pflichtgefühl endlich Gehör finden, und die Mehrzahl der Griechen, treu ihrem Könige und der constitutionellen Verfassung, zuletzt dahin gelangen würde, sich von der beklagenswerthen Tyrannei einer meineidigen Minderheit los— zureißen.

Unglücklicher Weise hat das griechische Volk unter der unterdrückenden Gewalt der Parteien unserer Erwartung noch nicht entsprochen, und die Schritte, welche im Interesse unserer Sache bei den Schutzmächten Griechen lands gethan wurden, haben bis jetzt den Erfolg, den wir davon hoffen durften, nicht gehabt.

Wenn auch weit entfernt, vorauszusetzen, daß Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Schleswig - Holstein-Sonderburg-Glücksburg das Anerbieten, welches ihm von einer revolutionairen Versammlung mit der in der bayerischen Dynastie erblichen Krone des rechtmäßigen Königs von Griechenland gemacht wurde, anzunehmen gedenke, hat Se. Majestät der König, mein erhabener Herr, gleichwohl unter den gegenwärtigen Umständen eine zuwartende Haltung länger nicht einnehmen wollen, da sie auf eine Weise ausgelegt werden könnte, welche Seinen Absichten entgegensteht.

In Betracht, daß durch die zu London am 7. Mai 1833 zwischen Bayern und den drei Schutzmächten Griechenlands, welche im Namen der griechischen Nation handelten, abgeschlossene Convention der Prinz Otto von Bayern regelmäßig und rechtmäßig auf den Thron von Griechenland er— hoben und von der Nativnalversammlung zu Pronia am 27. Juli 1832 feierlich anerkannt worden ist, und daß das königlich bayerische Haus even— tuell zur Nachfolge im griechischen Königreiche berufen wurde

In Betracht, daß die constitutionelle Verfassung von Griechenland die ebenbesagten Stipulationen der Londoner Convention anerkennt und bestä— tigt, macht der König, mein Herr, in Seiner Eigenschaft als Haupt des Königlichen Hauses von Bayern nur von einem unbestreitbaren Rechte Ge— brauch, wie Er nicht minder zugleich eine gebieterische Pflicht erfüllt, indem Se. Majestät feierlich Verwahrung einlegt gegen alle und jede Akte, welche die Rechte Seines Hauses auf den griechischen Thron gefährden oder sie beeinträchtigen könnten, ebenso wie gegen alle die Folgen, zu welchen jene Atte führen könnten, und indem Allerhöchstdieselben hiemit Ihrem König— lichen Hause die demselben sowohl durch die obenbenannte Convention, als auch durch die griechische Constitution übertragenen Rechte wahren.

Ich ersuche Sie dem Herrn Minister der auswärtigen Ange— legenheiten in diese Depesche vorzulesen und ihm eine Abschrift der. selben zu behändigen. Empfangen Sie

München, den 12. April 1863.

gez) Freiherr von Schrenk.

Oesterreich. Wien, 21. April. Der vom oösterreichischen Kabinet gerichtete Erlaß an Freiherrn von Brenner in Kopen— hagen d. d. Wien, am 13. April 1863, lautet wie folgt:

. Durch die Königlich dänischen Verordnungen vom 30. März haben sich die Verwickelungen zwischen Deutschland und Dänemark in der unerwar— tetsten Weise einem entscheidenden Wendepunkt genähert. Der deutsche Bund wird sich über diese Verordnungen auszusprechen haben und als Mitglied des Bundes ist Oesterreich nicht berufen, dessen Beschlüssen vorzugreifen. Aber wir fühlen uns auch in unserer individuellen Eigenschaft durch das Verfahren des Kopenhagener Hofes so nahe berührt, daß wir nicht säumen dürfen, auch unabhängig von den Verhandlungen in Frankfurt das König⸗ lich dänische Kabinet auf den ganzen Ernst der Lage aufmerksam zu machen, die es durch seine Maßregeln heraufbeschworen hat.

In doppelter Beziehung glauben wir den gerechtesten Grund zu haben, unsere Stimme unverweilt gegen diese Maßregeln zu erheben.

Der Gang der Ereignisse des Jahres 1850 hatte es mit sich gebracht, daß vorzugsweise die Kaiserlich 6öfterreichische Regierung es war, welche, nachdem der Friedensschluß vom 2. Juli des genannten Jahres alle streiti= gen Fragen offen gelassen hatte, mit dem Königlich dänischen Hofe die Vereinbarungen von 185152 unterhandelte, dieselben Vereinbarungen, mit welchen die Regierung Sr. Majestät des Königs Friedrich VII. nunmehr offen zu brechen sich bestimmt gefunden hat. Es ist uns daher unmöglich, uns nicht daran zu erinnern, daß wir damals das Herzogthum Holstein, die Festung Rendsburg insbesondere, als ein Pfand in Händen hatten, welches wir im Vereine mit Preußen, unseren damaligen ausdrücklichen

Königlichen

herstellung der Regierungsrechte des Königs Herzogs auch für den den

Bund gerechte und billige Bedingungen durchzusetzen. Im Vertrauen au

durch die That definitiv von derselben losgesagt.

Bundesbeschlüsse gegen die Königlichen Verordnungen vom 30. M rechtliche Einsprache, wie hiermit geschieht, einzulegen.

destagssitzung vom 11. August 1853 gehörig angemeldeten Schuldforderung an Dänemark zu verlangen, beziehungsweise zu beantragen, daß der Bund

oft bewährten Interesse an der Wohlfahrt der uralten dänischen Monarchie

beklagen. Im verflossenen Jahre, als uns die Unfruchtbarkeit der endlosen

zu sein schien, hielten wir für nöthig, in unserem Memorandum vom 12. August freimüthig darzulegen, daß wir die Ursache des Mißlingens aller seitherigen Verständigungsversüche in dem ganzen seit dem Jahre 1855 in Kopenhagen befolgten Regierungssysteme erblicken müßten. Wir warnten in ernsten und wohlgemeinten Worten vor den angenscheinlichen Gefahren deb Versuches, aus der dänischen Monarchie, statt ihr mit Rücksicht auf ihre eigenthümlichen Bedürfnisse eine alle Landestheile gleichmäßig umfassende Gesammtverfassung zu geben, einen national -dänischen Eiderstaat neben einem völlig abgesonderten Holstein sich herausbilden zu lassen. Der Hof von

theile nunmehr einen entscheidenden Schritt gethan, um das Programm der sogenannten eiderdänischen Partei zu verwirklichen. Ohne Zweifel ist er der

Stelle ausdrücklich hervorheben sollten, daß die Verordnungen vom 30. März in diametralem Gegensatz zu allen unseren Rathschlägen erlassen worden sind.

Ew. wollen dem Königlichen Herrn Minister - Präsidenten den gegen wärtigen Erlaß in Abschrift mittheilen. Wenn Herr Hall bedauern wird, so entschiedene Einwendungen gegen Entschlüsse, denen er die Autorität sei= nes Namens geliehen hat, aus unserem Munde zu vernehmen, so wird er uns doch sicher die Gerechtigkeit leisten, daß wir uns in unserer Sprache stets treu geblieben sind, und er wird uns glauben, daß es uns zu aufrich« tiger Betruͤbniß gereicht, die Verhältnisse zwischen Deutschland und Daͤnc— mark sich immer ungünstiger gestalten zu sehen, Verhäͤltnisse, die zu so großem Vortheile der beiden Rationen den engsten und freundschaftlichsten Charakter an sich tragen könnten und sollten.

Empfangen zꝛc. ꝛc.

Großbritannien und Irland. London, 21. April. Wie die „Engl. Corr. hört, wird das Kriegsministerium in die Hände des Earls de Grey and Ripon gelegt werden. Wenn es für die Regierung auch erwünscht wäre, daß wenigstens einer, der Kriegsminister oder der erste Lord der Admiralität, im Unterhause säßen, so überwiegt doch die Nothwendigkeit, ein so wichtiges Amt einem Manne anzuvertrauen, der sich ein gründliches Verständniß desselben erworben hat. Der Nachfolger des Earls de Grey wird dann der Marquis von Hartington sein, der somit, aus der Ad— ö austretend, das Untersekretariat des Krieges übernehmen würde.

Die feierliche Enthüllung und Einweihung des zur Erinnerung an die Ausstellung von 1851 in den Gärten der königlichen Horti— cultural Society in South Kensington errichteten Denkmals, welches mit einer Bronzestatue des Prinzen Albert geschmückt wird, soll nach der Bestimmung des Prinzen von Wales am 10. Juni statt— finden. Der Prinz wird, wie er gestern einer Deputation zugesagt, die Ceremonie selbst übernehmen, und außer seiner Gemahlin werden noch mehrere andere Mitglieder der Königlichen Familie den Feier— lichkeiten anwohnen.

In der Batallack⸗Mine bei Plymouth ist wieder einer der in englischen Bergwerken so häufigen Unglücksfälle vorgekommen, ob— wohl es diesesmal keine Explosion war. Am verflossenen Sonn⸗ abend fuhren neun Männer und ein Knabe durch einen schrägen Schacht auf, als nahe an der Oberfläche die Kette brach und sie mit dem Karren eine Tiefe von 1200 Fuß hinabstürzten. Alle fanden augenblicklich ihren Tod.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses fragte Mr. Peacocke, ob die Regierung irgend eine Mittheilung an Mr. Adams, den amerikani— schen Gesandten in London, gerichtet habe wegen der von Mr. Crawford am vergangenen Donnerstag dem Earl Russell gemachten Anzeige, daß Mr. Adams einem englischen Schiff eine Licenz (Art Geleitbrief) gegeben hat, damit es, unbelästigt durch amerikanische Kreuzer, von England nach Ma— tamoras segele und den Mexikanern Vorräthe zur Kriegführung gegen die Franzosen bringen könne, ob Mr. Adams die Richtigkeit der Angabe aner— kannt habe, und welches Verfahren Ihrer Majestät Regierung Mr. Adams gegenüber zu beobachten gedenke. Mr. Layard sagte, die Sache unterliege noch der Erwägung, und die Regierung habe Mr. Adams noch keine Mit—

Erklärungen zufolge, zu verwerthen entschlossen waren, um nach Wieder

theilung darüber gemacht. Sir J. Grey beantragt die zweite Lesune h h ea.

tschen (. das gegebene Wort. daß Dänemark die in dem Erlasse des Fürsten w . . zenberg vom 26. Dezember 1851 genau bezeichneten Feststellungen als ga ö. dend betrachten werde, lieferte Oesterreich damals das Pfand aus Den . mark aber hat die eingegangene Schuld niemals abgetragen, ja sich a .

Der Kaiserliche Hof hält sich daher für berechtigt, unvorgreiflich de ar . mit den von ihm in Gemeinschaft mit Preußen für den deutschen ban . unterhandelten Vereinbarungen von 1851 —1852 im Widerspruche stehen;. Er sieht sich zugleich durch die gegenwärtige Sachlage veranlaßt, sich vorzubehalten, g De g ( gung der aus dem Executionszuge nach Holstein herrührenden, in der Ban.

wegen Geltendmachung dieses Ersatzanspruches die geeignete Einleitung treff. Nicht weniger wie vom Standpunkte des Rechtes aus müssen wir aber zweitens auch aus Gründen, die wir dem Gebiete der Politik, ja unserem

entnehmen, die Kopenhagener Entschließungen vom 30. März anf das Tiefft J

Polemik über die Auslegung der oftgedachten Vereinbarungen klar bewiesen.

Kopenhagen hat sich unserer Auffassung nicht angeschlossen, er hat im Gegen ·

beste Richter über das, was dem dänischen Reiche frommt, aber wir für unseren Theil sind nichtsdestoweniger zu tief überzeugt, daß der eingeschlagene Weg zu keinem guten Ziele führen könne, als daß wir nicht an dieser

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i inisters Bill. Dieser Gesetz- Entwurf ermächtigt die Gefäng—= dn in m , . 9. ö. eine große Anzahl römisch⸗ nr he. Petsonen ist, einen katholischen Geistlichen, der unter ge⸗ 226 Regeln und Einschränkungen die Gefangenen besuchen soll, mit ie, , Jetzt haben nur protestantische Kaplane das Recht, Ein= 96 a n gr fen zu verlangen. In letzten Jahren aber hat in Eng— i gi Einwanderung aus der Schwesterinsel sehr zugenommen, und vori— . r saßen in den Gefängnissen von England und Wales an viertau— a T hellen. Mr. Gore Langton stellt ein Amendement auf Veꝛwer⸗ 9. denn die Bill sei erstens unnöthig, zweitens der erste Versuch solcher ki de seit der Reformation gemacht iworden. Wenn die Vill durchginge m dc man bald auch katholische Kaplane für die Armen . Arbeit ẽhäuser ö . Als Angriff auf den protestantischen Eharakter Englands wird die Bill auch von anderen Mitgliedern angefochten, aher jelbst die we, dee und gut protestantischen Herren Henley. und Disn eli fürchten nich 8 von der Bill für die Sicherheit der Staatskirche, und Lord P alm erston erklärt mit Nachdruck, daß ein Widerstand gegen tine e r bogrer Gerechtigkeit, wie die vorliegende ist / von wenig christlicher Liebe leuge Mr. Whalley versucht gegen die Bill zu sprechen J wird er gi jedem Wort mit ungeduldigen Rufen unterbrochen. Die 2. Lesung wird darauf mit 152 gegen 122 genehmigt.

Frankreich. Paris, 21. April. »Pays« und onstitu⸗ tionnel« veröffentlichen eine offiziöse Note, welche gegen die Tendenz gewisser Journale gerichtet ist, der heutigen Stellung Frankreichs in der polnischen Frage den Ernst und die Bedeutung der ,, verleihen, die es vor dem Ausbruch des italien ischen Feldzuges 185 , Oesterreich gegenüber eingenommen habe. Es sei heine eine Irage der Sympathie, der Menschlichkeit an der Tagesordnung, aber 64. irgend einer Gefahr sei keine Rede. Frankreich, sei nicht mehr i nicht weniger engagirt, als die übrigen Großmächte es handle . um keine französische, sondern um eine europäische Angelegenheit. ö. Einverständniß mit England, mit Oesterreich und, hn ßh allen Staaten Europa's nehme i de ne en, e nbi den be⸗

enklichen Charakter, den man ihnen gern geben möge. . ,, der Kaiser seinen Geburtstag 1808) am Abend war in den Tuilerieen Familien-Diner, dem eine ,,. folgte.

Die »France« versichert, daß zum Budget, dessen Berathung nächstens beginne, von der Opposition keine Amendements einge. bracht worden, die Erledigung also nicht lange 36 4 6 lassen würde. Der »Moniteur« beendet heute den Abdruck des Bus Berichtes. un ,, läßt sich aus Verg-Cruz berichten, daß die vera-cruzer Hafengefälle, welche Frankreich jetzt erhebt, nicht . diesem allein behalten, sondern mit, England und Spanien gethei werden. Die drei Mächte haben nämlich einen durch , , mit der Regierung Juarez geregelten Anspruch , m. i . an den Küstenzöllen Mexiko's. Juarez hatte nun durch Dekret . 17. Juli 1861 die Auszahlung der Gelder suependirt, Frankreich aber kassirt sie nun in den pon ihm besetzten ü fen selbst ö. und obschon England und Spanien sich von dem Feldzuge zurü gen gn haben, bekommen sie doch ihren Antheil an den Geldern richtig . April. Das »Journal des Debats« hat wegen eines von Prevost-Paradol unterzeichneten Artikels über die n, n ö. Jahres 1863 eine zweite Verwarnung. erhalten. Das 6 es Villes et des Campagnes« ist zum ersten Male tus ght wer g, ö.

Portugal. Lissgbon, 21. April. Die Hir , mug hat das Gesetz, durch welches die Majorate aufgehoben werden, mi

e 26 Stimmen angenommen. . ö K— Wie aus e, 18. April, gemeldet . e. der sranzösische Gesandte dem Kardinal Antonelli eine Note des Herrn Drouyn de Lhuys . auf die im Kirchenstaate vorzu⸗ nehmenden Reformen überreicht. ; ö uin , , . nud 6 Von der er ln n, re, 21. April, wird der »Ostsee-Ztg.« gemeldet: Die Zahl . W shr genten in den Kreisen Konin und Kalisch wächst mit oem. 6 weniger durch Zuzug aus diesen Kreisen selbst als aus, .. , n. Posen. Kaum hatten die Schaaren von Zuzuͤglern aus . . Schrimm, Pleschen, Adelnau in der vorigen Woche unter i Mh 3 des Gutsbesitzers Edmund v. Taczanowski auf Fürstlich n . nach der Grenze in Bewegung gesetzt, so begannen fast g . die Zuzüge aus den Kreisen Schroda, Wreschen, Gnesen un . gilno. Bis zum 17ten hatten sich aus letzteren Kreisen 2. ö Walde von Powidz gegen 500 Insurgenten gesammelt, we . der folgenden Nacht unweit des polnischen Dorfes Giwatomwo ; Uebergang über die Grenze bewerkstelligten. Nur , 9 h ö. nachfolgende, mit Waffen, Munition und. Mun r h. t ladene Wagen fielen einer preußischen Militair⸗Patrouille ei. Hände. Am 18ten rückte diese durchweg gut bewaffnete In ö. gentenschaar in das Grenzstädtchen Slupce ein ö 26. u ) Entwaffung der russischen Grenzwache an n en f n wurde sofort die National⸗Regierung proklamirt, . russi ö 6 abgerissen und durch polnische ersetzt. An demse n . ar die von Edmund von Taczanowski geführte, etwa 400 V 6 . Bande, die aus dem Kreise Kalisch kam, das 2 Meilen , 9 . entfernte Grenzstädtchen Peysern und führte dort ebenfa i w nische Nalional - Regierung mit Emblemen ein. Kaum

Taczanowskische Bande in Peysern eingezogen, so erscholl der Schreckensruf: »die Russen kommen!« Sofort wurde auf die über die Warthe führende Brücke Massen von in Theer getränktem Stroh gefahren und angezündet, um den Russen durch Zerstörung der Brücke den Uebergang abzuschneiden. Jener Alarm erwies sich aber bald als falsch; statt der Russen kam ein Insurgentenzug aus dem Walde von Ljoez, der sich der Taczanowskischen Bande anschließen, wollte. Das Feuer auf der Brücke wurde daher sofort gelöscht und die schad⸗ schaften Stellen schnell wieder ausgebessert so daß der u ohne Gefahr hinübergehen konnte. Seit dem 18. d. Mts. befinden sich also die Städte Slupeée und Peysern nebst ihrer nächsten Umgegend in der Gewalt der Insurgenten. Die ersten Regierungsakte, welche der Oberbefehlshaber beider Banden, Edmund v. Taczanowski, nach Einsetzung der National-Regierung im Namen derselben vollzog, waren die Erhängung mehrerer Einwohner, die ihm als „Spione der russischen Regierung denunzirt waren, die gewaltsame Aushebung von Rekruten und die nicht minder gewaltsame Beitreibung von Steuern. Wer sich weigert dem Aufstande sich anzuschließen oder an die neue Regierung Steuern zu zahlen, wird mit dem Tode bestraft. Viele Einwohner haben sich auf preußisches Gebiet geflüchtet, wo sie in Sicherheit die nahende Katastrophe abwarten. ö.

Aus Polen, 26. April, berichtet die »Pos. Ztg. Die in der Gegend von Grujec versammelt gewesenen Insurgenten brachen ihre Lager am 16ten ab, nachdem sie erfahren, daß der General Brunner von Kalisch und der Fürst Wittgenstein von Konin aus gegen sie anrücken; während ein kleiner Theil derselben sich vereinzelt in die Dichtungen der Wälder zerstreute, zog die Hauptmasse nach Peisern, verbrannte hinter sich die dortige Warthabrücke, nahm die Kassen⸗ bestände des Grenzamts in Beschlag und ging in die Gegend von Kazmirz, Biniszewo und Kleezewo, wo sich gegenwärtig mehrere Tausend Aufständische befinden, zu denen auch am 18ten und 19ten gegen 500 aus dem Posenschen über die Grenze zwischen Slupee, Peisern und Wilszyn gekommener Leute gestoßen sind, welche außer der guten Bewaffnung der Mannschasten auch noch mehrere Wagen mit Gewehren und Munition mitgebracht haben sollen. Der Fürst Wittgenstein soll bereits wieder nach Kolo und auf das rechte Warthaufer gegangen sein, wahrscheinlich um von jener Seite her gegen die Insurgenten zu agiren, welche in den Wäldern von Kaz— mirz und Biniszewo, so wie in der Gegend von Kleczewo,; Sleczyn, Zempolno u. s. w. offene Lager halten. Wenn nur nicht etwa, während die Truppen in fernere Gegenden streifen, die Insurgenten, deren nächstes Lager bei Biniszewo und kaum 13 Meile von Konin entfernt ist, inzwischen einen Anlauf auf diese Stadt nehmen, die gegenwärtig von kaum 350 Mann mit zwei Geschützen belegt und außerdem auch noch den auf der linken Seite der Wartha befind⸗ lichen kleineren Insurgenten⸗-Abtheilungen blosgestellt ist.

Schweden und 3RTorwegen. Stockholm, 18. April. Veranlaßt durch die von verschiedenen schwedischen Blättern, haupt⸗ sächlich des Nya Dagl. Alleh. gebrachten kriegerischen Alrhikel Hring. das offizielle Organ die »Post u. Inrikes Tidningar« einen Artikel mit der Ueberschrift »Krieg oder Frieden«, in welchem dargelegt wird, Schweden werde nicht die Initiative zu einem Kriege ergreifen, pen n nicht seine theuersten moralischen oder materiellen Interessen auf dem Spiel ständen. . . 86 Bürgerstand hat beschlossen, den Antrag zu stellen 4 Comité niederzusetzen, dessen Aufgabe es sein wird, die ee, e Anlage einer , , mn, ,. a. einer Ver⸗

gung der Upsala'schen Unipersität ausfindig zu machen, tc n ,, hat es verweigert, der Bir kschen i . die das diplomatische Mitmwirten ge , a Wiederaufrichtung Polens anempfiehlt, seine Zustimmung zu ertheilen. er e nn hat 3 der Stadt Ehristianstadt i gen, eine Eisenbahn-Anleihe im Betrage von 600,060 Thlrn. Rm. aufzu⸗ nen,, , New⸗Hork, 8. April. Vorgestern morgen er zählte man mit Bestimmtheit, daß die foöderirten ien e bardement gegen Charleston begonnen, in starker Zahl auf J as Island gelandet und nach kurzem Kampfe die Stadt. e , n, 2 hätten. In Folge dieser Nachricht fiel r alten , mn, . man jedoch später die Wahrheit derselben start u v nn n 9 stieg der Goldpreis wieder von 1497 auf 152. . 3 erwies es sich nun, daß der ganzen Erzählung nichts zu ö deer als ein leichtes Scharmützel zwischen Kundschastern . dean . Kanonenbootes und konföderirten Vorposten. Die fön g isti . . editionen, welche durch den Sunflower und den in . ö. Stadt Vicksburg den Rücken abgewinnen , pa , ,,, i r neh Genn e, Yiorgans daß General Stanley bei Snowhill en t , e, . ĩ igebr die Rebellen seien mit ihrer Ar eine Niederlage beigebracht habe; die 4 en, re m gn. tillerie entkommen. Die föderirte Negercgpedition 6 3 . in Florida geräumt in Brand weste g 3 t ars! 6 nach Port Royal eingeschlagen. a Richmond zurückgekehrter föderalistischer Offizier i ü * ö. im. 2ten d. ein ih Köpfe starker Haufen, meist aus Weiber:

stehend, die Regierungsmagazine in jener Stadt stürmte und Lebens-