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Spanien. Madrid, 25. April. Die Deputirtenkam mer hat mit großer Mehrheit den Gesetzentwurf angenommen, welcher die Regierung zur Erhebung der Steuern ermaͤchtigt. Eine sofortige Prorogatlon steht der ⸗Correspondencia; zufolge nicht in Aussicht, son⸗ dern es werden den Cortes in dieser Session noch verschiedene Gesetz— entwürfe vorgelegt werden.
Italien. Wie die Stampa. wissen will, wird die gegen—
wärtige Session des italienischen Parlaments am 10. Mai geschlossen und die neue Session bereits vor dem 15. desselben Monats eröffnet werden. Der in Neapel verhaftete Oberst Cattabeni ist am 21. April auf dem Wege nach Bologna durch Genua gekommen. Er hatte, als man ihn verhaftete, 197 000 Frs. in Silber und Werthpapieren bei sich.
Florenz, 22. April. Als der König Vietor Emanuel vor einigen Tagen auf dem Wege von Massa nach Florenz in Pisa anhielt, fanden sich von der zu seinem Empfange einberufenen Nationalgarde nur 30 M. ein. (Triest. Z)
Rußland und Polen. Die »Osts. 3 meldet von der pol nischen Grenze: Gestern ging von dem Landungsplatze Rothkrug zwischen Thorn und Nieszawa an der Weichsel auf einem Dampfboot eine räthselhafte russische Expedition in der Richtung nach Warschau ab, bestehend aus 60 Mann, darunter 30 Kaiserliche Schützen und 30 Garde- Marine Soldaten. Den Oberbefehl über die Expedition, die bereits von Danzig gekommen sein soll, hat der Adjutant des Großfürsten Konstantin, Arsenieff, die Marine ⸗Solda⸗ ten stehen unter dem Kommando des Lieutenants zur See, Renk— schowitz. Am Bord des Dampfbootes befinden sich 2 Kanonen. Aus dem Kreise Thorn ging am 22. eine gut bewaffnete Schaar von Zuzüglern, 25 — 30 Mann stark, über den Drewenz⸗Fluß, um sich an das im Kreise Lipno neu gebildete Insurgentencorps anzuschließen. Die Grenzbehörden erhielten von dem Unternehmen erst Kenntniß, als die Schaar bereits glücklich auf dem jenseitigen Gebiete ange— langt war. — Gestern früh rückte das Taczanowski'sche Insurgenten⸗ corps nach Zurücklassung einer Besatzung aus dem Städtchen Peysern und zog in der Richtung auf Konin weiter. In Kazmierz vereinigte sich mit demselben das von einem ehemaligen französischen Unteroffizier befehligte Insurgentencorps, das seit dem 18. das Grenzstädtchen Slupce besetzt hielt und das nach seinem Auszuge dort ebenfalls eine Besatzung zurückgelassen hat. Taczanowski hat über beide Corps, deren Stärke über 10600 Mann beträgt, den Oberbefehl übernommen. Täglich sieht man im Kreise Konin einem entscheidenden Treffen entgegen.
Aus Warschau, 24. April, meldet dasselbe Blatt: In den letzten Tagen haben sich die Gefechte mit den Insurgenten gehäuft. Im Gouvernement Augustowo bei Sejny ist eine Insurgenten⸗ schaar, nachdem sie bedeutende Verluste erlitten, durch eine Truppen⸗ Abtheilung unter Anführung des Oberst-Lieutenant Artemieff ge⸗ schlagen worden. — In den Wäldern von Skempe (Gouverne⸗ ment Plock) wurde eine Bande Aufständischer zerstreut; dieselbe ließ über 57 Todte auf dem Platze, 22 wurden gefangen. Ein bedeu⸗ tender Waffenvorrath gerieth in die Hände der Soldaten, von denen nur zwei leichte Wunden davontrugen. Gleichzeitig (am 16ten d. M) wurde eine andere Insurgentenbande im Lipno'er Kreise geschlagen. — Podleski, der sich an die preußische Grenze, einer nach dem Königreiche herübergekommenen Insurgenten⸗ Abtheilung entgegen, begeben hatte, wurde in der Gegend von Rypin gefangen genommen; die erwähnte Insurgentenschaar wurde eingeholt und zerstreut. — Ein unter dem Kommando des Generalmajors Baron Meller⸗Zakomelski stehendes Militair⸗De⸗ tachement erreichte und schlug am 20. d. eine Insurgentenbande unter Anführung von Jan kows ki. Der Verlust der Insurgenten war sehr bedeutend; von Seiten des Militairs fielen 2 Soldaten, während 1 Offizier und 5 Gemeine verwundet sind. — Eine unter dem Be⸗ fehl des Stabs⸗-Capitain Obuchow aus Radomsk ausgesandte Mi⸗ litair⸗Kolonne schlug am 21. d. M. bei dem Dorfe Czermno, un— weit Przedborg, eine 100 Mann starke Bande Aufständischer, wobei die letzteren 80 Mann an Todten und, die Flucht ergreifend, einen großen Theil ihrer Waffen verloren. Auf Seiten der Truppen wur, den A Mann getödtet und der Stabs-Capitain Obuchow nebst 9 Soldaten, verwundet. — Gestern ist der Banquier Alexander Las ki, während einiger Jahre Compagnon der Firma J. Homberg u. Co. in Paris, amtlich zum Präses der Polnischen Bank ernannt worden.
Aus Pleschen berichtet die -Pos. Ztg.“ Am 22sten d. Mts. wurde auf dem Wege von Racendowe nach Twardow ein Wagen mit verschiedenem Kriegsmaterial in Beschlag genommen. Darunter befanden sich auch 8 Kisten mit Pulver ca. à 35 Pfd. und 1 Kiste mit 55 Paketen Zündhütchen. Der Kutscher und die Begleiter des Wagens ergriffen die Flucht.
Unter dem 26. April wird der »Ostsee⸗Ztg. von der polni— schen Grenze geschrieben: General Berg hat sein erstes Augen⸗ merk auf die Verstärkung der Armee und die Purificirung des Beamtenstandes gerichtet. Er hat vom Kaiser noch 30000 Mann Hülfstruppen verlangt, damit die Gesammtstärke der unter seinem Kommando stehenden Armee auf nahe an 120000 Mann gebracht
werde. Die Erfüllung dieser Forderung ist ihm sofort durch den Telegraphen zugesagt und gleichzeitig mehreren in den mittleren russifchen Gouvernements dislocirten Regimentern der Befehl ertheilt worden, in die westlichen Gouvernements einzurücken. Die in letzteren stehenden Truppen sollen dann zum Theil sofort nach dem Königreich Polen abgehen. Zur Ersetzung der den mittleren Gouvernements entzoge— nen Regimenter ist der in denselben einberufene Landsturm bestimmt Spätestens innerhalb drei Wochen soll dieser Truppenwechsel aus. geführt sein. Die Unzuverlässigkeit der Beamtenchefs, die sich nicht selten zu geheimem oder offenem Treubruch steigert, hat General Berg als ein Haupthinderniß der Niederwerfung des Auf— standes erkannt. Er hat die Purification desselben damit begonnen, daß er mehrere Kreis -Chefs, z. B. die von Sieradz und Miechow die sich eines Einverständnisses mit den Insurgenten dringend ver dächtig gemacht, entlassen und letzteren zur Verantwortung gezogen hat. Die Subaltern-Beamten werden in gr Sßerer Zahl ihres Amtes entsetzt. In Miechow ist z. B. das ganze kreis⸗ amtliche Büreau aufgelsst worden. Auch ist den Beamten durch eine Cirkular-Verfügung die Mittheilung von Nachrichten und über⸗ haupt von Zeitungsartikeln an den Krakauer »Czas« und den »Dziennik poznanski« unter Androhung sofortiger Amtsentsetzung verboten worden. Die genannten beiden Zeitungen waren bisher in alle Geheimnisse der russisch-polnischen Verwaltung eingeweiht und be— nutzten diese Kenntniß zum Vortheil des Aufstandes. — Zuver⸗ lässigen Nachrichten aus Petersburg zufolge wird die Antwort des Fürsten Gortschakoff auf die Noten der drei Mächte in der polnischen Ängelegenheit in durchaus mildem und versöhnlichem Sinne gehalten sein und die bestimmte Zusage der weiteren Entwickelung der im Königreich Polen begonnenen Reformen enthalten. Der höfliche und rücksichtsvolle Ton der drei Noten soll in St. Petersburg einen guten Eindruck gemacht haben. — Der Zug von Franzosen und Italienern, der seit etwa 14 Tagen durch die Provinz Posen nach der Polnischen Grenze geht, wird mit jedem Tage stärker. Mehrere dieser auffallenden Zugvögel, die mit der Eisenbahn ankommen und sich über den Zweck ihrer Reise nicht genügend ausweisen konnten, sind von den Polizeibehörden angehalten und, wie man hört, in ihre Heimath wieder zurückgeschickt worden. Das Reisegeld geben in solchen Fällen mildthätige Polen.
Aus Polen, den 24. April, berichtet die »Pos. Ztg.«: Gestern
ist der Fürst Wittgenstein wieder in Konin eingetroffen. Wie es heißt, soll er in Warschau gewesen sein, um Verstärkung zu erwirken. — In dem Lager bei Peysern, wo Edm. Taeczanowski aus der Pro— vinz Posen die Oberleitung hat und ein Franzose die Leute ordnet und befehligt, hat man bereits vier Geschütze, und in der Stadt Peysern ist ein vollständiges Laboratorium eingerichtet, wo Fran— zosen und gewesene Artilleristen aus Preußen die Arbeiten beaufsich⸗ tigen und leiten. Die Ausschreibung von Contributionen und Naturallieferungen wird durch die provisorischen Regierungscomités besorgt, und bestimmte Kommissarien betreiben die Einlieferung und Einziehung der ausgeschriebenen Beiträge. In Peysern sind die Be⸗ hörden der Zollkammer ꝛc. durch Leute gebildet worden, welche für die provisorische Regierung den Eid leisteten. Die früheren Akten und Schriften hat man theilweise verbrannt und alle Kaiserlichen Ab— zeichen und Insignien entfernt. In Zagorowo, wo bis gestern eine Abtheilung des Peysener Lagers unter einem Major Strzeloe kantonirte, sind am 22. d. M. wieder zwei Männer, ein Pole und ein Deutscher, aufgehangen worden. . .
Unter dem 25. April wird von der polnischen Grenze gemeldet: Ein aus Kalisch eben eintreffender preußischer Beamter erzählt folgende Thatsache als Augenzeuge: Heute Vormittag in der eilften Stunde rückten, von Wielun und Sokolnik kommend, nach ungefährer Schätzung 2500 Mann Russen verschiedener Waffen gattungen in Kalisch ein. Sie führten ungefähr 150 gefangene und 76 verwundete Insurgenten mit sich, die ihnen bei einem heißen Kampfe bei Wielun in die Hände gefallen waren. Die Verwundeten wurden theils zu Wagen, theils zu Fuß transportirt und waren darunter viele der vornehmern Klasse Angehörende zu bemerken. Das Schlachtfeld soll mit Todten sörmlich überschüttet gewesen sein, und während die Anzahl der gefallenen Insurgenten auf 271 ange— geben wird, soll der Verlust der Russen nur 89 betragen haben. Uebrigens soll eine dreimal größere Macht der Russen den Insur— genten gegenübergestanden haben. Die verwundeten Russen wurden heute früh ebenfalls nach Kalisch eingebracht. General Brunner hat die Truppen mit freudiger Begrüßung empfangen. In den nächsten Tagen soll gegen die bei Brzezyn und Kuzniza Grabowska stehe nden Insurgenten operirt werden.
Schweden und Norwegen. Christiania, 19. April. Das Odelsthing hat einen Antrag auf Abänderung des Kon⸗ kurs-Gesetzes, einen Gesetzentwurf mit Bezug auf die Fahrzeuge, die Auswanderer am Bord haben, und einen Vorschlag, der für jede Tonne Frühlings-Häringe, die exportirt wird, 2 Sh. erlegt haben will, welcher Ertrag zu Gunsten der Häringsfischerei verwandt wer— den soll, angenommen.
Am 7. April verspürte man einen Erdstoß in Stavanger und
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in Egersund, am letzten Orte war er so stark, daß die Häuser zitterten. ö ̃ ;
Dänemark. Kopenhagen, 24. April. Die von Blixen⸗ Finecke, Balth. Christensen, J. A. Hansen und H. A. Krüger gestern dem Reichsrathe eingereichte (telegraphisch schon erwähnte) n , ö. nach ihrem Antrage dem König übermittelt werden 0 autet: sell »An den Reichsrath. Als Antwort auf die Königliche Botschaft vom 20. d. erlauben sich die Unterzeichneten eine allerunterthänigste Eingabe an den König vorzuschlagen, in welcher der Reichsrath folgende Meinungen aus- spricht. I) Der Reichsrath bezeugt seine Theilnahme an dem erfreulichen Ereignisse, eine Prinzessin des Königlichen Hauses mit dem Thronerben des pritischen Reiches verehelicht zu sehen. 2) Der Reichsrath beschwert sich — gestützt auf 8. 21 der Verfassung, nach welchem die gesetzgebende Macht in allen gemeinsamen Angelegenheiten ausschließlich dem König und dem Reichs rath im Verein zukommt, und auf §. 22, nach welchem unter gemeinsamen Angelegenheiten alle die verstanden werden, welche nicht ausdrücklich als den einzelnen Landestheilen eigenthümliche aufgestellt worden und in Anbetracht des §. 46, welcher dem Reichsrath das Recht einräumt, in Betreff der ge— meinsamen Angelegenheiten der Monarchie beim Könige Anträge zu stellen oder Beschwerde zu führen — über die Anfertigung der allerhöchsten, von dem Conseilspräsidenten contrasignirte Bekanntmachung vom 30. v. Mts . welche die Verfassungsverhältnisse Holsteins zum Gegenstand ihrer Behand⸗ lung macht. Hauptsächlich beschwert er sich über die Artikel 5 und 6 der Bekanntmachung, wo unverzüglich den holsteinischen Ständen die rechtliche Befugniß zugestanden wird, sowohl die Aufhebung der Gemeinsamkeit, deren Bestehen als unvereinbar erkannt worden mit der Wahrung der Unabhängig— keit und freien Entwickelung derjenigen Länder, die nicht zum deutschen Bunde gehören, als auch jede andere Ordnung der Verhältnisse der Landes- theile, die nicht mit den Wünschen und Forderungen dieser Stände überein stimmen, zu verhindern.“
— 25. April. In der heutigen Sitzung des Reichsraths wur⸗ den gedruckte Exemplare der beiden Protestnoten Oesterreichs und Preußens an die Mitglieder vertheilt. Ferner zeigte der Präsident an, daß die Kasinoresolutionen von den 50 Einladern zu der Ver⸗ sammlung am 28. März ihm für den Reichsrath zur Mittheilung gesandt seien, so wie auch von verschiedenen Provinzstätten ein Anm schluß an dieselben. Dann legte der Finanzminister fünf Gesetz= entwürfe vor: den wegen der Besoldung der dänisch⸗ schleswigschen Heeresabtheilung aus den diesen Landestheilen gemeinsamen Ein⸗ nahmen; das Zollgesetz; das Indigenat für eine Anzahl Ausländer; das Aussteuergesetz für die Prinzessin Alexandra les werden 78690 Rthlr. verlangt, und das Gesetz, betreffend die Legung eines zweiten Telegraphen- Kabels durch den Sund nach Schweden (es werden 25,125 Rthlr. verlangt). Aus den kurzen Bemerkungen, welche der Minister daran knüpfte, ging hervor, daß namentlich mit Bezug auf das wichtige Zollgesetz noch wieder neue Versuche, mit der holsteini⸗ schen Ständeversammlung zur Einigung zu kommen, bevorstehen. Doch sei ein Termin (1. April 1864) bezeichnet, wo es auch für Dänemark-Schleswig in Kraft treten solle, da eine so wichtige Re⸗ form nicht aufs Ungewisse hinausgeschoben werden könne, Das Indigenat soll den betreffenden Supplikanten vorläufig für Dänemark-Schleswig und die Beikande (Island, Grönland u. s. w.) ertheilt werden. Von der Versammlung ergriff Niemand das Wort. Die nächste Sitzung ist auf Montag anberaumt, wo einige der min—⸗ der wichtigen dieser Entwürfe bereits zur ersten Behandlung kommen werden.
— 25 Ap ell.
Die hellenische Deputation ist hier heute mit dem Morgenzuge von Korsör angekommen und im »Hotel Phoenixz«
abgestiegen. Wie es heißt, wird dieselbe morgen auf Christiansburg zur königlichen Tafel gezogen werden.
In einer gestern Abend gehaltenen Privat⸗Versammlung, an der ungefähr die Hälste der Reichsraths⸗-Mitglieder Theil nahm, wurde, dem Vernehmen nach, einstimmig beschlossen die Thronrede durch eine Adresse zu beantworten und einen Ausschuß, bestehend aus Clausen, H. Hage, Fonnesbech, J. A. Hansen und Jacobsen, behufs Ausarbeitung dieser Adresse niederzusetzen.
Amerika. New-Hork, 11. April. Halboffiziell wird von Washington gemeldet, Mr. Seward hat an Mr. Adams Depeschen geschickt des Inhalts, daß, falls noch weiterhin Schiffen der Art wie der »Floride«' und Alabama« das Auslaufen aus britischen Häfen gestattet werden sollte, die britische Regierung für allen Schaden, ber dem amerikanischen Handel daraus erwachse, verantwortlich ge⸗ macht werden würde. Der »New⸗York Herald« ist der Ansicht, daß in Folge der offensiven Stellung, welche England in der Kaperei⸗ frage eingenommen habe, starke Wahrscheinlichkeiten eines baldigen Bruches zwischen Amerika und England vorhanden seien. — Süd⸗ lichen Berichten zufolge erschienen am 7. d. um zwei Uhr Nach⸗ mittags acht Thurmpanzerschiffe und der Dampfer »Ironsides vor Fort Sumter und begannen aus einer Entfernung von 3000 Yards das Bombardement. Gegen vier Uhr zogen sich der »Keokuk«
und der „Ironsides«, anscheinend kampfunfähig, aus dem Gefecht
zurück. Die konföderirten Thurmpanzerschiffe liefen aus, um an dem Kampfe theilzunehmen, welcher um fünf Uhr nachließ. Am sol⸗ genden Tage waren noch sieben der föderirten Schiffe innerhalb der
Barre, und einundzwanzig der Blokadeschiffe außerhalb derselben. Auf Seiten der Föderirten zeigten sich keine Anstalten zur Erneue—
rung des Kampfes. — General Foster's Lage in Washington (Nord- Carolina) ist noch immer eine kritische. Ein Kanonenboot hat ihn von Newbern aus erreicht, aber die anderen, welche zu seiner Unter⸗ stützung eilen wollten, wurden zurückgetrieben. Einige Berichte mel= den, Wasphington sei niedergebrannt worden, sagen aber nicht, durch wen. — Eine im Kongresse der Konföderirten eingebrachte Motion, den Sitz der Regierung zu verlegen, ist verworfen worden.
Die Blätter aus Cincinnati bringen Nachrichten aus süd⸗ lichen Journalen, nach welchen die föderirten Panzerschiffe von Charlesson zurückgeschlagen seien und eine furchtbare Schlacht zwischen den Landtruppen unweit der Stadt vor sich gehe. Eine Depesche von Charleston, datirt vom 9., meldet dagegen alles in vollster Ruhe. Die Thurmpanzerschiffe waren noch in Sicht, der »Keokuk⸗ war zerstört und Stücke von ihm trieben an die Küste. Man hielt den Verlust an Mannschaften auf dem »Keokuk« für sehr groß. — General Grant ist am 4. d. persönlich unter Waffenstillstandsflagge nach Vicksburg gegangen B seine Mission war nicht bekannt. — Wieder sind vier britische Schiffe genommen worden.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen ⸗Büreau.
Paris, Dienstag, 28. April, Morgens. Der heutige Moni⸗ teur« meldet, daß der Prinz und die Prinzessin Napoleon die Reise nach Aegypten und Palästina am Sonntag Abend angetreten haben.
Mark thorei6se.
Berlin, den 27. April.
In Lande: Roggen 1 Thlr. 2sß Sgr. 114 Et; auch 1 Thlr. 25 Sgr. Grosse Gerste 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Ef., auch 1 Thlr, 12 Sgr. s Pf. und 11h. 10 Sgr. Hafer 1 Thir. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 1 Sgr. 3 Ef. und 27 Sgr. 6 Ef.
Fu Wasser: Weizen 3 Thlr. 1 Sgr. 3 Pk, auch 3 Thi, 22 Sgr. 6 bf. und 2 Thlr. 15 Sgr. Roggen 1 Thlr. 29 Sgr. 5 Pf., aueh 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Thlr. 25 Sgr. Grosse Gerste 1 Thlr. 17 88r. 65 Pf, auch 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 1 Thlr. 10 Sgr. Hafer 1 Thlr. 3 Sgr- 2 bf. , auch 28 Sgr. 2 Pf. Erbsen 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 1 Thlr. 25 Sgr. Futter - Erbsen 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Ef.
Fßas Schock Stroh 9 Thlr. 10 Sgr., anch 8 Thlr. 20 Sgr. und 8 Thlr.
Der Centner Heu 1 Thlr. und 26 Sgr., geringere Sorte auch 22 Sgr- 6 Pf.
Kartoffeln, der Scheffel 15 Sęr. und 13 Sgr. 9 Ef. aueh 12 Sgr. 6 Pf, metzenweis 1 Sar. 3 Pf., auch 1 Sgr.
Berliner & etr eie li ers e vom 27. April.
Weinen loco 58 — 71 Thlr. nach Qualität, hochbunt poln. 68 - Thlr. ab Kahn bez. ( ; .
Roggen loeo 80 — 84pfd. 459 — 7 Thlr. ab. Bahn und Kahn bez, Schwimm. 1 Ladung S1 - S2pfd. mit . Th. Aufgeld getauscht, 2 Lad. 81 -= 82pfd. 455 - 2E hir. bez., Frühjahr 453-3 Thlr. bez., Br. u. 6G. Mai- Juni 453-4 Thlr. bez. u. 6. Br., Juni-Juli 455 -— Thlr. bez. n. G B br, Juli-· August 46 — 455 Thlr. bez. u. G., z Br., September- 6ktober 463 — Thlr. ber. .
Gerste, grosse u. Kleine 32 - 39 Thlr. pr. 1 7J50pfd.
Hafer leo 23 — 25 Thlr., Lieferung pr. Frühjahr 24 — Thlr. bez, Mai-Juni 24 Phlr. bez., Juni-Juli 241 — Thlr. bez., Juli-· August 247 Thlr. Br. ; — 3 e
Erbsen, Kochwaare 45 — 50 Thlr.. Futterwaare 41 — 43 Thlr.
Rubäl loco 1556 Thlr. bez., April 153 Thle ber, April - Mai 1536 bis 155 — . Thlr. ber. u. Br., 153 G., Mai-Juni 15 — 15 —– 154 Lhir. bez. u. G., 1 Br., Juni-Juli l43.--= Thlr. bez., Juis-August 145 Thlr. Br., September-0ktober 133 — 4. Thlr. ber.
Leinöl loco 154 Thlr. . n
Spiritus loeo ohne Fass 143 Thlr. bez., im Laufe kommender Wochs 1437 — 63 Thlr. bez: Abril, 14 Thlr. bez. u. G., Br., Juni - Juli 154 ber., , Br, 15 6. Juli- August 1535 Thlr. ber. August - September 153. — * Ln u. G., September - Oktober 155 — Thlr. bez. u. Br. E E.
Weizen fest, aber still. Roggen loco wurde zum Versandt zu festen Preisen umgesetzt. Termine eroffneten fest zu gestrigen Se nuss eoursen konnten indess diesen Standpunkt im Laufe der Börse nieht und gaben eine Kleinigkeit im Preise nach. Gekünd. 000 Ctr nahe Tieferung höher, später matt. Rüböl behauptete eine ruhige este Haltung. Die geringen Umsätae kamen zu ziemlich unveränderten Preisen zu Stande. Spiritus setzte auch heute recht te . konnte sich eine weitere breissteigerung um so weniger se tend
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als es bei dem geringen Geschäft an hervortretender Kauflust